Kategorie-Archiv: Historisches Museum Frankfurt

Historisches Museum lässt slowenisches Feeling aufleben beim Frankfurter Museumsuferfest 2023

Das Historische Museum Frankfurt bietet mit dem Schwerpunkt "Slowenien" ein umfangreiches Programm zum Museumsuferfest 2023 © Foto Diether von Goddenthow
Das Historische Museum Frankfurt bietet mit dem Schwerpunkt „Slowenien“ ein umfangreiches Programm zum Museumsuferfest 2023 © Foto Diether von Goddenthow

Trotz seiner langjährigen EU-Mitgliedschaft ist Slowenien, Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2023, Vielen noch weitgehend unbekannt. Das Historische Museum Frankfurt will das ändern und gewährt wunderbare erste Einblicke in Kultur und Geschichte Sloweniens: Konzerte mit Zither und Harmonika, Folkloretänze und Vorträge über die Geschichte slowenischer Migration. Auf dem Museumsplatz können landestypische kulinarische Spezialitäten gekostet werden. In Zusammenarbeit mit dem slowenischen Kultur- und Bildungsverein Sava e.V. laden wir Sie herzlich ein!
Schauen Sie sich das Programm an, es steht hier.

Öffnungszeiten: Freitag, 25. August, 15 – 20 Uhr, Samstag, 26. und Sonntag, 27. jeweils 11 – 20 Uhr
Eintritt: Sie können ab sofort Ihre Museumsufer-Buttons für 7 € (für alle drei Tage gültig in allen Museen) beim HMF erwerben. Der Eintritt ist frei für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, und wenn Sie eine Museumsufer-Card besitzen!

Während des Museumsuferfests bietet das HMF auf einer Gesamtfläche von 6.000 m ² zahlreiche Führungen an. Möchten Sie an einer teilnehmen? Dann melden Sie sich einfach am jeweiligen Veranstaltungstag beim Informationsstand des Museums an.

Das Gesamtprogramm 2023
Fr, 25.08.23, 15 — 20 Uhr
15-20 Uhr — Gastronomische Angebote des Café Frankfurt
15.00 Uhr — Führung: Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma
16.00 Uhr — Führung: Highlights des HMF
17.00 Uhr — Führung: Restitution als Chance – Der Jahreszeitenzyklus von Hans Thoma aus der Villa Ullmann
18.00 Uhr — Führung: 100x Frankfurt
Sa, 26.08.23, 11 — 20 Uhr
11-20 Uhr — Gastronomische Angebote des Café Frankfurt
11-20 Uhr — Gastronomische Angebote des Slowenischen Kultur und Bildungsvereins Sava e.V.
12.00 Uhr — Führung: Demokratie: Vom Versprechen der Gleichheit
13.00 Uhr — Konzert mit Lukas und Lara Gumilar (Diatonische Harmonika) im Sonnemann-Saal
13.00 Uhr — Führung: Zu Besuch in der Stauferzeit
14.00 Uhr — Konzert mit Tajda Krajnc (Zither) im Sonnemann-Saal
14.00 Uhr — Führung: Provenienzforschung im HMF, Objektgeschichten
15.00 Uhr — Aufführung des Slowenischen Volklore-Vereins Vrbe – Folklore Tanz im Sonnemann-Saal
15.00 Uhr — Führung: Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma
16.00 Uhr — Vortrag von Dr. Rolf Wörsdörfer, Historiker „Das Ljubljana des Architekten Jože Plečnik – ein Spaziergang“ im Sonnemann-Saal
16.00 Uhr— Führung: Stadtgeschichte im Schnelldurchlauf
17.00 Uhr — Konzert mit Lukas und Lara Gumilar (Diatonische Harmonika) im Sonnemann-Saal
17.00 Uhr — Führung: Das Frankfurt Modell
18.00 Uhr — Konzert mit Tajda Krajnc (Zither) im Sonnemann-Saal
18.00 Uhr — Führung: Highlights des HMF
19.00 Uhr — Aufführung des Slowenischen Volklore-Vereins Vrbe – Folklore Tanz im Sonnemann-Saal
So, 27.08.23, 11 — 20 Uhr
11-20 Uhr — Gastronomische Angebote des Café Frankfurt
11-20 Uhr — Gastronomische Angebote des Slowenischen Kultur und Bildungsvereins Sava e.V.
12.00 Uhr — Führung: Zu Besuch in der Stauferzeit
13.00 Uhr — Konzert mit Lukas und Lara Gumilar (Diatonische Harmonika) im Sonnemann-Saal
13.00 Uhr — Führung: Anbiederung und Aufarbeitung. Frankfurt und der NS
14.00 Uhr — Konzert mit Tajda Krajnc (Zither) im Sonnemann-Saal
14.00 Uhr — Führung: Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma
15.00 Uhr — Aufführung des Slowenischen Volklore-Vereins Vrbe – Folklore Tanz im Sonnemann-Saal
15.00 Uhr — Führung: Highlights des HMF
16.00 Uhr — Vortrag von Dr. Rolf Wörsdörfer, Historiker „Slowen*innen in Deutschland: Vom Kohlenbergwerk zur EZB“ im Sonnemann-Saal
16.00 Uhr — Führung: Anbiederung und Aufarbeitung. Frankfurt und der NS
17.00 Uhr — Konzert mit Lukas und Lara Gumilar (Diatonische Harmonika) im Sonnemann-Saal
17.00 Uhr — Führung: Highlights des HMF
18.00 Uhr — Konzert mit Tajda Krajnc (Zither) im Sonnemann-Saal
18.00 Uhr — Führung: Zu Besuch in der Stauferzeit
19.00 Uhr — Aufführung des Slowenischen Volklore-Vereins Vrbe – Folklore Tanz im Sonnemann-Saal

(Text Historisches Museum Frankfurt)

Weitere Informationen 

„Restitution als Chance – Der Jahreszeitenzyklus von Hans Thoma aus der Villa Ullmann“

Restitution als Chance, ThomaZyklus Villa Ullmann-2023 (C) HMF Stefanie K.
Restitution als Chance, ThomaZyklus Villa Ullmann-2023 (C) HMF Stefanie K.

Frankfurt, 13.07.2023. Ein Zyklus von sieben Jahreszeitenbildern von Hans Thoma (1839 – 1924) aus der Frankfurter Villa Ullmann in der Guiolletstraße 34 war in der NS-Zeit 1938 verfolgungsbedingt verkauft worden, aber erst 1954 auf den Kunstmarkt gelangt. Bereits 1957 hatte das HMF eins dieser aus dem Zusammenhang gelösten Gemälde erworben. Jetzt kann es den fast vollständigen Zyklus in seiner Sammlung präsentieren. Damit wird zugleich die Geschichte einer jüdischen Familie und ihrer Vertreibung aus Frankfurt erzählt.

Die neue Ausstellung im HMF zeigt, dass Provenienz-Forschung und Restitution kein Risiko oder gar Bestandsgefährdung für Museen darstellen, sondern auch neue Chancen eröffnen können. Gemäß Washingtoner Konferenz von 1998 haben Museen die Pflicht, die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse ihrer Bestände zu klären: Somit steht rechtmäßiger Besitz über reiner Bestandswahrung. Dabei können Recherche-Ergebnisse zu neuen Erkenntnissen über historische Kontexte führen, zuweilen sogar zur Zusammenführung von Objektkonvoluten. Von einem solchen Fall berichtet das Historische Museum Frankfurt (HMF), wo dank gründlicher Forschung, offenem und respektvollem Aushandeln sowie großzügiger Förderung sechs zusammengehörende Bilder in einer öffentlichen Museumssammlung vereint werden konnten.

Dokumentiert ist diese Geschichte in dem zeitgleich erscheinenden Katalog „Kabinettstück“: Jan Gerchow (Hg.), „Restitution als Chance – Der Jahreszeitenzyklus von Hans Thoma aus der Villa Ullmann“, 37 Seiten, 5 €, ISBN 978-3-89282-081-9

Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 212-35599
info@historisches-museum-frankfurt.de
www.historisches-museum-frankfurt.de

Als das Geld waschkörbeweise transportiert werden musste – Sonderausstellung „Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma“ im Historischen Museum Frankfurt eröffnet

Erstmals in Deutschland nimmt eine Sonderausstellung das Krisenjahr der Hyperinflation in den Blick. Die Ausstellung ergründet die Begleiterscheinungen und die vielfältigen Folgen der großen Geldentwertung von 1923 in Deutschland und stellt die Frage nach dem Zusammenhang von Krieg und Inflation – ein Thema mit hochaktuellen Bezügen. Die Vernichtung von Werten und die daraus resultierenden Versorgungskrisen, Produktionseinbrüche und zerstörten Existenzen waren traumatische Erfahrungen, die noch Jahrzehnte nachwirkten. Wer Geld besaß, verlor alles. Einzig der Staat blieb schuldenfrei zurück. © Foto Diether von Goddenthow
Erstmals in Deutschland nimmt eine Sonderausstellung das Krisenjahr der Hyperinflation in den Blick. Die Ausstellung ergründet die Begleiterscheinungen und die vielfältigen Folgen der großen Geldentwertung von 1923 in Deutschland und stellt die Frage nach dem Zusammenhang von Krieg und Inflation – ein Thema mit hochaktuellen Bezügen. Die Vernichtung von Werten und die daraus resultierenden Versorgungskrisen, Produktionseinbrüche und zerstörten Existenzen waren traumatische Erfahrungen, die noch Jahrzehnte nachwirkten. Wer Geld besaß, verlor alles. Einzig der Staat blieb schuldenfrei zurück. © Foto Diether von Goddenthow

Als das Historische Museum Frankfurt die neue Sonderausstellung „Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma“ vor drei Jahren vorzubereiten begann,  schien die Finanz-Welt fast noch  in Ordnung zu sein.  Bundeszentralbank und Europäische Zentralbank sorgten sich eher vor einer zu geringen Inflation mit Gefahr einer Stagnation. Man suchte nach Strategien, um das „Idealziel“ einer „gesunden“ Inflation von   durchschnittlich 2 Prozent im Jahr wieder  zu erreichen, erinnert sich Museums-Direktor Dr. Jan Gerchow an die Planungszeit der Ausstellung.  Dass nun seit Frühjahr 2022 alles anders ist, dass nun die Inflationsrate zeitweise bei über 10 Prozent lag und bislang auf 7,9 Prozent verharrt, das hätte sich niemand vorstellen können. Hierdurch sei  die neue Sonderausstellung  „Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma“ zu einer ungeahnten  Aktualität und Popularität gelangt.

Vor 100 Jahren zerrüttete eine Hyperinflation Deutschland.  Das Historische Museum, das als einziges Museum die Hyperinflation in Deutschland vor 100 Jahren thematisiert, spannt den Bogen vom 14. Jahrhundert, der ersten Inflation in China, bis zur Gegenwart. Es widmet sich dabei dem kollektiven Trauma der Deutschen, die innerhalb kürzester Zeit 1923 und 1948 mit der Währungsreform zweimal ihr Geldvermögen verloren. © Foto Diether von Goddenthow
Das Historische Museum, das als einziges Museum die Hyperinflation in Deutschland vor 100 Jahren thematisiert, spannt den Bogen vom 14. Jahrhundert, der ersten Inflation in China, bis zur Gegenwart. Es widmet sich dabei dem kollektiven Trauma der Deutschen, die innerhalb kürzester Zeit 1923 und 1948 mit der Währungsreform zweimal ihr Geldvermögen verloren. © Foto Diether von Goddenthow

Mit „Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma“ nimmt erstmals in Deutschland eine Sonderausstellung im Kern auch das Krisenjahr der Hyperinflation in den Blick. Die Ausstellung ergründet die Begleiterscheinungen und die vielfältigen Folgen der großen Geldentwertung von 1923 in Deutschland und stellt die Frage nach dem Zusammenhang von Krieg und Inflation – ein Thema mit hochaktuellen Bezügen. Die Vernichtung von Werten und die daraus resultierenden Versorgungskrisen, Produktionseinbrüche und zerstörten Existenzen waren traumatische Erfahrungen, die noch Jahrzehnte nachwirkten. Wer Geld besaß, verlor alles. Einzig der Staat blieb schuldenfrei zurück.

Museums-Direktor Dr. Jan Gerchow wirbt für den hervorragenden Begleit-Katalog zur Ausstellung "Inflations 1923"
Museums-Direktor Dr. Jan Gerchow wirbt für den hervorragenden Begleit-Katalog zur Ausstellung „Inflations 1923″

Bereits 1914 hatte sich die Geldmenge durch die kriegsbedingte Finanzpolitik des Deutschen Reichs und der Reichsbank entscheidend vermehrt. Die Inflation wurde jedoch erst nach der Kriegsniederlage spürbar, als Privatpersonen und Unternehmen ihr in Kriegsanleihen angelegtes Kapital verloren. Damit einher ging auch der Verlust des Vertrauens in den Staat, was eine schwere Hypothek für die junge Weimarer Republik war. Die Belastungen der Friedensbedingungen und der Demobilmachung sowie die 2 Versorgung von Kriegsopfern und Hinterbliebenen verschärften die Situation. Politische Morde und die Besetzung des Ruhrgebietes durch französische und belgische Truppen infolge nichtgeleisteter deutscher Reparationszahlungen führten schließlich zum völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch. Eine bewegte Zeit auch für Frankfurt, das 1919 an der Grenze zu den französisch besetzen Gebieten lag, zu denen auch Höchst, Nied und Griesheim gehörten. Die in den folgenden Jahren zunehmende Nahrungsmittel- und Wohnungsverknappung, der Schwarzhandel und die Plünderungen, Streiks und Krawalle prägten sich tief im kollektiven Gedächtnis der Menschen in Frankfurt ein.

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Bereits 1914 hatte sich die Geldmenge durch die kriegsbedingte Finanzpolitik des Deutschen Reichs und der Reichsbank entscheidend vermehrt. Die Inflation wurde jedoch erst nach der Kriegsniederlage spürbar, als Privatpersonen und Unternehmen ihr in Kriegsanleihen angelegtes Kapital verloren. Damit einher ging auch der Verlust des Vertrauens in den Staat, was eine schwere Hypothek für die junge Weimarer Republik war. Die Belastungen der Friedensbedingungen und der Demobilmachung sowie die 2 Versorgung von Kriegsopfern und Hinterbliebenen verschärften die Situation. Politische Morde und die Besetzung des Ruhrgebietes durch französische und belgische Truppen infolge nichtgeleisteter deutscher Reparationszahlungen führten schließlich zum völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch. Eine bewegte Zeit auch für Frankfurt, das 1919 an der Grenze zu den französisch besetzen Gebieten lag, zu denen auch Höchst, Nied und Griesheim gehörten. Die in den folgenden Jahren zunehmende Nahrungsmittel- und Wohnungsverknappung, der Schwarzhandel und die Plünderungen, Streiks und Krawalle prägten sich tief im kollektiven Gedächtnis der Menschen in Frankfurt ein.

Die Inflationserfahrung wird in der Schau anhand von künstlerischen und literarischen Zeugnissen belegt und immer wieder am Beispiel der Stadt Frankfurt skizziert. Darunter Stimmen der Zeit, Karikaturen aus den zeitgenössischen populären, politischsatirischen Zeitschriften, Fotografien, Plakate und frühe Filmaufnahmen. Das Inflationserleben um 1923 rahmt die Ausstellung mit der Darstellung historischer Teuerungen, dem nachfolgenden Aufstieg Hitlers und einer zweiten Inflation, um anschließend über die Währungsreformen 1948, 1990 und 2001 in die Gegenwart zu führen: Wie sieht es heute mit der Inflation aus?

Ausstellungsrundgang: 

Die Ausstellung gliedert sich in 7 Themenbereiche, die ineinandergreifend behandelt werden:

1. Inflation? Behandelt zentrale Fragestellungen zur Funktion von Geld in einer Volkswirtschaft und verweist neben den grundlegenden Mechanismen der wirtschaftlichen Erscheinung „Inflation“ auch auf ihre Begriffs- und Ideengeschichte.

Was ist eine Inflation? Eine Inflation ist ein ökonomisches Phänomen, das mit steigenden Preisen das Sinken der Kaufkraft des Geldes anzeigt. Inflationen im heutigen Sinn wurden in historischer Zeit als „Teuerung“ erfahren. Teuerungen hatten verschiedene Ursachen. Zumeist bewirkten naturbedingte (Missernte, Dürre, Überflutung) und kriegsbedingte Katastrophen den Preisanstieg. Andererseits gab es schon seit der römischen Antike Teuerungen, die in der Manipulation des Münzwertes begründet waren.© Foto Diether von Goddenthow
Was ist eine Inflation? Eine Inflation ist ein ökonomisches Phänomen, das mit steigenden Preisen das Sinken der Kaufkraft des Geldes anzeigt. Inflationen im heutigen Sinn wurden in historischer Zeit als „Teuerung“ erfahren. Teuerungen hatten verschiedene Ursachen. Zumeist bewirkten naturbedingte (Missernte, Dürre, Überflutung) und kriegsbedingte Katastrophen den Preisanstieg. Andererseits gab es schon seit der römischen Antike Teuerungen, die in der Manipulation des Münzwertes begründet waren.© Foto Diether von Goddenthow

2. Kurze Geschichte der Inflation Zeigt eine historische Übersicht von inflationären Entwicklungen in der Vergangenheit und greift prominente Beispiele heraus. Hier wird u.a. einer der ersten überlieferten Geldscheine (Kuan) aus dem China des 15. Jahrhunderts gezeigt, aber auch auf die schwerwiegendste Phase von Teuerungen des Heiligen Römischen Reiches eingegangen: Die Kipper- und Wipperinflation – eine Phase betrügerischer Münzentwertung in Mitteleuropa – deren Ende im Jahr 1623 sich 2023 zum 400. Mal jährt.

Eine kurze Geschichte der Inflation. © Foto Diether von Goddenthow
Eine kurze Geschichte der Inflation. © Foto Diether von Goddenthow

3. Erster Weltkrieg Beginnt mit der Aufgabe der Goldwährung und der Kriegsfinanzierung durch Anleihen, dem Druck neuer Banknoten und Goldsammlungen. Frankfurt leistete dabei mit 3 ½ Milliarden Mark einen überdurchschnittlich großen Anteil zur Kriegsfinanzierung. Hinzu kamen umfangreiche Spenden von kriegswichtigem Metall sowie Kleidung, Nahrungsmittel und Tabak für die Soldaten. Allerdings gab es seit 1916 diverse Mängelerscheinungen, die zu Preiskontrollen und zur Einführung von Geldersatzmitteln wie Lebensmittelmarken führten.

Werbung für Kriegsanleihen. Diese wurden mit 5 Prozent verzinst und ihre Rückzahlung nach 10 Jahren garantiert. Doch als es soweit war, war das Geld nichts mehr Wert. Der bekannte Frankfurter Mäzen Adolph von Holzhausen, verlor 6,4 Millionen Mark, die er überwiegend in Kriegsanleihen investiert hatte. Die Tragik: Er hatte zuvor  sein Anwesen in Frankfurt versilbert. © Foto Diether von Goddenthow
Werbung für Kriegsanleihen. Diese wurden mit 5 Prozent verzinst und ihre Rückzahlung nach 10 Jahren garantiert. Doch als es soweit war, war das Geld nichts mehr Wert. Der bekannte Frankfurter Mäzen Adolph von Holzhausen, verlor 6,4 Millionen Mark, die er überwiegend in Kriegsanleihen investiert hatte. Die Tragik: Er hatte zuvor sein Anwesen in Frankfurt versilbert. © Foto Diether von Goddenthow

 

4. Wellen der Inflation 1919-1922 Der Bereich zeigt, dass die Geldentwertung schon 1919 stattfand. Und ab diesem Zeitpunkt in drei weiteren Inflationsschüben bei Zwischenphasen relativer Stabilität weiterverlief. Diese Phasen waren von alliierten Reparationsforderungen und politischer Gewalt geprägt. In Frankfurt und anderen Städten kam es zu Krawallen und Plünderungen. Mit der Ermordung des Reichsaußenministers Walther Rathenau im Juni 1922 brachen alle Dämme, und der Dollar stieg von 320 Mark auf 7300 Mark zum Jahresende.

Wellen der Inflation.© Foto Diether von Goddenthow
Wellen der Inflation.© Foto Diether von Goddenthow

5. 1923 Mit Beginn des sogenannten „Ruhrkampfs“ stürzte die deutsche Währung seit Frühjahr 1923 ins Bodenlose. Ab Sommer durften auch die Stadt Frankfurt und hiesige Firmen ihr eigenes Geld drucken. Für Güter und Lebensmittel wurde die Annahme von Geld verweigert. Löhne und Gehälter konnten der Entwertung nicht folgen. Es gab weitere Krawalle und Streiks. Hunger und Elend herrschten angesichts von Waschkörben voll wertlosem Geld. Selbstzeugnisse, Bilder und Medien überliefern die Verzweiflung der Menschen.

6. „Wunder“ der Rentenmark Die Regierung des wirtschaftsliberalen Politikers Gustav Stresemann erreichte eine Stabilisierung der deutschen Währung mit der Einführung der „Rentenmark“ im November 1923. Dies geschah im Umfeld von Aufruhr, Hunger, Arbeitslosigkeit und Separatismus. In München hatte nur wenige Tage zuvor Adolf Hitler mit dem „HitlerPutsch“ einen ersten erfolglosen, aber gewaltvollen Putschversuch gewagt. Die neue „Rentenmark“, eingeführt im Kurs gegen 1 Billion Papiermark, beruhigte die Situation. Die nachhaltige Stabilisierung der Währung erfolgte durch Entlassungen, Lohnkürzungen und einen ausgeglichenen Haushalt.

Der langjährige Kurator,  Dr. Frank-Berger, verabschiedet sich mit seiner letzten Ausstellung Inflation 1923, die er gemeinsam mit Co-Kuratorin Nathalie Angersbach auf die Beine stellte, demnächst in den Ruhestand. © Foto Diether von Goddenthow
Der langjährige Kurator, Dr. Frank-Berger, verabschiedet sich mit seiner letzten Ausstellung Inflation 1923, die er gemeinsam mit Co-Kuratorin Nathalie Angersbach auf die Beine stellte, demnächst in den Ruhestand. © Foto Diether von Goddenthow

7. Mark im Wandel Der NS-Staat produzierte ab 1933 verdeckte Staatsschulden zur staatlichen Arbeitsbeschaffung und vor allem zur Rüstungsfinanzierung unter Erhöhung der Geldmenge. Daraus entstand ab 1945 ein neuerlicher Geldüberhang. Die Reichsmark war wertlos, es herrschten Schwarzmarkt und Tauschhandel, wobei sich die Zigarette als Leitwährung herausstellte. Mit einem Währungsschnitt erfolgte im Juni 1948 die 4 Einführung der DM in den Westzonen. Was überlebte, waren Währungsängste: 1990 beim Anschluss der DDR, 1999/2002 bei der Einführung des Euro und 2022 bei steigender Inflationsrate mit einem Jahresdurchschnitt von 7,9 Prozent.

Co-Kuratorin Nathalie Angersbach, erläutert die Nachkriegssituation zur Zeit der Zigaretten-Währung und wie in 23 000 Holzkisten die neue Deutsche Mark 1948 heimlich aus den USA nach Frankfurt geschafft wurde, bevor sie ausgegeben werden konnte. © Foto Diether von Goddenthow
Co-Kuratorin Nathalie Angersbach, erläutert die Nachkriegssituation zur Zeit der Zigaretten-Währung und wie in 23 000 Holzkisten die neue Deutsche Mark 1948 heimlich aus den USA nach Frankfurt geschafft wurde, bevor sie ausgegeben werden konnte. © Foto Diether von Goddenthow

 

Öffnungszeiten
Montag geschlossen
Dienstag bis Sonntag: 11 bis 18 Uhr
(Schulklassen können – mit Anmeldung und in Begleitung von Lehrpersonal – von
Dienstag bis Freitag ab 9 Uhr das HMF und das JuM besuchen)
Eintrittspreise
Dauerausstellung: 8 €/4 € ermäßigt
Wechselausstellung: 10 €/5 € ermäßigt
Museum Vollpreis: 12 €/6 € ermäßigt
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: Eintritt frei!

Ort: Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 212-35599
info@historisches-museum-frankfurt.de
www.historisches-museum-frankfurt.de

Begleitprogramm
Der Numismatiker Dr.-Frank Berger ist der absolute Fachmann für alle Fragen rund ums "Geld", hier erläutert er die Situation der Inflationsfolgen für Frankfurts  ab dem Jahre 1923. © Foto Diether von Goddenthow
Der Numismatiker Dr.-Frank Berger ist der absolute Fachmann für alle Fragen rund ums „Geld“, hier erläutert er die Situation der Inflationsfolgen für Frankfurts ab dem Jahre 1923. © Foto Diether von Goddenthow

Vorträge

Di, 9. Mai, 18.30 Uhr
zugleich Kolloquium des Lehrstuhls für Wirtschaftsund Sozialgeschichte der Goethe-Universität
Die deutsche Hyperinflation von 1923.
Eine kontroverse Geschichte
Sebastian Teupe (Universität Bayreuth)
HMF, Leopold-Sonnemann-Saal, Eintritt 4 €/2 €

Mi, 24. Mai, 18 Uhr
Das Notgeld der Stadt Frankfurt 1917-1923
Eckehard Gottwald
(Frankfurter Numismatische Gesellschaft)
HMF, Leopold-Sonnemann-Saal, Eintritt 4 €/2 €

Mi, 21. Juni, 18 Uhr
Die Kipper und Wipper als publizistisches Ereignis
Ulrich Rosseaux
(Deutsche Bundesbank, Leitung Geldmuseum)
Geldmuseum der Bundesbank, Eintritt frei

Do, 22. Juni, 18.30 Uhr
1.000 Dollar für einen Kompositionsauftrag –
Paul Hindemith 1923
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem
Hindemith Institut Frankfurt
Mit Luitgard Schader (Edition Gesamtausgabe),
Melinda Paulsen (Gesang), Andreas Frese (Klavier)
HMF, Leopold-Sonnemann-Saal, Eintritt 4 €/2 €

Mi, 19. Juli, 18 Uhr
Akteur zwischen zwei Inflationen.
Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht
Christopher Kopper (Universität Bielefeld)
Geldmuseum der Bundesbank, Eintritt frei

Mi, 6. September, 18.30 Uhr
„Inflation 2023. Wo stehen wir?“
Podiumsdiskussion mit Falko Fecht (Dt. Bundesbank),
Fritzi Köhler-Geib (KfW), Ulrike Herrmann (taz)
Moderation: Robert von Heusinger (Schufa AG)
HMF, Leopold-Sonnemann-Saal, Eintritt 4 €/2 €

Filmreihe im DFF
Deutsches Filminstitut &
Filmmuseum
„Inflation – Die Auswirkungen von 1923
im Kino der Weimarer Republik”

Di, 2. Mai, 17.30 Uhr
Die freudlose Gasse, 145 Min., DE 1925

Di, 9. Mai, 18 Uhr
Fräulein Raffke (vorab der Kurzfilm „Inflation“),
90 Min., DE 1923

Di, 16. Mai, 18 Uhr
Alles für Geld, 91 Min., DE 1923

Di, 23. Mai, 18 Uhr
Die Stadt ohne Juden, 80 Min., AT 1924

Di, 30. Mai, 18 Uhr
Die Dame mit der Maske, 100 Min., DE 1928
Deutsches Filmmuseum, 10 €/8 €

Zu allen Filmen gibt es eine Einführung und
Klavierbegleitung.
Eine Kooperation mit dem DFF – Deutsches Filminstitut &
Filmmuseum, der Katholischen Akademie Haus am Dom und
der Evangelischen Akademie Frankfurt

Führungen

mit Kurator Dr. Frank Berger und
Co-Kuratorin Nathalie Angersbach
So, 7. Mai, 11.30 Uhr, mit Nathalie Angersbach
So, 7. Mai, 15 Uhr, mit Frank Berger
Fr, 12. Mai, 16 Uhr, mit Frank Berger
So, 16. Juli, 15 Uhr, mit Nathalie Angersbach
So, 3. September, 12 Uhr, mit Nathalie Angersbach

Dialog-Führungen
Fr, 19. Mai, 18 Uhr
„Aufbruch oder Krise – Kleidungsformen der 1920er Jahre“
mit Tom Kauth, Herrenschneider und Kuratorin Maren
Christine Härtel
So, 11. Juni, 15 Uhr
mit Tobias Pohl, Leiter des Zentralbereichs Ökonomische
Bildung, Deutsche Bundesbank und Kurator Frank Berger

So, 25. Juni, 15 Uhr
mit Ulrich Rosseaux, Geldmuseum der Deutschen
Bundesbank und Kuratorin Nathalie Angersbach
Öffentliche Führungen finden jeden Sonntag um 15 Uhr
sowie an weiteren, wechselnden Wochentagen statt.

Die Termine stehen im Veranstaltungskalender unter
www.historisches-museum-frankfurt.de/veranstaltungen
Treffpunkt Museumsfoyer
10 €/5 € zzgl. 3

Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma Sonderausstellung im Historischen Museum Frankfurt

Schlangestehen um Lebensmittel im Frühjahr 1919 in Frankfurt, Fotografie von Leonhard Kleemann, Historisches Museum Frankfurt.
Schlangestehen um Lebensmittel im Frühjahr 1919 in Frankfurt, Fotografie von Leonhard Kleemann, Historisches Museum Frankfurt.

„Die Mark sinkt immer weiter. Es ist unheimlich. Heute steht der Dollar über 1000 Mark! Der Schweizerfranken auf 200! Das Volk tut einem in der Seele leid. Man sieht das Elend förmlich um sich greifen […]“, schrieb die in Frankfurt lebende Schweizer Studentin Lilly Staudenmann-Stettler im August 1922. Nichtsahnend, dass Ende des Jahres 1923 ein Dollar 4,2 Billionen Mark kosten sollte. Das Krisenjahr der Hyperinflation wird nun 100 Jahre später vom Historischen Museum Frankfurt mit einer Sonderausstellung im Neubau des HMF bundesweit zum ersten Mal in den Blick genommen.

Die Ausstellung ergründet die Begleiterscheinungen und die vielfältigen Folgen der großen Geldentwertung von 1923 in Deutschland und stellt die Frage nach dem Zusammenhang von Krieg und Inflation – ein Thema mit hochaktuellen Bezügen. Die Vernichtung von Werten und die daraus resultierenden Versorgungskrisen, Produktionseinbrüche und zerstörten Existenzen waren traumatische Erfahrungen, die noch Jahrzehnte nachwirkten. Rentiers, Geldbesitzende, Angestellte und der Mittelstand mit seinen Ersparnissen verloren alles. Einzig der Staat blieb schuldenfrei zurück.

Die Inflationserfahrung wird, immer wieder am Beispiel der Stadt Frankfurt skizziert, anhand von künstlerischen und literarischen Zeugnissen belegt. Darunter Zeitzeugenberichte, Karikaturen aus den zeitgenössischen populären politisch-satirischen Zeitschriften, Fotografien, Plakate und frühe Filmaufnahmen. Das Inflationserleben um 1923 rahmt die Ausstellung mit der Darstellung historischer Teuerungen, dem nachfolgenden Aufstieg Hitlers und einer zweiten Inflation, um anschließend über die Währungsreformen 1948, 1990 und 2001 in die Gegenwart zu führen: Wie sieht es heute mit der Inflation aus?

Im Rahmen der Ausstellung „Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma“ entsteht ein umfangreiches Begleitprogramm, das sowohl Vorträge, Podiumsdiskussionen, Filmbeiträge sowie Führungen beinhaltet.

Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1
60311 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 212-35599

175 Jahre Nationalversammlung und 100 Jahre Inflation werden Schwerpunktthemen 2023 im Historischen Museum Frankfurt

Historisches Museum Frankfurt © Foto Diether von Goddenthow
Historisches Museum Frankfurt © Foto Diether von Goddenthow

Ganz im Zeichen zweier Jubiläen: 175 Jahre Nationalversammlung in der Paulskirche und 100 Jahre Inflation, werden 2023 im Historische Museum Frankfurt die Schwerpunktthemen der Ausstellungen und ihrer Begleitprogramme  sein.

„Inflation 1923 – Krieg, Geld, Trauma“

Jan Gerchow, Direktor des Historischen Museums Frankfurt. © Foto Diether von Goddenthow
Jan Gerchow, Direktor des Historischen Museums Frankfurt. © Foto Diether von Goddenthow

Zwar ließe sich die große Inflation des Jahres 1923 kaum „feiern“, so Jan Gerchow, Direktor des Historischen Museums Frankfurt, aber trotzdem widme das Historische Museum als einziges Museum diesem Thema eine große Ausstellung „im nationalen Rahmen und unter den Stichworten ‚Krieg, Geld und Trauma‘ mit unerwarteter und beängstigender Aktualität“. Dabei möchte das Ausstellungsprojekt die Begleiterscheinungen und die vielfältigen Folgen der großen Geldentwertung von 1923 in Deutschland ergründen. Mit hochaktuellen Bezügen wird es die Frage nach dem Zusammenhang von Krieg und Inflation stellen.

Die Vernichtung von Werten und die daraus resultierenden Versorgungskrisen, Produktionseinbrüche und zerstörten Existenzen waren, so Jerchow, traumatische Erfahrungen, die noch Jahrzehnte nachwirkten. „Rentiers, Geldbesitzende, Angestellte und der Mittelstand mit seinen Ersparnissen verloren alles, einzig der Staat blieb schuldenfrei zurück.“

Beispiele für Notgeld verschiedener Regionen  © Foto Diether von Goddenthow
Beispiele für Notgeld verschiedener Regionen © Foto Diether von Goddenthow

Künstlerische und literarische Zeugnisse geben einen kleinen symbolischen Abriss der Inflationserfahrungen jener schlimmen Hungerjahre nach dem ersten Weltkrieg. Dabei ist der Reigen weit gespannt von: Elias Canetti, Joseph Roth und Thomas Mann bis zu politischen Karikaturen des „Simplicissimus“ Im Ausstellungszentrum steht das Geschehen in der Stadt Frankfurt.

Ausstellungsimpression. © Foto Diether von Goddenthow
Ausstellungsimpression. © Foto Diether von Goddenthow

Das Inflationserleben jener Zeit um 1923 wird flankiert mit dem damit verbundenen nachfolgenden Aufstieg Hitlers und der zweiten Inflation 1945 mit anschließender Währungsreform 1948, und schließlich mit einem Zeitsprung die Folgen der Ereignisse 1990 und 2001.

Die Deutsche Bundesbank ist Kooperationspartner und finanzieller Unterstützer zusammen mit dem Bankhaus Metzler und der Frankfurter Sparkasse 1822.
3. Mai bis 10. September 2023

Demokratielabor – Vom Versprechen der Gleichheit

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

„Das Demokratie-Jubiläum begehen wir zusammen mit der ganzen Stadt“, freut sich Gerchow. So werde das Historische Museum zur Festwoche um den 18. Mai das „Stadtlabor zum Gleichheitsversprechen der Demokratie“ eröffnen. „Wie erlebe ich Demokratie? Wie kann politische Teilhabe für alle gelingen? Und wie sollen wir in Zukunft in Frankfurt zusammenleben?“, seien Fragen, die das Stadtlabor in circa 25 Ausstellungsbeiträgen nachgehen wolle, so Gerchow. Mitwirken werden daran unter Initiativen wie beispielsweise „Menschen ohne Papiere, Frauengruppen, Initiative Schwarze Menschen sowie Einzelne, um subjektive Perspektiven auf das Thema einzubringen und zu kommunizieren. Auch hier hier ist der Themen-Rahmen weit gespannt, bis hin zu Überlegungen, ob auch die Natur einen Anspruch auf demokratische Rechte habe.

13. Mai 2023 – 14.April 2024

Thementour – Demokratiegeschichte

Gleichzeit wird eine Thementour zur Demokratiegeschichte zu 30 Objekten der Dauerausstellungen des Hauses angeboten werden. Dabei sollen neue Perspektiven auf die deutsche Demokratie und ihres Geschichte rund um die 1948er Revolution vertieft und sichtbarer gemacht werden. Eine audiovisuelle Spur mit vier Mediastationen schafft daneben ein erweiterndes, vertiefendes multimediales Angebot, das auch zu Hause genutzt werden kann.
Die Werkschau von Barbara Klemm soll dann vom 9. November dieses bis Anfang April nächsten Jahres mehr als 300 Bilder zeigen, die für Klemms Blick auf die Stadt stehen, in der sie seit gut 60 Jahren lebt und fast ebenso lange fotografiert. Darunter sind Aufnahmen der Studentenunruhen, des Frankfurter Häuserkampfs und der Auseinandersetzung um den Bau der Startbahn West am Flughafen

Ab 13.Mai 2023 (diese Tour soll dauerhaft im Historischen Museum etabliert werden).

Barbara Klemm – Frankfurter Bilder
Mit rund 300 Bildern aus dem Blickwinkel der berühmten deutschen Fotografin Babara Klemm auf die Stadt Frankfurt präsentiert das Historische Museum am 9. November spannende zeitgeschichtliche Fotodokumente und Schnappschüsse. Babara Klemm war von 1970 bis 2005 als Redaktionsfotografin in den Ressorts Politik und Feuilleton für die Frankfurter Allgemeine Zeitung tätig, und hat, obwohl sie nicht für Frankfurt zuständig war, als Wahlfrankfurterin seit 1959 das (politische) Leben ab den 1960er Jahren (u.a.: APO, Frauenbewegung, Startbahn West usw.) abgelichtet.

9. November 1923 – 1. April 2024

Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1
60311 Frankfurt am Main
Tel +49 69 212 35599
Fax +49 69 212 30702
E-Mail info@historisches-museum-frankfurt.de

Land Hessen rettet die traditionsreiche Höchster Porzellanmanufaktur Land kauft Markenrechte und Vermögenswerte /

© Höchster Porzellanmanufaktur
© Höchster Porzellanmanufaktur

Wiesbaden. Das Land Hessen erwirbt die Vermögenswerte der insolventen Höchster Porzellanmanufaktur (HPM) 1746 GmbH, um dieses historische Erbe für das Land Hessen zu erhalten. Die Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG) wird den Betrieb der zweitältesten Porzellanmanufaktur Deutschlands mit einem neuen Konzept weiterführen und damit das handwerkliche und künstlerische Know-how für Forschung und Lehre nutzen. Geplant ist die Gründung eines „Institute for Advanced Material Studies“. Die HfG wird auch den Mietvertrag der HPM im Frankfurter Stadtteil Höchst sowie einen Teil der Beschäftigten übernehmen. Die Markenrechte hatte das Land bereits im Juli erworben.

„Das Land Hessen steht zu seinen Traditionen“, sagt Ministerpräsident Boris Rhein. „Deshalb bin ich froh, dass wir ein absolutes Traditionsunternehmen, die weltbekannte Höchster Porzellanmanufaktur aus dem Jahr 1746, gemeinsam erhalten können. Sie wird fortan ein wichtiger Teil der Hochschule für Gestaltung Offenbach sein. Dort wird in Zukunft die filigrane Porzellankunst aus Hessen gelehrt und bewahrt. Ich danke allen, die sich so engagiert und konstruktiv an der Rettung der Höchster Porzellanmanufaktur beteiligt haben.“

„Das Wissen um altes Handwerk ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung für Gestalterinnen und Gestalter von morgen. Die HfG will die langjährige Tradition der Porzellanmanufaktur verbinden mit zeitgenössischem Design und moderner Kunst, den Erhalt der überlieferten Formen und Techniken mit der Entwicklung neuer Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten“, erklärt Angela Dorn, hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst. „Für mich und mein Haus, das sowohl für die Wissenschaft als auch für Kunst, Kultur und das historische Erbe Hessens zuständig ist, ist dieses auf Wunsch der Staatskanzlei von der HfG entwickelte Konzept sehr schlüssig, denn wir brauchen das Wissen und Können der klugen und kreativen Köpfe von gestern genauso wie die Ideen und Techniken von heute, damit für die Zukunft Neues entstehen kann.“

„Höchster Porzellan steht für Kunstfertigkeit und Qualität. Hessens einzige Porzellanmanufaktur ist dafür weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Es ist im Interesse des Landes, dieses Kulturgut zu erhalten. Dies gelingt nun: Der gute Name und das Handwerk haben weiter Bestand. Die Entwicklung der vergangenen Jahre und das Insolvenzverfahren haben gezeigt, dass eine privatwirtschaftliche Führung der Manufaktur nicht mehr möglich ist. Es ist gut und richtig, dass das Land an dieser Stelle einspringt. Höchster Porzellan gehört zu Frankfurt und Hessen“, sagt Finanzminister Michael Boddenberg.

»Wir freuen uns sehr, dass das Land Hessen uns die Höchster Porzellanmanufaktur anvertraut. Dies ist eine Jahrhundertchance und eine einzigartige Zukunftsperspektive für unsere Kunsthochschule, für die Lehrenden ebenso wie für die Studierenden. Wir sind bereit für die so spannende wie komplexe Aufgabe, eine traditionsreiche historische Manufaktur mit vitaler Kreativität aus Kunst und Design zu beleben. Diese Transformation ist für die Lehre und Forschung an der HfG Offenbach ein Novum, denn in dem neuen HfG-Satelliten treffen das Know-how und die Ausstattung der HPM auf innovative Lehr- und Forschungskonzepte. Hier werden zukünftig werkstoffbezogene Tradition mit neuen, auch digitalen Inhalten Hand in Hand gehen und für eine internationale Sichtbarkeit von Hochschule und Region sorgen«, sagt Prof. Bernd Kracke, Präsident der HfG Offenbach.

„Der positive Abschluss der Gespräche mit dem Land Hessen freut mich sehr. Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der langen Geschichte der Höchster Porzellanmanufaktur. Das Bewahren dieses Kulturguts hat meinen Verwalterkollegen Alexander Eggen und mich in unserem intensiven Bestreben um die Rettung der Höchster Porzellan immer angetrieben. Ein privatwirtschaftlicher, langfristiger Betrieb der Manufaktur ist gerade unter den aktuellen Bedingungen – denken Sie nur an die Explosion der Energiepreise – nicht darstellbar. Daher freut es mich besonders, dass die Zukunft der Manufaktur am Standort in Höchst mit einem modernen und innovativen Konzept der Hochschule für Gestaltung durch das Land Hessen gesichert wurde. Es ist ein bislang einzigartiger und zukunftsgerichteter Ansatz, die Tradition und den reichen Erfahrungsschatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Porzellanmanufaktur mit dem Ideenreichtum und der Forschungsarbeit einer Hochschule zu verbinden. Das Engagement des Landes ist ein Versprechen für eine gute Zukunft der Höchster Porzellanmanufaktur“, sagt Insolvenzverwalter Frank Schmitt von Schultze & Braun.

Zu den vom Land Hessen erworbenen Vermögenswerten des Unternehmens gehören neben den Lagerbeständen unter anderem auch Brennöfen, historische Formen, Entwürfe und Werkzeuge. Die HfG arbeitet derzeit mit Hochdruck an der Weiterentwicklung in den Bereichen Material und Materialforschung: In einem Reallabor für Kunst und Design sollen Porzellan sowie weitere keramische Materialien erforscht und ausgebaut werden. Studierende, Lehrende und Nachwuchstalente werden diesen Prozess mitgestalten. Das handwerkliche Wissen und der Produktionsablauf bilden ein Alleinstellungsmerkmal unter den Kunsthochschulen.

Der Etat der Hochschule für Gestaltung soll mit dem im Januar vom Landtag zu verabschiedenden Doppelhaushalt 2023/2024 für die zusätzlichen Aufgaben erhöht werden. Das Land ist in Gesprächen mit der Stadt Frankfurt über eine Unterstützung der Manufaktur auch durch ihre Heimatstadt.

Höchster Porzellanmanufaktur

Historisches Museum Frankfurt drei Ausstellungen „Frankfurt und der NS“

Frankfurt und der NS, Eine Stadt macht mit © HMF, Petra Welzel
Frankfurt und der NS, Eine Stadt macht mit © HMF, Petra Welzel

Ab 9. Dezember zeigt das Historische Museum Frankfurt mit „Frankfurt und der NS“ gleich drei Ausstellungen parallel, nämlich: „Eine Stadt macht mit“, „Mit dem Stadtlabor auf Spurensuche im Heute“ und „Nachgefragt: Frankfurt und der NS“. Damit wird erstmals 80 Jahre nach dem Ende des „Drittens Reiches“  eine Gesamtschau über die Zeit des Nationalsozialismus in Frankfurt gezeigt. Mit den drei Ausstellungen wollen die Veranstalter ein umfassendes Bild der (Nach-)Wirkungen des NS in der Mainmetropole aus drei Perspektiven zeigen.

„Eine Stadt macht mit“

Die zeitgeschichtliche Ausstellung „Eine Stadt macht mit“ untersucht, wie sich das vor 1933 als liberal und demokratisch geltende Frankfurt entsprechend der NS-Ideologie umstrukturierte. Auf 900 m² Sonderausstellungsfläche bietet sie im Neubau des HMF einen alltagsweltlichen Zugang zur Entwicklung des Nationalsozialismus und seiner Besonderheiten in Frankfurt. An 19 typischen urbanen Orten greifen die Kuratorinnen gezielt die Frage der Täterschaft im kommunalen Zusammenhang und die Folgen für das Leben der Verfolgten auf. Dabei richten sie ihren Blick auf die Handlungsoptionen aller Mitglieder der Stadtgesellschaft und reflektieren die Konsequenzen von Mitmachen, Duldung, politischer Untätigkeit, Wegsehen, Profitieren oder blindem Gehorsam. Konträr dazu stellen sie auch die Perspektiven der Verfolgten und den Widerstand Einzelner dar. Dem mörderischen Antisemitismus der Nationalsozialisten wird man an jedem der 19 Orte begegnen – und damit auch denjenigen, die daraus ihre Vorteile zu ziehen wussten. In einer großen digitalen Medienanwendung zur NS-Topografie wird eindrücklich sichtbar, dass Entrechtung, Verfolgung und Bereicherung direkt vor der Haustür stattfanden und sich nicht übersehen ließen, sondern bewusst verdrängt wurden.

