Kategorie-Archiv: IHK-Wiesbaden

Kritik an Politik und Bürokratie auf dem Wiesbadener IHK-Neujahrsempfang – 360 Gäste danken mit Stan­ding Ova­tions scheidendem IHK Präsident Dr. Christian Gastl

Mehr als 360 Gäste aus der Politik des Landes Hessen wie der Kommunen waren beim Neujahrsempfang der IHK-Wiesbaden am 23.01.2024 nach drei Corona-Jahren und abgeschlossenen Brandschutzumbaumaßnahmen   im Erbprinzen-Palais wieder waren „At Home“ © Foto: Diether von Goddenthow
Mehr als 360 Gäste aus der Politik des Landes Hessen wie der Kommunen waren beim Neujahrsempfang der IHK-Wiesbaden am 23.01.2024 nach drei Corona-Jahren und abgeschlossenen Brandschutzumbaumaßnahmen im Erbprinzen-Palais wieder  „At Home“ © Foto: Diether von Goddenthow

Die Tatsache, dass Gastl in seiner mehrfach von spontanem Beifall unterbrochenen Rede nicht gerade sanft mit der Politik ins Gericht ging und ein eher von Skepsis geprägtes Stimmungsbild der Unternehmen im Kammerbezirk wiedergab, tat der guten Stimmung der mehr als 360 Gäste aus der Politik des Landes Hessen wie der Kommunen und der Wirtschaft beim  Neujahrsempfang der IHK-Wiesbaden am 23.01.2024 keinen Abbruch. Sie waren nach drei Jahren wieder „At Home“, wie es Gastl nannte, im Veranstaltungssaal der IHK, nach Unterbrechungen durch die Pandemie und der Brandschutzsanierung im Erbprinzenpalais.

An der Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in der Vollversammlung ließ Gastl, der aus seinem Amt als Präsident scheidet, jedoch erneut für eine Mitgliedschaft kandidiert, ebenso wenig Zweifel aufkommen wie IHK-Hauptgeschäftsführerein Sabine Meder: „Es geht um sehr viel, denn die Unternehmerinnen und Unternehmer geben den Belangen der Wirtschaft mit ihrer Stimme mehr Gewicht und uns mehr Schlagkraft. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen etwas zu bewegen“, sagte sie in einer Talk-Runde mit Christian Gastl und IHK-Pressesprecher Roland Boros, der als Moderator durch den Abend führte.

Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin der IHK-Wiesbaden. © Foto: Diether von Goddenthow
Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin der IHK-Wiesbaden. © Foto: Diether von Goddenthow

Meder freut sich, dass unter den 106 Kandidatinnen und Kandidaten 44 Newcomer sind, und der Anteil der Kandidatinnen immerhin von 19 auf 23 habe gesteigert werden können. „Das Engagement lohnt sich doppelt“, so Gastls Erfahrung, denn es bestehe die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, und durch die konstruktiven Gespräche entstehe ein großer Mehrwert. Kurz an der Bar, an der alkoholfreie Drinks nach Wunsch zubereitet wurden, und dann ab ins auf der Bühne platzierte Wohnzimmer oder die Sitzbank im Garten: In abwechslungs- und temporeichen Gesprächsrunden kamen neben Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) auch Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) und Sandro Zehner (CDU), Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, zu Wort – und bezogen Stellung unter anderem auch zu den Defiziten, die IHK-Präsident Gastl in seiner Rede etwa in puncto Bürokratisierung, Digitalisierung, Fachkräftemangel und Infrastruktur ausgemacht hatte.

 IHK-Pressesprecher Roland Boros, der pointiert als Moderator durch den Abend führte, im Gespräche mit Landtagspräsidentin Astrid Wallmann. © Foto: Diether von Goddenthow
IHK-Pressesprecher Roland Boros, der pointiert als Moderator durch den Abend
führte, im Gespräche mit Landtagspräsidentin Astrid Wallmann. © Foto: Diether von Goddenthow

Landtagspräsidentin Wallmann war es bei der Veranstaltung wichtig, trotz der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen, einen hoffnungsvollen Blick auf das neue Jahr zu richten: „Es gibt zwar weder wirtschaftlich noch politisch in unserem Land Anlass, selbstzufrieden zu sein und sich auf dem Status quo auszuruhen – aber ein gesunder Optimismus, der auch die Stärken unseres Wirtschaftsstandorts und unseres politischen Systems nicht verkennt, ist dennoch angebracht. Wenn wir diesen Optimismus sowohl mit dem Mut und dem Willen zur Veränderung als auch mit der nötigen Umsicht und einem Gespür für Maß und Mitte in wirtschaftliches und politisches Handeln umsetzen, werden wir auch in Zukunft in unserem Land erfolgreich sein.“ Bei einem Ausblick auf die Arbeit im Landtag sagte sie, dass sie sich eine „noch stärkere Digitalisierung“ des Hauses vorgenommen habe. Auch die Art der Debattenkultur während der Plenarsitzungen sei ihr ein großes Anliegen. Wer hier mit Redebeiträgen die „Würde des Hauses“ verletze, könne künftig auch mit einem Ordnungsgeld belangt werden, so die Politikerin.

Scheidender IHK-Präsident Dr. Christian Gastl, appellierte an die Politik, die überbordende Bürokratie abzubauen. © Foto: Diether von Goddenthow
Scheidender IHK-Präsident Dr. Christian Gastl, appellierte an die Politik, die überbordende Bürokratie abzubauen. © Foto: Diether von Goddenthow

Der Umgang der Menschen miteinander, vor allem jedoch das Einstehen für die Demokratie, bewegt Politik und Wirtschaft: Es sei ein wichtiges Zeichen, dass in diesen Tagen Tausende von Menschen in ganz Deutschland auf die Straße gingen, um „für unsere Demokratie einzustehen“, so IHK-Präsident Gastl unter dem Beifall der Gäste. Applaus gab´s auch für seine Kritik an den Beschlüssen der Landeshauptstadt Wiesbaden, Gebühren, Abgaben und die Gewerbesteuer anzuheben, „die uns Gewerbetreibende mit rund 3,5 Millionen Euro pro Jahr belasten wird“. Dass gleichzeitig die Leistungen des öffentlichen Nahverkehrs reduziert werden, stellt nach den Worten Gastls einen eklatanten Widerspruch dar: „Aus unternehmerischer Sicht kann ich klar sagen, dass mehr Geld für weniger Leistung kein nachhaltiges Geschäftsmodell ist.“ Ob Nachhaltigkeitsabgabe für Trinkwasser, höhere Gebühren für Abwasser und Straßenreinigung oder die Erhöhung des Kurbeitrags auf künftig fünf Euro pro Gast und Übernachtung – nur einige wenige Beispiele, die laut Gastl als Belastung auf Unternehmen, aber auch die Gastronomie, den Einzelhandel und kulturelle Einrichtungen zukommen. Der IHK-Präsident führte ferner die „stark angespannte konjunkturelle Lage“ ins Feld, der „IHK-Geschäftsklimaindex fällt von 101 auf 96 Punkte“, sagte er. Im Gegensatz zu einer Handabstimmung, mit der die Gäste zu Beginn des Abends ihre Erwartung an eine im Jahr 2024 „bessere Lage“ signalisiert hatten, bezeichnete der IHK-Präsident die aktuelle Geschäftslage als schlecht – und der Ausblick der Unternehmen falle noch schlechter aus. An die Adresse der anwesenden hessischen Ministerinnen und Minister sowie Landtagsabgeordneten richtete sich sein Appell zur Entlastung der Unternehmen bei Bürokratie, Dokumentations- und Berichtspflichten: Beschleunigung der Genehmigungsverfahren, Vereinfachung bei Förderprogrammen und Schaffung eines digitalen Portals für Verwaltungsprozesse – „schnelle, digitale und bürgerfreundliche Verwaltungsleistungen helfen auch beim Fachkräftemangel“, von dem jedes zweite Unternehmen in RheinMain betroffen sei, erklärte Gastl. Die Fachkräftesicherung bleibe eines der Kernthemen der IHK, sicherte er zu; die Industrie- und Handelskammer initiiere viele verschiedene Aktionen und Maßnahmen auch über die digitalen Medien, um Nachwuchs für die duale Berufsausbildung zu gewinnen.

