Kategorie-Archiv: Rathaus Mainz

Vorstellung des neuen Kunstwerkes aus der Serie „Vertical Highways“ von Bettina Pousttchi in der Rheinufergalerie Mainz

Künstlerin Bettina Pusttcchi, Kultur- und Baudezernentin Marianne Grosse, Stefanie Böttcher, Leiterin der Kunsthalle Mainz , Dipl-Psych.Günter Minas, Künstler, Dozent und Kulturberater  © Foto Jutta Ziegler
Künstlerin Bettina Pusttcchi, Kultur- und Baudezernentin Marianne Grosse, Stefanie Böttcher, Leiterin der Kunsthalle Mainz , Dipl-Psych. Günter Minas, Künstler, Dozent und Kulturberater © Foto Jutta Ziegler

(rap) Ende 2022 hat der Stadtrat den Erwerb einer neuen Skulptur für die Rheinufergalerie beschlossen, die der städtische Beirat für Fragen der Bildenden Kunst vorgeschlagen hatte – eine Arbeit aus der Serie „Vertical Highways“ der international renommierten Künstlerin Bettina Pousttchi, die 1971 in Mainz geboren wurde.

Kulturdezernentin Marianne Grosse stellte das Kunstwerk gemeinsam mit der Künstlerin und Vertreter:innen des städtischen Beirats für Fragen der Bildenden Kunst am Mittwoch, 21. Juni 2023 um 10,30 Uhr bei einem Pressetermin vor.

Zum Kunstwerk

Die Künstlerin Bettina Pusttcchi bei der Einweihung ihrer neuen Plastik aus der Serie "Vertical Highways". © Foto Jutta Ziegler
Die Künstlerin Bettina Pusttcchi bei der Einweihung ihrer neuen Plastik aus der Serie „Vertical Highways“. © Foto Jutta Ziegler

Die Skulptur besteht aus fünf neuen, unter mechanischer Einwirkung verformten und pulverbeschichteten Leitplanken. Die Künstlerin hat diese Arbeit aus der Werkserie „Vertical Highways“ explizit für ihren Aufstellungsort am Mainzer Rheinufer angefertigt, um sensibel auf das städtische Umfeld und die anderen vorhandenen Kunstwerke in der Rheinufergalerie reagieren zu können – insbesondere auf den „Schreitenden Tiger“ von Philipp Harth (1936, aufgestellt 1969), der in unmittelbarer Nähe platziert ist. Das älteste und das neueste Kunstwerk der Rheinufergalerie stehen sich so in einem spannungsvollen Dialog direkt gegenüber.

In ihren Arbeiten greift Bettina Pousttchi immer wieder auf Elemente aus dem öffentlichen Raum, insbesondere öffentlichen Verkehrswegen zurück. Dinge, die normalerweise Barrieren oder Richtungsvorgaben darstellen, werden durch ihre Verformung spielerisch umgewidmet. Die üblicherweise horizontal angebrachten Leitplanken der „Vertical Highways“, die aus stabilem Stahl gefertigt sind und somit für Sicherheit und Begrenzung stehen, gewinnen durch ihre Umformung und farbige Fassung eine unerwartete Dynamik und Lebendigkeit. Die aufrechte Anordnung der Leitplanken hebt ihre Begrenzungsfunktion gänzlich auf und ersetzt diese durch ein ästhetisch anspruchsvolles und kontrastreiches Formenspiel.

Zur Rheinufergalerie
Die Rheinufergalerie am Mainzer Stresemannufer umfasste bislang neun künstlerische Arbeiten, die zwischen 1969 und 2014 in die landschaftliche Gestaltung der Grünflächen zwischen Fischtorplatz und Templertor eingebunden wurden. Die Landeshauptstadt Mainz hatte, wie zahlreiche andere Kommunen, Mitte der 1960er Jahre begonnen, Kunstwerke und künstlerische Gestaltungen wieder verstärkt in ihre Stadtplanung einzubeziehen und erwarb dazu insbesondere Werke von ortsansässigen oder mit Mainz verbundenen Künstlerinnen und Künstlern.
Vor Bettina Pousttchis „Vertical Highways“ wurde zuletzt 2015 die Großplastik „VITA“ von Herbert Mehler in der Rheinufergalerie aufgestellt.

Die Mainzer Johannisnacht vom 23. bis 26. Juni 2023 voller Kultur, Kunst, Kulinarik, Kreativ-Programm u. Schluss-Feuerwerk

Mainzer Johannisnacht © Foto Diether von Goddenthow
Mainzer Johannisnacht © Foto Diether von Goddenthow

Zur Mainzer Johannisnacht werden vom 23. bis 26. Juni 2023 wieder mehr als 500.000 Gäste aus nah und fern in der Innenstadt und am Rhein erwartet. Eröffnet wird das Fest am Freitag um 20 Uhr von Oberbürgermeister Nino Haase und Festdezernentin Marianne Grosse. Für beide ein Herzstück des Fests: das traditionelle „Gautschen“ am Samstagnachmittag auf der SWR-Bühne am Dom.

Laut und lustig, feucht und fröhlich: Gautschen ist ein beliebter Brauch
Auf fröhlich-spritzige Art werden vor allem Mediengestalter getauft und in einem großen Holzfass ins Wasser getaucht. Das beliebte Spektakel ist die wohl lauteste, lustigste und nasseste Veranstaltung zu Ehren Gutenbergs und der Buchdruckerzunft. Vor der Buchdruckertaufe gibt es einen weiteren alten Zunftbrauch: das Preisquadräteln, ein mittelalterliches Würfelspiel der Drucker.

Kreative Ideen zum Selbermachen, Schauen und Stöbern
Gleich nebenan laden Gutenberg-Museum und Gutenberg-Stiftung zu Mitmachangeboten ein. Originell und ideenreich geht es auch auf dem Maria Ward-Schulhof zu. Eine weitere „Kreativstrecke“ entlang des Mainzer Rheinufers ist der große Künstlermarkt, vom Kurfürstenbrunnen bis zum Fischtorplatz. An den Ständen werden originelle, oft liebevoll handgefertigte Dinge geboten. Vielfältig sind die verwendeten Materialien zur Gestaltung von Schmuck, Kleidung, Dekoration und Geschenken.

Künstlermarkt - Impression © Foto Diether von Goddenthow
Künstlermarkt – Impression © Foto Diether von Goddenthow

Straßenkunst sorgt spontan für Staunen
Für Überraschungen sorgen zahlreiche Straßenkünstler, von denen am Festwochenende so viele in der City auftauchen werden wie noch nie. Programmplaner Oliver Valentin gibt einen Vorgeschmack: „Mal erklingen Dudelsack-Melodien der „Moguntia Pipes and Drums“, mal sieht man riesige Seifenblasen. Auch Walking Acts oder das Kammermusikensemble Laubenheim mischen sich unters Volk. Maxine Kreutzer oder „No Sound Experience“ bieten Streetdance. Erstmalig in Mainz: Jörn Kölling kommt mit seinem Theater-Fahrrad vorbei und erzählt über das Leben Gutenbergs. Auch optisch wird der Buchdruck in Szene gesetzt: durch das Zebra-Stelzentheater mit passenden Kostümen.

