LOTTO-Förderpreis des Rheingau Musik Festivals 2019 an Flötisten Stathis Karapanos

von links: Christoph Eschenbach, Franziska Reichenbacher, Stathis Karapanos, Dr. Heinz-Georg Sundermann, Michael Herrmann © RMF /Ansgar Klostermann
von links: Christoph Eschenbach, Franziska Reichenbacher, Stathis Karapanos, Dr. Heinz-Georg Sundermann, Michael Herrmann © RMF /Ansgar Klostermann

15.000 Euro für den Flötisten Stathis Karapanos
LOTTO-Förderpreis des Rheingau Musik Festivals 2019 wurde im Rahmen des Konzertes auf Schloss Johannisberg verliehen

Oestrich-Winkel, den 31.7.2019 – Im Rahmen des Preisträgerkonzertes wurde gestern Abend der griechische Flötist Stathis Karapanos mit dem LOTTO-Förderpreis des Rheingau Musik Festivals ausgezeichnet. Der von der LOTTO Hessen GmbH gestiftete Preis ist mit einem Preisgeld von 15.000 Euro einer der höchstdotierten Nachwuchskünstlerpreise in Deutschland und wurde in diesem Jahr zum 11. Mal verliehen.

Der Flötist nahm die Skulptur und das Preisgeld aus den Händen von LOTTO-Fee Franziska Reichenbacher, dem Geschäftsführer von LOTTO Hessen Herrn Dr. Heinz-Georg Sundermann und Festival-Intendant Michael Herrmann entgegen.

Ihre Wahl des Preisträgers begründet die Jury wie folgt: „Stathis Karapanos schöpft aus einem Fundus tiefer und souveräner Musikalität. In seinem Spiel deutet er die Musik bis ins kleinste Detail aus, was zutiefst berührend ist. Er verfügt darüber hinaus über eine facettenreiche Tonqualität, die den Atem, mit dem er die Musik erfüllt, unmittelbar auf sein Publikum überträgt. Stathis Karapanos ist nicht nur ein exzellenter Flötist, sondern schon jetzt ein Meister seines Instruments.“

Das Rheingau Musik Festival ist eröffnet! Bis zum 31. August können Sie 147 Konzerte an 37 Spielstätten der Region erleben. Sichern Sie sich Ihre Wunsch-Konzerte auf: www.rheingau-musik-festival.de

Goethe-Plakette für Bad Homburger Jazz-Musiker Reimer von Essen

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn mit Reimer von Essen, dem Träger der Goethe-Plakette. Bild: kunst.hessen.de
Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn mit Reimer von Essen, dem Träger der Goethe-Plakette. Bild: kunst.hessen.de

Wiesbaden. Reimer von Essen hat heute aus den Händen von Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn die Goethe-Plakette erhalten. Der Berufsmusiker ist für sein vielfältiges und langjähriges Engagement im Bereich der Jazzmusik bei einer Feierstunde in der Dienstvilla des Ministerpräsidenten ausgezeichnet worden. Die Goethe-Plakette ist die höchste Auszeichnung, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst vergibt.

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn: „Die Liste von Reimer von Essens musischem Engagement ist genauso lang wie beeindruckend. Es ist mir eine Freude, ihm heute die Goethe-Plakette zu verleihen. Diese Ehrung ist hochverdient. Seit 1962 leitet er die Frankfurter Barrelhouse Jazzband, ist Klarinettist und Komponist. Seine große Leidenschaft für die Musik zeigt sich in all seinen Lebensphasen – und man kann sie buchstäblich hören. Er spielte weltweit Tourneen, doch sein Zuhause blieb immer Hessen. Ein Glück für uns, denn mit den Klängen des traditionellen New Orleans Jazz versprüht er mit jedem Konzert ein wenig Nostalgie.“

Reimer von Essen wurde am 31. Oktober 1940 in Hamburg geboren. Mit 14 Jahren lernte er das Klarinettespielen und knüpfte dabei auch erste Jazzkontakte. 1958 gründete von Essen seine erste eigene Band, die Blue Washboard Five. Anfang der sechziger Jahre wurde er schließlich Mitglied der 1953 gegründeten Barrelhouse Jazzband, deren Leitung er 1962 übernahm. Bis die Musik zu seinem Beruf wurde, vergingen allerdings noch einige Jahre, denn bis 1991 arbeitete er als Lehrer für Englisch und Musik an der Albert-Schweitzer-Schule in Frankfurt. Seitdem hatte der Musiker viele Funktionen inne: als künstlerischer Leiter von Musikfestivals, Dozent und schließlich auch als Vorstandsmitglied der Hessischen Jazzakademie von 1990 bis 2000. Für sein musikalisches Wirken erhielt von Essen im Jahr 2011 den Hessischen Jazzpreis. Auch weit über die Grenzen Hessens hinaus wurde ihm Anerkennung zuteil, so ernannte die Stadt New Orleans Reimer von Essen 1968 zum Ehrenbürger.

Hintergrund:
Die Goethe-Plakette wird seit 1949 an Persönlichkeiten verliehen, die mit ihrer Arbeit die Kunst und Kultur des Landes gefördert und geprägt haben. Die Plakette besteht aus Bronze und hat einen Durchmesser von etwas mehr als zehn Zentimetern. Bisherige Preisträger waren unter anderem Prof. Dr. Heiner Boehncke (Künstlerischer Leiter des Rheingau Literatur Festivals), der ehemalige Städel-Direktor Max Hollein, Hüseyin Sitki (Leiter des Türkischen Filmfestivals Frankfurt) sowie Kunstmäzen Frank Brabant.

30 Jahre MCV-Zug-En(d)te – Benefiz-Minigolf-Turnier für MCV-Zug-Ente

Foto: MCV/Bonewitz
Foto: MCV/Bonewitz

Mit einem Benefiz-Minigolf-Turnier unter dem Motto „Rettet die MCV-Zug-Ente“ will der Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. am 10. August ab 15:11 Uhr auf dem Gelände des 1. Mainzer Minigolf-Clubs im Hartenbergpark die inzwischen legendäre Zug-En(d)te zukunftsfähig machen. In den letzten Jahren war sie vor oder während des Rosenmontagszugs mehrfach stehen geblieben und auch trotz ehrenamtlicher Generalüberholung des eingebauten Käfermotors immer wieder ins Stocken geraten. So entstand die Idee, den knallgelben Sympathieträger der Mainzer Straßenfastnacht einen neuen Antrieb zu verpassen. Und weil auch bei der Meenzer Fastnacht das Thema Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus rückt, soll die MCV-Zug-En(d)te künftig möglichst umweltfreundlich und eventuell sogar rein elektrisch fahren.

Für die Runderneuerung der Ente bedarf es allerdings einer finanziellen Kraftanstrengung. Um möglichst viel Geld für die Sanierung der Ente zur Verfügung stellen zu können, veranstaltet der Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. gemeinsam mit dem 1. Mainzer Minigolf-Club e.V. 1964 das Benefiz-Minigolf-Turnier. Die Teilnahmegebühr für Spieler beträgt 111,00 Euro (inkl. Sektempfang, Imbiss und Getränken), Begleitpersonen zahlen 33,00 Euro (inkl. Sektempfang, Imbiss und Getränken), Kinder bis 16 Jahre zahlen 11,00 Euro (inkl. Imbiss und Getränken), Kinder bis 6 Jahre sind frei. Freiwillige Spenden sind natürlich willkommen. Der Erlös fließt dabei zu 100 Prozent in die umweltgerechte Enten-Sanierung und dient somit einem zweifelsfrei guten Zweck.

Anleitung und Einweisung beim Benefiz-Minigolf-Turnier erfolgt durch erfahrene Turnierspieler des Mainzer Minigolf-Clubs. Unter anderem Deutsche Meister, Europa- und sogar Weltmeister.

Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Anmeldeschluss ist der 1.August 2019.

Zu gewinnen gibt es übrigens auch etwas: u.a. Freifahrt-Tickets auf den Schiffen der Köln-Düsseldorfer, die Zugen(d)ten-Spieluhr, eine Mitfahrt beim Rosenmontagszug oder Eintrittskarten für MCV-Sitzungen in der kommenden Kampagne. Außerdem erhält jeder Teilnehmer eine Bade-Zugen(d)te.

