Spannendes Programm beim 19. Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2023 Wiesbaden – Prominente Jury und Gäste vor Ort


Wiesbaden, den 27. Februar 2023 – Das Deutsche FernsehKrimi-Festival vom 12. bis 19. März in Wiesbaden bietet ein hochkarätiges Programm mit insgesamt sechs Premieren und heißt zahlreiche Filmgäste willkommen, darunter die Schauspielerinnen Claudia Michelsen, Ulrike Folkerts, Lea van Acken und Julia Jentsch sowie die Schauspieler Sebastian Koch, Wotan Wilke Möhring und Karl Markovics.

Über die Vergabe des Deutschen FernsehKrimi-Preises wird auch 2023 eine prominent besetzte Jury entscheiden. Dafür konnte Regisseur und Drehbuchautor Eoin Moore gewonnen werden, der 2021 den Ehrenpreis des Festivals erhielt und im vergangenen Jahr mit „Polizeiruf 110 – Hildes Erbe“ selbst im Wettbewerb vertreten war. Die Schauspieler*innen Barbara Philipp und Ferdinand Hofer sind in ihren Rollen als Magda Wächter bzw. als Kalli Hammermann einem breiten „Tatort“-Publikum bekannt. Schauspielerin und Synchronsprecherin Dela Dabulamanzi („Almania“) und die Festivalleiterin der Filmtage Oberschwaben Helga Reichert komplettieren die diesjährige Jury.

Hochkarätige Wettbewerbe und Talks
Im Wettbewerb um den Deutschen FernsehKrimi-Preis konkurrieren zehn Filme, darunter sind fünf Premieren. Eröffnet wird der Wettbewerb am 14. März um 18 Uhr mit der Folge „Ronny“ aus der Reihe „Polizeiruf 110“ (MDR) – eine Premiere in Anwesenheit von Hauptdarstellerin Claudia Michelsen, Regisseurin Barbara Ott und Drehbuchautor Jan Braren.

Polizeiruf 110 – Ronny © MDR/Stefan Erhard
Polizeiruf 110 – Ronny © MDR/Stefan Erhard

Um 20.30 Uhr dürfen sich Festivalbesucher*innen auf die Schauspielerin Ulrike Folkerts, Regisseur Tom Lass und Drehbuchautor Stefan Dähnert freuen, die zur Vorführung des „Tatort – Lenas Tante” (SWR) nach Wiesbaden kommen.

Weitere acht Fernsehkrimis laufen im Wettbewerb. Das Festival feiert die Premieren von „Tatort – Das geheime Leben unserer Kinder“ (SWR), „Das Schweigen der Esel“ (ORF/ARTE), „Das Mädchen von früher“ (ZDF) sowie die Hessen-Premiere des „Tatort – Verborgen“ (NDR). Das Feld komplettieren die Filme „Das weisse Schweigen“ (RTL+/Vox), „Die Macht der Frauen“ (ZDF/ARTE), „Solo für Weiss – Todesengel“ (ZDF) sowie „Spurlos in Athen“ (ARD Degeto).

Zu den Filmgesprächen im Anschluss an die Vorführungen begrüßt der renommierte Berliner Filmjournalist Knut Elstermann die Schauspieler*innen Julia Jentsch, Wotan Wilke Möhring, Franziska Weisz, André Hennicke, Karl Markovics und Tom Gronau, die Regisseur*innen Kai Wessel, Neelesha Barthel und Gunnar Fuß sowie die Drehbuchautor*innen Astrid Ströher, Martina Mouchot, Sönke Lars Neuwöhner und Gernot Krää.

Zum vierten Mal wird die Krimiserie des Jahres ermittelt. Nominiert sind: „Euer Ehren“ (ARD Degeto/ORF), „Munich Games“ (Sky), „Zwei Seiten des Abgrunds“ (RTL+/Warner), „German Crime Story – Gefesselt“ (Prime Video) und die vierte Staffel von „Babylon Berlin“ (Sky/ARD Degeto). Am 13. März ab 17 Uhr zeigt das Festival je eine Folge der fünf nominierten Serien in der Caligari FilmBühne.

Zu den Seriengesprächen werden unter anderen die Schauspieler*innen Sebastian Koch, Seyneb Saleh, Angelina Häntsch, Anne Ratte-Polle, Anton Dreger und Lea van Acken erwartet sowie die Regisseure David Nawrath und Florian Schwarz und die Drehbuchautor*innen Kristin Derfler, Michael Proehl und Dirk Morgenstern.

Welcher Fernsehkrimi und welche Krimiserie eine Auszeichnung erhält, wird auf der Preisverleihung des Festivals am Freitag, den 17. März, um 20 Uhr in der Caligari FilmBühne verkündigt. Anschließend wird der Gewinnerfilm zu sehen sein

Spannendes Rahmenprogramm
Erneut setzt das Festival einen Fokus auf das populäre Genre True Crime. Am Donnerstag, den 16. März, um 17 Uhr, beleuchtet eine Doku-Premiere Mordfälle ohne Hinweis auf Täter, Ermittler ohne heiße Spur. Gezeigt wird die ZDF-Dokumentation „Mörderische Wahrheit – Wenn Täter unerkannt bleiben“ von Klaus Kastenholz und Bernd Reufels. Das Filmgespräch bestreiten der ZDF-Journalist Sven Voss, Autor Bernd Reufels und die forensische Psychiaterin Dr. Nahlah Saimeh. Ariane Binder (3sat) moderiert.

Auch die Förderung von Nachwuchs-Drehbuchautor*innen wird fortgesetzt. Gemeinsam mit Hessen Film & Medien und TOP:Talente e.V. sucht das Festival nach Krimi-Stoffen für 90-Minüter oder Miniserien. Die Vorgabe 2023: Die erdachten Verbrechen müssen innerhalb von 24 Stunden gelöst werden. Aus 28 Einreichungen wählte eine Vorjury die vier vielversprechendsten Ideen aus. Am Donnerstag, den 16. März, um 21 Uhr werden die nominierten Stoffe vorgestellt. Die von den Autor*innen eingereichten Beispielszenen wurden mit den Schauspielerinnen Taneshia Abt („JGA“) und Franziska von Harsdorf („Der Pass 2“) verfilmt und sind auf der Leinwand der Caligari FilmBühne zu sehen. Drehbuchautor Richard Kropf („4 Blocks“, „Kleo“) kürt den oder die Gewinner*in.

Den Abschluss des Festivals bildet am Samstag, den 18. März, ab 18 Uhr, die „Lange FernsehKrimi-Nacht“. Bis zum Morgen des 19. März werden noch einmal alle zehn Beiträge des Filmwettbewerbs in der Caligari FilmBühne zu sehen sein.

Marc Jung Foto © Christian Rothe
Marc Jung Foto © Christian Rothe

Anlässlich des 19. Deutschen FernsehKrimi-Festivals holt die SV SparkassenVersicherung mit Marc Jung einen der gefragtesten jungen Künstler Deutschlands nach Wiesbaden, den der Berliner Tagesspiegel bereits als „neuen Malerfürsten“ ausgerufen hat. In der AtriumGalerie am Hauptbahnhof präsentiert die Ausstellung MADE IN HEAVEN vom 12. März bis 13. April insgesamt 69 der expressiven Bilder Marc Jungs. Eröffnung am 12. März, 15.00 Uhr.

Der Kartenvorverkauf für das Festival beginnt am 3. März ab 10 Uhr unter www.fernsehkrimifestival.de und in der Tourist-Information, Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden

www.fernsehkrimifestival.de und www.wiesbaden.de/fernsehkrimifestival
www.instagram.com/deutschesfernsehkrimifestival
www.facebook.com/fernsehkrimifestival

Überblick der Wettbewerbsfilme 2023:

PREMIERE/WETTBEWERBSERÖFFNUNG: POLIZEIRUF 110 – RONNY (MDR)
Regie: Barbara Ott, Buch: Jan Braren, u.a. mit Claudia Michelsen, Felix Vörtler

PREMIERE: DAS SCHWEIGEN DER ESEL (ORF/ARTE)
Regie und Buch: Karl Markovics, u.a. mit Karl Markovics, Julia Koch

PREMIERE: DAS MÄDCHEN VON FRÜHER (ZDF)
Regie: Lena Knauss, Buch: Martina Mouchot, u.a. mit Nina Kunzendorf, Godehard Giese

PREMIERE: TATORT – DAS GEHEIME LEBEN UNSERER KINDER (SWR)
Regie: Kai Wessel, Buch: Astrid Ströher u.a. mit Eva Löbau, Hans-Jochen Wagner

HESSEN-PREMIERE: TATORT – VERBORGEN (NDR)
Regie: Neelesha Barthel, Buch: Julia Drache, Sophia Ayissi, u.a. mit Wotan Wilke Möhring, Franziska Weisz

DAS WEISSE SCHWEIGEN (RTL+/VOX)
Regie: Esther Gronenborn, Buch: Esther Gronenborn, Sönke Lars Neuwöhner, u.a. mit Julia Jentsch, Kostja Ullmann

DIE MACHT DER FRAUEN (ZDF/ARTE)
Regie und Buch: Lars Becker, u.a. mit Natalia Wörner, Fritz Karl

SOLO FÜR WEISS – TODESENGEL (ZDF)
Regie: Gunnar Fuß, Buch: Mathias Klaschka, u.a. mit Anna Maria Mühe, Camill Jammal

SPURLOS IN ATHEN (ARD DEGETO)
Regie: Roland Suso Richter, Buch: Gernot Krää, u.a. mit Silke Bodenbender, Yousef Sweid

TATORT – LENAS TANTE (SWR)
Regie: Tom Lass, Buch: Stefan Dänert, u.a. mit Ulrike Folkerts, Ursula Werner

Im Wettbewerb Krimiserie des Jahres gehen fünf Serien ins Rennen, darunter eine Premiere. Hier reichten insgesamt zehn Sender und Streamer 14 Produktionen ein.