Konzerte, Kinderprogramm & Co. auf der Haupt- und Kabarettbühne
„Umsonst und draußen“ laden Live-Konzerte, Kabarett und Kinderprogramme ein. Ob rockig oder romantisch, Salsa, Swing, Soul oder Satire: breit ist das Spektrum der Musikfarben und Stile. Mitsingen und tanzen ist ausdrücklich erwünscht. Auf der Hauptbühne der Landeshauptstadt Mainz am Schillerplatz, präsentiert von Rockland Radio, werden musikalische Größen erwartet, darunter Hanne Kah, Andreas Kümmert oder Daniel Stelter. Am Montagabend gibt es „Meenzer Kult“ mit Se Bummtschacks und Jammin Cool.
Der antiquarische Johannis-Büchermarkt und die Mainzer Stadtwerke Bühne sind wieder zurück auf den Ballplatz. Hier geben sich Grundfunk, Christian Schier, Özgür Cebe und viele weitere Gäste ein Stelldichein. Kick la Luna, fünf Musikerinnen aus Frankfurt, feiern hier ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum mit einer Vielfalt aus Soul, Salsa, Funk und Texten zu Gleichberechtigung und gegen Rassismus. Ein neues Format am Samstagnachmittag sind die „Innovation Bytes“ des neuen Innovations-Events, der johaNNOVATIONight. Hier kommen Menschen mit Innovationsgeist und Kreativität an verschieden Orten zusammen. Die „Innovation Bytes“ präsentieren Start-ups und Unternehmen am Johannisnacht-Samstag und Sonntag auf der Hauptbühne und der Mainzer-Stadtwerke-Bühne am Nachmittag. Der aktuelle Stadtschreiber Alois Hotschnig liest am Sonntagmorgen auf der Ballplatz-Bühne.

Schlager, Rock, Pop und mehr auf der SWR Gutenberg-Bühne

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Das Programm auf der Gutenbergbühne am Liebfrauenplatz wird gemeinsam präsentiert von SWR1 und SWR4. Nuran Kaplan von der Marketing-Abteilung des Senders und SWR 4-Musikredakteur Kay Schmitt sind sich sicher: „Mit dem typischen SWR1 Sound zum Tanzen und Feiern sowie einem bunten und fröhlichen SWR4 Mix aus Schlager, Stimmung und Spaß wird die SWR Gutenbergbühne auf dem Liebfrauenplatz zum Publikumsmagnet.“ Mit von der Partie sind unter anderem Guildo Horn & Die Orthopädischen Strümpfe, Brass Machine, Mountain Crew und die Dicken Kinder. Ein Rock-Pop-Zeitreise bietet die Hit Radio Show.

Genuss für Gaumen und Ohren bei Mainzer Winzern und Kulinarik Eine große musikalische Bandbreite bieten auch die Mainzer Winzer auf ihrer Bühne auf dem Marktplatz. Kombinieren lässt sich der Musikgenuss mit einer kulinarischen Note, etwa in den beiden Mainzer Weindörfern auf dem Markt und dem Leichhof, wo heimische Weine probiert werden können. Spitzengastronomie auf einem Volksfest – auch das ist nicht alltäglich.
Die Mainzer Kulinarik am Rheinufer, organisiert und umgesetzt von der Favorite und Gaul’s Catering, bietet feine Speisen und Getränke. Hier werden international bekannte DJs auflegen. Angekündigt haben sich Michael Saxophones aus Cannes, DJ Tony Alones aus St. Tropez oder Emily Johnson aus Monaco.

Mainzer Johannisnacht © Foto Diether von Goddenthow
Mainzer Johannisnacht © Foto Diether von Goddenthow

Fahrgeschäfte sorgen für Action und Adrenalin-Kick
Wie es sich für ein Volksfest gehört, darf natürlich auch der Rummel nicht fehlen: Der Adrenalinpegel steigt sicher schon beim Blick auf die attraktiven Fahrgeschäfte. Auf den Straßen, Plätzen und entlang des Rheins ist einiges los: Der Volksfestbereich mit Klassikern und neuen Attraktionen, Markt- und Speiseständen erstreckt sich vom Kaisertor bis zur Theodor-Heuss-Brücke sowie vom Fischtorplatz über den Liebfrauenplatz, die Ludwigstraße bis zum Schillerplatz. „Zu den Highlights in diesem Jahr zählen neben dem Riesenrad und Wellenflug auch eine XXL-Schaukel, eine Familien-Achterbahn, zwei Labyrinthe sowie ein weiteres Fahrgeschäft, welches für einen besonderen Adrenalinkick bekannt und erstmalig in Mainz zu Gast ist“, weckt Katja Braun, Abteilungsleiterin im Bereich Messen und Märkte, die Vorfreude bei allen, die Action lieben.

Mainzer Johannisnacht © Foto Diether von Goddenthow
Mainzer Johannisnacht © Foto Diether von Goddenthow

Sport, Schlemmen und zum Schluss ein Feuerwerk
Auch Sport-Fans kommen auf ihre Kosten, ob beim Zuschauen oder indem sie aktiv werden. Die Segelregatta trifft am Samstagnachmittag am Rheinufer in Mainz ein. An der Rheingoldhalle startet am Sonntag um 10 Uhr der Dreibrücken-Lauf. Hierzu sind Anmeldungen noch möglich. Zur Stärkung werden an den Ständen Köstlichkeiten angeboten, natürlich an allen vier Festtagen. Am Montagabend gibt es zum Abschluss das traditionelle Feuerwerk über dem Rhein; Beginn ist 22.30 Uhr auf der Höhe des Kurfürstlichen Schlosses.
Die Mainzer Johannisnacht findet in der gesamten Mainzer Innenstadt statt. Sicher und bequem können Festbesucherinnen und -besucher das große Volksfest mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Konkrete Verkehrsinformationen erfolgen kurz vor der Veranstaltung.

Programmbroschüre

Was macht uns als Mensch aus? Darüber spricht Professorin Alexandra W. Busch Generaldirektorin des LEIZA im neuen Mainzer-Heft

© Verlag u. Agentur Bonewitz
© Verlag u. Agentur Bonewitz

Exklusiv-Interview über unser „Menschsein“ mit Alexandra W. Busch Generaldirektorin des LEIZA im neuen Mainz-Heft, und viele weitere interessante Themen.

