Kategorie-Archiv: Stadtbibliothek Mainz

„Tag der Archive“: Auch Mainzer Magazine öffnen am 01. März 2024 ihre Pforten

Stadtbibliothek Mainz (Stabi) © Foto Diether von Goddenthow
Stadtbibliothek Mainz (Stabi) © Foto Diether von Goddenthow

(rap) Zum „Tag der Archive 2024“ öffnen auch die Mainzer Archive ihre Magazine, um die Schätze der Öffentlichkeit zu präsentieren. In diesem Jahr beteiligen sich das Archiv des Landtags Rheinland-Pfalz, das Archiv des SWR, das Dom- und Diözesanarchiv sowie das Universitätsarchiv als auch das Stadtarchiv ihre Pforten.

An zwei Tagen zeigen Archivar:innen überaus Wissenswertes, Überraschendes und Kurioses rund um das Thema „Essen und Trinken“. Unsere Nahrung ist als „conditio humana“ eines der Grundbedürfnisse des Menschen. Doch was und wie wir essen und trinken, hat sich über die Jahrhunderte gewandelt. Grund genug, einmal genauer hinzuschauen.

Den Einstieg macht am Freitag, 01. März 2024 (18.30 – 20.00 Uhr) das Stadtarchiv Mainz. In einem Bogen vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert wurden Archivalien ausgesucht, die von Bier aus Mainz oder Nahrung einfacher Bürger in der frühen Neuzeit, von vergangener Festkultur und auch Hungersnot erzählen. Im Anschluss an die Archivalienpräsentation besteht die Möglichkeit zu einer Führung durch die Archivmagazine.

Am Samstag, 02.März 2024, wird der Tag der Archive online von 16.00 – 18.00 Uhr fortgesetzt. In Kurzvorträgen beleuchten das Dom- und Diözesanarchiv, das Archiv des Landtags Rheinland-Pfalz, das Archiv des SWR, das Universitätsarchiv als auch das Stadtarchiv das Motto „Essen und Trinken“ durch die Jahrhunderte.

Weitere Informationen auf der Website des Stadtarchivs Mainz und der teilnehmenden Archive.

„60 Jahre Mainzelmännchen“ – Jubiläumsausstellung in der Stadtbibliothek Mainz

 © ZDF
© ZDF

(rap) Am 02. April 1963 hatten die Mainzelmännchen ihren ersten Auftritt im ZDF – und sind seit jenem Tag durchgehend als Werbetrenner auf Sendung. Die Ausstellung in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek zeigt Stationen einer unvergleichbaren Karriere, sowohl vor als auch hinter der Kamera und lässt das Publikum in die 60-jährige Geschichte der sechs kleinen Charaktere eintauchen. Zu sehen sind neben Filmen auch Originalentwürfe und -zeichnungen, Mainzelmännchen-Merchandise aus sechs Jahrzehnten und einige außergewöhnliche Exponate zu den Ehrenbürgern der Stadt Mainz.
Die Ausstellung wurde vom Animationsstudio NFP konzipiert und mit Exponaten aus dem Firmenarchiv aus der Zeit zwischen 1963 und Heute zusammengestellt. Die Schau ist vom 29. März bis zum 9. Juni 2023 zu sehen.

Zur Ausstellungseröffnung in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek (Lesesaal im 2. OG, Rheinallee 3B, 55116 Mainz) mit Oberbürgermeister Nino Haase, Kulturdezernentin Marianne Grosse sowie Dr. Stephan Fliedner (Direktor der Bibliotheken der Stadt Mainz) sowie Stefan Thies, Geschäftsführer nfp Animation, am Mittwoch, 29. März 2023 um 18.00 Uhr sind Interessierte herzlich eingeladen.

Das Platzangebot ist begrenzt, daher wird um eine Anmeldung unter stb.direktion@stadt.mainz.de oder via Telefon unter 06131- 122649 gebeten.

Leseforscher Prof. Gerhard Lauer über Lesemüdigkeit in digitalen Zeiten am 6.10.21 Mainzer Stadtbibliothek

Treffpunkt Stadtbibliothek der Mainzer Bibliotheksgesellschaft „Am Ende das Lesen? Zur Gegenwart und Zukunft des Lesens, wenn alles anders wird“ – Vortrag und Gespräch mit Gerhard Lauer

(rap) Die Mainzer Bibliotheksgesellschaft, Förderverein der städtischen Bibliotheken, veranstaltet im Rahmen ihres „Treffpunkt Stadtbibliothek“ eine dreiteilige Vortragsreihe zum Thema „Bibliotheken und Bücher im 21. Jahrhundert. Haben Bücher noch eine Zukunft?“ Nach dem Auftakt Anfang September ist am Mittwoch, 06. Oktober 2021 um 18.30 Uhr Gerhard Lauer zu Gast in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek und spricht über die „Gegenwart und Zukunft des Lesens“.