„Starke Klickzahlen in Sender-Mediatheken und auf Streaming-Seiten halten den Serienboom weltweit am Laufen. Aus Deutschland kommen herausragende Krimiproduktionen und wir freuen uns, die fünf spannendsten hier auf dem Festival zu präsentieren – darunter ein hochaktueller Politthriller sowie ein nervenaufreibender True Crime-Alptraum”, so Festivalleiterin Cathrin Ehrlich.

Alle 5 Wettbewerbsserien in der Übersicht:

BABYLON BERLIN, Staffel 4 (SKY/ARD DEGETO), Regie: Tom Tykwer, Achim von Borries, Henk Handloegten, Tom Tykwer, Buch: Achim von Borries, Henk Handloegten, Tom Tykwer, Khyana El Bitar, Bettine von Borries, u.a. mit Volker Bruch, Liv Lisa Fries

EUER EHREN (ARD DEGETO/ORF), Regie: David Nawrath, Buch: David Marian, David Nawrath, basierend auf der israelischen Originalserie „Kvodo” von Ron Ninio und Shlomo Mashiach, u.a. mit Sebastian Koch, Paula Beer

GERMAN CRIME STORY – GEFESSELT (Prime Video), Regie: Florian Schwarz, Buch: Michael Proehl, Dirk Morgenstern, Max Eipp, Dinah Marte Golch, Mark Monheim, u.a. mit Oliver Masucci, Angelina Häntsch

MUNICH GAMES (SKY), Regie: Philipp Kadelbach, Buch: Michal Aviram, Martin Behnke, u.a. mit Seyneb Saleh, Yousef Sweid

PREMIERE: ZWEI SEITEN DES ABGRUNDS (RTL+/WARNER TV SERIE), Regie: Anno Saul, Buch: Kristin Derfler, u.a. mit Anne Ratte-Polle, Anton Dreger

Der Serienwettbewerb wird am Montag, den 13. März, ab 17 Uhr ausgetragen. Die Preisverleihung des 19. Deutschen FernsehKrimi-Festivals findet am Freitag, den 17. März, um 20 Uhr in der Caligari FilmBühne statt. Die Moderation der Film- und Seriengespräche übernimmt erneut der renommierte Filmjournalist Knut Elstermann.

Der Kartenvorverkauf für das Festival beginnt am 3. März ab 10 Uhr unter www.fernsehkrimifestival.de und in der Tourist-Information, Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden

www.fernsehkrimifestival.de und www.wiesbaden.de/fernsehkrimifestival
www.instagram.com/deutschesfernsehkrimifestival
www.facebook.com/fernsehkrimifestival

Über das Festival:
Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die HessenFilm und Medien GmbH, dem Hessischen Rundfunk und der SV SparkassenVersicherung, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden und dem Wiesbadener Kurier.

Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 27.02. bis 05.03.2023

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Veranstaltungen, die vom 27.02. bis 05.03.2023 im Gutenberg-Museum stattfinden, mit der Bitte um Veröffentlichung.

Montag, 27.02.2023, 9.00-17.00 Uhr

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für große und kleine Gruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de).

Dienstag, 28.02.2023, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für große und kleine Gruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de).

Dienstag, 28.02.2023, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
(und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse.

Dienstag, 28.02.2023, 16.30 Uhr
Führung durch die Sonderausstellung „Hotspot Gutenberg-Museum – Hoher Besuch in Rheinland-Pfalz“ mit der Kuratorin Dr. Anett Göthe. Kosten: Museumseintritt. Keine Anmeldung erforderlich.

Mittwoch, 01.03.2023, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für große und kleine Gruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de).

Mittwoch, 01.03.2023, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse.

Donnerstag, 02.03.2023, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für große und kleine Gruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de).

Donnerstag, 02.03.2023, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse.

Freitag, 03.03.2023, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für große und kleine Gruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de).

Freitag, 03.03.2023, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse.

Samstag, 04.03.2023, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse.

Samstag, 04.03.2023, 10.00-15.00 Uhr  
Offene Werkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums
für Einzelpersonen und Große und kleine Gruppen mit max. 5 Teilnehmern. Drucken von eigenen oder vorhandenen Motiven, Setzen mit Holzlettern. Sondermaterialien auf Anfrage. Kosten: Werkstattbeitrag

Samstag, 04.03.2023, 13.30-16.30 Uhr
Nachlass von großen und kleinen Sünden
Druckvorführung von Ablassbriefen im 1. Stock des Gutenberg-Museums
Sonntag, 05.03.2023, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse (15 Uhr im Rahmen der Kinderführung).

Sonntag, 05.03.2023, 15.00-17.00 Uhr
Familiensonntag

Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführung von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst.  Für Kinder ab 6 Jahre und ihre Eltern. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt: Drucken im Foyer des Gutenberg-Museums. Teilnahmebeitrag pro Kind: Führung 2 Euro und Drucken 2 Euro, inkl. Eintritt, erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums
Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Auftaktkonzert des Frankfurter Figuralchors mit Skandinavischer Chormusik und Kunstliedern im Haus der Chöre

© Foto Kurt-Thomas-Haus der Chöre e.V.
© Foto Kurt-Thomas-Haus der Chöre e.V.

Der Figuralchor Frankfurt präsentiert am 25. März 2023 das Auftaktkonzert der seit Corona zum ersten Mal wieder stattfindenden Konzertreihe „A Cappella im Haus der Chöre“. Unter dem Titel „Norden – Skandinavische Chormusik und Kunstlieder“ geht es auf eine musikalische Reise in den europäischen Norden.

Die skandinavischen Länder sind neben ihren wunderschönen und mystischen Landschaften auch durch ihre vielfältige Chorkultur und einen ganz eigenen schwebenden Chorklang geprägt. Daher gibt es eine Vielzahl von ganz typischen Chorkompositionen.

Der norwegische Komponist Edvard Grieg, wohl einer der prominentesten Vertreter des Nordens, aber auch Werke seines Landsmanns Knut Nystedt, der Schweden David Wikander und Wilhelm Peterson-Berger und des finnischen Komponisten Toivo Kuula erfreuen sich großer Beliebtheit und stehen auf dem Programm. Ergänzt wird der Abend durch Liedkompositionen skandinavischer Komponisten, die durch den Bassbariton Christos Pelekanos interpretiert werden.

Im Anschluss an das Konzert sind die Gäste zu einem Umtrunk eingeladen.

Eine Veranstaltung des Figuralchor Frankfurt e.V. in Kooperation mit dem Kurt-Thomas-Haus der Chöre e.V.

Mitwirkende:
Figuralchor Frankfurt e.V.
Christos Pelekanos, Bassbariton
Paul Leonard Schäffer, musikalischer Leiter
Programm / Titel:
„Norden – Skandinavische Chormusik und Kunstlieder“

Termin / Tickets:
Freitag, den 25. März 2023, Konzertbeginn: 19:30 Uhr
Haus der Chöre, Kaiser-Sigmund-Straße 47, 60320 Frankfurt

Preise: 15,00 €; ermäßigt: 10,00 € unter karten@hausderchöre.de oder 06081/43654 und an der Abendkasse.

Appell des Netzwerks der Literaturhäuser zur finanziellen Absicherung von Literaturvermittlung in Zeiten erheblich steigender Kosten

Frankfurt und Hamburg am 24.02.2023
Literaturvermittlung braucht verstärkt finanzielle Absicherung und kulturpolitische Sorgfalt – ein Appell

logo-literaturnetzwerkeEin Finanzierungskollaps der Literaturvermittlung, von Lesungen, Gesprächen und Diskussionen, steht absehbar bevor. Im gesamten Veranstaltungssegment-Buch sind Vielfalt und Entwicklung bedroht. Die massiven Kostensteigerungen in sämtlichen Bereichen gefährden mittelbar eine wesentliche Existenzgrundlage von Autor:innen sowie die Sicht- und Erlebbarkeit des Kulturguts Buch. Das ist das Fazit der außerordentlichen Tagung des Netzwerks der Literaturhäuser zum Jahresauftakt im Literaturhaus München.

