Kategorie-Archiv: Offenbach

Deutsches Ledermuseum Offenbach: DER HANDSCHUH Mehr als ein Mode-Accessoire – vom 12.11. 2022 – 30. 07. 2023

© Foto: Deutsches Ledermuseum, M. Url und Gestaltung: Antonia Henschel
© Foto: Deutsches Ledermuseum, M. Url
und Gestaltung: Antonia Henschel

2021 löste Bernie Sanders bei der Amtseinführung des US Präsidenten mit ihnen einen regelrechten Hype aus; die kürzlich verstorbene Queen Elizabeth II. trug sie zu jedem ihrer Outfits passend abgestimmt; Audrey Hepburn hat sich mit langen schwarzen im Film Frühstück bei Tiffany in das Gedächtnis ihrer Fans eingebrannt und Karl Lagerfeld sah man in den letzten Jahrzehnten vor seinem Tod nie ohne. Allen gemeinsam war der Handschuh ein guter Begleiter.

Das in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Mode gekommene Kleidungsstück, erfährt derzeit ein Comeback auf den internationalen Laufstegen und erhält auch durch die mit der Corona-Pandemie zusammenhängenden Hygiene-Maßnahmen mehr Aufmerksamkeit. Mit über 90 Exponaten zeigt das Deutsche Ledermuseum in Offenbach am Main ab dem 12. November 2022 in der Ausstellung DER HANDSCHUH: Mehr als ein Mode-Accessoire die umfangreiche Kulturgeschichte der Handbekleidung und den Facettenreichtum eines unterschätzten Accessoires.

Im deutschsprachigen Raum kommt dies einer Premiere gleich, da sich dem besonderen Kleidungsstück mit jahrtausendealter Tradition bislang keine Ausstellung umfassend widmete. Auch international haben nur wenige Museen dieses Thema präsentiert.

Die Ausstellung

© Deutsches Ledermuseum, M. Url
© Deutsches Ledermuseum, M. Url

Der Großteil der ausgewählten Handschuhe und Handschuhpaare war noch nie in einer Ausstellung zu sehen. Dabei offenbart die Sammlung des Deutschen Ledermuseums eine Bandbreite an Handschuhtypen aus verschiedenen Zeiten und Kulturen, die in abwechslungsreiche Themenbereiche gegliedert immer wieder neue Einsichten ermöglichen.

Werkzeuge und Utensilien der Handschuhproduktion gewähren überdies Einblicke in das seit dem Mittelalter bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts rein manuell betriebene Handwerk. Sinnlich erfahrbar wird die vergessene Mode des Handschuhparfums mit einer eigens kreierten Duftstation.

Mehr als ein Mode-Accessoire – Geschichte und Bedeutung

Luxus und Notwendigkeit Während der Fingerhandschuh bereits im Alten Ägypten als Luxusgut Status und Macht der tragenden Person ausdrückte, dienten Fausthandschuhe primär dem Schutz vor äußeren Einflüssen. Fäustlinge der Inuit zeigen exemplarisch wie Hände mit Leder und vor allem mit Pelz warmgehalten wurden. Neben konventionellen Handschuhtypen beleuchtet die Präsentation zudem besondere Formen. So kamen im 15. wie auch im 19. Jahrhundert fingerlose Halbhandschuhe in der Damenmode auf und der Muff war seit dem 16. Jahrhundert als luxuriöse Alternative beliebt.

Instrument und Symbol
Darüber hinaus zeigt die Ausstellung, wie Fingerhandschuhe über Jahrhunderte hinweg einen symbolischen Charakter als Rechtszeichen oder als Aufforderung zu einem Duell hatten. Fein gearbeitete Handschuhe eines Bischofs aus dem 18. Jahrhundert betonen die Würde des Amtes. Panzerhandschuhe einer Ritterrüstung aus dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts verweisen stellvertretend auf das heute als Redewendung geläufige Fehdehandschuh-Werfen in der einst höfisch-ritterlichen Kultur.

Etikette und Konsum
Für die elegante Garderobe gehörten Handschuhe lange Zeit zur Etikette. Das adäquate Tragen regelten geschlechtsspezifische und kontextabhängige Vorschriften. Anlässe oder Tageszeiten verlangten nach unterschiedlichen Schnitten, Farben und Lederarten, wie Nappa-, Glacé-, Velours oder Sämischleder aus Ziege, Rind und Hirsch. Zahlreiches Zubehör begleitete den Kauf: Exponate aus der Sammlung zeigen dekorative Handschuhkästen aus Leder oder Holz. Knöpfhaken oder Dehner, die das Anziehen – Glacéhandschuhe sollten wie eine zweite Haut sitzen – erleichterten, erweitern die Ausstellung.