IHK-Pressesprecher Roland Boros im Talk mit Landrat Sandro Zehner: „Als Staat müssen wir weniger statisch denken“, meint Zehner, der dafür plädiert, „auch mal Abkürzungen zu nehmen“. © Foto: Diether von Goddenthow
IHK-Pressesprecher Roland Boros im Talk mit Landrat Sandro Zehner: „Als Staat müssen wir weniger statisch denken“, meint Zehner, der dafür plädiert, „auch mal Abkürzungen zu nehmen“. © Foto: Diether von Goddenthow

Neben dringendem Handlungsbedarf zur Bekämpfung des Leerstands in den Innenstädten und einer Agenda für mehr Unternehmertum und mehr Start-Ups, hat Gastl die angestrebte Reaktivierung der Aartalbahn als „enormen Gewinn für unseren Wirtschaftsstandort und gerade für den Untertaunus“ ausgemacht. Dem vermochte Landrat Sandro Zehner nur zuzustimmen. Nach einer Einschätzung befragt, äußerte er die Hoffnung, in zehn, „vielleicht sogar in sieben Jahren“ mit der Aartalbahn fahren zu können – den Abbau der „Pförtnerampel“ wünscht er sich, wie zahlreiche der applaudierenden Gäste, „schon früher“. Der CDU-Politiker sieht die Migration wie den Zusammenhalt in der Gesellschaft als große Herausforderungen der Zeit an, und macht die Bundespolitik als Verursacher aktueller Defizite wie einer strukturellen Unterdeckung aus. Sein Appell um Unterstützung richtet sich an das Land und die Bundesregierung, „denn die Gesellschaft steht an einem Kipp-Punkt“. „Als Staat müssen wir weniger statisch denken“, meint Zehner, der dafür plädiert, „auch mal Abkürzungen zu nehmen“. Applaus auch für seine Feststellung, dass „wir das Land nicht besser meckern, sondern nur besser machen können.“

„Der Haushalt ist ein Gesamtkunstwerk“, so Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende über die Schwierigkeit, in Zeiten knapper Kassen die Balance der Belastungen und Kürzungen für einzelne Gruppen einigermaßen auszubalancieren. Hier beim  Gespräch mit IHK-Pressesprecher Roland Boros. © Foto: Diether von Goddenthow
„Der Haushalt ist ein Gesamtkunstwerk“, so Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende über die Schwierigkeit, in Zeiten knapper Kassen die Balance der Belastungen und Kürzungen für einzelne Gruppen einigermaßen auszubalancieren. Hier beim Gespräch mit IHK-Pressesprecher Roland Boros. © Foto: Diether von Goddenthow

„Es gibt keine Alternative zum Optimismus, und Optimismus hat nichts mit Naivität zu tun“, macht Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende deutlich, der die Lebensfreude hochhält, die Hoffnung darauf, „etwas verändern zu können“, verteidigt, und die Beobachtung gemacht hat, „dass wir häufig unsere Resilienz unterschätzen“. Den Anwürfen des IHK-Präsidenten, der die veränderten Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Ostfeldes, nämlich den Wegfall der für das Gewerbe relevanten südlichen B2-Fläche, bemängelt hatte, begegnete Mende gelassen: „Der Prozess läuft“, sagte er mit Hinweis darauf, dass es für das Bundeskriminalamt, das die nördliche Gewerbefläche des Ostfeldes vollständig benötigt, keinerlei Zweifel am Standort Wiesbaden geben dürfe. „Der Haushalt ist ein Gesamtkunstwerk“, erwiderte er auf den von Gastl ausgemachten Widerspruch zwischen Abgabenerhöhungen und Leistungskürzungen. Man könne, so Mende, jede getroffene Entscheidung hinterfragen, es geht jedoch darum, die Last auf viele unterschiedliche Schultern zu verteilen. Die Gewerbeansiedlung sei und bleibe ein „großes Thema“. Das neue Jahr wird nach seinen Worten erneut von Baustellen geprägt sein: Zur Umsetzung der Energiewende sei der Ausbau von Fernwärme unverzichtbar. „Diese Infrastrukturmaßnahmen machen keinen Spaß, müssen aber sein“, sagte der Oberbürgermeister. Die Gäste des Neujahrsempfangs ließen sich von dieser Aussicht nicht den Abend verderben, der neben kulinarischen Leckereien und Getränken auch Musik der Band „Neelah“ sowie angeregte und anregende Gespräche bereithielt.

Abschließend wurde vor Beendigung des offiziellen Teils des Neujahrsempfangs der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden dem scheidenden IHKPräsidenten Dr. Christian Gastl für seine zehnjährige Amtszeit mit Standing ovations gedankt. Die neue IHKVollversammlung – die digitale Wahl hat begonnen und findet bis 20. Februar statt – wird eine neue Präsidentin oder Präsidenten wählen.

(Text IHK Wiesbaden)

Impression vom NJE 2024 der IHK Wiesbaden . © Foto: Diether von Goddenthow
Impression vom NJE 2024 der IHK Wiesbaden . © Foto: Diether von Goddenthow

Weitere Informationen zur IHK-Wahl 2024 .

Unter dem Motto „1 Quadratmeter Zukunft“ präsentiert sich die Wiesbadener Kreativwirtschaft vom 29. Juli bis 18. August im Rathaus

Vom 29. Juli bis zum 18. August 2023 zeigt sich die Wiesbadener Kreativwirtschaft im Foyer des Rathauses. Über zwanzig Unternehmen stellen ihre Vision für das Leben und Arbeiten im Jahr 2030 vor. Die gesamte Stadtgesellschaft ist zu diesem interaktiven Projekt eingeladen.

Die Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist vom 28. Juli bis 18. August 2023 im Foyer des Wiesbadener Rathauses zu sehen. Montags bis Freitag von 7 bis 19 Uhr und am Samstag von 9 bis 15 Uhr sind die Werke kostenfrei zugänglich.

Das Projekt

Wie werden wir als Gesellschaft in der Zukunft leben und arbeiten? Welchen Einfluss hat die Kreativwirtschaft auf die Entwicklung der Region? Und welche Beiträge leistet sie für eine lebenswertes 2030? Mit der Ausstellung „1 Quadratmeter Zukunft“ möchte der IHK-Ausschuss Kreative Wirtschaft einen regelmäßigen Dialog einleiten, um Wiesbaden und die Region zukunftsstark auszurichten. Dazu präsentieren Wiesbadener Kreative auf über 20 Stelen Ideen und Projekte, die Besucher:innen interaktiv kommentieren und weiterentwickeln können. Besonders im Fokus stehen Nachhaltigkeit, New Work sowie Spiel- und Begegnungsräume.

Die Mitwirkenden
Zu den Köpfen hinter der IHK-Ausstellung zählen Unternehmer:innen vieler Branchen, von Werbeagenturen und Designer:innen, über Filmschaffende, Architekturbüros bis hin zu Software-Häusern. Die gesamten Druck- und Herstellungskosten der Ausstellung wurden von der Oschatz Visuelle Medien GmbH & Co. KG gesponsert.