Die Klage ist allgemein, dass immer weniger gelesen würde. Schuld seien Computer und Internet, so sagt man. Tatsächlich wird weiterhin gelesen, vieles bleibt dabei gleich, aber einiges ändert sich gerade unter jüngeren Lesern. Der Vortrag zeigt an Beispielen die vielen neuen Wege des Lesens und Schreibens und erläutert, wie die Lesegesellschaft der nahen Zukunft aussehen dürfte, ja vielfach schon aussieht.

Prof. Dr. Gerhard Lauer ist – nach Professuren in Göttingen und Basel – seit Herbst 2021 Professor für Buchwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Schwerpunkte seiner Forschung sind Buchgeschichte und Leseforschung.

Veranstalter: Mainzer Bibliotheksgesellschaft e.V.

Veranstaltungsort: Ausleihe (im EG) der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek, Rheinallee 3B, 55116 Mainz.

Der Einlass zur Veranstaltung kann nur nach vorheriger Anmeldung und entsprechender Kontaktdaten-Erfassung sowie einem negativen Testergebnis, einem vollständigen Impfnachweis oder einer „Genesenen“-Bescheinigung erfolgen. Es gilt zudem die Maskenpflicht (bis zum Platz).
Anmeldung nötig:
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Anmeldung daher zwingend erforderlich. Bitte melden Sie sich per Mail und mit Angabe Ihrer Kontaktdaten (Name, Adresse und Telefonnummer) unter
info@MainzerBibliotheksgesellschaft.de
oder vormittags zwischen 9.00 und 12.00 Uhr unter der Nummer
Telefon: +49 6131 12-2649

Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Übergabe der von-Zabern-Portraits an das Mainzer Stadtarchiv

Zabern-Gemälde im Magazin des Stadtarchivs © Stadt Mainz
Zabern-Gemälde im Magazin des Stadtarchivs © Stadt Mainz

Mehr als 100 Jahre Mainzer Buchdruckgeschichte im Bild: Stadtarchiv erhält Portraits der Familie von Zabern geschenkt

Kulturdezernentin Marianne Grosse und Stadtarchivleiter Wolfgang Dobras sind hocherfreut über eine großzügige Schenkung; 13 Bildnisse der ehemaligen Mainzer Drucker- und Verlegerfamilie von Zabern gingen jüngst in den Besitz des Stadtarchivs über.

Dass die wertvollen Gemälde nicht in den Kunsthandel, sondern in das Stadtarchiv gelangt sind, hob Kulturdezernentin Marianne Grosse nochmals eigens hervor und sprach dem Spender ihren großen Dank für seine Entscheidung aus: „Ich bin sehr glücklich, dass diese äußerst qualitätsvollen Portraits, die bislang nur aus Reproduktionen bekannt waren, nun die Sammlung des Stadtarchivs Mainz wunderbar ergänzen und damit der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Dem Schenker Joachim Ihering danke ich sehr herzlich für diese schöne Geste und das große Vertrauen.“

„Mit den von Zabern-Gemälden hat das Stadtarchiv einen wichtigen bildlichen Schatz zur Geschichte des Mainzer Bürgertums im 19. Jahrhundert hinzugewonnen“, ergänzt Archivleiter Dr. Wolfgang Dobras zur Bedeutung der außergewöhnlichen Gabe.

Die Familie von Zabern hat mit ihrer 1802 gegründeten Offizin, die bis 2010 als eigenständige Firma existierte und deren Name als Imprint der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt weiterlebt, den Ruf von Mainz als Medienstadt entscheidend mitgeprägt. Schon im 19. Jahrhundert sind Druckerei und Verlag durch Werke zur antiken Geschichte überregional bekannt geworden. Die dem Stadtarchiv nun übergebenen Bildnisse decken einen Zeitraum von gut 100 Jahren Familiengeschichte ab: Aus dem Jahr 1825 stammen die beiden ältesten Ölgemälde, die von der Hand des angesehenen Mainzer Porträtisten Philipp Kieffer den Firmengründer Theodor von Zabern und seine Ehefrau Wilhelmine Friederike Schenk zeigen.