Moden und Trends
Modelle namhafter Designer*innen wie Marc Jacobs und Dries Van Noten sowie bedeutender Modehäuser wie Chanel, Hermès, Maison Margiela oder Prada ergänzen die Sammlungsschau und illustrieren wiederkehrende Moden. Doch auch Persönlichkeiten, Film und Fernsehen oder die Sozialen Medien kreieren bis heute Sinnbilder und stoßen Trends an. Nicht nur an Karl Lagerfeld wird mit Halbhandschuhen der limitierten Tribute-to-Karl-Edition des Traditionsunternehmens Roeckl erinnert, ebenso ist ein weißer Handschuh als Markenzeichen für die Zeichentrickfigur Mickey Mouse in der Präsentation zu sehen.

Schutz und Leistung
Bis heute sind Handschuhe in unterschiedlichsten Berufen zum Schutz unentbehrlich. Den größten Markt bilden dabei Einmalhandschuhe aus Gummi oder Latex, die auch in der Ausstellung auf ihre diversen Einsatzbereiche hinweisen. Zudem ist der skandalträchtige Pinky Glove als gescheiterter Hygieneartikel für Frauen zu sehen. Die steigende Beliebtheit sowie Reglementierung und Kommerzialisierung von Sportarten im 20. Jahrhundert brachte eine Vielzahl an Handschuhtypen hervor. Unter anderem verdeutlichen Schwimmflossen aus Gummi, Eishockeyhandschuhe der 1960er Jahre oder die Boxhandschuhe des deutschen Schwergewichtsboxers Max Schmeling, wie Sportler*innen durch diese zum einen geschützt werden, zum anderen aber auch ihre Leistung effizienter steigern können. Der für Nintendo in den 1980er Jahren auf den Markt gebrachte Power Glove erweitert das Themenspektrum um den Bereich Hightech.

Kooperation mit dem Studiengang Accessoire Design der Hochschule Pforzheim
Im Rahmen der Ausstellung kooperiert das Deutsche Ledermuseum mit der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim, die den deutschlandweit einzigen Bachelorstudiengang
Accessoire Design‘ anbietet. Studierende der Klasse von Prof. Madeleine Häse entwickelten unter dem Titel PANTOPIA semesterübergreifende Kollektionen. Ideenskizzen, Prototypen und Endprodukte aus neun ausgewählten Arbeiten betonen darin nicht nur ästhetische und funktionale Aspekte des Kleidungsstücks, sondern setzen Handschuhe – auch im Zusammenspiel mit der Corona-Pandemie – in einen gesellschaftlichen Kontext mit aktuellem Zeitbezug.

Begleitband
Begleitend zur Ausstellung erscheint im Verlag arnoldsche Art Publishers eine umfassende, zweisprachige (dt./engl.) Publikation mit über 90 neu aufgenommenen Fotografien und über 100 Referenzabbildungen, herausgegeben von Inez Florschütz.

Die Ausstellungen des Deutschen Ledermuseums im Überblick

TSATSAS
Einblick Rückblick Ausblick
1. April 2022 bis 30. Oktober 2022, verlängert bis 26. März 2023

DER HANDSCHUH
Mehr als ein Mode-Accessoire
12. November 2022 bis 30. Juli 2023

DAS IST LEDER! Von A bis Z
Projektraum

LEDER.WELT.GESCHICHTE.
Sammlungspräsentation zum 100-jährigen Jubiläum des Deutschen Ledermuseums

Ort:
DEUTSCHES LEDERMUSEUM
Frankfurter Straße 86
63067 Offenbach am Main
Telefon +49 69 82 97 98 0
info@ledermuseum.de
www.ledermuseum.de

Mittwoch bis Freitag 10:00 bis 17:00 Uhr
Samstag bis Sonntag, Feiertag 11:00 bis 18:00 Uhr
Am zweiten Donnerstag im Monat bis 20:00 Uhr geöffnet

Artentreffen – tierisch schön – Alles im Wunderland – Kunst für Tiere – drei Ausstellungen im Deutschen Ledermuseum Offenbach, NKV Wiesbaden, Opel-Villen Rüsselsheim

artentreffen-3-klDrei Institutionen der Region, das Deutsche Ledermuseum in Offenbach am Main, die Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim und der Nassauische Kunstverein Wiesbaden, treffen zu einer Betrachtung der Tradition und des Wandels von Mensch-Tier-Beziehungen zusammen. Gemeinsam und doch aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln wird die Koexistenz von Mensch und Tier in verschiedensten Facetten thematisiert.

tierisch schön?
3. Oktober 2020 bis 30. Mai 2021
Deutsches Ledermuseum in Offenbach am Main

Alles im Wunderland
2. Oktober 2020 bis 7. Februar 2021
Nassauischer Kunstverein Wiesbaden

Kunst für Tiere
4. Oktober 2020 bis 17. Januar 2021
Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim

Die räumliche Nähe entlang der RMV-S-Bahnlinie 8, die die Städte Offenbach und Wiesbaden mit Halt in Rüsselsheim verbindet, ermöglicht dieses Artentreffen auf klimaneutralem Weg. Die Ausstellungskooperation ist Teil des aktuellen Themenschwerpunktes Erzählung.Macht.Identität des Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

tierisch schön?
3. Oktober 2020 bis 30. Mai 2021
Deutsches Ledermuseum in Offenbach am Main

Hocker, Dimitri Omersa für Almazan, 1960er/70er-Jahre © DLM, L. Brichta
Hocker, Dimitri Omersa für Almazan, 1960er/70er-Jahre © DLM, L. Brichta

Mit der Ausstellung tierisch schön? rückt das DLM die ambivalente Ästhetik seiner Exponate in den Fokus und nimmt die eigene Sammlung in den Blick.

