Kategorie-Archiv: Wirtschaftskultur

Wenn Kochkunst zur kreativen Spitzenleistung wird – Marvin Böhm gewinnt im Palmengarten-Gesellschaftshaus das Bocuse d´Or Germany-Finale

Deutschlands brutalster, und anspruchsvollste Kochwettbewerb der Welt" (Robert Mangold, Präsident des DEHOGA Hessen und Geschäftsführender Gesellschafter der Tiger&Palmen Gruppe)  ist entschieden: Küchenchef Marvin Böhm aus den Restaurant Aqua in Wolfsburg und sein Commis Hannes Hensel gewinnen den ersten Preis.  Hier auf dem Treppchen ganz oben © Foto Diether von Goddenthow
Deutschlands brutalster, und anspruchsvollste Kochwettbewerb der Welt“ (Robert Mangold, Präsident des DEHOGA Hessen und Geschäftsführender Gesellschafter der Tiger&Palmen Gruppe) ist entschieden: Küchenchef Marvin Böhm aus den Restaurant Aqua in Wolfsburg und sein Commis Hannes Hensel gewinnen den ersten Preis. Hier auf dem Treppchen ganz oben © Foto Diether von Goddenthow

Mit spektakulären Kreationen kochte  sich Spitzenkoch Marvin Böhm im Gesellschaftshaus Palmengarten in Frankfurt ins Europa-Finale, das im März 2024 in Trondheim/Norwegen stattfindet. 

Küchenchef Marvin Böhm aus den Restaurant Aqua in Wolfsburg und sein Commis Hannes Hensel dürfen jubeln, sie haben den renommierten Kochwettbewerb Bocuse d´Or Germany gewonnen und sich gegen drei weitere Kandidaten am 26. Oktober 2023 in Frankfurt am Main durchgesetzt. „Ich bin überglücklich. Mein Team und ich haben jetzt zum dritten Mal den Bocuse d´Or Germany gewonnen und freuen uns für Deutschland in Norwegen beim Europafinale anzutreten. Böhm, der im als Küchenchef spannende kulinarische Akzente setzte konnte die Jury unter dem Vorsitz von Léa Linster sowohl optisch als auch geschmacklich überzeugen.

Großer Andrang beim Deutschland Finale

Inmitten des bis auf den letzten Platz besetzten Gesellschaftshauses befindet sich das 300 qm große Live-Koch-Areal, so dass die Gäste den Spitzenköchen stets "über die Schultern" schauen können. © Foto Diether von Goddenthow
Inmitten des bis auf den letzten Platz besetzten Gesellschaftshauses befindet sich das 300 qm große Live-Koch-Areal, so dass die Gäste den Spitzenköchen stets „über die Schultern“ schauen können. © Foto Diether von Goddenthow

Zum ersten Mal wurde das Deutschland-Finale am 25. und 26. Oktober in Frankfurt, im wunderschönen Ambiente des Gesellschaftshauses Palmengarten, unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein, ausgetragen. Über 500 Besucher aus den Bereichen Gastronomie, Wirtschaft, Politik und Liebhaber der Kulinarik nutzen die Gelegenheit, um den vier Kandidaten beim Kochen und Anrichten der Speisen über die Schulter zu schauen und sich in Masterclasses zu Wein, Champagner und Social-Media-Aktivitäten in der Gastronomie zu informieren.

Marin Böhm vertritt Deutschland in Norwegen beim Europafinale und hofft auf Lyon

Die nächste Etappe für Böhm ist das Europafinale des Bocuse d’Or, das vom 19. bis 20. März 2024 in Trondheim/Norwegen, stattfindet. Dort wird er sich gegen Spitzenköche aus ganz Europa behaupten, um einen Platz im Weltfinale in Lyon 2025 zu erreichen.

Der Bocuse d’Or gilt weltweit als der bedeutendste Kochwettbewerb.

Jeder Gang wird der 20köpfigen Jury u. auch der Presse-Jury präsentiert, bevor die Speisen zur Verkostung den Fachleuten zur Bewertung serviert werden. © Foto Diether von Goddenthow
Jeder Gang wird der 20köpfigen Jury u. auch der Presse-Jury präsentiert, bevor die Speisen zur Verkostung den Fachleuten zur Bewertung serviert werden. © Foto Diether von Goddenthow

Das Finale in Frankfurt hat das Ziel, Deutschland in der internationalen kulinarischen Weltkarte zu etablieren. Die Initiatoren – Bocuse d´Or Germany-Präsident Patrik Jaros, Geschäftsführer der Tiger und Palmen Gruppe Robert Mangold und Geschäftsführer der Genussakademie in Frankfurt Dr. Jan-Peter Eichhorn – planten seit mehr als einem halben Jahr mit Hingabe daran, der Veranstaltung einen würdigen Rahmen im Gesellschaftshaus Palmengarten zu bereiten.

„Die Leistungen, die wir hier gesehen haben, waren auf sehr hohem Niveau. Ich möchte allen Teilnehmern im Namen meiner Kollegen sehr herzlich gratulieren und danken. Dieser Kochwettbewerb ist eine wichtige Institution für die heimische Koch- und Gastronomieszene. Ein Erfolgsknoten wird nie nur von einer Hand geknüpft, viele Hände waren daran beteiligt, dass das Deutschlandfinale ein toller Erfolg für uns und eine spannende und interessante Veranstaltung auf höchstem Niveau war. Ziel ist es jetzt, auch das Bocuse d´Or-Europafinale 2026 in die Mainmetropole zu holen“, zeigte sich Patrik Jaros, Präsident des Bocuse d’Or Germany euphorisch.

Für die Gäste des Wettbewerbs ist kulinarisch bestens gesorgt. Immer wieder werden sie - neben den auf Tisch-Etageren drapierten Appetithäppchen - mit Köstlichkeiten entsprechend einer reichhaltigen Menue-Karte verwöhnt. Austern, Käse- und Wurstspezialitäten sowie Backwaren können an zahlreichen Ständen rund ums Parkett im  Gesellschaftshaus  auf beiden Etagen kostenlos probiert werden, dazu Weine, Champagner, Sekte usw. . © Foto Diether von Goddenthow
Für die Gäste des Wettbewerbs ist kulinarisch bestens gesorgt. Immer wieder werden sie – neben den auf Tisch-Etageren drapierten Appetithäppchen – mit Köstlichkeiten entsprechend einer reichhaltigen Menue-Karte verwöhnt. Austern, Käse- und Wurstspezialitäten sowie Backwaren können an zahlreichen Ständen rund ums Parkett im Gesellschaftshaus auf beiden Etagen kostenlos probiert werden, dazu Weine, Champagner, Sekte usw. . © Foto Diether von Goddenthow

Auch Stadträtin und Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing Stephanie Wüst, die die Veranstaltung unterstützte, zeigt sich sehr beeindruckt von dem großartigen Können der Spitzenköche.

„Dieser Wettbewerb zeigt, wie viel Leidenschaft im Handwerk steckt. Die Akribie und Liebe zum Detail, mit der sich die Köche diesem Wettbewerb gestellt haben, begeistern. Hier wird klar, warum der Küchenchef weltweit einzig als „Chef“ bezeichnet wird. Gäste und Zuschauer des Bocuse d‘Or Deutschlandfinales haben gesehen, dass dieser Wettbewerb seinem berühmten Namensgeber in vollem Umfang gerecht wurde. Er bereichert Frankfurt am Main und gibt dem Gastgewerbe weitere Inspiration, Aufmerksamkeit und Bestätigung.“

Beim heimischen Finale traten die vier Kandidaten, Marvin Böhm, Sous-Chef aus dem 3-SterneRestaurant Aqua in Wolfsburg, Sebastian Buchta, Küchenchef im 2-Sterne-Restaurant Alter Meierhof in Glücksburg, Christian Krüger, ehemaliger 1-Sterne-Koch, jetzt Leiter Produktentwicklung und Berater bei Mise en Place, Duisburg und Julian Lechner, stellvertretender Küchenchef im 2-Sterne-Gourmet- und Fine Dining Restaurant ÖSCH NOIR in Donaueschingen gegeneinander an, um den begehrten Bocuse d´Or Germany zu gewinnen.

In einem Zeitrahmen von fünf Stunden meisterten die Kandidaten die Herausforderung, 14 Portionen eines Gemüsetellers mit den Hauptzutaten der 7 Kräuter der Frankfurter Grünen Soße und Wetterauer Kartoffel Annabelle zuzubereiten und stilvoll anzurichten. Anschließend blieben ihnen weitere 35 Minuten, um ein köstliches Fleischgericht (Rinderfilet) zu kochen und ebenfalls in 14 Portionen für die Jury zu präsentieren.

