Kategorie-Archiv: Pfingstturnier Wiesbaden 2015

Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und Qatar Equestrian Federation gewinnt Kamal Bahamdan

Die Gewinner des Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Qatar Equestrian Federation (QEF): vl.Holger Wulschner (Dritter), Kamal Bahamdan (Zweiter), . Christian Ahlmann. © massow-picture
Die Gewinner des Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Qatar Equestrian Federation (QEF): vl.Holger Wulschner (Dritter), Kamal Bahamdan (Zweiter), . Christian Ahlmann. © massow-picture

Der mit 100 000 Euro dotierte Große Preis  der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Qatar Equestrian Federation (QEF)  geht an Saudi Arabien, nämlich an den Olympiareiter Kamal Bahamdan, der seit Anfang des Jahres in den Stall von Ludger Beerbaum übergesiedelt ist.  Der 45jährige schaffte  mit seiner 14jährigen französischen Stute Noblesse des Tess auch den zweiten Umlauf im umgebauten Parcours fehlerfrei.

Kamal Bahamdan aus Saudi-Arabien,© massow-picture
Kamal Bahamdan aus Saudi-Arabien hat den Großen Preis von Wiesbaden gewonnen,© massow-picture

Die Tage hätten in Wiesbaden zunächst ein wenig stockend angefangen,  dann aber doch super aufgehört. Das Turnier sei schon immer etwas Besonderes gewesen,  und er finde es eine fantastische Idee, es als Freundschaftsturnier auszutragen,  freute sich Bahamdan über seinen großartigen Sieg. Nach seinem Pferd befragt, stieß er ein Loblieb auf seine   Stute Noblesse des Tess an.  Sie sei unglaublich und einfach immer bereit, für ihren Reiter zu kämpfen – ein besonders tolles Pferd.

Zweiter Platz für Christian Ahlmann, © massow-picture
Zweiter Platz für Christian Ahlmann, © massow-picture

Zweitschnellster war mit 45,93 Sekunden Christian Ahlmann aus Marl auf Tabloubet Z. Das sei Tablots  fünftes oder sechstes Turnier nach seiner  Pause gewesen, und er habe seine ganze Qualität gezeigt.“Er denkt immer mit und manchmal denkt er zu weit voraus,  und dass muss man wissen, um richtig auf ihn zu  reagieren.“ Ahlmann und Tabloubet seien schon lange ein erfolgreiches Team. So gehörten sie bereits dreimal zu den Startern beim Weltcup-Finale, das sie 2011 gewannen. Zwischenzeitlich war der Hengst verletzt, weswegen es die Pause gab. Es habe lange gedauert, „aber wir haben uns viel Zeit gegeben“.

Drittplatzierter: Holger Wulschner ,© massow-picture
Drittplatzierter: Holger Wulschner ,© massow-picture

Auf den dritten Rang des Großen Preises der Landeshauptstadt Wiesbaden und Qatar Equestrian Federation – Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour – sprang in einer Zeit von 47,07 Sekunden der Titelverteidiger Holger Wulschner aus Groß Viegeln auf BSC Cavity. Sein   Plan ging auf: Er setzte auf sein Pferd BSC Cavity für diese dritte Wertungsprüfung der internationalen Serie. „Der Fehler im Umlauf war nicht die Schuld des Pferdes,“ so Wulschner, „das geht auf meine Kappe. Er hat das im zweiten Umlauf mehr als wett gemacht.“

Sieger Kamal Bahamdan nimmt Gratulationen von Wiesbaden Oberbürgermeister Sven Gerich und WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff entgegen, © massow-picture
Sieger Kamal Bahamdan nimmt Gratulationen von Wiesbaden Oberbürgermeister Sven Gerich und WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff entgegen, © massow-picture

Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich gratulierte  allen Siegern und Teilnehmern der zweiten Runde ganz herzlich für ihren grandiosen Einsatz. Er dankte allen 600 Ehrenamtlichen und der WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff stellvertretend für alle, die dieses Internationale Pfingstturier als große Bereicherung für die Landeshauptstadt Wiesbaden wieder einmal ermöglichten. „Das Pfingstturnier war wieder einmal eine Erfolgsgeschichte für unsere Stadt“, und auf die Frage, wie das im nächsten Jahr beim 80. Jubiläum noch zu toppen sei, deutete der Oberbürgermeister an, bereits mit der Präsidentin bestimmte Ideen auszutauschen, aber noch nichts verraten zu wollen. Auch die WRFC-Präsidentin dankte allen ehrenamtlichen und aktiven Mitarbeitern für das gute Gelingen des 79. Internationalen Pfingstturniers und dem tollen Wiesbadener Puplikum. Es sei eine so tolle Stimmung gewesen und alle  waren so fröhlich.  Zwar seien die Zahlen noch nicht ganz sicher, aber „wir haben wohl die 60 000 Besucher knapp überschritten“, freute sich die Präsidentin.