Allerorten sind erhebliche Kostensteigerungen festzustellen. Steigende Energie- und Dienstleistungskosten werden zur Existenzbedrohung für Literatur-Institutionen. Verlage und Podiumsgäste rufen nach der Pandemie erheblich, bis zu 50% angehobene Honorare auf.

Zudem haben öffentliche Zuschüsse von Ländern, Kommunen oder Kantonen zumeist seit Jahren keine Anpassungen erfahren. Drittmittelförderer wie Stiftungen sind immer seltener bereit, sich an den bedingenden Personal- und Betriebskosten von Veranstaltern zu beteiligen. Oder sie wenden sich proaktiven Eigenprogrammen zu. Die Strukturen, die seit den 80er und 90er Jahren die weltweit so einzigartigen Literaturhäuser ermöglichten und damit den Beginn einer immer lebendiger und vielfältiger werdenden Literaturvermittlungsszene, bröckeln.

Alle Literaturveranstalter verstehen sich als Partner von Autor:innen und Verlagen, als Umschlagplatz für das Buch, als Vermittler Kultureller Bildung, als Multiplikatoren für Dichtung und Wahrheit, als Plattform für europäische Dialoge und internationalen Austausch. Alle Orte für die Begegnung mit Literatur sind unerlässlich, erst recht vor dem Hintergrund von abnehmender Lesekompetenz und mangelnder Leseförderung. Das Netzwerk der Literaturhäuser trug, auch dank des Programms „Neustart Kultur“ der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien sowie Corona-Hilfsprogrammen in der Schweiz und Österreich, dazu bei, dass kulturelle Teilhabe breiter Bevölkerungsschichten unter schwerwiegenden Einschränkungen weiterhin möglich war.

Finanziell angegriffen sind nunmehr Grundsicherungen und Programmstrukturen. Notwendige, aufwendige Wandlungsprozesse für eine fortschrittliche Literaturvermittlung finden nicht zur Umsetzung. Unerlässliche Personalinvestitionen laufen auf. Fairpay ist in Gefahr. Eine moderne, viele Autor:innen, viele Bücher und das Lesen fördernde Literaturvermittlung, für die der deutschsprachige Raum international Bewunderung erfährt, ist in Form und Umfang nicht aufrechtzuerhalten. Vielerorts prägen schon jetzt Konzentrationsmaßnahmen die Programmausrichtungen. Kostenexplosionen werden durch Reduktion von Vielfalt kompensiert. Auf dem Spiel steht nicht weniger als das hohe Gut der angemessenen Honorierung von vielen Autor:innen.

Der Finanzierungskollaps ist absehbar. Die Corona-Krise belastete die ohnehin geschwächten Strukturen empfindlich. Denn diese standen bereits Jahre zuvor im Schatten einer Leuchtturmkulturpolitik, die die Literatur immer nachrangig bezuschusste. Deshalb begrüßen bspw. deutsche Vermittlungsinstitutionen den Kulturfonds Energie des Bundes.

Der Aufruf des Netzwerks der Literaturhäuser: Wir appellieren an die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in Deutschland, Staatsministerin Claudia Roth, an das Ministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport in Österreich, an das Bundesamt für Kultur der Schweiz, an die Kulturbehörden in den Ländern und Kantonen, an die kommunalen Instanzen, Kulturdezernate und -ämter sowie an Stiftungen und Sponsoren in allen deutschsprachigen Ländern, gerade jetzt die finanzielle Förderung von Literaturveranstaltern auszuweiten und dann zu verstetigen, um so den gewachsenen Ansprüchen und Kostensteigerungen Rechnung zu tragen. Nur durch rasch einsetzende Maßnahmen und Handlungsbereitschaft wird sich ein massiver Einbruch des literarischen Lebens und Kulturangebots verhindern lassen. Nur mit einem klaren finanziellen Bekenntnis kann die in Deutschland, Österreich und der Schweiz so einzigartige Form des Literaturhauses ihre Vorreiterrolle für die literarische Begegnung, für Teilhabe und Dialog aufrechterhalten und weiterentwickeln.

Die Unterzeichner

Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt am Main), Vorstandsvorsitzender des Netzwerks der Literaturhäuser
Ursula Steffens (Geschäftsführung Netzwerk der Literaturhäuser, Hamburg)
Tomas Friedmann (Literaturhaus Salzburg), für den Vorstand
Gesa Schneider (Literaturhaus Zürich), für den Vorstand
Katrin Eckert (Literaturhaus Basel)
Florian Höllerer (LCB, Berlin)
Anja Johannsen (Literarisches Zentrum Göttingen)
Alexander Suckel (Literaturhaus Halle)
Rainer Moritz (Literaturhaus Hamburg)
Bettina Fischer (Literaturhaus Köln)
Thorsten Ahrend (Literaturhaus Leipzig)
Tanja Graf (Literaturhaus München)
Ulrika Rinke (Literaturhaus Rostock)
Stefanie Stegmann (Literaturhaus Stuttgart)
Robert Huez (Literaturhaus Wien)
Susanne Lewalter (Literaturhaus Wiesbaden)

Die Saison 2023 im Freilichtmuseum Hessenpark startet ab 1. März

Neu-Anspach, 23. Februar 2023. Am 1. März beginnt im Freilichtmuseum Hessenpark die neue Museumssaison. Bis Ende Oktober hat der Hessenpark dann wieder täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Das Museum, das im letzten Jahr fast an seine Vor-Corona-Gästezahlen anknüpfen konnte, hat sich für die neue Saison viel vorgenommen. „Der Veranstaltungskalender ist gut gefüllt, und wir werden eine Reihe neuer Attraktionen eröffnen“, verspricht Museumsleiter Jens Scheller.

Veranstaltungen
Neben den beliebten Klassikern wie Pflanzenmarkt, Treckertreff, Erntefest, Apfeltage und Adventsmarkt stehen 2023 auch neue Veranstaltungsformate auf dem Programm. Gleich zu Saisonbeginn findet am 5. März eine Pflanzen- und Samen-Tauschbörse statt. Saatgut selbst zu ernten, zu nutzen und an die nächste Generation weiterzugeben, gehörte zur Gartenkultur, als es noch keine Saatgutkonzerne gab. Mit dieser Veranstaltung möchte der Hessenpark seiner Archefunktion gerecht werden und die Kultur der Vielfalt wiederbeleben. Um Sortenvielfalt geht es auch beim Apfelweinfest am 21. Mai. Hessen ist für seine Apfelweinkultur berühmt. In vielen privaten Kellern reifen über den Winter leckere, selbst gekelterte Stöffchen. Und kleinere Manufakturen stellen Spezialitäten wie Secco, sortenreine Apfelweine oder Sekt aus regionalen Äpfeln her. Produzent*innen und Fans solcher Spezialitäten können auf dem Apfelweinfest die Vielfalt der regionalen Produkte kennenlernen und verkosten. In den Oster-, Sommer- und Herbstferien wartet ein buntes Ferienprogramm auf die Museumsgäste, und jeden Sonntag um 15 Uhr gibt es eine öffentliche Führung für alle, die das Museum noch besser kennenlernen möchten.

Sonderausstellungen
In der Stallscheune aus Asterode ist ab dem 19. März die Ausstellung „Trüb und klar. Unser täglich Wasser?“ zu sehen. Wasser begleitet uns, bewusst oder unbewusst, in allen Bereichen des Lebens. Als meist konsumiertes Getränk erhält es den Menschen gesund. In sauberer Form dient es der Reinigung. Industrien kommen nicht ohne Wasser aus, und im Freizeitbereich ist das kühle Nass nicht wegzudenken. Die Ausstellung führt Besucher*innen die vielfältige Bedeutung des Wassers im Alltag vor Augen. Die Wanderausstellung ist ein Projekt des Ausstellungsverbundes „Alltag – Arbeit – Anstoß – Aufbruch“ und wurde vom LVR-Freilichtmuseum Kommern konzipiert. Eine interaktive Rallye lädt zur Erkundung des Elements Wasser in der Ausstellung ein.

Die Sammlung des Freilichtmuseums hat Verstärkung bekommen: In das neu errichtete Zentraldepot ist die aus rund 10.500 Objekten bestehende alltagskulturelle Sammlung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt eingezogen. Die Sonderausstellung „Besonders alltäglich! Sammlungsübernahme aus dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt ins Freilichtmuseum Hessenpark“ zeigt ab dem 29. April im Haus aus Gemünden Wohra die Vielfalt der übernommenen Objekte. Der Bestand wird durch unterschiedliche Themengebiete wie Wohnen, Werbung, Hygiene und Krieg exemplarisch repräsentiert. In 12 Kapiteln von „Besonders sauber?“ bis „Besonders einzigartig!“ sind schlaglichtartig ausgesuchte Einzelstücke wie kunstvoll bemalte Ostereier, eine Toilettenschüssel oder eine Kochkiste zugänglich.