Hintergrund:

Viele Jahre lang war ein Schwellkopp in Entenform der klassische Zug-Schluss und signalisierte allen Narren, wo der Rosenmontagszug zu Ende ist. Irgendwann war der Schwellkopp allerdings so schwer beschädigt, dass ein Ersatz her musste. MCV-Wagenbauer Dieter Wenger hatte schließlich 1990 die zündende Idee als er einen alten VW-Käfer geschenkt bekam – er verwandelte den Käfer kurzerhand in die MCV Zug-En(d)te. Vom ersten Tag an war die Käfer-Ente der heimliche Star des Mainzer Rosenmontagszugs. In der kommenden Kampagne feiert die MCV-Zug-En(d)te also 30-jähriges Jubiläum. Auch heute noch muss die Zug-En(d)te beim Rosenmontagszug immer mal wieder stehenbleiben, weil Besucher sich mit ihr zusammen fotografieren lassen wollen.

Vor einigen Jahren wurde die Zug-En(d)te sogar aus dem Rosenmontagszug „entführt“. Ein paar Spaßvögel lotsten den Entenfahrer in eine Seitengasse. Der hatte ob der vielen Menschen einfach nichts mehr gesehen und fuhr der Fastnachts-Truppe hinterher. Die rannten schließlich lachend davon und die Zug-En(d)te konnte nur mit tatkräftiger Hilfe ihren Weg wieder zurück finden. Seither wird sie steht’s von eigenen Entenhütern begleitet.

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Zug-En(d)ten-Produkten: Z.B. die Spieluhr-Ente – kuschelig weich, in den Mainzer Fastnachtsfarben und mit Narrenkappe ausgestattet, ein echtes MUSS für jeden Fastnachter. Als besonderer Clou steckt in der Kuschel-Ente eine Narrhalla-Marsch-Spieluhr, sie macht die Zug-En(d)te zum perfekten Begleiter junger Nachwuchsnarren. Für 18,11 Euro ist die Spieluhrente in limitierter Auflage in der MCV-Geschäftsstelle und im Kinderladen Wirth erhältlich, solange der Vorrat reicht.

Der Nachwuchs-Star ist die Baby-Zugen(d)te, sie ist wunderbar als Schlüsselanhänger geeignet oder kann als Glücksbringer im Auto ganzjährig närrisch baumeln. Sie kostet 7,90 Euro.

Längst ist auch eine Bade-Ente erhältlich, sie kostet 6,90 Euro. Ein vierfarbbuntes Vergnügen in jeder Badewanne. Außerdem: Der Enten-Pin mit blinkendem Schwänz’schen für 5,50 Euro.

Nach wie vor beliebt: die Wirbel-Ente. Sie ist 20 cm hoch und ein beliebtes Mitbringsel auf allen Fastnachtsveranstaltung. Immer wenn die Stimmung am Schönsten ist, wird die Wirbelente hochgehalten und leuchtet den Narren entgegen. Die Wirbelente gibt es zum Preis von 9,50 Euro.

Museum für Kommunikation – August-Programm im Zeichen des Frankfurter Museumsuferfestes 2019

© Museum für Kommunikation
© Museum für Kommunikation

Monatsprogramm August im Museum für Kommunikation

Museumsuferfest mit E-Mobilitätsforum, Dialogführung durch die Ausstellung „Nam June Paik und zeitgenössische Medienkunst“ und Kultureller Stammtisch mit Über den Tellerrand e.V. uvm.

Der August steht traditionell im Zeichen des Museumsuferfestes: Den Auftakt am Freitag, 23. August 2019, macht in diesem Jahr das E-Mobilitätsforum im Lichthof des Museums, das in Kooperation mit der Hessenagentur stattfindet. Von 15 bis 19 Uhr präsentieren Unternehmen und Akteure ihre Visionen auf die Zukunftstechnologie. Die Sonderausstellung „elektro ± mobil“ liefert Diskussionsstoff, um das Für und Wider zum Thema Elektromobilität abzuwägen. Joel Fischer, Kurator der Ausstellung, führt am 11. August um 15 Uhr durch die Ausstellung.

Mit der Rückkehr des Reiterstandbildes von Nam June Paik, des „Pre Bell Man“, auf den Museumsvorplatz hat auch die Ausstellung „Nam June Paik und zeitgenössische Medienkunst“ im Juni eröffnet. Am 8. August 2019 um 16 Uhr lädt der Sammler Mario von Kelterborn zu einer Dialogführung durch die Videoarbeiten und Objekte aus seiner Sammlung ein.

Ein Freundschaftsfest der besonderen Art feiern am 11. August 2019 Menschen mit und ohne Fluchterfahrung unter den Platanen vor dem Museum. Mit der mobilen Stadtküche „Cocina Popular“ von Über den Tellerrand e.V. bereitet der kulturelle Stammtisch ein leckeres Buffet. Die Veranstaltung findet begleitend zur Ausstellung „Like you! Freundschaft digital & analog“ statt, die noch bis 1. September 2019 im Museum zu erleben ist.

DAUERAUSSTELLUNG

Mediengeschichte|n neu erzählt!
In der Dauerausstellung werden Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Kommunikation auf 2.500 qm ganz neu inszeniert: Anhand von bahnbrechenden Erfindungen, kuriosen Erlebnissen und ungewöhnlichen Schicksalen wird der Bogen von der Keilschrifttafel bis zur Datenbrille gespannt. 44 Themeninseln zeigen exemplarisch die Entwicklung anhand von vier zentralen Phänomenen: Beschleunigung, Vernetzung, Kontrolle und Teilhabe. 21 Experten diskutieren mögliche Trends der Kommunikation von morgen. In den Kunsträumen werden Highlights der Sammlung und temporäre Ausstellungen präsentiert.

WECHSELAUSSTELLUNGEN

bis 01.09.2019
Like you! Freundschaft digital und analog
Was bedeutet uns Freundschaft? Wo und wie finden wir heute Freunde? Wie haben Smartphones und soziale Netzwerke unsere Vorstellungen von Freundschaft verändert? Die revolutionäre Entwicklung der Kommunikationsmittel macht es uns leichter, in Kontakt zu bleiben, aber die virtuelle Vernetzung führt vielleicht auch zu Beliebigkeit und Austauschbarkeit. Und wie war das früher? Die Ausstellung fragt die Besucherinnen und Besucher nach ihren Vorstellungen und ganz eigenen Erfahrungen mit dem Thema Freundschaft – damals und heute.

bis Januar 2019
Die Rückkehr des Pre Bell Man
Nam June Paik und zeitgenössische Medienkunst aus der Sammlung
von Kelterborn
Von 2013 bis zu seiner Nachschöpfung wurde der Pre Bell Man im Sammlungsdepot verwahrt. Ab Juni 2019 wirder die Besucherinnen und Besucher des Museums als Nachschöpfung wieder wie gewohnt auf dem Museumsplatz begrüßen. Die begleitende Ausstellung mit Werken aus der Sammlung von Kelterborn zeigt die Besonderheiten von Medienkunst, veranschaulicht die Aktualität des Pre Bell Man vor dem Hintergrund der digitalen Transformation und gibt dabei einen Überblick von den 60er Jahren bis heute. Die Medienkünstler*innen der Ausstellung nehmen die Videoinstallationen Nam June Paiks als Ausgangspunkt, um mit Film, Video und am Computer erzeugten und berarbeiteten Bildern neue künstlerische Positionen zu formulieren. Der Umgang mit der Technik ist dabei oft ungewöhnlich, Sehgewohnheiten werden durchbrochen und Irritationen einkalkuliert.

bis 13.10.2019
elektro ± mobil
Geschichte und Gegenwart einer Zukunftstechnologie
Die globalen Herausforderungen durch Klima- und Umweltprobleme erfordern neue Technologie- und Mobilitätskonzepte. Das Elektrofahrzeug scheint der Hoffnungsträger einer möglichen Verkehrswende zu sein. Neu ist das Fahren mit Strom jedoch nicht: Die ersten Automobile, gebaut ab Mitte des 19. Jahrhunderts, waren batteriebetrieben. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts setzte sich der Verbrennungsmotor durch, nur als Nischenprodukt existierte das Elektrofahrzeug weiter. So auch im Fuhrpark der Post, denn für das ständige Stop-and-go im städtischen Zustellungsverkehr ist der Elektroantrieb optimal. Aber hat das Elektrofahrzeug auch im Individualverkehr eine Zukunft? Die Ausstellung zeigt Geschichte und Gegenwart der Elektrofahrzeuge im Postbetrieb und kontrastiert dieses spezielle Einsatzgebiet mit alltäglichen Mobilitätsansprüchen.

