Eine alte Gärtnerei, die in Betrieb genommen wird, ein Textilhandwerkshaus inklusive Dauerausstellung, die Ergänzung des Friseursalons im Haus aus Idstein, eine große Sonderausstellung rund um die Lust am Wandern, Gemälde und Zeichnungen des Frankfurter Impressionisten Jakob Nussbaum und ein buntes Veranstaltungsprogramm – 2018 können Besucher im Hessenpark viel erleben!
Neu-Anspach, den 27. Februar 2018. Am 1. März beginnt im Freilichtmuseum Hessenpark die neue Museumssaison. Bis Ende Oktober können Besucher dann täglich von 9 bis 18 Uhr einen Ausflug in die hessische Vergangenheit unternehmen. Über hundert historische Gebäude bieten auf dem 65 Hektar großen Gelände spannende Einblicke in das ländliche und kleinstädtische Leben früherer Jahrhunderte. Interessante Ausstellungen, original eingerichtete Gebäude, traditionelle Handwerksvorführungen, Mitmachaktionen, öffentliche Führungen und ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm machen den Hessenpark zu einem lebendigen Ort.
Neue Attraktionen
Zu den Höhepunkten der Museumssaison gehört die Eröffnung der Gärtnerei aus Rechtenbach im Mai. Am Übergang vom Marktplatz zur Baugruppe Mittelhessen werden zwei Glashäuser und mehrere Frühbeetkästen im Stil der 1950er-Jahre errichtet. Hier sollen „historische“ Beetpflanzen für Nutzgärten, Sonderkulturen wie Tabak, Färberpflanzen, Hopfen und Feldgemüse für den musealen Bedarf angezogen werden. Zusätzlich entstehen eine Dauerausstellung zum Gärtnereiwesen (Eröffnung 2019) und ein Arbeitsbereich für Schulprojekte und Mitmachaktionen.
Einige Hundert Meter weiter die Dorfstraße hinunter entsteht im Haus aus Grebenau ein neues Textilhandwerkshaus, das im August im Rahmen der Veranstaltung „Auf Tuchfühlung mit Wolle, Hanf und Flachs“ Eröffnung feiert. Im Erdgeschoss des Gebäudes werden die beliebten Handwerksvorführungen Weben, Flachs- und Wollverarbeitung unter einem Dach zusammengeführt. Eine Dauerausstellung im Obergeschoss thematisiert die zentrale Bedeutung von Textilien für den Alltag, die Arbeit, Geschichte und Wirtschaft im ländlichen Hessen. Medieninstallationen, Fühl- und Mitmachstationen nehmen Besucher mit in eine vergangene Zeit, in der die Herstellung von Stoffen und Kleidung für das Überleben und den gesellschaftlichen Status zentral war.
Im Haus aus Idstein ist ab April der zweite Teil der Dauerausstellung „Der Friseurberuf – ein Handwerk des Körpers“ zu sehen. Dieser beschäftigt sich mit den Tätigkeiten, die um 1900 im Friseursalon Spielmann aus Steinau an der Straße hauptsächlich anfielen: dem Rasieren und gelegentlichen Haareschneiden. In der Baugruppe Rhein-Main wird der Trimm-dich-Pfad um Schautafeln zur Geschichte der Trimm-dich-Bewegung ergänzt.
Unter dem Motto „Türen auf“ macht das Museum ab Sommer verschiedene Gebäude für Besucher zugänglich, die bislang nur an wenigen Tagen im Jahr geöffnet waren. Dazu gehören die original eingerichtete Schreinerei aus Fulda in der Baugruppe Werkstätten, die Empore der Synagoge aus Nentershausen in der Baugruppe Nordhessen, die Turmuhrenausstellung samt Uhrmacherwerkstatt und die Druckerei auf dem Marktplatz sowie der Schweinestall aus Bracht in der Baugruppe Mittelhessen. In den vergangenen Jahren wurden bereits die beiden Windmühlen und das Haus aus Münchhausen inklusive Standesamt täglich geöffnet und haben sich seitdem zu Besuchermagneten entwickelt.