Einer Spiegelreflex-Ikone der 1960er-Jahre widmet sich ab dem 16. April die neue Sonderausstellung im Fotohaus. Die Nikon F ist eine Kamera, die die Reportage-Fotografie in den 1960er-Jahren – und damit unser Bild von dieser Zeit – entscheidend geprägt hat. Fotografien, die in Zeitschriften wie dem Stern Momente des Weltgeschehens festhielten, entstanden mit der Nikon F. Die robuste Kamera mit vielfältigen Ausbaumöglichkeiten war bei vielen Fotograf*innen beliebt. In der Ausstellung werden neben der Technik auch mit der Nikon F geschossene Fotos des bekannten Stern-Fotografen Volker Hinz gezeigt.

Laufende Projekte
In der Baugruppe Mittelhessen steht die Sanierung des Hauses aus Sterzhausen nach vielen Verzögerungen kurz vor dem Abschluss. Sobald das Gebäude bezugsfertig ist, wird darin die neugestaltete Dauerausstellung über die Ansiedlung Heimatvertriebener in Hessen nach 1945 Platz finden. Über zwei Etagen erzählt sie vor allem von der Ankunft und Eingliederung der heimatlosen Menschen in Hessen. Zahlreiche Schicksale von Betroffenen und Zeitzeug*innen hat das Museum in den vergangenen Jahren dafür recherchiert. Diese persönlichen Geschichten und Beispiele aus Hessen begleiten durch die Ausstellung. Sie beleuchten die Herausforderungen des Neuankommens in einer fremden Welt. Auch der Aufbau sogenannter Vertriebenenindustrien in Hessen wird thematisiert. Als Beispiel hierfür dienen die böhmische Glasindustrie im Taunus und die Musikinstrumentenherstellung in Nauheim.

Ebenfalls mit dem Thema Flucht und Vertreibung beschäftigt sich ein neues Projekt in der Baugruppe Rhein-Main. Dort steht der Sprung in die Moderne unmittelbar bevor. Neben der Remise am Weinberg werden im Laufe des Jahres vier Wohncontainer für Geflüchtete aufgestellt. Sie entstammen einer Containerunterkunft, die bis 2016 im Gewerbegebiet An den drei Hasen in Oberursel stand. Der Komplex bestand aus 64 Einzelcontainern und hatte bis zu 120 Bewohner*innen gleichzeitig. In den 1990er Jahren waren hier Geflüchtete aus den Jugoslawienkriegen, aber auch aus Syrien und Afghanistan untergebracht. Neben den Containern konnte das Museum auch Reste der Einrichtung übernehmen. Diese sollen in einer neuen Dauerausstellung die Wohnverhältnisse begreifbar machen.

In der Baugruppe Rhein-Main liegt das Wohnhaus Jäger, das im Laufe des Jahres eine neue Innenausstattung erhält: Die neue Dauerausstellung im sogenannten Taunushaus widmet sich einer der liebsten Freizeitbeschäftigungen in Deutschland. Nicht erst seit der Corona-Pandemie sind die deutschen Mittelgebirge beliebte Wanderziele für alle Altersgruppen. Wandervereine wie der Taunusklub spielen, zum Beispiel für die Wegemarkierungen, eine wichtige Rolle. In der Ausstellung kann man künftig erfahren, wie sich Routenplanung und Ausrüstung in den letzten Jahrzehnten verändert haben, wie sich der Taunusklub entwickelt hat und welche Ausflugsziele im Taunus besonders beliebt sind. Auch die Geschichte des Hauses aus Neu-Anspach und seiner Bewohner*innen wird in den Blick genommen.

Die Motorradmarke Horex wird 2023 100 Jahre alt. Zu diesem Anlass präsentiert das Freilichtmuseum Hessenpark in Kooperation mit dem Horex-Club Taunus in der Baugruppe Nordhessen ab Mai historische Maschinen, Einblicke in die Firmengeschichte und eine Übersicht über die Motorradkultur des letzten Jahrhunderts. Schauplatz ist das Haus aus Holzhausen, das damit erstmals für Gäste zugänglich ist.

Auch in der Baugruppe Südhessen gibt es Neuigkeiten. Nachdem das Fachwerk-Musterhaus in den vergangenen Jahren als Schaubaustellte diente, soll es 2023 endlich vollendet werden. Das Äußere des Gebäudes zeigt eine sorgsam restaurierte Holzkonstruktion mit zeittypischen Zierformen und unterschiedlichen Ausfachungsmaterialien. Ein angebauter Wintergarten erweitert die Wohnfläche. Im Inneren können sich Fachwerkinteressierte künftig darüber informieren, wie sich moderne Wohnansprüche in einem historischen Fachwerkhaus verwirklichen lassen. Ergänzend greifen Präsentationen und offene Bauteile Fragen rund um die Revitalisierung, Sanierung und energetische Ertüchtigung historischer Fachwerkhäuser auf.

Baumaßnahmen
In der Hofanlage aus Niedergemünden gehen die umfangreichen Sanierungsarbeiten weiter. Für das Landhotel am Marktplatz steht die Fassadensanierung mit einem Wärmedämm-Verbundsystem auf der Agenda. Und in der Baugruppe Mittelhessen entsteht bis zum Sommer eine barrierefreie Toiletten-Anlage. Der Entwurf geht auf den international renommierten Architekten Jochem Jourdan aus Frankfurt zurück. Er hat eine gestalterische Typologie für die Funktionsgebäude des Hessenparks entwickelt, die hier nun erstmals zur Anwendung kommt.

Die neuen Preise im Überblick:
Erwachsene: 11 Euro
Gruppen ab 10 Personen: je 9,50 Euro
Gruppen ab 40 Personen: je 8 Euro
Familienkarte¹: 22 Euro / halbe Familienkarte²: 11 Euro
Kinder (bis 5 Jahre): frei
Kinder (ab 6 Jahren), Schüler, Studierende und Freiwillige: 1 Euro
Grundsicherungsempfänger: 1 Euro
Menschen mit Behinderung (mit Ausweis): 5 Euro
Förderkreismitglieder: frei
Hunde (inkl. Kot-Entsorgungsbeutel): 1 Euro

Feierabendtarif (März bis Oktober kosten die
Eintrittskarten ab 15:30 Uhr nur noch die Hälfte, in den Wintermonaten bereits ab 14:30 Uhr)
Erwachsene: 5,50 Euro
Gruppen ab 10 Personen: je 4,50 Euro
Gruppen ab 40 Personen: je 4 Euro
Familienkarte¹: 11 Euro / halbe Familienkarte²: 5,50 Euro
Kinder (bis 5 Jahre): frei
Kinder (ab 6 Jahren), Schüler, Studierende und Freiwillige: 0,50 Euro
Grundsicherungsempfänger: 0,50 Euro
Menschen mit Behinderung (mit Ausweis): 2,50 Euro
Förderkreismitglieder: frei
Hunde (inkl. Kot-Entsorgungsbeutel): 1 Euro

¹ Maximal 2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern im Alter von 6 bis 17 Jahren
² Maximal 1 Erwachsener mit bis zu 4 Kindern im Alter von 6 bis 17 Jahren

Freier Eintritt am 21. Mai 2023 zum Internationalen Museumstag
Freilichtmuseum Hessenpark GmbH,
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach
http://www.hessenpark.de

VON DICHTUNGEN, AMEISEN, KUCHEN UND MEHR Mainzer Wissenschaftsallianz lädt ab 1.03.2023 wieder live zum Meenzer Science-Schoppe ein

Ameisen Pixabay Sandeep Handa (gemeinfrei).
Ameisen Pixabay Sandeep Handa (gemeinfrei).

Nach zwei Jahren als Online-Version kehrt auch die beliebte Wissenschaftsreihe der Meenzer Science-Schoppe ab 1. März 2023 wieder in die analoge Welt zurück. In Weinstuben und Bars sind Interessierte in diesem Jahr herzlich eingeladen, mit Wissenschaftler:innen aus Mainz zum Themenjahr MENSCH UND GEMEINSCHAFT ins Gespräch zu kommen.  Der Beginn der Veranstaltungen ist jeweils 18 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.

„Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei.“, heißt es schon in der biblischen Schöpfungsgeschichte. Tatsächlich ist der Mensch ohne Gemeinschaft mit anderen nicht denkbar. Dabei spielen Schutz und Zusammenhalt ebenso eine Rolle wie Konflikte. Über die zwischenmenschlichen Beziehungen hinaus beleuchtet die Reihe der Meenzer Science-Schoppe auch das Zusammenleben anderer Spezies – und Gemeinschaften, an denen gar keine Lebewesen beteiligt sind.

Prof. Dr. Nils Köbel von der Katholischen Hochschule Mainz eröffnet am 1. März (Weinhaus Schreiner, Obergeschoss) die Vortragsreihe. In Glaube und Gemeinschaft: Religionssoziologische Perspektiven gibt er anhand ausgewählter sozialwissenschaftlicher Perspektiven einen Einblick, welche gesellschaftliche Bedeutung Religion und Glaube in ihrer heutigen Vielfalt haben und will auch den pädagogischen Umgang mit Religion in schulischen und außerschulischen Kontexten diskutieren.