VERANSTALTUNGEN UND WORKSHOPS

Mittwoch, 7. August 2019, 11.00 Uhr – 15.00 Uhr
e -LAB: Elektrisch mobil
Was ist elektrischer Antrieb und wie funktioniert das? Mit kleinen elektronischen Experimenten erklären wir die Welt des Antriebs und gehen der Frage der Zukunft der Mobilität nach. Es können eigene kleine Fahrzeuge gebaut und ausprobiert werden.
Alter: Für Kinder ab 10 Jahre, Jugendliche und Erwachsene
Kosten: 8 Euro zzgl. Eintritt
Anmeldung und Informationen: (0 69) 60 60 321 oder buchungen-mkf@mspt.de
Das E-Lab ist auf Anfrage auch von Gruppen/Klassen bis zu 15 TN buchbar.

Sonntag, 11. August 2019, 15.00 Uhr – 19.00 Uhr
Kultureller Stammtisch mit Über den Tellerrand e.V. Frankfurt
Wo lässt es sich schöner über Freundschaft reden, als unter Bäumen und – wenn möglich – blauem Himmel. Über den Tellerrand e.V. bringt die mobile Stadtküche „Cocina Popular“ mit und gemeinsam bereiten wir vor dem Museum ein leckeres Buffet zu. Menschen mit und ohne Fluchterfahrung lernen sich am Küchentisch kennen, verraten ihre Lieblingsrezepte, erzählen persönliche Geschichten und gestalten ein Mini-Leporello. So können Freundschaften beginnen.
Anmeldung: (069) 60 60 321 oder buchungen-mkf@mspt.de
Eintritt frei

Museumsuferfest

Freitag bis Sonntag, 23. – 25. August
Museumsuferfest
Öffnungszeiten an allen drei Tagen: 10 – 22 Uhr

Programm Freitag 23. August
15-19 Uhr Hessen unter Strom – E-Mobilitätsforum im Lichthof in
Kooperation mit der Hessenagentur

Programm Samstag 24. August
12, 15, 16, 17 Uhr Theater: Die drei Spinnerinnen, Der Grabhügel
15 –16 Uhr Your my best friend … Public Singing mit den
Frankfurter Spatzen

Programm Samstag, 24. August u. Sonntag, 25. August
10 –18 Uhr Amateure funken um die Welt (Funkstation)
10 –17 Uhr Sonderfiliale der Deutschen Post
12-17 Uhr Paik Remix: Gestalte deinen eigenen Pre Bell Man
12-18 Uhr Druckwerkstatt: Im Zeichen der Freundschaft
12-18 Uhr Experimentieren in der Kinderwerkstatt
14, 16 Uhr Kurzführung: Mediengeschichte|n neu erzählt!
14.30, 16.30 Uhr Kurzführung: Die Rückkehr des Pre Bell Man.
Nam June Paik und zeitgenössische Medienkunst
15, 17 Uhr Kurzführung: Like you! Freundschaft digital und analog
15.30, 17.30 Uhr Kurzführung: elektro +/– mobil

Programm am Sonntag, 25. August
18 –19 Uhr Ein Freund, ein guter Freund … Gute-Laune-Singen auf
dem Museumsplatz mit den Frankfurter Spatzen
Gewinnspiel: Mit dem Museumscafé Genussfee auf der Skylineterrasse zum
Festfeuerwerk anstoßen (5 x 2)!
Sonderverkauf von Katalogen zu ermäßigten Preisen und DHL-Paketsets gratis

Museum für Kommunikation Frankfurt
Schaumainkai 53
60596 Frankfurt am Main
www.mfk-frankfurt.de

Hessischer Kulturpreis für die Frankfurter Architekten Prof. Andrea Wandel und Prof. Wolfgang Lorch

Wiesbaden. Für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Architektur werden die Frankfurter Architekten Prof. Andrea Wandel und Prof. Wolfgang Lorch mit dem Hessischen Kulturpreis 2019 geehrt. Die Auszeichnung ist mit 45.000 Euro der höchstdotierte Kulturpreis der Bundesrepublik Deutschland. Er wird von Ministerpräsident Volker Bouffier am 20. September in Frankfurt verliehen.

„Andrea Wandel und Wolfgang Lorch sind zwei preisgekrönte Architekten mit internationalem Renommee. Durch ihre Spezialisierung auf Sakralbauten und Gedenkstätten schaffen sie bedeutende Orte für den Dialog zwischen den Kulturen und geben Geschichte einen Raum. Ihr Architekturbüro hat jüdischen Bürgerinnen und Bürgern vor allem mit den Konzeptionen zum Bau der Neuen Synagoge in Dresden und des Jüdischen Zentrums in München wieder eine Heimat und damit auch eine Zukunft in unserem Land gegeben“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.

Im Herzen Frankfurts haben Prof. Wandel und Prof. Lorch durch die Gedenkstätte am Neuen Börneplatz einen Ort der Erinnerungskultur mitgeschaffen. Sie ist ein Mahnmal für die Zerstörung jüdischen Lebens in der Stadt und bewahrt das Andenken an mehr als 11.000 ermordete jüdische Frankfurterinnen und Frankfurter. Auch die 1945 im KZ Bergen-Belsen ermordete Anne Frank hat hier eine symbolische Ruhestätte erhalten.

„Gerade in einer Zeit, in der immer weniger Zeitzeugen von den Gräueltaten der Nationalsozialisten und den jüdischen Schicksalen aus eigener, bitterer Erfahrung berichten können, ist es wichtig, die Erinnerung wach zu halten. Gleichzeitig wollen und müssen wir auch die Zukunft gestalten. Prof. Wandel und Prof. Lorch legen mit ihrer Arbeit Grundsteine für jüdisches Leben in Deutschland, die Generationen überdauern werden. Unsere jüdischen Bürgerinnen und Bürger sind und bleiben ein fester Teil unserer Gemeinschaft. Deshalb müssen wir jüdisches Leben schützen und mit Worten und Taten gegen wachsenden Antisemitismus eintreten. Jeder Einzelne kann dazu beitragen. Prof. Wandel und Prof. Lorch stehen mit ihrer Arbeit dafür ein. Deshalb freue ich mich sehr, sie mit dem Kulturpreis des Landes Hessen auszuzeichnen“, sagte der Regierungschef.

Andrea Wandel ist Professorin im Lehrgebiet „Entwerfen, Raumbildung und Darstellung“ an der Hochschule Trier. Wolfgang Lorch ist Professor für „Entwerfen und Baugestaltung“ an der Technischen Universität in Darmstadt. Das Architekturbüro wurde 1969 von Hubertus Wandel gegründet, dessen Tochter Andrea es heute gemeinsam mit Wolfgang Lorch weiterführt.

Über den Hessischen Kulturpreis
Der Hessische Kulturpreis wird seit 1982 jährlich für besondere Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung vergeben. Er ist mit 45.000 Euro dotiert.

Im Kuratorium, dessen Vorsitz der Hessische Ministerpräsident innehat, sind neben der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, folgende Persönlichkeiten vertreten:

  • Jürgen Engel, Architekt, Frankfurt am Main
  • Susanne Pfeffer, Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt
  • Michael Herrmann, Intendant Rheingau Musik-Festival
  • Bernd Leifeld, ehemaliger Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs­GmbH
  • Michael Quast, Schauspieler, Kabarettist, Regisseur
  • Hans Sarkowicz, Leiter Ressort hr2 Kultur und Bildung
  • Dr. Gerhard Stadelmaier, Redakteur und Theaterkritiker im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
  • Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Liste bisheriger Preisträger

„VERLANGSAMUNG“ – Marie Luise Gruhne zeigt im MVB-Forum der Mainzer Volksbank ab 19.07.19 Wandobjekte zum Innehalten

Ikarus – frei schwebendes Objekt mit Federn. Die architektonische - archaische Struktur, die an ein Tor oder auch Tempelportal erinnert, kommt unterschiedlich in den Exponaten zum Ausdruck. Sie wird von Marie Luise Gruhne als Impuls, nicht als Motiv verstanden, vermittelt aus sich heraus Stabilität und Konstanz, Erhabenheit und Stille, © Foto: Diether v. Goddenthow
Ikarus – frei schwebendes Objekt mit Federn. Die architektonische – archaische Struktur, die an ein Tor oder auch Tempelportal erinnert, kommt unterschiedlich in den Exponaten zum Ausdruck. Sie wird von Marie Luise Gruhne als Impuls, nicht als Motiv verstanden, vermittelt aus sich heraus Stabilität und Konstanz, Erhabenheit und Stille, © Foto: Diether v. Goddenthow

Am 18. Juli 2019 eröffnete die Mainzer Volksbank (MVB) im MVB-Forum am Neubrunnenplatz die Kunstausstellung VERLANGSAMUNG von Marie Luise Gruhne. Erstmals ist in Mainz die Arbeit der Wiesbadener Künstlerin zu sehen: großformatige Exponate in kräftigen dunklen und hellen Farben. Unter der kuratorischen Mitwirkung von Prof. Dr. Matthias Müller und Dr. Melanie Ehler der Abteilung Kunstgeschichte der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz konnte die Ausstellung in Mainz realisiert werden. Die Ausstellung ist kostenfrei ab dem 19. Juli bis zum 23. August 2019 besuchbar.

