Kategorie-Archiv: IHK-Wiesbaden

Startup-Slam von IHK für Rheinhessen und IHK Wiesbaden begeistert 370 Gäste von beiden Seiten des Rheins

Die Gewinner: Jörg Müller von I-QUEST und Sarah Bunne von Ivy Pow (v.l.) © Paul Müller
Die Gewinner: Jörg Müller von I-QUEST und Sarah Bunne von Ivy Pow (v.l.) © Paul Müller

2. September 2024 – Grenzenloses Gründungsfieber in Mainz-Kastel: Zum ersten Startup-Slam der beiden Landeshauptstädte am Freitag, 30. August, haben die IHK für Rheinhessen und die IHK Wiesbaden die Gründungsszenen beider Rheinseiten zusammengebracht. Mehr als 370 Gäste waren in der historischen Reduit zusammengekommen, um bei bestem Sommerwetter und Live-Musik zu feiern, sich zu vernetzen und die stärksten Gründungsideen des Abends zu küren. Acht Startup-Teams waren gegeneinander angetreten – am Ende hatten beide Landeshauptstädte in unterschiedlichen Kategorien die Nase vorn: Jörg Müller von I-QUEST konnte mit seiner Stallmanagement-App für Wiesbaden in der Kategorie Classic Startup den lautesten Applaus für sich verbuchen. Gewinnerin in der Kategorie Impact Startup ist Sarah Bunne aus Mainz, die mit „Ivy Pow“ veganes Flüssigshampoo auf Pulverbasis entwickelt hat, und damit auch dazu beitragen will, Plastik zu vermeiden und CO2 beim Transport zu sparen.

Von der Resonanz zeigten sich die Veranstalter begeistert: „Ein tolles Ereignis, wenn innovative Ideen über den Rhein fließen“, sagt Lisa Haus, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK für Rheinhessen. „Der Abend hat sehr deutlich gezeigt: Gründungsförderung kennt keine Landesgrenzen.“ Sie stellte dem Publikum gemeinsam mit dem stellvertretendem Hauptgeschäftsführer der IHK Wiesbaden, Dr. Friedemann Götting, Unterstützungsmöglichkeiten für Gründerinnen und Gründer vor.

Gute Stimmung beim ersten STartup-Slam in der Reduit in Mainz Kastel. © Foto: Diether von Goddenthow
Gute Stimmung beim ersten STartup-Slam in der Reduit in Mainz Kastel. © Foto: Diether von Goddenthow

Für Wiesbaden waren beim Slam noch ins Rennen gegangen: Serge Reit von „Yond“ mit einer speziellen Software für Fitnessstudios, JFrederik Merkel von „Phont“ mit einer Software für immersive Untertitel sowie Katrin Steinbach von As Easy As That mit ökologischen Wasch- und Reinigungsmitteln und Kosmetikprodukten.

Für Mainz waren Marcel Tschillaev von „Castfast“ mit neu gedachten Gussprodukten, Chris Märkl und Theresa Klingenberg von „Deine Zweisamkeit“ mit kreativen Ideen und Produkten für Paare sowie Felix Dannich von „Mynt“ mit nachhaltigen Wandfarben auf die Startup-Bühne gekommen.

Nach dem Wettbewerb stand das Miteinander im Zentrum: In entspannter Partystimmung trafen Startups und Gründungsinteressierte auf das Ökosystem, das sie brauchen, um so richtig loszulegen – von der Gründungsberatung über Finanzierung bis zum kollegialen Netzwerk.

Dafür sorgten auch die Partner für die Veranstaltung: die öffentlichen Gründungs-Finanziers WI-Bank aus Hessen und die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) sowie die Startup-Hubs Heimathafen Wiesbaden und der Gutenberg Digital Hub aus Mainz. Dabei nahm Heimathafen-Initiator Dominik Hofmann in seiner Keynote das Publikum mit auf seine persönliche Gründungsreise.

Die Ausstellung “Women in Leadership” vom 10.9.-10.10.2024 in der IHK Wiesbaden

© Christine Lipski
© Christine Lipski

Wie  in einer Pressemeldung mitgeteilt, widmet die IHK Wiesbaden den   Herbst 2024 insbesondere erfolgreichen Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen, um für mehr Frauen in Leitungspositionen und als  Gründerinnen  zu werben.

Auftakt dazu wird die 10. September  im Erbprinzenpalais eröffnete Ausstellung „Women in Leadership“ mit Fotografien von Christine Lipski sein. Geplant ist zudem die Gründung eines Business Woman Netzworks mit einer Auftaktveranstaltung zur Finissage  der Ausstellung 10. Oktober 2024.

Weibliche Führungskräfte als Vorbilder sichtbar machen
„Solange es einen Mangel an Gleichberechtigung in der Gesellschaft gibt, ist es mir wichtig, Frauen hervorzuheben“, sagt die Hamburger Fotografin und Künstlerin Christine Lipski. Aus diesem Grund hat sie etliche „Women in Leadership“ porträtiert – um zu zeigen, wie weibliche Führung aussehen kann und zu neuen, mutigen Denkstrukturen anzuregen.
15 dieser inspirierenden Porträts werden vom 11. September bis 10. Oktober im Erbprinzenpalais der IHK Wiesbaden zu sehen sein. Die Ausstellung besticht durch ihre Multimedialität: Ergänzt werden die Fotografien durch Audio-Aufnahmen von Interviews, die Christine Lipski mit den Frauen geführt hat. Auch die filmische Begleitung des Projekts durch Videografin Laura Müller und ein künstlerisches Team wird in der IHK Wiesbaden zu sehen sein. Begleitend ist ein Fotobuch mit Bildern und Wortbeiträgen entstanden, gestaltet von dem Hamburger Design-Duo Studio Nonsens.

Unter den Porträtierten sind auch die Vizepräsidentin der IHK Wiesbaden, Tatjana Trömner-Gelbe (Geschäftsführende Gesellschafterin der TÜFA-TEAM GmbH und der GELBE + KOLLEGEN GbR), sowie Sylvia Müller-Grzimek (Geschäftsleitung bei Löhr Automobile Wiesbaden), Mitglied der Vollversammlung der IHK Wiesbaden.

Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin der IHK Wiesbaden, ist von der beeindruckenden Wirkung der Ausstellung überzeugt: „Christine Lipskis Porträts sind intensiv und zeigen die Frauen selbstbewusst, stark und unaufgeregt. Wir freuen uns sehr, diese tolle Ausstellung während der Gründungsphase unseres Business Women Networks zu uns holen zu können – zumal zwei Unternehmerinnen aus unserer IHK vertreten sind. Mit dem Zusammenspiel aus Ausstellung und Auftaktveranstaltung setzen wir ein deutliches Zeichen für mehr Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen und für Unternehmerinnentum.“

Die Eröffnung der Ausstellung „Women in Leadership“ findet statt am 10. September ab 18 Uhr (Einlass ab 17:30 Uhr). Künstlerin und Fotografin Christine Lipski wird anwesend sein.

Mit der Finissage am 10. Oktober findet dann auf Einladung die Auftaktveranstaltung zur Gründung des Business Women Network der IHK Wiesbaden statt. Ziel ist es, mehr Frauen als Unternehmerinnen, Gründerinnen, Innovatorinnen und Vorbilder zu gewinnen. Weitere Informationen hierzu folgen zeitnah.