Die Bocuse d’Or-Germany-Jury

Die Bocuse d'Or-Germany-Jury. © Foto Diether von Goddenthow
Die Bocuse d’Or-Germany-Jury. © Foto Diether von Goddenthow

Die 20-köpfige, hochkarätig und mit insgesamt 29 Sternen besetzte Jury des Bocuse d’Or Germany bestand aus einer beeindruckenden Versammlung der internationalen und nationalen Kochelite. Unter der Leitung von Léa Linster, der ersten und einzigen Frau, die den Wettbewerb im Jahr 1985 gewonnen hat, bewerteten renommierte Köche wie Régis Marcon, Goldmedaillengewinner in Lyon 1995 und Präsident des Internationalen Organisation Committee Bocuse d`Or, Thomas Bühner, der über zehn Jahren 3 Sterne in Osnabrück führte, Sebastian Gibrand aus Schweden, Silbermedaillengewinner in Lyon 2019, Matthias Hahn, Réne Frank und Deutschlands jüngste Sterneköchin Julia Komp, die Teilnehmer.

Der Bocuse d’Or Germany hat seinen Sieger gefunden, und nun schaut die Welt gespannt auf Marvin Böhm, der Deutschland im Europafinale vertreten wird. Es bleibt zu hoffen, dass er den Sprung unter die Besten schafft und Deutschland stolz in Lyon 2025 beim Weltfinale repräsentieren wird.

Weitere Informationen zum Wettbewerb Bocuse D’Or 

Informationen zur Palmengarten-Gastronomie und zur DEHOG-Hessen

 

Schriftstellerin und Moderatorin Thea Dorn erhält auf der Buchmesse den Julius-Campe-Preis 2023 des Hoffmann und Campe Verlags

Die preisgekrönte Schriftstellerin und Moderatorin Thea Dorn, seit 2020 alleinige Gastgeberin des Literarischen Quartetts im ZDF erhielt im Frankfurt Pavilion auf der Frankfurter Buchmesse des Julius Campe-Preise 2023 des Hoffmann und Campe Verlags. © Foto Diether von Goddenthow
Die preisgekrönte Schriftstellerin und Moderatorin Thea Dorn, seit 2020 alleinige Gastgeberin des Literarischen Quartetts im ZDF erhielt im Frankfurt Pavilion auf der Frankfurter Buchmesse des Julius Campe-Preise 2023 des Hoffmann und Campe Verlags. © Foto Diether von Goddenthow

Der Julius-Campe-Preis, den der HOFFMANN UND CAMPE Verlag verleiht, geht in diesem Jahr an die Schriftstellerin und Moderatorin Thea Dorn. Der Preis wurde am 20.10.2023 im Frankfurt Pavilion auf der Frankfurter Buchmesse verliehen von Tim Jung, Verlegerischer Geschäftsführer von Hoffmann und Campe in Beisein des Verlegers Thomas Ganske, Inhaber der Ganske Verlagsgruppe (Hoffmann u Campe, Gräfe und Unzer, Jahreszeiten usw.) Die Laudatio hielt der Publizist Deniz Yücel, Vorsitzender des Pen-Berlin. . Der Preis ist mit 99 Flaschen edlen Weins und des bei HOFFMANN UND CAMPE erschienenen Faksimiles des Manuskripts der »Französischen Zustände« Heinrich Heines dotiert.

Tim Jung, Geschäftsführer des Hoffmann und Campe Verlages überreicht Thea Dorn die Preisurkunde mit folgendem Text (Auszug): "Als heutige Gastgeberin des Literarischen Quartetts bietet Thea Dorn der Literatur eines der wichtigsten öffentlichen Foren und leistet damit einen entscheidenden Beitrag für das kulturelle Leben in Deutschland, für Meinungsvielfalt und für einen offenen Diskurs, der für den Erhalt der Demokratie unverzichtbar ist ...", © Foto Diether von Goddenthow
Tim Jung, Geschäftsführer des Hoffmann und Campe Verlages überreicht Thea Dorn die Preisurkunde mit folgendem Text (Auszug): „Als heutige Gastgeberin des Literarischen Quartetts bietet Thea Dorn der Literatur eines der wichtigsten öffentlichen Foren und leistet damit einen entscheidenden Beitrag für das kulturelle Leben in Deutschland, für Meinungsvielfalt und für einen offenen Diskurs, der für den Erhalt der Demokratie unverzichtbar ist …“, © Foto Diether von Goddenthow

Der Preis, so Jung, werde an Persönlichkeiten und Institutionen verliehen, die sich auf herausragende Weise literaturkritische und literaturvermittelnde Verdienste erworben haben. Als heutige Gastgeberin des Literarischen Quartetts böte Thea Dorn der Literatur eines der wichtigsten öffentlichen Foren und leiste damit einen entscheidenden Beitrag für das kulturelle Leben in Deutschland für Meinungsvielfalt und für einen offenen Diskurs, der für den Erhalt unserer Demokratie unverzichtbar sei, sagte Jung. In Zeiten schwindender Toleranz und einer zunehmend deformierten Debattenkultur stehe Thea Dorn für einen Austausch von Meinungen, Sichtweisen und Ideen, der den Idealen der Aufklärung folge: „Sie ermöglicht es einem großen Publikum, an einem Gespräch über Literatur teilzuhaben, dessen elementarer Wert für unsere Gesellschaft in Orientierung, Erkenntnis, gegenseitiger Akzeptanz und einem tieferen Verständnis unserer Welt besteht“, so der HoCa-Geschäftsführer. Im Rahmen Ihrer Sendung praktiziere Thea Dorn eine tolerante Streitbarkeit. Literatur sei ihr nicht nur Anlass zum Disput, sondern sie sorge, wie Hamburgs Kultursenator Dr. Carsten Brosda seinem Buch „Die Kunst der Demokratie“ einmal schrieb, „für fortwährende lebendige Aufbegehrung, bei der die Vernunft in der Vielheit ihrer Stimmen liegt“.

Jung kritisiert Schließung von Goethe-Instituten und Literatursendungen im ÖRR
Wir lebten in Zeiten, in denen Austausch und Verständigung, das Suchen und Finden von Brücken über Terror, Kriege, Staatsgrenzen und Denkhorizonte hinweg gleich notwendiger denn je seien. Ausgerechnet in solch einer Zeit, in der Brückenbauen über Denkhorizonte hinweg zu bauen, oft so schwer vorstellbar wäre, „müssen wir gemeinsam erleben, dass es das Auswärtige Amt für eine gute Idee hält, Goethe-Institute zu schließen, und wir erleben auch, wie innerhalb der ARD der Bayerische Rundfunk mit Verweis auf angebliche Rezeptionsgewohnheiten seiner jüngeren Zielgruppe etablierte Kultursendungen einstellen will“, kritisiert Jung die Politik und den ÖRR. Dies sei ein fatales Signal, auch an andere Sender und Anstalten des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks. „Der öffentlich rechtliche Bildungsauftrag besteht nicht darin, Hörer nach ihrer Lieblingslektüre zu befragen, oder Redakteure Klappentexte vorlesen zu lassen, sondern darin, eine Jugend und eine Gesellschaft ernstzunehmen, die in höllisch komplizierten Zeiten lebt, und die ein Anspruch darauf hat, profund, klug und komplex informiert zu werden.“
Bei Thea Dorn sei Literatur ist kein Beiwerk als Einspieler oder Lückenfüller. Literatur brauche eigene Räume Formate, um wie etwa im Literarischen Quartett, ihre besondere Wirkung zu entfalten. Dort dürften wir Thea Dorn „als Garantin eines Diskurses erleben, der anschaulich vermittelt, dass unterschiedliche Meinungen keinesfalls ein Problem, sondern etwas Vergnügliches und Erhellendes sind.“ Wir erlebten die Preisträgerin Thea Dorn als scharfsinnige, unbestechliche und erkenntnisgeleitete Anwältin der Literatur, die in besonderer Weise für Meinungsvielfalt und Diskurs stünde, Widersprüche gelassen aushielte und profunde wie fundierte Urteile fälle. Vor allem sei sie mutig. Während das ZDF 1989 die „Satanischen Verse“ von Salman Rushdie nicht im Literarischen Quartett besprechen wollte, habe man es „Thea Dorn zu verdanken, dass das im vergangenen Jahr nachgeholt wurde, als sichtbares Zeichen dafür, dass wir die Meinungsfreiheit und die Kunstfreiheit, egal wie archaisch der Terror ist, dem wir begegnen, niemals preisgeben dürfen und auch niemals preisgeben werden.“, lobte Jung die Preisträgerin.