Ende 2024 soll das neue „Museum für Archäologie“ im Leibniz-Zentrum für Archäologie, kurz LEIZA genannt, am Ludwig-Lindenschmit-Forum 1 in Mainz eröffnet werden. Das „Museum für Archäologie“ wird der Nachfolger des ehemaligen RGZM-Museums aus dem Kurfürstlichen Schloss. Gemeinsam mit Lernpsychologen und Bildungswissenschaftlern erarbeiten die Mitarbeitenden des LEIZA derzeit einen völlig neuen Ansatz der Vermittlung. „Wir wollen zeigen, dass Archäologie nicht einfach nur mit der Vergangenheit zu tun hat, vielmehr ist sie eine Wissenschaft, die substanziell dazu beiträgt, uns als Menschen besser zu verstehen, wir wollen wissen, was uns als Mensch ausmacht“, so die Generaldirektorin des LEIZA, Prof. Dr. Alexandra W. Busch, im Interview der neusten Ausgabe der Mainz Vierteljahreshefte 2/23, die sowohl im Buchhandel als auch im Online-Verlags-Shop unter www.mainz-hefte.de erhältlich ist.

In dem zehnseitigen Interview beschreibt Alexandra Busch den Transferprozess des früheren RGZM und stellt den neuen Ansatz an einem LEIZA-Projekt vor, das der Frage nachgeht, was uns als Menschen widerstandsfähig macht. Das Leibniz-Zentrum für Archäologie arbeitet dabei eng mit dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung, der Johannes Gutenberg-Universität und weiteren Partnern im Rhein-Main-Verbund zusammen. Dabei zeigte sich, „dass Resilienzfaktoren, die in der modernen Psychologie als besonders wirksam angesehen werden, auf Verhaltensweisen zurückzuführen sind, die wir ganz früh in der Menschheitsgeschichte schon fassen können“, so Busch. Aus den Ergebnissen der Vergangenheit wurde nun eine Studie für die Gegenwart entwickelt.

Neben dem Interview der LEIZA-Generaldirektorin berichten die Mainz-Hefte unter anderem über die abenteuerliche Schwimmfahrt des Paul Boyton, der im Oktober 1875 den Rhein in einem unförmigen Gummianzug mit reiner Muskelkraft von Basel bis Köln bezwang und in Mainz Station machte. Weitere Themen: Der aufreibende Kampf des Landgerichtsdirektors Josef Loewe um Wiedergutmachung, ein ungehobener Schatz aus dem Depot des Mainzer Landesmuseums – ein Proportionalwinkel, das neue Sommerprogramm von mainzplus, das 25-jährige Jubiläum des Hyatt-Hotels mit einem Kurzporträt des Barista Made I Sudiana, einem Mitarbeiter der ersten Stunde und vieles mehr.

Das Mainz-Heft, ursprünglich gegründet von Jockel Fuchs, erscheint seit 1981 vierteljährlich und ist eine einmalige Chronik der Mainzer Stadtgeschichte über Kultur, Geschichte, Wirtschaft und Politik der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Das Einzelheft kostet 7,90 Euro, im Jahresabonnement 27 Euro und erscheint bei Agentur & Verlag Bonewitz, mehr Infos unter www.bonewitz.de.

Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Asiatische Tigermücke im Stadtgebiet Mainz starten

Asiatische Tigermücke ist auch im Rhein-Main-Gebiet auf dem Vormarsch Foto: © Wikimedia Commons /Senckenberg
Asiatische Tigermücke ist auch im Rhein-Main-Gebiet auf dem Vormarsch Foto: © Wikimedia Commons /Senckenberg

(rap) Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) stammt ursprünglich aus Südostasien und verbreitet sich durch den globalen Reise- und Handelsverkehr bereits seit Jahrzehnten weltweit und trifft seit 2007 auch in Deutschland auf einen geeigneten Lebensraum. Auch im Stadtgebiet von Mainz wurden im vergangenen Jahr bereits erste kleinere Populationen von Tigermücken nachgewiesen.

Grün- und Umweltdezernentin Janina Steinkrüger: „Der mit milderen Wintern und heißeren Sommern stetig voranschreitende Klimawandel führt leider auch dazu, dass sich auch nichtheimische Tier- und Pflanzenarten ausbreiten können. Schon jetzt sind also Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels notwendig, zu der auch die Bekämpfung der Verbreitung der Population der Asiatischen Tigermücke gehört. Einmal mehr zeigt sich die Dringlichkeit, den fortschreitenden Klimawandel zu verlangsamen.“

Bestimmte Tierarten, wie die Asiatische Tigermücke, können dabei nicht nur lästig sein, sondern auch ein Gesundheitsrisiko darstellen, denn sie ist in der Lage, heimische und auch tropische Krankheitserreger auf den Menschen zu übertragen. Wichtig zu wissen ist, dass die Tigermücke die Krankheitserreger nicht von Natur aus in sich trägt, sondern zunächst einen infizierten Menschen stechen muss, bei dem die entsprechenden Viren im Blut vorhanden sind. Tropische Viren sind in Rheinland-Pfalz aktuell nicht verbreitet, können aber durch Reiserückkehrende eingetragen werden. Bei längeren Hitzeperioden besteht dann die Möglichkeit einer Übertragung von einer infizierten Person über die Tigermücke auf eine weitere Person. Die Wahrscheinlichkeit, sich durch den Stich einer Tigermücke mit Krankheitserregern zu infizieren, ist zum jetzigen Zeitpunkt gering.

Bezüglich der lästigen Mücken und Schnaken ist die Stadt Mainz bereits seit 1988 Mitglied der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) e.V. Neben der Eindämmung heimischer Rhein-, Wald- und Hausschnaken informiert und bekämpft sie auch die neu auftretenden exotischen Arten, wie z.B. die Asiatische Tigermücke.

Die im Vergleich zu heimischen Stechmücken relativ kleine Tigermücke ist tagaktiv, stechfreudig und an ihrem charakteristischen schwarz-weißen Muster sowie an einer markanten, weiß-silbrigen Linie, die vom Kopf zum Rücken verläuft, erkennbar (vgl. angefügtes Foto).

Um eine Verbreitung der stechfreudigen Tigermücke einzuschränken, sind Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen notwendig. Bürger:innen können hier bereits präventiv einer Ansiedlung entgegenwirken, indem sie zu Beginn des Frühjahrs ihren Garten, Balkon und Gebäude auf mögliche Brutstätten überprüfen und über den Sommer Wasseransammlungen möglichst vermeiden.
Als Brutstätten geeignet sind kleinste Wasseransammlungen z. B. auf Flachdächern, in Blumentopfuntersetzern, Dachrinnen oder offenen Regentonnen. Können diese jedoch nicht beseitigt werden, ist eine regelmäßige biologische Behandlung der Brutstätten notwendig. Hierzu wird auf einen Wirkstoff zurückgegriffen, der aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.) gewonnen wird und gezielt Stechmückenlarven abtötet. Der Wirkstoff ist für andere Insektengruppen wie z.B. Bienen als auch für Haustiere, Igel, Vögel und den Menschen unbedenklich. Alle potenziellen Brutstätten vollumfänglich zu erkennen ist für ungeschulte Personen nicht ohne weiteres möglich.