Welche tierischen Rohstoffe wurden und werden von Menschen genutzt und wozu? Welche Rolle spielt die Einteilung von Tierarten in Nutz- und Haustier oder die den Tieren zugeschriebenen kulturellen Bedeutungen? Wie beeinflussen sie die Mode? Und was ist eigentlich unter Artenschutz und Veganismus zu verstehen? Auch die Nachhaltigkeit des Materials Leder wird dabei nicht außer Acht gelassen.

Ausgehend von dem umgestalteten Studioraum führt ein Parcours durch die Ausstellungsräume des DLM und lädt die Besucher*innen ein, die Objekte unter der Perspektive der aufgeworfenen Fragestellungen neu zu betrachten. Über 50 Exponate erzählen vom Umgang mit Tieren, ihrer Nutzbarmachung und Aneignung durch den Menschen und lassen auch den gesellschaftlichen Wandel ablesbar werden. Bereichert wird die Sammlungspräsentation um zeitgenössische künstlerische Positionen von Fernando und Humberto Campana, Heide Hatry, Christian Jankowski, Eva Ruhland und Marcel Walldorf, die mit den Objekten in Dialog treten.

Weitere Informationen

Alles im Wunderland
2. Oktober 2020 bis 7. Februar 2021
Nassauischer Kunstverein Wiesbaden (NKV)

artentreffen-alles-i-wunderland-3-10---7-2-21„Von der Grenze, die wir zwischen Tier und Mensch als gegeben annehmen, kann weder die Evolutionsbiologie noch die Paläoanthropologie mit Gewissheit definieren, an welchem Punkt sich nur animalisches von humanem Leben trennt. Auf der Suche nach dieser Grenze nimmt das „kluge Tier“ weitere Kategorisierungen und Hierarchisierungen vor, die Verwandtschaften herleiten, Gruppen bilden, aber vor allem darauf hinauslaufen, eine polare Bewertung zu manifestieren: lieb- oder unliebsam (Gefährte), nütz- oder schädlich (Ressource) – schließlich gut oder böse.

Die anthropozentrische Zuordnung unterscheidet zwischen Nutztieren, tatsächlich gemeint ist Ressource, Haustieren, zu häufig unter denaturierten Umständen in Gefangenschaft gehalten, und Schädlingen, die gar den wirtschaftlichen Erfolg des Menschen mindern, indem sie dessen Kulturpflanzen, Güter oder Bauwerke schädigen, Krankheitserreger übertragen oder als direkter Nahrungskonkurrent auftreten, spätestens hier versagt unsere sogenannte Moral.

Tatsächlich ist es der Mensch, der sich unfraglich als der größte Schädling des Planeten entpuppt, während er sich langsam der (öko-)systemerhaltenden Bedeutung der unzähligen, überwiegend kleineren Lebewesen mehr und mehr bewusst wird. Unmittelbar nach dem Fall durch den dunklen Tunnel bedarf es jetzt eines weißen Kaninchens – alles im Wunderland.“ (Text: NKV Wiesbaden)

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Kunst für Tiere – Ein Perspektivwechsel für Menschen
4. Oktober 2020 bis 17. Januar 2021
Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim

rtentreffen-kunst-fuer-tiere-3-10-3-10-21-5Die Ausstellung stellt Künstlerinnen und Künstler vor, die sich mit ihren Arbeiten dem Tier zuwenden, um sich näher mit den Beziehungen zwischen Mensch und Tier zu beschäftigen oder um einfach ihre Tierliebe auszudrücken. Das Duo Krõõt Juurak (geb. 1981) und Alex Bailey (geb. 1987) beispielsweise schafft mit ihren Performances for Pets wortwörtlich Kunst für Tiere. Das Künstlerpaar performt nicht für ein menschliches, sondern tierisches Publikum.

Die Auseinandersetzung mit dem Mensch-Tier-Verhältnis ist in der zeitgenössischen Kunst vielfältig und unterschiedlich. Künstlerinnen wie Sanna Kannisto (geb. 1974) und Gabriele Muschel (geb. 1941) werden zu visuellen Forscherinnen, die Tiere in entlegenen Gebieten aufspüren. Resultate sind neue Bildräume und Bildfindungen. Schafft Kannisto im Regenwald einzigartige Bühnengebilde für ihre Tierminiaturen, wandelt Muschel ihre Fotografien von Affen im heimischen Atelier zu Porträtzeichnungen voller Individualität. Jedes Porträt unterscheidet sich von dem anderen und zeigt Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Gesichtszügen und Merkmalen.