Deniz Yücel: „Dorn habe Beitrag zur Rettung der Literaturkritik geleistet“

Laudator Deniz Yücel, Präsident PEN-Berlin, studierte an der Freien Universität Berlin Politikwissenschaften. Er arbeitete als Redakteur bei der Wochenzeitung Jungle World und der tageszeitung (taz). 2015 ging er als Korrespondent der Welt in die Türkei. Für seine Arbeit wurde Yücel mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Theodor-Wolff-Preis. »Agentterrorist« ist sein drittes  Buch. © Foto Diether von Goddenthow
Laudator Deniz Yücel, Präsident PEN-Berlin, studierte an der Freien Universität Berlin Politikwissenschaften. Er arbeitete als Redakteur bei der Wochenzeitung
Jungle World und der tageszeitung (taz). 2015 ging er als Korrespondent der Welt in die Türkei. Für seine Arbeit wurde Yücel mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Theodor-Wolff-Preis. »Agentterrorist« ist sein drittes Buch. © Foto Diether von Goddenthow

In seiner Laudatio bekräftigte Publizist Deniz Yücel die Ausführungen seines Vorredners: Thea Dorn habe „nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Rettung der Literaturkritik geleistet. Sie hat der Literatur eine letzte massentaugliche Bühne geboten, und somit, sich um die Rettung der zeitgenössischen Literatur selbst verdient gemacht.“ Wo sonst sollten junge Menschen lernen, und sich ältere daran erinnern wie großartig, wie aufwühlend, aufregend, aufheiternd und vieles mehr das Lesen von Literatur sein kann, als bei Ihnen ‚Frau Dorn, sagte Yücel, der zudem ein wenig aus dem Nähkästchen seines von freundschaftlicher Distanz und respektvoller Nähe geprägtes Kollegenverhältnisses zur Preisträgerin erzählte, „die sich in große Fragen unserer Zeit einmischt, meistens in schreibender essayistischer Weise, zuweilen auch, da hätte ich beinahe auch aktivistisch gesagt, in einer praktischen Weise“. So erlebte er Kollegin Dorn bei der Gründung von PEN-Berlin. https://penberlin.de/

Thea Dorn: „Literatur nicht zum sensibilitätsgerechten Save-Space umbauen“
Der Dank der Preisträgerin galt vor allem auch ihren Mitstreitern im Literarischen Quartett: „Ohne Sie, ohne Euch wäre ich nichts in diesem Quartett.“ Aber seit einiger Zeit, „endgültig seit dem 7. Oktober, seit den Pogromen der Hamas gegen die israelische Bevölkerung, fällt es mir doch zunehmend schwer, Literarisches, Literaturkritisches oder meinetwegen auch Literaturvermittlung business as usual zu betreiben“. Zu stark sei der Eindruck, dass die Welt, wie wir sie kannten, keinen verlässlichen Grund mehr dafür gäbe, und immer häufiger habe sie beim Aufwachen Friedrich Hölderin Zeilen vom „wunderbaren Sehnen dem Abgrund zu“ präsent.

Tim Jung, Geschäftsführer des Hoffmann und Campe Verlages, Preisträgerin Thea Dorn, Laudator Deniz Yücel, Thomas Ganske, Verleger und Inhaber der Ganske Verlagsgruppe (Hoffmann u Campe, Gräfe und Unzer, Jahreszeiten usw.) bei der Preisverleihung des Julius-Campe-Preises 2023 im Frankfurt Pavilion auf der Frankfurter Buchmesse.  © Foto Diether von Goddenthow
Tim Jung, Geschäftsführer des Hoffmann und Campe Verlages, Preisträgerin Thea Dorn, Laudator Deniz Yücel, Thomas Ganske, Verleger und Inhaber der Ganske Verlagsgruppe (Hoffmann u Campe, Gräfe und Unzer, Jahreszeiten usw.) bei der Preisverleihung des Julius-Campe-Preises 2023 im Frankfurt Pavilion auf der Frankfurter Buchmesse. © Foto Diether von Goddenthow

Was solle „die Kunst der Worte, wenn die freiheitliche Welt von einem Fieber nach dem anderen geschüttelt“ werde, und „die Menschen in ihrer Verwirrung immer häufiger Scharlatanen“ zuliefen, die „außer Irrationalität, Autoritarismus, Ressentiments und Gewalt nichts, aber auch gar nichts in ihrem Besteckkasten haben“?, so Dorn. Was solle die Kunst der Worte, „wenn die äußeren Feinde der freiheitlichen Welt die Waffen aus den Arsenalen holen, und mit größter Brutalität einsetzen? Welche ihrer vielen Stimmen soll Literatur ergeben, wenn Waffen, nein nicht sprechen, sondern töten und zerstören. Und wenn die Hoffnung, Freiheit ließe sich allein mit Worten verteidigen ins Reich des Irrationalen der Träumerei gehört, und einzig der Schmerz bleibt.“, sagte die Preisträgerin sichtlich erschüttert von den derzeitigen Entwicklungen.
In solchen Zeiten möge selbst „der idealistischste versponnenste oder ironisch abgebrühteste Literat erkennen, dass es Zeit ist, ebenso klar wie leidenschaftlich für Menschenrechte und Demokratie für Vernunft und Zivilität Partei zu ergreifen, wie Thomas Mann es vor 100 Jahren getan hat. Dies bedeute aber nicht, so Dorn, „dass wir die Literatur selbst moralisch aufladen sollten. Der Kampf um Menschlichkeit und das Humane muss in der gesellschaftlichen Wirklichkeit ausgetragen werden. Irrationalität, Ressentiment und Hass“ ließen sich nicht mit moral sensitivity bekämpfen“. Denn nichts werde real besser, „wenn wir heute als beleidigend empfundene Wörter aus Werken der Vergangenheit tilgen oder in Romanen der Gegenwart Professoren vergangener Jahrhunderte vorsichtshalber von Studierenden reden lassen“. Bisweilen dränge sich der Campe-Preisträgerin der Verdacht auf, dass es „Ausdruck objektiver Verzagtheit“, ja ein „hilfloses Zum-Wohle-handeln“ sei, „wenn angesichts einer bedrohlicher gewordenen Welt mit Eifer daran gearbeitet“ werde, „wenigstens die Kunst, Literatur zum sensibilitätsgerechten Save-Space umzubauen“.

„Geben wir das ‚Faire des Politischen‘, was des Politischen ist, und lassen wir dem eigentümlichen Nebenreich der Literatur, was der Literatur ist: Streiten wir für eine bessere, friedlichere, zivilere Welt und bewahren wir uns die Literatur als einen Raum, in dem die Trauer, der Zorn oder auch das Gelächter über die Unrettbarkeit der Welt ihren Platz haben. Niemand sagt, dass dies einfach ist, aber wenigstens wir Literaturmenschen sollten in finsteren Zeiten den Verlockungen der Vereinfachungen widerstehen“, gab die Preisträgerin zu Bedenken.

(Diether von Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Biografie Thea Dorn (ZDF)
Mit der März-Ausgabe 2020 ist Thea Dorn erstmalig alleinige Gastgeberin der Sendung „Das Literarische Quartett“: Flankiert von drei illustren Gästen. Ihr Ziel ist es, die „Glut der Leselust“ beim Zuschauer neu zu entfachen. Bereits seit März 2017 gehörte sie neben Volker Weidermann und Christine Westermann zum festen Stamm der sechsmal im Jahr ausgestrahlten Sendung. Sie moderierte die Sendung „Literatur im Foyer“ im SWR-Fernsehen. 1970 geboren, studierte sie Philosophie und Theaterwissenschaften in Frankfurt, Wien und Berlin und arbeitete als Dozentin und Dramaturgin. Sie schrieb eine Reihe preisgekrönter Romane und Bestseller , u.a. „Die Hirnkönigin“ (1999), Theaterstücke, Drehbücher und Essays,u.a. „Die neue F-Klasse – Wie die Zukunft von Frauen gemacht wird“ (2006), mit Richard Wagner den Sachbuch-Bestseller „Die deutsche Seele“ (2011). Sie kuratierte unter dem Motto „Hinaus ins Ungewisse!“ das „forum:autoren“ beim Literaturfest München 2012. Der Film „Männertreu“, zu dem sie das Drehbuch schrieb, wurde 2014 mit dem „Deutschen Fernsehpreis“ als bester Fernsehfilm des Jahres und 2015 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. 2016 erschien ihr Roman „Die Unglückseligen“, 2018 „deutsch, nicht dumpf: Ein Leitfaden für aufgeklärte Patrioten“. 2021 ihr aktueller Roman „Trost: Briefe an Max“.

Infos: Das Literarische Quartett

Das Literarische Quartett Lesestoff zur Frankfurter Buchmesse

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck beim Jahresempfang der Wirtschaft 2024 in der Rheingoldhalle

Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz  © BMWK / Dominik Butzmann
Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz © BMWK / Dominik Butzmann

Die Industrie- und Handelskammer Rheinhessen teilt mit, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zum Jahresempfang der Wirtschaft am 25. Januar 2024 in die Rheingoldhalle nach Mainz kommt: Er sei der Hauptredner bei dem Mainzer Großereignis, das als größter Jahresempfang der regionalen Wirtschaft in Deutschland gilt.