Ausstellung „Women in Leadership“
IHK Wiesbaden, Wilhelmstr. 24-26, 65183 Wiesbaden

Vernissage: Di, 10.9.2024, 18 Uhr (Einlass ab 17:30 Uhr)
Kostenfreie Anmeldung unter https://event.ihk-wiesbaden.de/b?p=vernissagewomeninleadership

Reguläre Öffnungszeiten: 11.9.-10.10.2024, Mo-Fr 10-16 Uhr
Am 3.10. aufgrund des Feiertags geschlossen. Beim Besuch größerer Gruppen wie z.B. Schulklassen bitten wir um vorherige Anmeldung per Mail an info@wiesbaden.ihk.de.

 

Zur Künstlerin
Christine Lipski arbeitet als Fotografin und Künstlerin mit dem Schwerpunkt Porträt- und Modefotografie. Ihr Ziel ist es, Menschen und ihre Lebensgeschichten darzustellen und diese mit ihrem eigenen Sinn für Ästhetik zu verbinden. Das Thema Gender Equality ist ihr persönlich wichtig. Christine Lipski hat Künstler*innen und Prominente wie Lena Meyer-Landrut, Emily Beecham, Luise Befort, Kai Pflaume und Mady Morrison fotografisch porträtiert. Sie hat für das ZEIT Magazin, Women’s Health, i-D Germany u.a. und für brands wie About You, Drykorn, Deichmann, Schwarzkopf Professional u.a. gearbeitet. Christine Lipski lebt in Hamburg und ist international tätig.

Start-up Slam: Wiesbaden vs. Mainz am 30. August 2024 der IHK’n Rheinhessen u. Wiesbaden

30190f8b-b79d-4cd4-bfde-c05e5731cad0 250Start-ups der Landeshauptstädte treten gegeneinander an – Neben den Pitches gibt es Networking, Open Mic und Partystimmung – IHK Wiesbaden und IHK für Rheinhessen bringen Communities über den Rhein hinweg zusammen

1. August 2024 – Am 30. August trifft sich die Start-up-Szene aus Mainz und Wiesbaden, um Innovation, Kreativität und Gründergeist zu feiern. Austragungsort des großen Slams ist die Reduit in Mainz-Kastel ab 17 Uhr (Einlass ab 16:30 Uhr). Das Publikum kürt dort aus acht Pitches die besten Ideen des Abends in zwei Kategorien: Classic Start-up und Impact Start-up.

Für Mainz treten als Classic Start-up Castfast (revolutionär neu gedachte Gussprodukte) und Deine Zweisamkeit (kreative Ideen und Produkte für Paare) an. In der Gruppe Impact sind IYY POW (Shampoopulver) und Mynt (Farben fürs Interior Design) mit ihren nachhaltigen Produkten dabei.

Wiesbaden ist vertreten mit den Classic Start-ups Yond (digitales Gym Operating System) und I-QUEST (App für Pferde- und Stall-Management). Als Impact-Start-ups stehen Phont (Software für immersive Untertitel) und AEATsustain („klimafairliebte“ Wasch- und Reinigungsmittel) auf der Bühne.

Kurzer Weg über den Rhein: Zusammenarbeit stärken

Veranstalter des Slams sind die IHK Wiesbaden und die IHK für Rheinhessen in Mainz. Mit dem Event intensivieren sie ihre Zusammenarbeit bei der Unternehmensförderung. “Wir wollen Unternehmertum feiern und Start-ups eine große Bühne geben” sagt David Bothur, IHK Wiesbaden, und Oliver Sacha, IHK Rheinhessen, ergänzt: “Niemand geht an diesem Abend mit leeren Händen nach Hause, sondern nimmt Ideen, Inspiration und Kontakte mit.”

Nach dem Wettbewerb steht deshalb das Miteinander im Zentrum: In entspannter Atmosphäre treffen Start-ups und Gründungsinteressierte das gesamte Ökosystem, das sie brauchen, um so richtig loszulegen – von der Gründungsberatung über Finanzierung bis zum kollegialen Netzwerk.

So wurden entsprechende Partner für die Veranstaltung gewonnen: die öffentlichen Gründungs-Finanziers Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen und Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz sowie die Start-up-Hubs Heimathafen Wiesbaden und Gutenberg Digital Hub aus Mainz. Die Keynote des Slam-Abends hält dann auch Heimathafen-Initiator Dominik Hofmann, der das Publikum auf seine persönliche Gründungsreise mitnimmt. Medienpartner sind Sensor und VRM.

Anmeldung über: startup-slam.de

IHK für Rheinhessen
IHK Wiesbaden

Visuelle Wahrheiten: Ausstellung „Pressefoto DJV Hessen 2023“ zeigt ab 18. Juni herausragende Arbeiten in der IHK Wiesbaden

„Pressefoto DJV Hessen 2023“ Ab 18. Juni 2024 möchte die IHK Wiesbaden mit dieser Ausstellung  die Relevanz der Pressefotografie unterstreichen. © IHK
„Pressefoto DJV Hessen 2023“ Ab 18. Juni 2024 möchte die IHK Wiesbaden mit dieser Ausstellung die Relevanz der Pressefotografie unterstreichen. © IHK

Spätestens seitdem visuelle Medien immer leichter zu manipulieren sind, sollte jedem Nutzer bewusst sein, wie wichtig genaue Überprüfungen und eine fundierte journalistische Gesamtrecherche bei der Informationsvermittlung sind. Der Deutsche Journalistenverband Hessen (DJV Hessen) und die IHK Wiesbaden richten ab dem 03. Juni den Fokus auf Bilder, die garantiert echt sind. Die Ausstellung „Pressefoto DJV Hessen 2023“ zeigt im Foyer des Erbprinzenpalais die besten Arbeiten hauptberuflicher Journalistinnen und Journalisten. Die offizielle Eröffnung findet am 18. Juni um 17:00 statt.

Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin der IHK, freut sich, die Ausstellung präsentieren zu können: „Es geht hier nicht nur um die Würdigung der kreativen und technischen Leistungen der Fotografinnen und Fotografen, sondern auch darum, ihre wichtige Rolle in der journalistischen Berichterstattung zu unterstreichen. Durch die visuellen Erzählungen können wir Nachrichten und Ereignisse auf einer sehr persönlichen und emotionalen Ebene erfahren. Diese Momentaufnahmen erzählen Geschichten und brennen sich in unsere Erinnerung ein. Gerade in Zeiten zunehmender Fake News und der Bedrohung demokratischer Strukturen, müssen wir uns die Stärke und Notwendigkeit des Fotojournalismus bewusstmachen und schützen.“

Und Knud Zilian, 1. Vorsitzender des DJV Hessen, ergänzt einen wichtigen Wirkungsaspekt: „Oft werden wir durch Pressefotos in Zeitungen, Zeitschriften oder Industrie- und Handelskammer Wiesbaden  erst dazu animiert, den entsprechenden Artikel zu lesen. Das zeigt, wie wichtig Pressefotografie ist.“ Foto des Jahres Unter den zahlreichen beeindruckenden Werken sticht besonders das „Foto des Jahres 2023“ hervor, aufgenommen von dem freien Fotografen Frank Rumpenhorst. Seine Aufnahme des Kollapses des Kühlturms des Atomkraftwerks Biblis – festgehalten in den entscheidenden letzten Sekunden – verkörpert die Schnelligkeit und Unmittelbarkeit, mit der Pressefotografie komplexe Sachverhalte greifbar macht.