Das ambivalente Verhältnis von Mensch und Tier spielt bereits in frühen Arbeiten von Rosemarie Trockel (geb. 1952) eine besondere Rolle. »Jedes Tier ist eine Künstlerin«, lautet 1993 ihre Botschaft. Auch wenn sie damit dem berühmten Ausspruch »Jeder Mensch ist ein Künstler« von Joseph Beuys entgegentrat, ist eine Wertschätzung des Tieres impliziert. Im gleichnamigen Künstlerbuch veröffentlichte Trockel Porträts ihres Hundes mit einer liebevollen Widmung.

Tiere werden von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern als ästhetische Wesen begriffen, ernst genommen und neu gedacht. Die Hinterfragung der absoluten Trennung von Mensch und Tier könnte neue Perspektiven der Koexistenz der Arten aufzeigen. Dass das künstlerische Engagement für Tiere auch humorvoll sein kann, spiegelt sich nicht nur in den Ausstellungsexponaten, sondern auch im Vermittlungsprogramm der Opelvillen.

Weitere Informationen

Hölderlin zum 250. im Herbst 2020 – Festprogramm mit 30 Veranstaltungen und vier Ausstellungen in Frankfurt, Bad Homburg, Darmstadt, Hofheim und Offenbach

logo-hoelderlin250-jpgNur wenige Tage nach dem 20. März 2020, dem 250. Geburtstag des Dichters Friedrich Hölderlin, wurde das kulturelle Leben in Deutschland pandemiebedingt stillgelegt. Inzwischen haben die meisten Institutionen bundesweit den Spielbetrieb wiederaufgenommen. So setzt auch der Kulturfonds Frankfurt RheinMain gemeinsam mit seinen Partnerinstitutionen das spartenübergreifende Festprogramm „Hölderlin 2020“ ab Ende August fort. Der allergrößte Teil der 60 Veranstaltungen findet planmäßig statt oder konnte um einige Monate verschoben werden. Die Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin des Fonds, Dr. Julia Cloot, sieht in „Hölderlin 2020“ eine einzigartige Chance, das Schaffen des Dichters einem breiten Publikum näher zu bringen: „Die Veranstaltungen erstrecken sich nicht nur über das gesamte Rhein-Main-Gebiet, wir bringen Hölderlin auch auf ganz unterschiedliche Art und Weise zu den Bürgerinnen und Bürgern. Mit diesem spartenübergreifenden Programm aus Konzerten, Ausstellungen und Aufführungen erhält das Publikum tiefe Einblicke in das Leben Hölderlins, das eng mit der Region verwoben ist, und vor allem seine Wirkung auf die zeitgenössischen Künste.“

Den Anfang macht mit „Antigone. Bocksgesang von Hölderlin nach Sophokles“ eine Produktion des Frankfurter Theaters Willy Praml (Premiere am 28. August 2020), die auf Hölderlins Übersetzung in einer Bearbeitung von Martin Walser und Edgar Selge beruht. Die Wanderausstellung „Hölderlins Orte“ mit Arbeiten der langjährigen FAZ-Fotografin Barbara Klemm macht vom 7. September bis zum 23. Oktober im Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg Station. Ebenfalls noch bis Ende Oktober wird die Installation mit Buchskulpturen von Anja Harms und Eberhard Müller-Fries auf dem Gelände der Reimers Stiftung zu sehen sein.

Zwei Konzerte widmen sich neuer Musik nach Hölderlins Texten: Ein Konzert mit Uraufführungen von Geoffrey Alvarez, Michael Maierhof, Annette Schlünz und Andreas Sorg sowie einem Werk von Nicolaus A. Huber bestreiten die Sopranistin Carola Schlüter und das OfEnsemble im Klingspor Museum am 8. September 2020.

Erstmals vollständig und in Starbesetzung kommt am 16. September 2020 in der Alten Oper der Zyklus „Hölderlin lesen I – V“ des 2019 verstorbenen Komponisten Hans Zender zur Aufführung. Neben Salome Kammer (Stimme) und Teodoro Anzelotti (Akkordeon) treten ehemalige und aktuelle Stipendiaten der Internationalen Ensemble Modern Akademie auf. Am 19. September startet die Frankfurter Hölderlin-Festwoche der Stadt Frankfurt und des Freien Deutschen Hochstifts mit einem im Auftrag des Mousonturms konzipierten „Audiowalk“ für den Hölderlin-Pfad zwischen Bad Homburg und Frankfurt. Hierfür hat der Regisseur Akira Takayama eine Smartphone-App entwickelt, die den 22 Kilometer langen Weg zwischen Frankfurt und Bad Homburg in einen „anderen Ort“ verwandelt. An verschiedenen Stationen auf dem Weg schalten sich Audiobeiträge frei, für die 12 Autor/innen neue Texte, Erzählungen und Gedichte verfasst haben.