„Mit dem Stadtlabor auf Spurensuche im Heute“

Frankfurt und der NS im Stadtlabor © HMF, Petra Welze
Frankfurt und der NS im Stadtlabor © HMF, Petra Welze

Das Stadtlabor wiederum geht „Auf Spurensuche im Heute“. In einer Reihe von Workshops erkundeten die Stadtlaborant*innen, welchen Spuren der NS-Zeit sie in ihrem Leben begegnen und wo in Frankfurt sie diese finden. Welche Prägungen, Gefühle, Einstellungen oder Ideale aus der Zeit des NS wirken heute noch? In der Ausstellung teilen die Stadtlaborant*innen die Vielheit ihrer Erfahrungen und ihres Wissens. Die Ausstellung zeigt 25 verschiedene und persönliche Zugänge zum Thema, die sich in fünf Kategorien aufteilen: Die Fortwirkungen des Nationalsozialismus, das Aufdecken und Sprechen darüber, die eigene (Familien-) Geschichte, die Konsequenzen sowie das Erinnern an Unrecht und Verbrechen sowie das Gedenken an die Opfer. Dabei geht es auch um die Frage, in welcher Gesellschaft wir leben wollen.

„Nachgefragt“

Das Junge Museum gibt mit der Ausstellung „Nachgefragt“, die sich an junge Menschen ab 10 Jahren richtet, Einblicke in das Alltags- und Familienleben junger Frankfurter*innen. Einführend steht die Frage, was die Zeit des Nationalsozialismus mit der heutigen Gesellschaft zu tun hat. Daran schließt die Auseinandersetzung mit historischen Biografien und Lebensgeschichten junger Frankfurter*innen während der NS-Zeit an. Den Themen Schule, Familie, Spiel, Jugend und Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg sind jeweils eigene Bereiche gewidmet. Im Mittelpunkt steht die Vielfalt der Perspektiven und Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen, die anhand von Zeitzeug*innen-Interviews, biografischen Dokumenten und Objekten erzählt werden. Zur Ausstellung werden Führungen ab der 4. Klasse angeboten.
Ein umfangreiches Begleitprogramm bietet sowohl Vorträge und Tagungen mit Expert*innen als auch Kunst-Performances, Führungen und Stadtgänge.

Nachgefragt, Frankfurt und der NS © Junges Museum Frankfurt, Uwe Dettmar
Nachgefragt, Frankfurt und der NS © Junges Museum Frankfurt, Uwe Dettmar

„Dass das Historische Museum Frankfurt jetzt dieses große Ausstellungsprojekt durchführt, begrüße ich sehr“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann. „Wir rühmen uns als Stadt zurecht mit unserer liberalen und weltoffenen Tradition. Der Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, wie zerbrechlich diese Tradition ist, wie schnell sich Hass und Ausgrenzung ihren Weg bahnten. In kaum einer deutschen Metropole war die Anhängerschaft der NSDAP schon vor 1933 so stark wie hier. Der Rassenwahn der Nazis hatte unsere Stadt schon lange vor der Machtergreifung unterwandert. Frankfurt hat nicht am Rande gestanden, Frankfurt hat mitgemacht.“
„Erinnerungskultur ist ein Prozess, der sich im stetigen Wandel befindet. Mit diesen Ausstellungen und mit dem großen Begleitbuch verfügen wir in unserer Stadt nun über ein weiteres Grundlagenwerk, das auf lange Zeit Gültigkeit beanspruchen und weit über Fachkreise hinaus auf großes Interesse hoffen kann. Mit diesem umfangreichen Paket an Ausstellungen und vielschichtigen Angeboten positioniert sich das Historische Museum Frankfurt klar und deutlich gegen jede Schlussstrich-Debatte in Deutschland“, erklärte Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig.

Weitere Informationen unter: www.frankfurt-und-der-ns.de
Tickets erhalten Sie über den Besucherservice oder direkt an der Kasse.

Besucherservice und Führungsanfragen
Mo – Fr, 10.00 – 16.00 Uhr, Tel. +49 (0)69-212-35154
besucherservice@historisches-museum-frankfurt.de

Eintritt:
Dauerausstellungen (HMF und Junges Museum): 8 € / erm. 4 €e
Wechselausstellungen (HMF): 10 € / erm. 5 €
Alle Ausstellungen: 12 € / erm. 6 €
Schneekugel: 3 € / erm. 1.50 €
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren: Eintritt frei!

Es wird um die Einhaltung der geltenden Maßnahmen zum Infektionsschutz gebeten: Der Besuch des Museums ist mit einem Negativnachweis (geimpft/genesen) in Verbindung mit einem amtlichen Ausweisdokument und mit einer medizinischen Mund-Nasen-Maske (FFP2, KN 95 (ohne Ventil), OP–Maske, Typ I, II und IIR) möglich. Ausgenommen sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

Öffnungszeiten
Montag geschlossen
Dienstag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr
Mittwoch: 10 bis 21 Uhr
Samstag und Sonntag: 11 bis 19 Uhr

Historisches Museum in Frankfurt als eines der besten Heimatmuseen Deutschlands ausgezeichnet

Auszeichnung des Historischen Museums als bestes Heimatmuseum. v.l.n.r.: Museumsdirektor Jan Gerchow, Kulturdezernentin Ina Hartwig, Stadtrat und Stiftungsmitglied Jan Schneider © Foto Diether v. Goddenthow
Auszeichnung des Historischen Museums als bestes Heimatmuseum. v.l.n.r.: Museumsdirektor Jan Gerchow, Kulturdezernentin Ina Hartwig, Stadtrat und Stiftungsmitglied Jan Schneider © Foto Diether v. Goddenthow

(ffm) Die vom Hamburger Unternehmer und Mäzen Alexander Otto gegründete Stiftung „Lebendige Stadt“ hat das Historische Museum in Frankfurt am Main als eines der besten Heimatmuseen in Deutschland mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Gewinner ist das „Museum im Zumsteinhaus“ in Kempten im Allgäu. Neben Frankfurt erhielten Anerkennungen das Ostfriesische Teemuseum in Norden (Niedersachsen), das Stadtmuseum in Tübingen und das Porzellanwelten Museum Leuchtenburg in Seitenroda (Thüringen).

Insgesamt haben sich 251 Museen beworben. Preiswürdig waren Museen, die zukunftsorientiert handeln, indem sie die gesellschaftlichen Veränderungen aufgreifen. Dazu zählt der Einsatz moderner Technologien sowie inklusiver Bildungsangebote, um auch neue Besuchergruppen anzusprechen und ihr Interesse für die heimatliche Geschichte und Kultur des Ortes oder der Region zu gewinnen.

Am Dienstag, 22. Juni, haben Ina Hartwig, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, und Museumsdirektor Jan Gerchow den Preis von Jan Schneider, Stiftungsratsmitglied der Stiftung „Lebendige Stadt“, entgegengekommen. Verbunden ist die Anerkennung mit einem Preisgeld von 1000 Euro.

Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien, Reformprojekte, Bürgerservice und IT der Stadt Frankfurt am Main, und Stiftungsratsmitglied der Stiftung „Lebendige Stadt“, sagte: „Das Historische Museum zeigt eindrucksvoll, wie durch Partizipation und Inklusion ein kultureller Ort für alle geschaffen werden kann. Moderne Konzepte und der 2017 fertiggestellte Neubau begeistern die Besucherinnen und Besucher und laden zu Teilhabe und Austausch ein.“

Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender Stiftung „Lebendige Stadt“ betonte: „Heimatmuseen prägen unsere Kulturlandschaft und sind seit jeher ein Ort der Kommunikation und Begegnung. Vor allem aber sind sie auch ein Bildungsort für die Menschen, die hier leben, zugezogen oder zu Besuch sind. Mit dem Preis möchten wir auf Museen aufmerksam machen, die beispielgebend ihre Ausstellungskonzeptionen entsprechend dem gesellschaftlichen Wandel und dem veränderten Nachfrageverhalten der Menschen weiterentwickelt haben.“

Stadträtin Ina Hartwig sagte: „Das Historische Museum geht seit der Wiedereröffnung 2017 ganz neue Wege. In seiner starken Besucherorientierung orientiert es sich an der angelsächsischen und skandinavischen Museumsszene. Die Stadt Frankfurt ist stolz darauf, dass ihr neues Stadtmuseum diese Auszeichnung erhält.“

Jan Gerchow, Direktor Historisches Museum Frankfurt, sagte: „Auch große, früher einmal als ‚unwirtlich‘ beschriebene Städte sind Heimat – für zunehmend diverse Bewohner*innen. Stadtmuseen erklären diese oft neue Heimat und laden zur Teilhabe ein. Deshalb spielen sie für unsere wachsenden Städte eine immer wichtigere Rolle. Mit unserer neuen Museumskonzeption (2017) haben wir versucht, ein Museum FÜR die Stadt und ihre Bewohner und Gäste zu machen, nicht nur über die Stadt. Wir freuen uns sehr, dass wir dafür ausgezeichnet wurden!“

Gründe für die Auszeichnung des Historischen Museums

Vorbildlich ist die Vielfalt an Angeboten für die Besucherinnen und Besucher, die zum Mitmachen und Austausch einladen. Hervorzuheben ist das „Stadtlabor“, das gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Ausstellungen erarbeitet. Das geschieht in Workshops, die auch außerhalb des Museums stattfinden. Im „Stadtlabor Digital“ können aus aller Welt Geschichten aus Frankfurt hochgeladen werden. Das wechselnde Programm im „Jungen Museum“ spricht vor allem Kinder und Jugendliche an. In Werkstätten kann das handwerkliche Geschick unter Beweis gestellt werden und Führungen lassen die Geschichte für die jungen Menschen lebendig werden. Als inklusives Museum bietet das Museum barrierefreie Medienstationen, taktile Exponate sowie „Hands on“-Stationen, die mit unterschiedlichen Sinnen erfasst werden. Besonders gelobt wurde von der Jury die hervorragende Homepage, die nicht nur einen guten Überblick über das Museumsangebot schafft, sondern auch Online-Führungen und Diskussionsrunden anbietet.

