Kategorie-Archiv: Museum Reinhard Ernst Wiesbaden

Neuer Gesellschafter Wiesbaden komplettiert die KulturRegion mit vielfältigen Kulturangeboten

Alle in einem Kulturboot , hier im Landesmuseum Wiesbaden (v.l.i.) Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden, Thomas Will, Aufsichtsratsvorsitzender Kulturregion Frankfurt RheinMain und Landrat des Kreises Groß-Gerau, Dr. Ina Hartwig, Aufsichtsratsvorsitzende Kulturregion FrankfurtRhein Main u. Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt a. Main, Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden und Sabine von Bebenburg, Geschäftsführerin Kulturregion FrankfurtRheinMain, © Foto Diether von Goddenthow
Alle in einem Kulturboot , hier im Landesmuseum Wiesbaden (v.l.i.) Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden, Thomas Will, Aufsichtsratsvorsitzender Kulturregion Frankfurt RheinMain und Landrat des Kreises Groß-Gerau, Dr. Ina Hartwig, Aufsichtsratsvorsitzende Kulturregion FrankfurtRhein Main u. Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt a. Main, Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden und Sabine von Bebenburg, Geschäftsführerin Kulturregion FrankfurtRheinMain, © Foto Diether von Goddenthow

Die KulturRegion FrankfurtRheinMain freut sich über den Beitritt der Landeshauptstadt Wiesbaden zum Jahresanfang 2023, mit dem ein wichtiger Lückenschluss sowohl territorial als auch inhaltlich gelungen ist. Mit Wiesbaden wächst die gemeinnützige GmbH auf 54 Mitglieder und umfasst jetzt insgesamt über 3,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.

Die Hessische Landeshauptstadt bringt vielfältige Kulturangebote in die Programme und Projekte der KulturRegion ein. So gelingt es auf der einen Seite, die Kulturvielfalt vor Ort mit Museen, Bühnen, Parks und Gärten bis zu Orten der Industriekultur bekannt zu machen, andererseits gewinnt die KulturRegion durch die Landeshauptstadt weiter an Bedeutung in der hessischen Kulturlandschaft. Mit dem Beitritt Wiesbadens rücken auch KulturRegion und Kulturfonds Frankfurt RheinMain enger zusammen. Die Kulturschätze Wiesbadens bereichern bereits das druckfrisch vorliegende Museumsheft „Museen & Sonderausstellungen 2023“ sowie die kommende Neuauflage der „Parkporträts“.

Das Jahr 2023 steht bei der KulturRegion unter dem Fokusthema „Wasser“: Sowohl im „GartenRheinMain“-Veranstaltungsprogramm als auch bei den „21. Tagen der Industriekultur Rhein-Main“ werden Wert und Umgang mit dieser wichtigen Ressource beleuchtet.

Anlässlich der Jahresauftakt-Pressekonferenz der KulturRegion im Museum Wiesbaden, wo noch das ganze Jahr über die Ausstellung „Vom Wert des Wassers“ zu sehen ist, erklärte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende die Bedeutung des Beitritts Wiesbadens in die KulturRegion: „Es freut mich sehr, dass Wiesbaden jetzt Teil der KulturRegion ist und es ist schön, zu sehen, wenn aus einem solchen Zusammenschluss in der Region mehr wird als die Summe der einzelnen Teile. Durch die Teilnahme an den Projekten machen wir unsere Kulturangebote in der ganzen Metropolregion bekannt. Und die KulturRegion erhält durch die erweiterte Angebotspalette, wie etwa die Ausstellung ‚Vom Wert des Wassers‘, ihrerseits einen Bedeutungszuwachs in der regionalen und hessischen Kulturlandschaft.“

Thomas Will, Aufsichtsratsvorsitzender der KulturRegion und Landrat des Kreises Groß-Gerau, freut sich, dass der Beitritt Wiesbadens das Kulturnetzwerk komplettiert: „Mit dem Beitritt von Wiesbaden gelingt uns ein wichtiger Lückenschluss, denn Wiesbaden ist territorial das Bindeglied zwischen Rheingau-Taunus-Kreis, Main-Taunus-Kreis sowie dem Kreis Groß-Gerau. Inhaltlich ist Wiesbaden eine wichtige neue Stimme, bringt großes Know-how und kulturelle Vielfalt in unser interkommunales Netzwerk ein und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Kulturprofils der Rhein-Main-Region.“

Die KulturRegion arbeitet Hand-in-Hand mit unzähligen Akteurinnen und Akteuren aus Kommunen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, was maßgeblich zum Zusammenhalt in der Region und der regionalen Identität beiträgt. Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt, verspricht sich durch dieses große Netzwerk die gemeinschaftliche Arbeitsweise mit Kulturakteurinnen und -akteuren in der gesamten Region. Dem Austausch über erfolgreiche Projekte misst er einen hohen Mehrwert bei: „Alle Beteiligte lernen und profitieren am vorhandenen Knowhow, so auch gleichsam an den Beiträgen, die Wiesbaden ins Netzwerk beisteuert“, erläuterte er auf der Pressekonferenz. „Die Landeshauptstadt hat in jeder Hinsicht mit einer herausragenden örtlichen Kulturvielfalt mit Museen, Galerien, Bühnen, Musikstätten, Gärten und Parks und Industriekultur viel beizutragen“, sagte Imholz weiter.