Christine Stibi-Fay,© massow-picture
Christine Stibi-Fay,© massow-picture

Das Pfingstturnier sei internationaler geworden, wofür auch der Gewinner des Großen Preises heute ein Beispiel sei. „In den vergangenen fünf Jahren haben wir daran gearbeitet, dass Wiesbaden ein wenig bunter und internationaler wird.  Es sei vor allem auch der Verdienst von Christiane Stibi-Fay, die den Kontakt zwischen dem Wiesbadener Reit- und Fahr-Club und der Qatar-Equestrian-Federation (QEF) hergestellt und aufgebaut habe, lobte und dankte WREC-Präsidentin Frau Stibi-Fay. Zum zweiten Mal hat das Internationale Wiesbadener Turnier als German-Qatar Friedships stattgefunden.

Insgesamt erreichten 12 Reiterinnen und Reiter aus sieben Nationen von insgesamt 50 Startern  den zweiten Umlauf, was die Internationalität der DKB-Riders Tour unterstreicht. Wiesbadens Publikum bereitete der DKB-Riders Tour ein freundliches Fest. „Ich habe das in Hamburg registriert und man kann es auch von den Zuschauern in Wiesbaden sagen, sie wissen Leistung zu schätzen,“ unterstrich Bernd Beeking, Chef des DKB-Riders Tour-Hauptsponsors Solem Luxembourg. „Auch hier werden Teilnehmer, die Fehler hatten oder ausgeschieden sind, mit freundlichem Applaus hinaus begleitet.“

Die Hamburgerin Janne Friederike Meyer, die sich kurzfristig entschloss, in Wiesbaden zu starten, baute ihre Führung in der DKB-Riders Tour nach drei Etappen deutlich aus. Mit 41 Punkten führt die Amazone das Ranking souverän an. Die erste Etappe beendete sie auf Platz zwei, ließ dann in Hamburg Platz vier folgen und jetzt in Wiesbaden mit dem neun Jahre alten Goja den fünften Rang. Wiesbaden-Sieger Kamal Bahamdan jumpte auf Rang zwei, den er sich mit Hagen-Gewinner David Will (Pfungstadt) und Derbysieger Christian Glienewinkel (Celle) teilt. Holger Wulschner verbesserte sich auf den fünften Platz.

Die DKB-Riders Tour geht im August (27. – 30.) mit der vierten Etappe beim Turnier der Sieger in Münster weiter.

Ergebnis 3. Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour, Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und Qatar Equestrian Federation, CSI4* Springprüfung mit zwei Umläufen (1,60m):
1. Kamal Bahamdan (Saudi-Arabien), Noblesse des Tess, 0.00/45.45; 2. Christian Ahlmann (Marl), Taloubet Z 2, 0.00/45.93; 3. Holger Wulschner (Groß Viegeln), BSC Cavity, 0.00/47.07; 4. Luciana Diniz (Portugal), Fit for Fun 13, 0.00/47.62; 5. Janne-Friederike Meyer (Hamburg), Goja 27, 0.00/48.37; 6. Rene Tebbel (Ukraine), Cooper 75, 0.00/48.52;

Ranking der DKB-Riders Tour nach drei von sechs Etappen:

1. Janne Friederike Meyer (Hamburg), 41 Punkte
2. Christian Glienewinkel (Celle), 20
2. David Will (Pfungstadt), 20
2. Kamal Bahamdan (Saudi-Arabien), 20
5. Holger Wulschner (Groß Viegeln), 19
6. Christian Ahlmann (Marl), 17
6. Andre Thieme (Plau am See), 17
8. Jamie Kermond (Australien), 16
9. André Plath (Timmendorf), 15
10. Julia Kayser (Österreich), 14

Julia Krajewski siegt im Vielseitigkeitsreiten beim Wiesbadener Pfingstturnier

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Julia Krajewski hat es geschafft. Im Sattel ihres erst neunjährigen Samourai du Thot hat die 26-Jährige die Drei-Sterne-Vielseitigkeitsprüfung beim 79. Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier gewonnen. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgte die deutsche Elite, in persona Michael Jung, Andreas Dibowski, Ingrid Klimke und Peter Thomsen, allesamt  Olympiasieger.