Eröffnung und Anmeldung Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am 18. Juni um 17:00 im Eingangsfoyer der IHK. Zur Eröffnung werden Knud Zilian und Sabine Meder sprechen. Nach dem offiziellen Teil wird es Zeit fürs genaue Betrachten der Fotos und fürs Netzwerken geben. Wer an der Vernissage teilnehmen möchte, meldet sich bitte unter diesem Link an: https://event.ihk-wiesbaden.de/vernissagepressefotodjvhessen

Öffnungszeiten der Ausstellung Die Ausstellung ist dann bis zum 12. Juli in der IHK Wiesbaden zu sehen. Der Eintritt ist frei. Besucher können die Werke während der regulären Öffnungszeiten der IHK besichtigen: montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr

Ausufernde Bürokratie größtes Wirtschaftsrisiko – Miese Stimmung bei IHK-Unternehmen

Die Stimmung in den  der IHK-zugehörigen Unternehmen in Wiesbaden, dem Rheingau-Taunus-Kreis und Hochheim am Main ist weiterhin stark getrübt.  Auch der Ausblick auf das kommende Jahr bleibt schwach, so  IHK-Präsident Jörg Brömer: „Der aktuelle Konjunkturbericht zeigt, wie sehr unsere Wirtschaft gegen den Strom schwimmen muss. Manche der Probleme sind schlicht hausgemacht. Dass die Unternehmen die Wirtschaftspolitik und dort besonders die ausufernde Bürokratie als größtes Geschäftsrisiko bezeichnen, ist ein absolutes Alarmzeichen. Ohne Umdenken in der Politik wird es schwer, wieder auf einen Wachstumskurs zu kommen.“

Der IHK-Konjunkturbericht enthält umfassende Analysen und grafische Darstellungen zur konjunkturellen Lage im Wirtschaftsraum Wiesbaden. Kostenfrei abrufbar ist er unter
www.ihk.de/wiesbaden/konjunkturbericht.
Geht’s der Wirtschaft schlecht, leidet auch die Kultur, da betroffene Unternehmen oftmals auch gezwungen sind, ihre Budgets für Sponsoring, Werbebanner usw. zurückzufahren.

Jörg Brömer ist neuer Präsident der IHK Wiesbaden

IHK Vollversammlung 2024. Foto: Josh Schlasius
IHK Vollversammlung 2024. Foto: Josh Schlasius

Jörg Brömer wurde von der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden am 17. April mit überwältigender Mehrheit zum neuen Präsidenten gewählt. Nach 10 Jahren wurde Dr. Christian Gastl aus dem Amt verabschiedet. Für das Amt des Präsidenten war ein Wahlvorschlag eingegangen. Auch das Vizepräsidium wurde neu gewählt.

Abschied von der IHK-Spitze

Verabschiedung Präsident Christian Gastl .Foto: Josh Schlasius
Verabschiedung Präsident Christian Gastl .Foto: Josh Schlasius

Vor der Wahl führte ein letztes Mal der bisherige Präsident Dr. Christian Gastl durch die Sitzung. „Es war mir eine große Ehre, der IHK Wiesbaden als Präsident vorzustehen, unsere Wirtschaftsregion aktiv mitgestalten zu können und ein Stück zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen zu können. Gerne werde ich mich weiterhin in der Vollversammlung einbringen. Meinem Nachfolger wünsche ich einen guten Start ins neue Amt, außerdem Erfolg, Entschlossenheit und Freude. Die IHK ist mehr als nur eine Institution. Sie ist das Herzstück unserer Wirtschaft und es ist eine großartige Aufgabe, dieses Herz am Puls der Zeit zu halten“, so Gastl. Er gratulierte allen Vollversammlungsmitgliedern zur Wahl und verpflichtete die 20 neuen Frauen und Männer auf Verschwiegenheit und Objektivität bei der Ausübung des Amtes. Außerdem bedankte er sich bei den Vizepräsidenten Andreas Voigtländer, Theo Baumstark und Stephan Fink für ihren Einsatz und Sachverstand im Präsidium und darüber hinaus in den vergangenen Jahren. Einen Rückblick auf die Ergebnisse und Auswertungen der IHK-Wahl präsentierte Dr. Matthias Hildner als Vorsitzender des IHK-Wahlausschusses.

Der neue Präsident der IHK Wiesbaden

IHK-Präsident Jörg Brömer. Foto: Josh Schlasius
IHK-Präsident Jörg Brömer. Foto: Josh Schlasius

Jörg Brömer ist Geschäftsführer des Wiesbadener Bauunternehmens Brömer & Sohn GmbH. Seit 2004 bildet der Wirtschaftsingenieur die vierte Generation im Familienunternehmen. Die Geschäftsführung übernahm er am 01. August 2008. Die Brömer & Sohn GmbH ist das größte mittelständische Bauunternehmen in der Wiesbadener Region. Seit über 90 Jahren dreht sich für die Familie alles um die fachkundige Arbeit auf dem Bau. Umgesetzt werden Bauleistungen in den Bereichen Hoch- und Ingenieurbau, Schlüsselfertigbau sowie Bauwerksanierung. Das Unternehmen hat rund 90 Mitarbeiter.

Brömer dankte den Vollversammlungsmitgliedern für das ihm entgegengebrachte Vertrauen: „Es ist eine besondere Ehre für mich, dieses Amt anzunehmen und die Interessen unserer vielfältigen Unternehmenslandschaft zu vertreten. Wir leben in wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich herausfordernden Zeiten. Umso wichtiger ist eine starke und lebendige IHK als feste Säule der regionalen Wirtschaft und als Kompass der Zukunft. Lassen Sie uns als Kammer zusammenstehen und die Interessen unserer Mitglieder schützen und fördern. Eine besonders große Herausforderung sehe ich beim Thema Fachkräftemangel und der Notwendigkeit, die Ausbildung unserer zukünftigen Arbeitskräfte zu stärken. Dies sind keine neuen Probleme, aber sie erfordern dringend kreative Lösungen, um sicherzustellen, dass unsere Unternehmen weiterhin erfolgreich sind. Unsere Mitgliedsunternehmen sind auf hochqualifizierte Arbeitskräfte angewiesen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, die Transformation der Wirtschaft zu bewältigen und zu wachsen. Als Präsident stehe ich Ihnen mit offenen Ohren und offenem Herzen zur Seite. Ich bitte Sie um Ihre Unterstützung, Ihre Ideen und Ihre Kritik, denn nur gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen.“

Dem bisherigen Präsidium dankte Brömer für die intensive Arbeit – insbesondere dem bisherigen Präsidenten Dr. Christian Gastl: „Sie haben die IHK Wiesbaden weiterentwickelt, durch schwierige Zeiten, wie die Coronakrise gesteuert und die regionale Wirtschaft gestärkt. Ihre Offenheit, Weitsicht und ihre Bereitschaft zum Diskurs haben unsere Wirtschaft vorangebracht. 10 Jahre lang haben Sie die Sitzungen unserer Vollversammlung souverän und mit Sachverstand geleitet. Sie haben dafür gesorgt, dass wir zu guten Beschlüssen gekommen sind und wir in der Öffentlichkeit Gehör gefunden haben. Ich danke Ihnen für Ihr starkes Engagement.“

Neues IHK-Vizepräsidium gewählt

IHK-Präsidium. Foto: Josh Schlasius
IHK-Präsidium. Foto: Josh Schlasius

Auch das Vizepräsidium der IHK Wiesbaden wurde neu aufgestellt. Um die fünf Sitze im Vizepräsidium hatten sich fünf Personen beworben. Tatjana Trömner-Gelbe und Philipp Eckelmann
sind erneut dabei, dazu kommen drei neue Unternehmer. Gewählt wurden:

  • René Ackermann ist Geschäftsführer der Rossel + Scherer Automobil GmbH & Co. KG in
    Wiesbaden.
  • Philipp Eckelmann ist Vorstandsvorsitzender der Eckelmann AG in Wiesbaden.
  • Tatjana Trömner-Gelbe ist Geschäftsführerin/Gesellschafterin der TÜFA-TEAM GmbH
    Technische Überwachung für Fahrzeuge mit Sitz in Niedernhausen.
  • Paul Herwarth von Bittenfeld ist Prokurist / Gesellschafter bei der //SEIBERT/MEDIA
    GmbH in Wiesbaden.
  • Julius Wagner ist Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kloster Eberbach in Eltville am Rhein.