Die Preisjury

Kaspar Kraemer, Kaspar Kraemer Architekten
Angela Bier, Bürgermeisterin Hof
Prof. Vanessa Borkmann, Fraunhofer IAO „Future Museum”
Prof. Monika Hagedorn-Saupe, Gesamtleitung Museum 4punkt0
Prof. Tobias Nettke, HTW Berlin, Museumsmanagement & Kommunikation
Janet Sönnichsen, Bürgermeisterin Rendsburg
David Vuillaume, Geschäftsführer, Dt. Museumsbund e.V.

Die Stiftung „Lebendige Stadt“

Die von Unternehmer und Mäzen Alexander Otto im Jahr 2000 gegründete Stiftung „Lebendige Stadt“ verfolgt das Ziel, die kulturelle Vielfalt und Lebendigkeit der Städte zu fördern. Das bewegte Fördervolumen von über 33 Mio. Euro umfasst u.a. die Grüngestaltung des Essener Krupp-Parks, die künstlerischen Illuminationen des Berliner Reichstagsgebäudes und Kölner Rheinufers sowie die Neugestaltungen des Hamburger Jungfernstiegs. Weitere Informationen zur Stiftung gibt es unter http://www.lebendige-stadt.deim Internet.

Open Bolongaro – Ihr Museum im Palast: Das Stadtlabor des Historischen Museums lädt zur Teilnahme ein

(ffm) Im Rahmen von Workshops kann sich die Höchster Stadtgesellschaft an der Entwicklung ihres neuen Stadtteilmuseums beteiligen. Alle Interessierten sind zum Mitmachen eingeladen: Erzählen Sie uns, was Höchst für Sie bedeutet. Welche Geschichte(n) möchten Sie im Museum sehen? Welche Fragen beschäftigen Sie?

Gemeinsam mit dem Stadtlabor-Team des Historischen Museums Frankfurt (HMF) entwickeln die Teilnehmer Beiträge für das neue Museum im Bolongaro-Palast. Höchster Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, mitzumachen und ihre Höchster Geschichten zu teilen, denn Höchst ist viel mehr als Justinuskirche, Porzellanmanufaktur und Rotfabrik! Ziel ist es, ein Museum von vielen für alle zu machen. Los geht die Aktion mit dem ersten Workshop am Donnerstag, 17. Juni, von 18 bis 19.30 Uhr. Die Veranstaltung findet via Zoom statt, nach der Anmeldung erhalten die Teilehmer einen Zugangslink.

Im Herbst 2023 eröffnet im Bolongaro-Palast ein neues Museum, das mit Beteiligung der Höchster Bevölkerung gestaltet wird. Das Museum soll, gemeinsam mit Geschichten der Römerzeit über den Barock bis in die Gegenwart, Perspektiven der heutigen Höchsterinnen und Höchster darstellen. Dazu kommen Ausstellungen zum Höchster Porzellan, zur Geschichte der italienischen Händlerfamilie Bolongaro und ihres Palasts. Die Dauerausstellung zur Geschichte von Höchst wird in Kooperation mit dem Höchster Geschichtsverein und dem Museumsverein Kultur im Bolongaro erarbeitet.

Träger des neuen Museums im Bolongaro-Palast ist das HMF, dessen Stadtlabor-Team die künftige Ausstellung mitentwickelt. Das Stadtlabor gibt es seit 2010 und bietet Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung und Teilhabe am Museum. Die Stadtlaborantinnen und -laboranten werden so in die Museumsarbeit miteinbezogen und können sich im Museum selbst repräsentieren.

Für den Workshop via Zoom kann man sich per E-Mail an stadtlabor.historisches-museum@stadt-frankfurt.de anmelden.

Weitere Infos hier!

Stadtlabor-Ausstellung „Gärtnern Jetzt! – Die Stadt und das Grün“.

Grün_Alihoctzic Fata+Frau Winnig 13.06.20 Die Stadt und das Grün – Stadtlabor Gärtnern ©HMF
Grün_Alihoctzic Fata+Frau Winnig 13.06.20
Die Stadt und das Grün – Stadtlabor Gärtnern ©HMF

Ob im Vorgarten, Kleingarten, Gemeinschaftsgarten, auf dem Balkon, in der Landwirtschaft oder beim Urban Gardening – die Möglichkeiten zum Gärtnern in der Stadt sind vielfältig! Die Stadtlabor-Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit über 50 Gärtner*innen entstanden. Sie geben Einblicke in ihre gärtnerische Praxis und Auskunft darüber, welche Bedeutung die Pflege und der Erhalt von städtischen Grünflächen für sie hat. Der Fokus liegt dabei auf der aktiven Handlung des Gärtnerns und der Frage: Was können wir von den Gärtner*innen lernen, um die Stadt nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten?
Coronabedingt wurde die Eröffnung der Stadtlabor-Ausstellung im Historischen Museum Frankfurtnun auf den
26. Mai verschoben. Sie geht bis zum 10. Oktober 2021
und befindet sich auf Ebene 3 des Museums.

Intention

Die Auswirkungen der Klimaveränderung auf die Stadt sind unübersehbar. Begrünungen und autofreie Zonen scheinen geeignete Maßnahmen zu sein, um Klimawandel und Hitzewellen in der Stadt zu begegnen. Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Garten zudem ein wichtiger Aufenthalts- und Betätigungsort im Freien und eine Erweiterung der Wohnung ins Grüne geworden. Nicht nur in der Stadt liegt Gärtnern deshalb im Trend. In Frankfurt entstehen immer mehr Projekte, um die Stadt zu „vergrünen“. Die Spanne reicht vom Selbstversorgungs- bis zum Wellnessgarten, von öffentlichen Urban Gardening-Projekten und privaten Freizeitgärten über Dachbegrünungen bis hin zur genossenschaftlichen Landwirtschaft. Die Möglichkeiten zum Gärtnern in der Stadt sind vielfältig!

Ebenso vielseitig sind die Motivationen zu gärtnern. Sie variieren zwischen politischem Akt, Freizeitausgleich, Lohnarbeit und Versorgung. Gärtnern dient einer nachhaltigen Stadtentwicklung in gleichem Maße wie der individuellen Entspannung und Erholung.

Die Ausstellung

Gärtnern Jetzt - Stadtlabor Historisches Museum Frankfurt ©HMF, Jens Gerber
Gärtnern Jetzt – Stadtlabor Historisches Museum Frankfurt ©HMF, Jens Gerber

Die Stadtlabor-Ausstellung „Gärtnern Jetzt!“ ist in Zusammenarbeit mit über 50 Gärtner*innen entstanden. In vier Themenbereichen (Ernähren, Erleben, Kümmern und Engagieren) geben sie Einblicke in ihre gärtnerische Praxis und Auskunft darüber, welche Bedeutung die Pflege und der Erhalt von städtischen Grünflächen für sie hat. Das Stadtlabor legt den Fokus auf die aktive Handlung des Gärtnerns und fragt: Was können wir von Gärtner*innen lernen, um die Stadt nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten?

Ernähren:
Ein wesentlicher Aspekt des Gärtnerns ist die Versorgung mit Lebensmitteln. Urban Gardening-Projekte wie zum Beispiel „Essbares Fechenheim“ oder das Selbsternte Feld „Oberräder Krautgärten“ dienen der regionalen und ökologischen Ernährung in der Nachbarschaft. Ein zentrales Anliegen ist dabei, die Produktion von Gemüse und Obst zurück in die Stadt zu holen. Die Menschen sollen sich auch in der Stadt gesund ernähren und selbst versorgen können. Dieser Themenbereich umfasst Projekte, die mit dem Anlegen von (Hoch-) Beeten den öffentlichen Raum nachhaltig gestalten möchten. Er greift Erzählungen über die Weitergabe von Wissen in der Selbstversorgung auf und zeigt die Nutzung sowie den Strukturwandel eines Feldes in Oberrad.

Gezeigt werden Projekte von der „Klimawerkstatt Ginnheim“, den „Initiativen Essbares Fechenheim“ sowie „Höchst wachsen lassen“, den „Krautgärten Oberrad“ und Privatpersonen.