MVB-Forum fungiert als Ort der Verlangsamung
Wir leben in einer Zeit, die von einem stetigen Wandel geprägt ist: Technik, Digitalisierung, Trends oder auch kulturelle Prozesse verändern unsere Welt stetig aufs Neue. Als Gesellschaft müssen wir uns mit diesen Veränderungen auseinandersetzen, müssen stets beschleunigen, um dem Wandel gerecht zu werden. Umso wichtiger ist es, sich selbst und die eigene Individualität nicht zu verlieren. Die Kunst von Marie Luise Gruhne erinnert an die Notwendigkeit und die Bedeutung des Innehaltens und der Verlangsamung. Das MVB-Forum fungiert nun als Raum der Verlangsamung: einkünstlerischer Raum, ein Ort der Selbstfindung und Selbstbesinnung.

behind, between, before – Holz, Leinwand, Vlies, Gewebe, Papier, Dispersionsfarbe, acryl, 130 cm x114 cm x 3,8 cm, 2018  © Marie Luise Gruhne, Wiesbaden, 2019, Foto: Sandra Hauer, Wiesbaden
behind, between, before – Holz, Leinwand, Vlies, Gewebe, Papier, Dispersionsfarbe, acryl, 130 cm x114 cm x 3,8 cm, 2018 © Marie Luise Gruhne, Wiesbaden, 2019, Foto: Sandra Hauer, Wiesbaden

Architektonische Strukturen in den Objekten geben Impulse
„Es sind keine Abbilder oder Motive, sondern Strukturen, die uns an etwas –in uns –erinnern“, beschreibt die Künstlerin. Prof. Dr. Matthias Müller führt diese Erklärung fort: „Der Betrachter erhält Impulse, mit denen Marie Luise Gruhne auf Übergänge zwischen der betriebsamen Außen-und der eher verschlossenen Innenwelt des Menschen hinweisen möchte“, sagt er. Insbesondere durch eine Formhaftigkeit, die an Portale oder Tempel erinnert. Als könne man in eine andere Zeit, in einen anderen Raum, in eine andere Sphäre schreiten.„Auch, wenn sich die Objekte optisch durch Größe, Farben oder auch Materialien unterscheiden, so wecken sie alle einen unverrückbaren haltgebenden Eindruck: stark und stabil zu sein“, so Müller weiter. In den Werken von Frau Gruhne spiegle sich eine lange Tradition der Bildkultur wieder, die im Gedächtnis der Menschen verankert ist. „Ihre Kunst lässt uns innehalten und reflektieren“, betont er.

Foto: Karin Hirsch; v. links: Prof. Dr. Matthias Müller, Künstlerin Marie Luise Gruhne, Dr. Melanie Ehler und MVB-Regionalmarktdirektor Guido Behrendt.
Foto: Karin Hirsch; v. links: Prof. Dr. Matthias Müller, Künstlerin Marie Luise Gruhne, Dr. Melanie Ehler und MVB-Regionalmarktdirektor Guido Behrendt.

Kunststandort Mainz
Die Mainzer Volksbank gibt den Menschen und der Region den Zugang für die Kunst–und durch das MVB-Forum auch einen Zugang zur Verlangsamung. „Mainz hat als Kunststandort einiges zu bieten“, betont Guido Behrendt, MVB-Regionalmarktdirektor. „Kunst gibt uns einen großen Mehrwert, insbesondere, wenn sie so ausdrucksstark ist wie die Werke von Marie Luise Gruhne.“ Guido Behrendt ist schon gespannt auf die Midissage, die ebenfalls im MVB-Forum stattfinden wird: „Die Künstlerin Marie Luise Gruhne und der Kunsthistoriker Prof. Dr. Matthias Müller werden am 15. August ein öffentliches Künstlergespräch führen. Ich bin schon sehr auf den Austausch und die Resonanz aller Gäste gespannt“, sagt Behrendt.

Die Ausstellung ist vom 19. Juli bis 23. August 2019 im MVB-Forum, Neubrunnenstraße 2, 55116 Mainz geöffnet. Öffnungszeiten sind von Montag bis Donnerstag 9 bis 18 Uhr und Freitag 9 bis 13 Uhr.

Die Midissage mit Künsltergespräch  findet am 15. August 2019, um 19 Uhr im MVB-Forum statt, wozu die Mainzer Volksbank einlädt.

Installation im MVB forum mit „Ikarus“ im Rahmen der Inszenierung ‘Verlangsamung‘, 2019. „Ikarus“ – Holz, Leinwand, Finnpappe, Acryl, Federn (aus artgerechter Tierhaltung), zweiseitig, 2018, 130 cm x 112 cm x 4 cm.  © Marie Luise Gruhne, Wiesbaden, 2019, Foto: Sandra Hauer, Wiesbaden
Installation im MVB forum mit „Ikarus“ im Rahmen der Inszenierung ‘Verlangsamung‘, 2019. „Ikarus“ – Holz, Leinwand, Finnpappe, Acryl, Federn (aus artgerechter Tierhaltung), zweiseitig, 2018, 130 cm x 112 cm x 4 cm. © Marie Luise Gruhne, Wiesbaden, 2019, Foto: Sandra Hauer, Wiesbaden

Daten zur Vita
Marie Luise Gruhne ist in Frankfurt am Main geboren. Nach Abschluss des Studiums der Malerei bei Prof. Robert Preyer an der FH Wiesbaden setzte sie ihr Studium im Bereich der Kunst und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz fort. In diese Zeit fielen längere Auslandsaufenthalte. Gefördert durch mehrere Stipendien, nahm sie nach dem Hauptstudium ein Promotionsstudium auf. Nach ihrem Studium arbeitete Marie Luise Gruhne als Künstlerin und Designerin. Sie lebt und arbeitet heute in Wiesbaden. Marie Luise Gruhne ist Mitglied im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler /BBK.
Siehe auch: https://marjorie-wiki.de/wiki/Marie_luise_gruhne und www.candelart.wordpress.com

Rückkehr an den Rhein? Von den „Sachsenkaisern“ zu den Saliern

© GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz (Foto: Ursula Rudischer)
© GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz (Foto: Ursula Rudischer)

Prof. Dr. Ludger Körntgen, Mittelalter-Experte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, hält Auftaktvortrag zur Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ im Landesmuseum Mainz.

Während im Mittelalter ganze Dynastien ihre Throne vererbten, eroberten, erkämpften, erstritten oder verloren, gab es über all die Jahrhunderte eine entscheidende Konstante: das Zentrum der Macht entlang des Rheins. In seinem Vortrag „Rückkehr an den Rhein? Von den „Sachsenkaisern“ zu den Saliern“ am 23. Juli im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) geht Prof. Dr. Ludger Körntgen, Mittelalter-Experte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Frage nach, was die unterschiedliche regionale Verortung der Herrscher für die räumliche Entwicklung der Königsherrschaft und besonders für den mittelrheinischen Raum bedeutete.

Denn obwohl mehr als 100 Jahre lang – es war die Zeit von 919 bis 1024 nach Christus – die Könige und Kaiser aus der Familie der Ottonen über das europäische Mittelalter herrschten und obwohl ihr angestammter Besitz zum größten Teil in Sachsen lag und eher in Magdeburg verortet wird, zog es sie doch immer wieder in das Zentrum der Macht entlang des Rheins.

In Worms wurde Otto II. zum König gewählt – er war es, der Willigis, seinen engen Vertrauten, zum Bischof von Mainz erhob, der damit auch Erzkanzler im Reich wurde. Ottos Ehefrau Theophanu agierte elf Jahre lang als Mitkaiserin des römisch-deutschen Reiches an der Seite ihres Ehemannes; nach dessen Tod führte sie sieben Jahre lang die Regentschaft für ihren Sohn Otto III. Sie war, unterstützt von Willigis, eine der einflussreichsten Herrscherinnen des Mittelalters. Mit Heinrich II. endete allerdings die Ottonendynastie und die Königwürde ging an die Salier über. Es war Konrad II., der im Jahr 1024 zum ersten Salierkönig gewählt wurde und dessen Familie vor allem am Rhein begütert war. In jenem Raum, in dem die „größte Kraft des Reiches“ lag, wie der Chronist Otto von Freising schon im 12. Jahrhundert feststellte.