Ausblick des neuen IHK-Präsidenten

Mit dem Blick auf die beginnende Legislaturperiode sagte IHK-Präsident Brömer abschließend: „Ich sehe mit Freude der Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Präsidium und der neuen Vollversammlung entgegen. Ebenso freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung dieses Hauses, die auf der hauptamtlichen Seite dafür verantwortlich ist, dass unsere IHK Wiesbaden stark aufgestellt ist, als kompetente, effiziente und digitale Organisation, und als wichtiger und anerkannter Gesprächspartner für Politik und Verwaltung.“

Weitere Information zur neuen Vollversammlung der IHK Wiesbaden gibt es hier: www.ihk.de/wiesbaden/vollversammlung2024

Kritik an Politik und Bürokratie auf dem Wiesbadener IHK-Neujahrsempfang – 360 Gäste danken mit Stan­ding Ova­tions scheidendem IHK Präsident Dr. Christian Gastl

Mehr als 360 Gäste aus der Politik des Landes Hessen wie der Kommunen waren beim Neujahrsempfang der IHK-Wiesbaden am 23.01.2024 nach drei Corona-Jahren und abgeschlossenen Brandschutzumbaumaßnahmen   im Erbprinzen-Palais wieder waren „At Home“ © Foto: Diether von Goddenthow
Mehr als 360 Gäste aus der Politik des Landes Hessen wie der Kommunen waren beim Neujahrsempfang der IHK-Wiesbaden am 23.01.2024 nach drei Corona-Jahren und abgeschlossenen Brandschutzumbaumaßnahmen im Erbprinzen-Palais wieder  „At Home“ © Foto: Diether von Goddenthow

Die Tatsache, dass Gastl in seiner mehrfach von spontanem Beifall unterbrochenen Rede nicht gerade sanft mit der Politik ins Gericht ging und ein eher von Skepsis geprägtes Stimmungsbild der Unternehmen im Kammerbezirk wiedergab, tat der guten Stimmung der mehr als 360 Gäste aus der Politik des Landes Hessen wie der Kommunen und der Wirtschaft beim  Neujahrsempfang der IHK-Wiesbaden am 23.01.2024 keinen Abbruch. Sie waren nach drei Jahren wieder „At Home“, wie es Gastl nannte, im Veranstaltungssaal der IHK, nach Unterbrechungen durch die Pandemie und der Brandschutzsanierung im Erbprinzenpalais.

An der Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in der Vollversammlung ließ Gastl, der aus seinem Amt als Präsident scheidet, jedoch erneut für eine Mitgliedschaft kandidiert, ebenso wenig Zweifel aufkommen wie IHK-Hauptgeschäftsführerein Sabine Meder: „Es geht um sehr viel, denn die Unternehmerinnen und Unternehmer geben den Belangen der Wirtschaft mit ihrer Stimme mehr Gewicht und uns mehr Schlagkraft. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen etwas zu bewegen“, sagte sie in einer Talk-Runde mit Christian Gastl und IHK-Pressesprecher Roland Boros, der als Moderator durch den Abend führte.

Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin der IHK-Wiesbaden. © Foto: Diether von Goddenthow
Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin der IHK-Wiesbaden. © Foto: Diether von Goddenthow

Meder freut sich, dass unter den 106 Kandidatinnen und Kandidaten 44 Newcomer sind, und der Anteil der Kandidatinnen immerhin von 19 auf 23 habe gesteigert werden können. „Das Engagement lohnt sich doppelt“, so Gastls Erfahrung, denn es bestehe die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, und durch die konstruktiven Gespräche entstehe ein großer Mehrwert. Kurz an der Bar, an der alkoholfreie Drinks nach Wunsch zubereitet wurden, und dann ab ins auf der Bühne platzierte Wohnzimmer oder die Sitzbank im Garten: In abwechslungs- und temporeichen Gesprächsrunden kamen neben Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) auch Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) und Sandro Zehner (CDU), Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, zu Wort – und bezogen Stellung unter anderem auch zu den Defiziten, die IHK-Präsident Gastl in seiner Rede etwa in puncto Bürokratisierung, Digitalisierung, Fachkräftemangel und Infrastruktur ausgemacht hatte.

 IHK-Pressesprecher Roland Boros, der pointiert als Moderator durch den Abend führte, im Gespräche mit Landtagspräsidentin Astrid Wallmann. © Foto: Diether von Goddenthow
IHK-Pressesprecher Roland Boros, der pointiert als Moderator durch den Abend
führte, im Gespräche mit Landtagspräsidentin Astrid Wallmann. © Foto: Diether von Goddenthow

Landtagspräsidentin Wallmann war es bei der Veranstaltung wichtig, trotz der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen, einen hoffnungsvollen Blick auf das neue Jahr zu richten: „Es gibt zwar weder wirtschaftlich noch politisch in unserem Land Anlass, selbstzufrieden zu sein und sich auf dem Status quo auszuruhen – aber ein gesunder Optimismus, der auch die Stärken unseres Wirtschaftsstandorts und unseres politischen Systems nicht verkennt, ist dennoch angebracht. Wenn wir diesen Optimismus sowohl mit dem Mut und dem Willen zur Veränderung als auch mit der nötigen Umsicht und einem Gespür für Maß und Mitte in wirtschaftliches und politisches Handeln umsetzen, werden wir auch in Zukunft in unserem Land erfolgreich sein.“ Bei einem Ausblick auf die Arbeit im Landtag sagte sie, dass sie sich eine „noch stärkere Digitalisierung“ des Hauses vorgenommen habe. Auch die Art der Debattenkultur während der Plenarsitzungen sei ihr ein großes Anliegen. Wer hier mit Redebeiträgen die „Würde des Hauses“ verletze, könne künftig auch mit einem Ordnungsgeld belangt werden, so die Politikerin.

Scheidender IHK-Präsident Dr. Christian Gastl, appellierte an die Politik, die überbordende Bürokratie abzubauen. © Foto: Diether von Goddenthow
Scheidender IHK-Präsident Dr. Christian Gastl, appellierte an die Politik, die überbordende Bürokratie abzubauen. © Foto: Diether von Goddenthow