Die Positionen
Stephan Fink, Vizepräsident der IHK Wiesbaden: „Ich glaube, dass die Ausstellung interessante Impulse für die Stadtentwicklung zeigt. Damit wollen wir als IHK den regelmäßigen und intensiven Zukunftsdialog mit der Stadt weiter ausbauen, nun auch mit stärkerer Beteiligung der Kreativwirtschaft.“ Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende: „Die Kreativwirtschaft kann eine gute Rolle bei den notwendigen Transformationsprozessen in Wirtschaft und Gesellschaft spielen. Deshalb freue ich mich sehr auf die Ausstellung in unserem Rathaus und den von ihr ausgehenden Input für die Zukunft unserer Stadt.“

Bürgermeisterin und Wirtschaftsdezernentin Christiane Hinninger: „Ich freue mich, dass wir 1 Quadratmeter Zukunft in unserem Rathaus Raum geben können. Wiesbaden hat eine starke Kreativbranche, die auch international hohes Ansehen genießt. Die Ideen der Kreativen für unsere Stadt werden bestimmt spannende Impulse in die Diskussion über unser Wiesbaden im Jahr 2030 bringen.“

Das Zwischenfazit
Mehr als 500 Besucher:innen haben die Ausstellung bereits zur Premiere Ende 2022 im Alten Gericht besucht und sich eingebracht. „Mich begeistert, wie viele Kreative mitgemacht haben und wie spannend und divers die Ideen sind. Es gibt so viel Potenzial in dieser Stadt, das wir unbedingt nutzen müssen“, betont Daniel Oschatz, Vorsitzender des IHK Ausschusses Kreative Wirtschaft.

Der Hintergrund
Aussteller Folgende Unternehmen und Einrichtungen haben an der Realisierung der Ausstellung mitgewirkt: //Seibert/Media GmbH, 3deluxe, ansicht Kommunikationsagentur, BUSCHKIND UG, Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), Eibes Design, Fauth Gundlach & Hübl GmbH, Fink & Fuchs AG, Geschäftsstelle Kreativwirtschaft bei der HA Hessen Agentur GmbH, giinco GmbH, heimathafen Wiesbaden, Hochschule RheinMain, In Circulo UG/New Ordner Design, kraftundadel Werbeagentur, Kristen & Schmidt Tonstudio und Musikproduktion GbR, Lekkerwerken GmbH, Oschatz Visuelle Medien GmbH & Co. KG, Ponderosa Design, Q Kreativgesellschaft mbH, Scholz & Volker GmbH, UGW AG, Vorsicht Atelier für Kommunikation.
Die wachsende Kreativwirtschaft zählt mit rund 7.000 Mitarbeiter:innen in zukunftsfähigen Berufen zu den größten Arbeitgebern der Wirtschaftsregion Wiesbaden Der Ausschuss Kreative Wirtschaft der IHK Wiesbaden macht die geballte Kraft dieser Branche auch mit diesem Projekt sichtbar.
Weitere

Die öffentliche Finissage mit Bürgermeisterin Christiane Hinninger und IHK-Präsident Dr. Christian Gastl findet am 18. August um 17 Uhr im Rathaus statt.

Informationen zur Kreativwirtschaft in unserem Bundesland finden Sie bei der Geschäftsstelle Kreativwirtschaft des Landes Hessen: www.kreativwirtschaft-hessen.de/.

„The Change“ – IHK Wiesbaden plädiert auf Neujahrempfang für eine große Transformation zur Krisenbewältigung

Da im Erbprinzenpalais noch die Brandschutzsanierung in vollem Gange ist, fand der Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden in den   die stilvollen Räumen der Wiesbadener Casino-Gesellschaft statt, nach zwei Corona-Jahren erstmals wieder in Präsenz.  © Foto Diether von Goddenthow
Da im Erbprinzenpalais noch die Brandschutzsanierung in vollem Gange ist, fand der Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden in den die stilvollen Räumen der Wiesbadener Casino-Gesellschaft statt, nach zwei Corona-Jahren erstmals wieder in Präsenz. © Foto Diether von Goddenthow

Nach zwei Corona-Jahren fand am 18. Januar 2023 erstmals wieder der Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden in Präsenz stand, und zwar in den Räumen der Casino-Gesellschaft wegen Brandschutzarbeiten am Hauptsitz im Erbprinzenpalais.

In diesen wechselvollen Zeiten stehen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vor sehr großen Herausforderungen, die nur durch gekonnte zügige Anpassungsleistungen an die neuen veränderten Verhältnisse bewältigt werden können. Aus diesem Grund hat die IHK-Wiesbaden ihren Neujahrsempfang dieses Mal unter das Motto „The Change“ (der Wechsel) gestellt. Mehr denn je seien in diesen Zeiten der Wille und die Bereitschaft zu Veränderung, Wandel und Erneuerung gefordert, so die Veranstalter.

Anstelle eines Grußwortes  präsentierten  die Fachleute des Wiesbadener IHK-Neujahrsempfangs  am 18. Januar 2018 erstmals ihre Statements in einer Talkrunde. Durch die Talks und den Abend führte IHK-Pressechef Roland Boros, links im Bild, es folgen: Ministerpräsident Boris Rhein, IHK-Präsident Dr. Christian Gastl und Keynote-Speaker  Prof. Dr. Marcel Fratzscher,  Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin. © Foto Diether von Goddenthow
Anstelle eines Grußwortes präsentierten die Fachleute des Wiesbadener IHK-Neujahrsempfangs am 18. Januar 2018 erstmals ihre Statements in einer Talkrunde. Durch die Gespräche und den Abend führte IHK-Pressechef Roland Boros, links im Bild, es folgen: Ministerpräsident Boris Rhein, IHK-Präsident Dr. Christian Gastl und Keynote-Speaker Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin. © Foto Diether von Goddenthow

Ein Hauch des neuen Geistes der Veränderung wehte symbolisch bereits durch die Veranstaltung, indem die IHK Wiesbaden erstmals vom traditionellen Konzept nacheinander referierter Grußworte abrückte. Stattdessen erlebten die gut 300  Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in wechselnden Talkrunden die Forderungen und Thesen der Fachleute zum Wechsel in der Energiepolitik, der Infrastruktur, der Fachkräftegewinnung und der Bildung. „Die Zeit drängt! Multiple Krisen stellen unsere Gesellschaft und Wirtschaft auf eine harte Probe. Nur gemeinsam, entschlossen und mit Mut können wir unsere Region jetzt nach vorne bringen“, so IHK-Präsident Dr. Christian Gastl.

IHK-Hauptgeschäftsführerin Sabine Meder  © Foto Diether von Goddenthow
IHK-Hauptgeschäftsführerin Sabine Meder © Foto Diether von Goddenthow

Dringenden Handlungsbedarf auch im Bereich der Mobilität sieht Gastl gegeben, der bislang das Fehlen einer deutlichen Zukunftsperspektive beklagt. Die Mobilität und damit auch die Attraktivität einer Region sei ein wesentlicher Faktor bei der Gewinnung von Fachkräften, die, wie IHK-Hauptgeschäftsführerin Sabine Meder einräumt, auch die Kammer vor Herausforderungen stelle. Gleich zu Beginn des rund zweistündigen Talks, an dem auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) teilnahm, blickte sie unter anderem auf die Vollversammlungswahl, die 2024 erstmals rein digital durchgeführt wird. Dabei gab es auch einen besonderen Appell an die Unternehmerinnen im Kammerbezirk, sich zu engagieren. „Ehrenamtliches Engagement in der IHK bringt allen Seiten etwas und je vielfältiger unsere Vollversammlung ist, desto stärker ist die Stimme der Wirtschaft“, ermutigte Meder mit zugleich einem dringenden Appell an die noch etwas unterrepräsentierten Damen, an die Unternehmerinnen: „Bitte helfen Sie mit, die Frauenquote in unserer Vollversammlung etwas zu erhöhen. Ich glaube, da geht noch etwas! Je vielfältiger wir sind, umso stärker ist unsere Stimme in der Wirtschaft. In diesem Sinne: Bitte beteiligen Sie sich!“

