Am Samstag, den 17. Dezember 2016 lässt das Improvisationstheater „Für Garde keine Haftung“ die Korken knallen: FGKH wird 15 Jahre und feiert Jubiläum!
Wie es sich für Teenies gehört, lassen es die Akteure richtig krachen an diesem Abend! Los geht’s um 20.00 Uhr mit einer Impro-Jubiläums-Show im Tattersall. Anschließend wird ausgiebig gefeiert im Kulturpalast Wiesbaden.
Als Appetithäppchen für Sie, hier ein Interview mit Schauspielern aus dem Ensemble:
FGKH wird 15 – Erinnert ihr euch noch an die Anfänge?
Jens Müller erinnert: Oh ja, wir haben als blutjunge Menschen, überwiegend Studenten, in einem winzigen Zimmer einer Gemeindeeinrichtung geprobt und fieberten, wie Kinder Weihnachten entgegenfiebern, auf den nächsten Auftritt, der bestimmt schon 3 Monate später auf uns wartete…
Silke Siegel: Ja. Als ich eingestiegen bin haben wir in einer Schule in Wiesbaden-Erbenheim geprobt. Unsere ersten Fotos für die überaus hässliche Homepage haben wir vor einem weißen Kastenwagen gemacht. Wir trugen schwarz auf schwarz und waren jung, faltenfrei und willig. Bei Shows haben uns die Zuschauer mit Rosen und nassen Schwämmen beworfen und wir trällerten zu Beginn jeden Auftritts einen FGKH-Song auf die Musik der Muppet Show.
Welches waren eure schönsten Momente bei FGKH?
Silke Siegel: Es gab so viele unglaublich schöne Momente. Der erste Improsommer auf dem Neroberg. Selbst an schlechten Tagen heute kommen mehr Leute zusammen als beim ersten Improsommer. Und wir kommen rum, kann man sagen: Wir spielen mittlerweile europaweit Business Auftritte. In Athen, Barcelona, Split…
Eine Geschichte ist Jens Müller noch gut in Erinnerung: Nach dem Gewinn des Improcups in München trugen Frederik und ich den überlebensgroßen Pokal durch die Münchener Innenstadt bis zum Bahnhof. Eine wunderschöne, junge Dame mit auf den ersten Blick eher afrikanischen statt Münchner Wurzeln, beugte sich über die Rolltreppen und rief uns in urbayrischem Dialekt hinterher: “ Na, Juangs, hoabt iah woas gewonna?“
Ist die Improszene noch die gleiche wie vor 15 Jahren?
Jens Müller: Natürlich nicht! Damals gab es nur einige wilde Pioniere im „Improjungel“, jetzt explodiert eine innovative Welle der Begeisterten durch die Republik!
Claudia Stump: Immer mehr Menschen interessieren sich für Impro – nicht nur als Zuschauer. Immer mehr Menschen besuchen unsere Kurse. Das hat sich erst in den letzten Jahren so entwickelt. Und selbst die Improtechniken zu erlernen ist für jeden eine Bereicherung. Sei es für den privaten Gebrauch, um in der Familie besser zu kommunizieren z.B. mit pubertierenden Jugendlichen oder im beruflichen Bereich um Kollegen besser zu verstehen.
Adriano Werner: Die Improszene erlebe ich als eine sehr lebendige Community, die zur Zeit auch ein immer größeres internationales Netzwerk aufbaut. Auch im Raum Wiesbaden-Mainz wächst und entwickelt sich die Szene seit Jahren enorm. Festivals, Workshops, Shows sowie immer mehr Ensembles. Ich glaube, wir dürfen so selbstbewusst sein und sagen: Daran haben wir einen großen Anteil. Wir haben eine gewisse Strahlkraft und stecken viele Menschen mit unserer Begeisterung an. Sowieso denke ich in diesem Zusammenhang oft: Wer einmal von der Impromagie angesteckt wurde, kommt nicht mehr von ihr los.
Ben Hartwig: Als ich vor 15 Jahren mit dem Improspielen begann, war es ein reines Nischenprodukt.Jetzt kommen mehr Leute zu den Shows, die Improtheater schon einmal erlebt haben. Für mich steckt diese Kunstform in den Teenager Jahren. In vielen Theatern und Firmen wird Impro ernster genommen, doch ist oft noch wild und unentschlossen.
Wo geht die Reise der Improvisation noch hin?
Ben Hartwig: Aus meiner Sicht hat eine gute Show vier Elemente: Sicherheit, Unsicherheit, Verbindung und Bedeutung. Gerade, wenn es um Bedeutung geht, schlägt Impro sehr oft in die Kerbe Comedy und „Es soll Spaß machen!“. Das halte ich für gut, doch ich glaube auch, dass das noch mehr geht! In den nächsten 10 Jahren wird die Szene sehr viel europäischer werden. Da Improvisation nicht auf Sprache angewiesen ist, kann sie auch in politisch schwierigen Zeiten Zeichen zur Völkerverständigung setzen.
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Adresse:
Lehrstrasse 13, 65183 Wiesbaden
Veranstalter Tattersall Wiesbaden
Eintritt
AK: 19.- €
VVK: 17,50 € incl. Gebühren