Auf das Jahr 2021 verschoben werden mussten die Licht- und Soundinstallation von Philipp Geist, die Ausstellung „Wie Wolken um die Zeiten legt. Werke von Anja Harms und Eberhard Müller-Fries“ (neuer Termin: 15. Januar 2021 – 14. Februar 2021) und die szenische Lesung „Ich, Hölderlin“, eine Produktion der Grimm-Festspiele in Hanau und Oestrich-Winkel, die im Sommer 2021 nachgeholt wird. Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain sieht in der Wiederaufnahme ein Zeichen des Aufbruchs: „Im Frühjahr mussten praktisch alle kulturellen Ereignisse heruntergefahren werden. So langsam sehen wir jedoch, dass Kultur wieder Einzug in den Alltag der Menschen erhält, wir so etwas wie eine Aufbruchsstimmung erleben. Die Wiederaufnahme des Festprogramms ‚Hölderlin 2020‘ ist in diesem Zuge ein wichtiger Schritt und wir laden alle Interessierten dazu ein, mit uns auf diese spannende Entdeckungsreise quer durch das Rhein-Main-Gebiet zu gehen.“

Das komplette Programm finden Sie unter www.hoelderlin2020.de und www.kulturfondsfrm.de, die Frankfurter Hölderlin-Festwoche auch unter: www.literaturstadt-frankfurt.de

Ausstellungsübersicht 2020 Deutsches Ledermuseum Offenbach

©  Foto: Diether  v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Das Deutsche Ledermuseum DML in Offenbach, eines der renommiertesten Häuser weltweit seiner Art, verfügt über einen einmaligen Sammlungsbestand aus sechs Jahrtausenden und fünf Kontinenten, der über 30.000 Objekte aus den Bereichen Angewandte Kunst, Ethnologie und dem Deutschen Schuhmuseum umfasst. Zu sehen sind Meisterwerke der europäischen Ledergestaltung vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Schuhwerk aus vier Jahrtausenden sowie herausragende ethnologische Objekte aus Amerika, Afrika, Asien und der Polarregion.

Auch 2020  veranstaltet das DML zudem  wieder spannende Sonderausstellungen rund um das Thema Leder:

STEP BY STEP Schuh.Design im Wandel
Vor dem Hintergrund der einzigartigen Schuhsammlung des DLM entfaltet sich mit STEP BY STEP: Schuh.Design im Wandel eine Ausstellung rund um das Thema Schuhe über alle Kontinente und durch alle Zeiten hinweg.

DAS IST LEDER! VON A BIS Z
Mit DAS IST LEDER! Von A bis Z präsentiert das DLM einen innovativen, multimedialen Projektraum, der umfassenden Einblick in den jahrtausendealten Werkstoff gibt und erstmals die Grundlagen von Leder in einem Dialog mit der herausragenden Sammlung des Museums zeigt.

IN BEZUG GESETZT: OBJEKTE BERICHTEN AUS AFRIKA
Ein Ausstellungsmodul im Sammlungsbereich Ethnologie wird zur Experimentierfläche, um neue Perspektiven auf ausgewählte Exponate der Afrika-Sammlung zu ermöglichen.

LEDER.WELT.GESCHICHTE.
100 JAHRE DEUTSCHES LEDERMUSEUM (1917-2017)
Anlässlich seines 100. Geburtstags zeigt das Deutsche Ledermuseum mit LEDER.WELT.GESCHICHTE. die zweite Ausstellung im Jubiläumsjahr 2017.

und ab 3. OKTOBER 2020 bis 30. MAI 2021
TIERISCH SCHÖN?. Über die Koexistenz von Mensch, Tier und Natur in verschiedensten Facetten durch zeitgleiche Ausstellungen neben dem DLM auch in Räumlichkeien der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim und des Nassauischen Kunstvereins Wiesbaden.

In einer Vorankündigung heißt es, dass sich das DLM „Mit TIERISCH SCHÖN?“  anhand von Objekten aus seinen drei Sammlungsbereichen – Angewandte Kunst, Ethnologie und Deutsches Schuhmuseum – mit der jahrtausendealten Beziehung zwischen Mensch und Tier auseinandersetzt. Seit jeher ist diese von Widersprüchen geprägt. Tiere spielen seit Urzeiten eine wichtige Rolle – einerseits stellten sie eine Bedrohung für den Menschen dar, andererseits waren sie als Jagd- und Beutetiere für den Menschen existenziell. In verschiedenen Kulturen werden Tieren magische Kräfte zugeschrieben; sie sind als Heilsbringer und Gottheiten bei Ritualen und in Religionen von zentraler Bedeutung. Einige dieser unterschiedlichen Gesichtspunkte will die Schau pointiert darstellen und kritisch analysieren. Die überwiegend aus Leder gefertigten Exponate, die einen weiten geografischen als auch zeitlichen Bogen spannen, nehmen dabei eine besonders ambivalente Position ein.