Dr. Ina Hartwig, Aufsichtsratsvorsitzende der KulturRegion und Kultur- und Wissenschaftsdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, würdigte besonders das nun noch engere Zusammenrücken der KulturRegion mit dem Kulturfonds: „Wiesbaden ist seit Anbeginn Gesellschafter des Kulturfonds. Das erleichtert die Zusammenarbeit. Beide regionalen Gesellschaften ergänzen sich wechselseitig mit ihren jeweiligen Kompetenzen, was sich 2023 zum Beispiel am ‚Starke Stücke Festival‘ zeigt – im Rahmen einer Kooperation mit dem Kulturfonds können 2023 erstmals zusätzliche Gastspiele gefördert und neue Spielstätten gewonnen werden.”

Auch Sabine von Bebenburg, Geschäftsführerin der KulturRegion, freut sich über die durch Wiesbadens Kulturschätze erweiterte Angebotspalette: „Wiesbaden wirkt ab sofort maßgeblich mit Beiträgen an unseren Projekten mit. So erwarten wir auch interessante Veranstaltungen und bedeutende Kulturorte aus der Landeshauptstadt, die an alle unsere Projekte anknüpfen und besonders die Auseinandersetzung mit dem Jahresthema Wasser bereichern werden.“

14. Ausgabe des Jahresprogramms „Museen & Sonderausstellungen“
Druckfrisch erschienen ist die 14. Ausgabe der „Museen & Sonderausstellungen“. Der Jahresplaner ist mit 106 beteiligten Ausstellungshäusern so umfangreich wie nie zuvor. Das liegt zum einen an den Neuzugängen aus Wiesbaden: Frauenmuseum, Kunsthaus, sam – Stadtmuseum am Markt, Nassauischer Kunstverein und bald auch das neue Museum Reinhard Ernst. Neu im Heft, laden auch die Galerie Artlantis in Bad Homburg, das neue Mechanicum in Rüdesheim sowie das Kunsthaus Taunusstein zu Besuchen ein. Viele der versammelten Ausstellungen erzählen von den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit und eröffnen spannende Themen und Diskurse – beispielsweise zum 175. Paulskirchen-Jubiläum 2023. Mit Ausstellungen in international bekannten Kunstmuseen, bedeutenden naturkundlichen und technischen Sammlungen, Geschichts- und Heimatmuseen, Archiven oder Besucherzentren bündelt der Jahresplaner die museale Vielfalt der Rhein-Main-Region.

Weitere Projekte, Programme und Themen 2023
Das Internationale Theaterfestival für junges Publikum „Starke Stücke“ bespielt vom 2. bis 13. März die Bühnen der Rhein-Main-Region. Theaterschaffende aus 13 Ländern erproben Räume der Begegnung, erzählen Geschichten auf neue Art und stellen Fragen, die auf den Nägeln brennen. Mit Themen wie Freundschaft, Beziehungen und Identität richtet sich das Festival an alle Altersgruppen, unabhängig von sprachlichen und kulturellen Hintergründen. Das Programm reicht von Erzähl- und Tanztheater über Objekt- und Figurentheater bis hin zu einer ortsspezifischen, interaktiven Tanzperformance auf Spielplätzen in der Region. Geplant sind rund 130 Vorstellungen von 21 Theaterkompanien an 49 verschiedenen Spielorten. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain können 2023 erstmals zusätzliche Gastspiele gefördert und neue Spielstätten gewonnen werden. Neu dabei sind Michelstadt, Oestrich-Winkel, Walluf, Seligenstadt und Wiesbaden. Informationen gibt es unter www.starke-stuecke.net.

„Geist der Freiheit“ veranstaltet mit dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg und der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung am 2. Februar in Aschaffenburg und online per Livestream ein Symposion zu „90 Jahre ‚Machtergreifung‘ in der Rhein-Main-Region“. Kommunen, Archive und Geschichtswerkstätten widmen sich Aspekten der Machtübernahme 1933 auf lokaler Ebene. Programmdetails und die Anmeldung sind unter www.krfrm.de/1933 zu finden. Zum 175. Jahrestag der Revolution 1848/49 hat „Geist der Freiheit“ zum Mitschreiben aufgerufen. Autorinnen und Autoren in der ganzen Region erarbeiten derzeit Beiträge für die Jubiläumszeitung „Extrablatt 1848“. Sie widmet sich lokalen Geschichten in der Revolutionszeit und aktuellen Fragen zu Freiheit und Revolution. Theatralische Interventionen „zwischen Zeitungslektüre und Debatte“ in Kooperation mit der BüchnerBühne begleiten das Erscheinen der Zeitung ab Mai an verschiedenen Orten in der Region.

Mit dem Fokusthema „Wasser“ richtet sich „GartenRheinMain“ 2023 an alle Garten- und Naturinteressierten in der Region. Thematisiert wird Wasser als Grundvoraussetzung für öffentliche und private Grünanlagen sowie den Wald. Es geht um die Abhängigkeit des Pflanzengedeihens von der Verfügbarkeit von Wasser: die klimatisch bedingte Verknappung einerseits und den Überschuss zum Beispiel bei Überflutungen an anderer Stelle. Daher wird das Management der Ressource ebenso behandelt wie das Spannungsfeld zwischen Verschwendung und echtem Nutzen. Lösungsansätze werden beispielhaft aufgezeigt und geben praktische Ideen für Handlungsmöglichkeiten. Das Programmheft bündelt rund 650 Veranstaltungen von April bis Dezember 2023 und erscheint Ende März. Die „GartenRheinMain-Spezial“-Reihe vertieft das Thema in den Sommermonaten bis in den Herbst.