Der Vortrag „Rückkehr an den Rhein? Von den „Sachsenkaisern“ zu den Saliern“ ist zugleich eingebettet in die große Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“, die 2020 im Landesmuseum Mainz gezeigt wird. Die GDKE hat dazu hochrangige Experten/-innen und sachkundige Kenner/-innen für eine Vortragsreihe gewinnen können. Sie bieten anschaulich, umfassend und aus unterschiedlichen Perspektiven bereits im Vorfeld interessante Einblicke in das große Thema Mittelalter und einzelne Aspekte der Ausstellung. Die GDKE lädt hiermit herzlich ein, sich auf die Spuren der Kaiser und ihrer Herrschaftssysteme zu begeben.

Der Vortrag beginnt am Dienstag, 23. Juli, um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz. Der Eintritt ist frei.

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51.

Wilhelm-Leuschner-Medaille posthum für den ermordeten Dr. Walter Lübcke

Ministerpräsident Volker Bouffier zeichnet Dr. Walter Lübcke posthum mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille aus. „Er war ein leuchtendes Vorbild für Freiheit und Demokratie und
hat diese Grundpfeiler der Gesellschaft immer verteidigt“

Wiesbaden. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier wird den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke posthum mit der höchsten Auszeichnung des Landes Hessen, der Wilhelm Leuschner-Medaille, ehren. „Dr. Walter Lübcke war ein leuchtendes Vorbild für Freiheit und Demokratie. Aus tiefer Überzeugung stand er für diese Grundpfeiler unserer Gesellschaft und hat sie auch gegen Widerstände immer verteidigt. Umso bedauerlicher ist es, dass er wegen dieser beispielgebenden Grundüberzeugung auf tragische Weise sein Leben lassen musste. Für seine herausragenden Verdienste im Kampf für Demokratie und Freiheit, seine politische Courage und seinen persönlichen Mut gebührt ihm die Ehre dieser hohen Auszeichnung. Sein Wirken für unsere freiheitliche Gesellschaft bleibt unvergessen“, sagte Ministerpräsident Bouffier.

Die Ehrung Dr. Walter Lübckes ist die erste posthume Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille. Die Auszeichnung wird traditionell am hessischen Verfassungstag, dem 1. Dezember, verliehen.

Der 1953 in Wolfhagen geborene Walter Lübcke war von 1999 bis 2009 Abgeordneter des Hessischen Landtags und von 2009 bis zu seinem gewaltsamen Tod am 2. Juni 2019 Regierungspräsident des Regierungsbezirks Kassel.

Hintergrund
Die Medaille wurde vom ehemaligen Ministerpräsidenten Georg August Zinn am 29. September 1964, dem 20. Todestag Wilhelm Leuschners, gestiftet. Die Auszeichnung geht an Menschen, die sich beispielhaft und nachhaltig für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit eingesetzt haben. Unter den Preisträgern der Wilhelm Leuschner-Medaille befinden sich Persönlichkeiten wie Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die erste weibliche Bundesministerin Dr. Elisabeth Schwarzhaupt, der Philosoph Professor Jürgen Habermas, der Erfinder des Computers Konrad Zuse oder der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Erster Preisträger war im Jahr 1965 der ehemalige Staatsminister des Innern und frühere Landtagspräsident Heinrich Zinnkann.

100 Jahre – Darmstädter Sezession – 100 Tage Festival in Darmstadt und Berlin vom 8. Juni bis 15. September 2019

„Stellstück – Landschaft" schuf Werner Neuwirth 2018 und zeigt es in der Ausstellung "Sezession hoch n". (© Darmstädter Sezession)
„Stellstück – Landschaft“ schuf Werner Neuwirth 2018 und zeigt es in der Ausstellung „Sezession hoch n“. (© Darmstädter Sezession)

Bereits seit dem 8. Juni feiern mehr als 150 ausstellende Künstler der Künstlervereinigung Darmstädter Sezession an etwa 100 Veranstaltungsorten in Darmstadt und Berlin noch bis zum
bis 15. September 2019 ihr gleichnamiges Jubiläum „Darmstädter Sezession“ zu ihrem 100jährigen Bestehen. Wie es in einer Presseerklärung heißt, haben sich die einst spätexpressionistischen Kämpfer gegen die Bourgeoisie und für die Kunst der Moderne in eine moderne Künstlervereinigung mit vielfältigem schöpferischen Ausdruck weiterentwickelt. Anlässlich zum 100. Jahr ihres Bestehens zeigt die Gruppe an diesen 100 Tagen mit dem Kunstfestival „Den Bogen spannen“ entsprechend das gesamte breite Spektrum der künstlerischen Positionen ihrer rund 120 Mitglieder im gesamten Darmstädter Stadtgebiet und in Berlin – mal figurativ, abstrakt, konkret oder überraschend anders.

Festival statt Gedenkfeier
Ihr Centennial begeht die Künstlervereinigung nicht einfach als Retrospektive – sie feiert es mit einem Festival der Gegenwart und der Basis für die Zukunft. Zahlreiche Gattungen und Genres finden sich in den Werken von Kunstschaffenden verschiedener Generationen, von Sezessionisten und Gastkünstlern. Mehr als 150 Künstler unterschiedlichster Ausdrucksformen kommen dafür zusammen: etwa die international bekannten Sezessionistinnen Vera Röhm und Annegret Soltau sowie der amerikanische Videokünstler Ben Russel, der chinesische Keramikkünstler Lei Xue und der südafrikanischer Land-Art-Künstler Strijdom van der Merve.

Auf dem Freigelände des Designhauses auf der Mathildenhöhe stellt Vera Röhm unter anderem neben Achim Pahle und den figurativen Bildhauern Waldemar Otto und Thomas Duttenhöfer aus. Wechselnde Highlights von Sezessionisten aus der Städtischen Sammlung sind im Foyer des Museums Künstlerkolonie zu sehen – ein besonderer Schauplatz, denn die Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe ist derzeit auf dem Weg, Unesco-Welterbestätte zu werden.

Die medienübergreifende Ausstellungskomposition „Sezession hoch n“ zeigt das kreative Potenzial der Künstlervereinigung mit Arbeiten von Till Augustin, Bärbel Dieckmann, Barbara Eitel oder Peter Ruehle. Dem großen Format widmet sich eine Schau mit Werken etwa von Franz Baumgartner, Barbara Bredow und Karl Oppermann. Für die Jüngeren treten unter anderem der Videokünstler Ruben Aubrecht, der Berliner Maler Ryo Kato, die Frankfurter Bildhauerin Emilia Neumann und die Performance-Künstlerin Mila Hundertmark an. Die figürliche Darstellung aus Sicht von Künstlerinnen ist das Thema der Schau „Selbst/sichtbar“ mit Werken von sechs Frauen aus drei Generationen. Viele der 23 Ausstellungen haben die Mitglieder selbst kuratiert.

Kunst am Bau: Antes bis Zadkine
Der Multimediakünstler Thomas Georg Blank navigiert durch das atmosphärische Dickicht der Stadt und geht der Frage nach, warum wir uns an Orten wohlfühlen oder nicht. Von „Antes bis Zadkine“ ist der Titel von Führungen, die Spuren von exemplarisch 44 Künstlern im städtischen Raum zeigen. Von etwa 500 Exponaten in Darmstadt stammt mehr als die Hälfte von Sezessionisten. Kunstrouten verbinden fußläufig einen Großteil der mit Hinweisen gekennzeichneten Werke. Etwa 100 Programmpunkte wird es während des 100-tägigen Festivals an über 20 Orten geben.

Ein wenig Retrospektive muss es bei einem Centennial aber dann doch sein, denn der Bogen zwischen 1919 und 2019 will gespannt werden: Was vom Impetus „bourgeoiser Verschmutzung“ der Gründungsjahre geblieben ist, ergründen Initiatoren und Publikum in der Vortragsreihe „C ANNIS – Geschichte/n aus 100 Jahren Sezession“. Das ehemalige Atelier des Georg-Büchner-Preisträgers Carl Gunschmann, Mitbegründer und Präsident der Sezession, der Porträts im Stil der Neuen Sachlichkeit malte, öffnet seine Pforten und erlaubt einen Blick zurück.

Wie organisieren wir Gemeinschaft?
Und weil die Sezession vom Dialog zwischen älteren und jüngeren Kunstschaffenden lebt, wird das auch Thema von Gesprächen im Atelier Siegele sein. Der zentralen Frage „Wie organisieren wir Gemeinschaft?“ gehen die Festivalteilnehmer in vielerlei Formen nach. Ihre Antworten werden prägend für die künftige Ausrichtung der Gruppe sein, jedoch auch für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Einen gesellschaftlichen „Superkleber“ werde es zwar nicht geben, so Thomas Georg Blank, aber „mit der Beschäftigung mit dem Denken von Kunstschaffenden und ihren Werken können wir einiges darüber lernen, wie wir uns langsam einer neuen Rezeptur für diesen Kleber annähern können“.