Ort:
DLM DEUTSCHES LEDERMUSEUM
Frankfurter Str. 86
63067 Offenbach am Main
Telefon: 069 829798 − 0
E-Mail: info@ledermuseum.de

STEP BY STEP SCHUH.DESIGN IM WANDEL Ab 26. Oktober 2019 Ledermuseum Offenbach

© Deutsches Ledermuseum Offenbach (DLM)
© Deutsches Ledermuseum Offenbach (DLM)

Für die ab 26. August 2019 im Deutschen Ledermuseum Offenbach (DLM) gezeigte Ausstellung „STEP BY STEP: Schuh.Design im Wandel“ haben die Kuratoren über 150 Schuhe oder Schuhpaare, von denen ein Großteil zum ersten Mal zu sehen ist, aus der über 10.000 Objekte umfassenden Schuhsammlung des DLM ausgewählt.Herausgekommen dabei ist eine außergewöhnliche Präsentation rund um das Thema Schuhe über alle Ethnien und Zeiten.

In unterschiedlichen Themenbereichen werden die Grundtypen des Schuhs – Sandale, Pantoffel, Halbschuh und Stiefel – be­ handelt und Fragen gestellt wie z.B.: Seit wann unterscheiden wir zwischen einem rechten und einem linken Schuh? Warum kennen wir heute Designer*innen­Schuhe? Wie hat sich der Absatz entwickelt oder worin besteht der erotische Reiz von bestimmten Schuhen?

Die in einer zeitgemäßen Form gestaltete Ausstellung zeichnet sich durch die kontrastreiche Zusammenstellung von histo­ rischen Schuhmodellen mit Schuhpaaren aus der Jetztzeit aus. So finden eine Stelzsandale aus Damaskus, 19. Jahrhundert, und eine Adilette von adidas, 21. Jahrhundert, zusammen.
Beide Sandalen waren für das Tragen in Badeanstalten sowohl von Frauen wie Männern gedacht, um u.a. vor dem Ausrutschen auf nassem Boden zu schützen. Mittlerweile besitzt die Adilette einen gewissen Kultstatus. Lassen Sie sich überraschen!

Infos zum vollständigen Programm „Ausstellungen und Veranstaltungen im DLM Deutschen Ledermuseum im 4. Quartal“

Deutsches Ledermuseum feiert 100. Geburtstag – Auftakt-Ausstellung „Linking Leather“ – Bescheid über 370 000 Euro Hessenförderung

Deutsches Ledermuseum Offenbach feiert 100jähriges Jubiläum. Foto: Diether v. Goddenthow
Deutsches Ledermuseum Offenbach feiert 100jähriges Jubiläum. Foto: Diether v. Goddenthow

Das Deutsche Ledermuseum feiert 2017 sein 100-jähriges Bestehen. Im Jahre 1917 wurde das Museum von Hugo Eberhardt in der einst florierenden Lederstadt Offenbach am Main als Sammlung von historischen Vorbildern für die Ausbildung junger Gestalter, Handwerker und Leder­waren­produzenten gegründet. Bis heute konnten mehr als 30.000 Objekte aus allen Kulturen und Epochen zusammengetragen werden. Damit ist das Deutsche Ledermuseum das weltweit einzige Museum, das ausschließlich alles rund um das Material Leder und artverwandte Materialen sammelt und präsentiert. In jüngster Zeit werden auch vermehrt alternative Lederersatzstoffe einbezogen.

vl. Museumsdirektorin Dr. Inez Florschütz, Prof. Frank Zebner, Design Innovation Institute Offenbach, an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach, Hessischer Kunst- und Kluturminister Boris Rhein und Landrat Dr. Felix Schwenke beim Jubiläums-Talk im Hugo-Eberhard-Saal des Deutschen Ledermuseums.  Foto: Diether v. Goddenthow
vl. Museumsdirektorin Dr. Inez Florschütz, Prof. Frank Zebner, Design Innovation Institute Offenbach, an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach, Hessischer Kunst- und Kluturminister Boris Rhein und Landrat Dr. Felix Schwenke beim Jubiläums-Talk im Hugo-Eberhard-Saal des Deutschen Ledermuseums. Foto: Diether v. Goddenthow

Im Jubiläumsjahr präsentiert das Deutsche Ledermuseum bewusst zwei gegensätzlich angelegte Ausstellungen, die auf die Bandbreite des Museums aufmerksam machen sollen, sowie ein umfassendes Rahmenprogramm. Sie laden ein, die Vielfalt des Materials Leder und die Qualität der Sammlungsobjekte neu zu entdecken. Linking Leather – Die Vielfalt des Leders ist eine multimediale, interaktive Installation, die mit modernsten Mitteln der Technik arbeitet. Die Ausstellung im September wird die heraus­ragenden Objekte, über welche das Deutsche Ledermuseum verfügt, – zum Teil noch verborgen in den Magazinen – in den Mittelpunkt stellen.