Auf dem jüngsten Porträt, einer kolorierten Fotografie, ist Anna Benndorf, geb. von Zabern, zu sehen, die nach dem Erlöschen der Familie im Mannesstamm 1902 die Firma erbte. Zu diesem Zeitpunkt gelangten die Bilder nach Leipzig, wo Anna Benndorf mit ihrem Mann, dem Kommerzienrat Paul Benndorf, lebte. Seitdem haben die Bilder eine bewegte Odyssee hinter sich. Die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs überstanden die Gemälde in Leipzig unbeschadet. Der Enkelin von Anna Benndorf, Barbara, gelang es bei ihrer Flucht aus der DDR in den 1950er Jahren, einige wenige Familienstücke, darunter die von Zabern-Gemälde, per Paketpost an Bekannte im Westen vorauszuschicken.

Auch wenn Verlag und Druckerei seit 1926 bzw. 1929 nicht mehr in Familienbesitz waren, zeugten die Gemälde als sichtbarer materieller Rest von der großen Familientradition und wurden von Barbara Benndorf entsprechend hochgeschätzt. Besuchern ihrer Wohnung fiel beim Betrachten immer die verblüffende Ähnlichkeit Barbara Benndorfs zu ihrer Urgroßmutter Christine von Zabern auf, deren Porträt vom Mainzer Maler Benjamin Orth aus dem Jahr 1854 ebenfalls zur Schenkung gehört. Jetzt hat der Ehemann der 1997 verstorbenen Nachfahrin der Familie von Zabern, der ehemalige Frankfurter Architekt Joachim Ihering, alle Bildnisse der Stadt Mainz geschenkt.

Der fast neunzigjährige, seit einigen Jahren in Nürtingen lebende Witwer Joachim Ihering erklärte dazu, der Entschluss, die Bilder ins Stadtarchiv zu geben, sei im Laufe der Jahre gereift. Den entscheidenden Anstoß habe der Ausstellungskatalog über den ägyptischen Pharao Tutenchamun 1980 gegeben. „Erst nachträglich bemerkten meine Frau und ich, dass das Buch im Zabern-Verlag erschienen war“. Sie hätten daraufhin den Kontakt mit der Firma gesucht, woraus eine Freundschaft mit dem damaligen Verleger Franz Rutzen und dessen Frau entstanden sei.

Über Franz Rutzen wiederum habe man den späteren Archivdirektor Friedrich Schütz kennengelernt, der 1985 die Geschichte zum 200jährigen Jubiläum der Offizin (einschließlich ihrer bis 1785 reichenden Vorgeschichte) verfasste. Mit den Jahren habe sich ein Vertrauensverhältnis entwickelt, so dass er mit Friedrich Schütz dann schon 2002 die jetzt erfolgte Übergabe geregelt habe. Gerne hätte Joachim Ihering die Bilder dem Stadtarchiv persönlich überreicht, doch wegen der Corona-Pandemie war dies nicht möglich, so dass diese Aufgabe bereits vor einigen Wochen sein Neffe Martin Ihering übernommen hat.

Stadtarchiv
Rheinallee 3b
55116 Mainz
Telefon 06131 12-2526
Telefax 06131 12-3569
E-Mailstadtarchivstadt.mainzde

Kein „regelrechter Heimatschriftsteller“ – Zum Tode von Ror Wolf

(rap) Nach mehr als 30 Umzügen landete er im Jahre 1990 schließlich in Mainz. Und doch sah er sich selbst nie als „regelrechten Heimatschriftsteller“. 1997, in seiner Dankesrede zur Vergabe des rheinland-pfälzischen Kunstpreises, sagte Ror Wolf: „Ein regelrechter Heimatschriftsteller bin ich nicht gerade. Ich kann auch anderswo schreiben. Ich kann an jedem denkbaren Platz der bewohnten Welt schreiben. Ich habe zwei Jahre im 13. Stock eines Gonsenheimer Hochhauses geschrieben, und Sie dürfen sicher sein, dass fast alles, was damals im 13. Stock eines Gonsenheimer Hochhauses zu hören war, in meinen Büchern steht. Ich habe außerordentliche Erfahrungen gemacht mit den Geräuschen, die man natürlich nicht nur in Gonsenheim hört, sondern in sämtlichen Hochhäusern der Welt. Das ist nichts Heimatspezifisches.“

Und doch, Mainz, seine letzte Wahlheimat und das rheinhessische Umland, müssen ihn tief geprägt haben: „… So ging ich weiter nach Olm, unter der ungeheuren Wolkenverwüstung hinweg, über dicke Geschwülste auf diesen randlosen Wegen, aus denen meterlang bleich aus der Tiefe die Olme krochen, durch diesen wurmweichen, sturmreichen Wald. Ein nahezu schaumiger Himmel, eine struppig behaarte Landschaft, eine ich glaube fauchende Landschaft; …“ (Aus: Im mondlosen Olm. Wortbrüche.)