Die KABS e.V. wird daher Beratungen zur Tigermückenpopulation und deren Bekämpfung im Zeitraum von Anfang Mai bis Ende September im Stadtgebiet Mainz durchführen. Dabei ist es wichtig, dass die Behandlung von Brutstätten auch auf Privatgrundstücken durch geschulte Mitarbeiter der KABS e.V. durchgeführt wird.

Grundstückseigentümer:innen, deren Liegenschaft sich in einem Verbreitungsgebiet der Tigermücke befinden, werden im Vorfeld über die bevorstehenden Bekämpfungsmaßnahmen informiert. Die Anwohner:innen in den Verbreitungsgebieten werden um Mithilfe gebeten, denn nur so kann die KABS e.V. die Asiatische Tigermücke erfolgreich bekämpfen und eine weitere Ausbreitung einschränken Eine Begehung vor Ort durch Mitarbeitende der KABS e.V. dauert in der Regel nicht länger als 10-15 Minuten. Für den Einsatz der KABS e.V. entstehen den Betroffenen keine zusätzlichen Kosten.
Um weitere mögliche Verbreitungsgebiete der Asiatischen Tigermücke frühzeitig zu erkennen, sind zugleich Verdachtsmeldungen aus der Bevölkerung sehr hilfreich. Vor allem Fotos der gesichteten Stechmücke, gern aus verschiedenen Perspektiven, helfen bei der Einschätzung, ob es sich um eine Asiatische Tigermücke handelt. Für Fragen oder die Meldung einer Sichtung wenden Sie sich an tigermuecke@kabsev.de

Ergänzend teilt das Umweltdezernat mit, dass zu den Präventionsmaßnahmen auch die Förderung unserer natürlichen Helfer gehört:
• Schnaken und Mücken werden von Fledermäusen, Schwalben und Mauerseglern im Flug gefangen und gefressen. Künstliche Nisthilfen an Hauswänden für diese Vogelarten und für Fledermäuse auch an Bäumen unterstützen unsere Helfer ebenso, wie der Erhalt großer, alter Bäume.
• Vogeltränken sollten täglich gereinigt und frisch befüllt werden, um einem Schnakenbesatz vorzubeugen. Dies erhält auch die Singvögel gesund.
• Wasser- und Uferpflanzen in Teichen und Miniteichen lockt Libellen an, deren Larven, ebenso wie die Kaulquappen von Fröschen und Kröten Schnakenbrut im Wasser auffressen.

Sollten ausnahmsweise Wasserbehälter nicht verschließbar sein, können weiterhin kostenlos Bti-Tabletten in den Ortsverwaltungen und im Mainzer Umweltladen (Steingasse 3-9) bezogen werden.

„Preis zur Förderung Mainzer Bildender Künstlerinnen und Künstler“ 2022 an Franziska Cusminus verliehen

(v.li.) Anahita Ghasemi Nasab, u.a. Klangkunst-Komponistin. Philipp Neßler, Bildhauer und Installtionskünstler, Preisträgerin Franziska Gusminus und Marianne Grosse, Kulturdezernentin. © Foto: Diether von Goddenthow
(v.li.) Anahita Ghasemi Nasab, u.a. Klangkunst-Komponistin. Philipp Neßler, Bildhauer und Installtionskünstler, Preisträgerin Franziska Gusminus und Marianne Grosse, Kulturdezernentin. © Foto: Diether von Goddenthow

Bei einem Festakt im Gutenberg Museum hat gestern Abend Kulturdezernentin Marianne Grosse den mit 5000 Euro dotierten „Preis zur Förderung Mainzer Bildender Künstlerinnen und Künstler“ 2022 an die Künstlerin Franziska Gusminus vergeben. Die in Weilburg geborene Künstlerin studierte von 2011 bis 2012 Freie Bildende Kunst, von 2012 bis 2018 in der Klasse für Medienkunst bei Prof. Dieter Kiessling. Bis 2022 war sie Meisterschülerin von Prof. Tamara Grcic. Ihre Arbeiten, so die Kulturdezernentin, waren Teil zahlreicher Ausstellungen im Rhein-Main-Gebiet, in Freiburg, Düsseldorf und Essen und wurden durch verschiedene Förderungen unter anderem des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt. Franziska Gusminus sei eine würdige Preisträgerin und reihe sich als 30. Preisträgerin ein in den Kreis der namhaften Preisträgerinnen und Preisträger seit 1962, als der Preis das erste Mal verliehen wurde.
Der Preis soll die auszuzeichnenden Künstlerinnen und Künstler fördern, sie in ihrer Arbeit ermutigen und ihr Schaffen erleichtern. Als Mainzer Bildende Künstlerinnen und Künstler gelten alle im rechts- und linksrheinischen Mainzer Stadtgebiet geborenen, seit mehr als drei Jahren hier ansässigen oder durch ein in Mainz abgeschlossenes Kunststudium ausgewiesenen künstlerisch tätigen Personen.

Prof. Dieter Kiessling, Laudator. © Foto: Diether von Goddenthow
Prof. Dieter Kiessling, Laudator. © Foto: Diether von Goddenthow

Prof. Dieter Kiessling würdigte Werk und Schaffen der jungen Künstlerin. Franziska Gusminus werde von dem Wunsch angetrieben, gesellschaftliche, psychologische, philosophische Prozesse sichtbar zu machen. Eine der Fragen, der sie dabei nachginge, sei die Abhängigkeit des Menschen in vorgegebenen Systemen. Ihre Ideen entwickelte Cusminus hierbei stets aus dem eigenen subjektiven Erleben. Ihre Arbeiten entstünden nicht auf dem Reisbrett, sondern entwickelten sich intuitiv. So zeigen ihre Videos den performativen Umgang mit diversen Materialien, bei dem sich der Mensch bestimmten Strukturen anzupassen versucht, sich daran aufreibt, verformt, so selbst zu einer Art Skulptur wird. Zustände der Spannung-Entspannung, Enge-Weite, Langsamkeit-Schnelligkeit werchslen sich in ihren Arbeiten ab, vergleichbar mit dem ewigen wie vergeblichem Bemühen eines Sisyphos. Wobei die Frage bliebe, ob die Sisyphosproblematik, das Dilemma, was in den Arbeiten gezeigt wird, durch diese Arbeiten überwunden wird.