Eine besondere Gemeinschaft ganz ohne Lebenwesen wird am 12. April (Ort wird noch bekannt gegeben) Prof. Dr.-Ing. habil. Herbert Baaser, Vize-Präsident der Technischen Hochschule Bingen vorstellen: Dichtungen sind meist kleine, unscheinbare Elemente im Zusammen“leben“ von Materialien. Ob in Babywindeln, Mobiltelefonen oder Maschinen: Jeweils ist es ihre Aufgabe, bestimmte Regionen von Körpern und Bauteilen aus unterschiedlichen Materialien voneinander fern zu halten. Wie dies mithilfe von Computermodellen simuliert und verbessert werden kann, zeigt der Vortrag Ideal getrennt – Wie man mit dem Computer die perfekte Dichtung simuliert.

Um die Familie als Kleinstgemeinschaft am 3. Mai (Bar jeder Sicht, öffnet um 17:45 Uhr!) beim Science-Schoppe mit Benjamin Spendrin, M.A., vom Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz. Im Rahmen seiner Masterarbeit an der TU Darmstadt hat sich der Referent mit der Familie Schipp und ihrer Konditorei – eine Mainzer Handwerksgeschichte beschäftigt. Die Familie betrieb seit 1762 eine Konditorei, die sie über 200 Jahre und beinahe 10 Generationen hinweg unterhielt und dabei alle Höhen und Tiefen der Stadt auf dem Weg von der kurfürstlichen Residenz zur modernen Landeshauptstadt von heute erlebte. Ein spannender Streifzug durch die Stadtgeschichte, garniert mit zahlreichen unterhaltsamen Episoden.

Wer sich für alternative Gesellschaftsmodelle interessiert, wird unter seinen Füßen fündig – nämlich bei Ameisen. Prof. Dr. Susanne Foitzik vom Institut für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie an der Johannes Gutenberg-Universität beobachtet die emsigen Krabbler schon lange und gibt am 7. Juni 2023 (Weinhaus Michel, Kellergewölbe) u.a. Auskunft darüber, worin Mensch und Ameise sich ähneln und warum die Tiere ökologisch so bedeutsam sind.

Hintergrund: Die Themenjahre der Mainzer Wissenschaftsallianz

Seit 2015 ruft die MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ gemeinsam mit der Landeshauptstadt Themenjahre aus, zu deren Beteiligung sie wissenschaftliche und kulturelle Einrichtungen, Unternehmen, Vereine, Schulen, Bildungseinrichtungen, Medien sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger einlädt. Seit 2018 ist die Science Week ein zentrales Format der Themenjahre. Die Themenjahre wurden unterstützt vom Land Rheinland-Pfalz und tragen dazu bei, die öffentliche Wahrnehmung von Wissenschaft und Forschung regional und überregional zu stärken. Sie verbessern das Verständnis für Wissenschaft und Forschung und sie fördern die Vernetzung und den Dialog der Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Institutionen mit der Wissenschaft der Region Mainz. Mit den Jahresthemen stehen besondere Stärken oder Herausforderungen am Standort Mainz und Umgebung im Mittelpunkt der gemeinsamen Aktivitäten.

Wissen im Herzen von Mainz
Mainz trägt „Wissen im Herzen“ – und bringt es direkt in die Köpfe! Unter dieser Kooperation mit der Landeshauptstadt Mainz informiert die MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ in Veranstaltungen und Videos über Forschung „Made in Mainz“ und will damit Neugier wecken, den Forschergeist anregen und vermitteln, welche Relevanz die Wissenschaft für Einzelne und die Gesellschaft hat.
www.wissenimherzen.mainz.de

Die MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ
In der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ vernetzen sich Hochschulen, wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen aus Mainz und Umgebung, um gemeinsam Wissenschaft und Forschung zu fördern und Mainz als Standort für Spitzenforschung zu stärken. 2008 haben die Protagonisten der Mainzer Wissenschaft begonnen, sich untereinander, aber auch mit den Mainzer Bürgerinnen und Bürgern näher zusammenzubringen. Nach der erfolgreichen Bewerbung von Mainz als „Stadt der Wissenschaft“ 2011 folgte 2013 die Gründung des Vereins MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ mit 18 Mitgliedern. Heute zählt das Netzwerk 26 Mitglieder. Das sind mehr als 9.000 Wissenschaftler:innen, 43.000 Studierende und 1.000 gute Ideen.
www.wissenschaftsallianz-mainz.de

Schwimmende Gärten – Ausstellung über Wasser als Akteur der Bundesgartenschau im Oberen Mittelrhein – ZBK Mainz

Bild: Christian Barth und Alexander Csott, TU Darmstadt, Fachbereich Architektur
Bild: Christian Barth und Alexander Csott, TU Darmstadt, Fachbereich Architektur

Microparks, skulpturale Pavillons und Sonnen­decks, eingebettet in inszenierte Vegetation schwimmen den Rhein hinunter?
In Rahmen einer baukonstruktiven Studienarbeit, unter der Leitung von Prof. Wolfgang Lorch, beschäftigten sich Studierende mit der entwerferischen Erforschung von 70 Kilometern Flusslandschaft im Welterbe Mittelrheintal. Aber nicht etwa die Eingriffe entlang der Uferzonen standen hierbei im Fokus, sondern die Nutzung der Wasserfläche. Durch die Verwendung ausrangierter Ausflugsschiffe, Schubleichter und Anleger wurden landschaftsarchitektonische In­terventionen entlang des Stromes ausgelotet. Die Ergebnisse zeigen sowohl in technischer als auch in gestalterischer Hinsicht innovative Ideen für Landschaftsarchitektur und Gartenschaudesign. In ihrer teils poetischen Bildsprache inspirieren die Entwürfe zur Auflösung von Denkschranken an den Schnittstellen gestalterischer und plane­rischer Disziplinen.

Als Hilfsmittel dienten den Studierenden vielfach sogenannte Schubleichter. Diese eigentlich als Transportmittel für Schüttgüter benutzten Lastschiffe bieten einen flexiblen Rahmen für die Überlegungen. Die vorgestellen Ideen reichen von „durchaus realisierbar“ bis hin zu „verwegen visionär“. Die Besucher*innen erwartet eine studentische Auseinandersetzung mit komplexen Fragestellungen in Bezug auf die Bundesgartenschau und ihre Teilbereiche. Entwickelt wurden Ideen von der Schiffsmühle bis zum schwimmenden Wald. Menschen sollen den Rhein auf Pilzen laufend oder badend erleben können. Die Konzepte könnten vielfältiger nicht sein.

Ausstellungseröffnung am 28.02.2023

Zentrum für Baukultur (ZBK)
Im Brückenturm
Rheinstraße 55
55116 Mainz
Telefon 06131 / 3 27 42-10 |-13
info@zentrumbaukultur.de

Ausstellungsöffnungszeiten
Mittwoch bis Freitag | 14 – 18 Uhr
und nach Vereinbarung. An Feiertagen geschlossen!

Italien vor Augen – Frühe Fotografien ewiger Sehnsuchtsorte – Städel Museum Frankfurt zeigt einzigartige Bilderreise und Fotografie-Geschichtete

Auf dem Canal Grande schippernde Gondolieri, der Schiefe Turm von Pisa oder die Altertümer Roms: Zahlreiche Fotografien von Giorgio Sommer, dem Unternehmen der Gebrüder Alinari, Carlo Naya oder auch Robert Macpherson prägten das Bild von Italien als Sehnsuchtsort. Das Städel Museum präsentiert vom 23. Februar bis 3. September 2023 eine Auswahl früher Italienfotografie. © Foto Diether von Goddenthow
Auf dem Canal Grande schippernde Gondolieri, der Schiefe Turm von Pisa oder die Altertümer Roms: Zahlreiche Fotografien von Giorgio Sommer, dem Unternehmen der Gebrüder Alinari, Carlo Naya oder auch Robert Macpherson prägten das Bild von Italien als Sehnsuchtsort. Das Städel Museum präsentiert vom 23. Februar bis 3. September 2023 eine Auswahl früher Italienfotografie. © Foto Diether von Goddenthow

Wo ließe sich eine Ausstellung wie diese besser als im Städelmuseum ausrichten, „da die Monalisa der Italiensehnsucht, Johann Heinrich Tischbeins ‚Goethe in der römischen Campagna‘ von 1787, hier im Hause hängt“, schwärmt Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums, über die wirklich gelungene Ausstellung: „Italien vor Augen – Frühe Fotografien ewiger Sehnsuchtsorte“ vom 23.Februar bis 2023 bis 3. September 2023, beim Presserundgang.
Goethe habe natürlich mit seiner italienischen Reise „auch den Thron gesetzt für die seitdem andauernde Sehnsucht der Deutschen nach dem mediterranen Süden“. Wie sich diese Sehnsucht von der im 19. Jahrhundert noch sehr aufwändigen Fotografie ausgedrückt hat, das versuche das Städelmuseum in seiner Ausstellung zu präsentieren mit rund 90 kostbaren und in dieser Zusammenstellung noch nie gezeigten Fotografien aus der Sammlung des Städel-Museums, zurückgehend auf seinen legendären Direktor Johann Oavid Passavant (1787-1861 ). Durch Passavants Erwerbungen von Fotografien ab 1850 gehörte das Städel zu den ersten Museen in Deutschland, die über umfangreiche Fotografie-Sammlungen verfügten.

Johannn David Passavant,  Selbstbildnis, 1818. © Foto Diether von Goddenthow
Johannn David Passavant, Selbstbildnis, 1818. © Foto Diether von Goddenthow

Passavant war voller Begeisterung für die Möglichkeiten dieses neuen Mediums, so Demandt. Es ging bei dieser Begeisterung natürlich in einen darum, „einem breiten kunstinteressierten Publikum die Landschaft der italienischen Kultur nahezubringen.“ Auch sollten sich die Schüler der angegliederten Kunstakademie anhand der Abzüge eine Vorstellung vom Süden Europas und seinen Kunst- und Naturschätzen machen können. Damit rückte die Ferne näher und gleichzeitig bestimmten die im Umlauf befindlichen Motive, was als sehenswürdig zu erachten ist. „Zum anderen entwickelte sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Methodik der modernen Kunstgeschichte, und da spielt natürlich die Abbildung, das vergleichende Sehen, eine ganz, ganz große Rolle“, so Demandt.

Die aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragenen Abzüge vermitteln einen breiten Motiv- und Formenschatz der nach damaligem Verständnis wichtigsten Kulturregionen Europas. In der deutschsprachigen Kunstgeschichte galt die Kunst Italiens als herausragend und vorbildhaft. Die Fotografien zu diesem Thema sind daher am stärksten vertreten. Sie dienten als Studienobjekte für Besucher und Studierende, auch um sich mit Proportionen, Lichtverhältnissen und Perspektiven auseinanderzusetzen.

Entwicklungsgeschichte der Fotografie

Dr. Kristina Lemke, Kuratorin der Ausstellung. © Foto Diether von Goddenthow
Dr. Kristina Lemke, Kuratorin der Ausstellung. © Foto Diether von Goddenthow

„Die Ausstellung zeigt die einzigartige Entwicklungsgeschichte der Fotografie im Italien des 19. Jahrhunderts. Wie das Medium als Sammlungsgut Eingang in das Städel Museum fand und durch den aufkommenden Tourismus an Bedeutung gewann, wird im ersten Teil thematisiert. Ein offener Rundgang stellt schließlich die wichtigsten Italien-Destinationen vor und präsentiert so eine umfassende, sehr eindrückliche Bestandsaufnahme der Kulturlandschaft Italiens zu dieser Zeit. Die Sehenswürdigkeiten von damals ziehen auch heute noch den fotografischen Blick auf sich. Es sind oft genau jene Ansichten, denen wir nachreisen“, sagt Kristina Lemke, Kuratorin der Ausstellung.

Bereits 1948 umfasste die Fotosammlung des Städel-Museums rund 53 000 Exemplare. Das Städel Museum habe noch nicht all diese Fotografien sichten, geschweige denn digitalisieren können. Aber umso interessanter sei es, dass das Städel-Museum unter kuratorischer Leitung von Dr. Kristina Lemke, Sammlungsleiterin Fotografie, Städel Museum, jetzt eine exquisite Auswahl der wichtigsten Werke aus der Italienfotografie des Städelmuseums zeigen könne.

Die Entwicklung der Italienreise ab Ende des 16. Jahrhunderts

Die klassische Reiseroute durch Italien verlief nach Überquerung der Alpen gewöhnlich durch den Norden nach Mailand, Genua und Venedig, führte weiter nach Florenz und Rom und endete in Neapel und Pompeji. © Foto Diether von Goddenthow
Die klassische Reiseroute durch Italien verlief nach Überquerung der Alpen gewöhnlich durch den Norden nach Mailand, Genua und Venedig, führte weiter nach Florenz und Rom und endete in Neapel und Pompeji. © Foto Diether von Goddenthow

„Italien hat von Anbeginn der Geschichte auf die Gegenwart stets die mächtigste Anziehung auf den Nordländer ausgeübt; eine Reise in dieses ‚gelobtes Land‘ ist Manchem der höchste Wunsch seines Lebens gewesen“  (Karl Baedeker, Italien. Handbuch für Reisende. Zweiter Theil, Mittel-Italien und Rom. Leipzig 1869, S./p.XV)

Im ersten Teil wird die Entwicklung des Reisens nach Italien ab dem späten 16.Jahrhundert dokumentiert. Eine Reise nach Italien im Rahmen der sogenannten Grand Tour gehörte einst quasi zum Pflichtprogramm der europäischen Oberschicht. Nirgendwo sonst ließen sich die Antike wie auch die großen Meister der Renaissance und des Barock so vortrefflich erkunden. Als der aus Frankfurt stammende Dichter Johann Wolfgang von Goethe ab 1813 seine ltalienische Reise veröffentlichte, löste er einen regelrechten Boom aus: Ganz nach seinem Vorbild suchten die Reisenden im Süden den sinnlichen Kunstgenuss mit einer intensiven Selbsterfahrung zu verbinden. Für die immer zahlreicher werdenden Touristen bot Thomas Cook ab 1841 organisierte Fahrten an: Gleichzeitig beschrieben die Handbücher von John Murray, Karl Baedeker oder Theodor Gsell-Fels die besten Anreisewege, gaben Empfehlungen zur Tagesgestaltung oder informierten über die wichtigsten Anlaufstellen. Neben Museen, Kirchen oder Restaurants verwiesen sie auch auf die namhaftesten Fotografenstudios. Zu erwerben waren dort nicht nur einzelne Aufnahmen der Hauptsehenswürdigkeiten ltaliens – gleichsam die Vorläufer der Bildpostkarte -, sondern auch vorgefertigte oder individuell zusammengestellte, teils kostbar verzierte Alben. Die zuvor meist durch Malerei und Druckgrafik vermittelten Vorstellungen fanden in der Fotografie ein praktisches und wirklichkeitsgetreues Medium, das sich rasant verbreitete, so die Kuratorin.

Bilderreise durch ltalien

Die Ausstellung versammelt insgesamt 90 bedeutende Aufnahmen der Jahre 1850 bis 1880 aus der eigenen Sammlung. Es ist eine fotografische Tour entlang der bekanntesten Routen mit den Stationen Mailand, Venedig, Florenz, Rom und Neapel. © Foto Diether von Goddenthow
Die Ausstellung versammelt insgesamt 90 bedeutende Aufnahmen der Jahre 1850 bis 1880 aus der eigenen Sammlung. Es ist eine fotografische Tour entlang der bekanntesten Routen mit den Stationen Mailand, Venedig, Florenz, Rom und Neapel. © Foto Diether von Goddenthow

Im zweiten Teil, dem offenen Rundgang, werden  historische Fotografien   entlang der klassischen Route einer „typischen“ Bildungs- und Vergnügungsreise durch ltalien. Sie verlief nach
Überquerung der Alpen gewöhnlich durch den Norden nach Mailand, Genua und Venedig, führte weiter nach Florenz und Rom und endete zumeist in Neapel und Pompeji. Die Hauptattraktionen der Architektur und der Landschaft wurden von den Fotografen ab den 1850er-Jahren festgehalten. Diese Fotografien ließen sich gut in ihren Heimatländern verkaufen.  Als weitere lukrative Absatzmöglichkeit etablierten sich Aufnahmen der zahlreichen Kunstwerke, die in Museen und Kirchen oder auch auf den öffentlichen Plätzen ltaliens anzutreffen waren.

Die fotografischen Gestaltungsweisen zeigen eine große Ähnlichkeit mit denen von Malerei, Zeichnung und Druckgrafik. Um Bildern eine idyllische Stimmung zu verleihen, wählten die Fotografen den Aufnahmestandort mit Bedacht, achteten für ein fein abgestuftes Schattenspiel auf die Tageszeiten oder integrierten Modelle zur Belebung der Komposition. Viele Fotografen wie Pompeo Pozzi (1817-1880), Gioacchino Altobelli (1814-1878) oder Enrico Van Lint (1808-1884) verfügten über eine künstlerische Vorbildung. Auch zahlreichen Auswanderern eröffnete das schnell wachsende Gewerbe eine Verdienstmöglichkeit: Robert Macpherson (1814-1872), Eugöne Constant (aktiv in Rom 1848-1852), Jakob August Lorent (1813-1884), Alfred August Noack (1833-1895) oder Giorgio Sommer (1834-1914) kamen aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland nach ltalien. Die breit zirkulierenden Motive prägten den Reisekanon und haben sich bis heute als ewige Sehnsuchtsorte in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben.

Fotografen und Motive – eine Auswahl

Die klassische Reiseroute durch Italien verlief nach Überquerung der Alpen gewöhnlich durch den Norden nach Mailand, Genua und Venedig, führte weiter nach Florenz und Rom und endete in Neapel und Pompeji. © Foto Diether von Goddenthow
Die klassische Reiseroute durch Italien verlief nach Überquerung der Alpen gewöhnlich durch den Norden nach Mailand, Genua und Venedig, führte weiter nach Florenz und Rom und endete in Neapel und Pompeji. © Foto Diether von Goddenthow

Noch heute zählt der Schiefe Turm von Pisa zu den meistfotografierten Sehenswürdigkeiten Italiens. In den 1850er-Jahren hielt der gelernte Bildhauer Enrico Van Lint (Pisa 1808–1884) den Turm und die anderen Bauten des Domplatzes wiederholt aus verschiedenen Perspektiven fest. Bei guten Lichtverhältnissen variierten die Belichtungszeiten zwischen 20 Sekunden und bis zu 7 Minuten. An einem sonnenlosen Tag waren es gar zwischen 8 und 18 Minuten. Die in der Ausstellung präsentierte Fotografie Van Lints von ca. 1855 gehört zu den ältesten Objekten der fotografischen Sammlung des Städel Museums.

Alfred Noack (Dresden 1833–Genua 1895) absolvierte eine künstlerische Ausbildung in Dresden, bevor er Ende der 1850er-Jahre nach Italien auswanderte. Nach vier Jahren in Rom eröffnete er ein Fotoatelier in Genua, von wo aus er die ligurische Riviera erkundete. Den Küstenabschnitt des beliebten Urlaubsorts Sestri Levante hielt er in malerisch komponierten Aufnahmen fest. Durch die Verringerung der Tiefenschärfe nach Art der traditionellen Landschaftsmalerei wirken seine Fotografien wie suggestive Stimmungsbilder.

Der Frankfurter Georg Sommer (1834–Neapel 1914) zog 1856 nach Italien und wurde unter dem Namen Giorgio Sommer einer der erfolgreichsten Unternehmer Neapels. Die Ausstellung präsentiert u. a. seine Fotografien der Einkaufsmeile Galleria Vittorio Emanuele II (ca. 1868–1873) in Mailand, der Insel Capri oder die spektakuläre Serie von Momentaufnahmen, die den Ausbruch des Vesuvs im April 1872 festhält. Im Halbstundentakt fotografierte Sommer aus sicherer Entfernung von einem im Golf von Neapel ankernden Boot aus. In der Leipziger „Illustrierten Zeitung“ wurden seine Aufnahmen als Holzschnitte reproduziert, sodass sie als Vorläufer der später aufkommenden Reportagefotografie gelten können.

Carlo Naya (Tronzano Vercellese 1816–Venedig 1882) wurde der bedeutendste Chronist Venedigs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Seine Fotografie einer Gondel mit Blick auf Markusbibliothek, Campanile und Dogenpalast (ca. 1875) wirkt wie ein Schnappschuss, doch nichts daran ist spontan. Während seiner langen Karriere lichtete Naya fast jedes der architektonischen Wahrzeichen Venedigs ab, u. a. auch die sogenannte Seufzerbrücke. Die berühmte Sehenswürdigkeit gehörte im 19. Jahrhundert zu den meistfotografierten Brücken der Welt. Zahlreiche Fotografen haben ihre Kamera am gleichen Standort platziert. Diese Perspektive auf die Brücke prägte das Bildgedächtnis und begegnet noch heute in den sozialen Medien als idealer Blickwinkel für Urlaubsbilder.

Carlo Ponti (Sagno 1823–Venedig 1893) produzierte Ansichten beliebter architektonischer Sehenswürdigkeiten in Venedig. In der Ausstellung ist u. a. eine Aufnahme der Ca’ d’Oro (ca. 1870–1880) zu sehen, die auf der Rückseite in zwei Sprachen über das Gebäude informiert. Ponti erreichte mit diesem Souvenir nicht nur Touristen, sondern auch ein kunst- und kulturhistorisch interessiertes Fachpublikum. Extrem scharf ist der reiche Gebäudeschmuck mit Säulengängen, Maßwerk und Reliefs wiedergegeben.

In Florenz machte sich 1852 der als Kupferstecher ausgebildete Leopoldo Alinari als Fotograf selbstständig. Zwei Jahre später gründete er mit seinen Brüdern Romualdo und Giuseppe ein Studio. Neben Porträts boten die Fratelli Alinari Ansichten bekannter Baudenkmäler der Stadt an. Zu internationalem Ruhm gelangten sie 1859 durch Aufnahmen der Zeichnungen Raffaels. Das Familienunternehmen nahm fotografische Reproduktionen von Kunstwerken, beispielsweise aus den Uffizien, dauerhaft in ihr Sortiment auf. Diese wurden ebenfalls vom Städelschen Kunstinstitut erworben.

Die Ausstellung zeigt auch die bemerkenswert komponierte Fotografie Rom: Fischer am Tiber nahe der Engelsburg (ca. 1860) des zuvor als Historien- und Porträtmaler tätigen Gioacchino Altobelli (Terni 1814–Rom 1878). Er zählte zu den erfolgreichsten Fotografen Roms. Etwa auf halber Höhe teilt die Engelsbrücke mit den barocken Skulpturen Gian Lorenzo Berninis das Bildfeld, sodass ausreichend Raum für die Spiegelungen von Petersdom und Engelsburg auf der glatten Wasseroberfläche des Tibers geschaffen wird. Mit Bedacht wählte Altobelli die Komparsen im Vordergrund, die den Blick auf die Hauptmonumente lenken sollen

Um die Plastizität von Skulpturen optimal einzufangen, musste die Beleuchtung akribisch berechnet werden. Denn je nach Oberflächenstruktur entstanden unterschiedliche Lichtspiegelungen, die es zu vermeiden galt. Adolphe Braun (Besançon 1811–Dornach 1877) konzentrierte sich auf den Oberkörper von Michelangelos Skulptur des Moses beim Juliusgrabmal in Rom. Um die hinter der Skulptur befindliche Nische vergessen zu machen, trug der Fotograf eine schwärzende Asphaltlösung im Negativ auf. Zusätzlich zog er im Negativ vereinzelte Partien, etwa das linke Auge des Propheten und die Bartspitze, mit grauer Tinte nach, um die Kontraste zu verstärken.

Auf der Pantheon-Fotografie (ca. 1870) der Fratelli D՚Alessandri sind die heute nicht mehr existenten Glockentürme des großen römischen Barockkünstlers Gian Lorenzo Bernini zu sehen. Durch den Aufnahmewinkel werden sowohl die Tempelfassade mit rechteckigem Aufriss als auch der überkuppelte Rundbau erfasst. Gleichzeitig ist der urbane Kontext mit Cafés, Läden und Passanten festgehalten, sodass sich ein spannender Kontrast zwischen der Beständigkeit des Bauwerks und der flüchtigen Momentaufnahme ergibt.

Zum Pflichtprogramm für die Romreisenden gehörte auch ein Ausflug ins Umland. In Tivoli lockte der große Wasserfall im Park der Villa Gregoriana schon seit dem 18. Jahrhundert Künstler an. Sie konzentrierten sich zumeist darauf, die atemberaubende Natur im Zusammenspiel mit den Überresten der antiken Kultur ins Bild zu setzen. Der zum Chirurgen ausgebildete Robert Macpherson (Edinburgh 1814–Rom 1872) richtete den Fokus in Tivoli: Wasserfall (ca. 1860–1865) allein auf das herabstürzende Wasser, dessen Schaumkronen hell reflektieren. Der ovale Zuschnitt steigert die poetische Wirkung der Aufnahme und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Motiv.

Katalog:
Zur Ausstellung erschien ein von Kristina Lemke herausgegebener wunderbarer Katalog in deutscher Sprache mit einem Vorwort von Philipp Demandt und einem Essay von Ulrich Pohlmann, 120 Seiten, 19,90 Euro.

Ausstellungsdauer: 23. Februar bis 3. September 2023
Information: www.staedelmuseum.de
Besucherservice und Führungen: +49(0)69-605098-200, info@staedelmuseum.de
Ort: Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main

Tickets: Tickets online buchbar unter shop.staedelmuseum.de. Di–Fr, Sa, So + Feiertage 16 Euro, ermäßigt
14 Euro; freier Eintritt für Kinder unter 12 Jahren; Gruppen ab 10 regulär zahlenden Personen: 14 Euro pro Person, am Wochenende 16 Euro. Für alle Gruppen ist generell eine Anmeldung unter Telefon +49(0)69-605098-200 oder info@staedelmuseum.de erforderlich.