Ror Wolf wurde 1932 als Richard Georg Wolf in Saalfeld/Thüringen geboren. Nach seinem Weggang aus der DDR, wo man ihm die Aufnahme eines Studiums verweigert hatte, nahm er an der Universität in Frankfurt am Main das Studium der Literatur, Soziologie sowie Philosophie auf. Rasch begann er, in der Studentenzeitung Diskus Prosa, Lyrik und Bildcollagen, aber auch Literatur-, Theater- und Jazz-Kritiken zu publizieren. Wolf wurde Feuilletonredakteur beim Diskus – und später Literaturredakteur beim Hessischen Rundfunk. Seit 1963 war er freier Schriftsteller.

Wolfs literarisches Schaffen war eine spielerische, doch abgründige Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit, die bei ihm nur als hochmelodiöser Wortraum existiert. Dennoch sind seine Bücher, die die Grenzen traditioneller Erzählmuster souverän in Frage stellen, nicht lediglich Sprachspiele ohne Realitätsbezug. Auf wie viel Wirklichkeit sich Wolf einließ, zeigen seine populären Fußballbücher und die dazugehörenden Radio-Collagen sehr deutlich. Auch mit seinen Hörspielen war er höchst erfolgreich: „Leben und Tod des Kornettisten Bix Beiderbecke aus Nordamerika“ wurde 1988 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet und gilt als eines der erfolgreichsten deutschen Hörspiele. Das Werk von Ror Wolf wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter der Georg-K.-Glaser-Preis des Landes Rheinland-Pfalz und des SWR 2014.

Marianne Grosse, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Mainz, sagte zum Tod von Ror Wolf: „Ein sprachmächtiger Literat und Lyriker hat Mainz verlassen. Wir verlieren mit Ror Wolf einen Autor, der von sich selbst sagte, zwar kein Mainzer Autor zu sein, aber ein in Mainz lebender Autor, der gern in Mainz lebt. Und dies spürt man in seinen Schriften. Sein großartiges Werk, in dem auch Mainz, Rheinhessen und unsere Lebensart ihren Niederschlag fanden, wird in Mainz noch lange nachhallen.“

Hinweis
Die Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz (Rheinallee 3 B) hat zum Gedenken an Ror Wolf einen Büchertisch eingerichtet, der ab sofort bis zum 13. März 2020 entleihbare Werke von Ror Wolf präsentiert.

Hugos politisch-philosophische Lyrik Abschlussveranstaltung der Reihe „Victor Hugo – Der Europäer“

„Victor Hugo – Der Europäer“ © Foto: Diether v. Goddenthow
„Victor Hugo – Der Europäer“ © Foto: Diether v. Goddenthow

(rap) Die Veranstaltungsreihe „Victor Hugo – der Europäer“ beleuchtet einige der wichtigsten Aspekte im Werk und in der Gedankenwelt des großen europäischen Humanisten. Die Lesung in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek am Mittwoch, 5. Juni um 18.30 Uhr beendet die Reihe – dieser Abend ist Hugos politisch-philosophischer Lyrik gewidmet. Im Dialog lesen Günter Minas, Organisator der Reihe, und Martin Herrmann, Schauspieler am Staatstheater Mainz.

Ein dichterisches Monument wie Goethe für Deutschland stellt Victor Hugo für die Franzosen dar. Er hinterlässt ein umfangreiches Werk aus Dramen, Romanen und Gedichtsammlungen. Aber Hugo war nicht nur Schriftsteller, sondern Mann der politischen Tat, der schon früh die Idee eines vereinten Europa entwickelte. Das poetische Werk Victor Hugos ist in deutscher Übersetzung praktisch nur noch in Bibliotheken greifbar, nämlich in den Buchausgaben des 19. Jahrhunderts, etwa den Nachdichtungen von Ferdinand Freiligrath.
In den Werken spannt sich ein Bogen philosophischer Gedanken, die immer wieder mit starken Naturbildern und optischen Impressionen angereichert sind. Hugo sinniert über den Lauf der Geschichte, die er als „bitteres Epos der Menschheit“ versteht, entwickelt eine teils magisch-okkulte Weltdeutung, nutzt aber auch Mittel der politischen Satire.