Für die anschließende Podiumsdiskussion mit den Spitzen aus Wirtschaft und Freien Berufen hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer zugesagt. Veranstalter sind 15 Kammern und Institutionen des Mittelstands, des Handwerks, der Freien Berufe und der Landwirtschaft aus Rheinland-Pfalz. Nirgendwo sonst treten so viele landesweite und regionale Institutionen gemeinsam an die Öffentlichkeit. Erwartet werden mehrere tausend Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur.

Impression vom Jahresempfang 2023 © Foto Diether von Goddenthow
Impression vom Jahresempfang 2023 © Foto Diether von Goddenthow

„Wir freuen uns sehr, dass der Bundeswirtschaftsminister und die Ministerpräsidentin bei unserem Jahresempfang in den Dialog mit der Wirtschaft gehen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz im Namen aller Veranstalter. „Angesichts der ständigen Krisen ist es gerade jetzt wichtig, im Gespräch zu bleiben. Denn die großen Herausforderungen unserer Zeit können wir nur gemeinsam lösen.“

Beim Jahresempfang der Wirtschaft kommen in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Unternehmerinnen und Unternehmer aus Betrieben und Berufen aller Branchen und Größen zusammen – und in den Dialog mit Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitikern aus Bund und Land sowie Repräsentanten der Region.

Die Kooperation begann im Jahr 2000 mit sechs beteiligten Kammern und dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck als Gastredner. Seither waren Bundeskanzler Gerhard Schröder und – dreimal – Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Gast, Bundeskanzler Olaf Scholz stand 2019 als Finanzminister am Rednerpult. Dialogpartner waren ebenso die Bundeswirtschaftsminister Clement, Glos und Brüderle, die Parteivorsitzenden Westerwelle, Beck und Gabriel sowie EU-Kommissar Günther Oettinger. Zum Thema „Zeitenwende und deutsche Lebenslügen“ sprach im vergangenen Jahr der langjährige ZDF-Chefredakteur Dr. Peter Frey die Keynote.

Mit mehreren tausend Gästen aus der mittelständischen Wirtschaft zählt der Jahresempfang zu den Großereignissen in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt mit bundesweiter Strahlkraft.

Dahinter stehen folgende 15 Kammern und Institutionen der Wirtschaft, des Handwerks, der Freien Berufe und der Landwirtschaft:

Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Handwerkskammer Rheinhessen
Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen
Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz
Landesärztekammer Rheinland-Pfalz
Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz
Landespflegekammer Rheinland-Pfalz
Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz
Landestierärztekammer Rheinland-Pfalz
Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
Pfälzische Rechtsanwaltskammer Zweibrücken
Rechtsanwaltskammer Koblenz
Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz
Wirtschaftsprüferkammer in Rheinland-Pfalz

(IHK Rheinhessen)

Rheinland-Pfalz kann bei internationalen Fachkräften als attraktiver Standtort punkten – ZIRP-Abschlussveranstaltung „Rheinland-Pfalz in der Welt“ in der ISB-Bank

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt: "Bei Fachkräften international punkten als attraktiver Standort", auf der ZIRP-Abschlussveranstaltung #Erlebnis23 am 13. Oktober 2023 im Foyer der Investitions- und Strukturbank (ISB). © Foto Diether von Goddenthow
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt: „Bei Fachkräften international punkten als attraktiver Standort“, auf der ZIRP-Abschlussveranstaltung #Erlebnis23 am 13. Oktober 2023 im Foyer der Investitions- und Strukturbank (ISB). © Foto Diether von Goddenthow

Der Fachkräftebedarf in rheinland-pfälzischen Unternehmen und Verwaltungen ist groß – vor allem in bestimmten Funktionen bleiben Stellen teilweise sehr lange unbesetzt. Immer mehr kommt die Perspektive ins Spiel, Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen und die entsprechenden Verfahren zu beschleunigen. Wie dies gelingen kann, von der dualen Ausbildung bis zum Spezialisten, war Thema der letzten Veranstaltung der ZIRP-Erlebnistage 2023 mit dem Titel „Fachkräfte willkommen – ein gutes Land zu Leben und Arbeiten“.

Gleich zu Beginn machte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt deutlich: „Wir brauchen mehr Arbeits- und Fachkräfte aus dem Ausland. Rheinland-Pfalz ist ein weltoffenes, tolerantes und wirtschaftlich interessantes Land, das viel zu bieten hat. Das transportieren wir auch über unsere Wirtschaftsstandortkampagne Rheinland-Pfalz Gold. In Verbindung mit erleichternden gesetzlichen Rahmenbedingungen wollen wir mit dieser Attraktivität international punkten und erfolgreich sein.“

Veranstaltungs-Impression.© Foto Diether von Goddenthow
Veranstaltungs-Impression.© Foto Diether von Goddenthow

Die Ministerin, die zugleich Mitglied im Vorstand der ZIRP ist, verdeutlichte die Maßnahmen, die ihr Haus im Kontext der internationalen Standortwerbung für die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland trifft. „Das Besondere in Rheinland-Pfalz ist, dass alle, die Verantwortung für die positive Entwicklung des Wirtschaftsstandortes und des Arbeitsmarkts tragen, im ständigen Dialog sind und sich zu sehr konkreten Maßnahmen verpflichten.“ Die Ministerin berichtete zudem von ihrer Delegationsreise nach Ruanda im September dieses Jahres, bei der auch die berufliche Ausbildung junger Menschen aus Ruanda in Rheinland-Pfalz ein wichtiges Thema war.

Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer Industrie- und Handelskammer (IHK) für Rheinhessen.© Foto Diether von Goddenthow
Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer Industrie- und Handelskammer (IHK) für Rheinhessen.© Foto Diether von Goddenthow

Die Bedeutung von Netzwerken hob auch Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer Industrie- und Handelskammer (IHK) für Rheinhessen, hervor. „Beim Fachkräftemangel müssen wir gemeinsam handeln – deshalb haben wir als Industrie- und Handelskammern für Rheinland-Pfalz den Aktionsplan Fachkräfte aufgelegt. Hier suchen wir den Schulterschluss aller Akteure aus Wirtschaft, Politik, Bildungseinrichtungen und natürlich auch mit den Fachkräften selbst.“ Seit vielen Jahren bieten die Welcome Center erste Anlauf- und Beratungsstellen für Unternehmen und neu ankommende Fachkräfte.

Susanne Wingertszahn, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Rheinland-Pfalz/Saarland. © Foto Diether von Goddenthow
Susanne Wingertszahn, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Rheinland-Pfalz/Saarland. © Foto Diether von Goddenthow

Aus Sicht von Susanne Wingertszahn, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Rheinland-Pfalz/Saarland, gehören zu einem attraktiven Arbeitsplatz gute Arbeitsbedingungen und Sicherheit für die Beschäftigten. „Um wirklich interessant für Fachkräfte aus dem In- und Ausland zu sein, muss Rheinland-Pfalz als Standort für gute Arbeitsbedingungen stehen. Die Voraussetzungen dafür sind neben einer starken dualen Ausbildung, guten Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten vor allem Tarifbindung und echte Mitbestimmung für Beschäftigte in den Betrieben und Dienststellen“, unterstreicht Wingertszahn.

Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz Saarland der Bundesagentur für Arbeit. © Foto Diether von Goddenthow
Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz Saarland der Bundesagentur für Arbeit. © Foto Diether von Goddenthow

Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz Saarland der Bundesagentur für Arbeit, erläuterte die Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und die Bedeutung für die Fachkräftesicherung. „Das Gesetz soll Erleichterungen in rechtlichen und Verfahrensfragen bringen und das ist dringend notwendig, denn ohne gezielte Zuwanderung stehen uns immer weniger Menschen zur Verfügung, die der Arbeitsmarkt dringend braucht. Die Arbeitgeberservices vor Ort unterstützen dabei“, so Schulz weiter. Zudem betonte sie die rheinland-pfälzische Besonderheit der schon jetzt ausgeprägten und gut funktionierenden Netzwerke.