Bereits gestern war die 26 jährige Lingenerin  die Favoritenrolle der Vielseitigkeit geritten. Heute vermochte ihr niemand mehr den Sieg streitig zu machen. Zwar blieb die angehende Diplom-Trainerin mit ihrem Samourai du Thot, auch kleiner Sam genannt, mit 6:02 Minuten nicht ganz im Zeitlimit. Doch selbst die 3,2 Strafpunkte für die acht Sekunden Zeitüberschreitung reichten nicht aus, um  ihr den Sieg zu vereiteln. Auch Julia Krajewski war gestern überrascht, als sie die eigentlichen Favoriten Pia Münker aus Warendorf, Michael Jung aus Horb und Ingrid Klimke aus Münster auf die Plätze verwies und heute mit knapp sechs Punkten Vorsprung auf die Geländestrecke  an den Start gehen konnte.

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Julia krajewski. © massow-picture

„Wie viele Olympiasieger hinter mir waren, habe ich nicht nachgezählt“, lacht Krajewski „Wir kennen uns ja alle schon, weil man häufiger mal die gleiche Prüfung reitet.“ Reiten ja, gewinnen war dann doch etwas besonderes für sie. „Ich bin zwar nicht sprachlos, aber schon baff. Und ich bin schon stolz auf mein Pferd und ein bisschen auch auf mich, dass wir das geschafft haben.“

Schon zum vierten Mal war Julia Krajewski in Wiesbaden am Start. Sie kennt die speziellen Wiesbadener Bedingungen – mit dem Dressurviereck vor dem Schloss, der Geländestrecke im Park und dem großen Rasen-Springplatz. Die Masse der Zuschauer erzeugte im Gelände fast eine Art Tunneleffekt. „Das stachelt noch einmal zusätzlich an.“ Seitdem Samourai du Thot, genannt Sam, fünf Jahre war, wird er von Julia Krajewski geritten. „Also Sam ist ein recht lustiges Pferd. Früher hat er viel gebuckelt und Quatsch gemacht, aber er ist jetzt erwachsen geworden und weiß, wann es ernst wird. Und er freut sich immer, wenn er wichtig ist.“

Neben der Reiterei ist Krajewski halbtags im Büro bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) als Nachwuchsführungskraft tätig und macht ihre Ausbildung zum Diplom-Trainer an der Trainerakademie Köln. Und dann? „Wohin es dann geht, wird sich zeigen. Also, so ein paar Championats-Teilnahmen würde ich mir schon noch wünschen…“, gesteht sie und lächelt.

Mit ihrem grandiosen Sieg unterbrach Julia Krajewski die bislang sechs Jahre anhaltende Siegesserie von Michael Jung auf Halunke (viermal 1. Platz).

Michael Jung, viermaliger Seriensieger war ein guter "Verlierer". © massow-picture
Michael Jung, viermaliger Seriensieger war ein guter „Verlierer“. © massow-picture

Dieser nahm seinen 2. Platz sportlich  und freute sich für und mit der Lingenerin: „Es muss auch mal ein anderer gewinnen. Ich freue mich sehr über den 2. Platz, ich bin wirklich zufrieden“, betonte der Baden-Württemberger auf Nachfrage bei der Pressekonferenz.

 

Andreas Dibowski. Michael Jung, viermaliger Seriensieger war ein guter "Verlierer". © massow-picture
Andreas Dibowski. Michael Jung, viermaliger Seriensieger war ein guter „Verlierer“. © massow-picture

Platz 3 belegte  Andreas Dibowski auf Butts Avedon aus „Avedon ist in guter Form. Ich war mir gar nicht sicher, ob Wiesbaden so geeignet für ihn ist. Den Ausschlag hat tatsächlich seine Beständigkeit gegeben und er hat es hier durch alle drei Prüfungen bestätigt. Er war immer bei mir und ich bin sehr zufrieden.“

Platz 4 ging an Ingrid Klimke auf Escanda. Ingrid Klimke  und die aus Krefeld stammende Siegerin des Prof.-Heike-Junioren-Förderpreises, Freyea Füllgrabe auf Oje Oje, blieben in der Zeitvorgabe des anspruchsvollen weitläufigen Gelände-Parous von Rüdiger Schwarz im Biebricher Schlosspark.