Das vollständige Programm finden Sie auf der Festival-Webseite www.denbogenspannen.de
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Über die Darmstädter Sezession
Die Darmstädter Sezession nimmt seit 1919 die künstlerischen Interessen ihrer Mitglieder wahr und gibt der Öffentlichkeit mit Jahresausstellungen Einblicke in ihre Arbeit. Prominente Sezessionisten der ersten Stunde sind etwa die Maler Max Beckmann und Ludwig Meidner sowie die Schriftsteller Kasimir Edschmid und Carlo Mierendorff. Kunsthistorische Bedeutung bekommt die überregional ausgerichtete Künstlervereinigung durch ihren steten und oft streitbaren Einsatz für die Kunst der Moderne seit dem Spätexpressionismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Vereinigung als Neue Sezession Darmstadt wiedergegründet. 1988 kehrte sie zu ihrem Ursprungsnamen zurück. In der 100-jährigen Geschichte gehörten der Sezession mehr als 300 Künstler an. Heute aktiv sind rund 120 Kunstschaffende verschiedenster Disziplinen und Positionen.

„Mittsommer“ – Norwegens berühmtester Landschaftsmaler, Harald Sohlberg, erstmals auf EU-Festland im Museum Wiesbaden ab 12. Juli – in Kooperation zur Buchmesse Frankfurt

1996 wählten die Norweger "Winternacht" zu ihrem beliebtestem Bild. Fast 15 Jahre lang hat Harald Sohlberg an seinem 1915 fertiggestellten Meisterwerk gemalt. Erst als sich 1917 eine Farblithografie von „Winternacht“ bestens verkaufte, nahm das Osloer Nationalmuseum das einst von ihr abgelehnte Werk als Geschenk eines privaten Erwerbers an. Sohlberg hat  auch mit diesem Bild die Seele der Norweger getroffen: Ein außergewöhnliches Werk, welches das erste Mal überhaupt vom Osloer Nationalmuseum verliehen wurde und den Höhepunkt der Wiesbadener Ausstellung "Mittsommer" darstellt. © Foto: Diether v. Goddenthow
1996 wählten die Norweger „Winternacht“ zu ihrem beliebtesten Bild. Fast 15 Jahre lang hat Harald Sohlberg an seinem 1914 fertiggestellten Meisterwerk gemalt. Erst als sich 1917 eine Farblithografie von „Winternacht“ bestens verkaufte, nahm das Osloer Nationalmuseum das einst von ihr abgelehnte Werk als Geschenk eines privaten Erwerbers an. Sohlberg hat auch mit diesem Bild die Seele der Norweger getroffen: Ein außergewöhnliches Werk, welches das erste Mal überhaupt vom Osloer Nationalmuseum verliehen wurde und den Höhepunkt der Wiesbadener Ausstellung „Mittsommer“ darstellt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Volker Bouffier zeigt das Museum Wiesbaden mit der Sommerausstellung „Mittsommernacht: Harald Sohlberg – Ein norwegischer Landschaftsmaler“ in enger Kooperation mit dem Nationalmuseum Oslo die erste Retrospektive des norwegischen Künstlers Harald Sohlberg (1869–1935) auf dem europäischen Festland. Anlass ist der 150. Geburtstag des Malers sowie unter anderem eine Kooperation mit NORLA, Norwegian Literature Abroad im Rahmen des Gastlandauftritts auf der diesjährigen  Frankfurter Buchmesse (siehe unten). Harald Sohlberg gehört neben Edvard Munch (1863–1914) und Nikolai Astrup (1880–1928) zu den wichtigsten Künstlern Norwegens an der Schwelle zur Moderne. Sein Hauptwerk „Winternacht in Rondane“ gilt als ikonisch und wurde nach Erwerbung des Nationalmuseums im Jahr 1918 noch nie verliehen. Das Gemälde in Wiesbaden zu präsentieren ist außergewöhnlich und zählt zu den rund 70 ausgestellten, und aus internationalen Sammlungen zusammengetragenen Werken. In sechs thematischen Räumen wird Sohlbergs Entwicklung vom 12. Juli bis 27. Oktober 2019 repräsentativ abgebildet, von seinen frühsten Arbeiten als 20-Jähriger bis zu seinem letzten Lebensjahr.

Harald Sohlbergs „Sommernacht“, 1899, zeigt den kurzen Moment des nordischen Mittsommers am 21. Juni mit Blumen, deren Blüten sich nicht schließen und mit einen offenen Blick von der Terrasse aus in die Ferne als symbolische Fragestellung nach menschlicher Identität, Existenz und Entwicklung. Das „Existenzielle“ ist sein Grundthema. Anders als bei Edvard Munch und Caspar David Friedrich bleiben Sohlbergs Bilder menschenleer und beschränken sich eher auf Wege oder Wegmarken und auf Metaphern. © Foto: Diether v. Goddenthow
Harald Sohlbergs „Sommernacht“, 1899, zeigt den kurzen Moment des nordischen Mittsommers am 21. Juni mit Blumen, deren Blüten sich nicht schließen und mit einen offenen Blick von der Terrasse aus in die Ferne als symbolische Fragestellung nach menschlicher Identität, Existenz und Entwicklung. Das „Existenzielle“ ist sein Grundthema. Anders als bei Edvard Munch und Caspar David Friedrich bleiben Sohlbergs Bilder menschenleer und beschränken sich eher auf Wege oder Wegmarken und auf Metaphern. © Foto: Diether v. Goddenthow

Harald Sohlberg kam 1869 als Sohn eines Pelzhändlers in Kristiania (Oslo) zur Welt. Seine künstlerischen Wurzeln liegen in der Dekorations- und Theatermalerei. Er lernte unter Wilhelm Krogh und nahm Unterricht an der Königlichen Kunst- und Handwerksschule in Kristiania. Nach nur vier Jahren wandte er sich jedoch von der klassischen Handwerkerlehre ab, um sich vollständig auf eine Karriere als Künstler zu konzentrieren. Sohlberg bereiste Ende des 19. Jahrhunderts Kopenhagen (1891), Paris (1895) und Weimar (1896/97). Insbesondere der mehrmalige Besuch an der Kunstschule Weimar und das Umfeld um Arnold Böcklin (1827-1901) spiegeln sich in seinem künstlerischen Interesse an der Kunstrichtung Symbolismus wieder sowie auch die romantischen Werke Caspar David Friedrichs (1774–1840) Einfluss auf sein Schaffen nahmen. Einen eigenen Stil erarbeitete der Norweger kurz vor der Jahrhundertwende, nachdem er bei Künstlern wie Eilif Peterssen, Eik Werenskiold oder Harriert Backer Techniken und Malstile auslotete und seine Arbeit an dem Gemälde „Abendrot“ ihm zum Durchbruch auf der Suche nach einem eigenen Stil verhalf. Seine Kunst erfährt in den Folgejahren durch internationale Ausstellungsbeteiligungen, darunter Helsinki, Rom, Wien, New York, London und Barcelona Anerkennung. 1935 verstirbt der Künstler im Alter von 66 Jahren nach langer Krankheit.

Ausstellungsimpression - Blick auf Harald Sohlbergs "Landstrasse II", 1916. Öl. aus Privatbesitz. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungsimpression – Blick auf Harald Sohlbergs „Landstrasse II“, 1916. Öl. aus Privatbesitz. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die oft menschenleeren Landschaften Sohlbergs stehen künstlerisch zwischen der traditionellen Landschaftsmalerei und der Moderne. In ihnen verbinden sich Elemente der Romantik, des Symbolismus und der Neuen Sachlichkeit. Die Gemälde zeigen Städteszenen, lichtdurchflutete Landschaften, Bauten und nur vereinzelt Menschen. Unter den grafischen Arbeiten befinden sich Studien für Gemälde aber auch Experimente mit welchen Sohlberg neue Techniken erprobte. Ferner machte sich der Landschaftsmaler das Medium der Fotografie zu nutzen, arbeitete unter freiem Himmel und suchte unentdeckte Orte und Szenerien in seiner Heimat. Das Besondere am Œuvre des Künstlers ist die Sichtbarkeit der innigen Beziehungen, die er zu den eingefangenen Motiven aufbaut, und in seinen Bildern atmosphärisch aufzuladen wusste. Sohlberg bannt Lichtstimmungen wie kaum ein anderer auf die Leinwand. Auch das Spirituelle und Themen wie Sehnsucht, Leben, Tod und Paradiesvorstellungen sind in Sohlbergs Landschaften verankert. Er ergründet verborgene Verbindungen zwischen der äußerlich wahrnehmbaren Welt und den inneren Befindlichkeit des Menschen. Sein Hauptwerk „Winternacht in den Bergen“ 1914 vereint Romantik, Jugendstil und Symbolismus. In einem Schneefeld kurz unterhalb des höchsten Gipfels Høgronden ist unauffällig eine Kreuzform dargestellt. Sie befindet sich auf der gleichen Höhe wie der helle Stern, der im Zentrum der Komposition leuchtet. In dieser Verbindung von christlichem Symbol und Stern wird der spirituell überzeitliche Anspruch des Werks offensichtlich. Das Bild wurde in den 1990er-Jahren zum beliebtesten Gemälde Norwegens gewählt. Wiederholt beschäftigen ihn die Gebirgslandschaft von Rondane oder die Minenstadt Røros. Die atmosphärische Beschaffenheit der skandinavischen Landschaft wird durch gezielte Interpretationen des Ortes festgehalten. Die Landschaften wirken monumental, oft sind Vordergründe detailgetreu ausgearbeitet während die Landschaft im Hintergrund in vereinzelten groben Flächen dargestellt wird.