Professor Marcel Fratzscher „Wie kann die wirtschaftliche Transformation nach der Krise gelingen?“

Keynote-Speaker  Prof. Dr. Marcel Fratzscher,  Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin. © Foto Diether von Goddenthow
Keynote-Speaker Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin. © Foto Diether von Goddenthow

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin, konnte für die Keynote gewonnen werden. Darin ging er der Frage nach, wie nach der Krise die wirtschaftliche Transformation gelingen könne, die der Lieferketten, die ökologische, die digitale und die administrative! Obgleich sich die Unternehmen in den bisherigen Krisen rasch angepasst hätten, gäbe es perspektivisch einige Probleme, so Fratzscher. Dabei sorge ihn weniger die Energiefrage. Seine größere Sorge sei, dass „wir wie in der Vergangenheit bereits die Veränderungen zu langsam, zu schleppend machen“. Die vergangenen 10 Jahre wären wirtschaftlich extrem erfolgreich verlaufen, was uns, glaube er, „ ein bisschen faul und vielleicht auch ein wenig zu unflexibel gemacht habe“, so der Berliner Makroöknomie-Professor, der zudem deutlich beschleunigte Genehmigungsverfahren forderte: Momentan dauere es beispielsweise durchschnittlich etwa sieben Jahre von der Antragstellung bis zur Genehmigung und Errichtung eines Windrades, obgleich, so Fratzscher, „die Energie für die Transformation extrem wichtig“ sei.

„Wir müssen schneller werden“, räumt Ministerpräsident Rhein ein, der die zur Bewältigung der aktuellen Energiekrise greifende Strom- und Gaspreisbremse trotz schuldenfinanzierten Geldes als „riesigen Kraftakt“ würdigte. IHK-Präsident Gastl begrüßte die Preisbremsen, sieht allerdings die zahlreichen Meldepflichten für große Unternehmen kritisch.

Keynote-Speaker  Prof. Dr. Marcel Fratzscher,  Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin. © Foto Diether von Goddenthow
Keynote-Speaker Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts der Wirtschaft (DIW) Berlin. © Foto Diether von Goddenthow

Ein besonderes Problem für die deutsche Wirtschaft sieht Fratzscher auch in der asymmetrischen Abhängigkeit Deutschlands von der chinesischen und amerikanischen Wirtschaft. Deutschland sei von China viel abhängiger als umgekehrt, was uns erpressbar mache. Da Deutschland in hohem Maße exportorientiert sei, gäbe es aber zur der  Globalisierung keine Alternative.  Wir brauchten sogar eher mehr Globalisierung, statt zu versuchen, nun alle Produktionen wieder zurückzuholen. Solchen Herausforderungen könne und müsse sich Deutschland mit entsprechenden zukunftsorientierten Investitionen entgegenstellen, insbesondere im Bereich der Infrastruktur mit einem Investitionsrückstau von über 159 Mrd. Euro, allein 46,6 Mrd. Euro davon im Sektor Bildung, unserer wichtigsten Ressource, und 39,3 Mrd. Euro im Sektor Straßenbau, Verkehr und Verwaltungsgebäuden.

Um die Transformation zu schaffen, müsse die Bundesrepublik Deutschland auch attraktiver für Fachkräfte werden. „Frauen“ seien eine von insgesamt drei „Stellschrauben“, an denen im Interesse einer großen Transformation der Wirtschaft gedreht werden müsse. Das Potenzial gut ausgebildeter Frauen werde zu wenig genutzt, meinte der Ökonom, der ferner für Veränderungen bei der Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland plädiert, vielleicht nach einem Punktesystem, um die zu gewinnen, die wir auch brauchen könnten. Allein im IT-Bereich Automatisierung von Geschäftsprozessen fehlten bis 2030 rund 235 000 Fachkräfte, im Gesundheits- und Pflegesektor fehlten 226 000 Ärzte und 185 000 Pflegekräfte, und im Bildungssektor (Vorschulen, Grundschulen, Sekundarstufe u. Förderschulen) fehlten bis 2030 sogar 256.000 Lehrkräfte.

Boris Rhein, Hessischer Ministerpräsident. © Foto Diether von Goddenthow
Boris Rhein, Hessischer Ministerpräsident. © Foto Diether von Goddenthow

Angesichts der aktuellen Herausforderungen kündigte Ministerpräsident Boris Rhein beim Jahresempfang der IHK an, Hessen im engen Austausch mit Wirtschaft und Industrie in den nächsten Jahren klimaneutral, digitaler und ressourcenschonender zu gestalten. Im kommenden Jahr wolle Hessen 320 Mio. Euro in Straßen investieren, insgesamt „haben wir sechs Milliarden Euro für die Konjunktur, 1,8 Milliarden Euro für den Klimaschutz, zehn Milliarden Euro für die Bildung und 600 Millionen Euro für die Digitalisierung unseres Landes eingestellt“, so Rhein, der zudem dafür warb, dass ausländische Berufsqualifikationen und Bildungsabschlüsse leichter anerkannt werden. Vereinfachte Verfahren seien wichtig, um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken. „Wir sehen es, wenn wir in unsere Krankenhäuser, Pflegeheime oder Arztpraxen auf dem Land schauen: An etlichen Orten fehlen Ärzte und Pflegekräfte. Wenn Menschen aus anderen Ländern mit viel Berufserfahrung bei uns arbeiten wollen und dafür sorgen, dass beispielsweise unser Gesundheitssystem besser aufgestellt ist, sollten wir diese Chance nutzen“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein am Mittwoch in Wiesbaden. Dort sprach er beim Jahresempfang der Industrie-und Handelskammer. Mit Blick auf die Zuwanderung aus Drittstaaten, der Erweiterung des Zugangs zum deutschen Arbeitsmarkt für Staatsangehörige der Westbalkanstaaten und aus ausgewählten Drittstaaten sagte Rhein: „Natürlich dürfen wir nicht wahllos Fachkräfte anwerben. Qualifikation, Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Deutschlandbezug und Alter – diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle. Aber eines muss klar sein: Wir brauchen gezielte und gesteuerte Einwanderung mit Blick auf den Arbeitsmarkt, aber keine direkte Zuwanderung in die Sozialsysteme“,

 IHK-Präsident Dr. Christian Gastl © Foto Diether von Goddenthow
IHK-Präsident Dr. Christian Gastl © Foto Diether von Goddenthow

Flankiert wurde der nach zweijähriger pandemiebedingter Abstinenz erste „persönliche“ IHK-Empfang, der von IHK-Pressesprecher Roland Boros moderiert und von „Neela“ musikalisch umrahmt wurde, durch Videos. In kurzen Einspielungen schickten Günter Berz-List, Schwälbchen Molkerei (Bad Schwalbach), Sophie Egert, Weingut Egert (Hattenheim) und Dina Reit, SK Laser (Wiesbaden), Fragen zu den Themen Infrastruktur, Energiepreise und Fachkräftemangel in die Runde. Mehr Investitionen in die Infrastruktur fordert IHK-Präsident Gastl ein: „Wir haben zu lange von der Substanz gelebt. Jetzt brauchen wir endlich den Change bei der Planung, Genehmigung und dem Ausbau der Infrastruktur.“ Gastl präsentiert auch frische Berechnungen für den durch den Ausfall der Salzbachtalbrücke verursachten Schaden. „Es ist gut, dass es mit der Salzbachtalbrücke vorangeht. Trotzdem, der wirtschaftliche Schaden für unsere Region hat sich schon auf mehr als 170 Mio. Euro summiert.“

Auch mit dem Blick auf den Fachkräftemangel forderte Gastl eine Stärkung der Infrastruktur, außerdem eine Qualifizierung, die sich stärker am Bedarf orientiert und grundsätzlich höhere Investitionen in die Schulen.