Freya Füllgraebe.Andreas Dibowski. Michael Jung, viermaliger Seriensieger war ein guter "Verlierer". © massow-picture
Freya Füllgraebe.Andreas Dibowski. Michael Jung, viermaliger Seriensieger war ein guter „Verlierer“. © massow-picture

Die 23-jährige Freya Füllgraebe, Studentin der Sportwissenschaften, gewann den U25-Förderpreis der Vielseitigkeit. Mit ihrem selbst gezogenen und ausgebildeten Oje Oje war sie eine von zwei Reiterinnen, die in der Zeit geblieben waren. Die Schnellste überhaupt! „Also alle, die uns kennen, sagen, dass es typisch für mein Pferd ist, mit Vollgas zu gehen. Das kann man eigentlich immer von uns erwarten. Wir hatten Super-Spaß im Wiesbadener Gelände.“

 

15 000 feiern fulminante 20. Pferdenacht beim Internationalen Pfingstturnier Wiesbaden

Achtspänner aus Schimmelhengsten der Brüder Radek und Jiri Nesvacil jr. vom Nationalgestüt Kladruby nad Labem aus Tschechien. © massow-picture
Achtspänner aus Schimmelhengsten der Brüder Radek und Jiri Nesvacil jr. vom Nationalgestüt Kladruby nad Labem aus Tschechien. © massow-picture

 

Vor hinreißender Kulisse  des illuminierten Biebricher Schlossparks feierten am 22. Mai 2015 über 15 000 Besucher den 20. Geburtstag der seit 14 Jahren von der Wiesbadener Spielbank gesponserten  Pferdenacht zum Auftakt des 79. Internationalen Pfingstturniers Wiesbaden.

Mit zwei Siegern startete die Pferdenacht in ihre Geburtstags-Vorstellung. Marco Kutscher, Doppel-Europameister 2007, und Jonas Vervoorst aus Belgien siegten in der Internationalen Barrierespringprüfung. Beide überwanden mit ihren Pferden Balermo und For Blondie die immer höher werdenden Hindernisse bis zu 1,95 Meter.

Hochzeitskutsche © massow-picture
Hochzeitskutsche © massow-picture
Pfungstädter-Bierwagen gezogen von vier Kaltblütern.  © massow-picture
Pfungstädter-Bierwagen gezogen von vier Kaltblütern. © massow-picture

Mit dem großen Wiesbadener Kutschenbild begann die einzigartige Pferdeshow – von Hochzeitskutschen und Shetland-Einspännern über Tandem- und Einhornanspannungen bis zum Pfungstädter Brauereiwagen. Im Nu verwandelten 20 Ein- bis Achtgespänner den großen Turnierspringplatz in ein gigantisches lebendiges Kutschenmuseum.

 

excalibur250Ein ebenso großer Zuschauermagnet war der Turnierkampf der  Rittergruppe Excallibur.  Komplett verhüllt in „adligen Rossgewändern“ preschten die Recken, unter ihnen eine leichtbeschürzte  Fantasy-Amazone –  mit ihren  Streitrössern in die Arena, Sie spießten  von Knappen gehaltene Ringe auf, bevor sie mit ihren Lanzen in ein dramatisches Ritter-Turnier-Stechen übergingen, den der Schwarze Ritter in König-Artus-Manier für sich entschied .

Den Rittern folgten die  „Schwarzen Perlen“, eine Damen-Quadrillie  im Stil der spanischen Hofreitschule.  Die acht  pechschwarzen Friesen aus dem Darmstädter Gestüt Kranichstein bilden die größte Friesenquadille Süddeutschlands. Sie sind groß, schwarz, elegant und überzeugten am Wiesbadener Abend mit höchster sportlicher Ästhetik.

Springreiter Jörg Oppermann und der professionelle Westernpferde-Trainer Rene Opitz haben ihre Pferde getauscht: „Springen goes Western“. Zwei Profis, die im jeweils anderen Sattel doch deutlich verunsichert waren.