Unternehmer Reiner Rudolphi, Geschäftsführer GOV GmbH & Co KG, Autor von "Azubis beißen nicht! Warum Sie unbedingt ausbilden sollten und wie Sie die richtigen Bewerber finden", Haufe Verlag, Freiburg 2021. © Foto Diether von Goddenthow
Unternehmer Reiner Rudolphi, Geschäftsführer GOV GmbH & Co KG, Autor von „Azubis beißen nicht! Warum Sie unbedingt ausbilden sollten und wie Sie die richtigen Bewerber finden“, Haufe Verlag, Freiburg 2021. © Foto Diether von Goddenthow

Dem Unternehmer Reiner Rudolphi, ist es gelungen, ruandische Auszubildende nach Deutschland zu holen. Die Partnerunternehmen in Kooperation mit seiner GOV GmbH+Co.KG. in Rockenhausen können einen Großteil des eigenen Fachkräftebedarfs mit diesen jungen Menschen decken. „Als Unternehmer muss man bereit sein zu investieren. Offenheit und Neugierde sind die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zweier so unterschiedlicher Kulturen, von der beide Seiten enorm profitieren können.“

ZIRP wird „Goldpartner“

Die ZIRP wird aufgenommen als Partner in die Wirtschaftsstandortkampagne Rheinland-Pfalz Gold- Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt überreicht ZIRP-Geschäftsführerin Heike Arendt die "Goldpartner-Urkunde" © Foto Diether von Goddenthow
Die ZIRP wird aufgenommen als Partner in die Wirtschaftsstandortkampagne Rheinland-Pfalz Gold- Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt überreicht ZIRP-Geschäftsführerin Heike Arendt die „Goldpartner-Urkunde“ © Foto Diether von Goddenthow

Im Rahmen der Veranstaltung wurde die ZIRP Markenpartner der Initiative Rheinland-Pfalz Gold. Die Kampagne RLP Gold rückt die Vorzüge des Wirtschaftsstandortes Rheinland-Pfalz noch stärker in den Fokus. Gemeinsam mit allen Markenpartnern will das Land Investoren, Gründer und Fachkräfte für Rheinland-Pfalz begeistern. Die ZIRP versteht sich als Standortinitiative, die die Stärken des Landes innerhalb und außerhalb von Rheinland-Pfalz vermittelt.

SUCCESS 2023: Vorsprung durch Innovation – Wirtschaftsministerium und ISB zeichnen sechs mittelständische Unternehmen für erfolgreiche Innovationen aus

Die diesjährigen SUCCESS-Gewinner am 9.10.2023, © Foto Diether von Goddenthow
Die diesjährigen SUCCESS-Gewinner am 9.10.2023, © Foto Diether von Goddenthow

Mainz, 9. Oktober 2023. Sechs kleine und mittlere Unternehmen aus Rheinland-Pfalz konnten beim diesjährigen Technologiewettbewerb SUCCESS mit selbst entwickelten neuen Produkten, Verfahren, technologieorientierten Dienstleistungen und anspruchsvollen IT-Vorhaben überzeugen, die als innovative Neuentwicklungen bereits auf dem Markt erfolgreich sind. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), ehrten die ausgezeichneten Unternehmen im Rahmen einer Prämierung im Foyer der ISB in Mainz. Insgesamt ist der Wettbewerb mit 60.000 Euro dotiert.

„Unser Mittelstand ist am Puls der Zeit. Das belegen die diesjährigen SUCCESS-Gewinner erneut. Die entwickelten Lösungen und Technologien sind enorm vielfältig. Auch das beeindruckt mich. Ich gratuliere allen Unternehmen ganz herzlich und möchte mich auch für deren Innovationsfreude und Mut bedanken“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt bei der Verleihung in Mainz.

ISB-Vorstandsmitglied Link betonte in seiner Ansprache: „Wir leben aktuell in einer Zeit der großen Herausforderungen. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, braucht es kluge Ideen und mutige Unternehmerinnen und Unternehmer, die bereit sind, ihre Vision zu verwirklichen und veraltete Geschäftsmodelle zu hinterfragen. Die Preisträger des SUCCESS-Wettbewerbs sind dafür beispielhaft und setzen in ihrer jeweiligen Branche neue Maßstäbe.“ Als landeseigenes Förderinstitut sei es Aufgabe der ISB, unternehmerische Weitsicht mit Darlehens-, Bürgschafts- und Venture-Capital-Programmen sowie mit Zuschüssen aus Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zu unterstützen.

Technologieprämie in Höhe von 15.000 Euro
Mit 15.000 Euro und damit der höchsten Prämie wurde die GTV Verschleißschutz GmbH aus Luckenbach ausgezeichnet. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Reduzierung von Feinstaubemission durch Verschleißschutzschichten an Bremsscheiben voranzutreiben. Wesentliches Merkmal sind hierbei neue Metalllegierungen für die Beschichtung der Bremsscheiben, die ein Kosteneinsparpotenzial von 50 Prozent ermöglichen.

Technologieprämien in Höhe von 10.000 Euro
Eine der beiden Technologieprämien von je 10.000 Euro konnte sich die LANIOL GmbH aus Altrip im Rhein-Pfalz-Kreis sichern, die eine technische Lösung entwickelt hat, um Energieversorgern die Möglichkeit zu bieten, Stromflüsse kostengünstig digital zu überwachen. Die sogenannten CONLOX® GridClams werden an Standard-Elementen, wie beispielsweise Schrauben, sicher und ohne Abschaltung der Anlage montiert.

Auch die MobiGa UG aus Neustadt an der Weinstraße kann sich über eine Prämie in Höhe von 10.000 Euro freuen. Das Unternehmen überzeugte mit einem mobilen, modularen und multifunktionalen System zur Begrünung im öffentlichen Raum als vertikale Gärten. Das System bietet hohe Pflanzenvielfalt auf kleinem Raum und beinhaltet ein solarbetriebenes Bewässerungssystem. Das vertikale Begrünungssystem fokussiert auf verbesserte Lebensqualität, Biodiversität und Klimaanpassung in versiegelten Stadtgebieten.

Technologieprämien in Höhe von 5.000 Euro
Die inventied GmbH aus Kaiserslautern wurde mit einer Prämie von 5.000 Euro für die Entwicklung eines modularen Ladungsträgers, der beim Einsatz von Rettungskräften im Einsatz ist, ausgezeichnet. Der Ladungsträger bietet die Möglichkeit einer strukturierten Verladung von Einsatzmaterialien auf nahezu allen gängigen LKW-Anhängern und zeichnet sich damit durch ein verbessertes Ladevolumen und einer hohen Platzeffizienz aus. Dadurch können Einsatzkräfte den Menschen in Not schneller helfen.

Weitere 5.000 Euro gingen an die IKS Mittelrhein Software GmbH aus Halsenbach im Rhein-Hunsrück-Kreis. Das Unternehmen hat die benutzerfreundliche No-Code Plattform Blupassion entwickelt. Mit Hilfe dieser Plattform lassen sich intuitiv führende Apps entwickeln, um sie nahtlos mit neuesten Technologien (beispielsweise iOT, QR-Codes oder Augmented Reality) zu verbinden. Die Blupassion Plattform kann mit normalen PC-Kenntnissen genutzt werden. Der Einsatz der Plattform ist branchenübergreifend von Industrieunternehmen, Universitäten, Kommunen, Dienstleistern usw. möglich.

Sonderprämie „Wissens- und Technologietransfer“ in Höhe von 15.000 Euro
Die Sonderprämie „Wissens- und Technologietransfer – Erfolgreiche Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen“ ging an die XITON Photonics GmbH aus Kaiserslautern. Prämiert wurde die erfolgreiche Entwicklung des neuartigen Lasersystems FIPER 1342, welches zum „unsichtbaren Zerteilen“ von Siliziumwafern entwickelt wurde. Der Einsatz des neuen Lasers macht den standardmäßigen Einsatz von Diamantsägeblättern überflüssig und ist damit effizienter und von höherer Genauigkeit geprägt. Zudem wird die Staubemission nahezu vollständig unterdrückt und Beschädigungen am Silizium sind weitestgehend ausgeschlossen. Die Entwicklung des neuen Lasers FIPER 1342 war durch eine enge Zusammenarbeit und Kooperation mit der TU Kaiserslautern (Fachbereich EIT) gekennzeichnet und der Erfolg erst dadurch möglich.

„Hessen-Champions 2023“ – Acht Finalisten aus 62 eingereichten hessischen Erfolgsgeschichten – Preisverleihung Ende Oktober im Kurhaus Wiesbaden

Auszeichnung der HessenChampions 2022 Archivbild © Foto Diether von Goddenthow
Auszeichnung der HessenChampions 2022 Archivbild © Foto Diether von Goddenthow

Acht Finalisten sind in die Endrunde des Innovations- und Wachstumspreises des Landes Hessen eingezogen und konkurrieren um den Titel „Hessen-Champion 2023“. Ausgewählt wurden sie aus 62 Bewerbungen von 54 hessischen Unternehmen aus weiten Teilen des Landes. Die Sieger in den drei Kategorien „Weltmarktführer“, „Jobmotor“ und „Innovation“ werden am 31. Oktober im Rahmen des 31. Hessischen Unternehmertages (HUT) in Wiesbaden bekanntgegeben.