Der Umgang der Menschen miteinander, vor allem jedoch das Einstehen für die Demokratie, bewegt Politik und Wirtschaft: Es sei ein wichtiges Zeichen, dass in diesen Tagen Tausende von Menschen in ganz Deutschland auf die Straße gingen, um „für unsere Demokratie einzustehen“, so IHK-Präsident Gastl unter dem Beifall der Gäste. Applaus gab´s auch für seine Kritik an den Beschlüssen der Landeshauptstadt Wiesbaden, Gebühren, Abgaben und die Gewerbesteuer anzuheben, „die uns Gewerbetreibende mit rund 3,5 Millionen Euro pro Jahr belasten wird“. Dass gleichzeitig die Leistungen des öffentlichen Nahverkehrs reduziert werden, stellt nach den Worten Gastls einen eklatanten Widerspruch dar: „Aus unternehmerischer Sicht kann ich klar sagen, dass mehr Geld für weniger Leistung kein nachhaltiges Geschäftsmodell ist.“ Ob Nachhaltigkeitsabgabe für Trinkwasser, höhere Gebühren für Abwasser und Straßenreinigung oder die Erhöhung des Kurbeitrags auf künftig fünf Euro pro Gast und Übernachtung – nur einige wenige Beispiele, die laut Gastl als Belastung auf Unternehmen, aber auch die Gastronomie, den Einzelhandel und kulturelle Einrichtungen zukommen. Der IHK-Präsident führte ferner die „stark angespannte konjunkturelle Lage“ ins Feld, der „IHK-Geschäftsklimaindex fällt von 101 auf 96 Punkte“, sagte er. Im Gegensatz zu einer Handabstimmung, mit der die Gäste zu Beginn des Abends ihre Erwartung an eine im Jahr 2024 „bessere Lage“ signalisiert hatten, bezeichnete der IHK-Präsident die aktuelle Geschäftslage als schlecht – und der Ausblick der Unternehmen falle noch schlechter aus. An die Adresse der anwesenden hessischen Ministerinnen und Minister sowie Landtagsabgeordneten richtete sich sein Appell zur Entlastung der Unternehmen bei Bürokratie, Dokumentations- und Berichtspflichten: Beschleunigung der Genehmigungsverfahren, Vereinfachung bei Förderprogrammen und Schaffung eines digitalen Portals für Verwaltungsprozesse – „schnelle, digitale und bürgerfreundliche Verwaltungsleistungen helfen auch beim Fachkräftemangel“, von dem jedes zweite Unternehmen in RheinMain betroffen sei, erklärte Gastl. Die Fachkräftesicherung bleibe eines der Kernthemen der IHK, sicherte er zu; die Industrie- und Handelskammer initiiere viele verschiedene Aktionen und Maßnahmen auch über die digitalen Medien, um Nachwuchs für die duale Berufsausbildung zu gewinnen.

IHK-Pressesprecher Roland Boros im Talk mit Landrat Sandro Zehner: „Als Staat müssen wir weniger statisch denken“, meint Zehner, der dafür plädiert, „auch mal Abkürzungen zu nehmen“. © Foto: Diether von Goddenthow
IHK-Pressesprecher Roland Boros im Talk mit Landrat Sandro Zehner: „Als Staat müssen wir weniger statisch denken“, meint Zehner, der dafür plädiert, „auch mal Abkürzungen zu nehmen“. © Foto: Diether von Goddenthow

Neben dringendem Handlungsbedarf zur Bekämpfung des Leerstands in den Innenstädten und einer Agenda für mehr Unternehmertum und mehr Start-Ups, hat Gastl die angestrebte Reaktivierung der Aartalbahn als „enormen Gewinn für unseren Wirtschaftsstandort und gerade für den Untertaunus“ ausgemacht. Dem vermochte Landrat Sandro Zehner nur zuzustimmen. Nach einer Einschätzung befragt, äußerte er die Hoffnung, in zehn, „vielleicht sogar in sieben Jahren“ mit der Aartalbahn fahren zu können – den Abbau der „Pförtnerampel“ wünscht er sich, wie zahlreiche der applaudierenden Gäste, „schon früher“. Der CDU-Politiker sieht die Migration wie den Zusammenhalt in der Gesellschaft als große Herausforderungen der Zeit an, und macht die Bundespolitik als Verursacher aktueller Defizite wie einer strukturellen Unterdeckung aus. Sein Appell um Unterstützung richtet sich an das Land und die Bundesregierung, „denn die Gesellschaft steht an einem Kipp-Punkt“. „Als Staat müssen wir weniger statisch denken“, meint Zehner, der dafür plädiert, „auch mal Abkürzungen zu nehmen“. Applaus auch für seine Feststellung, dass „wir das Land nicht besser meckern, sondern nur besser machen können.“

„Der Haushalt ist ein Gesamtkunstwerk“, so Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende über die Schwierigkeit, in Zeiten knapper Kassen die Balance der Belastungen und Kürzungen für einzelne Gruppen einigermaßen auszubalancieren. Hier beim  Gespräch mit IHK-Pressesprecher Roland Boros. © Foto: Diether von Goddenthow
„Der Haushalt ist ein Gesamtkunstwerk“, so Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende über die Schwierigkeit, in Zeiten knapper Kassen die Balance der Belastungen und Kürzungen für einzelne Gruppen einigermaßen auszubalancieren. Hier beim Gespräch mit IHK-Pressesprecher Roland Boros. © Foto: Diether von Goddenthow

„Es gibt keine Alternative zum Optimismus, und Optimismus hat nichts mit Naivität zu tun“, macht Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende deutlich, der die Lebensfreude hochhält, die Hoffnung darauf, „etwas verändern zu können“, verteidigt, und die Beobachtung gemacht hat, „dass wir häufig unsere Resilienz unterschätzen“. Den Anwürfen des IHK-Präsidenten, der die veränderten Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Ostfeldes, nämlich den Wegfall der für das Gewerbe relevanten südlichen B2-Fläche, bemängelt hatte, begegnete Mende gelassen: „Der Prozess läuft“, sagte er mit Hinweis darauf, dass es für das Bundeskriminalamt, das die nördliche Gewerbefläche des Ostfeldes vollständig benötigt, keinerlei Zweifel am Standort Wiesbaden geben dürfe. „Der Haushalt ist ein Gesamtkunstwerk“, erwiderte er auf den von Gastl ausgemachten Widerspruch zwischen Abgabenerhöhungen und Leistungskürzungen. Man könne, so Mende, jede getroffene Entscheidung hinterfragen, es geht jedoch darum, die Last auf viele unterschiedliche Schultern zu verteilen. Die Gewerbeansiedlung sei und bleibe ein „großes Thema“. Das neue Jahr wird nach seinen Worten erneut von Baustellen geprägt sein: Zur Umsetzung der Energiewende sei der Ausbau von Fernwärme unverzichtbar. „Diese Infrastrukturmaßnahmen machen keinen Spaß, müssen aber sein“, sagte der Oberbürgermeister. Die Gäste des Neujahrsempfangs ließen sich von dieser Aussicht nicht den Abend verderben, der neben kulinarischen Leckereien und Getränken auch Musik der Band „Neelah“ sowie angeregte und anregende Gespräche bereithielt.

Abschließend wurde vor Beendigung des offiziellen Teils des Neujahrsempfangs der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden dem scheidenden IHKPräsidenten Dr. Christian Gastl für seine zehnjährige Amtszeit mit Standing ovations gedankt. Die neue IHKVollversammlung – die digitale Wahl hat begonnen und findet bis 20. Februar statt – wird eine neue Präsidentin oder Präsidenten wählen.

(Text IHK Wiesbaden)

Impression vom NJE 2024 der IHK Wiesbaden . © Foto: Diether von Goddenthow
Impression vom NJE 2024 der IHK Wiesbaden . © Foto: Diether von Goddenthow

Weitere Informationen zur IHK-Wahl 2024 .

Unter dem Motto „1 Quadratmeter Zukunft“ präsentiert sich die Wiesbadener Kreativwirtschaft vom 29. Juli bis 18. August im Rathaus

Vom 29. Juli bis zum 18. August 2023 zeigt sich die Wiesbadener Kreativwirtschaft im Foyer des Rathauses. Über zwanzig Unternehmen stellen ihre Vision für das Leben und Arbeiten im Jahr 2030 vor. Die gesamte Stadtgesellschaft ist zu diesem interaktiven Projekt eingeladen.

Die Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist vom 28. Juli bis 18. August 2023 im Foyer des Wiesbadener Rathauses zu sehen. Montags bis Freitag von 7 bis 19 Uhr und am Samstag von 9 bis 15 Uhr sind die Werke kostenfrei zugänglich.