GartenRheinMain veröffentlicht zudem Mitte März die Neuauflage des Garten- und Parkführers „Parkporträts: Ins Grüne“ mit elf neuen Anlagen und stellt somit nunmehr 130 öffentlich zugängliche Gärten und Parks in der Region vor. Neu dabei sind unter anderem mit dem Kurpark und dem Schlosspark Biebrich erstmals Grünanlagen aus Wiesbaden sowie Parks in Aschaffenburg, Frankfurt, Idstein, Bad Vilbel und Hanau. Das Angebot wird abgerundet durch die drei Naturparks der Region und den Regionalpark RheinMain.

Auch die „Route der Industriekultur Rhein-Main“ richtet mit ihren Veranstaltungsreihen in diesem Jahr den Fokus auf das „Wasser“. Im Rahmen der 21. „Tage der Industriekultur Rhein-Main“ vom 29. August bis 3. September zeigen zahlreiche Akteurinnen und Akteure aus Kultur, Tourismus, Wirtschaft und Industrie die Themenvielfalt des Wassers als Lebensmittel, Rohstoff und Energieträger. Darüber hinaus wird es auch um den Umgang mit Wasser als Ware oder freies Gut sowie die Wasserversorgung und potentielle Nutzungskonflikte gehen. Weitere Themen sind unter anderem die Wasserstraßen in Rhein-Main und Wassermanagement. Geplant ist eine Kooperation mit dem Kulturfonds mit der Neuauflage von „KlangKunst in Industriekultur“. Das Programm erscheint im Juli 2023. Zum Hessentag in Pfungstadt wird ein neuer Lokaler Routenführer für den Landkreis Darmstadt-Dieburg herausgegeben, mit spannenden Objekten und Sehenswürdigkeiten der Industriekultur. Die „Route Industriekultur Junior“, das Vermittlungsprogramm für Kinder- und Jugendliche der KulturRegion, findet von April bis Dezember 2023 statt.

Auslagen der Programmhefte und Publikationen
Das Museumsheft „Museen & Sonderausstellungen“ ist ab sofort in den beteiligten Museen, Rathäusern, Bürgerbüros und Tourist-Infos der Region erhältlich. Auch das Programmheft des „Starke Stücke Festivals“ ist an diesen Stellen und bei den beteiligten Veranstalterinnen und Veranstaltern zu bekommen. Gemeinsam mit den Programmen und allen Publikationen stehen sie zum Download auf der Webseite der KulturRegion bereit und sind in der Geschäftsstelle der Kultur-Region (Poststraße 16, neben dem Frankfurter Hauptbahnhof) erhältlich. Weitere Informationen gibt es unter www.krfrm.de oder unter Telefon 069 25771700.

Gründungsdirektor Dr. Oliver Kornhoff startet seine Tätigkeit im bald eröffneten Wiesbadener Kunstmuseum Reinhard Ernst

Innenansicht des bald abgeschlossenen Rohbaus (Baustandsbericht vom 10.11.2021)
Innenansicht des bald abgeschlossenen Rohbaus (Baustandsbericht vom 10.11.2021)

Diese Woche startet der neue und erste Direktor des Museums Reinhard Ernst (mre) in Wiesbaden.
Das einzigartige Privatmuseum von Sammler Reinhard Ernst befindet sich zwar noch im Bau, doch die Eröffnung kommt mit großen Schritten näher und ist für Herbst 2022 vorgesehen.

Nicht nur Bauherr, Sammler und Stifter Reinhard Ernst freuten sich, dass der neue Direktor endlich in Wiesbaden jetzt durchstarten kann. Erwartet wurde er auch von einem bereits vor Ort agierenden kleinen Team. Dieses hat bereits in den letzten Monaten und Jahren viel Aufbauarbeit geleistet. Jetzt gilt es aber, die Sammlungen entsprechend zu strukturieren, die Werke zu hängen /zu stellen und das Museum fit zu machen für die zum September 2022 geplante Eröffnung und für den anschließenden laufenden Museumsbetrieb.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Dr. Oliver Kornhoff einen Museumsprofi für die künstlerische Leitung begrüßen dürfen und bin überzeugt, dass er das mre zu einem internationalen Ort für abstrakte Kunst entwickeln wird,“ erklärt Reinhard Ernst.
In seiner Antrittsrede unterstreicht Oliver Kornhoff das Privileg, ein solch museales Lebenswerk anvertraut bekommen zu haben und dankt Reinhard Ernst für die Wertschatzung und diese einmalige Chance. „Jetzt gilt es in die Sammlung einzutauchen und zu erarbeiten, wie sie am besten zur Geltung kommt.“ Und während er dies sagt, hat er schon die eine oder andere Ausstellungsidee im Kopf.
Viele organisatorische, kuratorische und bauliche Entscheidungen warten in den kommenden Monaten bis zur Eröffnung auf ihn. Aber, da sind sich Stifter und Bauherr sicher, bringt Oliver Kornhoff mit 12 Jahren Erfahrungen im international renommierten Arp Museum Bahnhof Rolandseck entsprechend großes Know-how beim Aufbau eines jungen Hauses wie dem mre mit.