Direktorin Dr. Inez Florschütz und Kunst- und Kulturminister Boris Rhein schneiden die in Museumsform gebackene Geburtstagstorte an.  Foto: Diether v. Goddenthow
Direktorin Dr. Inez Florschütz und Kunst- und Kulturminister Boris Rhein schneiden die in Museumsform gebackene Geburtstagstorte an. Foto: Diether v. Goddenthow

Beide Ausstellungen zeigen, wie die Neuausrichtung des Museums aussehen soll und wie wir uns die Zukunft des Museums vorstellen. Dabei dreht sich alles, wie könnte es anders sein, um das Thema Leder. Dazu gehört auch, die verschiedenen Sammlungsbereiche – die Angewandte Kunst, die Ethno­­logie und das Deutsche Schuhmuseum – in Präsentationen immer wieder neu zu kombinieren und zu interpretieren, um anhand der Kulturgeschichte des Leders die Menschheitsgeschichte global zu veranschaulichen. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt diese Pläne mit insgesamt 370.000 Euro.

Bei der gestrigen  Eröffnung der Jubiläums-Ausstellung „Linking Leather – Die Vielfalt des Leders“ im Deutschen Ledermuseumbrachte brachte Kunst- und Kulturminister Boris Rhein den Förderbescheid seines Ministerium – sozusagen als Geburtstagsgeschenk – gleich mit zur großen Überraschung von Museumsdirektorin Dr. Inez Florschütz.  Diese hatte die zahlreichen Gäste begrüßt und einen Rück- und Ausblick gegeben und die einzelnen Vorhaben der Erneuerung des Ledermuseums aufgezeigt. Die Museumsdirektorin dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und   vor allen auch den Studenten der Hochschule für Gestaltung Offenbach für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Entwicklung der interaktiven Ausstellung sowie deren Professor Frank Zebner für die gute Kooperation.

In  diesen Turnschuhen schwor 1985 Joschka Fischer, der erste grüne Minister überhaupt, seinen Eid auf die hessische Verfassung., Foto: Diether v. Goddenthow
In diesen Turnschuhen schwor 1985 Joschka Fischer, der erste grüne Minister überhaupt, seinen Eid auf die hessische Verfassung., Foto: Diether v. Goddenthow

Landrat Dr. Felix Schwenke erinnerte sich in seinem Grußwort noch an die Turnschuhe von Joschka Fischer, die ihn als Schüler bei einem Schulausflug ins Deutsche Ledermuseum besonders beeindruckten. Heutigen Schülern müsste man die besondere Bewandtnis der Fischer-Turnschuhe schon erläutern, damit sie verstehen, warum auch abgelatschte Turnschuhe den Weg in die Vitrine neben vielen anderen Promi-Schuhen gefunden hätten. Wer weiß beispielsweise dass in der Schuhsammlung sogar die Schuhe der echten Sissi, der Kaiserin Elisabeth von Österreich, zu bestaunen sind.

Selbst Original- Schuhe von Maria Theresia, 1850, sind im Ledermuseum zu bewundern. Foto: Diether v. Goddenthow
Selbst Original- Schuhe von Maria Theresia, 1850, sind im Ledermuseum zu bewundern. Foto: Diether v. Goddenthow

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein bekannte, dass  er sich nie habe vorstellen können, über welch wertvolle, ja weltweit einzigartige Sammlungen das Deutsche Ledermuseum verfüge. Und es eine Pflicht wäre, diese Sammlungen für Offenbach, für Rhein-Main, für Hessen, ja für ganz Deutschland und darüber hinaus zu erhalten.  Abgesehen davon, dass das in die Jahre gekommene Museum dringend einer Erneuung bedürfe, wären auch die  Anforderungen, die Besucherinnen und Besucher an Museen stellten,  immer höher. „Es geht nicht mehr nur um reine Wissensvermittlung, auch die Unterhaltung darf nicht zu kurz kommen. Alle Sinne sollen dabei angesprochen werden: Exponate oder Materialen dürfen auch mal angefasst und Geschichte auch digital erlebbar gemacht werden. Ich freue mich, dass das Deutsche Ledermuseum mit einem neuen Konzept seine spannenden Ausstellungsstücke in Zukunft noch ansprechender präsentieren kann. Dieses Engagement unterstützen wir gern“, unterstrich Kunst- und Kulturminister Boris Rhein die Notwendigkeit der Förderung seitens des Landes Hessen.

Rundgang durch die neue Jubiläums-Ausstellung "Linking Leather" vl. Landrat Dr. Felix Schwenke, Dr. Inez Florschütz, Kunst- und Kulturminister Boris Rhein und Prof. Frank Zebner,  Foto: Diether v. Goddenthow
Rundgang durch die neue Jubiläums-Ausstellung „Linking Leather“ vl. Landrat Dr. Felix Schwenke, Dr. Inez Florschütz, Kunst- und Kulturminister Boris Rhein und Prof. Frank Zebner, Foto: Diether v. Goddenthow

Das Deutsche Ledermuseum fit für die Zukunft zu machen, ist  Ziel der Förderung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Für zwei halbe wissenschaftliche Mitarbeiterstellen stellt es 70.000 Euro Sondermittel bereit; die neu eingestellten Expertinnen kümmern sich um innovative, frische Ausstellungs- und Vermittlungskonzepte. Hinzu kommen 20.000 Euro Sachmittel. Für die Anfertigung einer Machbarkeitsstudie im Jahr 2017 wurden zusätzlich 60.000 Euro bewilligt. Außerdem unterstützt das Land Hessen das Deutsche Ledermuseum mit einer institutionellen Förderung in Höhe von 220.000 Euro.