Video-Installation von Franziska Cusminus im Gutenberg-Museum, zuvor in der Mainzer Kunst Galerie. © Foto: Diether von Goddenthow
Video-Installation von Franziska Cusminus im Gutenberg-Museum, zuvor in der Mainzer Kunst Galerie. © Foto: Diether von Goddenthow

Preisträgerinnen und Preisträger seit 1962
1962 Hugo Jamin
1962 Heinz Prüstel
1965 Theodor Ignaz Graffé
1967 Gertrude Degenhardt
1969 Dieter Magnus
1971 Rainer Zimmermann
1973 Liesel Metten
1975 Peter Nölle
1977 Susanne Ritter
1979 Josef H.Lutz
1981 Erich Maas
1983 Gerd O. Stegner
1985 Heiner Thiel
1987 Silvia Schreiber
1989 Sigrid Schewior
1991 Andreas Nicolai
1993 Birgit Kratzheller
1995 Mario Hergueta
1997 Erica von Moeller
1999 Cora Volz
2001 Christoph Lahl
2003 Ulrich Schreiber
2005 Klaus Lomnitzer
2007 Annette Hollywood
2009 Jürgen Krause
2011 Erik Schmelz
2014 Geckeis & Walz
2016 Catrin Collisi
2018 Ivana Matić
2022 Franziska Cusminus

Rheinland-Pfalz: Ministerpräsidentin Malu Dreyer ernennt Michael Ebling zum neuen Minister des Innern und für Sport

Oberbürgermeister Michael Ebling wird neuer Innenminister von Rheinland-Pfalz. © © Foto: Diether von Goddenthow
Oberbürgermeister Michael Ebling wird neuer Innenminister von Rheinland-Pfalz. © © Foto: Diether von Goddenthow

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat heute Michael Ebling zum neuen Minister des Innern und für Sport ernannt und ihm die Ernennungsurkunde überreicht. „Ich freue mich auf die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem neuen Minister“, so die Ministerpräsidentin.

 

 

Mit Michael Ebling übernehme ein überaus profilierter Kommunalpolitiker mit langjähriger Verwaltungserfahrung und Erfahrungen als Staatssekretär in der Landespolitik die Führung des Innenministeriums. „Michael Ebling hat sich als langjähriger Oberbürgermeister von Mainz große Verdienste um die Weiterentwicklung der Landeshauptstadt erworben und kennt gleichzeitig die Herausforderungen, vor denen die Kommunen stehen, aus der täglichen Praxis. Als Vorsitzender des rheinland-pfälzischen Städtetags, Mitglied des Präsidiums des Deutschen Städtetags und Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen e.V. vertritt er hervorragend die Interessen der Städte und ist auch ein wichtiger Partner der Landesregierung“, so die Ministerpräsidentin. Als Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur habe er in der Vergangenheit profunde Erfahrungen in der Landespolitik gesammelt. „Nicht zuletzt seine juristische Ausbildung kommt ihm bei seiner neuen Aufgabe zugute“, so die Ministerpräsidentin.

Der neu ernannte Innenminister Michael Ebling blickt der neuen Aufgabe mit Freude entgegen: „Der Bitte von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die Leitung des rheinland-pfälzischen Innenministeriums zu übernehmen, komme ich sehr gerne nach. Die Entscheidung, das Amt des Oberbürgermeisters meiner Heimatstadt niederzulegen und in diesen zentralen Bereich der Landesregierung zu wechseln, war keine einfache, aber ich blicke meinen neuen Aufgaben und Herausforderungen mit viel Engagement, aber auch dem nötigen Respekt entgegen. Auf die Zusammenarbeit mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dem Kabinett und dem Landtag von Rheinland-Pfalz freue ich mich. Ich möchte unser Bundesland positiv mit weiterentwickeln und an das anknüpfen, was mein Vorgänger im Amt – und dafür gehört ihm mein voller Respekt – entwickelt hat: Rheinland-Pfalz steht für Sicherheit und hohe Lebensqualität. Mainz steht auf einem soliden und zukunftssicheren Fundament, die Stadt ist lebenswert, gerecht, nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreich – es gibt vermutlich keinen guten und dennoch keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, das Amt zu übergeben und dann in Neuwahlen wieder besetzen zu lassen.“

Michael Ebling wurde in Mainz geboren und studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Es folgten die 1. und 2. Juristische Staatsprüfung. Mit 27 Jahren übernahm er das Amt des Mombacher Ortsvorstehers.

Nach dem 2. Staatsexamen arbeitete er im Büro des damaligen Wissenschaftsministers Prof. Jürgen Zöllner und wurde 2002 hauptamtlicher Beigeordneter der Stadt Mainz für Soziales, Jugend, Wohnen und Gesundheit. Nach vier Jahren ernannte Ministerpräsident Kurt Beck ihn zum Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur.

Im Jahre 2012 wurde Ebling zum Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz gewählt. 2019 trat er erneut zur Oberbürgermeisterwahl in der Landeshauptstadt an und wurde am 10. November für eine zweite Amtszeit gewählt, die offiziell am 18. April 2020 begann.

Seit November 2014 ist Michael Ebling Mitglied des Präsidiums des Deutschen Städtetags und seit Januar 2016 ist er Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen e.V. 2019 wurde er zudem zum Vorsitzenden des rheinland-pfälzischen Städtetags gewählt.

Archivbild: Noch-Oberbürgermeister Michael Ebling mit Belgischem Königspaar Mathilde und Phillipe und Ministerpräsidentin Maly Dreyer am 5.Oktober 2022 beim Empfang vor dem Gutenberg-Museum Mainz. © © Foto: Diether von Goddenthow
Archivbild: Noch-Oberbürgermeister Michael Ebling mit Belgischem Königspaar Mathilde und Phillipe und Ministerpräsidentin Maly Dreyer am 5.Oktober 2022 beim Empfang vor dem Gutenberg-Museum Mainz. © © Foto: Diether von Goddenthow

Besuch des belgischen Königspaares: Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Zeichen für gelebte europäische Partnerschaft

König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz Besuch bei Biontech Foto: Staatskanzlei RLP Werner-Hohensee
König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz Besuch bei Biontech
Foto: Staatskanzlei RLP Werner-Hohensee

„Mit Ihrem Besuch bei uns setzen Sie ein Zeichen für gelebte europäische Nachbarschaft. Sie kommen aus Brüssel und damit mitten aus dem Herzen Europas zu uns. Belgien und Rheinland-Pfalz verbindet vieles. Vor allem das Eintreten für die Vertiefung der europäischen Idee und die demokratischen Werte. Das ist in der aktuell schwierigen Situation des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Energiekrise wichtiger als je zuvor“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu Beginn des zweitägigen Besuchs des belgischen Königspaares in Rheinland-Pfalz. Sie betonte die große Bedeutung der Freundschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Belgien, die eine 58 Kilometer lange Grenze und die enge Zusammenarbeit in der Großregion verbindet. „Vor allem im Gesundheits- und Bildungsbereich kooperieren wir mit Ostbelgien, damit die Menschen in beiden Ländern profitieren und gut leben können. Auch im Energiebereich wollen wir die Zusammenarbeit zukunftsweisend weiter ausbauen“, so die Ministerpräsidentin.