(v.li.:)  Landrat- Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden,  Sabine-Meder IHK-Hauptgeschäftsführerin, Astrid Wallmann, Landespräsidentin, Boris Rhein, Hessischer Ministerpräsiden © Foto Diether von Goddenthow
(v.li.:) Landrat- Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Sabine-Meder IHK-Hauptgeschäftsführerin, Astrid Wallmann, Landespräsidentin, Boris Rhein, Hessischer Ministerpräsiden, Dr. Christian Gastl, IHK-Präsident © Foto Diether von Goddenthow

Um Fachkräfte buhlen derzeit auch die Stadt Wiesbaden (dies im Schulterschluss mit zahlreichen Landes- und Bundesbehörden) und der Rheingau-Taunus-Kreis. Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, skizzierten in ihren Statements ihre individuellen Bemühungen um die Förderung der Gründer-Szene in Stadt und Region und die Attraktivitätssteigerung und Belebung von Innenstädten. Einen positiven Schub im Bereich der kulturellen Vielfalt Wiesbadens erwartet sich Oberbürgermeister Mende vom Baustart im Walhalla, Landrat Kilian verspricht sich viel von einem „virtuellen Gründerhaus“, das Anregungen, Tipps und Unterstützungsangebote für eine Unternehmensgründung bündelt.

Impression vom Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden im Foyer des Casino-Gesellschaft. © Foto Diether von Goddenthow
Impression vom Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden im Foyer des Casino-Gesellschaft. © Foto Diether von Goddenthow

Um „The Change“ realisieren zu können, „muss die Akzeptanz in der Bevölkerung gestärkt werden“, ist DIW-Chef Marcel Fratzscher überzeugt. Veränderung komme für viele Menschen einer Bedrohung gleich, da sie vor unbekannte Herausforderungen gestellt würden. Ganz im Sinne des Ökonomen appelliert auch Oberbürgermeister Mende an den Zusammenhalt: „Eine solidarische Gesellschaft schafft viel mehr als eine individualisierte Gesellschaft.“ Trotz der schwierigen Ausgangslage sieht IHK-Präsident Gastl genügend Gründe für Zuversicht: „Lassen Sie uns nicht länger verharren, sondern verändern“.

(Quellen: IHK-Wiesbaden, Hessische Staatskanzlei, Doku Diether von Goddenthow)

„Walhalla neu gedacht“ – Ausstellung von Studierenden der HSRM in den Räumlichkeiten der IHK

Architekturstudierende der Hochschule RheinMain erläutern ihre Entwürfe (01: Vanessa Klassen; 02: Deniz Sancaktar). © Hochschulkommunikation, Hochschule RheinMain
Architekturstudierende der Hochschule RheinMain erläutern ihre Entwürfe (01: Vanessa Klassen; 02: Deniz Sancaktar). © Hochschulkommunikation, Hochschule RheinMain

Das Walhalla ist in vielerlei Hinsicht äußerst relevant für die Landeshauptstadt Wiesbaden: Als eine der Schlüsselimmobilien kann es einen wesentlichen Beitrag zur Attraktivierung und Belebung der Wiesbadener Innenstadt leisten. Darüber hinaus ist es eine der geschichtsträchtigsten Kulturstätten der Stadt, die ihre Strahlkraft auch über die Grenzen Wiesbadens hinaus entfalten kann. Seit Jahren steht die Immobilie leer und verfällt zusehends. Nun kommt Bewegung in das Thema und die Stadt plant die zeitnahe Sanierung und Wiederbelebung. Dies ist nicht nur Grund genug für eine intensive Gremienbefassung in der IHK Wiesbaden, sondern auch für eine Entwurfsaufgabe des Masterstudiengangs Architektur | Bauen mit Bestand an der Hochschule RheinMain (HSRM) – ein weiteres Beispiel dafür, wie sich die HSRM in die Stadtgesellschaft der Landeshauptstadt Wiesbaden einbringt.

„Das Walhalla, ein kultureller Ort im Herzen Wiesbadens“
Die Studierenden sollten „sich der Entwurfsaufgabe ‚Das Walhalla, ein kultureller Ort im Herzen Wiesbadens‘ auf strukturelle und atmosphärische Weise annähern“. Ziel der Studierendenarbeiten war es, „ein Flächen- und Nutzungskonzept zu erarbeiten, das die vorhandenen Qualitäten des Ortes stärkt und inhaltlich, räumlich sowie atmosphärisch die Historie des Walhalla fortsetzt und in die Zukunft führt“, so die Aufgabenstellung von Prof. Isabella Leber, Lehrgebiet Bauen mit Bestand, Baukonstruktion und Entwerfen.

Unter dem Titel „Walhalla neu gedacht“ präsentierten die Studierenden der HSRM gestern in den Räumlichkeiten der IHK acht Arbeiten mit unterschiedlichen Herangehensweisen: beispielsweise Räume für Werkstätten und Kunsthandwerk, eine Therme mit Boutiquehotel, ein alternatives Kulturzentrum, ein Festspielhaus oder die Aneignung durch einen offenen Prozess unter dem Motto „Verfall, Aneignung, Weiterbauen“.

Netzwerke schaffen
Zuvor hatte Prof. Leber mit einem fachlichen Impulsvortrag auf das Thema eingestimmt und IHK-Präsident Dr. Christian Gastl ein Grußwort gesprochen. Darin betonte er: „Als Stimme der Wirtschaft steht es in der DNA der Industrie- und Handelskammer, Themen und Menschen weiterzubringen und Netzwerke zu schaffen, aus denen Neues entstehen kann. Daher freuen wir uns, den Rahmen für diese Ausstellung bieten zu können. Die Arbeiten zeigen das vielfältige Potenzial des Gebäudes auf. Sie laden uns zur Diskussion ein.“

Ausstellung noch bis 25. Mai geöffnet
Die Ausstellung in den Räumlichkeiten der IHK Wiesbaden, Karl-Glässing-Straße 8, 65183 Wiesbaden, ist noch bis 25. Mai 2022 von Montag bis Freitag, jeweils von 14 bis 17 Uhr, für Besucher:innen geöffnet.

IHK Wiesbaden zur Sperrung der Salzbachtalbrücke: Erneut eine Katastrophe für unsere Region

Staus auf der Ausweichroute über Kasteler  Straße und Biebricher Allee in beide Richtungen. © Foto Diether v. Goddenthow
Staus auf der Ausweichroute über Kasteler Straße und Biebricher Allee in beide Richtungen. © Foto Diether v. Goddenthow

Die Vollsperrung der Salzbachtalbrücke mit allen ihren Konsequenzen stürzt die Region rund um Wiesbaden ein weiteres Mal in ein Verkehrschaos. Im Unterschied zur Situation rund um die Schiersteiner Brücke ist dieses Mal auch der Zugverkehr erheblich betroffen. Die Landeshauptstadt Wiesbaden ist per Bahn praktisch nicht mehr zu erreichen.

Verwaist: Der Wiesbadener Hauptbahnhof wird nicht mehr angefahren. © Foto Diether v. Goddenthow
Verwaist: Der Wiesbadener Hauptbahnhof wird nicht mehr angefahren. © Foto Diether v. Goddenthow

Erneut ist der westliche Teil des Rhein-Main-Gebiets bis ins Mark getroffen – für Pendlerinnen und Pendler, den Individual- und Wirtschaftsverkehr geht wieder einmal nichts mehr. Die bereits vorher vom Stau stark betroffene Landeshauptstadt wird sich auf unabsehbare Zeit auf überfüllte Straßen einstellen müssen. Abgeschnitten von seiner wichtigsten Verkehrsachse ist auch der Rheingau. „Gerade jetzt, wo sich der Tourismus wieder erholt, bedeutet das einen herben Rückschlag für die Corona-gebeutelten Hotel- und Gastronomiebetriebe“, sagt IHK-Präsident Dr. Christian Gastl.