„Ich habe alle meine Fähigkeiten mobilisiert, um diese schwierige Aufgabe zu lösen: Die Details, das Monumentale und die großen dekorativen Effekte, zu einer Gesamtheit zu kombinieren, wie ich es am persönlichsten sehe und fühle. Dies ist der zentrale Punkt in meiner Kunst.“ Harald Sohlberg.

Ausstellungsimpression . © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungsimpression . © Foto: Diether v. Goddenthow

„Mittsommernacht: Harald Sohlberg – Ein norwegischer Landschaftsmaler“ (12. Juli – 27. Oktober 2019) zeigt 56 Gemälde und zehn Zeichnungen Sohlbergs auf einer Ausstellungsfläche von rund 400 qm. In sechs Ausstellungskapiteln verfolgt die Retrospektive den Werdegang des Landschaftsmalers. Die ersten Räume widmen sich den künstlerischen Anfängen des Malers. Frühe Hauptwerke aus den Jahren 1896 bis 1905 sind Thema des zweiten Ausstellungsraums. Im dritten Raum stehen Zeichnungen und Experimente zwischen 1889 und 1898 auf Sohlbergs Suche nach einem eigenen Stil im Fokus. Der heutigen UNESCO Weltkulturerbestadt Røros ist mit Werken der 1902er- bis 1905er-Jahre ein eigener Raum gewidmet. Der folgende Ausstellungsbereich zeigt Landschaften aus Gullikstad, Kerringvik, Ranviken und Sagen(1906-1911). Die letzte Station der Ausstellung präsentiert das Rondane-Gebirge mit Arbeiten zwischen 1899-1915 sowie das Spätwerk des Künstlers bis 1932.

unendlichelandschaften2Zur Ausstellung ist der Katalog „Harald Sohlberg – Unendliche Landschaften“ im Hirmer Verlag (ISBN: 978-3-7774-3206-9, 25,– Euro) sowie das Kinderbuch „Der Maler und sein Hund. Eine Erzählung über Harald Sohlberg“ im Nasjonalmuseet (ISBN: 978-82-8154-133-7; 12,– Euro) erschienen.

Die Ausstellung ist in enger Kooperation mit dem Nasjonalmuseet Oslo und der Dulwich Picture Gallery, London entstanden. Gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und die Sparebankstiftelsen DnB.

Im Rahmen der Buchmesse 2019 Ehrengastland Norwegen finden in Kooperation mit NORLA, Norwegian Literature Abroad die Konzerte „EXPLORING AND ADVENTURES – Norway and the Sea“ (22.09.2019, 11 Uhr, Vortragssaal Museum Wiesbaden) und „STORY TELLING IN TIMES OF CHANGE – Crossover Folk and Flute Ensemble“ (13.10.2019, 11 Uhr, Vortragssaal Museum Wiesbaden) statt. Darüber hinaus widmet die FilmBühne Caligari Wiesbaden der Schau eine Filmreihe mit Schwerpunkt Norwegen.

2 Konzerte im Rahmen der Harald Sohlberg Ausstellung im Museum Wiesbaden:

Datum: 22.09.2019, Museum Wiesbaden, Konzertsaal, Matinee, 11h
EXPLORING AND ADVENTURES – Norway and the Sea
Trio Sørlandet
Veronika Keber, Flöte
Aldo Hodja, Violoncello
Lars Fredrik Nystad, Klavier

Programm:
Philippe Gaubert, 3 Water Colours
Trygve Madsen, Divertimento for fløyte, cello og klaver, op. 152 (Uraufführung)
George Crumb, Vox Balanae – Gesang der Wale

Das Trio Sørlandet hat sich an der Universitetet i Agder in Kristiansand zusammengefunden. In dem Ensemble begegnen sich drei Musiker unterschiedlicher Nationalitäten: die deutsche Flötistin Veronika Keber, der albanische aus Tirana stammende Cellist Aldo Hodja und der norwegische Pianist Lars Fredrik Nystad.

Gemeinsam widmen sich die Mitglieder des Trios hauptsächlich der Kammermusikliteratur der Romantik und der Moderne. Im aktuellen Programm stellt das Ensemble unter anderem eine Uraufführung eines norwegischen Werks (Trio op. 152 des zeitgenössischen norwegischen Komponisten Trygve Madsen) sowie ein wegweisendes Werk für diese Besetzung vor: Vox Balaenae von George Crumb, das Prof. Cordula Hacke, die viele Jahre mit dem Komponisten zusammenarbeitete und die die Mitwirkung der UiA Ensembles bei der diesjährigen Ehrengastland Reihe initiierte, mit dem Trio einstudiert hat.

Alle drei Ensemblemitglieder haben Erfahrung in der Kammermusik und konzertieren in unterschiedlichen Besetzungen.
Die Flötistin Veronika Keber ist Mitglied im Wiesbadener Ensemble „I Giocosi“ und ist an verschiedenen Schulen und Projekten im Rhein-Main-Gebiet als Instrumentalpädagogin tätig.
Der junge Cellist Aldo Hodja ist Teilnehmer und erster Preisträger zahlreicher Wettbewerbe und in verschiedenen Orchestern und als Solist aktiv.
Vielfach ausgezeichnet und Teilnehmer zahlreicher internationaler Wettbewerbe ist auch der Pianist des Trios, Lars Fredrik Nystad, der 2012 sein Debut als Solist mit dem Philharmonischen Orchester Bergen gab. Sein Klaviertrio gewann 2014 den ersten Preis des Kammermusikwettbewerbs der Norwegischen Musikakademie.

Im Rahmen der Buchmesse 2019 Ehrengastland Norwegen
logo-gastland-norwegen

Datum: 13.10.2019, Museum Wiesbaden, Konzertsaal, Matinee, 11h

STORYTELLING IN TIMES OF CHANGE – Crossover Folk and Flute Ensemble

Norwegian Flute Ensemble
Marin Stallemo Bakke, Hardingfele

Das Norwegische Flötenensemble wurde 2008 auf Anregung von Prof. Jørn Schau gegründet und ist das einzige Ensemble dieser Art in Norwegen. In Originalbesetzung vereint das Ensemble Flöten-studierende und -profis der Universität Agder, Kristiansand, Norwegen. Das norwegische Flötenensemble tritt regelmäßig bei Internationalen Festivals auf. Die Anzahl der Ausführenden variiert zwischen 6 und 24. Eines der Hauptziele des Ensembles besteht darin, norwegische Komponisten und Komponistinnen zu ermutigen, Werke für unterschiedliche Flöten zu schreiben (von Piccolo bis Kontrabaß Flöte) und so das Repertoire für Flötenensembles weiter auszubauen. Das Ensemble hat bereits 4 CDs aufgenommen. Einige der aufgenommenen Werke norwegischer Komponisten sind dem Ensemble gewidmet.

Im Rahmen der Buchmesse 2019 Ehrengastland Norwegen wird das Norwegian Flute Ensemble von Flötistinnen und Flötisten aus dem Rhein-Main-Gebiet ergänzt. Solistin ist Marin Stallemo Bakke, die das traditionelle norwegische Volksmusikinstrument Hardingfele spielt. Marin Stallemo Bakke wurde schon früh in das Young Musicians Program der Universität Agder aufgenommen und hat kürzlich ihr Studium an der norwegischen Musikakademie in Oslo als klassische Geigerin abgeschlossen. Neben ihrer Orchester- und Solotätigkeit spezialisiert sie sich auf Volksmusik und tritt als Hardingfele-Solistin mit mehreren professionellen Symphonieorchestern in Norwegen auf.