„Unser Standort steht vor erheblichen Herausforderungen: Russlands Überfall auf die Ukraine hat Lieferketten zerstört und unsere Energiesicherheit in Frage gestellt. Umso dringender ist es, uns von fossilen Quellen unabhängig zu machen, unsere Wirtschaft in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu entwickeln und dadurch wettbewerbsfähiger und krisenfester zu werden“, erklärt Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Viele Unternehmen haben diese Herausforderung angenommen – als Innovatoren, als Arbeitgeber, als Spezialisten für Spitzenprodukte. Dieses Engagement würdigen wir mit der Auszeichnung ‚Hessen-Champions‘.“

VhU-Präsident Wolf Matthias Mang: „Unternehmen finden immer schlechtere Investitionsbedingungen in Deutschland vor. Gegen überbordende Bürokratie und viele weitere Hemmnisse brauchen wir umso mehr Innovationskraft und unternehmerischen Mut. Wir brauchen ein neues Bewusstsein für das, was in den Unternehmen geleistet wird. Das große Potenzial, das aus Investitionen, Wertschöpfung und Beschäftigung entsteht, muss gefördert werden, nicht überreguliert. Die Kraft, den Mut und die Weitsicht sich trotz schwieriger Bedingungen durchzusetzen, beweisen die Finalteilnehmer der Hessen-Champions auch in diesem Jahr wieder. Sie sind starke Vorbilder, wenn es darum geht Freiheit und Wettbewerb als Chance zu begreifen und notwendige Veränderungen als gemeinsamen Aufbruch in eine bessere Zukunft.“

Jürgen Zabel, Geschäftsführer der MBG H Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Hessen mbH, lobt insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen: „Trotz des Krisenumfelds wie explodierende Energiepreise und Lieferkettenproblematiken haben es die KMU geschafft, sich weiterzuentwickeln, teils sogar zu wachsen. Innovationsfreude, das Ausschöpfen von Technologiepotenzialen, unternehmerischer Mut und Entschlossenheit sind die Erfolgsfaktoren für die Standhaftigkeit der Unternehmen. Ich freue mich über die rege Teilnahme am Wettbewerb und erwarte erneut spannende Finalisten.“

„Als Wirtschaftsförderer des Landes unterstützen wir unsere hessischen Unternehmen, die Herausforderungen der Transformation hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft sowie Digitalisierung zu meistern. Mit der Servicestelle ‚WirtschaftsWandel Hessen‘ stehen wir als zentrale Ansprechpartnerin den Unternehmen beratend zur Verfügung“, erklärt Dr. Rainer Waldschmidt, Geschäftsführer der Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI). „Die Fülle und Qualität der Einreichungen zu den ‚Hessen-Champions‘ belegen, wie viele innovations- und technologieorientierte Unternehmen dazu beitragen, den Wirtschafts- und Technologiestandort Hessen nachhaltig weiterzuentwickeln, seine Wettbewerbsfähigkeit zu festigen und auszubauen.“

Die acht Finalisten in den drei Kategorien:

Kategorie Weltmarktführer:

Aqseptence Group GmbH, Aarbergen

Die Aqseptence Group beschäftigt global ca. 1.500 Mitarbeitende. Als weltweit tätiger Anbieter von spezialisierten Produkten, Anlagen und Systemlösungen für die Wassertechnik ist sie in vielen verschiedenen Anwendungsbereichen und Märkten tätig und vereint einige der renommiertesten Marken der Branche. Die Wurzeln und das Fundament des Unternehmens bilden die traditionellen Produktmarken wie Passavant, Geiger, Noggerath, Johnsons Screens, Diemme Filtration, Airvac und Roediger.

Engelhard Arzneimittel GmbH & Co KG, Niederdorfelden

Als einer der führenden Markenhersteller im OTC-Bereich versteht Engelhard die verantwortungsvolle Medizin seit mehr als 150 Jahren als Aufgabe und Verpflichtung zugleich. Entsprechend forscht, entwickelt und produziert das Unternehmen nach höchsten wissenschaftlichen Anforderungen. Das Ergebnis sind international führende Marken, die nach strengsten Qualitätsstandards in Deutschland hergestellt und in mehr als 100 Ländern vertrieben werden. Dazu gehört vor allem Prospan®, weltweite Nr. 1 der pflanzlichen Hustenarzneimittel.

MICROBOX GmbH, Bad Nauheim

Die MICROBOX GmbH führt die Entwicklung und Produktion von Kulturgut-Digitalisierungslösungen an. Als kreativer Wegbereiter nutzt MICROBOX innovative Technologie, um das kulturelle Erbe zu bewahren und Wissen zu teilen. Die Bandbreite reicht von Scannern über Multispektralanwendungen für Forschung bis hin zu Panorama-Erfassung von Gemälden und Bauwerken.

Kategorie Jobmotor:

JUMO GmbH & Co. KG, Fulda

Die JUMO GmbH & Co KG ist ein führender System- und Lösungsanbieter der industriellen Sensor- und Automatisierungstechnik. Als Familienunternehmen in dritter Generation aktiv, beschäftigt die JUMO-Unternehmensgruppe über 2.500 Mitarbeitende und ist mit 5 Niederlassungen in Deutschland, 25 Tochtergesellschaften im In- und Ausland und mehr als 50 Vertretungen in über 100 Ländern rund um den Globus präsent. Im Bereich der industriellen Temperaturfühler für Wärmezähler ist JUMO Weltmarktführer.

Limtronik GmbH, Limburg

Limtronik betreibt eine der deutschlandweit modernsten Fertigungsstätten im Sinne der Industrie 4.0. Dabei bildet die EMS-Fabrik unter anderem die Umgebung für die Industrie 4.0-Forschungs- und Entwicklungsplattform des „SEF Smart Electronic Factory e.V.“. Hier entwickelt der Verein Lösungen, die kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Konzernen den Weg in die digitale Zukunft ebnen. Diese intelligente Fertigung sowie Lean Production-Maßnahmen machen Limtronik zu einem bedeutenden Partner in der modernen Industrie.

Kategorie Innovation:

Archigas GmbH, Rüsselsheim am Main

Die Archigas GmbH um die Gründer Illya Kaufman und Wladimir Barskyi – beide Alumni der Hochschule RheinMain – ist auf Mikrosensorik und Gasanalytik spezialisiert. Ihre im Frühjahr 2023 präsentierte Sensortechnologie zur Wasserstoff-Messung wird als Meilenstein gefeiert: Mit ihrer Schnelligkeit, Präzision, Stabilität und Massentauglichkeit setzt die innovative Lösung neue Maßstäbe in der sicheren, effektiven und wirtschaftlichen Erschließung von H2 als grünen Energieträger.

Biowert Industrie GmbH, Brensbach

Die Biowert Industrie GmbH ist ein innovatives und nachhaltiges Industrieunternehmen und Energieversorgerin. Mit eigener patentierter Technologie und Know-how betreibt Biowert seit 2007 die weltweit erste industrielle Grasveredelungsanlage nach den Prinzipien einer grünen Bioraffinerie. Als Vorreiter der Kreislaufwirtschaft verwandelt Biowert regionales Gras in Biokunststoffe, Dünger, Biogas und Ökostrom.

etalytics GmbH, Darmstadt

Etalytics entwickelt und vertreibt innovative, datengetriebene Energieintelligenzlösungen unter Verwendung von KI. Mit der etaONE®-Plattform analysieren und optimieren Unternehmen ihre industriellen Energiesysteme. Das Ergebnis sind bis zu 50% weniger Energiebedarf, CO2-Emissionen und Energiekosten durch optimierte Betriebsstrategien. Etalytics setzt neue Maßstäbe im Energiemanagement für Rechenzentren, Chemie & Pharma-, Automobilindustrie und weitere Branchen.

Ausstellerrekord bei größter Berufsinfo-Messe (BIM) der Region in der Rheingoldhalle Mainz am 15. u. 16. 09.2023

Impression von der Berufsinformationsmesse (BIM) auf dem Jockel-Fuchs-Platz vor der Rheingoldhalle, wo die Aktionsbereiche aufgebaut sind. © Foto Diether von Goddenthow
Impression von der Berufsinformationsmesse (BIM) auf dem Jockel-Fuchs-Platz vor der Rheingoldhalle, wo die Aktionsbereiche aufgebaut sind. © Foto Diether von Goddenthow

Die 13. BIM Rheinhessen geht mit neuen Angeboten, frischem Design und einem Ausstellerrekord an den Start: Mehr als 140 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen präsentieren sich in diesem Jahr bei der größten Berufsinfo-Messe der Region. Unter der Überschrift „Entdecke deinen Traumberuf“ werden am 15. und 16. September in der Mainzer Rheingoldhalle mehr als 8.000 Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte erwartet. Sie haben die Chance, Berufe und Unternehmen kennen zu lernen, Bewerbungsunterlagen prüfen zu lassen, sich im Schul- und Hochschulpark über Studiengänge und Weiterbildungen zu informieren und bei der Last-Minute-Lehrstellenbörse noch kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu finden. Veranstalter sind die IHK für Rheinhessen, die Handwerkskammer Rheinhessen und mainzplus CITYMARKETING. Die diesjährige BIM Rheinhessen wird zudem von der Landeshauptstadt Mainz unterstützt. Der Messe-Einlass ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen finden sich unter
www.bim-rheinhessen.de

Wer Lust hatte, konnte sich als "Steinmetz" erproben. © Foto Diether von Goddenthow
Wer Lust hatte, konnte sich als „Steinmetz“ erproben. © Foto Diether von Goddenthow

„Die BIM ist die Top-Adresse für die Studien- und Berufswahl in unserer Region“, stellt IHK-Präsident Peter Hähner fest. „Das zeigt auch der Ausstellerrekord in diesem Jahr. Gleichzeitig wird damit deutlich, dass immer mehr Unternehmen viel Zeit und Geld investieren, um Jugendliche bei der Berufswahl zu unterstützen und Fachkräfte für sich zu gewinnen.“ Dass der Fachkräftemangel nur gemeinsam gelöst werden kann, spiegele sich auch im neuen Messeauftritt der BIM wider: Dabei treffen unterschiedliche Sprechblasen in der Mitte zusammen – auch ein

Zeichen, welche Rolle Kommunikation und direkter Austausch bei der Berufswahl und der Suche nach Fachkräften spielen. Zusätzlich hat die BIM einen neuen Anstrich erhalten: Magenta, Lila und ein klares Blau lösen das bisherige Orange als Erkennungsfarben der Messe ab.