In völligem Kontrast zur perfekten Formation der „Schwarzen Perlen“  eroberte eine wilde Herde Dülmener Pferdchen den Springplatz. Die „Dülmener“ zählen  zu den ältesten deutschen Pferderassen und einzig freilebenden Pferden Deutschland. Sie stehen, da vom Aussterben bedroht, seit 1994 auf der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen. Sie werden  vom Dülmener Gestüt in Westfalen auf einem rund 350 Hektar großen Naturschutzgebiet gezüchtet, ohne große Eingriffe des Menschen . Bei aller Wildheit haben  sich die kleinen Pferde  als wunderbare Freizeitpartner bewährt – für kleine und größere Pferdefans, für jüngere und erfahrenere.

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Einen Augenschmaus  für alle Jagdfreunde bot das Jagdbild. Mit tosendem dumpfen Hufengegrolle gallopierten 80 Jagdreiter zwei Runden durch die Arena, bevor die beiden Hundemeuten der Jagdgesellschaft  folgten.  Gezeigt wurde der Abschluss einer Treibjagd. Es bot sich ein grandioses Gesamtbild.

gaensehautfeeling250Dunkel war es zum zweiten Teil der Pferdenacht. Mit originellem Lichterketten-Anzug überraschte Moderator Dirk Alexander Lude, der durch den Abend führte. Die LEDs leuchteten ähnlich an ihm wie die von der Mähne bis zum Schweif  mit Lichtern bestückten Pferde der Lichterquadrille vom Verein der Freunde des iberischen Pferdes. : Dressur im Lichterketten-Outfit, Mystik im Schlosspark.

Zu mystisch anmutenden Klängen und flankiert von 20 Fackelträgern, trabten  sie ein bisschen an  den Abschluss einer  Holiday-on-Ice-Show erinnernd ins tiefe Arenadunkel und faszinierten in ihrem Lichterketten-Outfit das Publikum.

kladruby2-250Für eine völlig andere  Stimmung und Tempo sorgten die beiden Vierergespanne des tschechischen Nationalgestüts Kladruby. Die Familie Nesvaçil schreibt Fahrsport- und Pferdenachtgeschichte. Aus Tschechien sind die Brüder Radek und Jiri Nesvacil jr. vom Nationalgestüt Kladruby nad Labem angereist. Die beiden Brüder und ihr Vater Jiri Nesvaçil bildeten bei den Weltreiterspielen in Caen im vergangenen Jahr das tschechische Team der Gespannfahrer – ein komplettes Familienteam! Mit ihren zwölf Kladruber Hengsten sorgten sie auch wieder in Wiesbaden für Furore. Auch der eingangs der Pferdenacht gezeigte Achtspänner gehört zu ihrem Gestüt.

feuerreiter250Eine großartige Dressurnummer boten anschließend  die drei Feuerreiter. Stefan Schneider, Hermann Klapsing und Roland Heiß schafften es, mit ihren Schimmeln entgegen deren natürlichen Fluchtinstinkt vor Feuer in einen Käfig aus brennenden Zeltstangen  zu reiten und minutenlang dort mit den Tieren zu verharren.

Für eher halsbrecherische Pferde-Akrobatik sorgten  die „amerikanischen“ Stuntreiter „Future Guys“  aus den Niederlanden. Schnell, gefährlich, mit einer gehörigen Portion Nervenkitzel – im rasendem Galopp unter den Pferden durch, um die Pferde herum und über die Pferde rüber, hängend, stehend oder springend, zeigten sie Westernartistik von höchster Qualität.

pierre_fleury250Ganz ohne Action kam hingegen die sinnliche Freiheits-Dressur des französischen Pferdeflüsterers Pierre Fleury aus: Ein kurzes Kopfnicken, eine winzige Geste, der Hauch einer Bewegung, vermochte er – stehend auf den Rücken zweier Pferde reitend – seine fünf  Tiere  zu delegieren und zu  gewünschten Formationen zu synchronisieren. Es  geht hierbei um feinste Kommunikation und perfektes Zusammenspiel zwischen Mensch und Pferd. Pierre Fleury beherrscht dies meisterhaft.

feuerwerkabschluss160Zum Abschluss der Pferdenacht gegen 23.30 Uhr donnerte nochmals das tschechische Team mit ihren beiden Vierspännern über den abgedunkelten „Rasen“ und feuerte  bei voller Fahrt das Abschluss-Feuerwerk ab.