Daten Biografie Harald Sohlberg

Harald Sohlberg (1869 - 1935), Selbstporträt um 1896, Öl auf Leinwand. © Foto: Diether v. Goddenthow
Harald Sohlberg (1869 – 1935), Selbstporträt um 1896, Öl auf Leinwand. © Foto: Diether v. Goddenthow

1869
Harald Oskar Sohlberg wird am 29. November in Kristiania (Oslo) als achtes von zwölf Kindern geboren. Vater Johann Sohlberg ist Pelzhändler.

1885
Lehrling beim Dekorateur- und Malermeister Wilhelm Krogh und Schüler der Königlichen Kunst- und Handwerksschule in Kristiania.

1889
Schließt die Handwerksausbildung ab, verbleibt aber bis Ende 1890 in der Akt-Klasse der
Kunst- und Handwerksschule und konzentriert sich fortan auf seine Karriere als Künstler.

1890
Schüler des Malers Sven Jorgensen in Slagen (Provinz Vestfold).

1891
Verbringt den Winter und Frühling auf dem Hof Rotnes (Provinz Nittedal), wo er ohne Anleitung arbeitet. Sommeraufenthalt mit Thorvald Erichsen in Gausdal (Provinz Oppland). Im Herbst Arbeit unter Anleitung bei Eilif Peterssen und Erik Werenskiold, bevor er im Dezember nach Kopenhagen reist.

1892
Januar bis Mai Schüler bei Kristian Zahrtmann in Kopenhagen. Wehrpflicht in der Festung Oscarsborg (Drobak). Künstlerisches Debüt mit zwei Zeichnungen auf der Schwarz-Weiß-Ausstellung in der Galerie Tostrupgarden in Kristiania.

1893
Verbringt den Sommer mit seinen Eltern auf der Insel Nordre Langoy im Bunnefjorden (bei Kristiania), bis 1897 jeden Sommer. Eröffnet sein eigenes Atelier in Kristiania.

1894
Das Gemälde Abendrot wird von Eilif Peterssen auf der Staatlichen Kunstausstellung gekauft, der es an die Nationalgalerie weiterverkauft. Vier Monate lang Schüler in der Malereischule von Harriet Backer und Eilif Peterssen.

1895
Reist im Herbst mit 1500 Kronen, die er von der Stiftung A. C. Houens legat erhalten hat, nach Paris.

1896/97
Weitere finanzielle Mittel aus A. C. Houens legat. Reist im Dezember nach Weimar, wo er an der Kunstschule Weimar Schüler von dem norwegischen Portrait- und Genremaler Frithjof Smith wird.

1898
Der Kunstverein Trondheim kauft das Gemälde Studie aus einem Arbeiterviertel in Oslo, das 1901 auf der internationalen Kunstausstellung in München gezeigt wird (und das beim Rücktransport bei einer Explosion auf dem Dampfschiff »Kong Alf« zerstört wird).

1899
Zu Ostern im Rondane-Gebirge. Sommernacht wird auf der Herbstausstellung gezeigt und von der Nationalgalerie angekauft.

1900
Verlegt seinen Wohnsitz ins Rondane-Gebirge und wohnt dort an verschiedenen Orten, um an den Entwürfen zu Winternacht in den Bergen zu arbeiten.

1901
Harald Sohlberg und Lilli Hennum heiraten.

1902
Zieht nach Røros um. Der erste Sohn Harald wird geboren. Die Mutter Johanne und der Bruder Einar sterben.

1903
Sohn Einar wird geboren.

1904
Zieht von Røros aus 4 bis 5 Kilometer nach Norden auf den Hof Gullikstad.

1905
Zieht in die Tostrups Gate in Kristiania. Sohn Dag wird geboren. Sohlberg bekommt das Henrichsens Stipendium.

1906
Reist mithilfe des Stipendiums über Amsterdam – Haag – Haarlem – Antwerpen – Brüssel nach Paris. In Paris ist er in Gesellschaft mit Jens Thiis und dem Maler Ludvig Karsten. Den Sommer verbringt er in Slagen bei Asgardstrand am Kristianiafjord (Oslofjord).

1907
Von Januar bis Mai reist er über Hamburg und München nach Venedig. Ein Haus an der Küste wird bei der Biennale ausgestellt. Reist über Verona, Burano und Hamburg nach Norwegen zurück. Aufenthalt in Kjerringvik im Bezirk Vestfold.

1908
Reist nach Kopenhagen, um eine Ausstellung zur englischen Malerei zu besuchen.

1909
Der Kunstsammler Rasmus Meyer bestellt bei Sohlberg drei Gemälde. Der Vater Johan stirbt.

1910
Zieht nach Skovly in Nordberg/Vestre Aker vor den Toren von Kristiania.

1911
Erneut Aufenthalt im Rondane-Gebirge, wo er zeichnet und fotografiert. Stellt bei der norwegischen Ausstellung in Helsinki und bei der Esposizione Internazionale di Roma aus.

1912
Stellt beim Künstlerbund Hagen in Wien und bei der Wanderausstellung The Scandinavian Exhibition in den American Art Galleries in New York aus. Die Ausstellung wurde dann 1913 in der Albright Gallery in Buffalo, im Kunstmuseum von Toledo, im Art Institute of Chicago und schließlich im Boston Museum gezeigt. Verbringt den Sommer in Hoxtvedt in As südöstlich von Kristiania, bis einschließlich 1916 jeden Sommer. Die Tochter Kari wird geboren.

1913
Zieht in sein Arbeitszimmer in der neuen Frauenklinik in Kristiania, wo er an Winternacht in Rondane arbeitet. Zahlreiche grafische Arbeiten.

1914
Nimmt u.a. mit Winternacht in Rondane an der Jubiläumsausstellung (100-jähriges Verfassungsjubiläum in Norwegen) in Kristiania teil. Die Nationalgalerie spricht sich gegen einen Kauf des Werkes aus.

1915
Nimmt an der Weltausstellung in San Francisco teil und wird mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet. Ist auf der norwegischen Ausstellung im Schloss Charlottenborg in Kopenhagen vertreten.

1916
Malt Motive aus der Gegend um As im Bezirk Akershus und arbeitet an der Farblithografie Winternacht in Rondane.

1917
Den Sommer verbringt die Familie in Hvalstad/Asker, während Sohlberg versucht, die Farblithografie Winternacht in Rondane fertigzustellen, die er dann aber erst im folgenden Jahr beendet.

1918
Winternacht in Rondane geht als Schenkung von Jorgen Breder Stang an die Nationalgalerie.

1919
Erkrankung an der Spanischen Grippe.

1920
Reist im Sommer nach Varvagen bei Helgeroa im Bezirk Vestfold, wo er bis einschließlich 1923 jeden Sommer verbringt. Wird wegen Gallensteinen operiert.

1921–1923
Verbringt die Sommer in Helgeroa und arbeitet an mehreren Bildern. Erkrankt an Nierensteinen.

1924
Verbringt den Sommer in Kristiania und fertigt Studien der Festung Akershus an.

1925
Verbringt den Sommer in Tingelstad, Gemeinde Hadeland, wo er das große Gemälde Historische Landschaft malt.

1928
Verbringt den Sommer in der Provinz Hedmark, wo er auch arbeitet. Nimmt an der Exhibition of Norwegian Art in London teil.

1929
Aufenthalt in Stockholm. Nimmt an der Weltausstellung in Barcelona teil und wird mit dem Diplom Ersten Ranges ausgezeichnet.

1930
Sommer in Narsnes bei Slemmestad, Gemeinde Royken, Buskerud. Hier verbringt er von da ab und bis 1932 jeden Sommer.

1932
Wird als Kandidat für ein staatliches norwegisches Künstlergehalt vorgeschlagen, doch der Antrag wird vom Parlament abgelehnt. Als Protest erteilt der Künstlerverband Sohlberg für ein Jahr ein Künstlergehalt.

1935
Drei Monate vor seinem Tod durch Rückenmarkkrebs wird ihm vom norwegischen Parlament das staatliche Künstlergehalt gewährt. Harald Sohlberg stirbt am 19. Juni. Seine Witwe Lilli sorgt in unermüdlicher Arbeit dafür, den künstlerischen Ruf von Sohlberg aufrechtzuerhalten.

1936
Große Gedenkausstellung im Kunstnernes Hus in Oslo. Andere größere Ausstellungen gab es 1971 im Kunstverein Oslo, 1985 im Trondheim Kunstforening, 1986 in der Galleri K in Oslo und 1991 im Henie Onstad Kunstsenter bei Oslo.