Existenzängste der Ladenbetreiber am Wiesbadener Hauptbahnhof. Menschenleer der Zeitungsladen um 9:40 Uhr. © Foto Diether v. Goddenthow
Existenzängste der Ladenbetreiber am Wiesbadener Hauptbahnhof. Menschenleer der Zeitungsladen um 9:40 Uhr. © Foto Diether v. Goddenthow

Für die IHK Wiesbaden wird einmal mehr deutlich, wie sehr unsere verzahnte Wirtschaft auf funktionierende Mobilitätsangebote angewiesen ist. „Die Abhängigkeit von wenigen Zufahrtsachsen ist für die Erreichbarkeit unserer Region fatal, wie wir vor einigen Jahren schon bei der Sperrung der Schiersteiner Brücke erfahren mussten“, erklärt Gastl. Der Vergleich mit anderen Wirtschaftsräumen zeigt, dass eine Region gut daran tut, auf mehrere alternative Mobilitätskonzepte zu setzen. Wie schon bei der Schiersteiner Brücke sieht man, dass Deutschland erkennbar ein Problem mit der zeitnahen Modernisierung maroder Infrastruktur hat. „Ein Weiter-So kann es jetzt nicht mehr geben“, fordert Gastl. „Die Wirtschaft braucht zuverlässig funktionierende Verkehrsströme, um nicht abgehängt zu werden“.

Was Corona nicht schaffte, schafft nun eine seit Jahren halbherzige fehlgeschlagene Brückensanierung: Völliger Stillstand am Hauptstadtbahnhof. © Foto Diether v. Goddenthow
Was Corona nicht schaffte, besorgt nun eine seit Jahren  halbherzig betriebene  fehlgeschlagene Brückensanierung: Völliger Stillstand am Hauptstadtbahnhof. © Foto Diether v. Goddenthow

ESWE-Information

Museum Wiesbaden präsentiert 17 Nachhaltigkeitsziele zum diesjährigen Internationalen Museumstag „Museen inspirieren die Zukunft“ –

v.l.n.r.: Daniel Altzweig (Vermittlung Museum Wiesbaden), Stefanie Nix Bambaren (Studentin), Anke Trischler (Vorsitzende Ausschuss Nachhaltige Wirtschaft der IHK Wiesbaden), Dr. Andreas  Henning ( Direktor Museum Wiesbaden) und Dr. Christian Gastl (Präsident der IHK Wiesbaden) vor dem Museum Wiesbaden (Rückseite). Foto: Heike v. Goddenthow
v.l.n.r.: Daniel Altzweig (Vermittlung Museum Wiesbaden), Stefanie Nix Bambaren (Studentin), Anke Trischler (Vorsitzende Ausschuss Nachhaltige Wirtschaft der IHK Wiesbaden), Dr. Andreas Henning ( Direktor Museum Wiesbaden) und Dr. Christian Gastl (Präsident der IHK Wiesbaden) vor dem Museum Wiesbaden (Rückseite). Foto: Heike v. Goddenthow

Das Museum Wiesbaden hat den diesjährigen Internationalen Museumstag am 16. Mai 2021 ganz dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet. „Wir haben dies natürlich mit Joseph Beuys verbunden, einem für unser Haus ausgesprochen wichtigen Künstler, der morgen seinen 100sten Geburtstag feiert, so Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. Beuys berühmter Ausspruch „Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen“ ist zusammen mit den 17 UN-Nachhaltigkeits-Zielen seit 11. Mai auf einem umweltfreundlichen Riesenbanner an der Rückfassade des Museums, der sogenannten „Blackwall“, angebracht.

Das Aufbringen des Banners wie auch der Plan für seine spätere Wiederverwendung bilden einen Auftakt für eine Reihe von Aktionen und Projekte, die das Museum Wiesbaden dieses Jahr initiiert unter Schirmherrschaft von IHK-Präsident Dr. Christian Gastl und in Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule Fresenius des Studiengangs „Digitales Management“, unter der Federführung von Anke Trischler, Vorsitzende im Ausschuss Nachhaltige Wirtschaft der IHK Wiesbaden, und Mitstreiterinnen Sophie Rieke und Stefanie Nix Bambaren. Sie werden auf mehreren Ebenen die 17 internationalen Nachhaltigkeitsziel (17 sustainable development goals), kurz SDGs, präsentieren, unter anderem über die 2019 von Christina Kunkel initiierte „17 Ziele-Bierdeckel Kampagne“ ( auch zum  ausdrucken).

Nachhaltigkeit ist das große Thema der deutschen Museen in dieser Dekade“, davon ist Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden, überzeugt. Auf den Bierdeckeln stehen die 17 Nachhaltigkeitsbotschaften  auf Hessisch. Kann man später kostenlos  im Umweltladen und an der Museumskasse erhalten. ©  Foto Diether v. Goddenthow
Nachhaltigkeit ist das große Thema der deutschen Museen in dieser Dekade“, davon ist Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden, überzeugt. Auf den Bierdeckeln stehen die 17 Nachhaltigkeitsbotschaften auf Hessisch. Kann man später kostenlos im Umweltladen und an der Museumskasse erhalten. © Foto Diether v. Goddenthow

Das Museum Wiesbaden möchte mit seiner Teilnahme einmal mehr unterstreichen, „dass wir Nachhaltigkeit wirklich Ernst meinen“, so Dr. Henning. Es untersuche seine Aktivitäten unter diesem Gesichtspunkt, wobei Nachhaltigkeit in all seinen ökologischen, ökonomischen und bildungsspezifischen Dimensionen eine Rolle spiele. Dem Klimaschutz fühlt sich das Museum Wiesbaden schon aus dem Grund verpflichtet, weil es als Zweispartenhaus auch die Natur beherbergt. „Wir freuen uns daher sehr mitteilen zu können, dass wir als Pilotprojekt für die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen ‚CO2-neutrale Landesverwaltung‘ ausgewählt wurden. Gemeinsam mit dem Hessischen Finanzministerium und dem Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen werden wir in diesem Jahr erstmals eine Klimabilanzierung erstellen. Ziel ist die Klimaneutralstellung des Museums Wiesbaden.“, so der Museumsdirektor.

Dr. Christian Gastl, Präsident der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden, betont als Schirmherr der SDG-Kampagne::„Jeder von uns kann in seinem Alltag Verantwortung für eine bessere Zukunft übernehmen. Ein starkes Leitbild dafür sind die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Sie müssen ins Bewusstsein der Menschen rücken, um zu wirken und das erreichen wir mit unterschiedlichen Zugängen. Die kreative Bierdeckelkampagne vermittelt mit Leichtigkeit die großen Ziele. Unser IHK-Ausschuss Nachhaltige Wirtschaft ermöglicht mit einem kompakten Tool, dem „Navigator für nachhaltiges Wirtschaften“, Unternehmen einen schnellen Einstieg in dieses Thema. Und das Museum Wiesbaden nutzt die große Energie und Inspirationskraft der Kunst, um nachhaltiges Denken und Handeln in die Öffentlichkeit zu bringen. Die Vielfalt der Projekte ist ein Schlüssel zum gemeinsamen Ziel.“

Hier geht’s zu den 17 Klima-Zielen

Online-Workshop

Damit das Ganze aber vor allem  an die Besucherinnen und Besucher käme, insbesondere an Kinder, wird Daniel Altzweig aus dem Team Bildung und Vermittlung am Museumstag,  16. Mai von 14.30 bis 16.30, einen kostenfreien Online-Workshop „Bo(o)tschaften für Nachhaltigkeit“ anbieten. Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene haben hierbei unter anderem die Möglichkeit, von 14:30 bis 16:30 Uhr, ihre Hoffnungen und Wünsche auf selbst gebauten Segelbooten festzuhalten.