Das Projekt

Wie werden wir als Gesellschaft in der Zukunft leben und arbeiten? Welchen Einfluss hat die Kreativwirtschaft auf die Entwicklung der Region? Und welche Beiträge leistet sie für eine lebenswertes 2030? Mit der Ausstellung „1 Quadratmeter Zukunft“ möchte der IHK-Ausschuss Kreative Wirtschaft einen regelmäßigen Dialog einleiten, um Wiesbaden und die Region zukunftsstark auszurichten. Dazu präsentieren Wiesbadener Kreative auf über 20 Stelen Ideen und Projekte, die Besucher:innen interaktiv kommentieren und weiterentwickeln können. Besonders im Fokus stehen Nachhaltigkeit, New Work sowie Spiel- und Begegnungsräume.

Die Mitwirkenden
Zu den Köpfen hinter der IHK-Ausstellung zählen Unternehmer:innen vieler Branchen, von Werbeagenturen und Designer:innen, über Filmschaffende, Architekturbüros bis hin zu Software-Häusern. Die gesamten Druck- und Herstellungskosten der Ausstellung wurden von der Oschatz Visuelle Medien GmbH & Co. KG gesponsert.

Die Positionen
Stephan Fink, Vizepräsident der IHK Wiesbaden: „Ich glaube, dass die Ausstellung interessante Impulse für die Stadtentwicklung zeigt. Damit wollen wir als IHK den regelmäßigen und intensiven Zukunftsdialog mit der Stadt weiter ausbauen, nun auch mit stärkerer Beteiligung der Kreativwirtschaft.“ Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende: „Die Kreativwirtschaft kann eine gute Rolle bei den notwendigen Transformationsprozessen in Wirtschaft und Gesellschaft spielen. Deshalb freue ich mich sehr auf die Ausstellung in unserem Rathaus und den von ihr ausgehenden Input für die Zukunft unserer Stadt.“

Bürgermeisterin und Wirtschaftsdezernentin Christiane Hinninger: „Ich freue mich, dass wir 1 Quadratmeter Zukunft in unserem Rathaus Raum geben können. Wiesbaden hat eine starke Kreativbranche, die auch international hohes Ansehen genießt. Die Ideen der Kreativen für unsere Stadt werden bestimmt spannende Impulse in die Diskussion über unser Wiesbaden im Jahr 2030 bringen.“

Das Zwischenfazit
Mehr als 500 Besucher:innen haben die Ausstellung bereits zur Premiere Ende 2022 im Alten Gericht besucht und sich eingebracht. „Mich begeistert, wie viele Kreative mitgemacht haben und wie spannend und divers die Ideen sind. Es gibt so viel Potenzial in dieser Stadt, das wir unbedingt nutzen müssen“, betont Daniel Oschatz, Vorsitzender des IHK Ausschusses Kreative Wirtschaft.

Der Hintergrund
Aussteller Folgende Unternehmen und Einrichtungen haben an der Realisierung der Ausstellung mitgewirkt: //Seibert/Media GmbH, 3deluxe, ansicht Kommunikationsagentur, BUSCHKIND UG, Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), Eibes Design, Fauth Gundlach & Hübl GmbH, Fink & Fuchs AG, Geschäftsstelle Kreativwirtschaft bei der HA Hessen Agentur GmbH, giinco GmbH, heimathafen Wiesbaden, Hochschule RheinMain, In Circulo UG/New Ordner Design, kraftundadel Werbeagentur, Kristen & Schmidt Tonstudio und Musikproduktion GbR, Lekkerwerken GmbH, Oschatz Visuelle Medien GmbH & Co. KG, Ponderosa Design, Q Kreativgesellschaft mbH, Scholz & Volker GmbH, UGW AG, Vorsicht Atelier für Kommunikation.
Die wachsende Kreativwirtschaft zählt mit rund 7.000 Mitarbeiter:innen in zukunftsfähigen Berufen zu den größten Arbeitgebern der Wirtschaftsregion Wiesbaden Der Ausschuss Kreative Wirtschaft der IHK Wiesbaden macht die geballte Kraft dieser Branche auch mit diesem Projekt sichtbar.
Weitere

Die öffentliche Finissage mit Bürgermeisterin Christiane Hinninger und IHK-Präsident Dr. Christian Gastl findet am 18. August um 17 Uhr im Rathaus statt.

Informationen zur Kreativwirtschaft in unserem Bundesland finden Sie bei der Geschäftsstelle Kreativwirtschaft des Landes Hessen: www.kreativwirtschaft-hessen.de/.

„The Change“ – IHK Wiesbaden plädiert auf Neujahrempfang für eine große Transformation zur Krisenbewältigung

Da im Erbprinzenpalais noch die Brandschutzsanierung in vollem Gange ist, fand der Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden in den   die stilvollen Räumen der Wiesbadener Casino-Gesellschaft statt, nach zwei Corona-Jahren erstmals wieder in Präsenz.  © Foto Diether von Goddenthow
Da im Erbprinzenpalais noch die Brandschutzsanierung in vollem Gange ist, fand der Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden in den die stilvollen Räumen der Wiesbadener Casino-Gesellschaft statt, nach zwei Corona-Jahren erstmals wieder in Präsenz. © Foto Diether von Goddenthow

Nach zwei Corona-Jahren fand am 18. Januar 2023 erstmals wieder der Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden in Präsenz stand, und zwar in den Räumen der Casino-Gesellschaft wegen Brandschutzarbeiten am Hauptsitz im Erbprinzenpalais.

In diesen wechselvollen Zeiten stehen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vor sehr großen Herausforderungen, die nur durch gekonnte zügige Anpassungsleistungen an die neuen veränderten Verhältnisse bewältigt werden können. Aus diesem Grund hat die IHK-Wiesbaden ihren Neujahrsempfang dieses Mal unter das Motto „The Change“ (der Wechsel) gestellt. Mehr denn je seien in diesen Zeiten der Wille und die Bereitschaft zu Veränderung, Wandel und Erneuerung gefordert, so die Veranstalter.

Anstelle eines Grußwortes  präsentierten  die Fachleute des Wiesbadener IHK-Neujahrsempfangs  am 18. Januar 2018 erstmals ihre Statements in einer Talkrunde. Durch die Talks und den Abend führte IHK-Pressechef Roland Boros, links im Bild, es folgen: Ministerpräsident Boris Rhein, IHK-Präsident Dr. Christian Gastl und Keynote-Speaker  Prof. Dr. Marcel Fratzscher,  Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin. © Foto Diether von Goddenthow
Anstelle eines Grußwortes präsentierten die Fachleute des Wiesbadener IHK-Neujahrsempfangs am 18. Januar 2018 erstmals ihre Statements in einer Talkrunde. Durch die Gespräche und den Abend führte IHK-Pressechef Roland Boros, links im Bild, es folgen: Ministerpräsident Boris Rhein, IHK-Präsident Dr. Christian Gastl und Keynote-Speaker Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin. © Foto Diether von Goddenthow

Ein Hauch des neuen Geistes der Veränderung wehte symbolisch bereits durch die Veranstaltung, indem die IHK Wiesbaden erstmals vom traditionellen Konzept nacheinander referierter Grußworte abrückte. Stattdessen erlebten die gut 300  Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in wechselnden Talkrunden die Forderungen und Thesen der Fachleute zum Wechsel in der Energiepolitik, der Infrastruktur, der Fachkräftegewinnung und der Bildung. „Die Zeit drängt! Multiple Krisen stellen unsere Gesellschaft und Wirtschaft auf eine harte Probe. Nur gemeinsam, entschlossen und mit Mut können wir unsere Region jetzt nach vorne bringen“, so IHK-Präsident Dr. Christian Gastl.