„Die BIM Rheinhessen bietet den Jugendlichen und Eltern neue Ideen und vielfältige Impulse“, bekräftigt Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen. „Viele unserer rheinhessischen Handwerksbetriebe präsentieren sich daher gemeinsam mit Handwerkskollegen direkt vor Ort bei den lebenden Werkstätten. Alle Besucherinnen und Besucher können sich über Chancen und Möglichkeiten für den eigenen Berufsweg informieren und auch gerne direkt ein Praktikum vereinbaren.“

Am Stand der Dachdeckerinnung zeigten vor allem Mädchen großes Interesse.  Hier bringen zwei Interessentinnen Naturschiefer auf Maß.© Foto Diether von Goddenthow
Am Stand der Dachdeckerinnung zeigten vor allem Mädchen großes Interesse. Hier bringen zwei Interessentinnen Naturschiefer auf Maß.© Foto Diether von Goddenthow

„Wir freuen uns sehr, dass sich die BIM Rheinhessen bei Unternehmen und Hochschulen so großer Beliebtheit erfreut und wir dadurch eine größere Messefläche sowie mehr Aussteller in und um die Rheingoldhalle haben“, sagen Katja Mailahn und Marc André Glöckner, Geschäftsführer der mainzplus CITYMARKETING GmbH. „Der persönliche Kontakt und die Beratung, in Kombination mit dem Angebot an unterschiedlichen Berufen, Studiengängen und Weiterbildungsformaten, ist einzigartig in der Region. Daher sind wir als mainzplus ebenfalls vor Ort mit einem eigenen Stand vertreten. Wir bieten motivierten Auszubildenden die Chance, in eine spannende Berufswelt einzusteigen. Unser Ziel ist es, für die Veranstaltungswirtschaft und den Tourismus Nachwuchstalente zu fördern.“

Oberbürgermeister Nino Haase macht deutlich: „Für Mainz ist es ein großes Glück, dass die Berufsinformationsmesse Rheinhessen zum 13. Mal hier stattfindet. Sie ist ein wichtiger Baustein in der Berufsorientierung unserer jungen Mainzerinnen und Mainzer und bietet auch unseren Betrieben und Unternehmen eine wichtige Plattform zur Sicherung der notwendigen Fachkräfte. Auch wir als Stadtverwaltung nutzen die BIM seit Jahren, um junge Menschen für unsere vielfältigen Berufsfelder und Ausbildungsberufe zu gewinnen. Fachkräftegewinnung wird für uns alle in den kommenden Jahren eines der Schwerpunktthemen sein.“

Auch das ZDF informierte auf der Berufsinformationsmesse über die zahlreichen Ausbildungsberufe bis hin zum Kameramann. Hier konnten Interessenten mal einen Blick durch eine Studio-Kamera werfen. © Foto Diether von Goddenthow
Auch das ZDF informierte auf der Berufsinformationsmesse über die zahlreichen Ausbildungsberufe bis hin zum Kameramann. Hier konnten Interessenten mal einen Blick durch eine Studio-Kamera werfen. © Foto Diether von Goddenthow

Eine Besonderheit der BIM Rheinhessen sind die neun unterschiedlichen Aktionsbereiche. Hier können die Besucher anschauen, mitmachen und ausprobieren, beispielsweise in der Technik-Meile, dem Gastro-Basar oder bei der Initiative „Inklusion gelingt“. Neu ist der Aktionsbereich „Logistik Arena“ – damit erweitert sich die Messefläche auf das Rheinufer. Hier präsentieren erstmals Ausbildungsbetriebe der Logistik gebündelt ihre Anschauungs- und Mitmachangebote und zeigen damit, dass Logistik mehr ist als Transport, Lagerung und Umschlag.

Im neuen Schul- und Hochschulpark konnte man sich über weitere Berufsausbildungssteine, etwa über Studienmöglichkeiten nach der Lehre, über Fachschulberufe und über Möglichkeiten des Dualen Studiums informieren. © Foto Diether von Goddenthow
Im neuen Schul- und Hochschulpark konnte man sich über weitere Berufsausbildungssteine, etwa über Studienmöglichkeiten nach der Lehre, über Fachschulberufe und über Möglichkeiten des Dualen Studiums informieren. © Foto Diether von Goddenthow

Mit einem eigenen Ausstellungsbereich, dem Schul- und Hochschulpark, sind Schulen, Hochschulen sowie Anbieter mit Weiterbildungsprogrammen vertreten. Informations- und Beratungsangebote für Lehrkräfte werden am Messefreitag an einem eigenen Stand präsentiert. Für Eltern als eine der wichtigsten Berater ihres Nachwuchses bieten die Veranstalter am Samstag ein umfangreiches Auskunfts- und Unterstützungsangebot. Dazu gehören auch Beratungen in unterschiedlichen Sprachen, von Arabisch und Englisch bis zu Ukrainisch, Farsi und Russisch.

Zudem werden für Eltern drei Messerundgänge in arabischer, englischer und ukrainischer Sprache angeboten. Unterstützt werden die interkulturellen Aktivitäten von der Landeshauptstadt Mainz.

„Kunst privat!“ – Jetzt zu den kostenfreien Führungen anmelden – Hessische Unternehmen und Institutionen öffnen vom 20. bis 24. September ihre Türen

© HA Hessen Agentur GmbH
© HA Hessen Agentur GmbH

Im Rahmen der hessenweiten Aktionswoche bieten hessische Unternehmen und Institutionen kostenfreie Führungen zu ihren Kunstsammlungen an. Ab heute können sich Interessierte kostenfrei anmelden und vom 20. bis 24. September hinter die Kulissen von über 20 teilnehmenden Unternehmen und Institutionen schauen. Darunter finden sich große Finanzinstitute wie DEUTSCHE BANK und DEKABANK in Frankfurt am Main, mittelständische Unternehmen wie COSNOVA in Sulzbach, Behörden wie die Hessische Staatskanzlei und das Hessische Finanzministerium in Wiesbaden sowie Wohlfahrtseinrichtungen wie das Kloster Frauenberg in Fulda.

Für welche der über 70 Führungen sich die Besucherinnen und Besucher auch entscheiden, eines steht fest: Jede Sammlung ist, wie die Firmen und Institutionen selbst, für sich einzigartig und besonders – unabhängig, ob sie Gegenwartskunst, Kunst anderer Epochen oder junge, weniger bekannte Kunst beinhaltet. Die Stilrichtungen sind vielfältig und reichen von Gemälden, Skulpturen und Fotokunst bis hin zu Videoinstallationen. „Nutzen Sie die Gelegenheit, in einer der Führungen besondere Kunst an besonderen Orten in Hessen zu erleben“, erklärt Folke Mühlhölzer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hessen Agentur, die im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums die Kunstaktion koordiniert.

Die Teilnahme an den Führungen ist kostenlos und bedarf lediglich einer Anmeldung unter www.kunstprivat.net Das vollständige Programmheft ist dort ebenfalls abrufbar.

Aktuelle Informationen bieten auch die Social Media-Kanäle:
https://www.facebook.com/kunst.privat/
https://www.instagram.com/kunst.privat/
https://twitter.com/kunstprivat

Über Kunst privat!

Kunst privat! wird im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums von der Geschäftsstelle Kreativwirtschaft bei der Hessen Agentur koordiniert. Kunst privat! ist eine besondere Plattform, um mit der Öffentlichkeit ins Gespräch zu kommen und über die Leidenschaft für Kunst mehr Sichtbarkeit zu schaffen. Die Initiative wurde 2005 von der hessischen Wirtschaft ins Leben gerufen und wird vom Engagement der beteiligten Unternehmen getragen. Interessierte können eine große Bandbreite von der Renaissance bis in die Gegenwart erleben und bei ihrem Besuch auch neue Facetten der Unternehmen und Institutionen entdecken.