Das Königspaar startete seine Reise durch Rheinland-Pfalz in der Landeshauptstadt Mainz. Hier haben sich die Majestäten bei BioNTech über die Forschungsarbeiten zu Krebsimmuntherapien informiert. Der Firmenbesuch veranschaulichte die Forschungsarbeit in den Laboren und zeigte die Bedeutung der Biotechnologie in Rheinland-Pfalz. „Biotechnologie ist eine Schlüsseltechnologie mit einem enormen Innovationspotenzial für die Gesundheit der Menschen. Wir als Landesregierung haben uns zum Ziel gesetzt, Rheinland-Pfalz in diesem Jahrzehnt zu einem führenden Standort in der Biotechnologie zu entwickeln“, sagte die Ministerpräsidentin. Begleitet wurde sie unter anderem von Wissenschafts- und Gesundheitsminister Clemens Hoch.

König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz nach Ankunft im Gutenberg Museum, v.li.: Oberbürgermeister Michael Ebling, Königin Mathilde, König Philippe, Ministerpräsidentin Malu Dreyer  ©  Foto: Diether von Goddenthow
König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz nach Ankunft im Gutenberg Museum, v.li.: Oberbürgermeister Michael Ebling, Königin Mathilde, König Philippe, Ministerpräsidentin Malu Dreyer © Foto: Diether von Goddenthow

Beim anschließenden Besuch im Gutenberg-Museum trug sich das Königspaar in das Goldene Buch der Stadt Mainz ein und verfolgte eine Druckvorführung an der historischen Druckerpresse. Es schloss sich eine Gesprächsrunde an, die den Bogen zur Moderne schlug und Rheinland-Pfalz als bedeutenden Mediensitz und innovativen Standort digitaler Medienprojekte vorstellte. Bei strahlendem Sonnenschein präsentierte sich Rheinland-Pfalz dem belgischen Königspaar am ersten Besuchstag von seiner besten Seite. Interessierte Bürgerinnen und Bürger konnten das Eintreffen von König Philippe und Königin Mathilde und die Begrüßung durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Hof der Staatskanzlei mitverfolgen. Nach dem herzlichen Empfang trafen die Majestäten mit dem rheinland-pfälzischen Kabinett zusammen und trugen sich in das Gästebuch der Landesregierung ein.

König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz, hier beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Mainz und ins Gästebuch des Gutenberg Museum ©  Foto: Diether von Goddenthow
König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz, hier beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Mainz und ins Gästebuch des Gutenberg Museum © Foto: Diether von Goddenthow

Bei einem Mittagessen im Festsaal der Staatskanzlei betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Europa beginnt vor unser Haustüre, wo Belgien unser Nachbarland ist. Deswegen ist die Freundschaft mit Belgien für uns von so hoher Bedeutung. Wir sind zusammen Teil der großartigen Großregion-Familie Luxemburg, Lothringen, Saarland, Wallonie, Föderation Wallonie-Brüssel und der Deutschsprachigen Gemeinschaft“. Mit Blick auf die aktuellen internationalen Herausforderungen sei das gemeinsame Eintreten für die demokratischen Werte besonders wichtig. „Seit über sieben Monaten hält uns der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine in Atem. Täglich erhalten wir neue Schreckensmeldungen. Ukrainer und Ukrainerinnen leiden und fliehen aus ihrer Heimat. Dieser Krieg bricht mit Völkerrecht. Unsere Antworten sind klar: Wir als Europäer und Europäerinnen stehen solidarisch an der Seite der Ukraine und halten zusammen“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Am Mittag steht ein Firmenbesuch bei der BASF am Standort Ludwigshafen auf dem Programm. Eine Werksrundfahrt durch das weltgrößte Chemieunternehmen steht unter dem Motto der Klimaneutralität. Dies wird in der Werksaustellung „Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft“ verdeutlicht.

Mathias Neumann erläutert dem royalen Paar aus Belgien die drucktechnischen Erfindungen von Johannes Gutenberg im musealen Druckzentrum des Gutenberg-Museums © Foto: Diether von Goddenthow
Mathias Neumann erläutert dem royalen Paar aus Belgien die drucktechnischen Erfindungen von Johannes Gutenberg im musealen Druckzentrum des Gutenberg-Museums © Foto: Diether von Goddenthow

Anschließend werden der König und die Königin der Belgier ein Weingut in Deidesheim besuchen. Beim gemeinsamen Gang durch den Weinberg, durch die Kelterhalle in den Weinkeller kann sich das Paar ein Bild davon machen, wie Rheinland-Pfalz sich z.B. in Sachen „Smart-Farming“ aufstellt. Hierbei wird mit den neuen Technologien der Ressourcenverbrauch reduziert und die Landwirtschaft klimaoptimiert aufgestellt. Mit 70 Prozent aller aus Deutschland stammender Weine steht das Land Rheinland-Pfalz an erster Stelle der deutschen Weinherstellung. Von der Qualität rheinland-pfälzischer Weine können sich die Majestäten am Ende des ersten Besuchstages bei einer Fassweinprobe überzeugen. Dabei werden sie von der stellvertretenden Ministerpräsidentin Katharina Binz und von Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt begleitet.

Mathias Neumann überreicht Koenig-Philippe seinen selbstgedruckten-Musterdruck © Foto: Diether von Goddenthow
Mathias Neumann überreicht Koenig-Philippe seinen selbstgedruckten-Musterdruck © Foto: Diether von Goddenthow

Morgen wird das belgische Königspaar in das Mittelrheintal reisen. Der zweite Tag beginnt mit einer Rheinschifffahrt mit der MS „Loreley Elegance“ zwischen St. Goar und Boppard unter den Themen UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal und die künftige Entwicklung des Tals im Rahmen der Bundesgartenschau 2029. Weiter werden die Situation der deutschen Fließgewässer und insbesondere die Rheinschiffbarkeit im Zusammenhang mit dem Klimawandel thematisiert. Begleitet wird der Termin durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Innenminister Roger Lewentz.

Anschließend geht die Reise weiter nach Koblenz. Hier wird das Königspaar von Oberbürgermeister David Langner begrüßt und die anlässlich der Bundesgartenschau 2011 gebaute Seilbahn nutzen, um zum Plateau der Festung Ehrenbreitstein zu gelangen. Der Besuch endet mit dem Eintrag ins goldene Buch der Stadt Koblenz und einem Austausch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Ostbelgien in der Großregion.