Informationen zum Workshop
16.05., 14:30-16:30 Uhr
Bo(o)tschaften für Nachhaltigkeit
Digitaler Workshop für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene Mit Daniel Altzweig, Plattform: ZOOM Anmeldung unter: https://tickets.museum-wiesbaden.de/
Keine Teilnahmegebühr; die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Materialien werden nicht gestellt.

Banner zu Handtaschen

Dieser Riesenbanner soll später zu kleinen Handtaschen weiterverarbeitet werden. ©  Foto Diether v. Goddenthow
Dieser Riesenbanner soll später zu kleinen Handtaschen weiterverarbeitet werden. © Foto Diether v. Goddenthow

Nach Auslaufen des Gesamtprojekt sollen aus dem Riesenbanner an der „Blackwall“ kleine Handtaschen entstehen, die gegen eine Spende erworben werden können.

Hinweis: Coronabedingt  muss das Museum Wiesbaden vorerst  für physische Besuche noch geschlossen bleiben.

Weitere Infos:
Internationaler Museumstag 2021
Museum Wiesbaden

IHK Wiesbaden wundert sich über einseitige Öffnung des Einzelhandels in Mainz am Montag, 8.3.2021

Dr. Christian Gastl, Präsident der IHK Wiesbaden Archivbild vom Jahresempfang 2020  © Foto Diether v. Goddenthow
Dr. Christian Gastl, Präsident der IHK Wiesbaden Archivbild vom Jahresempfang 2020 © Foto Diether v. Goddenthow

Zur einseitigen Öffnung des Einzelhandels in Mainz  erklärt Dr. Christian Gastl, Präsident der IHK Wiesbaden: „Für die Händler ist es kaum erklärbar, dass Geschäfte in Mainz wieder öffnen dürfen, in Wiesbaden aber nicht. Gerade bei benachbarten Landeshauptstädten sind solche Unterschiede nicht nur für die Unternehmen ein Problem, sondern auch für den Gesundheitsschutz. Denn es steht jetzt zu befürchten, dass es zum Shopping-Tourismus über den Rhein kommt. Für die Wiesbadener bedeutet das zudem einen Wettbewerbsnachteil – damit werden Betriebe, die eigentlich alle in der gleichen Notlage sind, gegeneinander ausgespielt. Bei den Lockerungen wäre eine stärkere Abstimmung zwischen unmittelbar benachbarten Ländern sinnvoll, damit die Regeln auch noch nachvollzogen werden können. Im Beschlusspapier von Bund und Ländern steht wörtlich: ‚Mit den benachbarten Gebieten mit höheren Inzidenzen sind gemeinsame Absprachen zu treffen, um eine länderübergreifende Inanspruchnahme der geöffneten Angebote möglichst zu vermeiden.‘ Wir fragen uns, wie das hier umgesetzt werden soll.“

„Hoffungsschimmer für den Handel“ IHK Wiesbaden: Taskforce Innenstadt gestaltet „Lauter Bäume“ für die Weihnachtszeit – Aktion mit dem und für den Handel

Ob Strohsterne aus Strohhüten, Bierdeckel in Herzform, Holzsterne oder schlichte Schleifen – die rund 70 Weihnachtsbäume, welche die Landeshauptstadt in der Fußgängerzone zwischen Rheinstraße und Michelsberg aufgestellt hat, werden von ihren jeweiligen Baumpaten individuell geschmückt und laden zum vorweihnachtlichen Bummel von Tannenbaum zu Tannenbaum ein. © Foto Diether v. Goddenthow
Ob Strohsterne aus Strohhüten, Bierdeckel in Herzform, Holzsterne oder schlichte Schleifen – die rund 70 Weihnachtsbäume, welche die Landeshauptstadt in der Fußgängerzone zwischen Rheinstraße und Michelsberg aufgestellt hat, werden von ihren jeweiligen Baumpaten individuell geschmückt und laden zum vorweihnachtlichen Bummel von Tannenbaum zu Tannenbaum ein. © Foto Diether v. Goddenthow

Auch ohne Sternschnuppenmarkt soll in diesem Jahr Weihnachtsstimmung in der Wiesbadener Innenstadt einkehren – die Taskforce Innenstadt der IHK Wiesbaden unterstützt die Landeshauptstadt bei der festlichen Gestaltung mit ihrem Projekt „Lauter Bäume“: Am Mittwoch, 25. November, haben Händler, IHK, Stadt sowie eine Künstlerin die gut 70 Weihnachtsbäume in der Fußgängerzone gemeinsam geschmückt. „Dass der Weihnachtsmarkt ausfallen muss, trifft die Geschäfte in der Innenstadt hart“, sagt Sabine Meder, Hautgeschäftsführerin der IHK Wiesbaden. „Da ist es ein Hoffnungsschimmer, dass die Landeshauptstadt auch in diesem Jahr für eine festliche Beleuchtung und weihnachtliche Stimmung sorgt – das wollen wir gemeinsam mit den Händlern unterstützen.“ Bereits seit dem ersten Lockdown im März seien in der Wiesbadener Fußgängerzone zwei Millionen Passanten weniger gezählt worden als vor einem Jahr – „deshalb ist es gerade in der Adventszeit wichtig, eine schöne Atmosphäre zu schaffen und damit auch ein Zeichen zu setzen“.

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Ob Strohsterne aus Strohhüten, Bierdeckel in Herzform, Holzsterne oder schlichte Schleifen – die rund 70 Weihnachtsbäume, welche die Landeshauptstadt in der Fußgängerzone zwischen Rheinstraße und Michelsberg aufgestellt hat, werden von ihren jeweiligen Baumpaten individuell geschmückt und laden zum vorweihnachtlichen Bummel von Tannenbaum zu Tannenbaum ein. Ein besonderer Baum steht am Mauritiusplatz: Hier hat die Konzeptkünstlerin Christine Straszewski gemeinsam mit dem Wiesbadener Galeristen Leander Rubrecht eine Baumskulptur live erschaffen. Der Titel des Werks: „Früher war mehr Lametta“.

Gerade fertig mit dem Schmücken ihres  "sensor-Weihnachtsbaums" ist Dirk Fellinghauers Redaktionsteam. © Foto Diether v. Goddenthow
Gerade fertig mit dem Schmücken ihres „sensor-Weihnachtsbaums“ ist Dirk Fellinghauers Redaktionsteam. © Foto Diether v. Goddenthow

Und welcher Baum ist der schönste? Das liegt im Auge des Betrachters. Die IHK präsentiert jedenfalls bis Weihnachten in ihren Social-Media-Kanälen jede Woche eine ausgewählte Galerie mit geschmückten Bäumen und ihren Paten – und ruft dazu auf, den eigenen Favoriten zu wählen und zu teilen. Alle weiteren Infos unter: www.ihk-wiesbaden.de/lauterbaeume.