Veranstaltungsort: Lesesaal der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek, Rheinallee 3B, 55116 Mainz.
Eintritt frei, Spenden willkommen.

Mainzer Stadtschreiberin 2018 liest am 26.09. in Wissenschaftlicher Stadtbibliothek

Anna Katharina Hahn, Mainzer Stadtschreiberin 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow
Anna Katharina Hahn, Mainzer Stadtschreiberin 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow

(rap) Am 26. September 2018, 18.30 Uhr ist Anna Katharina Hahn zu Gast in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek. Die Autorin ist diesjährige Preisträgerin des renommierten Stadtschreiber Literaturpreises, der jedes Jahr von der Landeshauptstadt Mainz und dem ZDF vergeben wird. Beim letzten „Treffpunkt Stadtbibliothek“ für dieses Jahr liest Hahn aus einer Auswahl ihres bisherigen Werkes.

Mit großartiger Menschen- und Milieukenntnis, mit ihrem ebenso präzisen wie ironischen Sprachwitz ist Anna Katharina Hahn eine durch und durch heutige Autorin. Sie ist die große Erzählerin des jungen Bürgertums ihrer schwäbischen Heimat mit allen seinen Irrungen und Abgründen. Thematisch und stilistisch greift sie von Buch zu Buch weiter aus: Über den Stadtrand von Stuttgart bis nach Spanien, vom knappen Realismus, über beziehungsreiche Anspielungen auf die Romantik, bis hin zum fast schon surrealen Entwurf der Verschmelzung einer Tochter mit ihrer Mutter und mit deren bewegtem Leben.

Anna Katharina Hahn wurde 1970 im schwäbischen Ruit auf den Fildern geboren und wohnt in Stuttgart. Seit den 1990er Jahren veröffentlichte sie zunächst kürzere literarische Arbeiten in Zeitschriften und Anthologien. Es folgten zwei Bände mit Erzählungen („Sommerloch“, 2000, „Kavaliersdelikt“, 2004), ehe ihr mit dem Roman „Kürzere Tage“, der im grün-linken Stuttgarter Bürgertum spielt, im Jahr 2009 der Durchbruch bei der Kritik und bei den Lesern gelingt. Auch ihr nächster Roman „Am schwarzen Berg“ (2012), der das gehobene Bürgertum in Zeiten des Protestes gegen Stuttgart 21 zeigt, war ein großer Erfolg bei Publikum und Kritik. Für ihren jüngsten Roman „Das Kleid meiner Mutter“ (2016), der die junge Generation Spaniens in prekären Verhältnissen schildert, erhielt sie viel Resonanz.

Veranstaltungsort: Lesesaal der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek, Rheinallee 3B, 55116 Mainz.

Eintritt frei, Spenden willkommen.

Literarisch-musikalischer Abend zu Heinrich Heine mit Burkhard Engel am 20.Jan 2016 in der StaBi Mainz

Literarisch-musikalischer Abend zu Heinrich Heine mit Burkhard Engel

(rap) – Am Mittwoch, 20. Januar 2016, um 18.30 Uhr, eine musikalische Lesung zu Heinrich Heine mit dem Cantaton Theater mit Burkhard Engel statt.

Veranstaltet wird der Abend von der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung. Aufgrund der Bauarbeiten in der Stadtbibliothek wird die Veranstaltung in die benachbarte Steinhöfelschule (Rheinallee 3, 55116 Mainz) verlegt.

In Anlehnung an den Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar lädt der Abend dazu ein, Heinrich Heine als einen kritischen und unabhängigen Dichter wiederzuentdecken, der scharf mit dem Obrigkeitsstaat, dem Nationalismus und jeglicher politischer Unterdrückung ins Gericht ging. Heines Texte wurden in seiner deutschen Heimat verboten. Mit Rezitation, Gesang und Gitarrenmusik werden Lieder und Satiren, Sprache und Esprit des Dichters präsentiert.

Der in Frankfurt geborene Burkhard Engel steht bereits seit über 20 Jahren mit literarisch-musikalischen Programmen in Deutschland, Österreich, Rumänien und der Schweiz auf der Bühne.

