Kategorie-Archiv: BioNtech

OB Nino Haase gratuliert Prof. Dr. Katalin Karikó zur Verleihung des Medizin-Nobelpreises: „Mit bahnbrechender Entwicklung Teile der Medizin auf neue Ebene gehoben“

(rap.-) Am heutigen Tage wurde bekannt, dass der Nobelpreis 2023 für die Kategorie Medizin und Physiologie unter anderem an Prof. Dr. Katalin Karikó, Biochemikerin und frühere Senior Vice President des Mainzer Unternehmens BioNTech für ihre Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Bereich der Botenstoff-RNA (mRNA) verliehen wird.
Professorin Dr. Katalin Karikó gelang die wegweisende Entwicklung einer mRNA-Technologieplattform, welche der Medizin vollkommen neue Wege eröffnete. Sie trugen maßgeblich zur Realisierung der weltweiten Erstzulassung eines Corona-Impfstoffs durch die Mainzer Firma BioNTech bei. Expertinnen und Experten betonen, dass davon auszugehen sei, dass diese mRNA-Technologieplattform weite Teile der Medizin revolutionieren und neue, wegweisende Diagnose- und Therapieangebote auch für schwere anderweitige Immunerkrankungen ermöglichen wird.

„Als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz übermittle ich Prof. Dr. Katalin Karikó meine Glückwünsche – und die der gesamten Stadt Mainz. Wir verneigen uns allesamt mit größter Hochachtung vor der bahnbrechenden Entwicklung, welche Teile der Medizin auf eine neue Ebene verholfen hat. Ich gratuliere der Preisträgerin zu dieser außerordentlichen Ehrung und freue mich zugleich, dass die Landehauptstadt Mainz erneut im Fokus der Weltöffentlichkeit steht“, betont OB Nino Haase.

Professorin Dr. Karikó sei wesentlich daran beteiligt gewesen, dass mit der von ihr entwickelten mRNA-Technologieplattform und dem Corona-mRNA-Impfstoff in einer unglaublich kurzen Zeit der wirksame und lebensrettende BioNTech-Impfstoff entwickelt werden konnte. Haase: „Darüber hinaus bietet die mRNA-Technologie überdies die elementare Chance, bei anderweitigen Erkrankungen des Immunsystems auch in Zukunft weit verbesserte Therapieren abseits der Corona-Pandemie zu entwickeln und anzubieten. Ich gratuliere Prof. Dr. Karikó von Herzen zu dieser außerordentlichen Ehrung.“

Regierungschefs von Hessen und Nordrhein-Westfalen wollen Spitzenforschung für nachhaltiges Wachstum stärken

Geisenheim. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst haben sich beeindruckt gezeigt von den Leistungen der Hochschule Geisenheim University (HGU) in Forschung und Lehre bei den Sonderkulturen im Wein- und Gartenbau: „Die Hochschule Geisenheim ist ein Aushängeschild für die Spitzenforschung in Hessen und zieht als Hochschule mit internationalem Ruf Studierende aus aller Welt an“, sagte Rhein am Mittwoch in Geisenheim. Gemeinsam mit seinem Amtskollegen aus Düsseldorf informierte er sich über die Forschungsschwerpunkte, Bauvorhaben und Studienangebote der Hochschule. Ministerpräsident Hendrik Wüst sagte: „Der Klimawandel gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Er fordert von uns schnelle, innovative und durchdachte Lösungen – in allen wirtschaftlichen Bereichen. Dank Spitzenforschung und zukunftsweisenden Konzepten ist die Hochschule Geisenheim schon heute Vorreiter beim nachhaltigen Wein- und Gartenbau. Ich bin beeindruckt von den vielfältigen Angeboten in Forschung und Lehre, aus denen die Studierenden hier in Geisenheim wählen können. Sie bilden die Basis für eine fundierte Ausbildung in wirtschaftlich relevanten Zukunftsfeldern und sind eine wichtige Säule, damit die Versorgung der Menschen mit gesunden und frischen Lebensmitteln weiter möglich ist.“

Hochschule Geisenheim: Vordenker für Weinbau im Klimawandel
Winzerinnen und Winzer stehen vor großen Herausforderungen: Die Folgen des Klimawandels – Trockenheit und Extremwetter­ereignisse – machen vielen Betrieben genauso zu schaffen wie die Pläne zur Pestizid­reduzierung von Seiten der EU. „Die Winzer benötigen praxistaugliche Lösungen beim Pflanzenschutz und stehen für einen konstruktiven Dialog bereit“, sagte Rhein und fügte hinzu: „Wir wollen diese einzigartige Kulturlandschaft im Rheingau und damit auch die wirtschaftliche Stärke dieser Region erhalten. Ich bin den Forscherinnen und Forschern hier an der Hochschule in Geisenheim überaus dankbar für ihre wertvolle Arbeit, mit der sie zum Erhalt dieser kulturellen und wirtschaftlichen Lebensgrundlagen in der Region beitragen.“ Die Themen Klimawandel, Nachhaltigkeitsziele und Biodiversitätsverlust sind essentielle Bestandteile aller Forschungsfragen, denen sich Geisenheimer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im regionalen aber auch nationalen und internationalen Kontext widmen.

Aufgrund des erheblichen Anpassungsdrucks für den Weinsektor ist die Einrichtung eines Forschungszentrums für nachhaltigen und klimaangepassten Weinbau (VITA) an der Hochschule Geisenheim University von großer Bedeutung. Durch den Klimawandel etablieren sich zum Beispiel neue Schaderreger. Außerdem müssen Strategien zur Wasser- und Nährstoffversorgung an das Klima angepasst werden. Ein Ansatz, eine durch Starkregen verursachte Erosion zu mindern, ist die Querterrassierung, die ebenfalls in einem Praxisprojekt der Hochschule untersucht wurde.

„An der Hochschule Geisenheim arbeiten wir in enger Abstimmung mit der Praxis daran, die Anbausysteme im Wein- und Gartenbau mit Blick auf ihre Umweltwirkung und -leistung insbesondere angesichts der Herausforderungen des Klimawandels zukunftsfähig weiterzuentwickeln: sensorgestützte Düngung- und Bewässerungssteuerung, Agri-Photovoltaik, biologischer Pflanzenschutz, Biodiversitätsförderung und Eingriffsfolgenbewältigung sind nur einige der vielfältigen Arbeitsbereiche“, erläuterte Prof. Dr. Annette Reineke, Vizepräsidentin Forschung der Hochschule Geisenheim. „Wir freuen uns, dass die Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und Boris Rhein sich die Zeit genommen haben, unseren Lehr- und Forschungsstandort näher kennenzulernen.“

Die beiden Regierungschefs ließen sich im Zentralen Instituts- und Laborgebäude ein hochmodernes Analyselabor des Instituts für Getränkeforschung zeigen und tauschten sich mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern einer derzeit zum Thema Biodiversität auf dem Campus stattfindenden SummerSchool aus. Auf den Freilandflächen des Instituts für Gemüsebau stand ein Versuchsaufbau im Mittelpunkt, bei dem die Wassernutzungseffizienz, die Stoff- und Energieflüsse im gewachsenen Bestand unter heutigen sowie künftigen klimatischen Bedingungen und CO2-Konzentrationen erprobt und erforscht werden. Dies hilft bei der Entwicklung eines zukunftsfähigen Sonderkulturanbaus. Zum Abschluss informierten sich die Ministerpräsidenten über die Forschung in der sogenannten FACE-Anlage, einer weltweit einzigartigen Infrastruktur zur Erforschung der Auswirkungen des Anstiegs der atmosphärischen Kohlendioxid-Konzentration in Rebenanlagen.

Die Hochschule Geisenheim University ist am 1. Januar 2013 gegründet worden. Sie ging aus der Forschungsanstalt Geisenheim und dem Fachbereich Geisenheim der Hochschule RheinMain hervor. Als bundesweit erste „Hochschule Neuen Typs“ vereint die Hochschule Geisenheim University praxisorientierte Bachelorstudiengänge mit fachhochschulspezifischen Merkmalen, universitäre Masterstudiengänge und Promotionsrecht unter einem Dach. Aktuell sind rund 1.720 Studierende an der Hochschule eingeschrieben. Mit der Etablierung des englischsprachigen Bachelor-Studiengangs International Wine Business und des Angebots von internationalen Kooperationsstudiengängen fördert die Hochschule Geisenheim die Internationalisierung in Studium und Lehre. Sie bietet im Bereich Weinbau, Oenologie und Weinwirtschaft mit ihren Partnern verschiedene internationale Studiengänge an. Den Studierenden gibt dieses Angebot die Möglichkeit, einen gemeinsamen Studienabschluss zu erlangen beziehungsweise den Abschluss gleichzeitig an der Hochschule Geisenheim und an der ausländischen Partnerhochschule zu erreichen.

„Ich bin tief beeindruckt vom aktuellen Forschungsstand und der Innovationskraft. In Geisenheim werden Forschung und Lehre für die Sonderkulturen auf höchstem Niveau und modernstem Stand betrieben“, sagte Ministerpräsident Rhein. „Neben neuen Anbaumethoden steht natürlich vor allem die Ausbildung junger Menschen im Mittelpunkt. Das wollen wir als Land weiterhin fördern und damit den Gemüse-, Obst- und Weinbau in unseren Breitengraden für die kommenden Jahrzehnte sicherstellen.“

Innovationspreise für „Hören mit Licht“ u. „Reben-Pilzbekämpfung“ bei den Deutschen Biotechnologietagen in Wiesbaden

Rund 750 Teilnehmende kamen am 28. und 29. März auf den Deutschen Biotechnologietagen (DBT) in Wiesbaden zu ihrem jährlichen Austausch zusammen, so viele wie vor der Pandemie. Das war wegen des Generalstreiks am Vortag der Veranstaltung fast schon eine positive Überraschung.  © Foto Diether von Goddenthow
Rund 750 Teilnehmende kamen am 28. und 29. März auf den Deutschen Biotechnologietagen (DBT) in Wiesbaden zu ihrem jährlichen Austausch zusammen, so viele wie vor der Pandemie. Das war wegen des Generalstreiks am Vortag der Veranstaltung fast schon eine positive Überraschung. © Foto Diether von Goddenthow

Zwei Tage lang war Wiesbaden das Zentrum der internationalen Biotechnologie. Über 750 Experten trafen sich auf den 13. Deutschen Biotechnologietagen im RheinMain CongressCenter (RMCC). Das jährliche Klassen-Treffen der BioTech-Branche mit wechselnden regionalen Gastgebern konnte aufgrund von Corona in Hessen erst mit dreijähriger Verspätung wieder in Präsenz stattfinden. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war unter anderem  die Verleihung des „Innovationspreises 2023 der BioRegionen Deutschlands“.

Den  Innovationspreis 2023 der BioRegionen Deutschlands gewannen Prof. Dr. Frederik Wurm, von LigniLabs, Dr. Daniel Keppeler,  von OptoGenTech  und  Patrick Bongartz, von BioThrust Aachen. © Foto Diether von Goddenthow
Den Innovationspreis 2023 der BioRegionen Deutschlands gewannen Prof. Dr. Frederik Wurm, von LigniLabs, Dr. Daniel Keppeler, von OptoGenTech und Patrick Bongartz, von BioThrust Aachen. © Foto Diether von Goddenthow

Neben der Diskussion aktueller Themen der Branche stand insbesondere auch der Austausch untereinander und mit der Politik im Vordergrund. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte in seinem Videogrußwort, dass die Biotechnologie ihm am Herzen liege. Biotechnologie bringe Wirtschaft, Klimaschutz und Innovation zusammen und sei eine Game-Changer-Technologie, sagte der Bundesminister. Der Wirtschaftsminister Hessens, Tarek Al-Wazir, diskutierte im Plenum intensiv Fragen rund um Bioökonomie, Biomasse und Stoffkreisläufe mit Branchenexperten. Sein Staatssekretär Philipp Nimmermann eröffnete die Tagung mit der Aussage „Das Potenzial der Biotechnologie ist riesig“.

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Das Programm der zweitägigen Veranstaltung beleuchtete die zahlreichen Anwendungsbereiche, in denen die Schlüsseltechnologie Biotechnologie zur Anwendung kommt. Schwerpunkt lag dieses Jahr bei der biobasierten, nachhaltigen Wirtschaft, der Bioökonomie, und der Kreislaufwirtschaft. Aber auch die medizinische Biotechnologie, Digitalisierung und Fachkräftemangel waren Thema. Die zahlreichen Expertinnen und Experten waren sich einig, dass Deutschland an sich gute Voraussetzung habe, eine international führende Position einzunehmen, wie in der Zukunftsstrategie der Bundesregierung als Ziel definiert. Dennoch müssten durch die Politik die Weichen jetzt so gestellt werden, dass dies auch tatsächlich gelingen könne. So mahnte Jochen Maas, Forschungsleiter von Sanofi Deutschland, in seinem Impulsvortrag, dass sich etwas ändern müsse; Deutschland falle im internationalen Wettbewerb zurück. Auch Stefanie Heiden, Professorin für Innovationsforschung und Bioökonomierätin der Bundesregierung, mahnte eindringlich, dass die Finanzierung der Branche nachhaltig auch durch private Investoren, sichergestellt werden müsse. Einen weiteren Impuls gab Social Entrepreneur Manouchehr Shamsrizi. Was die Biotechnologie anginge seien wir in Deutschland „heimlich schlau“, formulierte Shamsrizi. Er regte an, die richtigen Narrative zu nutzen, um die Biotechnologie bekannter zu machen. Er sprach die Magie an, die sich mit der Branche und der Technologie verbinden lasse und eine besondere Kommunikation erforderlich mache. Unsere Nachhaltigkeitsziele könnten nur mit der Biotechnologie erreicht werden.

 Oliver Schacht, Ph. D.,  Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland begrüßt die Teilnehmer zur Abendveranstaltung im Biebricher Schloss.  © Foto Diether von Goddenthow
Oliver Schacht, Ph. D., Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland begrüßt die Teilnehmer zur Abendveranstaltung im Biebricher Schloss. © Foto Diether von Goddenthow

Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland, sagte: „Die Deutschen Biotechnologietage waren aus unserer Sicht ein voller Erfolg. Trotz der durch den Streik erschwerten Bedingungen kamen sehr viele Teilnehmende nach Wiesbaden, um sich endlich wieder ohne Masken und Abstand unbeschwert auszutauschen. Die Gespräche untereinander und mit der Politik waren sehr gut, das Programm abwechslungsreich und die abendliche Feier im Schloss Biebrich, die unsere regionalen Gastgeber ausgerichtet haben, großartig. Die Veranstaltung steht für die Vielfalt und das Potenzial der deutschen Biotechnologie. Wir müssen nun alles daransetzen, dass die Biotechnologie auch in Deutschland bestens wachsen und wirken kann.“

Den Innovationspreis 2023 der BioRegionen Deutschlands gewannen:

Laudatorin Dr. Christine Schreiber von Springer Nature mit Preisträger Patrick Bongartz © Foto Diether von Goddenthow
Laudatorin Dr. Christine Schreiber von Springer Nature mit Preisträger Patrick Bongartz © Foto Diether von Goddenthow

Patrick Bongartz, von BioThrust Aachen. Bei der von ihm im Rahmen des RWTH Aachen Spin-off BioThrust entwickelten Verfahren handelt es sich um maßgeschneiderte Begasungslösungen für Bioreaktoren. Dazu zählen zum einen hochporöse Rührer, die gleichzeitig Gasblasen in den Reaktor eintragen und zu einer besseren Gasversorgung führen als herkömmliche Systeme. Die Laudatio hielt Dr. Christine Schreiber von Springer Nature.

Laudator Dr. Florian Rückerl  mit zweifachem Preisträger Dr. Daniel Keppeler © Foto Diether von Goddenthow
Laudator Dr. Florian Rückerl mit zweifachem Preisträger Dr. Daniel Keppeler © Foto Diether von Goddenthow

Dr. Daniel Keppeler, von OptoGenTech aus Göttingen für „Hören mit Licht“, für die optische Steuerung von genetisch modifizierten Zellen mit Licht, um damit eine Verbesserung des Hörens zu erzielen. Gegenüber etablierten klinisch verbreiteten elektrischen Zellstimulationen erlaubt die Optogenetik die zelltypspezifische und räumlich begrenzbare optische Steuerung der Zellaktivität. Beim OptoGenTech-Verfahren wird eine Vielzahl von Lichtquellen auf kleinstem Raum integriert, um den optogenetisch veränderten Hörnerv zu stimulieren. Die Laudatio hielt Patentanwalt Dr. Florian Rückerl aus Dehmel-Bettenhausen.

Laudator Marco Winzer u. Prof. Dr. Frederik Wurm. © Foto Diether von Goddenthow
Laudator Marco Winzer u. Prof. Dr. Frederik Wurm. © Foto Diether von Goddenthow

Prof. Dr. Frederik Wurm, von LigniLabs, Wiesbaden, für sein umweltschonendes Verfahr-en zur Esca-Rebenpilz-Bekämpfung. In mehreren Jahren Forschung am Max-Planck-Instituts für Polymerforschung in Mainz konnte ein Lignin-Microcarrier entwickelt werden. Mikrocarrier bestehen aus dem Stoff „Lignin“, welcher ein Bestandteil von Holz ist und diesem seine Festigkeit verleiht. Sie werden mit einem Fungizid – einem Pilzbekämpfungsmittel – beladen und beispielsweise in Weinreben injiziert. Dort können sie wirkungsvoll als eine Art „Trojanisches Pferd“ gegen die sogenannte Esca-Krankheit eingesetzt werden. Esca ist eine Pilzkrankheit und befällt Weinreben von innen heraus. Die Laudatio hielt Marco Winzer vom High-Tech Gründerfonds.

Der Publikumspreis des Innovationspreises 2023 der BioRegionen Deutschlands ging ebenfalls an Dr. Daniel Keppeler, von OptoGenTech, für „Hören mit Licht“.

Über BIO Deutschland:

Die BIO Deutschland e. V. mit über 370 Mitgliedern – Unternehmen, BioRegionen und Branchen-Dienstleister – und Sitz in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, in Deutschland die Entwicklung eines innovativen Wirtschaftszweiges auf Basis der modernen Biowissenschaften zu unterstützen und zu fördern. Oliver Schacht, Ph. D., ist Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland.

Weitere Informationen unter: www.biodeutschland.org

Fördermitglieder der BIO Deutschland und Branchenpartner sind:

AGC Biologics, Avia, Baker Tilly, Bayer, BioSpring, Boehringer Ingelheim, Centogene, Citeline, CMS Hasche Sigle, Deutsche Bank, Ernst & Young, Evotec, KPMG, Lonza, Merck, Miltenyi Biotec, MorphoSys, Novartis, Pfizer, PricewaterhouseCoopers, QIAGEN, Rentschler Biopharma, Roche Diagnostics, Sanofi Aventis Deutschland, SAP, Schmidt Versicherungs Treuhand, Simmons & Simmons, Springer Nature, Thermo Fisher Scientific, Vertex Pharmaceuticals, Vibalogics, ZETA.

Besuch des belgischen Königspaares: Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Zeichen für gelebte europäische Partnerschaft

König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz Besuch bei Biontech Foto: Staatskanzlei RLP Werner-Hohensee
König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz Besuch bei Biontech
Foto: Staatskanzlei RLP Werner-Hohensee

„Mit Ihrem Besuch bei uns setzen Sie ein Zeichen für gelebte europäische Nachbarschaft. Sie kommen aus Brüssel und damit mitten aus dem Herzen Europas zu uns. Belgien und Rheinland-Pfalz verbindet vieles. Vor allem das Eintreten für die Vertiefung der europäischen Idee und die demokratischen Werte. Das ist in der aktuell schwierigen Situation des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Energiekrise wichtiger als je zuvor“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu Beginn des zweitägigen Besuchs des belgischen Königspaares in Rheinland-Pfalz. Sie betonte die große Bedeutung der Freundschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Belgien, die eine 58 Kilometer lange Grenze und die enge Zusammenarbeit in der Großregion verbindet. „Vor allem im Gesundheits- und Bildungsbereich kooperieren wir mit Ostbelgien, damit die Menschen in beiden Ländern profitieren und gut leben können. Auch im Energiebereich wollen wir die Zusammenarbeit zukunftsweisend weiter ausbauen“, so die Ministerpräsidentin.

Das Königspaar startete seine Reise durch Rheinland-Pfalz in der Landeshauptstadt Mainz. Hier haben sich die Majestäten bei BioNTech über die Forschungsarbeiten zu Krebsimmuntherapien informiert. Der Firmenbesuch veranschaulichte die Forschungsarbeit in den Laboren und zeigte die Bedeutung der Biotechnologie in Rheinland-Pfalz. „Biotechnologie ist eine Schlüsseltechnologie mit einem enormen Innovationspotenzial für die Gesundheit der Menschen. Wir als Landesregierung haben uns zum Ziel gesetzt, Rheinland-Pfalz in diesem Jahrzehnt zu einem führenden Standort in der Biotechnologie zu entwickeln“, sagte die Ministerpräsidentin. Begleitet wurde sie unter anderem von Wissenschafts- und Gesundheitsminister Clemens Hoch.

König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz nach Ankunft im Gutenberg Museum, v.li.: Oberbürgermeister Michael Ebling, Königin Mathilde, König Philippe, Ministerpräsidentin Malu Dreyer  ©  Foto: Diether von Goddenthow
König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz nach Ankunft im Gutenberg Museum, v.li.: Oberbürgermeister Michael Ebling, Königin Mathilde, König Philippe, Ministerpräsidentin Malu Dreyer © Foto: Diether von Goddenthow

Beim anschließenden Besuch im Gutenberg-Museum trug sich das Königspaar in das Goldene Buch der Stadt Mainz ein und verfolgte eine Druckvorführung an der historischen Druckerpresse. Es schloss sich eine Gesprächsrunde an, die den Bogen zur Moderne schlug und Rheinland-Pfalz als bedeutenden Mediensitz und innovativen Standort digitaler Medienprojekte vorstellte. Bei strahlendem Sonnenschein präsentierte sich Rheinland-Pfalz dem belgischen Königspaar am ersten Besuchstag von seiner besten Seite. Interessierte Bürgerinnen und Bürger konnten das Eintreffen von König Philippe und Königin Mathilde und die Begrüßung durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Hof der Staatskanzlei mitverfolgen. Nach dem herzlichen Empfang trafen die Majestäten mit dem rheinland-pfälzischen Kabinett zusammen und trugen sich in das Gästebuch der Landesregierung ein.

König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz, hier beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Mainz und ins Gästebuch des Gutenberg Museum ©  Foto: Diether von Goddenthow
König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz, hier beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Mainz und ins Gästebuch des Gutenberg Museum © Foto: Diether von Goddenthow

Bei einem Mittagessen im Festsaal der Staatskanzlei betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Europa beginnt vor unser Haustüre, wo Belgien unser Nachbarland ist. Deswegen ist die Freundschaft mit Belgien für uns von so hoher Bedeutung. Wir sind zusammen Teil der großartigen Großregion-Familie Luxemburg, Lothringen, Saarland, Wallonie, Föderation Wallonie-Brüssel und der Deutschsprachigen Gemeinschaft“. Mit Blick auf die aktuellen internationalen Herausforderungen sei das gemeinsame Eintreten für die demokratischen Werte besonders wichtig. „Seit über sieben Monaten hält uns der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine in Atem. Täglich erhalten wir neue Schreckensmeldungen. Ukrainer und Ukrainerinnen leiden und fliehen aus ihrer Heimat. Dieser Krieg bricht mit Völkerrecht. Unsere Antworten sind klar: Wir als Europäer und Europäerinnen stehen solidarisch an der Seite der Ukraine und halten zusammen“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Am Mittag steht ein Firmenbesuch bei der BASF am Standort Ludwigshafen auf dem Programm. Eine Werksrundfahrt durch das weltgrößte Chemieunternehmen steht unter dem Motto der Klimaneutralität. Dies wird in der Werksaustellung „Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft“ verdeutlicht.

Mathias Neumann erläutert dem royalen Paar aus Belgien die drucktechnischen Erfindungen von Johannes Gutenberg im musealen Druckzentrum des Gutenberg-Museums © Foto: Diether von Goddenthow
Mathias Neumann erläutert dem royalen Paar aus Belgien die drucktechnischen Erfindungen von Johannes Gutenberg im musealen Druckzentrum des Gutenberg-Museums © Foto: Diether von Goddenthow

Anschließend werden der König und die Königin der Belgier ein Weingut in Deidesheim besuchen. Beim gemeinsamen Gang durch den Weinberg, durch die Kelterhalle in den Weinkeller kann sich das Paar ein Bild davon machen, wie Rheinland-Pfalz sich z.B. in Sachen „Smart-Farming“ aufstellt. Hierbei wird mit den neuen Technologien der Ressourcenverbrauch reduziert und die Landwirtschaft klimaoptimiert aufgestellt. Mit 70 Prozent aller aus Deutschland stammender Weine steht das Land Rheinland-Pfalz an erster Stelle der deutschen Weinherstellung. Von der Qualität rheinland-pfälzischer Weine können sich die Majestäten am Ende des ersten Besuchstages bei einer Fassweinprobe überzeugen. Dabei werden sie von der stellvertretenden Ministerpräsidentin Katharina Binz und von Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt begleitet.

Mathias Neumann überreicht Koenig-Philippe seinen selbstgedruckten-Musterdruck © Foto: Diether von Goddenthow
Mathias Neumann überreicht Koenig-Philippe seinen selbstgedruckten-Musterdruck © Foto: Diether von Goddenthow

Morgen wird das belgische Königspaar in das Mittelrheintal reisen. Der zweite Tag beginnt mit einer Rheinschifffahrt mit der MS „Loreley Elegance“ zwischen St. Goar und Boppard unter den Themen UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal und die künftige Entwicklung des Tals im Rahmen der Bundesgartenschau 2029. Weiter werden die Situation der deutschen Fließgewässer und insbesondere die Rheinschiffbarkeit im Zusammenhang mit dem Klimawandel thematisiert. Begleitet wird der Termin durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Innenminister Roger Lewentz.

Anschließend geht die Reise weiter nach Koblenz. Hier wird das Königspaar von Oberbürgermeister David Langner begrüßt und die anlässlich der Bundesgartenschau 2011 gebaute Seilbahn nutzen, um zum Plateau der Festung Ehrenbreitstein zu gelangen. Der Besuch endet mit dem Eintrag ins goldene Buch der Stadt Koblenz und einem Austausch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Ostbelgien in der Großregion.

Paul Ehrlich-und-Ludwig Darmstaedter-Preis heute in der Frankfurter Paulskirche doppelt verliehen

Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird der Paul Ehrlich-und-Ludwig Darmstaedter-Preis heute in der Frankfurter Paulskirche doppelt verliehen. Mit dem Preis des Jahres 2021 werden Bonnie Bassler und Michael Silverman ausgezeichnet, deren Entdeckung, wie Bakterien miteinander kommunizieren, den Weg zu einer völlig neuen Antibiotikaklasse eröffnet. Die Auszeichnung des Jahres 2022 teilen sich Katalin Karikó, Ugur Sahin und Özlem Türeci, deren Erforschung der messenger RNA (mRNA) in der spektakulär schnellen Entwicklung eines hochwirksamen Impfstoffs gegen Covid-19 gipfelte und zudem aussichtsreiche Perspektiven im Kampf gegen Krebs bietet.

FRANKFURT. Im vergangenen Jahr musste die Verleihung des Paul Ehrlich-und-Ludwig Darmstaedter-Preises pandemiebedingt entfallen. „In diesem Jahr der wiedergewonnenen Präsenz ehren wir Laureaten, die entscheidend zur Überwindung der Pandemie beigetragen haben“, sagt Thomas Boehm, Vorsitzender des Stiftungsrates der Paul Ehrlich-Stiftung und Direktor am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg. „Gleichzeitig zeichnen wir heute eine Entdeckung aus, die einen neuen Ansatz gegen das globale Problem der Antibiotikaresistenz bietet.“

Bakterien, gegen die Antibiotika nichts mehr ausrichten können, sind weltweit auf dem Vormarsch. Das bedeutet eine tödliche Gefahr, die nach Angaben der Weltgesundheits-organisation alarmierende Ausmaße angenommen hat. Neue Antibiotika sind deshalb notwendig. Aber die meisten neuen Wirkstoffe, die entwickelt werden, folgen einem alten Prinzip. Sie stoppen das Wachstum von Bakterien oder töten sie ab. Diesen Angriff kontern die Mikroorganismen naturgemäß mit Mutationen, denen die Selektion widerstandsfähiger Stämme folgt.

Es ist dann nur eine Frage der Zeit, bis sie auch gegen neue Antibiotika resistent geworden sind. Die Paul Ehrlich-und-Ludwig Darmstaedter-Preisträger des Jahres 2021 haben das Fundament für ein neues Antibiotika-Prinzip gelegt. Michael Silverman und Bonnie Bassler entdeckten und entschlüsselten die Sprache, in der Bakterien miteinander kommunizieren. Durch den Austausch bestimmter Signalmoleküle verständigen sich Bakterien darüber, wann sie ein ausreichendes Quorum erreicht haben, um mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit gegen einen Wirtsorganismus vorgehen zu können. Diesen mikrobiellen Chat durch „Quorum Quenching“ pharmakologisch zu unterbrechen, schaltet die Bakterien stumm, ohne sie abzutöten. Sie erfahren keinen resistenzerzeugenden Selektionsdruck. Forschende in aller Welt arbeiten inzwischen daran, solche neuen Antibiotika zu entwickeln. Gegen multiresistente Keime wie beispielsweise Pseudomonas aeruginosa haben sie dabei bemerkenswerte Fortschritte erzielt.

Viren, die wie aus dem Nichts kommen, sind in der Lage, das Leben der gesamten Menschheit schlagartig in Mitleidenschaft zu ziehen. Das haben wir seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie alle gelernt. Dass diese Pandemie dennoch beherrschbar wurde, ist ganz wesentlich den Leistungen der Paul Ehrlich-und-Ludwig Darmstaedter-Preisträger des Jahres 2022 zu verdanken. Durch ihre geistesgegenwärtige Reaktion auf das plötzliche Auftauchen des Coronavirus SARS-CoV-2 gelang es ihnen, in Rekordzeit einen Impfstoff zu entwickeln, der Millionen von Menschen in aller Welt das Leben gerettet hat. Die Basis dieses Erfolgs war ihre jahrzehntelange Erforschung des Botenmoleküls mRNA und dessen Optimierung für medizinische Zwecke. Katalin Karikó suchte seit Beginn ihrer Karriere unbeirrt von vielen Hindernissen nach Wegen, die intrazelluläre Proteinproduktion durch die Gabe von mRNA anzuregen. Dabei machte sie die bahnbrechende Entdeckung, wie sich die Immunabwehr des Körpers gegen extern applizierte mRNA ausschalten lässt. Ugur Şahin und Özlem Türeci fokussierten sich primär darauf, Krebsimpfstoffe zu entwickeln, die dem Immunsystem eines Patienten die Antigene seines eigenen Tumors präsentieren, damit es diesen zerstöre. Dabei entdeckten sie, wie sich die mRNA stabilisieren und die Effizienz ihrer Botschaften signifikant steigern lässt. 2008 gründeten sie das Unternehmen BioNTech. Mehrere therapeutische Krebsimpfstoffe auf mRNA-Basis haben sie dort bereits bis zur klinischen Prüfung entwickelt.

Neben den Hauptpreisen wird heute auch der Paul Ehrlich-und-Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis doppelt vergeben. Mit dem Nachwuchspreis für 2021 wird die Biologin Elvira Mass ausgezeichnet. Sie hat durch die geschickte Anwendung genetischer Markierungsverfahren entdeckt, dass die gesunde Entwicklung eines Organismus schon sehr früh von spezialisierten Immunzellen gesteuert wird, die dem Dottersack des Embryos entstammen. Den Nachwuchspreis für 2022 erhält die Ärztin Laura Hinze. Sie hat mit Hilfe eines genomweiten Screenings entdeckt, auf welchem Weg sich die Resistenz von Leukämiezellen gegen ein bestimmtes Chemotherapeutikum überwinden lässt. Daraus hat sie auch eine neue mögliche Strategie zur Behandlung solider Tumore wie Darmkrebs abgeleitet.

Biontech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin erhalten Ehrenring der Mainzer Universitätsmedizin – Ehrendoktorwürde für die Mentoren Professoren Huber u Bartenschlager

(v.l.):Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber, ehemaliger Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik Mainz, Mitgründer von BioNTech; Univ.-Prof. Ralf Bartenschlager, ehemaliger Inhaber der Professur für Molekulare Virologie an der Universitätsmedizin Mainz; Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci, Professorin für personalisierte Immuntherapie an der Universitätsmedizin Mainz u BioNTech-Gründerin; Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci, Professur für Translationale Onkologie und Immunologie am Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI), Gründer u. Vorstandsvorsitzender (CEO) des Biotechnologie-Unternehmens BioNTech in Mainz. Fotos  © Diether v. Goddenthow
(v.l.):Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber, ehemaliger Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik Mainz, Mitgründer von BioNTech; Univ.-Prof. Ralf Bartenschlager, ehemaliger Inhaber der Professur für Molekulare Virologie an der Universitätsmedizin Mainz; Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci, Professorin für personalisierte Immuntherapie an der Universitätsmedizin Mainz u BioNTech-Gründerin; Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci, Professur für Translationale Onkologie und Immunologie am Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI), Gründer u. Vorstandsvorsitzender (CEO) des Biotechnologie-Unternehmens BioNTech in Mainz. Fotos © Diether v. Goddenthow

Die Universitätsmedizin Mainz verleiht ihre höchsten Auszeichnungen an vier außergewöhnlich erfolgreiche Wissenschaftler:innen

(Mainz, 04. Februar 2022, te) Die Universitätsmedizin Mainz zeichnete gestern die BioNTech-Gründer:innen Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci und Univ.-Prof. Dr. Uğur Şahin mit dem Ehrenring der Universitätsmedizin Mainz aus. Die Ehrendoktorwürde erhielten der ehemalige Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik und Mitgründer von BioNTech, Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber, und der ehemalige Inhaber der Professur für Molekulare Virologie an der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Ralf Bartenschlager. Alle vier erwarben sich herausragende Verdienste um den Wissenstransfer von der Grundlagenforschung in die medizinische Anwendung. Die Verleihung der Ehrentitel fand im Rahmen eines Festakts im Staatstheater Mainz statt.

Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer Foto  © Diether v. Goddenthow
Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer Foto © Diether v. Goddenthow

„Dem Forscherpaar Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci und Univ.-Prof. Dr. Uğur Şahin gelang die spektakuläre und schnelle Entwicklung eines Corona-Impfstoffs, die auf einer jahrzehntelangen Grundlagenforschung zur mRNA-Technologie basiert. Professor Huber ist ein visionärer Pionier auf dem Gebiet immunologischer Krebsforschung, und Professor Bartenschlager verdanken wir die Grundlage zur Entwicklung der heutigen Therapie der Hepatitis-C-Virus-Infektion. Wir sind stolz und glücklich, dass diese wissenschaftlichen Persönlichkeiten bei uns gewirkt haben oder noch wirken. Spitzenmedizinische Forschung hat an der Universitätsmedizin Mainz immer eine Heimat und fällt auf fruchtbaren Boden“, begrüßte der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, die Anwesenden im Staatstheater Mainz.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratulierte in einem Grußwort allen Geehrten. Foto  © Diether v. Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratulierte in einem Grußwort allen Geehrten. Foto © Diether v. Goddenthow

„Alle vier haben mit ihrer herausragenden Arbeit der Wissenschaft von außen Anerkennung und nach innen Motivation gegeben“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die ebenfalls ein Grußwort sprach. Sie freue sich sehr, dass Stadt, Land, die Universität und die Universitätsmedizin heute gemeinsam ihren Erfolg feiern und würdigen können. „Gemeinsam werden wir uns weiter dafür engagieren, bei der Umsetzung ihrer Ideen für ihre Zukunft hier in Mainz zu unterstützen“, betonte die Ministerpräsidentin und gratulierte den Wissenschaftler:innen zu ihren hochverdienten Auszeichnungen.

Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Foto  © Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Foto © Diether v. Goddenthow

„Diese außergewöhnlichen Forschenden und ihre Karrieren machen deutlich, dass der Wissenschaftsstandort Mainz eine große Zukunft vor sich hat. Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz freut sich, die Etablierung des Biotechnologiestandorts hier in Mainz weiter zu unterstützen und so die Entwicklung medizinischer Innovationen nachhaltig zu fördern“, sagte der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, in seinem Grußwort. „Ich bin mir sicher: Die Begriffe Mainz, Spitzenmedizin und Innovation sind schon jetzt im öffentlichen Bewusstsein untrennbar miteinander verbunden.“

Der Wissenschaftliche Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz, Univ. Prof. Dr. Ulrich Förstermann, verlieh den vier Wissenschaftler:innen die Ehrendoktorwürden und Ehrenringe.

Univ. Prof. Dr. Ulrich Förstermann  Foto  © Diether v. Goddenthow
Univ. Prof. Dr. Ulrich Förstermann Foto © Diether v. Goddenthow

Die Forschungsleistung von Professor Bartenschlager bezeichnete Ulrich Förstermann als eine bedeutende Entwicklung der Medizin der vergangenen Dekaden. Förstermann: „Seine Arbeiten revolutionierten die Behandlung von Hepatitis C. Aus einer langwierigen, nur partiell erfolgreichen und nebenwirkungsreichen Therapie entwickelte sich eine kurzzeitige, bei nahezu allen Patient:innen wirksame und sehr gut verträgliche Therapie. Eine häufig chronische Erkrankung wurde heilbar und die Elimination des Hepatitis-C-Virus‘ ein erreichbares Ziel“, würdigte Förstermann Ralf Bartenschlagers Forschungsleistung.

Als Gründervater der Mainzer Tumorimmunologie ehrte Professor Förstermann den ehemaligen Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Professor Huber, bei der Verleihung. „Professor Huber gilt auch als treibende Kraft bedeutsamer Firmenausgründungen wie Ganymed und BioNTech. Außerdem war er am Aufbau des Instituts für translationale Onkologie (TRON) der Universitätsmedizin Mainz beteiligt. Schließlich half er auch mit bei der Gründung des Helmholtz-Instituts TRON (welches separat von TRON operiert). Des Weiteren ist Huber Vorstand des Mainzer Clusters Individualisierte Immunintervention (Ci3) e.V., das sich zum Ziel gesetzt hat, die Rhein-Main-Region im Gebiet der individualisierten Immunintervention an der internationalen Spitze zu verankern“, sagte der Wissenschaftliche Vorstand.

Das Forscherpaar Professor Özlem Türeci und Professor Uğur Şahin beschrieb Professor Förstermann als Teil der immunologischen Tradition der Universitätsmedizin Mainz. „Wir können seit mehr als zwanzig Jahren miterleben, wie sich die beiden als Mediziner und Forscher immer weiterentwickelt haben. In Teilbereichen der Medizin dürfte die von ihnen so erfolgreich erforschte und verbesserte mRNA-Technologie einen Paradigmenwechsel einleiten. Heute verleihen wir den Ehrenring des Fachbereichs für ihre Durchbrüche im Bereich der mRNA-Forschung, die entscheidend für die Entwicklung des ersten Corona-Impfstoffes waren und die Grundlage für individualisierte Krebsimpfstoffe bilden“, resümierte Förstermann.

Die BioNTech-Gründer Şahin und Türeci arbeiten eng mit der Universitätsmedizin Mainz zusammen. Professor Uğur Şahin ist seit 2000 an der Universitätsmedizin Mainz tätig, zunächst war er an der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz beschäftigt. Seit 2013 ist er Inhaber einer W3-Professur für Translationale Onkologie und Immunologie am Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI). Zum 1. Oktober 2021 übernahm Professor Özlem Türeci die gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie (HI-TRON) etablierte W3-Professur für Personalisierte Immuntherapie an der Universitätsmedizin Mainz. Außerdem ist sie am Sonderforschungsbereich (SFB 1292) zur Entwicklung neuartiger Immuntherapien gegen Krebs und chronische Infektionen beteiligt.

Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci u. Univ. Prof. Dr. Ulrich Förstermann Foto  © Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci u. Univ. Prof. Dr. Ulrich Förstermann Foto © Diether v. Goddenthow

Uğur Şahin und Özlem Türeci machten seit Ende der 1990er Jahre eine Reihe von bahnbrechenden Entdeckungen, die es ermöglichten, die Effektivität von mRNA-Impfstoffen drastisch zu verbessern. Mit den von ihnen entdeckten Verbesserungen waren geringe Mengen mRNA ausreichend, um das Immunsystem zur Bekämpfung von Krebs und Infektionskrankheiten zu stimulieren. Damit wurde eines der Hauptprobleme von mRNA-Impfstoffen, ihre schwache Aktivität, überwunden.

Der Ehrenring der Universitätsmedizin Mainz hat eine lange Tradition: Er wurde 1677 vom damaligen Dekan der Medizinischen Fakultät, Professor Michael Voß, gestiftet und wird seit 1988 für besondere Verdienste um den Fachbereich Medizin verliehen. Die Ehrendoktorwürde kann grundsätzlich nicht an Mitglieder der Fakultät verliehen werden, sondern nur an Externe oder Pensionierte. Aus diesem Grund wurden Özlem Türeci und Uğur Şahin mit dem Ehrenring, der höchsten Auszeichnung des Fachbereichs, ausgezeichnet.

Die Veranstaltung mit geladenen Gästen fand unter größtmöglichen hygienischen Sicherheitsstandards statt. Durchgehend galt die 2G-Plus-Regel. Auch dreifach geimpfte Personen mussten dabei zusätzlich einen gültigen Negativ-Test einer zertifizierten Teststelle vorlegen.

Zu den vier ausgezeichneten Wissenschaftler:innen:

Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci. Foto  © Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci. Foto © Diether v. Goddenthow

Özlem Türeci, geboren 1967, studierte Medizin an der Universität des Saarlandes in Homburg. 2001 war Özlem Türeci an der Gründung der Ganymed Pharmaceuticals AG beteiligt. Dort war sie bis zum Verkauf des Unternehmens 2016 Vorstandsvorsitzende. Seit 2011 ist sie Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des Clusters Individualisierte Immunintervention (Ci3) e.V. in Mainz. Sie habilitierte an der Universitätsmedizin Mainz, wo sie seit 2002 als Dozentin für Krebsimmuntherapie tätig ist. Die bekannte Forscherin arbeitete lange in der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz und ist dort Arbeitsgruppenleiterin in einem immunologischen Sonderforschungsbereich (SFB 1292). Seit dem 1. Oktober 2021 hat sie die gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie (HI-TRON) etablierte W3-Professur für personalisierte Immuntherapie an der Universitätsmedizin Mainz inne. Weltweite Prominenz erlangte Özlem Türeci in ihrer Position als Medizinischer Vorstand der BioNTech AG, an deren Gründung sie 2009 beteiligt war.

Univ.-Prof. Dr. Uğur Şahin. © Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof. Dr. Uğur Şahin. © Diether v. Goddenthow

Uğur Şahin, geboren 1965, studierte Medizin an der Universität zu Köln und forschte während seiner Doktorarbeit im Bereich der Krebsimmuntherapie. Er arbeitete dann als Arzt und Wissenschaftler in Köln, Homburg und Zürich. Seit dem Jahr 2000 ist er an der Universitätsmedizin Mainz tätig, zunächst war Şahin an der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz beschäftigt. Seit 2013 hat er eine W3-Professur für Translationale Onkologie und Immunologie am Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI) inne. Zudem ist er stellvertretender Leiter des als Comprehensive Cancer Center ausgezeichneten Universitären Centrums für Tumorerkrankungen Mainz (UCT Mainz) und Mitbegründer des biopharmazeutischen Forschungsinstituts TRON –Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gGmbH. Dort unterstützt er aktuell die Forschung und Entwicklung als enger wissenschaftlicher Berater und Betreuer für Doktorandinnen und Doktoranden. Zudem ist er weiterhin an mehreren Sonderforschungsbereichen der Universitätsmedizin Mainz beteiligt. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde er als Vorstandsvorsitzender (CEO) des Biotechnologie-Unternehmens BioNTech SE mit Sitz in Mainz. Das Unternehmen ist 2008 als Ausgründung der Universitätsmedizin Mainz entstanden und wurde mit personellen und finanziellen Ressourcen der Universitätsmedizin Mainz gefördert. Univ.-Prof. Dr. Özlem Türeci und Univ.-Prof. Dr. Uğur Şahin wurden für ihre wissenschaftlichen Leistungen bereits mit einer Vielzahl von Preisen geehrt, darunter der hoch renommierte Paul-Ehrlich- und Ludwig-Darmstaedter-Preis 2022 sowie jüngst der vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier verliehene Deutsche Zukunftspreis 2021.

Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber, Foto  © Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Huber, Foto © Diether v. Goddenthow

Christoph Huber, geboren 1944, studierte Medizin in Innsbruck/Österreich. Dort absolvierte er auch seine Facharztausbildung in Innerer Medizin und schloss seine Habilitation ab. 1983 begründete er dort eine der ersten europäischen Stammzelltransplantations-Einrichtungen. 1986 wurde er zum Professor für Klinische Immunbiologie und Leiter der gleichnamigen Abteilung ernannt. 1990 wechselte Huber von der Universitätsklinik in Innsbruck an die Universitätsmedizin Mainz, wo er die Professur für Innere Medizin und die Leitung der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik mit den Schwerpunkten Hämatologie, Onkologie, Pneumologie und Stammzelltransplantation bis zu seiner Pensionierung 2009 übernahm. Uğur Şahin, Özlem Türeci und Christoph Huber gründeten im Jahr 2001 das Unternehmen Ganymed Pharmaceuticals, ein Spin-Off der Universitätsmedizin Mainz. Im Jahr 2008 waren sie Mitgründer:innen des Biotechnologieunternehmens BioNTech, einer weiteren Ausgründung aus der Universitätsmedizin Mainz. Der Österreicher ist ein weltweit angesehener Wissenschaftler für immunologisch geprägte Krebsforschung und setzt sich seit den 1970er Jahren für die Entwicklung der Krebsimmuntherapie ein. Durch sein Engagement konnten zahlreiche Forschungsergebnisse der Krebsimmuntherapie aus dem Labor in die klinische Anwendung übertragen werden. Für sein Engagement und seine Forschungen wurde Huber unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland, dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst und mit der Ehrenmitgliedschaft in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.

Univ.-Prof. Ralf Bartenschlager Foto  © Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof. Ralf Bartenschlager Foto © Diether v. Goddenthow

Ralf Bartenschlager, geboren 1958, studierte Biologie an der Universität Heidelberg. Er habilitierte sich 1999 am Institut für Virologie an der Universität Mainz. Dort war er von 1994 bis 1999 Arbeitsgruppenleiter. Von 2000 bis 2002 übernahm er die Professur für Molekulare Virologie in Mainz. Seit 2002 hat er diese Professur an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg inne. Bartenschlager ist Direktor der Abteilung für Molekulare Virologie am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und Sprecher des Schwerpunkts „Infektionen, Entzündungen und Krebs“ am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Seit 2014 leitet er dort die Abteilung virus-assoziierte Karzinogenese. Bartenschlager ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Virologie und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Robert Koch-Instituts. Außerdem ist er Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) und der European Molecular Biology Organization (EMBO). Im Zentrum seiner Forschungsleistung stehen medizinisch relevante RNA-Viren, insbesondere das Hepatitis-C-Virus und das Dengue-Virus. Bartenschlager leistete hier wichtige Beiträge zur Erforschung der Lebenszyklen der beiden Erreger. Dabei gelang es ihm als erster, Hepatitis-C-Viren im Labor zu vermehren. Dadurch wurde es möglich, hochwirksame Medikamente zu entwickeln, mit denen man diese chronische Virusinfektion bei fast allen Infizierten heilen kann. Er legte somit die Grundlagen für die Ausheilung von Hepatitis C. Für seine Forschung erhielt der Heidelberger Virologe 2016 den renommierten Lasker-Preis und im Jahr 2015 den Robert-Koch-Preis.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrt BioNTech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin mit höchster Landesauszeichnung

(v.li.) Die Gründer des Mainzer Impfstoffherstellers BioNTech  Professor Dr. Ugur Sahin und Professor Dr. Özlem Türeci, Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Im Hintergrund die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz und der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling. © Foto Diether v. Goddenthow
(v.li.) Die Gründer des Mainzer Impfstoffherstellers BioNTech Professor Dr. Ugur Sahin und Professor Dr. Özlem Türeci, Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Im Hintergrund die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz und der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling. © Foto Diether v. Goddenthow

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Prof. Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Uğur Şahin, die Gründer des Mainzer Biotechnologie-Unternehmens BioNTech, für ihre bahnbrechende Forschungsarbeit bei der Entwicklung des Impfstoffs mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet.  Das ist die höchste Auszeichnung, die Rheinland-Pfalz zu vergeben hat.

Bei einer Feierstunde in der Staatskanzlei würdigte die Ministerpräsidentin das Forscherehepaar als echte Vollblutwissenschaftler, deren Ziel es immer gewesen sei, den Menschen ganz konkret zu helfen. „Der Kampf gegen die Menschheitsgeißel Krebs ist ihr gemeinsames Lebensthema. Ihre Vision ist eine Immuntherapie, mit der man die Sterblichkeit von Krebs reduzieren und Heilung erzielen kann. Um die eigene Forschung für die Anwendung nutzbar zu machen, sind sie beide unter die Unternehmensgründer gegangen. Wir zeichnen sie heute aber nicht nur als exzellente Wissenschaftler und sehr erfolgreiche Unternehmer aus, sondern vor allem auch für ihren Mut, ihre Beharrlichkeit und ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und zu helfen, wenn ihre Forschung gebraucht wird“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer überreichte den Landesverdienstorden an Türeci und Sahin. Dabei würdigte sie das Forscher-Ehepaar in ihrer Laudatio "als von großen Visionen angetriebene Vollblutwissenschaftler", deren Ziel es immer gewesen sei, den Menschen zu helfen. Mit dem Impfstoff hätten die international hoch anerkannten Wissenschaftler "unzählig vielen Menschen das Leben gerettet" und "eine relativ unbeschwerte Gemeinsamkeit" in der Pandemie ermöglicht, sagte die Ministerpräsidentin.© Foto Diether v. Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer überreichte den Landesverdienstorden an Türeci und Sahin. Dabei würdigte sie das Forscher-Ehepaar in ihrer Laudatio „als von großen Visionen angetriebene Vollblutwissenschaftler“, deren Ziel es immer gewesen sei, den Menschen zu helfen. Mit dem Impfstoff hätten die international hoch anerkannten Wissenschaftler „unzählig vielen Menschen das Leben gerettet“ und „eine relativ unbeschwerte Gemeinsamkeit“ in der Pandemie ermöglicht, sagte die Ministerpräsidentin.© Foto Diether v. Goddenthow

Fast auf den Tag genau zwei Jahre sei es her, dass Prof. Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Uğur Şahin das Projekt „Lightspeed“ auf den Weg brachten zu einem Zeitpunkt, als nur wenige Menschen überhaupt verstanden, was dieses neue Virus bedeuten würde. „Mit der rekordschnellen Entwicklung eines hochwirksamen und sicheren Corona-Impfschutzes haben sie uns den wichtigsten Baustein auf dem Weg aus der Pandemie geliefert. Sie haben damit Millionen Menschen auf der ganzen Welt das Leben gerettet oder sie vor schweren Krankheitsverläufen geschützt“, sagte die Ministerpräsidentin. Ihr Erfolg bringe die hohe wissenschaftliche Exzellenz und das erfolgreiche Unternehmertum, das Rheinland-Pfalz seit vielen Jahren im Bereich der Biotechnologie habe, ins weltweite Rampenlicht. „Diese Stärke wollen wir in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Bund, Stadt, Unternehmen und Hochschulen ziehen dabei an einem Strang“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto Diether v. Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto Diether v. Goddenthow

Prof. Türeci sei eine Forscherin von Weltrang, die beispielsweise als Präsidentin des Executive Boards der Cancer Immunotherapy Plattfom jährlich das größte europäische Spezialistentreffen zur Forschung, Translation und Entwicklung von Krebsimmuntherapien organisiere. Sie könne die beeindruckende Anzahl von mehr als 530 Einzelpatenten in über 70 Patentfamilien vorweisen. „Als Chief Medical Officer bei BioNTech kam ihr Verantwortung zu, die klinischen Studien für den Impfstoff in einer Weise zu konzipieren, dass sie in nie dagewesener Geschwindigkeit durchgeführt werden konnten, ohne dabei Abstriche bei der Gründlichkeit zu machen. Eine wahre Herkulesaufgabe“, so die Ministerpräsidentin.

Im Bereich der Immunologie und der translationalen Forschung sei Prof. Şahin ein international höchst renommierter Wissenschaftler, der insbesondere durch wegweisende wissenschaftliche Forschungsarbeiten zu individualisierten Krebsimmuntherapien essentielle Beiträge für die heutige Spitzenposition der deutschen Wissenschaftslandschaft im Bereich der Identifizierung und Charakterisierung von Zielmolekülen für die personalisierte Behandlung von Krebstumoren leiste. Auch er habe mehr als 60 unabhängige Patente in den Bereichen neue Krebsbiomarker und spezifische therapeutische Plattformen. Unter diesen Patenten befinden sich zukunftsweisende Innovationen, die unter anderem auch den Grundstein für das Unternehmen BioNTech SE legten.

„Ich freue mich sehr, dass ich heute Ihre außergewöhnlichen Verdienste mit der höchsten Landesauszeichnung ehren darf. Ich möchte Ihnen danken für Ihre mutige Initiative, Ihr tiefes Vertrauen in die Wissenschaft und Ihre eigene Forschung. Sie werden sich jetzt wieder verstärkt dem Kampf gegen den Krebs widmen. Wir wünschen Ihnen auch in diesem Feld viel Erfolg, denn viele Menschen warten auch dort auf Zeichen der Hoffnung“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Professorin Dr. Ölzem Türeci, die auch im Namen ihres Mannes Professor Ugur Sahin sprach, versicherte, dass sie sich sehr  geehrt fühlten "diese hohe Auszeichnung entgegennehmen zu dürfen" © Foto Diether v. Goddenthow
Professorin Dr. Ölzem Türeci, die auch im Namen ihres Mannes Professor Ugur Sahin sprach, versicherte, dass sie sich sehr geehrt fühlten „diese hohe Auszeichnung entgegennehmen zu dürfen“ © Foto Diether v. Goddenthow

In ihrer Dankesrede erinnerte Professorin Dr. Özlem Türeci daran, dass sie genau vor 22 Jahren in „diese quirlige Stadt nach Mainz und in dies weltoffene Bundesland“ gekommen seien, und hier beide eine echte Heimat gefunden hätten. Nicht nur privat, sondern auch „für unsere Visionen,  dass wir uns unsere Wissenschaft und unsere Lebenszeit einsetzen möchten“. Sie seien in den letzten Jahre „damit gesegnet gewesen, dass wir uns ein Stückchen näher an unsere Visionen bringen konnten“, so Özlem bescheiden. Dies wäre auch nur möglich gewesen durch ihren Mentor Professor Christoph Huber, ehemaliger Leiter der III. Medizinischen Klinik, Hämatologie und Onkologie der Universität in Mainz, sowie einer Gruppe von Gleichgesinnten und dem guten Forschungsklima hier in Mainz. Sie hätten viel gelernt, unter anderem, dass der richtige Modus Operandi immer der gleiche sei: Nur Gemeinsam und gemeinsames arbeiten. „Und in diesem Sinne wünsche ich mir von uns allen, dass wir das Glas nicht als halbvoll oder als halbleer sehen, sondern als nachfüllbar“, schloss Professorin Türeci ihren in die Zukunft gerichteten Dank.

Verleihung des Akademiepreises des Landes Rheinland-Pfalz für innovative und zukunftsweisende Forschung an Prof. Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Uğur Şahin

Links: Prof. Dr. Özlem Türeci, rechts: Prof. Dr. Uğur Şahin, © BioNTech SE 2020, all rights reserved
Links: Prof. Dr. Özlem Türeci, rechts: Prof. Dr. Uğur Şahin, © BioNTech SE 2020, all rights reserved

Prof. Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Uğur Şahin werden am 8. Dezember für ihre außergewöhnlichen Leistungen, die zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Corona-Virus geführt haben, mit dem Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für innovative und zukunftsweisende Forschung ausgezeichnet.

Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Ugur Sahin werden für ihre außergewöhnlichen Leistungen, die zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Corona Virus geführt haben, mit dem Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für innovative und zukunftsweisende Forschung ausgezeichnet.

Mit der Verleihung des Preises würdigt die Akademie der Wissenschaften und der Literatur die Verdienste des Forscherpaars auf dem Gebiet der Immunologie und vor allem bei der Entwicklung eines Impfstoffes, der die Corona-Pandemie wirksam bekämpfen soll. Auch wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt der weitere Verlauf der Pandemie nicht zuverlässig prognostiziert werden kann, ist schon jetzt deutlich, dass eine herausragende Leistung im Bereich der innovativen Forschung erbracht wurde. Özlem Türeci und Ugur Sahin haben innerhalb kürzester Zeit einen Impfstoff entwickelt, der einen maßgeblichen Schlüssel zur Bekämpfung des Corona-Virus SARS-CoV-2 darstellt. So ermöglicht der von den Preisträgern entwickelte mRNA-Impfstoff die Antikörperbildung über die Codierung ausgewählter Proteine. Mit diesem Verfahren, das sich die Programmierung der genetischen Struktur zu eigen macht, sind auch Mutanten des Virus schneller zu bekämpfen. Darüber hinaus erhofft man sich mit diesem Ansatz zukünftig auch in der Krebstherapie oder bei Autoimmunerkrankungen, wie Multipler Sklerose, weitere Fortschritte und Heilungschancen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratulierte dem Medizinerpaar herzlich zu der Auszeichnung durch die Akademie: »Mit dieser herausragenden Leistung sind Özlem Türeci und Ugur Sahin sowohl zu Pionieren als auch zu Vorbildern geworden; sie stellen ihre Forschung in den Dienst der Menschheit – und helfen mit, schwerste und bisher zum Teil unheilbare Krankheiten zu bekämpfen. Dass diese Innovationen ihren Ausgangspunkt in Rheinland-Pfalz haben und nun durch die Akademie der Wissenschaften und der Literatur ausgezeichnet werden, erfüllt mich mit Stolz.« Akademiemitglied Prof. Bernhard Fleckenstein, früherer Leiter des Instituts für Klinische und Molekulare Virologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, sieht in der Entwicklung der mRNA-Impfstoffe einen bedeutenden Schritt der modernen Medizin: »Özlem Türeci und Ugur Sahin haben im Rahmen ihrer langfristig angelegten onkologischen Forschung den Nutzen von synthetischer mRNA für Zwecke der Immunisierung erkannt und diese Methoden systematisch ausgebaut.

In einer eindrucksvollen Serie von Publikationen konnten sie über diese neue Säule der Immuntherapie von menschlichen Krebskrankheiten berichten. Die Erkenntnis, dass die neuen Verfahren sich dann auch für die Schaffung eines hochwirksamen, versatilen und verträglichen Impfstoffes gegen das SARS-Coronavirus-2 eignen, war eine geniale wissenschaftliche Leistung. Bewundernswert sind die Energie und Konsequenz, mit denen sie dieses Konzept in die Praxis umgesetzt und sich damit an die Spitze des globalen Wettbewerbs gesetzt haben.«

Der Präsident der Akademie, Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl, erachtet diese Leistungen als so außergewöhnlich und exzellent, dass die Akademie sie mit einem eigenem Preis würdigt: »Das gibt uns die Gelegenheit, wissenschaftliche Leistungen und zugleich forschendes Unternehmertum auszuzeichnen. Mit der rasanten Entwicklung dieses Impfstoffes verhelfen uns Özlem Türeci und Ugur Sahin dazu, Menschenleben zu retten und hoffentlich bald wieder zur Normalität zurückzukehren.« Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Ugur Sahin freuen sich sehr über die Wertschätzung. Die feierliche Verleihung des Preises ist im Herbst dieses Jahres vorgesehen. Der Termin, zu dem auch die Medien eingeladen werden, wird rechtzeitig bekannt gegeben. Die Auszeichnung ist ideeller Art, nicht dotiert und mit der Vergabe einer Medaille verbunden. Der »Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für innovative und zukunftsweisende Forschungen« knüpft an den seit vielen Jahren etablierten »Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für Lehre und Forschung« an. Damit sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die mit ihrer Forschung außergewöhnliches geleistet haben.

Sie haben aber die Möglichkeit, sich die Verleihung
im Livestream am 8. Dezember 2021, 17.00 Uhr,
über www.adwmainz.de anzusehen.

BioNTech Impfstoff-Entwickler Katalin Karikó, Özlem Türeci und Uğur Şahin werden mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2022 ausgezeichnet

Katalin Karikó, Özlem Türeci und Uğur Şahin werden mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2022 ausgezeichnet
Katalin Karikó, Özlem Türeci und Uğur Şahin werden mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2022 ausgezeichnet

Frankfurt am Main. Die Biochemikerin Katalin Karikó (66), die Ärztin Özlem Türeci (54) und der Arzt Uğur Şahin (55) werden mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2022 ausgezeichnet. Das gab der Stiftungsrat der Paul Ehrlich-Stiftung heute bekannt. Die drei Preisträger werden für ihre Erforschung und Entwicklung von messenger-RNA (mRNA) zu präventiven und therapeutischen Zwecken ausgezeichnet. Sie haben eine Technologieplattform etabliert, die in Teilbereichen der Medizin einen Paradigmenwechsel einleiten dürfte – von einer externen Applikation von Impfantigenen oder therapeutisch wirksamen Proteinen hin zu deren interner Produktion in den Körperzellen der Patienten. Als herausragender Erfolg hat sich dabei die spektakulär schnelle Entwicklung eines hochwirksamen Impfstoffes gegen die Coronavirus-Krankheit COVID-19 erwiesen, der bei der weltweiten Eindämmung der SARS-CoV2-Pandemie eine entscheidende Rolle spielt.

mRNAs sind Botenmoleküle, die genetische Informationen aus der DNA im Zellkern zu den Ribosomen im Cytoplasma bringen. Der Bauplan, den sie übertragen, leitet dort die Proteinsynthese an. In diesem Prozess der Translation wird genetische Information in biologische Funktion übersetzt. Im Gegensatz zur DNA sind mRNAs sehr instabile Moleküle. Die niedrige Proteinproduktion galt als ihre Hauptschwäche für eine pharmazeutische Nutzung. Zudem bewertet unser Immunsystem von außen applizierte mRNA normalerweise als Eindringling. Es schüttet Entzündungsbotenstoffe aus und drosselt die Translation der betreffenden mRNA. Während in Gentherapien mit DNA große (und bis heute weitgehend unerfüllte) Hoffnungen gesetzt wurden, schien die mRNA für einen medizinischen Einsatz nicht in Frage zu kommen.

Katalin Karikó blieb jedoch unbeirrt von der Dominanz der DNA-Forschung in den 1990er-Jahren ihrem Ziel treu, durch Einbringung von mRNA in lebenden Zellen die Produktion von Proteinen anzuregen, an denen es Patienten ganz oder teilweise mangelte, zum Beispiel bei einer Erbkrankheit wie der Mukoviszidose. Sie war vom prinzipiellen Vorteil solcher Proteinersatztherapien überzeugt. Denn anders als DNA-Therapeutika muss die mRNA nicht in den Zellkern gelangen, um ihre Wirkung zu entfalten. Anders als die mit Mutagenitätsrisiko behafteten DNA-Therapeutika integriert sich RNA nicht in das Genom ihrer Zielzelle und ist nur vorübergehend aktiv, weil sie sehr schnell abgebaut wird. Vielen Widrigkeiten zum Trotz gelang Karikó, die an der University of Pennsylvania forscht, schließlich ein entscheidender Durchbruch: Sie entdeckte, wie sich die körpereigene Abwehrreaktion gegen synthetische mRNA ausschalten und damit die intrazelluläre Proteinproduktion deutlich erhöhen ließ.

Uğur Şahin und Özlem Türeci kommen aus der Krebsforschung. Sie fokussierten sich an der Universität des Saarlandes und der Universität Mainz seit Mitte der 1990er-Jahre darauf, Krebsimpfstoffe zu entwickeln, die dem Immunsystem eines Patienten die Antigene seines eigenen Tumors präsentieren, damit es diesen zerstöre. Sie entschieden, dass die Gabe von mRNA, die die Baupläne von Tumorantigenen trug, dafür am besten geeignet sein würde. Ende der 1990er-Jahre begannen sie, mRNA so zu optimieren, dass sie als Krebsvakzin verimpft werden konnte. In jahrelanger Forschungsarbeit veränderten sie eine Vielzahl struktureller Komponenten der mRNA mit äußerster Präzision, wodurch sie sowohl deren intrazelluläre Stabilität als auch deren Translationseffizienz signifikant steigerten und damit einen alternativen Lösungsansatz entwickelten, der niedrigen Proteinproduktion entgegenzuwirken. Mit den 2006 publizierten Ergebnissen dieser Arbeit gingen sie im selben Jahr als Sieger aus dem ersten Go.Bio-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hervor, was sie zur 2008 erfolgten Gründung von BioNTech motivierte.

In den Folgejahren gelang es dem Forscherpaar, die Impfstoffwirkung dadurch zu verbessern, dass sie mRNA gezielt in dendritische Zellen (DC) im lymphatischen Gewebe einbrachten. Diese besondere Sorte von DCs sind die „Hochleistungstrainer“ des Immunsystems und ermöglichen es, besonders starke Immunantworten zu induzieren. Dank der Entwicklung geeigneter Lipidnanopartikel als Transportmittel erreichten die beiden Ärzte und ihr Team eine körperweite Verbreitung von mRNA in dendritischen Zellen, wodurch sie eine große Zahl von Immunzellen rekrutieren konnten, die mit Präzision nur Krebszellen angriffen. Diese bahnbrechenden Fortschritte bildeten die Grundlage für den erfolgreichen Einsatz von mRNA in verschiedenen Indikationen beim Menschen. Um ihre Vision individualisierter Impfstoffe zu verwirklichen, entwickelten Şahin und Türeci ein wegweisendes Verfahren, um jeden mRNA-Impfstoff maßgenau an das genetische Profil des Tumors eines Patienten anzupassen. Es lässt sich auf alle Krebsarten anwenden.

In den vergangenen Jahren ist BioNTech dementsprechend in der klinischen Anwendung von Krebsimpfstoffen weit vorangekommen. Mehrere therapeutische Krebsimpfstoffe haben die erste Phase der klinischen Prüfung erfolgreich bestanden. Auf das von ihnen erfolgreich erprobte Prinzip, mRNA gezielt in DCs des lymphatischen Gewebes einzubringen, und auf ihre Erfahrung mit Krebsimpfstoffen konnten Şahin und Türeci später bei der Entwicklung des COVID-19-Impfstoffes zurückgreifen. Darüber hinaus kam dem COVID-19-Impfstoff der Einbau der verschiedenen optimierten Strukturkomponenten der mRNA zugute, die Sahin und Türeci ursprünglich für ihre Krebsimpfstoffe entwickelt hatten.

Katalin Karikó schloss sich dem Unternehmen 2013 an. Für die Entwicklung von Proteinersatztherapien sind die von ihr entdeckten nicht-immunogenen mRNA-Moleküle unerlässlich. Für die Entwicklung von Krebs-Vakzinen, die vor allem zelluläre Immunität hervorrufen sollen, sind sie es nicht. Eine gewisse Immunstimulation ist bei jeder Impfung zwingend erforderlich. Für die Entwicklung von Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten, die vor allem eine humorale Immunität durch die Anregung der Produktion von Antikörpern hervorrufen sollen, ist nicht-immunogene mRNA jedoch von Vorteil. Mit unmodifizierter mRNA wäre die so schnelle Entwicklung eines hochwirksamen COVID-19-Impfstoffes deutlich schwieriger erreichbar gewesen. Beide bis heute im Kampf gegen die Corona-Pandemie erfolgreichen mRNA-Impfstoffe basieren folglich ebenso auf optimierten Strukturkomponenten der mRNA wie auf Katalin Karikós Entdeckung nicht-immunogener mRNA. Die notwendige Immunstimulation besorgen bei beiden die Lipidformulierungen.

Die Preise werden ­– zusammen mit den Preisen des Jahres 2021 – am 14. März 2022 um 17 Uhr vom Vorsitzenden des Stiftungsrates der Paul Ehrlich-Stiftung in der Frankfurter Paulskirche verliehen.

Hintergrund-Informationen zur Entwicklung de mRNA-Impfstoffs: Die begabte Botin aus dem Zentrum der Zelle

BioNTech Impfstoffzulassung – Von Mainz geht in diesen schweren Tagen Hoffnung um die Welt!

Die Mainzer Immuntherapie-Schmiede BioNTech hat zusammen mit seinem Partnerunternehmen Pfizer Inc. (NYSE: PFE) das weltweite Wettrennen mit der heutigen Erstbeantragung auf eine US-Zulassung seines bis zu 95 Prozent wirksamen Coronavirus-Impfstoffs gewonnen.

Oberbürgermeister Michael Ebling © Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Michael Ebling © Foto: Diether v. Goddenthow

Das sind auch für den Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling hervorragende Nachrichten: „Ich freue mich, dass wir mit der Firma BioNTech einen Leuchtturm der Medizinbranche in der Stadt haben, der Impfstoffgeschichte „made in Mainz“ schreibt. Bezüglich Erfindungen, die die Welt verändern, hat Mainz ja schon seit einigen Jahrhunderten weltweit einen guten Ruf. Gutenberg, der „Man of the Millennium“, und seine Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern sind rund um den Globus jedem Schulkind ein Begriff. Und es sieht so aus, als käme in diesem Jahr eine weltverändernde Entwicklung aus Mainz hinzu: Die Welt schaut in diesen Tagen voller Hoffnung auf Mainz, denn hier ist ein bedeutendes Zentrum für die Bewältigung der Coronavirus-Pandemie. Aus den Mainzer Laboren der Firma BioNTech stammt der lang ersehnte Impfstoff gegen das Coronavirus und der Mainzer Spezialglashersteller SCHOTT produziert Pharmafläschchen für den Transport von Impfstoffen, die bei 75 % der über 100 COVID-19-Impfstoffprojekten zum Einsatz kommen, die sich derzeit weltweit in der Pipeline befinden. Unsere Stadt hat damit einmal mehr bewiesen, dass wir ein wichtiger Wissenschafts- und Forschungsstandort im Rhein-Main-Gebiet sind. Dank der Mainzer Forscherinnen und Forscher blicken sehr viele Menschen jetzt positiver in die Zukunft. Von Mainz geht in diesen schweren Tagen Hoffnung um die Welt!“

Zur Einreichung des Antrags auf Notfallzulassung für COVID-19-Impfstoff bei der U.S. durch FDA Pfizer und BioNTech

Prof. Ugur Sahin, MD, Vorstandsvorsitzender BioNtech auf dem Sommerabend der Wirtschaft in Mainz am 30.August 2019 © Foto: Diether v. Goddenthow
Prof. Ugur Sahin, MD, Vorstandsvorsitzender BioNtech auf dem Sommerabend der Wirtschaft in Mainz am 30.August 2019 © Foto: Diether v. Goddenthow

Laut  Unternehmens-Meldung  reichen Pfizer Inc. (NYSE: PFE) und BioNTech SE (Nasdaq: BNTX, „BioNTech”) heute am 20. November 2020 einen Antrag auf Notfallzulassung für ihren mRNA-Impfstoffkandidaten BNT162b2 gegen SARS-CoV-2 bei der U.S. Food and Drug Administration (FDA) ein.  Eine potenzielle Zulassung würde eine Impfstoffversorgung von Hochrisiko-Populationen in den USA Mitte bis Ende Dezember 2020 ermöglichen. Die Unternehmen gehen derzeit davon aus, weltweit bis zu 50 Millionen Impfstoffdosen noch im Jahr 2020 zu produzieren sowie bis zu 1,3 Milliarden Dosen bis Ende 2021; die Unternehmen werden innerhalb weniger Stunden nach der Erteilung der Zulassung für die Impfstoffauslieferung bereit sein

Wie es weiter in der Meldung heißt, basiert die Einreichung auf einem 95 %igen Impfschutz (p<0.0001) in Probanden ohne vorherige SARS-CoV-2-Infektion (erstes Hauptziel der Studie), wie die Phase-3-Studie zeigte. Auch in Probanden mit oder ohne vorheriger SARS-CoV-2-Infektion konnte ein Impfschutz erreicht werden (zweites Hauptziel der Studie). In beiden Fällen wurde der Impfschutz sieben Tage nach der zweiten Dosis erzielt. Die Abschlussanalyse des ersten Hauptziels der Studie wurde, basierend auf dem Studienprotokoll, nach 170 bestätigten COVID-19-Fällen durchgeführt. Die Einreichung stützt sich zudem auf Analysen von Sicherheitsdaten in einer randomisierten Subgruppe mit mindestens 8.000 der über 18-jährigen Probanden sowie in einer Gruppe von rund 38.000 Studienteilnehmern, die nach der zweiten Dosis im Median zwei Monaten beobachtet wurden. Außerdem beinhaltet die Einreichung Sicherheitsdaten von rund 100 Jugendlichen zwischen 12 bis 15 Jahren. 41 % der weltweiten Studienteilnehmer und 45 % der amerikanischen Studienteilnehmer sind im Alter von 56 bis 85 Jahren. Bislang konnte das Data Monitoring Committee (DMC) keine schwerwiegenden Nebenwirkungen feststellen.

„Unsere Arbeit zur Bereitstellung eines sicheren und wirksamen Impfstoffs war noch nie so dringend wie heute, da die Zahl der Fälle von COVID-19 weltweit alarmierend ansteigt. Die Einreichung in den USA ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg, der Welt einen COVID-19-Impfstoff zur Verfügung zu stellen. Wir haben jetzt einen guten Überblick über das Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil unseres Impfstoffs und haben deshalb großes Vertrauen in sein Potenzial“, sagte Dr. Albert Bourla, Chairman und CEO von Pfizer. „Wir schauen optimistisch auf die anstehende Besprechung mit dem Vaccine and Related Biological Products Advisory Committee und arbeiten weiterhin eng mit der FDA und anderen Behörden auf der ganzen Welt zusammen, um unseren Impfstoffkandidaten schnellstmöglich zur Zulassung zu bringen“.

„Die Beantragung einer Notfallzulassung in den USA ist ein entscheidender Schritt, um unseren Impfstoffkandidaten so schnell wie möglich der Weltbevölkerung zur Verfügung zu stellen“, sagte Prof. Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von BioNTech. „Wir wollen weiterhin mit den Zulassungsbehörden weltweit zusammenzuarbeiten, um die schnelle globale Verteilung unseres Impfstoffs zu ermöglichen. Als Unternehmen mit Sitz in Deutschland im Herzen Europas sind unsere Interaktionen mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur für uns von besonderer Bedeutung. Der EMA stellen wir im Rahmen unseres fortlaufenden Überprüfungsprozesses kontinuierlich Daten zur Verfügung“.

Die Unternehmen haben bereits den rollierenden Einreichungsprozess für das Sichten der Daten bei verschiedenen regulatorische Behörden begonnen, unter anderem bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und der Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency (MHRA) im Vereinigten Königreich. Weitere Anträge bei anderen Zulassungsbehörden sind in den nächsten Tagen geplant. In manchen Fällen gibt es ähnliche regulatorische Prozesse wie die Notfallzulassung der FDA. Die beiden Unternehmen sind in der Lage, den Impfstoff innerhalb von wenigen Stunden nach der Zulassung auszuliefern.

Pfizer und BioNTech möchten sich bei allen Studienteilnehmen und dem Personal der klinischen Studie für ihren Einsatz herzlich bedanken. Ohne diese Unterstützung wäre es nicht möglich gewesen, den heutigen wichtigen Meilenstein der beiden Unternehmen im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie zu erreichen.
Der BNT162b2-Impfstoffkandidat ist bis jetzt in keinem Land der Welt für den Gebrauch zugelassen. Für beide Partner sind die präklinischen und klinischen Daten ein zentrales Element für alle Entscheidungen.

Informationen zu Herstellung und Lieferung
Während Pfizer und BioNTech auf die potenzielle Erteilung einer Zulassung oder Genehmigung durch die zuständigen Behörden warten, arbeiten sie weiterhin eng mit den für die Verteilung zuständigen Regierungen und Gesundheitsbehörden weltweit zusammen. Dies soll dabei unterstützen, dass der Impfstoff im Falle einer Zulassung oder Genehmigung so schnell wie möglich den Menschen zugutekommt, die ihn am dringendsten benötigen.
Pfizer bringt seine führenden, hauseigenen Fähigkeiten in der Produktion in dieses Unterfangen ein, um zügig die Herstellung zu skalieren und den Vertrieb großer Mengen eines qualitativ hochwertigen COVID-19-Impfstoffs zu ermöglichen. Hierfür werden eine Vielzahl von Produktionsstätten von Pfizer und BioNTech in den USA und in Europa genutzt, einschließlich der umfangreichen Expertise von BioNTech bei der Herstellung von mRNA, die das Unternehmen in rund einem Jahrzehnt gesammelt hat. Mit Hilfe des Versorgungsnetzwerks von Pfizer und BioNTech haben die beiden Unternehmen das Potenzial, weltweit bis zu 50 Millionen Impfstoffdosen im Jahr 2020 zu produzieren sowie bis zu 1,3 Milliarden Dosen bis Ende 2021 (abhängig vom klinischen Erfolg, den Produktionskapazitäten und der Zulassung oder Genehmigung durch die entsprechenden Zulassungsbehörden).

Pfizer verfügt über umfangreiche Erfahrungen und Fachkenntnisse im Bereich des Kühlkettenversands und verfügt über eine etablierte Infrastruktur zur weltweiten Lieferung des Impfstoffs. Des Weiteren verfügt Pfizer über Vertriebszentren, die Impfstoffdosen bis zu 6 Monate lagern können. Die Unternehmen haben spezielle temperaturstabile Versandeinheiten entwickelt, die die empfohlenen Temperaturbedingungen von -70°C ±10°C aufrechterhalten können. Diese können auch für die temporäre Lagerung für bis zu 15 Tage verwendet werden. Jede Versandeinheit beinhaltet einen GPS-fähigen Temperatursensor, um den Standort und die Temperatur einer jeden Impfstofflieferung auf ihrer vorher festgelegten Route zu überwachen. Aufgetaut kann der Impfstoff bis zu 5 Tage im Kühlschrank gelagert werden (2 – 8°C).
Seit Beginn des Entwicklungsprojektes Anfang dieses Jahres haben Pfizer und BioNTech den potenziellen Impfstoff erfolgreich an über 150 Studienzentren in den Vereinigten Staaten sowie in Europa, Lateinamerika und Südafrika geliefert. Die Unternehmen glauben, den Impfstoff im Falle einer Zulassung oder Genehmigung mit Hilfe ihrer gemeinsamen Expertise weltweit ausliefern zu können.

Über die Studie
Die Phase-3-Studie zu BNT162b2, welcher auf der unternehmenseigenen mRNA-Technologie basiert, hat am 27. Juli begonnen und bis heute 43.661 Probanden rekrutiert. 41.135 der Probanden haben bis zum 13. November bereits die zweite Dosis des Impfstoffs oder des Placebos erhalten. Die genaue Verteilung in den rund 150 Studienzentren in den Vereinigten Staaten, Deutschland, der Türkei, Südafrika, Brasilien und Argentinien kann hier eingesehen werden. Weitere Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffes werden im Rahmen der Studie über die nächsten zwei Jahre erhoben.
Pfizer und BioNTech planen, die Daten der Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffes nach Abschluss der finalen Auswertungen zur Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Peer-Review-Journal einzureichen.

Über Pfizer Inc: Breakthroughs That Change Patients’ Lives
Bei Pfizer setzen wir die Wissenschaft und unsere globalen Ressourcen ein, um den Menschen Therapien anzubieten, die ihr Leben verlängern und deutlich verbessern. Wir wollen den Standard für Qualität, Sicherheit und Nutzen bei der Entwicklung und Herstellung innovativer Medikamente und Impfstoffe setzen. Jeden Tag arbeiten Pfizer-Mitarbeiter weltweit daran das Wohlbefinden, die Prävention, Behandlungen und Heilung von schwerwiegenden Erkrankungen voranzutreiben. Als eines der weltweit führenden innovativen biopharmazeutischen Unternehmen sehen wir es als unsere Verantwortung, mit Gesundheitsversorgern, Regierungen und lokalen Gemeinschaften zusammenzuarbeiten, um den Zugang zur Gesundheitsversorgung auf der ganzen Welt zu unterstützen. Seit mehr als 170 Jahren arbeiten wir daran, etwas zu bewirken. Wir veröffentlichen regelmäßig Informationen auf unserer Website unter www.Pfizer.com, die für Investoren wichtig sein könnten. Mehr Informationen über Pfizer finden Sie unter www.Pfizer.com, auf Twitter unter @Pfizer und @Pfizer News, LinkedIn, YouTube und auf Facebook unter Facebook.com/Pfizer.

Offenlegungshinweis von Pfizer
Die in dieser Mitteilung enthaltenen Informationen gelten für den Zeitpunkt zum 20. November 2020. Pfizer übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen aufgrund neuer Informationen oder zukünftiger Ereignisse oder Entwicklungen zu aktualisieren.
Diese Pressemitteilung enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen bezüglich Pfizers Bemühungen, die COVID-19-Pandemie zu bekämpfen, eine Zusammenarbeit zwischen BioNTech und Pfizer zur Entwicklung eines potenziellen Impfstoffs gegen COVID-19, dem BNT162-mRNA-Impfstoffprogramm und dem modRNA-Kandidaten BNT162b2 (einschließlich qualitativer Bewertung verfügbarer Daten, möglicher Vorteile und Erwartungen zu klinischen Studien, die Einreichung eines Antrags für Emergency Use Authorization und anderer Zulassungsanträge, die angesetzte Zeit für Einreichungen für Zulassungen oder Genehmigungen sowie der Produktion, der Verteilung und der Lieferung), welche erhebliche Risiken und Ungewissheiten beinhalten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in solchen Aussagen zum Ausdruck gebrachten oder implizierten Ergebnissen abweichen. Diese Risiken und Unsicherheiten beinhalten unter anderem solche, die mit der Forschung und Entwicklung zusammenhängen, einschließlich der Möglichkeit, die antizipierten Endpunkte der klinischen Studien zu erreichen, das Start- und/oder Abschlussdatum klinischer Studien und das Datum für die Einreichung von Zulassungsanträgen, der Zulassung und/oder der Markteinführung einzuhalten sowie Risiken im Zusammenhang mit den klinischen Daten, (einschließlich der Phase-3-daten), einschließlich der Möglichkeit für das Auftreten ungünstiger neuer präklinischer oder klinischer Daten und weitere Analysen vorhandener präklinischer oder klinischer Daten; die Fähigkeit, vergleichbare klinische oder andere Ergebnisse zu erzielen, einschließlich der bislang beobachteten Impfstoffwirksamkeit und des bisher beobachteten Sicherheits- und Verträglichkeitsprofils, in zusätzlichen Analysen der Phase-3-Studie oder in größeren und diverseren Bevölkerungsgruppen nach der Kommerzialisierung; das Risiko, dass Daten aus klinischen Studien im Peer-Review-Prozess für Veröffentlichungen oder innerhalb der wissenschaftlichen Community im Allgemeinen und von den Aufsichtsbehörden unterschiedlich interpretiert und bewertet werden; das Risiko, ob und wann wissenschaftliche Veröffentlichungen mit Daten zum BNT162-mRNA-Impfstoffprogramm erscheinen werden und wenn ja, wann und mit welchen Änderungen; das Risiko, ob die Zulassungsbehörden mit dem Design und den Ergebnissen dieser und jeglicher künftiger präklinischer und klinischer Studien zufrieden sind; ob und wann in anderen Rechtsordnungen Lizenzanträge für andere Biologika und/oder Notfallzulassungen für BNT162b2 oder andere mögliche Impfstoffkandidaten eingereicht werden können; ob und wann solche Anträge von den Zulassungsbehörden genehmigt werden können, was wiederum von einer Vielzahl von Faktoren abhängt einschließlich der Entscheidung, ob die Vorteile des Produkts die bekannten Risiken überwiegen sowie der Bestimmung der Wirksamkeit des Produkts und – falls genehmigt – ob solche Impfstoffkandidaten kommerziell erfolgreich sein werden; Entscheidungen von Zulassungsbehörden, die sich auf die Kennzeichnung, die Herstellungsverfahren, die Sicherheit und/oder andere Faktoren auswirken, die die Verfügbarkeit oder das kommerzielle Potenzial solcher Impfstoffkandidaten beeinflussen können, einschließlich der Entwicklung von Produkten oder Therapien durch andere Unternehmen; Schwierigkeiten in den Beziehungen zwischen uns und unseren Kooperationspartnern oder Drittlieferanten; Risiken im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit von Rohstoffen zur Herstellung eines Impfstoffs; Herausforderungen bezüglich der Formulierung unseres Impfstoffkandidaten bei extrem niedrigen Temperaturen und den damit verbundenen Anforderungen an die Lagerung, den Vertrieb und die verwaltungstechnischen Anforderungen, einschließlich Risiken bezüglich der Handhabung des Impfstoffes nach der Lieferung durch Pfizer; das Risiko, dass wir möglicherweise nicht in der Lage sind, erfolgreich nicht-tiefgefrorene Formulierungen zu entwickeln; das Risiko, dass wir nicht in der Lage sind, rechtzeitig Produktionskapazitäten zu schaffen oder auszubauen oder Zugang zu Logistik oder Lieferketten zu schaffen, die der weltweiten Nachfrage nach einem potenziell zugelassenen Impfstoff entsprechen, was sich negativ auf unsere Fähigkeit auswirken würde, die geschätzte Anzahl an Impfstoffdosen im veranschlagten Zeitraum zu liefern; ob und wann weitere Liefervereinbarungen geschlossen werden; Unsicherheiten hinsichtlich der Möglichkeit, Empfehlungen von technischen Impfstoffausschüssen und anderen Gesundheitsbehörden in Bezug auf solche Impfstoffkandidaten zu erhalten und Unsicherheiten hinsichtlich der kommerziellen Auswirkungen solcher Empfehlungen, Unsicherheiten hinsichtlich der Auswirkungen von COVID-19 auf das Geschäft, den Betrieb und die Finanzergebnisse von Pfizer sowie die wettbewerbliche Entwicklungen.

Weitere Ausführungen zu Risiken und Unsicherheiten finden Sie im Jahresbericht des am 31. Dezember 2019 endenden Geschäftsjahres von Pfizer im sog. „Form 10-K“ sowie in weiteren Berichten im sog. “Form 10-Q“, einschließlich der Abschnitte „Risk Factors“ und „Forward-Looking Information and Factors That May Affect Future Results”, sowie in den zugehörigen weiteren Berichten im sog. „Form 8-K“, welche bei der U.S. Securities and Exchange Commission eingereicht wurden und unter www.sec.gov und www.Pfizer.com verfügbar sind.

Über BioNTech

Archivfoto Besuch der Firma BioNTech 2018 OB Ebling mit MP Dreyer und Ministerin Ahnen.  v.l.n.r.: Doris Ahnen (Finanzministerin RLP), Michael Ebling (Oberbürgermeister Landeshauptstadt Mainz), Prof. Dr. Ugur Sahin (Vorstandsvorsitzender BioNTech), Prof. Dr. med. Christoph Huber (Aufsichtsrat BioNTech), Malu Dreyer (Ministerpräsidentin RLP), Dr. med. Özlem Türeci (Vorstand Medizin BioNTech)  © Staatskanzlei RLP
Archivfoto Besuch der Firma BioNTech 2018 OB Ebling mit MP Dreyer und Ministerin Ahnen. v.l.n.r.: Doris Ahnen (Finanzministerin RLP), Michael Ebling (Oberbürgermeister Landeshauptstadt Mainz), Prof. Dr. Ugur Sahin (Vorstandsvorsitzender BioNTech), Prof. Dr. med. Christoph Huber (Aufsichtsrat BioNTech), Malu Dreyer (Ministerpräsidentin RLP), Dr. med. Özlem Türeci (Vorstand Medizin BioNTech) © Staatskanzlei RLP

Biopharmaceutical New Technologies ist ein Immuntherapie-Unternehmen der nächsten Generation, das bei der Entwicklung von Therapien für Krebs und andere schwere Erkrankungen Pionierarbeit leistet. Das Unternehmen kombiniert eine Vielzahl an modernen therapeutischen Plattformen und Bioinformatik-Tools, um die Entwicklung neuartiger Biopharmazeutika rasch voranzutreiben. Das diversifizierte Portfolio an onkologischen Produktkandidaten umfasst individualisierte Therapien sowie off-the-shelf-Medikamente auf mRNA-Basis, innovative chimäre Antigenrezeptor (CAR)-T-Zellen, bispezifische Checkpoint-Immunmodulatoren, zielgerichtete Krebsantikörper und Small Molecules. Auf Basis seiner umfassenden Expertise bei der Entwicklung von mRNA-Impfstoffen und unternehmenseigener Herstellungskapazitäten entwickelt BioNTech neben seiner vielfältigen Onkologie-Pipeline gemeinsam mit Kollaborationspartnern verschiedene mRNA-Impfstoffkandidaten für eine Reihe von Infektionskrankheiten. BioNTech arbeitet Seite an Seite mit weltweit renommierten Kooperationspartnern aus der pharmazeutischen Industrie, darunter Genmab, Sanofi, Bayer Animal Health, Genentech (ein Unternehmen der Roche Gruppe), Regeneron, Genevant, Fosun Pharma und Pfizer. Weitere Information finden Sie unter: www.BioNTech.de

(Quelle:  www.BioNTech.de)