Alle Baumpaten im Überblick

Adler Apotheke
GALERIA Karstadt Kaufhof
Galerie RUBRECHTCONTEMPORARY
Hornung – Feine Sachwerte
Hut Mühlenbeck
IHK Wiesbaden
KAUFMANNS Kaffeerösterei
KMB| Dr. Klaus M. Bernsau Konzept – Management – Beratung für Unternehmenskommunikation
LuisenForum
Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden – Referat für Wirtschaft und Beschäftigung
OlioCeto Wiesbaden
Parfümerie Douglas
Peek & Cloppenburg
Schuh-Schaefer
TeeGschwendner
Teppich Michel
VRM – Stadtmagazin Sensor
Webantrieb
Wiesanha H.+ W. Söhngen
Wiesbaden Congress & Marketing

Soforthilfeprogramm für Soloselbständige und Kleinunternehmer – Antragstellung ab 30.März 2020 möglich

t1_nebenjob_visionenDer Bund und das Land Hessen sowie das Land Rheinland-Pfalz unterstützen mit einem millionenschweren Soforthilfeprogramm Solo-Selbstständige, Freiberufler, Künstlerinnen und Künstler sowie Kleinst- und Kleinunternehmen mit bis zu 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dafür wurde das Bundesprogramm sowohl in Hessen als auch in Rheinland-Pfalz jeweils um eigene Landesmittel kräftig aufgestockt. Am Montag geht es nun los:

Soforthilfeprogramm für Soloselbständige und Kleinunternehmer in Hessen

Soforthilfeprogramm für Soloselbständige und Kleinunternehmer in Rheinland-Pfalz 

Zuständige Stellen zur Antragsstellung in Rheinland-Pfalz

IHK Wiesbaden bietet 12-Stunden-Service zur Soforthilfe – Corona-Checkliste zur Sicherung der Liquidität.

5.000 Anträge am ersten Tag eingegangen

Wie das Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen meldet sind allein in Hessen am ersten Tag 5000 Anträge auf Corona-Soforthilfe eingegangen.

Seit heute Morgen um neun Uhr kann beim Regierungspräsidium Kassel die Corona-Soforthilfe mit Hilfe eines Online-Formulars beantragt werden. Bereits nach sechs Stunden waren rund 5.000 Anträge eingereicht worden. „Der Ansturm auf den Soforthilfe-Antrag ist erwartungsgemäß hoch ausgefallen. Insgesamt aber lief das System stabil“, sagten Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber. Um möglichst viele Anträge gleichzeitig online annehmen zu können, waren die Kapazitäten noch einmal verdoppelt worden. Insgesamt arbeiten mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes an der Entgegennahme, Prüfung und Bewilligung der Anträge. „Teilweise gab es allerdings mehr als 15.000 gleichzeitige Zugriffsversuche. Daher mussten sich heute etliche Antragsteller leider gedulden und es immer wieder neu versuchen. Für die kommenden Tage erwarten wir eine deutliche Entspannung und bitten noch einmal um Verständnis, wenn es mal etwas länger dauert.“

Al-Wazir: „Ausreichend Geld eingeplant.“

Wenn ein Antrag eingegangen, positiv beschieden und die Soforthilfe festgesetzt wurde, erhält der Antragssteller sofort eine Benachrichtigung. In diesem Moment wird auch die Zahlung der Soforthilfe angewiesen. „Von den 5.000 Anträgen waren etwa die Hälfte vollständig ausgefüllt. Bereits festgesetzt, also Soforthilfe bewilligt, wurden bis jetzt rund 500 Anträge. Insgesamt fünf Millionen Euro Soforthilfe konnten schon bewilligt werden. Wir rechnen damit, dass das Geld bei den Unternehmerinnen und Unternehmern je nach Banklaufzeit schon morgen auf dem Konto ist“, sagte Al-Wazir und betonte: „Wir haben für die Corona-Soforthilfe genug Geld eingeplant. Das bedeutet auch: Kein Antrag, der bis Ende Mai eingereicht wird, wird wegen fehlender Mittel abgelehnt. Es gibt hier kein Windhundprinzip, alle Anträge werden bearbeitet und die Haushaltsmittel stehen zur Verfügung.“

Die Bearbeitungszeit eines Antrags liegt bei etwa zehn bis 15 Minuten. Je mehr die Antragssteller vorbereitet haben, umso schneller und einfacher geht das Ausfüllen. „Wir bitten noch einmal darum, sich die Hilfestellungen, die wir im Internet zur Verfügung stellen, vor der Antragstellung genau anzusehen. Das entlastet letztlich auch das System“, sagte Klüber. Wichtig sei außerdem, die Anträge vollständig einzureichen. Diese werden deutlich schneller bearbeitet.

Der Online-Antrag kann täglich – auch an den Wochenenden – zwischen 6 und 24 Uhr eingereicht werden. Zwischen 24 Uhr und 6 Uhr morgens muss das System aus technischen Gründen pausieren.

Mehr Infos unter:
www.rp-kassel.de
www.wirtschaft.hessen.de

Sechs Visionen für den Aufbrauch in die neuen 20er des IHK-Bezirks Wiesbaden beim Neujahrsempfang – Hoffen auf die Citybahn

v.l. Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Chistian Gastl, Präsident der Industrie und Handelskammer Wiesbaden, Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Frank Killian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises und Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Wiesbaden © Foto: Diether v Goddenthow
v.l. Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Chistian Gastl, Präsident der Industrie und Handelskammer Wiesbaden, Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Frank Killian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises und Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Wiesbaden © Foto: Diether v Goddenthow

„Wir brauchen einen Aufbruch, der die Wirtschaftsregion Wiesbaden zu einem der besten Standorte für Unternehmensgründungen macht. Einen Aufbruch, der die digitale Bildungsrevolution vorantreibt. Einen Aufbruch, der unsere Innenstädte weiterentwickelt. Einen Aufbruch, der uns intelligent und nachhaltig mobil macht. Einen Aufbruch, bei dem wir alle Haltung zeigen. Einen Aufbruch, der für Fachkräfte und Unternehmen, für Stadt und Region Perspektiven schafft. Nur Mut! Auf zu neuen Goldenen 20er Jahren!“ resümierte Wiesbadens IHK-Präsident Christian Gastl zum Schluss seiner sechs Zukunftsvisionen umfassenden  Rede beim  Neujahrsempfang am 15. Januar 2020 in der IHK Wiesbaden.

(Vollständige Rede von IHK-Präsident Christian Gastl).

IHK-Präsident begrüßt 500 Gäste beim Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden.  © Foto: Diether v Goddenthow
IHK-Präsident begrüßt 500 Gäste beim Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden. © Foto: Diether v Goddenthow

Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, versicherte, so rasch wie es die Antragsverfahren eben zuließen, den Breitbandausbau in Hessen voranzubringen und bis 2025 flächendeckend Gigabitanschlüsse bereitzustellen. Dabei sei die Anbindung von Schulen, Krankenhäusern und Gewerbegebieten an das Glasfasernetz vorrangiges Ziel der Gigabitstrategie der hessischen Landesregierung.

Frank Killian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, zog eine positive Bilanz: so habe der Rheingau-Taunuskreis, einer der sichersten Regionen der Bundesrepublik mit einer niedrigen Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent, erstmals nach 39 defizitären Jahren schwarze Zahlen geschrieben. Er hoffe auf einen positiven Ausgang des Wiesbadner Bürgerentscheids für eine Citybahn, da dies die Rheingau-Taunus-Region enger an Wiesbaden und die Metropolregion Rhein-Main anbinde.

Auch Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hofft auf den Bürgerentscheid zur Citybahn im ersten Halbjahr, und versicherte, bei einem Pro-Entscheid sich um eine möglichst rasche und reibungslose Realisierung einzusetzen und Wiesbadens Bürger von der Zuverlässigkeit, dem Komfort, der Attraktivität und Alternativlosigkeit der Citybahn überzeugen zu wollen.

2020 werde vielleicht das Schicksalsjahr der Citybahn. Die IHK Wiesbaden werde sich mit dem Großprojekt abermals befallen, sobald die Antworten auf alle Fragen  und Vorschläge der Wirtschaft vorlägen.