Weitere Informationen

Erster Direktor des Museums Reinhard Ernst ist Dr. Oliver Kornhoff

Dr Oliver Kornhoff Foto:  Museum Reinhard Ernst gGmbH
Dr Oliver Kornhoff Foto: Museum Reinhard Ernst gGmbH

Wiesbaden, 7. Juli 2021: der Museumsbeirat hat getagt und Herrn Dr. Oliver Kornhoff zum ersten Direktor des Museums Reinhard Ernst gewählt. Herr Dr. Kornhoff wechselt zum 1. Dezember 2021 vom Arp Museum Bahnhof Rolandseck an die Wilhelmstraße 1 nach Wiesbaden.
„Zum Bau eines Museums gehört neben dem Gebäude und der Sammlung auch ein professionell funktionierendes Team mit einem top Direktor an der Spitze“, sagt Reinhard Ernst, Vorsitzender der Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung. Er freut sich sehr über die Zusage von Herrn Dr. Oliver Kornhoff als Gründungsdirektor, denn auch im Bewerbungsprozess hat die Corona-Pandemie das Reisen und gegenseitige Kennenlernen nicht unbedingt vereinfacht. Herr Dr. Oliver Kornhoff bringt langjährige Erfahrung in der Leitung eines Museums und fachliche Versiertheit mit.
Das Museum Reinhard Ernst, dessen Träger die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung ist, ist ein Privatmuseum und wird eine international attraktive Adresse für abstrakte Kunst sein. Die voraussichtliche Eröffnung ist für Herbst 2022 geplant. Das „Kulturhaus für alle“, wie sich das Museum Reinhard Ernst versteht, beinhaltet neben der Sammlung und den WechselAusstellungsräumen, auch ein Bistro, ein Forum für Veranstaltungen, einen Kreativraum (u.a. für Schulklassen) sowie einen Museums-Shop.

Zur Person:
Dr. Oliver Kornhoff, geb. 1969, ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Er studierte Kunstgeschichte, Geschichte, Klassische Archäologie und Völkerkunde in Köln sowie Florenz und promovierte in Freiburg über die Skulpturen der „Brücke“-Künstler Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner.
Der gebürtige Kölner ist seit 2009 Direktor am Arp Museums Bahnhof Rolandseck und war von 2013 bis 2020 zudem künstlerischer Leiter des Künstlerhauses Schloss Balmoral in Bad Ems. Seine beruflichen Stationen führten ihn davor als wissenschaftliche n Mitarbeiter der Staatlichen Kunsthalle nach Baden-Baden sowie als stellvertretende n Leiter der Städtischen Galerie nach Bietigheim-Bissingen.

Museum Reinhard Ernst für abstrakte Kunst zeigt „Abstraktion im Quadrat“ auf dem Noch-Bauzaun

Etage um Etage wächst der Bau in die Höhe und lässt die konkreten Formen des Gebäudes erkennen. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, sodass mit der Fertigstellung des Rohbaus im Frühling 2021 gerechnet werden kann. © Foto Diether v. Goddenthow
Etage um Etage wächst der Bau in die Höhe und lässt die konkreten Formen des Gebäudes erkennen. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, sodass mit der Fertigstellung des Rohbaus im Frühling 2021 gerechnet werden kann. © Foto Diether v. Goddenthow

Bislang konnte selbst „Corona“ die Verwirklichung der Vision des Stifter-Ehepaars Reinhard Sonja Ernst, ein Museum für abstrakte Kunst an der Wilhelmstraße 1 in Wiesbaden zu errichten, nicht bremsen. So wächst der Bau Etage um Etage in die Höhe und lässt bereits die konkreten Formen des späteren Sichtbeton-Gebäudes erkennen. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, sodass mit der Fertigstellung des Rohbaus im Frühling 2021 gerechnet werden kann, wie es in einer Meldung heißt.

Bereits im Frühjahr 2020 konnte das Team der Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung elf pädagogische Einrichtungen in Wiesbaden für das Projekt eines zur Bauzaungalerie umfunktionierten Bauzauns gewinnen. Hierbei handelt es sich um 114 Laufmeter Holzzaun, der die derzeitige Baustelle des Museum Reinhard Ernst einfasst, und als Freilichtgalerie bestehen bleiben und große, farbstarke Gemälde präsentieren soll. So entstand die Idee, diesen Bauzaun von jungen Menschen bespielen zu lassen und ihre Neugier auf Abstrakte Kunst zu wecken.

"Abstraktion im Quadrat", auf 114 Metern zur Bauzaungalerie umfunktionierten Bauzaun werden 76 abstrakte Kunstwerke von  Jugendlichen aus zehn Schulen und der Kulturwerkstatt im Jugendhilfezentrum Johannesstift gezeigt. © Foto Diether v. Goddenthow
„Abstraktion im Quadrat“, auf 114 Metern zur Bauzaungalerie umfunktionierten Bauzaun werden 76 abstrakte Kunstwerke von Jugendlichen aus zehn Schulen und der Kulturwerkstatt im Jugendhilfezentrum Johannesstift gezeigt. © Foto Diether v. Goddenthow

Die Stiftung stellte Malutensilien und Tafeln im Format 1 x 1 Meter zur Verfügung, formale Vorgabe war einzig das Thema „Abstraktion“. Im Sommer waren die Gemälde fertiggestellt. Unter verschärften Bedingungen (Masken, Abstand, limitierte Gästeliste, strenges Hygienekonzept) fand nun die Ausstellungseröffnung Mitte September 2020 statt. Neben den Künstlerinnen und Künstlern, ihren pädagogischen Betreuerinnen und Betreuern erschienen auch zahlreiche Presseschaffende sowie Vertreter der Landeshauptstadt Wiesbaden – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Kulturdezernent Axel Imholz und Kulturamtsleiter Jörg-Uwe Funk. Auch Elke Gruhn, Leiterin des benachbarten Nassauischen Kunstvereins, ließ sich dieses Ereignis nicht entgehen, wie es im neuesten Newsletter der Stiftung heißt.

Die 76 Kunstwerke, die in zehn Wiesbadener Schulen und der Kulturwerkstatt im Jugendhilfezentrum Johannesstift entstanden sind, können bis zum Frühjahr 2021 besichtigt werden. In ihrer Ursprünglichkeit und Farbigkeit stehen die Schüler-Werke manch professioneller Abstraktion in nichts nach! Ein Laie würde zumeist nicht unterscheiden können, ob Schüler oder berühmter Künstler.

Weitere Details hier!

Informationen: Museum Reinhard Ernst

Museum Reinhard Ernst – Erster Spatenstich für „Ein echtes Jahrhundertprojekt“ an Wiesbadens Wilhelmsstrasse

Modell des Museum Reinhard Ernst an der Wilhelmstrasse 1.©  Foto: Diether  v Goddenthow
Modell des Museum Reinhard Ernst an der Wilhelmstrasse 1.© Foto: Diether v Goddenthow

Mit dem ersten Spatenstich startete am Freitag, 30.August 2019, der Bau des  Museum Reinhard Ernst für abstrakte Kunst in Wiesbaden. 

Es gelte weder Gegner abzuwehren, noch die eigenen Leute in Extase zu versetzen, da dies „einige von uns schon lange“ seien, scherzte Museumsstifter und Japanfreund Reinhard Ernst mit Blick auf den  Samurai-Trommel-Auftakt des Heidelberger Ensembles TAIKO bei seiner Begrüßung der rund 200 Gäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft . Bis 2022 soll an Wiesbadens bester Adresse, in der Wihelmstrasse 1,  ein Museums-Komplex von 8000 Quadratmetern für abstrakte Kunst als Alleinstellungsmerkmal entstehen, in dem der größte Teil der Sammlung, gut 800 Bilder und Skulpturen, des Stifter-Ehepaars Sonja und Reinhard Ernst eine neue Heimat finden wird.

Stifterehepaar Sonja und Reinhard Ernst vor dem Areal des künftigen Museums. .©  Foto: Diether  v Goddenthow
Stifterehepaar Sonja und Reinhard Ernst vor dem Areal des künftigen Museums. .© Foto: Diether v Goddenthow

Geplant sei zudem im oberen Bereich die moderne Interpretation eines japanischen Gartens, sozusagen als Reminiszenz ihrer Japanverbundenheit.
„Wir wollen nicht nur ein Museum bauen, wir wollen ein besonderes, ein schönes Museum bauen, in dem sich nicht nur die abstrakte Kunst, sondern auch seine Besucher wohlfühlen.“, unterstrich der Museumsstifter.

Mit Kunst Kreativität fördern
Das Museumsgebäude, aber auch die zu sehende abstrakte Kunst werde polarisieren, Zustimmung und Ablehnung finden. Aber damit „können wir sehr gut leben. Womit wir nicht leben können, ist der Gedanke oder sogar die Aussage: ‚Kein Mensch braucht Kunst!‘“, so Ernst. Denn Musik und Kunst förderten Kreativität, insbesondere bei Kindern. Er habe als „Unternehmer erlebt, wie wichtig es ist, kreative Mitarbeiter zu haben. In Deutschland werden wir in Zukunft Schwierigkeiten bekommen, wenn’s uns nicht gelingt, immer wieder neue Ideen zu finden, mit immer wieder neuen Ideen auf den Markt zu kommen. Der deutsche Mittelstand ist aus Ideen kreativer Menschen entstanden, und wir möchten dazu beitragen, dass diese Wirbelsäule unserer Wirtschaft erhalten bleibt, und hoffentlich noch weiter wächst.“, unterstricht Ernst. Kreativität könne man zwar nicht erlernen, jedoch fördern, „damit sie sich entwickelt und zutage tritt.“

Der Bau

Museumsstifter Reinhard Ernst: "„Wir wollen nicht nur ein Museum bauen, in dem sich die abstrakte Kunst, sondern auch seine Besucher wohlfühlen“.©  Foto: Diether  v Goddenthow
Museumsstifter Reinhard Ernst: „„Wir wollen nicht nur ein Museum bauen, in dem sich die abstrakte Kunst, sondern auch seine Besucher wohlfühlen“.© Foto: Diether v Goddenthow

Gebaut wird ein Museumsgebäude von 60 Meter Länge entlang der Rheinstrasse und 45 Meter Länge entlang der Wilhelmstrasse auf dem insgesamt 5685 Quadratmeter großen Grundstück. Die Höhe des Museums werde etwa die Höhe der benachbarten Commerzbank ohne dessen Aufbau erreichen. Dazu käme im hinteren Bereich noch ein kleines, etwa 100 Quadratmeter großes einstöckiges Gebäude für die Versorgung.

Für die Umsetzung diese einzigartigen Vorhabens werden der japanische Architekt Fumihiko Maki und Michel van Ackere, Partner und Projektleiter des Architekturbüros, unterstützt vom Team des Frankfurter Architekturbüros schneider + schumacher. Das renommierte Frankfurter Büro wurde unter anderem bekannt durch den Erweiterungsbau des Frankfurter Städelmuseums.
„Untergeschoss, Erdgeschoss sowie das erste und zweite Obergeschoss schaffen etwas über 8000 Quadratmeter Netto-Nutzfläche, so der Museumstifter, wobei die reine Ausstellungsfläche bei knapp 2000 Quadratmetern liegen dürfte. Aus heutiger Sicht betrügen die Baukosten über 50 Millionen Euro. Bei der Planung wurde dafür gesorgt, dass alle Erfahrungen, die in den vergangenen Jahren im Museumsbau gemacht und gesammelt wurden, bei diesem Museumbau zu tragen kommen. Hierzu zählten auch, neue „Wege zu gehen, die so wenig wie möglich Erschütterungen und Lärm mit sich bringen“. Man wolle beispielsweise zugunsten einer etwas teureren neuen Methode zur Absicherung gegen Grundwasser-auf das erschütterungsstarke Einrammen von Spundwänden verzichten.