IHK-Hauptgeschäftsführerin Sabine Meder  © Foto Diether von Goddenthow
IHK-Hauptgeschäftsführerin Sabine Meder © Foto Diether von Goddenthow

Dringenden Handlungsbedarf auch im Bereich der Mobilität sieht Gastl gegeben, der bislang das Fehlen einer deutlichen Zukunftsperspektive beklagt. Die Mobilität und damit auch die Attraktivität einer Region sei ein wesentlicher Faktor bei der Gewinnung von Fachkräften, die, wie IHK-Hauptgeschäftsführerin Sabine Meder einräumt, auch die Kammer vor Herausforderungen stelle. Gleich zu Beginn des rund zweistündigen Talks, an dem auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) teilnahm, blickte sie unter anderem auf die Vollversammlungswahl, die 2024 erstmals rein digital durchgeführt wird. Dabei gab es auch einen besonderen Appell an die Unternehmerinnen im Kammerbezirk, sich zu engagieren. „Ehrenamtliches Engagement in der IHK bringt allen Seiten etwas und je vielfältiger unsere Vollversammlung ist, desto stärker ist die Stimme der Wirtschaft“, ermutigte Meder mit zugleich einem dringenden Appell an die noch etwas unterrepräsentierten Damen, an die Unternehmerinnen: „Bitte helfen Sie mit, die Frauenquote in unserer Vollversammlung etwas zu erhöhen. Ich glaube, da geht noch etwas! Je vielfältiger wir sind, umso stärker ist unsere Stimme in der Wirtschaft. In diesem Sinne: Bitte beteiligen Sie sich!“

Professor Marcel Fratzscher „Wie kann die wirtschaftliche Transformation nach der Krise gelingen?“

Keynote-Speaker  Prof. Dr. Marcel Fratzscher,  Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin. © Foto Diether von Goddenthow
Keynote-Speaker Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin. © Foto Diether von Goddenthow

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin, konnte für die Keynote gewonnen werden. Darin ging er der Frage nach, wie nach der Krise die wirtschaftliche Transformation gelingen könne, die der Lieferketten, die ökologische, die digitale und die administrative! Obgleich sich die Unternehmen in den bisherigen Krisen rasch angepasst hätten, gäbe es perspektivisch einige Probleme, so Fratzscher. Dabei sorge ihn weniger die Energiefrage. Seine größere Sorge sei, dass „wir wie in der Vergangenheit bereits die Veränderungen zu langsam, zu schleppend machen“. Die vergangenen 10 Jahre wären wirtschaftlich extrem erfolgreich verlaufen, was uns, glaube er, „ ein bisschen faul und vielleicht auch ein wenig zu unflexibel gemacht habe“, so der Berliner Makroöknomie-Professor, der zudem deutlich beschleunigte Genehmigungsverfahren forderte: Momentan dauere es beispielsweise durchschnittlich etwa sieben Jahre von der Antragstellung bis zur Genehmigung und Errichtung eines Windrades, obgleich, so Fratzscher, „die Energie für die Transformation extrem wichtig“ sei.

„Wir müssen schneller werden“, räumt Ministerpräsident Rhein ein, der die zur Bewältigung der aktuellen Energiekrise greifende Strom- und Gaspreisbremse trotz schuldenfinanzierten Geldes als „riesigen Kraftakt“ würdigte. IHK-Präsident Gastl begrüßte die Preisbremsen, sieht allerdings die zahlreichen Meldepflichten für große Unternehmen kritisch.

Keynote-Speaker  Prof. Dr. Marcel Fratzscher,  Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin. © Foto Diether von Goddenthow
Keynote-Speaker Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin. © Foto Diether von Goddenthow

Ein besonderes Problem für die deutsche Wirtschaft sieht Fratzscher auch in der asymmetrischen Abhängigkeit Deutschlands von der chinesischen und amerikanischen Wirtschaft. Deutschland sei von China viel abhängiger als umgekehrt, was uns erpressbar mache. Da Deutschland in hohem Maße exportorientiert sei, gäbe es aber zur der  Globalisierung keine Alternative.  Wir brauchten sogar eher mehr Globalisierung, statt zu versuchen, nun alle Produktionen wieder zurückzuholen. Solchen Herausforderungen könne und müsse sich Deutschland mit entsprechenden zukunftsorientierten Investitionen entgegenstellen, insbesondere im Bereich der Infrastruktur mit einem Investitionsrückstau von über 159 Mrd. Euro, allein 46,6 Mrd. Euro davon im Sektor Bildung, unserer wichtigsten Ressource, und 39,3 Mrd. Euro im Sektor Straßenbau, Verkehr und Verwaltungsgebäuden.

Um die Transformation zu schaffen, müsse die Bundesrepublik Deutschland auch attraktiver für Fachkräfte werden. „Frauen“ seien eine von insgesamt drei „Stellschrauben“, an denen im Interesse einer großen Transformation der Wirtschaft gedreht werden müsse. Das Potenzial gut ausgebildeter Frauen werde zu wenig genutzt, meinte der Ökonom, der ferner für Veränderungen bei der Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland plädiert, vielleicht nach einem Punktesystem, um die zu gewinnen, die wir auch brauchen könnten. Allein im IT-Bereich Automatisierung von Geschäftsprozessen fehlten bis 2030 rund 235 000 Fachkräfte, im Gesundheits- und Pflegesektor fehlten 226 000 Ärzte und 185 000 Pflegekräfte, und im Bildungssektor (Vorschulen, Grundschulen, Sekundarstufe u. Förderschulen) fehlten bis 2030 sogar 256.000 Lehrkräfte.

Boris Rhein, Hessischer Ministerpräsident. © Foto Diether von Goddenthow
Boris Rhein, Hessischer Ministerpräsident. © Foto Diether von Goddenthow

Angesichts der aktuellen Herausforderungen kündigte Ministerpräsident Boris Rhein beim Jahresempfang der IHK an, Hessen im engen Austausch mit Wirtschaft und Industrie in den nächsten Jahren klimaneutral, digitaler und ressourcenschonender zu gestalten. Im kommenden Jahr wolle Hessen 320 Mio. Euro in Straßen investieren, insgesamt „haben wir sechs Milliarden Euro für die Konjunktur, 1,8 Milliarden Euro für den Klimaschutz, zehn Milliarden Euro für die Bildung und 600 Millionen Euro für die Digitalisierung unseres Landes eingestellt“, so Rhein, der zudem dafür warb, dass ausländische Berufsqualifikationen und Bildungsabschlüsse leichter anerkannt werden. Vereinfachte Verfahren seien wichtig, um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken. „Wir sehen es, wenn wir in unsere Krankenhäuser, Pflegeheime oder Arztpraxen auf dem Land schauen: An etlichen Orten fehlen Ärzte und Pflegekräfte. Wenn Menschen aus anderen Ländern mit viel Berufserfahrung bei uns arbeiten wollen und dafür sorgen, dass beispielsweise unser Gesundheitssystem besser aufgestellt ist, sollten wir diese Chance nutzen“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein am Mittwoch in Wiesbaden. Dort sprach er beim Jahresempfang der Industrie-und Handelskammer. Mit Blick auf die Zuwanderung aus Drittstaaten, der Erweiterung des Zugangs zum deutschen Arbeitsmarkt für Staatsangehörige der Westbalkanstaaten und aus ausgewählten Drittstaaten sagte Rhein: „Natürlich dürfen wir nicht wahllos Fachkräfte anwerben. Qualifikation, Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Deutschlandbezug und Alter – diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle. Aber eines muss klar sein: Wir brauchen gezielte und gesteuerte Einwanderung mit Blick auf den Arbeitsmarkt, aber keine direkte Zuwanderung in die Sozialsysteme“,