Die Mainzer Neustadt wird 150 Jahre alt – Festwochenende vom 23. bis 25. September 2022

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Während des gesamten Jahres finden Veranstaltungen unterschiedlicher Art statt. Sie sollen das Miteinander der Bewohner:innen stärken und das Zusammenleben in der Neustadt
fördern. Eingeladen zum Mitmachen und Gestalten sind alle Menschen aus dem Stadtteil: Bewohner:innen, Institutionen, Neustadt-Gruppen, Vereine, Schulen, Kitas und Kirchen, Künstler:innen, Kulturschaffende und Gewerbetreibende, kleine und große Unternehmen.

Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird das Festwochenende vom 23. bis 25. September 2022 sein, das als großes „Nachbarschaftsfest“ ausgerichtet werden soll. Austragungsort wird der Goetheplatz als zentraler und größter Quartiersplatz sein.

Beim Festwochenende sollen vor allem Mainzer Künstler:innen mit Neustadtbezug sowie große und kleine Künstler:innen aus der Neustadt die Bühne bespielen. Organisiert wird das Festwochenende von einem Team rund um Ortsvorsteher Christoph Hand, zu dem auch das Quartiermanagement der Neustadt gehört.

Als Programm für das Festwochenende ist bislang geplant:

Freitag, 23. September Weltkindertagsfest
Am Freitag gibt es Begegnungen mit sozialen Trägern im Viertel. Bis zu 30 Vereine und Institutionen – u.a. Kinderschutzbund,
Mädchenhaus, Jugendschutz, Feuerwehr, Rettungsdienst, oder Kunsthalle – engagieren sich mit ehrenamtlichen (Mitmach)-Aktionen, um den Kindern ein tolles Fest zu ermöglichen. Daneben gibt es ein buntes Programm auf der Bühne. Für jedes Kind, für jedes Alter, für jede Familie ist etwas dabei: ImproTheater, Show- und Sportvorführungen, Glitzer-Tattoos und viele
Kreativaktionen. Höhepunkt ist der Auftritt von Musiker Oliver Mager.

Sonntag, 25. September | Zeit für Begegnungen
Der Tag startet sportlich-entspannt mit einer Runde Yoga, bevor sich die Neustädter:innen ab 13.00 Uhr bei musikalischer Untermalung kennenlernen, unterhalten und informieren können. Auch haben an diesem Tag alle die Möglichkeit, an diversen Infoständen etwas über die Vereine, Institutionen und Aktivitäten im Viertel zu erfahren.
Die Bühne gehört an diesem Sonntag ganz den Neustädter Künstler:innen und Vereinen. Da spielen die Roten Herolde auf, marschiert die Garde der Prinzessin, werden Modenschau, Sportakrobatik, Volkstanz und Chorgesang vorgeführt. Zum krönenden Abschluss präsentiert die Kulturbäckerei den Musiker King Mofa, sicherlich auch mit seinem Song „Welcome to Mayence“.

An den drei Festtagen bieten viele Neustädter Gastronomen und Vereine ihre Speisen an. Von vegan/vegetarisch über deftig und süß ist für jede:n Besucher:in was dabei. Auch durstig wird niemand nach Hause gehen. Neben Bier- und alkoholfreien Getränke-Ständen sind auch die Mainzer Winzer an allen drei Tagen vertreten.

Infos zum Festwochenende sowie alle weiteren Veranstaltungen unter dem Titel „150 Jahre Neustadt“ finden Sie aktuell im Veranstaltungskalender der Landeshauptstadt Mainz unter www.mainz.de/150-jahre-neustadt

Informationen zum Festjahr gibt es auch im Neustadt-Pavillon (ehemalige Trinkhalle, Haltestelle Lessingstraße). Dieser dient im Festjahr als Anlaufstelle und wird dienstags und donnerstags von 16:00 – 18:00 Uhr vom Quartiermanagement genutzt, um Fragen rund um das Festjahr zu beantworten.

Das Ferienprogramm des Naturhistorischen Museums Mainz startet wieder!

Willkommen im Naturhistorischen Museum Mainz © Foto Diether von Goddenthow
Willkommen im Naturhistorischen Museum Mainz © Foto Diether von Goddenthow

Sommer, Sonne und Spürnasen sind um diese Jahreszeit gefragter denn je! Das Naturhistorische Museum Mainz (nhm) bietet auch in diesem Jahr ein abwechslungsreiches Programm im Rahmen der museumspädagogischen Vermittlung.

Ab sofort startet das Ferienquiz „Wildes Zuhause“ – bis zum 04. September 2022 dürfen Kita-Kids sowie Grundschul-Kids bis zur 8. Klasse raten, rätseln und reisen – und zwar durch die „Wilden Welten“ des Naturhistorischen Museums! Dieses Mal dreht sich alles um die Lebensräume heimischer Pflanzen- und Tierarten. Als Hilfestellung dient die neue Ausstellung „Wälder, Flüsse, Dünen – Naturschätze in Rheinland-Pfalz“.

Einen echten Schatz können die teilnehmenden Kinder auch nach Abgabe des Fragebogens gewinnen. Denn nach der Aktion warten spannende Hauptpreise und weitere Überraschungen auf die Gewinner, die im Rahmen einer Preisverleihung am 12. Oktober 2022 von Kulturdezernentin Marianne Grosse gekürt werden.

Dank der Kooperation mit der Rheinhessischen Sparkasse sind in diesem Jahr sowohl das Ferienquiz umsetzbar, als auch weitere Angebote: Die „Naturspürnasen“ zeigen den teilnehmenden Kindern jeden Monat ein neues Tier. Mit Kurzgeschichten, Experimenten oder Bastelarbeiten können auf spielerische Art und Weise im Monat Juli der Laubfrosch und im August die Wanderratte entdeckt werden.

18072022-Logo-nhm-zu-PM-Raetselhafte-Lebensraeiume-FerienquizFür Kinder zwischen 6 und 10 Jahre ist die beliebte Reihe „Ferien-Forscher“ geeignet. Vom 26. Juli bis zum 1. September dreht sich dabei alles um die Geschichte unseres Planeten. Wissenswertes vom Urknall bis zur Steinzeit wird im Rahmen eines Sonnensystems vermittelt, welches die Kinder selbst basteln können. Auch Fossilien aus Gips oder ein Steinzeit-Spiel sind möglich.
Zudem gibt es auch dieses Jahr die Mainzer Ferienkarte. Mit ihr erhalten Kinder freien Eintritt ins Museum.

„Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Das Naturhistorische Museum Mainz ermöglicht auch in diesem Jahr den Kindern erneut unvergessliche Sommerferien mit tollen Informationen über unsere Umwelt“, verkündet Kulturdezernentin Marianne Grosse stolz.
„Menschen bereits in jungen Jahren auf die schützenswerte Artenvielfalt direkt vor unserer Haustür aufmerksam zu machen, ist eine gerade aktuell wichtige gesellschaftliche Aufgabe, die zu den Kernaufgaben unseres Museums gehört“, betont Museumsdirektor Dr. Bernd Herkner.