Die Heidelberger Gruppe Taiko sorgte für die entsprechende musikalische Umrahmung: "schon die Samurai hatten die Wirksamkeit der Taiko erkannt: Sie ließen die großen Trommeln vor ihren Angriffen schlagen. Das hat die Gegner mental eingeschüchtert, und die eigenen Mitstreiter in Extase versetzt. Beides haben wir natürlich heute nicht nötig. Gegner sehen wir keine, und in Extase sind einige von uns schon lange.", so Reinhard Ernst augenzwinkernd bei der Eröffnung.. © Foto: Diether v Goddenthow
Die Heidelberger Gruppe Taiko sorgte für die entsprechende musikalische Umrahmung: „schon die Samurai hatten die Wirksamkeit der Taiko erkannt: Sie ließen die großen Trommeln vor ihren Angriffen schlagen. Das hat die Gegner mental eingeschüchtert, und die eigenen Mitstreiter in Extase versetzt. Beides haben wir natürlich heute nicht nötig. Gegner sehen wir keine, und in Extase sind einige von uns schon lange.“, so Reinhard Ernst augenzwinkernd bei der Eröffnung.. © Foto: Diether v Goddenthow

Ziel: die Sammlung als Einheit erhalten
„Meine Sammlung“ so Ernst, „stellt in ihrer Gesamtheit eine bedeutende Zusammenstellung deutscher wie internationaler Nachkriegskunst dar“. So habe es zumindest Professor Christoph Zuschlag und seine Frau Dr. Kirsten Maria Limberg, Autoren des ersten Sammlungsbandes, Faszination Farbe, erschienen im Hirmer-Verlag, gutachterlich beschrieben. Eine Schenkung der mittlerweile über 800 zum Teil großformatigen Werke umfassende Sammlung an ein Museum, „würde unweigerlich dazu führen, dass man sie auseinander reißen muss“, so der Stifter. Denn kein Museum, speziell kein deutsches Museum, verfüge über die räumlichen Möglichkeiten, um die Sammlung zusammenzuhalten. „Man würde sich die Rosinen herauspicken, der Rest würde im Depot verschwinden. Die Zusammenhänge der nach dem Krieg entstandenen Künstlergruppen und deren Künstler zu zeigen, wäre nicht möglich. Jahrelanges Sammeln oder das Sammeln auch von Künstlern, die heute von der Bildfläche verschwunden sind, die aber unbedingt zu unserer Geschichte der abstrakten Kunst nach dem Krieg gehört, wären umsonst gewesen“, so Ernst. Deshalb werde das Museum Reinhard Ernst gebaut, in dem es neben der Dauerausstellung auch Wechselausstellungen anderer Werken und Sammlungen geben wird.

Zudem trage man dafür Sorge, „dass auch die Kosten für das Betreiben des Museums von unserer Stiftung getragen werden“, so Ernst. Denn es sei „nämlich nicht davon auszugehen, dass sich das Museum selbst trägt. Wir sehen das als unseren Beitrag als eine Investition in Bildung und damit in die Zukunft unserer Stadt und unseres Landes. Es freut uns sehr, dass wir diese Ideen in der Stadt, in der wir leben, und die wir lieben, umsetzen können.“

Ein echtes Jahrhundertprojekt

Oberbürgermeister Gert Uwe Mende. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Oberbürgermeister Gert Uwe Mende. © Foto: Diether v Goddenthow

Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, hob hervor, dass mit dem Bau des Museums Reinhard Ernst wirklich ein Traum wahr werde, nämlich für das Stifterpaar gleichfalls wie für die Landeshauptstadt, „dass dieses Projekt realisiert wird“. Mende lobte, dass der Stifter Reinhard Ernst kein Träumer, sondern ein Realist, ein Macher, ein Anpacker sei, also alles dessen verkörpere, was es eben bedürfe, „um einen solchen Traum zu realisieren. „Und sie schaffen es wirklich, einen Traum hier in Wiesbaden zu verwirklichen.“, sagte der Oberbürgermeister. Der Bau dieses neuen Kunstmuseums sei für die Stadt etwas, „dass es seit 100 Jahren nicht mehr gegeben hat. Es ist ein echtes Jahrhundertprojekt, wenn das Museum Reinhard Ernst hier in zweieinhalb Jahren seine Türen öffnen wird für eine breite Öffentlichkeit.“, so Mende, der sich zudem darüber freute, dass die breite Anwesenheit vieler Kulturschaffenden zeige, dass „Ihr Projekt etwas Verbindendes hat, und dass diese Kulturszene in Wiesbaden dahinter steht“. Der Bau des Museums sei insbesondere auch ein Ergebnis eines breiten Bürgerbeteiligungsprozesses gewesen, freute sich der Oberbürgermeister.