Frank Brabant entdeckt Karl Otto Hy. Museum Wiesbaden präsentiert in Kabinettausstellung den künstlerischen Chronisten Wiesbadens Hy u. weitere Depotschätze

Karl Otto Hy, Waldstraße in Wiesbaden, 1935 © Museum Wiesbaden, Foto: Museum Wiesbaden ⁄ Bernd Fickert
Karl Otto Hy, Waldstraße in Wiesbaden, 1935 © Museum Wiesbaden, Foto: Museum Wiesbaden ⁄ Bernd Fickert

In Folge eines Depotbesuches des Wiesbadener Mäzens Frank Brabant präsentiert eine Kabinett-ausstellung im Museum Wiesbaden den Wiesbadener Architekt, Dekorationsmaler und Werbegestalter Karl Otto Hy. Vom 17. Februar bis zum 25. Juni 2023 geben 18 Werke einen Überblick über das Schaffen des vielseitigen Künstlers, der in seinen neusachlichen Stadtansichten das noch vom Krieg unversehrten Wiesbaden der 1930er-Jahre in Öl, Aquarell und Bleistift festgehalten, dokumentiert und interpretiert hat. Der Wiesbadener Sammler Frank Brabant wurde anlässlich seines 85. Geburtstags eingeladen, in den Depots des Museums Wiesbaden auf Entdeckungsreise zu gehen. Aufgefallen ist ihm der unbekannte Karl Otto Hy (1904—1992), der zwischen 1920 und 1937 als Maler in Wiesbaden gewirkt hat.

„Für mich waren immer auch die in der Region ansässigen Künstler relevant. Natürlich Alexej von Jawlensky, der 20 Jahre hier gelebt hat von 1921 bis 1941. Aber neben diesem großen, weltweit bekannten Künstler gab es auch viele andere Maler, die es zu entdecken galt und gilt — wie Karl Otto Hy, einer der wohl unbekanntesten der hiesigen Künstlerschaft,“ schildert Frank Brabant.

Karlo Otto Hy Kriedricher Strasse (Wiesbaden) 1937. Öl auf Leinwand. © Foto Diether von Goddenthow
Karlo Otto Hy Kriedricher Strasse (Wiesbaden) 1937. Öl auf Leinwand. © Foto Diether von Goddenthow

Karl Otto Hy war Architekt, Dekorationsmaler und Werbegestalter. Er erhielt größere öffentliche Aufträge und war u.a. an der Ausgestaltung der Herbert-Anlage und Theaterkolonnaden beteiligt. Hy entwarf Werbeprodukte für die Firmen Albert, Dyckerhoff, Glyco und Kalle und bemalte für die Mainzer Aktien- und die Wiesbadener Germania-Brauerei sowie für das Hotel Schwarzer Bock und das Opelbad Hauswände mit großflächigen Werbebildern. Als Architekt begleitete er Bauprojekte im Wiesbadener Stadtgebiet, darunter die Bebauung des äußeren Rheingauviertels. Den Puls der Zeit hat Hy mit seinen neusachlichen Wiesbadener Stadtansichten getroffen — sie wirken klar und poetisch gleichermaßen und zeigen Straßenzüge, Plätze sowie Alltagsmomente. Trotz seines langen Lebens ist das Werk Hys überschaubar geblieben. Die meisten und wichtigsten Werke entstanden zwischen 1927 und 1937. Einen Einblick in das Schaffen des wiederentdeckten Künstlers ermöglicht die neue, in Kollaboration mit Kurator Dr. Roman Zieglgänsberger entstandene Kabinettausstellung „Frank Brabant entdeckt … Karl Otto Hy“.

„Im ersten Moment scheinen all diese Stadtansichten mit ihren rollerfahrenden Kindern, den schicken Hutläden oder der Trambahn entlang der Alleen unbedarft, fast naiv“, so Roman Zieglgänsberger, „aber je länger man schaut, macht sich durch die grauen Himmel, das Marionettenartige der Spaziergänger oder einfach durch eine zerknüllte Zeitung auf dem sonst blitzblank gekehrten Trottoir ganz nebenbei eine große Unheimlichkeit breit, die es verhindert, dass wir es uns zu gemütlich machen beim Betrachten der Bilder, die in einer Zeit entstanden sich, die man nicht mehr heraufbeschwört sehen möchte.“

Dr. Roman Zieglgänsberger, Kustos Klassische Moderne Museum Wiesbaden, erläutert Karl Otto Hys Bild und Symbolik "Hotel Vierjahreszeiten /Nassauer Hof (Wiesbaden). © Foto Diether von Goddenthow
Dr. Roman Zieglgänsberger, Kustos Klassische Moderne Museum Wiesbaden, erläutert Karl Otto Hys Bild und Symbolik „Hotel Vierjahreszeiten /Nassauer Hof (Wiesbaden). © Foto Diether von Goddenthow

Bei der Mehrzahl der Wiesbadener Stadtansichten nach 1933 meint man mit heutigem Wissen eine Atmosphäre ausmachen zu können, die bereits eingetretenes und noch bevorstehende Unheil vermittelt, so Zieglgänsberger. So lasse die Farbgebung die Szenerien in einer fortwährenden Dämmerung mit von Wolken verhangenen Himmelspartien erscheinen. Das wird besonders deutlich bei Karl Otto Hys Werk „Hotel Vierjahreszeiten /Nassauer Hof (Wiesbaden) von 1937, welches im Stil eines realistischen Symbolismus in seiner düsteren Ausstrahlung  bedrückend wirkt. Hy zeigt zwar die der Zeit geschuldeten roten Fahnen der NSDAP , diese jedoch windstill eingerollt, so dass deren politisches Emblem nicht zur Geltung kommt. Im Hintergrund ist hingegen an einem Gerüst noch der Schriftzug eines geschlossenen Modegeschäftes zu sehen, welches einst einem jüdischen Kaufmann gehört hatte.

Neben Werken aus der musealen Sammlung ergänzen Leihgaben, unter anderem von Frank Brabant, den Kabinettraum. Im Begleitheft zur Ausstellung finden sich ein einführender Essay zu Karl Otto Hy von Nikolas Werner Jacobs sowie ein Interview zwischen dem Sammler und Roman Zieglgänsberger (erhältlich für 3,– Euro an der Museumskasse). In der MuWi-App werden Interview-Auszüge des Malers bereitgestellt, in welchem er von Lothar Bembenek im Jahr 1981 aufgrund seiner Kontakte zu Widerstandskämpfern befragt wurde (Quelle: © Baruch Archiv – Archiv für jüdische Familienforschung / Rhein – Main – Nahe).

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2,
65185 Wiesbaden
https://museum-wiesbaden.de/

Hessischer Kulturpreis 2023 geht an Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts Professorin Dr. Anne Bohnenkamp-Renken

Professorin Dr. Anne Bohnenkamp-Renken. © Foto Frankfurter Goethe-Haus Freies Deutsches Hochstift
Professorin Dr. Anne Bohnenkamp-Renken. © Foto Frankfurter Goethe-Haus Freies Deutsches Hochstift

Wiesbaden. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein zeichnet Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken mit dem Hessischen Kulturpreis 2022 aus. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin erhält den Preis für ihre Verdienste um Literatur und Forschung als Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts und des dazugehörigen, im Jahr 2021 eröffneten Deutschen Romantik-Museums.

„Anne Bohnenkamp-Renken ist eine höchst angesehene Literaturwissenschaftlerin, die mit ihrem unermüdlichen Engagement für Kunst, Kultur und Bildung nicht nur der Stadt Frankfurt, sondern auch ganz Hessen große Dienste erwiesen hat“, sagte der Regierungschef.

Durch ihre Arbeit habe Bohnenkamp-Renken die literarische Forschung um zwei bedeutende historisch-kritische Projekte, nämlich die Hybrid-Edition von Goethes „Faust“ und die Ausgaben der Werke und Briefe von Clemens Brentano, in hohem Maße bereichert. Zudem sei unter ihrer Leitung das Freie Deutsche Hochstift/Goethe-Haus zu einem lebendigen Museum mit national und international beachteten Ausstellungen und einem offenen Ort für Diskussionen geworden, der jährlich mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher anlocke.

„Als Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts entwickelte sie nicht nur die Idee des Deutschen Romantik-Museums, sie setzte sich auch maßgeblich für deren Verwirklichung ein, indem sie die Planung vorantrieb, Finanzierungszusagen einwarb, Sponsoren gewann und zehn Jahre lang jeglichen Widerständen um den Museumsneubau die Stirn bot. Dank ihr haben wir in Frankfurt nun das weltweit erste Museum, das sich der für Kunst, Kultur und Geisteswissenschaft so bedeutenden Epoche der Romantik als Ganzes widmet“, sagte Rhein. Originale Ausstellungsstücke wie die Handschriften der großen Romantiker von Novalis bis Eichendorff machten in Frankfurt die Zeit der Romantik in multimedialen Darstellungsformen erfahrbar. Bohnenkamp-Renken habe einen einzigartigen Ort der Kultur geschaffen, dessen Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinausreiche.

Die im nordrhein-westfälischen Hilden geborene, promovierte Literaturwissenschaftlerin Anne Bohnenkamp-Renken ist seit 2003 Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts und seit 2012 Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Frankfurter Universität sowie Vizepräsidentin der Goethe-Gesellschaft Weimar und Mitglied in vielen wissenschaftlichen Gesellschaften.

Der Hessische Kulturpreis wird seit 1982 jedes Jahr für besondere Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung vergeben. Er ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert. Im Kuratorium, dessen Vorsitz der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein innehat, sind neben der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, neun weitere Personen aus Kunst, Kultur und Bildung vertreten.