Erleben:
Für viele ist der Garten ein Ort der Ruhe, eine Quelle der Inspiration sowie des gemeinschaftlichen Schaffens und Zusammenkommens. Der Garten bildet einen wichtigen Ausgleichsort zum Alltag, sei es zur Arbeit, zu beengten Wohnverhältnissen oder zur verkehrsbelasteten und bebauten Stadt. Der Blick ins Grüne ist für viele vor allem eines: Entspannung. Doch Freizeit-Gärtnern ist auch ein Privileg für jene mit genügend Zeit und Platz. Für Berufsgärtner*innen – wie auch Freizeitgärtner*innen – ist der Garten mit viel harter Arbeit verbunden.

Die Fotografin Stefanie Kösling präsentiert in ihrer raumgreifenden Installation Menschen in ihren Gärten. Die Fotografien zeigen, wie sich die Persönlichkeiten im geschaffenen Garten spiegeln sowie das Gärtnern im Detail. Mal erkennt man die Stadt Frankfurt deutlich im Hintergrund durch Fernsehturm, prominenten Siedlungsbau und Skyline. Bei anderen Aufnahmen hingegen vermutet man kaum, dass sie in Frankfurt entstanden sind. Der Stadtlaborant Alexander John hingegen lenkt in seiner Fotoarbeit „Von Beruf Gärtner*in. Eine rosige Angelegenheit?“ den Fokus auf das Gärtnern als Lohnarbeit. Vier Gärtner*innen berichten von ihren Erfahrungen im Beruf.

plakat-gaertnern-jetzt bDer Themenbereich Erleben erzählt von den Freuden des Gärtnerns und der Inspiration durch die Natur. Aber auch Schattenseiten des Gärtnerns werden gezeigt: die bürokratischen Hürden zum Anlegen eines Gemeinschaftsgartens, die Herausforderungen der Gartenarbeit als Lohnarbeit sowie Erfahrungen von Solidarität, aber auch Ausgrenzung im Kleingarten.

Ausgestellt werden auch Projekte aus den Gemeinschaftsgärten „Gallus Garten“ und „Chamisso Garten“ sowie Beiträge von Privatpersonen.

Kümmern:
Die Aufgaben der Gärtner*innen sind vielfältig. Sie reichen von der Gestaltung der Fläche bis hin zur Pflege der Pflanzen durch die Jahreszeiten: das Bepflanzen von Fassaden und Dächern, das Anlegen von Beeten und Streuobstwiesen, die Pflege von Vorgärten oder das Aktivieren von öffentlichen Grünflächen. Doch wer übernimmt die Verantwortung für die grüne Stadt, deren Bedeutung in Zeiten der Klimakrise immer weiter wächst?

Dieser Themenbereich beschäftigt sich mit der Bildung über und Vermittlung von Umweltschutz sowohl im privaten Garten als auch in öffentlichen Grünflächen. Gezeigt werden Projekte, die die Ideen der Grünplanungen des städtebaulichen Programms Neues Frankfurt (1920er Jahre) aufgreifen und auf Heute übertragen. Das Team vom „Schulgarten Ostpark“ ruft in seinem Beitrag „Vom historischen Central-Schulgarten zum grünen Lernort“ dazu auf, sich bereits in der Schule mit der Vermittlung von Stadt, Natur und Lebensmittelversorgung zu befassen. Ein Laubbläser und ein ausrangiertes Schaukelpferd machen auf die Arbeit der Gärtner*innen des Grünflächenamtes aufmerksam und zeigen die vielfältigen Aufgaben, die mit der Pflege von öffentlichen Grünflächen zusammenhängen.

Zwei Audioinstallationen befassen sich im Bereich „Kümmern“ zudem mit dem Zusammenhang gegenwärtiger Botanik und kolonialer Vergangenheit.

Gezeigt werden weitere Projekte des drei Zonen Gartens „Hortus Nucis – Nussgarten“, der Streuobstwiese Albert-Schweitzer-Siedlung und der Performancekünstler*innen Roland Siegwald und Ana Berkenhoff. Letztere rufen dazu auf, ihren virtuellen Garten (www.berkenhoffsiegwald.com/garten) zu besuchen und Kartoffeln in der Stadt zu pflanzen.

Engagieren: Die Erhaltung von Grünflächen und der Biodiversität ist ein wesentliches Anliegen beim Streit um eine klimagerechte Stadt für Alle. Begrünungen sind ein vergleichsweise einfaches Mittel, um Hitzewellen und Trockenperioden in der Stadt zu begegnen. Jede Fläche ohne Beton oder Asphalt dient der Stadt als Regenspeicher. Zudem kühlen begrünte Dächer und schattenspendende Bäume die Umgebung. Grünflächen sind notwendiger Bestandteil einer nachhaltigen Stadtentwicklung, nicht nur ökologisch, sondern auch gesellschaftlich. Denn der Garten dient zudem als wichtiger Treffpunkt und bildet eine Erweiterung zur Wohnung.

Eine begehbare Installation zeigt die Entwicklungsetappen zu den Bebauungsplänen des Areals „Grüne Lunge“ aus Sicht der BIEGEL (Bürgerinitiative für den Erhalt der Grünen Lunge e.V.). Den Bestrebungen der Stadt für den Neubau von Wohnungen werden Argumente für eine grüne, partizipative Stadtentwicklung gegenübergestellt. Die Videoarbeit von Itai Barami und Stefan Holubek-Schaum (saloonY e.V.) thematisiert das Bespielen von öffentlichen Grünflächen als Mittel zur Stadtentwicklung von unten, das heißt durch ihre Bewohner*innen.

Der Themenbereich Engagieren erzählt von Kämpfen um den Erhalt von Grünflächen, dem Gärtnern als Mittel zur Stadtentwicklung sowie von Visionen und Utopien für eine sozial gerechte und ökologische Stadt.

Gezeigt werden, neben den genannten Projekten, Projekte von den „GemüseheldInnen Frankfurt“ und dem Internationalen Kinderhaus in Zusammenarbeit mit den Künstler*innen Katharina Müller und Clara Schuster.

Audiotour und Begleitprogramm
Die Ausstellung erstreckt sich über das Museum hinaus und breitet sich in der Stadt aus. Einzelne Projekte und das dort kultivierte gärtnerische Wissen werden herausgestellt und direkt vor Ort erlebbar.

Eine Audiotour lädt zur Erkundung von Gärten und Grünräumen in Frankfurt ein. Die Tour kann individuell über das Smartphone abgerufen werden. Kathrin Dröppelmann (Architektin und Künstlerin) führt an sieben Orte in der Stadt, an denen Stadtlaborant*innen gärtnern. Vor Ort sind Interviews zu hören, atmosphärische Aufnahmen und Anregungen, um sich mit dem Ort auseinanderzusetzen. Man erfährt, welche Bedeutung Grünflächen für die Stadt haben, was das Gärtnern mit städtischer Ernährungssouveränität zu tun hat und wie man sich engagieren kann. Link zur Audio Tour: https://bit.ly/3wbGVzf (Stadtlabor Digital)

 

Im Rahmen der Ausstellung werden, sobald wieder möglich, Führungen von Stadtlaborant*innen durch ihre Gärten angeboten. Die Künstlergruppe um „Mobile Albania“ veranstaltet mit ihrem „Innerstädtischen Wanderverein“ und in Zusammenarbeit mit „saloonY e.V.“ eine spielerische Erkundung von Grünräumen in der Platensiedlung. Die Bürgerinitiative zum Erhalt der Grünen Lunge lädt zum Keltern ein. Bei der europaweiten Aktion „Rendezvous im Garten“ öffnen Stadtlaborant*innen vom 4. bis 6. Juni ihre Gärten. Angeboten werden Führungen durch den Gallus Garten, Yoga auf den Oberräder Krautgärten, eine Soiree am Ginnheimer Kirchplatzgärtlein und Soli-Konzert für die „Initiative 19. Februar Hanau“ in einem privaten Garten.

Die Gesprächsreihe „Urban Green. Gemeinsam auf dem Weg zur grüneren Stadt“ widmet sich aktuellen Fragestellungen im Zusammenspiel von Städtebau, Gesellschaft und Klimakrise. An drei Terminen diskutieren Expert*innen aus Stadtplanung, Wissenschaft und Aktivismus über die Zukunft der grünen Stadt. Eine Kooperation zwischen dem Historischen Museum Frankfurt, Deutschen Architekturmuseum, Heussenstamm. Raum für Kunst und Stadt und Urban shorts – das Metropole Magazin. Alle Informationen zum Begleitprogramm entnehmen Sie bitte dem Veranstaltungsprogramm.

Stadtlabor Das Stadtlabor ist die partizipative Ausstellungsreihe des Historischen Museums Frankfurt seit 2010. Zentrales Anliegen dieses Formats ist die multiperspektivische Erkundung der Stadt und ihrer Lebenswelten. In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen der Stadtgesellschaft entstehen Ausstellungen, die der Information, Reflexion und Diskussion von Themen dienen, die die Stadtgesellschaft bewegt.
plakat-gaertnern-jetzt bStadtlabor-Ausstellung Gärtnern Jetzt!
Historisches Museum Frankfurt
(28. April) bis 10. Oktober 2021
Di – Fr 10 – 18 Uhr
Sa + So 11 – 19 Uhr
Eintritt Wechselausstellung 8 €/4 €
Eintritt Museum Vollpreis 12 €/6 €

 

 

Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main
www.historisches-museum-frankfurt.de