Gert Uwe Mende feiert den Museumsstifter Reinhard Ernst. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Gert Uwe Mende feiert den Museumsstifter Reinhard Ernst. © Foto: Diether v Goddenthow

Das neue Museum Reinhard Ernst werde sich in eine Kulturachse einreihen, die mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und dem Kulturzentrum Schlachthof beginne, sich über das RheinMain CongressCenter, das Museum Wiesbaden, den Nassauischen Kunstverein und das Literaturhaus bis hin zum Hessischen Staatstheater und dem Kurhaus erstrecke.
Das Museum sei für Wiesbaden ein Glücksfall. Wir bekommen als Stadt einen wunderbaren Ort, ein hochattraktives Museum, was weit, weit über Wiesbaden hinausstrahlt.

Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, Sonja Ernst, Reinhard Ernst und Michel van Ackere, Partner und Projektleiter des Architekturbüros Fumihiko Maki. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, Sonja Ernst, Reinhard Ernst und Michel van Ackere, Partner und Projektleiter des Architekturbüros Fumihiko Maki. © Foto: Diether v Goddenthow

 

 

Informationsveranstaltung am 9.September im Museum Wiesbaden

Das rotweißgestreifte Band markiert die später überbaute Fläche.  ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Das rotweißgestreifte Band markiert die später überbaute Fläche. © Foto: Diether v Goddenthow

Michel van Ackere, Partner und Projektleiter des japanischen Architekturbüros Fumihiko Maki, wird auf Einladung des Bundes Deutscher Architekten (BDA) am 9. September um 19.00 Uhr im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden die Planung des Museums Reinhard Ernst vorstellen. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.
Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2,
65185 Wiesbaden

( Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst )

Erbbaurechtsvertrag-unterzeichnet – Bau des neuen Kunstmuseums an der Wiesbadener Rue kann beginnen

Der Erbbauvertrag für das neue Kunstmuseum an der Wilhelmstrasse ist in trockenen Tüchern. v.li.n.r.:Stadtrat Hans-Martin Kessler, Reinhard Ernst, Museumsstifter und Oberbürgermeister Sven Gerich mit dem Notar. © Foto: Diether v. Goddenthow
Der Erbbaurechtsvertrag für das neue Kunstmuseum an der Wilhelmstrasse ist in trockenen Tüchern. v.li.n.r.:Stadtrat Hans-Martin Kessler, Reinhard Ernst, Museumsstifter und Oberbürgermeister Sven Gerich mit dem Notar. © Foto: Diether v. Goddenthow

Im Rathaus Wiesbaden wurde heute während eines kleinen Festaktes der Erbbaurechtsvertrag zwischen der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Reinhard und Sonja Ernst-Stiftung für den Bau eines Kunstmuseums auf dem Grundstück Wilhelmstraße 1 unterzeichnet.

Am Abend zuvor hatte die Stadtverordnetenversammlung einstimmig die Annahme des Vertragsangebots der Stiftung beschlossen. Der Vertragsabschluss wurde durch die Unterschriften von Oberbürgermeister Sven Gerich und Stadtrat Hans-Martin Kessler besiegelt.

Oberbürgermeister Seven Gerich. © Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Seven Gerich. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ich könnte mir keinen schöneren Termin für den letzten Arbeitstag des Jahres wünschen, als diesen, freute sich Oberbürgermeister Seven Gerich. Denn der Vertrag sei für die Landeshauptstadt Wiesbaden von allergrößter Bedeutung. Die Landeshauptstadt Wiesbaden überlasse für mindestens 99 Jahre das wohl beste und wertvollste Grundstück der Stadt der Reinhard- und Sonja-Ernst-Stiftung. Aber „wir tun das sehr gerne und voller Überzeugung“, so der Oberbürgermeister, denn „wir werden dafür unglaublich viel erhalten“. Die Reinhard- und Sonja-Ernst-Stiftung werde auf dem Grundstück ein Kunstmuseum nach den Plänen von dem weltberühmten japanischen Architekten Fumihiko Maki bauen. Sie werde das Kunstmuseum mit hochwertiger abstrakter Kunst ausstatten und es auch für die Vertragslaufzeit mindestens auf ihre Kosten betreiben.
Viele Gemeinden des näheren, aber auch des weiteren Umkreises und durchaus auch über die Bundesrepublik Deutschland hinaus würden wohl auf Wiesbaden gucken, „und sie werden mit Neid darauf gucken, was hier passiert“, ist sich der Oberbürgermeister recht sicher. „So eine Gelegenheit wie die heutige erhält man selten“, so Seven Gerich weiter, wobei er darauf hinwies, das noch wichtiger als der Bau des Hauses, der Beitrag und die Ausstrahlung sei, den das neue Museum zum kulturellen Leben in Wiesbaden beitrage. Zudem würde mit dem Museum „die Wilhelmstraße ohne Zweifel endgültig zur Kulturmeile unserer Landeshauptstadt“ werden.

Das Museum für abstrakte Kunst wird von dem weltberühmten japanischen Architekten Fumihiko Maki entworfen. In kurzer Zeit habe man sich in einem sehr guten Klima nicht nur über den Vertrag, sondern auch über die Grundzüge der Architektur verständigt. Der erste Entwurf des Architekten Maki hatte im Gestaltungsbeirat im September sehr große Anerkennung erhalten.
Das Museum für abstrakte Kunst wird von dem weltberühmten japanischen Architekten Fumihiko Maki entworfen. In kurzer Zeit habe man sich in einem sehr guten Klima nicht nur über den Vertrag, sondern auch über die Grundzüge der Architektur verständigt. Der erste Entwurf des Architekten Maki hatte im Gestaltungsbeirat im September sehr große Anerkennung erhalten.