„Fokusthema Wasser“ bei Tagen der Industriekultur Rhein-Main vom 29.08. bis 3.09.2023

titelmotiv_tdik_2023-1-industriekultur-2023_250Die 21. „Tage der Industriekultur Rhein-Main“ widmen sich vom 29. August bis 3. September dem Fokusthema „Wasser“. Sechs Tage lang können sich Interessierte bei 138 Programmpunkte in 39 Städten mit historischen Brunnen und (Heil-) Bädern beschäftigen, historische Bahnen nutzen und zum Beispiel eine Schiffsmühle kennenlernen.
Insgesamt gibt es über 200 Möglichkeiten, die Vielfalt der Industriekultur in der Rhein-Main-Region zu entdecken mit Veranstaltungen zu Wassermanagement, Nutz- und Trinkwasserkreisläufen in Wasserwerken, Kläranlagen, Schleusen oder Freibädern. Angeboten werden Hafenrundgänge, Rad-, Bahn-und Schiffstouren entlang des Mains und Rheins und vieles mehr. Das gemeinsame Projekt „KlangKunst in Industriekultur“ von Kulturfonds Frankfurt RheinMain und KulturRegion macht zudem mit ortsbezogenen Arbeiten von Klangkünstler*innen die Geschichte von fünf Orten der Industriekultur auf besondere Weise erlebbar.

Im September wird die Veranstaltungsreihe „GartenRheinMain-Spezial“ fortgesetzt. Dabei geht es am 13. September um Baumpatenschaften im Frankfurter Stadtgebiet und das Jahresthema „Wasser“ wird unter dem Fokus „Wasserverbrauch versus Wasserverfügbarkeit“ bei einer Führung im Schlosspark in Bad Homburg v. d. H. am 27. September beleuchtet.

Programm im Veranstaltungskalender
Detaillierte Infos Route der Industriekultur

„Politik und Wirtschaft müssen miteinander in Dialog treten“ – Sommerempfang der IHK-Frankfurt a. M. in Bad Homburg

IHK-Präsident Ulrich Caspar begrüßte die zahlreichen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zum  traditionellen Sommerempfang in der Orangerie Bad Homburg. © Foto Diether von Goddenthow
IHK-Präsident Ulrich Caspar begrüßte die zahlreichen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zum traditionellen Sommerempfang in der Orangerie Bad Homburg. © Foto Diether von Goddenthow

„Wirtschaft trifft Politik“ lautete das Motto des diesjährigen Sommerempfangs der IHK-Frankfurt a. Main am 25.Juli 2023 in Bad Homburg für die Unternehmerinnen und Unternehmer sowie die Politikerinnen und Politikern im Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis. „Politik und Wirtschaft müssen ihren Dialog und die Zusammenarbeit verstärken, um so die Herausforderungen der Zukunft besser zu meistern, waren Kernaussagen von IHK-Präsident Ulrich Caspar, Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises, sowie Michael Boddenberg, MDL, hessischer Finanzminister und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Fraport AG.

Politik sei nicht nur etwas Anonymes, „sondern das sind Menschen, und das sind vor allem Menschen, die sich im größten Teil im Ehrenamt für unsere Gemeinschaft engagieren, und diese Veranstaltung, die wir heute hier machen, ist zugleich auch ein Danke gegenüber denjenigen, die sich insbesondere in der Kommunalpolitik im Ehrenamt für unsere Gemeinschaft engagieren, und das ist wichtig“,. begrüßte Ulrich Caspar die Gäste. „Politik und Wirtschaft müssen miteinander in Dialog treten und das bedeutet, dass Unternehmerinnen und Unternehmen mit den vielen Engagierten aus der Kommunalpolitik in Kontakt treten und ihre Anliegen, ihre Sorgen, ihre Wünsche dort adressieren können“, so der IHK-Präsident.

Landrat Krebs wies darauf hin, dass die Wirtschaft in den beiden Taunuskreisen einen ganz beträchtlichen Teil der Wirtschaft von Frankfurt und auch der Metropolregion ausmache, und dankte für die gute Arbeit der IHK-Geschäftsstelle Hochtaunus / Main-Taunus unter Leitung von Frau Valentina Scheu, „die ein verlässlicher Ansprechpartner mit ihrem Team für die Städte, Gemeinden und Landkreise ist, und damit auch zum Dialog beiträgt.“, so der Landrat.

Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises.© Foto Diether von Goddenthow
Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises.© Foto Diether von Goddenthow

Die Herausforderungen, denen sich die Region Frankfurt RheinMain und Taunus gegenübersähe, „seinen groß und insbesondere seit dem Angriffskrieg, den Russland in der Ukraine führt, nicht weniger geworden.“ Mitten in dieser schwierigen Situation seien Politik und Wirtschaft auf ganz unterschiedlichen Feldern gefordert, die nur durch eine gemeinsame Zusammenarbeit gestemmt werden könnten. Dabei nannte der Landrat als Stichwort „Zuzug“, denn die Wirtschaft brauche Fachkräfte. Beispielsweise habe der Hochtaunuskreis mit der Einrichtung eines Relocation Center im Landratsamt, das auch in der Verantwortung seiner Kollegin Katrin Hechler entstanden sei, einen ersten Ansatz unternommen, „wie wir Firmen durch den Behörden-Dschungel hier helfen können“. Und das sei nicht gerade wenig, „was da bevorsteht“, so Krebs. Dazu gehöre natürlich auch, gerade bei jungen Menschen die schulische Ausbildung. Der Landrat dankte bei der Gelegenheit den Unternehmen, „dass sie nicht nur mit den Berufsschulen der beiden Landkreise sehr eng zusammenarbeiteten, sondern dass sie auch immer wieder Ausbildungsplätze bereit stellten, und „dass sie auch bei Flüchtlingen geholfen haben“. Es gäbe „mittlerweile viele erfolgreiche Beispiele, dass junge Menschen sich über Arbeit integrieren“. Am Anfang stünde aber der Spracherwerb, „da leisten Ihre Unternehmen auch sehr viel, aber natürlich bleiben wir da als Politik auch gefordert“, so Krebs.

Michael Boddenberg, MDL, hessischer Finanzminister und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Fraport AG. © Foto Diether von Goddenthow
Michael Boddenberg, MDL, hessischer Finanzminister und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Fraport AG. © Foto Diether von Goddenthow

Finanzminister Michael Boddenberg unterstrich in seinem Statement, wie wichtig es sei, der Jugend in diesen krisengeschüttelten Zeiten auch Zukunftsperspektiven aufzuzeigen, zu unterstreichen, dass es sich lohne, neue Technologien voranzubringen, und dass darin der Schlüssel läge, Krisen zu überwinden. Als Beispiel nannte er die zahlreichen Perspektiven der neuen Wasserstoff-Technologien. Wenn ihm noch vor 20, 30 Jahren jemand gesagt hätte, dass man CO2-Neutralität in der Mobilität brauche, hätte er das beim Auto, Moped, Zug usw. für möglich gehalten, „nicht aber für’s Fliegen“. Natürlich koste die Herstellung grünen Wasserstoffs sehr viel regenerative Energie und wäre – auch in Euro ausgedrückt – noch sehr, sehr teuer. Aber es sei „allemal wert und lohnend“, dass Luftverkehrsunternehmen und Fraport sich in diese Richtung aufmachten.

Wenn es uns gelänge, den jungen Leuten zu sagen: „Ja, wir haben riesige Herausforderungen, und wir wollen, dass eure Welt lebenswert ist“, dann ginge das nur, wenn wir auch aufzeigten, „dass wir nicht nur Belastungen“ haben. Dabei sei die Kernbotschaft, zu vermitteln, dass es doch mehr Spaß mache, „die Ärmel hochzukrempeln, beispielsweise an der TU Darmstadt Maschinenbau oder andere Mint-Fächer zu studieren, und solche Technologien wie die Wasserstoff-Technologie voranzubringen“, als politischen Stimmen zu glauben, die ständig die Apokalypse ausriefen und behaupteten, es sei alles schon viel zu spät“. Besser sei doch: „Ärmel hochkrempeln, richtig in Forschung, in Infrastruktur, in Startups und Ähnliches zu investieren“, dann könne man das hinbekommen, ermutigte Boddenberg.

Themen wie Zukunftsmut vs. Krisenstimmung, Mobilitätswende, Energieversorgung, Wohnungsmarkt und Entwicklung der Bauwirtschaft waren beim anschließendem gemeinsamen Austausch die beherrschenden Themen des Abends.

(Diether von Goddenthow/ Rhein-Main.Eurokunst)

IHK-Frankfurt