Lesung: Gerd Berghofer liest Dietrich Bonhoeffer am 30.09.15 in Stadtbibliothek Mainz

(rap) – Die Wissenschaftliche Stadtbibliothek sowie die Konrad-Adenauer-Stiftung laden Mittwoch, 30.9.2015, 18.30 Uhr zu einem Abend rund um den Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer ein.

Der Publizist und Rezitator Gerd Berghofer wird dabei Bonhoeffers Biographie, dessen Texte und seine Rolle im Widerstand beleuchten.
Wegen der anhaltenden Sanierungsarbeiten in der Stadtbibliothek findet die Lesung im Vortragssaal der Steinhöfelschule direkt neben der Stadtbibliothek statt (Rheinallee 3).

Hinweis: Diese Lesung war ursprünglich für den 24. Juni 2015 anlässlich des Jahrestages der Bücherverbrennung in Mainz geplant, musste damals aber aufgrund einer Erkrankung von Herrn Berghofer ausfallen und wird mit diesem Ersatztermin nun nachgeholt.

Dietrich Bonhoeffer war ein Ausnahmetheologe. Seine neue Lesart der Bibel fand Anklang, insbesondere bei jungen Menschen. Gebildet, aus gut bürgerlichem Elternhaus stammend, engagiert, kritisch – so ging er seinen Weg in tiefer christlicher Überzeugung.
Sein Denken, nach dem man „dem Rad in die Speichen fallen muss, wenn es nötig“ sei, brachte ihn in den Widerstandskreis. Als einer von ganz wenigen Kirchenmännern hatte Bonhoeffer auch die Juden im Blick, und seine Aussage „Wer nicht für die Juden schreit, darf nicht gregorianisch singen“ ist heute Beleg für seine aufrechte Haltung.

Am 9. April 1945 wurde der Theologe in Flossenbürg ermordet. Vielfach ist Dietrich Bonhoeffer mit dem Kirchenlied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ präsent. Aber er ist viel mehr als das – und Gerd Berghofer begibt sich auf eine spannende Spurensuche, immer auch unter dem Aspekt der Frage: Warum gerade Bonhoeffer? Wie wurde aus jemandem, dem die Anbindung an die Kirche fehlte, ein herausragender Theologe? Wie wurde aus einem staatstreuen Theologen ein Widerständler?

Sonderführung im Stadtarchiv Mainz am „Nationalen Aktionstag für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts“ am 05.09.2015

stabimainz.250(bia) – Unter dem Motto „Vergessene Kostbarkeiten“ fördert die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) im Jahr 2015 bundesweit 39 Modellprojekte zur Sicherung und Erhaltung gefährdeten Kulturguts in Archiven und Bibliotheken.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Kulturstiftung der Länder (KSL) stellen hierfür rund 410.000 Euro bereit.

Eine der in diesem Jahr geförderten Einrichtungen ist das Stadtarchiv Mainz. Das vom Stadtarchiv eingereichte Modellprojekt sieht die Restaurierung von vier einzigartigen, handgezeichneten Plakaten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs vor. Mit diesen waren Konzerte des Gefangenenorchesters der in Mainz internierten französischen Offiziere angekündigt worden. Die 1915-1918 auf der Zitadelle in Mainz als Kriegsgefangene untergebrachten Offiziere genossen eine bevorzugte Behandlung.

Dazu zählte neben verschiedenen Angeboten der sportlichen und kulturellen Erbauung auch die Möglichkeit, ein eigenes Orchester zu unterhalten, das vor den Mitgefangenen auftrat. Die erhalten gebliebenen, aber stark beschädigten Plakate sind teilweise aufwendig illustriert und geben einen Einblick in das anspruchsvolle Programm der Konzerte. Mit der finanziellen Unterstützung durch die KEK können diese Unikate nun restauriert und somit deren Erhalt gesichert werden.

Im Zusammenhang mit dem „Nationalen Aktionstag für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts“ bietet das Stadtarchiv Mainz am 5. September 2015 eine öffentliche Sonderführung durch die derzeit gezeigte Ausstellung „Residenz – Festung – Kurstadt 1914-1918: Darmstadt, Mainz und Wiesbaden im Ersten Weltkrieg“ an. Dabei werden neben zahlreichen Originalen, die ein eindrucksvolles Bild vom Alltag der Menschen in Mainz während des Ersten Weltkriegs geben, auch die Konzertplakate des französischen Kriegsgefangenenorchesters zu sehen sein.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Treffpunkt ist am 5. September 2015 um 11.00 Uhr im Foyer von Stadtarchiv und Stadtbibliothek, Rheinallee 3 B.