Gerührt und berührt war der Macher und Vater der Wiesbadener Pferdenacht, Ulrich Schneider vom Wiesbadener Reit- und Fahr-Club. 300.000 Zuschauer, 5.000 Pferde und 12.000 Mitwirkende in 20 Jahren Pferdenacht – „Mit so einer Erfolgsstory haben wir wirklich nicht gerechnet.“ Sprach es und begann schon mal die Pferdenacht 2016 zu planen…

Biebricher Schloss lädt ein zur Pferdenacht 2016. © massow-picture
Biebricher Schloss lädt ein zur Pferdenacht 2016. © massow-picture

Bis zum nächsten Jahr, zur 21. Pferdenacht am 13. Mai 2016.

Pfingstturnier: Spannende Mischung im Parcours

Deutsche Elite trifft die Welt – im Schlosspark von Wiesbaden. © Foto WRFC
Deutsche Elite trifft die Welt – im Schlosspark von Wiesbaden. © Foto WRFC

Beim 79. Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier vom 22. bis 25 Mai 2015 trifft Deutschlands Elite auf globale Konkurrenz.

Sieben der acht Mitglieder aus dem deutschen Championatskader der Springreiter stehen auf der Teilnehmerliste bei der zweiten Station der DKB-Riders Tour. Wiesbaden statt Rom – so die Devise für 2015. „Wir gehen in diesem Jahr nicht beim zeitgleichen Nationenpreis-Turnier in Rom an den Start“, erklärt Bundestrainer Otto Becker. „Wir haben im Mai sehr gute Turniere in Deutschland – wie das Wiesbadener Pfingstturnier. Deshalb können wir mit unseren Topreitern fast komplett in Wiesbaden an den Start gehen.“ Wiesbaden freut sich auf die deutschen Stars wie Marcus Ehning, Christian Ahlmann, Daniel Deußer, Hans-Dieter Dreher und Meredith Michaels-Beerbaum. Aber die Konkurrenz ‚schläft nicht’ und reist aus allen Teilen der Welt an. „Wir haben Reiter von allen Kontinenten am Start“, strahlt Michael Krieger, der für die Springwettbewerbe in Wiesbaden zuständig ist. „Aus den USA kommt ein Damen-Quartett, wir haben auch Teilnehmer zum Beispiel aus Australien, Japan, Brasilien, Mexiko, Russland, Saudi Arabien, Qatar und sogar einen Reiter vom afrikanischen Kontinent, aus Ägypten.“

Viel Wert legt Krieger in jedem Jahr auf die Youngster. Wiesbaden möchte immer auch eine Bühne für aufstrebende Nachwuchsreiter im internationalen Springsport sein. Und auch in diesem Punkt freut er sich: „Da kommen richtig gute junge Reiter. Denis Nielsen, David Will oder Niklas Krieg beispielsweise, die alle schon bewiesen haben, dass sie den ‚Großen’ richtig Druck im Parcours machen können.“

In diesem Jahr winken die Springprüfungen wieder mit dem vierten Stern als CSI****. Das Preisgeld insgesamt wurde aufgestockt, allein im Großen Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Qatar Equestrian Federation werden 100.000 Euro ausgelobt.

Weitere Infos auch unter: www.pfingstturnier.org

Pfingstturnier: Drei von vier Weltmeistern in Wiesbaden

Uta Gräf mit Le Noir beim Wiesbadener Pfingstturnier (Foto: WRFC/Toffi)
Uta Gräf mit Le Noir beim Wiesbadener Pfingstturnier (Foto: WRFC/Toffi)

Im vergangenen Jahr holte sich die deutsche Dressur-Mannschaft den WM-Titel bei den Weltreiterspielen 2014 in der Normandie. Drei der vier Mannschafts-Weltmeister gehen nun beim 79. Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier an den Start. D’Agostino, der WM-Gold-Partner von Fabienne Lütkemeier. Die elegante Fuchsdame Bella Rose, die mit Isabell Werth zum goldenen WM-Team gehörte – wobei noch nicht ganz sicher ist, ob Werth ihre Stute zum Training mit in den Schlosspark bringt oder auch in einer Prüfung an den Start gehen wird. Und Damon Hill kommt, der mit Helen Langehanenberg auch noch zweimal Einzelsilber in der Normandie gewann. Unter der 17-jährigen Jil-Marielle Becks war der Hengst bereits in Vechta, Hagen und am vergangenen Wochenende in Warendorf am Start und hat alles gewonnen – mit enormen Prozentzahlen, teilweise über 80-Prozent. Die Tochter der Besitzer Melanie und Christian Becks hat sich von der Junioren-Klasse vorzeitig in die der Jungen Reiter hoch stufen lassen. Das Ziel sind die Europameisterschaften Anfang Juli im französischen Vidauban. Der Weg zu diesem Ziel führt über die erste EM-Sichtung in Wiesbaden.