Buchungen für die Ferien-Forscher und die Naturspürnasen sind von montags bis freitags (9.00 bis 16.00 Uhr) unter: buchung.nhm@stadt.mainz.de oder telefonisch unter 06131 – 12 2913 möglich.
Naturhistorisches Museum Mainz Landessammlung für Naturkunde RLP
Reichklarastraße 1 und 10
55116 Mainz
Telefon 06131 122646
naturhistorisches.museum@stadt.mainz.de

MAG und IRM feiern in der Römerpassage die Römertage am 8. und 9. Juli

roemer-tage-mainzer-sommerMit einem zweitägigen Römerfest wollen die Mainzer Aufbaugesellschaft mbH (MAG) und die Initiative Römisches Mainz (IRM) an die Geburtsstunde der IRM und der Römerpassage erinnern. Am 8. und 9. Juli werden dafür erstmals die „Römertage“ ausgerichtet, die, unterstützt von der Landeshauptstadt Mainz, als Start des „Mainzer Sommers“ ein umfangreiches Programm in und um die Römerpassage anbieten. Eröffnet werden die „Römertage“ am 8. Juli um 16 Uhr durch Oberbürgermeister Michael Ebling, dem Vorsitzenden der IRM, Christian Vahl, und dem Geschäftsführer der MAG, Martin Dörnemann.

„Wir freuen uns außerordentlich und danken ganz herzlich der Generaldirektion Kulturelles Erbe, dass wir erstmals seit vielen Jahren im Rahmen der Römertage das Orpheus-Mosaik präsentieren können“, so der IRM-Vorsitzende Christian Vahl. Das rund 6 x 6 Meter große Orpheus-Mosaik wird in einem „Schaufenster in die Antike“ direkt in der Römerpassage zu sehen sein.

Oberbürgermeister Michael Ebling ist überzeugt: Ein solcher Startschuss für den „Mainzer Sommer“, eines unserer vom Innenministerium des Landes Rheinland-Pfalz geförderten Projekte zur Belebung der Innenstadt, ist mehr als ein Impuls. „Mit diesem starken Auftakt zeigt Mainz, wie kulturelles Erbe, Stadtgeschichte und die aktuelle Einkaufs-City aufs Beste zusammenwirken können. Ich danke dem Veranstaltungsteam für diese tolle Aktion für alle Mainzer und Mainzerinnen und unsere Gäste.“

Der Samstag, 9. Juli, steht ganz im Zeichen der Familien. Neben Kostüm-Führungen in historischen Gewändern durch den Gästeführerverband (Anmeldung unter kontakt@mainz-stadtfuehrungen.de) und einem abwechslungsreichen Familienprogramm mit mehreren Spielstationen rund um die Römerpassage soll auch die 1. Stadtmeisterschaft im römischen Mühlenspiel mit der Vergabe des IRM-MAG-Rom-Pokals ausgetragen werden. Eine Tombola zugunsten der IRM, exklusive Führungen ins ISIS-Heiligtum, Lesungen und vielfältige Info-Aktionen über die Arbeit der IRM und der Archäologie in Mainz stellen das Mainzer römische Erbe in den Mittelpunkt der „Römertage“.

„Wo sonst als in der Römerpassage sollte das römische Erbe in Mainz gefeiert werden“, zeigt sich Center Manager Christian Trapmann begeistert von der Idee der MAG, die Mainzer Römertage ins Leben zu rufen: „Wir wollen uns aktiv mit einbringen und unterstützen die IRM sehr gerne. Es soll ein Römerfest für die ganze Familie werden.“

Anlass für die „Römertage“ ist die bauliche Fertigstellung der MAG in der Römerpassage vor genau 20 Jahren, ein Jahr später wurde sie offiziell eröffnet. Die ersten Planungsarbeiten der MAG für die Neukonzeption der damaligen Lotharpassage starteten bereits 1993. „Mit der Römerpassage haben wir rückblickend nicht nur ein archäologisches Highlight für Mainz geschaffen, sondern durch die Integration des ISIS-Heiligtums auch eine ganz wichtige römische Sehenswürdigkeit für Mainz erhalten,“ so MAG-Geschäftsführer Martin Dörnemann.

Als die Baugrube im Jahr 1999 ausgehoben wurde, hatten sich selbst Experten von der Quantität und Qualität der archäologischen Funde überrascht gezeigt. Niemand hatte erwartet hier einen Tempel vorzufinden, der der ägyptischen Göttin Isis und der phrygisch-kleinasiatischen Muttergottheit Magna Mater gewidmet war.

1999 reiften zugleich erste Überlegungen für die „Initiative Römisches Mainz“, die schließlich im Jahr 2000 mit Gerd Krämmer als Vorsitzenden gegründet wurde. Erster Aktionsort der Initiative wurden die archäologischen Grabungen an der Lotharpassage unter der Leitung des damaligen Landesarchäologen Dr. Gerd Rupprecht.

Zu den zahlreichen Einzelfunden, die fast wöchentlich in der Presse vorgestellt wurden und eine regelrechte „Römer-Euphorie“ bei den Mainzerinnen und Mainzern auslöste, zählten u.a. Weihe-Inschriften, Altäre, Opferfiguren und „Verwünschungstafel“ sowie kleine Figürchen, die bei bestimmten Ritualen verwendet wurden und in der Presse den Namen „Voodoo-Puppen“ erhielten.

Erst nach 17-monatigen Grabungsphase konnten die Arbeiten durch die MAG an der nun umbenannten Römerpassage fortgesetzt werden. „Es war letztlich ein Glücksfall, dass kein privater Investor Bauherr war, sondern die MAG, die als Public-Private-Partnership-Gesellschaft mit städtisch-kommunalen Teilhabern auf der einen und privatwirtschaftlichen auf der anderen Seite ein besonderes Know-how und eine besondere Verantwortung für Stadtentwicklung und Architektur hat“, bekräftigt Dörnemann.

Für die Geschäftsführung und Planer der MAG, aber auch für die Verantwortlichen der IRM war die Integration der Funde eine echte Herausforderung. Am Ende konnte ein Teil der Tempelanlage erhalten und in die neu geschaffene „Taberna archaeologica“ im Untergeschoss der Römerpassage integriert werden. Ein aus heutiger Sicht glücklicher Kompromiss, der schließlich in einer gemeinsamen Kraftanstrengung der Stadt Mainz, dem Land Rheinland-Pfalz, der Landesarchäologie, der IRM und der Mainzer Aufbaugesellschaft als Bauherr geschlossen wurde.