Auch im Hinblick auf die Architektur würde das neue Kunstmuseum ein Zeichen setzen. Zwar sei „Wiesbaden zurecht mit Stolz eine Stadt des Historismus, aber eben auch eine der gelebten Moderne.“, so der Oberbürgermeister. Er dankte allen, die an dem Zustandekommen des Vertrags beteiligt waren, insbesondere Anja Hippman, für ihre stets gute juristische Beratung und Dr. Thomas Weichel, der federführend die Verhandlungen bis zur Vertragsreife vertrauensvoll mit der Reinhard- und Sonja Ernst-Stiftung  geführt habe.

Reinhard Ernst, Museumsstifter. © Foto: Diether v. Goddenthow
Reinhard Ernst, Museumsstifter. © Foto: Diether v. Goddenthow

Museumsstifter Reinhard Ernst, der die Worte des Oberbürgermeisters „nur bestätigen“ konnte, fügte neben seinen Dank an Dr. Thomas Weichel für die „wirklich sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit“ noch einen weiteren Dank hinzu, nämlich an Dr. Alexander Klar, Direktor des Hessischen Landesmuseums. Dr. Alexander Klar habe nicht nur den Stein für ein Kunstmuseum an der Wilhelmstraße überhaupt ins Rollen gebracht, sondern ihn, während einer längeren Abwesenheit, auf Seiten der Reinhard- und Sonja Ernststiftung fachkundig vertreten.
Er sei froh, so Reinhard Ernst, dass „er zur Tat schreiten kann“, denn bisher sei das hier alles nur Geplänkel gewesen, allerdings wichtiges Geplänkel. „Denn das, was heute als Modell steht, ist ja die Grundlage für das Museum“, so Ernst. Es werde noch die eine oder andere Veränderung geben, etwa mehr Quadratmeter als ursprünglich mal geplant. Aber selbst die damit möglicherweise auch steigenden Kosten seien bereits im Vorfeld bedacht worden.  „Und wir werden versuchen im Laufe des kommenden Jahres unsere Planung soweit zu haben, dass wir übernächstes Jahr, so Gott will, die Baugenehmigung bekommen“ (…) „Unser Zeitplan sieht vor, dass wir Ende 2021 den schönsten Tag erleben: Den der Einweihung des Museums“, erläutert der Museumsstifter. „Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir das nicht schafften“.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Geplantes Wiesbadener Kunstmuseum der Reinhard & Sonja-Ernst-Stiftungauf dem Weg zur Realisierung

In seiner heutigen Sitzung hat der Magistrat den Entwurf des Erbbaurechtsvertrages mit der Reinhard & Sonja-Ernst-Stiftung gebilligt und diesen zur endgültigen Beschlussfassung an die Stadtverordnetenversammlung weitergeleitet. Damit kann, wenn das Stadtparlament positiv entscheidet, noch in diesem Jahr eine verbindliche Vereinbarung mit der Stiftung über den Bau und Betrieb des Kunstmuseums auf dem Grundstück Wilhelmstraße 1 geschlossen werden.

Im Frühjahr 2017 hatten sich der Stifter Reinhard Ernst und Oberbürgermeister Sven Gerich auf diesen sehr ambitionierten Zeitplan verständigt. Zwischenzeitlich hatte die Stadtverordnetenversammlung der Aufnahme der Verhandlungen zwischen der Stiftung und der Landeshauptstadt Wiesbaden im März und den ersten Ergebnissen dieser Verhandlungen sowie dem Grobkonzept im September zugestimmt.

Der Vertragsentwurf sieht vor, dass der Stiftung das Grundstück Wilhelmstraße 1 im Rahmen einer Erbpacht für die Dauer von zunächst 99 Jahren zu einem symbolischen Erbbauzins von einem Euro im Jahr überlassen wird. Dafür baut und betreibt die Stiftung in diesem Zeitraum dort ein Museum für abstrakte Kunst, für das die umfangreiche „Sammlung Ernst“ als Basis zur Verfügung steht. Die Realisierung wird nicht nur von der Stiftung, sondern von Reinhard Ernst persönlich garantiert. Vereinbart wurde auch, dass das Museum spätestens vier Jahre nach Erteilung der Baugenehmigung errichtet sein muss.

Für Oberbürgermeister Sven Gerich ist dieses Engagement das bisher größte eines Stifters beziehungsweise einer Stiftung in Wiesbaden überhaupt. Das von dem renommierten japanischen Architekten Fumihiko Maki geplante Museum soll eine Nutzfläche von mindestens 7500 Quadratmeter haben. Die Baukosten werden auf über 40 Millionen Euro veranschlagt, der von der Stiftung zu leistende jährliche Betriebskostenzuschuss auf 1,5 bis 2 Millionen Euro geschätzt und die Sammlung Ernst hat nach einem unabhängigen Gutachten einen Wert von etwa 60 Millionen Euro.

Oberbürgermeister Gerich dankt Reinhard Ernst ausdrücklich für das großzügige Angebot der Stiftung und sieht mittlerweile in der Wiesbadener Stadtpolitik eine breite parteiübergreifende Zustimmung zu dem Projekt und dem Vertrag. „Wir alle profitieren davon“, so der Oberbürgermeister, „wenn mit diesem Museum die gesamte Wilhelmstraße weiter aufgewertet wird“. Wiesbaden habe eben nicht nur eine herausragende historische Bausubstanz, sondern stehe auch für Modernität. Die Verbindung von beidem sei das, was Wiesbaden jetzt schon ausmache und was noch stärker betont werden sollte.

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