Das Ziel Europameisterschaft hat auch der jüngste Spross der Pferdesport-Familie Rothenberger: Semmieke Rothenberger. Beim ‚Preis der Besten’ am vergangenen Wochenende hat sie sowohl die Wertung der Ponyreiter als auch die der Junioren gewonnen. Im Schlosspark wird sie ebenfalls in beiden Altersklassen ihren Konkurrenten das Siegen schwer machen. Aber am Ende muss sich die vierfache Pony-Europameisterin, dreimal mit der Mannschaft und einmal Einzelgold, entscheiden: Zur EM darf sie nur im Pony- oder im Juniorensattel.

Abschied von Le Noir
Le Noir – er war das Spitzenpferd von Kaderreiterin Uta Gräf aus Kirchheimbolanden. Mit dem inzwischen 15-jährigen Holsteiner Hengst hat Gräf ihre größten Erfolge errungen, konnte mehr als 20 Siege in Grand Prix-Prüfungen verbuchen und stand auf der Longlist für die Olympischen Spiele in London 2012. In Wiesbaden wird sie ihren „Liebersche“ nun aus dem Sport verabschieden. „Uns war immer klar, wenn wir ihn verabschieden, dann nur in Wiesbaden“, erklärt die Profireiterin. „In Wiesbaden ist er das erste Mal international an den Start gegangen. Dort hat er mit dem Sieg in der Grand Prix-Kür einen seiner schönsten Erfolge gefeiert und er hat sich im Schlosspark immer wohlgefühlt.“ Am Sonntagabend nach der traditionellen und stimmungsvollen Flutlicht-Kür wird Le Noir seinen Fans ‚Auf Wiedersehen’ sagen. Künftig möchte Gräf ihn noch bei einigen Seminaren reiten und er darf seinem Zweitjob als Vererber nachgehen.

Wiesbaden freut sich auf die Vier-Sterne-Dressurprüfungen 2015!

Weitere Infos auch unter: www.pfingstturnier.org

Internationales Wiesbadener PfingstTurnier vom 22. – 25. Mai 2015

Wiesbadener Pfingstturnier 2015 auf eurokunst
© WRFC e.V.

Das 79. Internationale Wiesbadener Pfingstturnier vom 22. bis 25. Mai 2015  steht vor der Tür. Vorbereitungen  an Turnierplätzen, Tribünen, Gastronomie-Zelten, Händler-Stellplätzen und dem großen Pferdezelt  werfen im und um den Biebricher Schlosspark bereits ihre  Schatten auf eines der Top-SportEvents der hessischen Landeshauptstadt voraus.

Pferdenacht beim Wiesbadener Pfingstturnier 2015 im Biebricher Schlosspark
© WRFC e.V. Foto © Frank Henning: Haflinger geben Gas

Auch in diesem Jahr werden nach Reiter- und Kutschenkorso und Pferdenacht wieder national und international renommierte Reiterinnen und Reiter (Weltmeister, Olympiasieger, Europameister und deutsche Meister) an den Start gehen. Auch der  Reiternachwuchs wird beste Chancen, sein Können vor großem internationalem Publikum zeigen zu können. Ein weiterer Höhepunkt werden auch wieder die akrobatischen Darbietungen in den Voltigier-Wettbewerben der jüngsten Reiter und Reiterinnen sein.

Im Rahmen der traditionellen „German-Qatar-Friedships“ werden auch wieder 5 Reiter aus dem „Morgenland“, aus Qatar, mit von der Partie sein.

So verspricht auch das 79. internationale Wiesbadener PfingstTurnier 2015 wieder  4 Tage Pferdesport auf höchstem Niveau und ein facettenreiches, heiteres, buntes und spannendes Sport- und Freizeit-Event für die ganze Familie zu werden.