Sonderausstellungen
In der Saison 2018 zeigt das Freilichtmuseum vier neue Sonderausstellungen: Die Sonderausstellung „Wanderlust“ in der Stallscheune aus Asterode beleuchtet ab dem 4. März 2018 zwei Jahrhunderte Naturbegehung im Taunus. Entstanden ist sie in Zusammenarbeit mit dem Taunusklub e.V., der dieses Jahr sein 150. Jubiläum feiert. Drei verschiedene Wanderrouten führen durch das Gebäude, welche die Besucher je nach Informationsbedürfnis und Interesse selbst auswählen: Für Kinder gibt es den „Ziegenpfad“, für begeisterte Tauniden den „Taunidenweg“ und für Profis den „Gipfelsteig“.
In Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt zeigt der Hessenpark ab dem 18. März im Haus aus Gemünden (Wohra) Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle des Impressionisten Jakob Nussbaum. Er gilt als der bedeutendste jüdische Künstler, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Frankfurt am Main lebte und arbeitete. Seine besondere Leidenschaft war die impressionistische Landschaftsmalerei, die er in seinen Stadtansichten weiterentwickelte.
„Stöbern in alten Fotos“ können Besucher ab dem 8. April im Festen Haus aus Ransbach. Dort ist eine Bilderauswahl aus dem Fotoarchiv von Walter Löber zu sehen, die den Alltag in Hessen von 1932 bis 1939 dokumentiert. Eine kleine Sonderschau im Fotohaus widmet sich ab dem 29. April unter dem Titel „Doppeläugig“ der zweiäugigen Spiegelreflexkamera.
Öffentliche Führungen und Vorträge
Auch in der Saison 2018 bietet das Freilichtmuseum von März bis Oktober jeden Samstag und Sonntag um 15 Uhr öffentliche Führungen für Besucher an. Die Themenpalette ist breit gefächert, von allgemeinen Museumserkundungen über Bienen-, Kräuter-, Ausstellungs- und Fachwerkführungen bis hin zu den beliebten Rundgängen mit dem Museumstheater ist für jeden Geschmack das richtige Angebot dabei. Alle öffentlichen Führungen sind im Museumseintritt inklusive, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Vielfältiges Veranstaltungsprogramm
Neue Thementage, Ferienprogramme mit Aktionen zum Mitmachen, große Feste und abwechslungsreiche Märkte – das Veranstaltungsprogramm 2018 ist bunt und vielseitig. Im Mai können sich große und kleine Baumeister im Rahmen des Fachwerktags mit den Baumaterialien Lehm und Holz vertraut machen und die aktuellen Sanierungsprojekte des Museums kennenlernen. Im Juni feiert der Tag der Köhlerei das seltene Handwerk und die 55. Öffnung des Kohlenmeilers im Hessenpark. Zum Aktionstag Ehrenamt im August dreht sich alles um die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Museums und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in den Bereichen Handwerk, Technik und Ausstellungsbetreuung. Im September öffnen zum Tag der Uhrmacherei die Uhrmacherschule, die Turmuhrenausstellung und die Uhrmacherwerkstatt ihre Türen und bieten Vorführungen und Mitmachaktionen für alle Altersklassen. Im Oktober kämpfen Pferdegespanne aus ganz Deutschland um die Meisterschaft im Leistungspflügen. Und im Dezember lädt der beliebte Adventsmarkt zu einem vorweihnachtlichen Bummel durch das Museum ein. Außerdem auf dem Programm: der Thementag Zeit mit Schauspiel, Vorführungen und Mitmachaktionen, der Märchentag, die Kinderwoche, der Treckertreff, die bewährten Klassiker Ernte- und Apfelfest, die Pflanzenmärkte im Frühling und Herbst und vieles mehr. Ein wichtiger Bestandteil des Jahresprogramms ist auch das Museumstheater. Besucher dürfen sich im Frühjahr, Sommer und Herbst auf die Tage der Schauspielführungen freuen. Am 10. Mai feiert das neue Theaterstück „Die Wege des Herrn sind unergründlich“ Premiere: Schauplatz ist die Gemeinde Kohlgrund im Jahre 1836. Pfarrer Grabe ist empört. Aufopfernd kümmert er sich um das Seelenheil von fünf Gemeinden. Dafür nimmt er stundenlange Wege und Gefahren in Kauf. Und wofür? Der Gottesdienst ist schlecht besucht und von den Dorfbewohnern hagelt es Beschwerden. Eine Predigt soll’s richten … Eine weitere Aufführung des in Zukunft auch buchbaren Theaterstücks ist am 8. Juli geplant.