 IHK-Präsident Dr. Christian Gastl © Foto Diether von Goddenthow
IHK-Präsident Dr. Christian Gastl © Foto Diether von Goddenthow

Flankiert wurde der nach zweijähriger pandemiebedingter Abstinenz erste „persönliche“ IHK-Empfang, der von IHK-Pressesprecher Roland Boros moderiert und von „Neela“ musikalisch umrahmt wurde, durch Videos. In kurzen Einspielungen schickten Günter Berz-List, Schwälbchen Molkerei (Bad Schwalbach), Sophie Egert, Weingut Egert (Hattenheim) und Dina Reit, SK Laser (Wiesbaden), Fragen zu den Themen Infrastruktur, Energiepreise und Fachkräftemangel in die Runde. Mehr Investitionen in die Infrastruktur fordert IHK-Präsident Gastl ein: „Wir haben zu lange von der Substanz gelebt. Jetzt brauchen wir endlich den Change bei der Planung, Genehmigung und dem Ausbau der Infrastruktur.“ Gastl präsentiert auch frische Berechnungen für den durch den Ausfall der Salzbachtalbrücke verursachten Schaden. „Es ist gut, dass es mit der Salzbachtalbrücke vorangeht. Trotzdem, der wirtschaftliche Schaden für unsere Region hat sich schon auf mehr als 170 Mio. Euro summiert.“

Auch mit dem Blick auf den Fachkräftemangel forderte Gastl eine Stärkung der Infrastruktur, außerdem eine Qualifizierung, die sich stärker am Bedarf orientiert und grundsätzlich höhere Investitionen in die Schulen.

(v.li.:)  Landrat- Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden,  Sabine-Meder IHK-Hauptgeschäftsführerin, Astrid Wallmann, Landespräsidentin, Boris Rhein, Hessischer Ministerpräsiden © Foto Diether von Goddenthow
(v.li.:) Landrat- Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Sabine-Meder IHK-Hauptgeschäftsführerin, Astrid Wallmann, Landespräsidentin, Boris Rhein, Hessischer Ministerpräsiden, Dr. Christian Gastl, IHK-Präsident © Foto Diether von Goddenthow

Um Fachkräfte buhlen derzeit auch die Stadt Wiesbaden (dies im Schulterschluss mit zahlreichen Landes- und Bundesbehörden) und der Rheingau-Taunus-Kreis. Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, skizzierten in ihren Statements ihre individuellen Bemühungen um die Förderung der Gründer-Szene in Stadt und Region und die Attraktivitätssteigerung und Belebung von Innenstädten. Einen positiven Schub im Bereich der kulturellen Vielfalt Wiesbadens erwartet sich Oberbürgermeister Mende vom Baustart im Walhalla, Landrat Kilian verspricht sich viel von einem „virtuellen Gründerhaus“, das Anregungen, Tipps und Unterstützungsangebote für eine Unternehmensgründung bündelt.

Impression vom Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden im Foyer des Casino-Gesellschaft. © Foto Diether von Goddenthow
Impression vom Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden im Foyer des Casino-Gesellschaft. © Foto Diether von Goddenthow

Um „The Change“ realisieren zu können, „muss die Akzeptanz in der Bevölkerung gestärkt werden“, ist DIW-Chef Marcel Fratzscher überzeugt. Veränderung komme für viele Menschen einer Bedrohung gleich, da sie vor unbekannte Herausforderungen gestellt würden. Ganz im Sinne des Ökonomen appelliert auch Oberbürgermeister Mende an den Zusammenhalt: „Eine solidarische Gesellschaft schafft viel mehr als eine individualisierte Gesellschaft.“ Trotz der schwierigen Ausgangslage sieht IHK-Präsident Gastl genügend Gründe für Zuversicht: „Lassen Sie uns nicht länger verharren, sondern verändern“.

(Quellen: IHK-Wiesbaden, Hessische Staatskanzlei, Doku Diether von Goddenthow)

„Walhalla neu gedacht“ – Ausstellung von Studierenden der HSRM in den Räumlichkeiten der IHK

Architekturstudierende der Hochschule RheinMain erläutern ihre Entwürfe (01: Vanessa Klassen; 02: Deniz Sancaktar). © Hochschulkommunikation, Hochschule RheinMain
Architekturstudierende der Hochschule RheinMain erläutern ihre Entwürfe (01: Vanessa Klassen; 02: Deniz Sancaktar). © Hochschulkommunikation, Hochschule RheinMain

Das Walhalla ist in vielerlei Hinsicht äußerst relevant für die Landeshauptstadt Wiesbaden: Als eine der Schlüsselimmobilien kann es einen wesentlichen Beitrag zur Attraktivierung und Belebung der Wiesbadener Innenstadt leisten. Darüber hinaus ist es eine der geschichtsträchtigsten Kulturstätten der Stadt, die ihre Strahlkraft auch über die Grenzen Wiesbadens hinaus entfalten kann. Seit Jahren steht die Immobilie leer und verfällt zusehends. Nun kommt Bewegung in das Thema und die Stadt plant die zeitnahe Sanierung und Wiederbelebung. Dies ist nicht nur Grund genug für eine intensive Gremienbefassung in der IHK Wiesbaden, sondern auch für eine Entwurfsaufgabe des Masterstudiengangs Architektur | Bauen mit Bestand an der Hochschule RheinMain (HSRM) – ein weiteres Beispiel dafür, wie sich die HSRM in die Stadtgesellschaft der Landeshauptstadt Wiesbaden einbringt.

„Das Walhalla, ein kultureller Ort im Herzen Wiesbadens“
Die Studierenden sollten „sich der Entwurfsaufgabe ‚Das Walhalla, ein kultureller Ort im Herzen Wiesbadens‘ auf strukturelle und atmosphärische Weise annähern“. Ziel der Studierendenarbeiten war es, „ein Flächen- und Nutzungskonzept zu erarbeiten, das die vorhandenen Qualitäten des Ortes stärkt und inhaltlich, räumlich sowie atmosphärisch die Historie des Walhalla fortsetzt und in die Zukunft führt“, so die Aufgabenstellung von Prof. Isabella Leber, Lehrgebiet Bauen mit Bestand, Baukonstruktion und Entwerfen.

Unter dem Titel „Walhalla neu gedacht“ präsentierten die Studierenden der HSRM gestern in den Räumlichkeiten der IHK acht Arbeiten mit unterschiedlichen Herangehensweisen: beispielsweise Räume für Werkstätten und Kunsthandwerk, eine Therme mit Boutiquehotel, ein alternatives Kulturzentrum, ein Festspielhaus oder die Aneignung durch einen offenen Prozess unter dem Motto „Verfall, Aneignung, Weiterbauen“.

Netzwerke schaffen
Zuvor hatte Prof. Leber mit einem fachlichen Impulsvortrag auf das Thema eingestimmt und IHK-Präsident Dr. Christian Gastl ein Grußwort gesprochen. Darin betonte er: „Als Stimme der Wirtschaft steht es in der DNA der Industrie- und Handelskammer, Themen und Menschen weiterzubringen und Netzwerke zu schaffen, aus denen Neues entstehen kann. Daher freuen wir uns, den Rahmen für diese Ausstellung bieten zu können. Die Arbeiten zeigen das vielfältige Potenzial des Gebäudes auf. Sie laden uns zur Diskussion ein.“

Ausstellung noch bis 25. Mai geöffnet
Die Ausstellung in den Räumlichkeiten der IHK Wiesbaden, Karl-Glässing-Straße 8, 65183 Wiesbaden, ist noch bis 25. Mai 2022 von Montag bis Freitag, jeweils von 14 bis 17 Uhr, für Besucher:innen geöffnet.