Programm-Highlights im Überblick:

Reiter- und Kutschenkorso zur Einstimmung in der Wiesbadener Innenstadt vom Nerotal durch die Taunusstrasse kommend bis zum Schlossplatz (Rathausplatz) am Dienstag, 19. Mai 2015, 18.00 – 20.00 Uhr:

Wiesbadener Pferdenacht auf dem Wiesbadener Pfingstturnier 2015
© WRFC e.V.“

Wiesbadener PferdeNacht. Traditionell am Eröffnungstag findet am Freitagabend die Wiesbadener PferdeNacht mit Reiterei, Kutschengeschicklichkeitsfahrten, Akrobatik, wilden Pferderassen, Jagdgesellschaften, Oldtimern und Dressurvorführungen statt. Gesponsert von der Wiesbadener Spielbank. Freitag, 22. Mai 2015, 19.15 Uhr

© WRFC e.V. Foto © Jacques Toffi: Matthias Rath auf Totilas
© WRFC e.V. Foto © Jacques Toffi: Matthias Rath auf Totilas

Dressur. Bereits am Eröffnungstag ab Freitagfrüh 8.00 Uhr sorgen an allen vier Turniertagen die verschiedenen Dressurprüfungen auf dem Dressurplatz  des Biebricher Schlosses für Gänsehautfeeling. Bis zum Finanltag am Montag sind folgende Preise  ausgelobt: „Preis der Familie Prof. Heicke“, „Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung“, „Preis des Wiesbadener Reit- und Fahr-Club e.V.“, Preis der Nassauischen Sparkasse Wiesbaden“, „Henkell-Trocken-Preis“, „Grand Prix-Piaff-Förderpreis-Wertungsprüfung – Preis der Liselott-Schindling-Stiftung“, „Grand Prix Spécial – Preis der Firma Schuler Fahrzeugbau GmbH und des Hofgutes Rosenau“.

© WRFC e.V. Foto © Frank Henning: Die Biebricher Schlosspark-Atmosphäre bietet das besondere einmalige Flair des traditionellen Pfingst-Turniers.
© WRFC e.V. Foto © Frank Henning: Die Biebricher Schlosspark-Atmosphäre bietet das besondere einmalige Flair des traditionellen Pfingst-Turniers.

Springen. Am Eröffnungstag halten ab Freitagnachmittag 14.00 Uhr   (Hauptplatz) die traditionellen Springprüfungen an allen vier Turniertagen die Zuschauer auf dem großen Springplatz in Atem. Hier treffen sich die Athleten der Springreiterwelt und ringen in spannenden Wettkämpfe um folgende Preise: „SPOOKS-Amateur Trophy 2015″,“Preis der Q GmbH und Garden & Country Wiesbaden“, „Preis des Wiesbadener Tagblatt“, „Preis der Dorint Pallas Wiesbaden“, „Preis der Familie Prof. Heicke“, „Preis der R+V Versicherung“, „Preis der Firma Neptunus“, „Preis des Wiesbadener Kurier“, „Preis der Firma Baumstark“, „Preis der Wiesbadener Volksbank“, „Preis der Theo’s Group“, „Preis der Firma Weidemann GmbH“, „Preis der Dr. Ritter Finanz GmbH“, „Preis der Firma Pütz-Folien“, „Preis der ESWE Versorgungs AG Wiesbaden“, „Preis des Hessischen Ministerpräsidenten“, „Baker Tilly Roelfs Trophy“, „Preis der Familie Dyckerhoff“, „Qatar Masters“, „Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und Qatar Equestrian Federation – DKB-Riders Tour“.

Vielseitigkeit. Die Mischung aus Dressur, Geländeritt und Springen auf – alles auf dem selben Pferd – gilt als Königsdisziplin. Informieren  Sie sich  hier.

Infos
Weitere Informationen und die aktuellen Termine und Uhrzeiten des Internationalen Wiesbadener PfingstTurniers  entnehmen Sie dem Zeitplan des Veranstalters.

© WRFC e.V.“
© WRFC e.V.“

Tickets für einzelne Tage und das gesamte Wiesbadener Pfingstturnier erhalten Sie in der Wiesbadener Tourist-Informationen, an ausgesuchten Vorverkaufsstellen und direkt beim Veranstalter hier unter Ticket-Erwerb.

Ort und Anfahrt: Schloss Biebrich in Wiesbaden-Biebrich

Veranstalter:
Wiesbadener Reit- & Fahr-Club e.V., Turnierbüro,
Am Parkfeld 15,
65203 Wiesbaden
Telefon: (+49) 611/71 666-0
Fax: (+49) 611/71 666-150
E-Mail: info@wrfc.de
Web: http://www.wrfc.de