„Linking Leather – Die Vielfalt des Leders“.

Die ersten Besucher testen die interaktiven Installationen. Foto: Diether v. Goddenthow
Die ersten Besucher testen die interaktiven Installationen. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Neuausrichtung zeigt sich gleich in einer der beiden Jubiläums-Ausstellungen. „Linking Leather – Die Vielfalt des Leders“. Bei dieser Ausstellung handelt es sich um eine multimediale, interaktive Installation, die sich ganz dem Material Leder widmet und dieses auf neue Weise erfahrbar macht. Sie stellt das Mitmach-Erlebnis in den Vordergrund und setzt dafür neueste Techniken ein: Die Besucherinnen und Besucher aktivieren Bildschirme und Projektionsflächen, wenn sie nah herantreten. Mit Gesten können sie Bilder erscheinen lassen, Texte aufrufen und sich spielerisch durch die Welt des Leders bewegen. Die verschiedenen Leder-Arten und bekanntesten Gerbverfahren sind dabei genauso Thema wie vegane Alternativen und die Haltung der Lederindustrie zum Umweltschutz. In einer „Fühlstation“ können die Besucher Lederarten tasten und vergleichen. Die Präsentation, die stark auf neue Medien setzt, haben Studierende der Hochschule für Gestaltung Offenbach entwickelt.

Das Linking-Leather-Team erhielt viel Applaus. Zu den Studierenden gehörten: Fabian Schöfer, Julian Kuhn, Pia Scharf, Sharon Cho, Tamara EdaTemucin und Thao Eder in Zusammenarbeit mit Volontärin Vanessa Didion M.A. vom DLM.Foto: Diether v. Goddenthow
Das Linking-Leather-Team erhielt viel Applaus. Zu den Studierenden gehörten: Fabian Schöfer, Julian Kuhn, Pia Scharf, Sharon Cho, Tamara EdaTemucin und Thao Eder in Zusammenarbeit mit Volontärin Vanessa Didion M.A. vom DLM.Foto: Diether v. Goddenthow

 

16. September 2017 bis 25. Februar 2018

In der zweiten Ausstellung im Jubiläumsjahr stehen herausragende Sammlungsobjekte mit ihrer individuellen Geschichte und Beschaffenheit im Zentrum. In jedes Objekt, gleich welcher Ethnie oder Herkunft, ist die Entstehungszeit und Kulturgeschichte gleichsam eingeschrieben. Daneben entwickeln sich in der Präsentation spannende Dialoge und Querverweise zwischen den Werken:
So trifft beispielsweise das älteste Objekt der Sammlung, ein ägyptisches Gefäß aus Rohhaut, auf das neueste, einen Turnschuh aus recycelten Materialien. Die Hutschachtel von Johann Wolfgang von Goethe wird zusammen mit den Hausschuhen von Ulrike von Levetzow, Goethes letzter (un­erfüllter) Liebe, gezeigt. Im Deutschen Ledermuseum begegnen sie sich jetzt erstmals.

Daneben wird es auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Museums- und Sammlungs­geschichte des DLM geben – etwa eine leere Vitrine, in der über viele Jahre Schrumpf­köpfe indigener Völker gezeigt wurden, mit Hinweisen auf die aktuelle Diskussion über den Umgang mit diesen menschlichen Artefakten. Dies betrifft seit dem Artenschutzübereinkommen etwa auch die veränderte Sicht auf Reptilleder und andere exotische Lederarten. Durch die mit Bedacht aus­gewählten Exponate und eine zeitgemäße Form der Präsentation wird die besondere kultur­geschichtliche Bedeutung von Leder – und heute zunehmend auch der Einbezug von alternativen Lederersatzstoffen – vermittelt, und das ausschließlich über Objekte der Sammlung.

Der neue Internetauftritt des DLM

Pünktlich zur ersten Ausstellung im Jubiläumsjahr ging gestern Abend auch die neue Webseite des DLM www.ledermuseum.de online.
Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zum Deutschen Ledermuseum, seinen Sammlungen, den laufenden Ausstellungen sowie dem aktuellen Programm. Daneben sind Highlights der Sammlungen zu sehen und es wird ein kurzer Einblick in die Museumgeschichte und die Arbeit des DLM-Förderkreises gegeben.

 

Ort

Deutsches Ledermuseum Offenbach . Foto: Diether v. Goddenthow
Deutsches Ledermuseum Offenbach . Foto: Diether v. Goddenthow

DLM Deutsches Ledermuseum
Frankfurter Str. 86
63067 Offenbach am Main
Telefon: +49 69 829798 – 0
Fax: +49 69 829798 – 28
E-Mail: info@ledermuseum.de
Webseite: www.ledermuseum.de