Baumaßnahmen im Gelände
Zu den wichtigsten Baumaßnahmen gehört in diesem Jahr der Aufbau des Fachwerkmusterhauses für Energieeffizienz in der Baugruppe Südhessen. Das Gebäude wird 2018 zur Schaubaustelle, auf der die Besucher den Fortgang der Aufbauarbeiten verfolgen können. Die Sanierung des Fruchtspeichers aus Trendelburg geht weiter und wird voraussichtlich im Jahr 2019 vollendet sein. Über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen können sich Museumsgäste vor Ort informieren. In der Baugruppe Mittelhessen entsteht eine moderne Toilettenanlage mit Wickelbereich und Kindertoilette. Hinter dem Fotohaus beginnt im Laufe des Jahres der Bau des neuen Schaudepots für Traktoren.
Neue Eintrittspreise
In die Museumssaison 2018 startet der Hessenpark mit einem neuen Preismodell. Kinder ab 6 Jahren zahlen künftig nur noch einen Euro, die Karte für Erwachsene kostet 9 Euro, die Familienkarte ist für 18 Euro zu haben. Neu ist die halbe Familienkarte für einen Elternteil mit bis zu vier Kindern, die 9 Euro kostet. „Mit der halben Familienkarte schließen wir eine wichtige Lücke in unserem Preismodell“, erklärt Museumsleiter Jens Scheller. „Bislang haben Alleinerziehende keinerlei Ermäßigung erhalten, das entspricht weder den gesellschaftlichen Realitäten noch unserem Anspruch, ein Museum für alle zu sein.“ In den Genuss der Preisreduktion kommen auch Elternteile, die allein mit ihren Kindern unterwegs sind. Menschen mit Behinderungen erhalten 4 Euro Rabatt auf die reguläre Eintrittskarte. Schüler, Studenten, Grundsicherungsempfänger, Inhaber der Ehrenamtskarte oder des Kulturpasses zahlen einen Euro. Begleitete Flüchtlingsgruppen erhalten nach Anmeldung wie gehabt freien Eintritt. In der Hauptsaison gilt der Feierabendtarif ab 16 Uhr, in den Wintermonaten ab 15 Uhr. Er beinhaltet eine Ermäßigung aller Eintrittspreise um fünfzig Prozent. Die bislang erhobenen Sondereintrittspreise für Großveranstaltungen wird es künftig nicht mehr geben.
Jens Scheller und sein Team freuen sich auf die neue Museumssaison: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und können den Museumsgästen 2018 viele neue Eindrücke und spannende Attraktionen, aber auch erholsame Erlebnisse in ländlicher Umgebung bieten. Eine Mischung, die bei unseren Besuchern offensichtlich ankommt.“ Anlässe für einen Besuch gibt es in der neuen Museumssaison wieder reichlich. Dazu trägt der Museumsleiter seit einigen Jahren auch höchstpersönlich bei: Am 21. April steht um 15 Uhr seine große Führung zur Museumssaison 2018 auf dem Programm. Der Blick hinter die Kulissen zieht viele interessierte Besucher an, die hier aus erster Hand erfahren, was sich in den letzten Monaten im Hessenpark getan hat und welche Höhepunkte im Laufe des Jahres auf sie warten.
Die neuen Preise im Überblick
Erwachsene: 9 Euro
Kinder ab 6 Jahren, Schüler, Studenten: 1 Euro
Grundsicherungsempfänger: 1 Euro
Familienkarte: 18 Euro
Halbe Familienkarte: 9 Euro
Menschen mit Behinderung: 5 Euro
Gruppen ab 10 Personen: 8,50 Euro
Gruppen ab 40 Personen: 7,50 Euro
Feierabendtarif
Erwachsene: 4,50 Euro
Kinder ab 6 Jahren, Schüler, Studenten: 0,50 Euro
Grundsicherungsempfänger: 0,50 Euro
Familienkarte: 9 Euro
Halbe Familienkarte: 4,50 Euro
Menschen mit Behinderung: 2,50 Euro
Gruppen ab 10 Personen: 4 Euro
Gruppen ab 40 Personen: 3,50 Euro
Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach