Kategorie-Archiv: 175 Jahre Demokratiegeschichte

Die deutsche Demokratiegeschichte ging 1793 von der Mainzer Republik aus – Auszeichnung als „Ort der Demokartiegeschichte“

Am 11. April 2024 ist der Mainzer Republik vom Landtag Rheinland-Pfalz die Auszeichnung „Ort der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte“ verliehen worden. 1793 wurde vom Balkon des Deutschhauses (siehe Bild im Hintergrund links) die Mainzer Republik ausgerufen. Bild: (v.li.) Journalist Mirko Drotschmann („MrWissen2Go“), Pfeiffer-Perkuhn, Historiker und Youtuber „Geschichtsfenster),  Kim-Noemi Adam, Moderatorin; Hendrik Hering, Landtagspräsident, Bernhard Kukatzki, Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung, Sarah Traub, Historikerin und Referentin Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte sowie Schauspieler Tino Leo. © Foto Diether von Goddenthow
Am 11. April 2024 ist der Mainzer Republik vom Landtag Rheinland-Pfalz die Auszeichnung „Ort der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte“ verliehen worden. 1793 wurde vom Balkon des Deutschhauses (siehe Bild im Hintergrund links) die Mainzer Republik ausgerufen. Bild: (v.li.) Journalist Mirko Drotschmann („MrWissen2Go“), Pfeiffer-Perkuhn, Historiker und Youtuber „Geschichtsfenster), Kim-Noemi Adam, Moderatorin; Hendrik Hering, Landtagspräsident, Bernhard Kukatzki, Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung, Sarah Traub, Historikerin und Referentin Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte sowie Schauspieler Tino Leo. © Foto Diether von Goddenthow

Die erste deutsche Demokratie, die es gab, war die Mainzer Republik. Sie wurde 1793  ausgerufen  vom Balkon  des Deutschhauses aus durch den Philosophen und Revolutionär  Andreas Joseph Hofmann (1752 – 1849). Aufgrund ihrer historischen Bedeutung  für die deutsche Demokratiegeschichte  ist diese Mainzer Republik  am 11. April 2024  während einer Festveranstaltung am historischen Ort – unterhalb des besagten Balkons vom Landtag Rheinland-Pfalz –  als  „Ort der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte“ ausgezeichnet worden.

Landtagspräsident Hendrik Hering und Bernhard Kukatzki, Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung, enthüllen das Rednerpult als Symbol des „Ortes der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte“. Auch an anderen demokratiehistorischen Orten soll dieses stählerne Rednerpult verliehen werden. © Foto Diether von Goddenthow
Landtagspräsident Hendrik Hering und Bernhard Kukatzki, Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung, enthüllen vor dem Deutschhaus das Rednerpult als Symbol des „Ortes der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte“. Auch an anderen demokratiehistorischen Orten soll dieses stählerne Rednerpult verliehen werden. © Foto Diether von Goddenthow

Landtagspräsident Hendrik Hering und Bernhard Kukatzki, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, enthüllten gemeinsam vor dem Deutschhaus, dem heutigen Landtag Rheinlandpfalz, als Symbol dieser wichtigen Auszeichnung ein stählernes Rednerpult mit dem Text darauf: „Mainzer Republik 1793. Ort der Rheinland-Pfälzischen Demokratiegeschichte“.

Es gibt in Deutschland kein Parlamentsgebäude mit einer solchen demokratischen  Tradition wie das Deutschhaus“, so der Landtagspräsident. Bei allen historischen Ambivalenzen aus  heutigem Verständnis heraus, habe erstmals „in deutscher Sprache stattgefunden, was wir heute als modernes Parlament betrachten“.

Landtagspräsident Hendrik Hering. © Foto Diether von Goddenthow
Landtagspräsident Hendrik Hering. © Foto Diether von Goddenthow

Es habe in der Mainzer Republik bereits eine Art Geschäftsordnung gegeben, es haben Sitzungen stattgefunden, es wurden Protokolle geschrieben und so weiter. „Also alles, was wir in moderner Parlamentsarbeit kennen, dass hat es in der Mainzer Republik schon gegeben“, so Hering. Dieses symbolische Pult  solle auch dazu beitragen, dass Besuchergruppen und alle, die im Mainzer Landtag arbeiteten, die  Idee hinter der Auszeichnung, nämlich dass Rheinland-Pfalz das Bundesland mit der reichhaltigsten Demokratiegeschichte in Deutschland sei, „mit einer gewissen Euphorie und Selbstbewusstsein mit nach außen tragen und deutlich zu machen, in welch einem historischen Ort  sie tätig seien.  Die Mainzer Republik war der Beginn eines ersten Demokratie-Versuchs auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.  Hinzu kämen weithin bekannte Ereignisse wie das Hambacher Fest oder die Rittersturz-Konferenz. Aber es gebe auch viele weniger bekannte und kaum erschlossene Demokratieorte in Rheinland-Pfalz, denen man künftig wieder mehr Aufmerksamkeit verleihen wolle. „Damit die Geschichte nicht in Vergessenheit gerät, muss sie an den mit ihr verbundenen Orten auch erfahrbar sein“, so der Landtagspräsident.

„Nach der heutigen Auszeichnung werden wir in die Pfalz gehen und werden Bergzabern und die dortige Republik auszeichnen, und dann geht es weiter mit den anderen Orten“, so Hering.

Die Festveranstaltung "Die Mainzer Republik. Ort der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte" fand im Deutschhaus, dem heutigen Landtag Rheinland-Pfalz, statt. © Landtag Rheinland-Pfalz, Foto: Nana Kay
Die Festveranstaltung „Die Mainzer Republik. Ort der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte“ fand im Deutschhaus, dem heutigen Landtag Rheinland-Pfalz, statt. © Landtag Rheinland-Pfalz, Foto: Nana Kay

Begleitet wurde die Verleihung durch eine Festveranstaltung im Landtag von Rheinland-Pfalz, dem Haus, in dem 1793 die revolutionären Mainzer die Republik ausriefen. Hier tagte zudem der Rheinisch-Deutsche Nationalkonvent, das gesetzgebende Organ der Mainzer Republik. Die Mainzerinnen und Mainzer, die am 18. März 1793 das erste Demokratie-Experiment in Deutschland ausriefen, hatten sich den Idealen von Freiheit und Gleichheit verschrieben. Doch der von der Französischen Revolution inspirierte Versuch scheiterte bereits nach wenigen Monaten mit der Niederlage der französischen Revolutionsarmee in und um Mainz. Schon am 23. Juli 1793 wurde in Mainz der vorrevolutionäre Zustand wiederhergestellt.

Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation von Landtag und der Landeszentrale für Politische Bildung (LpB) Rheinland-Pfalz. Der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Bernhard Kukatzki sagte: „Die Erinnerung und die Beschäftigung an und mit der Mainzer Republik schärft den Blick dafür, wie mühsam der Weg in die heutige Selbstverständlichkeit von Freiheit und Demokratie war. Und sie macht gleichzeitig bewusst, dass Freiheit und Demokratie täglich neu begründet und erworben werden muss. Mit dem Landtag hat die LpB einen Partner, mit dem sie in den kommenden Jahren immer wieder gemeinsame Veranstaltungen zum Thema Demokratiegeschichte, Demokratiebildung und Partizipation anbietet.“

Exkursion durch die Zeit der Mainzer Republik

Tin Leo, Schauspieler, versetzte die Gäste ins Jahr 1793. © Foto Heike von Goddenthow
Tin Leo, Schauspieler, versetzte die Gäste ins Jahr 1793. © Foto Heike von Goddenthow

„Wir möchten Sie heute einladen auf eine kleine Exkursion“, grüßte der Schauspieler Tino Leo in seinem Stück „Die Mainzer Republik – Frei leben oder sterben“ die Anwesenden im Plenarsaal des Landtags. „Treffen Sie auf außergewöhnliche Persönlichkeiten und mutige Bürger, die für unsere Menschen- und Freiheitsrechte gekämpft haben. Aber werden Sie auch Zeuge von List und Verrat.“ Sämtliche Persönlichkeiten spielte der Schauspieler dabei selbst und erweckte damit die kurzlebige Mainzer Republik für einen Augenblick wieder zum Leben.

© Landtag Rheinland-Pfalz, Foto: Nana Kay
© Landtag Rheinland-Pfalz, Foto: Nana Kay

„Die Tatsache, dass es schon Ende des 18. Jahrhunderts eine freiheitliche Demokratie auf deutschem Boden gab, ist faszinierend. Wer weiß, wohin sich das noch hätte entwickeln können, hätten die Ideen damals mehr Zeit gehabt, sich zu etablieren und zu verbreiten. Es war definitiv eine Pionierleistung, die man würdigen sollte“, erläuterte der Journalist Mirko Drotschmann („MrWissen2Go“) im Rahmen der Abendveranstaltung. „Andererseits: Diese Demokratie gab es nur, weil sie mit Eroberung, Propaganda und Zwang durchgesetzt wurde“, so Drotschmann.

Talk über das 1793er  Demokratie-Experiment

(vli.): Andrej Pfeiffer, youtube „Geschichtsfenster“ , Bernhard Kukatzki Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung, Historikerin Sarah Traub (Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte), Landtagspräsident Hendrik Hering sowie Moderatorin Kim-Noemi Adam. © Foto Diether von Goddenthow
(vli.): Andrej Pfeiffer, youtube „Geschichtsfenster“ , Bernhard Kukatzki Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung, Historikerin Sarah Traub (Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte), Landtagspräsident Hendrik Hering sowie Moderatorin Kim-Noemi Adam. © Foto Diether von Goddenthow

Über die Interpretation der Geschehnisse in Mainz gegen Ende des 18. Jahrhunderts diskutierten die Historikerin Sarah Traub (Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte), Landtagspräsident Hendrik Hering, der Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung, Bernhard Kukatzki, sowie der auf YouTube und Twitch als „Geschichtsfenster“ bekannte Andrej Pfeiffer-Perkuhn. Sie sprachen über dieses frühe Demokratie-Experiment sowie darüber, wie Demokratiegeschichte für alle spannend vermittelt werden kann. Durch den Abend führte die Moderatorin Kim-Noemi Adam, die auch als Streamerin „Freiraumreh“ bekannt ist.

Sarah Traub, Historikerin. © Foto Diether von Goddenthow
Sarah Traub, Historikerin. © Foto Diether von Goddenthow

Es sei natürlich schwierig die Mainzer Republik von 1793 mit unserem heutigen Demokratieverständnis zu vergleichen, so Sarah Traub, Historikerin und Referentin in der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte; „denn diese frühen demokratischen Gehversuche von damals mit dem heutigen Maßstäben an unsere modere Demokratien zu messen, ist unglaublich schwierig“. Man müsse schon die Bewertung auch aus den damaligen Möglichkeiten heraus machen. Man müsse sich mal wirklich vorstellen: „wir reden von der Zeit, als es einen Kurfürsten gab, einen Kurfürst, und alle Menschen waren Untertanen, und plötzlich kann man wählen, plötzlich ist man ein freier mündiger Bürger, darf abstimmen“, zumindest alle freien Männer über 21 Jahre. Frauen durften da noch nicht abstimmen. Aber es sei natürlich „ein unglaublicher Schritt von diesem Untertanen zum mündigen Bürger. Das ist wirklich sehr revolutionär“. Diese Leute – aus ihrer Zeit heraus betrachtet – „hatten keine Vorbilder“. Wenn wir heute über diese Dinge redeten, „dann sind das teilweise auch unsere Vorbilder. Das hatten diese Menschen damals noch nicht. Sie waren politische Wegbereiter und wirklich im wahrsten Sinne des Wortes  ‚Revolutionäre'“. so Traub.

Die Auszeichnung „Ort der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte“ wird zweimal jährlich verliehen. Dabei werden zentrale Orte der Demokratiegeschichte des Bundeslandes ausgezeichnet. 2024 sind als erste Orte die Mainzer und die Bergzaberner Republik an der Reihe.

(Landtag Rheinland-Pfalz /Diether v. Goddenthow)

In Frankfurt am Main wird vier Tage lang Deutschland Demokratie-Geschichte gefeiert – Paulskirchenfest noch bis 21.Mai 2023

Gelungener Auftakt am ersten  Tag des Paulskirchenfestes. Tausende Menschen haben die Großveranstaltung am Donnerstag, 18. Mai, besucht. Das viertägige Fest zum 175. Geburtstag des ersten gesamtdeutschen Parlaments läuft noch bis Sonntag, 21. Mai.© Foto Diether von Goddenthow
Gelungener Auftakt am ersten Tag des Paulskirchenfestes. Tausende Menschen haben die Großveranstaltung am Donnerstag, 18. Mai, besucht. Das viertägige Fest zum 175. Geburtstag des ersten gesamtdeutschen Parlaments läuft noch bis Sonntag, 21. Mai.© Foto Diether von Goddenthow

Bei Kaiserwetter begrüßte die Stadt Frankfurt tausende Bürger und Gäste aus der ganzen Republik, darunter zahlreiche Ehrengäste, zum  175. Geburtstag des ersten gesamtdeutschen Parlaments. Die viertägige Großveranstaltung läuft noch bis Sonntag, dem 21. Mai 2023, rund um die Paulskirche, auf dem  Römerberg und am Main-Kai mit zahlen Info-Zelten, Fressbuden und Bühnenprogrammen. Zudem laden 17 Museen der Innenstadt zum kostenfreien Besuch ein, und im Frankfurter Römer, im Rathaus,  gibt es Ausstellungen und zahlreiche Programme. 

Beim vorausgegangenem Festakt in der Paulskirche  feierten   über 600 geladene Gäste aus Politik, Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft die „Wiege der deutschen Demokratie“. Unter den Gästen waren Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, Hessens Ministerpräsident Boris Rhein, Hessens Landtagspräsidentin Astrid Wallmann, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes Stephan Harbarth, Frankfurts neuer Oberbürgermeister Mike Josef,  Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg sowie Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner.

erste Reihe v.li.:  Hessens Landtagspräsidentin Astrid Wallmann, Ministerpräsident Boris Rhein,  Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Bundespräsident  Frank Walter Steinmeier, Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner,  Oberbürgermeister  Mike  Josef und Bürgermeisterin  Nargess Eskandari-Grünberg. © Foto Diether von Goddenthow
erste Reihe v.li.: Hessens Landtagspräsidentin Astrid Wallmann, Ministerpräsident Boris Rhein, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner, Oberbürgermeister Mike Josef und Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg. © Foto Diether von Goddenthow

Das Paulskirchenfest soll insbesondere einmal mehr darauf aufmerksam machen, dass unsere „westliche“ Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, sondern dass sie hart erkämpft wurde, und aktiv verteidigt werden muss, soll sie uns nicht wieder abhanden kommen.

Die Paulskirche ist sowohl ein zentraler Ort des Kampfes unserer Vorväter für die Freiheit und Menschenrechte, als auch Deutschlands bedeutendstes Symbol gelebter Demokratie.

Vor exakt 175 Jahren trat in der Paulskirche das erste frei gewählte gesamtdeutsche Parlament zusammen. 1848 sei ein entscheidendes Jahr gewesen – „und es muss in unserer Erinnerung lebendig bleiben. Märzrevolution und Paulskirche sind große und folgenreiche Ereignisse der deutschen Freiheits- und Demokratiegeschichte. Wir haben allen Grund, das zu feiern – auch als Zeichen gegen die Verächter unserer parlamentarischen Demokratie.“, so der Bundespräsident (die komplette Rede).

Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein unterstrich: „Jede gesellschaftliche Entwicklung braucht Menschen, die für ihre Überzeugungen auch gegen Widerstände einstehen. Daran erinnert uns der mutige Kampf der Nationalversammlung und der visionären Frauen und Männer dieser Zeit. Der 18. Mai ist ein Festtag der Demokratie und des Parlamentarismus, der mit dem Paulskirchenfest einen würdigen Rahmen findet.“

„Wir freuen uns und sind sehr stolz, mit der Paulskirche einen Ort zu haben, der für Grundrechte und Demokratie steht“, betonte Oberbürgermeister Josef.

Zu den weiteren Programmpunkten in der Paulskirche gehörte ein moderiertes Podiumsgespräch, an dem Bundestagspräsidentin Bas, Landtagspräsidentin Wallmann und Stadtverordnetenvorsteherin Arslaner als Repräsentantinnen von Parlamenten unterschiedlicher Mitbestimmungsebenen teilnahmen. Historische Redeauszüge von 1848 ließen für die Gäste die Debatten der damaligen Nationalversammlung noch einmal lebendig werden.

Gemeinsame Eröffnung des Paulskirchenfestes

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier umringt von Frankfurtern auf seinem Weg von der Paulskirche zur Römerberg-Bühne. © Foto Diether von Goddenthow
Bundespräsident Frank Walter Steinmeier umringt von Frankfurtern auf seinem Weg von der Paulskirche zur Römerberg-Bühne. © Foto Diether von Goddenthow

Von der Paulskirche aus marschierten Bundespräsident und  Frankfurts Oberbürgermeister gemeinsam mit der Bundesinnenministerin und Bürgermeisterin über den Paulsplatz durch die große Menschenmenge zur Römerberg-Bühne.  Die  Bürger waren sichtlich von der unerwarteten unmittelbaren  Präsens des Bundespräsidenten  überrascht und hocherfreut. Steinmeier schüttelte unendlich viele Hände, ließ Selfies zu, und eröffnet anschließend gemeinsam mit Frankfurts Oberbürgermeister, der Bundesinnenministerin und Bürgermeisterin das Paulskirchenfest fürs Publikum.

„Der Charakter des Festes betont, dass in unserer Demokratie jede Einzelne und jeder Einzelne zum Mitmachen aufgefordert ist. Das ist mir besonders wichtig“, erklärt Oberbürgermeister Josef. Er fügt hinzu: „Ich freue mich bereits jetzt auf die Besucherinnen und Besucher der kommenden Tage.“

Oberbürgermeister Josef eröffnet gemeinsam mit Bundespräsident Frank Walter Steinmeier  auf dem Römerberg das Paulskirchenfest. © Foto Diether von Goddenthow
Oberbürgermeister Josef eröffnet gemeinsam mit Bundespräsident Frank Walter Steinmeier auf dem Römerberg das Paulskirchenfest. © Foto Diether von Goddenthow

Der Bundespräsident sagte: „Ich wünsche mir, dass dieser Ort, die Paulskirche, noch stärker als bisher zu einem lebendigen Erinnerungs- und Lernort für die Demokratie wird. Ein Ort, der zusammen mit einem künftigen Haus der Demokratie, dreierlei leistet: Erinnerung, Bildung und demokratische Debatte.“

Innenministerin Faeser betonte: „Ich wünsche mir, dass auch heute wieder von Frankfurt ein belebender Impuls für das demokratische Bewusstsein im ganzen Land ausgeht. Denn Freiheit und Vielfalt kommen nicht von allein und sie bleiben auch nicht von allein. Wir müssen unsere Demokratie und unsere Werte schützen.“

Impression von der Eröffnung des Paulskirchenfestes auf dem Frankfurter Römerberg am 18.5.2023  © Foto Diether von Goddenthow
Impression von der Eröffnung des Paulskirchenfestes auf dem Frankfurter Römerberg am 18.5.2023 © Foto Diether von Goddenthow

Oberbürgermeister Josef betonte: „Wir werden auf dieser Tradition aufbauen und an der Stärkung von Demokratie, Menschenrechten und soziale Teilhabe weiterhin arbeiten. Die vielen Angebote anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Nationalversammlung zeigen einiges davon.“

Frankfurt feiert das Jubiläum der Paulskirchenversammlung mit einem großen Bürgerfest mit 160 Angeboten in unterschiedlichen Teilen der Stadt.  Zu dem Programm gehören etwa Mitmachangebote, kulturelle Inszenierungen, Führungen und politische Diskussionen.

Die Brüder Grimm-Festspiele Hanau präsentieren ein Medley aus dem Musical Aschenputtel der 39. Spielzeit 2023. © Foto Diether von Goddenthow
Die Brüder Grimm-Festspiele Hanau präsentieren ein Medley aus dem Musical Aschenputtel der 39. Spielzeit 2023. © Foto Diether von Goddenthow

Nach der offiziellen Eröffnung begann am Römerberg das Bühnenprogramm. Unter anderem zeigten die „Brüder Grimm Festspiele Hanau“ ein spannendes Medley aus dem Musical „Aschenputtel“ der aktuellen 39. Spielzeit, sowie Soli aus dem Musical „Jacob und Wihelm – Weltenwandler“ .Auch am Mainkai war die Stimmung riesig, und der Römerplatz rammelvoll.

Bundespräsident Gast von Boris Rhein am Hessen-Stand

„Geballte“ Politprominenz am Info-Tresen im Hessen-Zelt anlässlich des Paulskirchenfestes „175 Jahren Demokratie-Geschichte“. (v.li.): Dr. Ina Hartwig, Frankfurter Kulturdezernentin, Nancy Faeser, Bundesinnenministerin, Astrid Wallmann, Hessische  Landtagspräsidentin, Frank Walter Steinmeier, Bundespräsident, Boris Rhein, Hessischer Ministerpräsident, Mike Josef, Frankfurter Oberbürgermeister u. Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, Frankfurter Bürgermeisterin. © Foto Diether von Goddenthow
„Geballte“ Politprominenz am Info-Tresen im Hessen-Zelt anlässlich des Paulskirchenfestes „175 Jahren Demokratie-Geschichte“. (v.li.): Dr. Ina Hartwig, Frankfurter Kulturdezernentin, Nancy Faeser, Bundesinnenministerin, Astrid Wallmann, Hessische Landtagspräsidentin, Frank Walter Steinmeier, Bundespräsident, Boris Rhein, Hessischer Ministerpräsident, Mike Josef, Frankfurter Oberbürgermeister u. Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, Frankfurter Bürgermeisterin. © Foto Diether von Goddenthow

Aus Sicherheitsgründen war nicht bekannt gegeben worden, dass der Bundespräsident noch ein Bad in der Menge nehmen und sich ein persönliches Bild vom Paulskirchenfest verschaffen würde.

Während Polizei und Bodygards bei diesem Gedränge fast am Rande des Nervenzusammenbruchs agierten, nutzte Steinmeier die Gelegenheit, um mit zahlreichen Bürgern direkt ins Gespräch zu kommen. Mit etwas Glück gelang sogar dem einen oder anderem, ein Selfie mit Deutschlands Staatsoberhaupt.

Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein begrüßt gemeinsam mit Landtagspräsidentin Astrid Wallmann Bundespräsident Frank Walter Steinmeier und Oberbürgermeister Josef beim Paulskirchenfest  am Hessen-Stand. © Foto Diether von Goddenthow
Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein begrüßt gemeinsam mit Landtagspräsidentin Astrid Wallmann Bundespräsident Frank Walter Steinmeier und Oberbürgermeister Josef beim Paulskirchenfest am Hessen-Stand. © Foto Diether von Goddenthow

An Hessens Informations-Zelt empfingen der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein und Landtagspräsidentin Astrid Wallmann den Bundespräsident , Frankfurts Oberbürgermeister und weitere Politprominenz. Ministerpräsident Boris Rhein würdigte wie zuvor in der Paulskirche den Zusammentritt der Nationalversammlung am 18. Mai 1848 in der Paulskirche in Frankfurt als den Ausgangspunkt des Parlamentarismus in Deutschland und sagte „Was sich vor 175 Jahren in der Paulskirche ereignet hat, war eine wichtige Etappe in der Geschichte der Demokratie unseres Landes. Die Erinnerung an diese Zeit ist uns ein wertvoller Kompass, denn sie führt uns eindrücklich vor Augen, wie wenig selbstverständlich unser heutiges Leben in Frieden und Freiheit ist. Es ist ein Leben, wie es uns allein die demokratische Verfasstheit unseres Landes ermöglicht. Hessen verfügt nicht nur über die älteste Verfassung in Deutschland, hier begann auch unsere parlamentarische Tradition. Darauf können wir stolz sein. Der 18. Mai ist ein Festtag der Demokratie und des Parlamentarismus, der mit dem Paulskirchenfest einen würdigen Rahmen findet“.

Landtagspräsidentin Wallmann unterstricht: „Mit der ersten frei gewählten deutschen Nationalversammlung wurde vor 175 Jahren mit dem Ruf nach Freiheit, Demokratie und Menschenrechten das Fundament unserer heutigen Bundesrepublik gelegt. Das Paulskirchenjubiläum ist für uns daher ein besonders wichtiger Anlass, die zentrale Bedeutung des Parlamentarismus für unsere Demokratie und damit für unser aller Zusammenleben zu würdigen. Der 18. Mai erinnert uns daran, dass wir uns immer wieder aufs Neue für die Demokratie einsetzen müssen.

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier.© Foto Diether von Goddenthow
Bundespräsident Frank Walter Steinmeier.© Foto Diether von Goddenthow

Der Bundespräsident Steinmeier wies auf einige Aspekte hin, die ihm „ am heutigen Tag besonders wichtig sind. Am aller wichtigsten ist für mich: Revolution und Paulskirche gehören zusammen. Ohne den entschiedenen Bürgermut, ohne die revolutionären Bewegungen an vielen Orten Deutschlands wäre es nicht zum Vorparlament, nicht zur Nationalversammlung in der Paulskirche gekommen. Diese Nationalversammlung war das Ergebnis eines demokratischen, freiheitsverlangenden Aufbruchs aus dem Volk. Es ist gut, dass das Gedächtnis für den untrennbaren Zusammenhang zwischen Revolution und dem erwachenden Parlamentarismus im deutschen Südwesten immer lebendig geblieben ist, auch in Zeiten, in denen das im übrigen Deutschland in den Hintergrund gedrängt wurde.“, so der Bundespräsident.

Boris Rhein, Astrid Wallmann, Mike Josef, Frank Walter Steinmeier, . Dr. Nargess Eskandari-Grünberg betrachten gespannt die Revolutions-Performance "La Revólution". © Foto Diether von Goddenthow
Boris Rhein, Mike Josef, Frank Walter Steinmeier, . Dr. Nargess Eskandari-Grünberg betrachten gespannt die Revolutions-Performance „La Revólution“. © Foto Diether von Goddenthow

Für einen anschließenden kleinen Höhepunkt sorgt die Street-Act-Performance „La Révolution“, bevor der Tross weiterzog, unter anderem zum Info-Zelt der Bundeszentrale für Politische Bildung visavis des Hessen-Infozeltes.

Zahlreiche Angebote

Zu den Mitmachangeboten gehören etwa die gelben, historischen Telefonzellen auf dem Paulsplatz.Wer sie betritt und 50 Cent einwirft, kann mit bedeutenden Persönlichkeiten aus der deutschenDemokratiegeschichte sprechen. Ein weiteres Angebot auf dem Paulsplatz ist der „Hain derDemokratie“.

Die 43 Platanen des Paulskirchenplatzes   dienen während des Festes als „Freiheitsbäume". © Foto Diether von Goddenthow
Die 43 Platanen des Paulskirchenplatzes
dienen während des Festes als „Freiheitsbäume“. © Foto Diether von Goddenthow

Die 43 Platanen des Areals dienen während des Festes als „Freiheitsbäume“. Von ihren Ästenhängen schlanke, lange Fähnchen mit Auszügen von Gedichten zum Thema Demokratie. Diesehatten Frankfurterinnen und Frankfurter auf Einladung des verantwortlichen Künstlerinnenduos HSI,bestehend aus Katharina Zorn und Jasna Fritzi Bauer, eingesendet. Die Bürgerinnen und Bürgersollen so selber zu Wort kommen.

Diese Zitate und Textfragmente sind die Bausteine der „Ode an die Demokratie“ an den Abenden Donnerstag, 18. Mai, und Freitag, 19. Mai, einer Inszenierung einschließlich Lasershow auf dem Main. Schauspielerin Bauer leitet mit ihrer Stimme durch die Inszenierung und dient dabei als Sprachrohr für all die Bürgerinnen und Bürger, für all die Gesichter der Stadt, für all die Meinungen und Emotionen.

Um die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an demokratischen Prozessen geht es auch beim„ Tag der Zivilgesellschaft“ am Freitag, 19. Mai, um 17 Uhr in der Paukskirche. „Demokratie – aber wie?“ lautet das Motto des Abends. Im Mittelpunkt steht dabei die Übergabe der „Charta der Demokratie“ an Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg. „Zivilgesellschaft ist der organisierte Ausdruck des demokratischen Bewusstseins. Sie folgt ihren Idealen. Für die Zivilgesellschaft kommt nicht die Wirtschaft zuerst, sondern Menschenrechte, Demokratie und Freiheit“, sagt Eskandari-Grünberg.

Beste Stimmung am Main-Kai © Foto Diether von Goddenthow
Beste Stimmung am Main-Kai © Foto Diether von Goddenthow

„Römer Open“ lässt hinter die Türen des Rathauses blicken

Im Römer laden die „Escape Bubbles“ vom Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt dazuein, verschiedene Rätsel und Aufgaben rund um die Themen Demokratie und soziale Polarisierung zu lösen. Es handelt sich um eine Kooperation im Rahmen eines Seminars der Goethe-Universität.

 48 Revolutionärinnen im Kaisersaal des Frankfurter Römers. © Foto Diether von Goddenthow
48 Revolutionärinnen im Kaisersaal des Frankfurter Römers. © Foto Diether von Goddenthow

Das Paulskirchenfest hat nicht nur Erwachsene im Blick. Auf der Mainkai-Bühne stehen etwa Mitmach-Songs für Kinder auf dem Programm. Dazu bindet es auch viele nichtstädtische Beteiligte ein. Die Galerie Lachenmann-Art, Hinter der Schönen Aussicht 9, etwa präsentiert die Gesprächsveranstaltung „Female Perspectives – Auf der Suche nach der Demokratie in der Kunst“.Wer sich lediglich mit Live-Musik einige schöne Stunden machen möchte, ist auf dem Fest mitseinem umfassenden Kultur-Angebot ebenfalls bestens aufgehoben. Von Leslie Clio über dieKultband Crackers bis zum Poetry-Slam wird auf beiden Bühnen für jeden Geschmack etwasgeboten. Zur Eröffnung sangen Musiker wie Joy Denalane und Max Herre.

Frankfurter Römer mit zahlreichen Ausstellungen und Angeboten. © Foto Diether von Goddenthow
Frankfurter Römer mit zahlreichen Ausstellungen und Angeboten. © Foto Diether von Goddenthow

Um alltäglich gelebte Demokratie und den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern geht es von 11bis 19 Uhr am Samstag, 20. Mai, beim „Römer Open“, dem Tag der offenen Tür des Rathauses. Die politischen Römerfraktionen und 27 städtischen Ämter, Betriebe und Gesellschaften – angefangen vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) bis hin zum Zoo Frankfurt – laden ein, ihre tägliche Arbeit und ihre Serviceangebote kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen. Aber auchein Blick in das Goldene Buch der Stadt oder das Dienstzimmer des Oberbürgermeisters ist am„Römer Open“ möglich.

Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner empfängt in ihrem Dienstzimmer. Arslaner ist gespannt auf die Begegnungen mit den Besucherinnen und Besuchern im Römer. „Transparenz ist unabdingbar in einer Demokratie und deshalb ist wichtig, dass die Frankfurterinnen und Frankfurter nach vier Jahren wieder einmal ganz direkt erfahren können, wie Kommunalpolitik und Verwaltungineinander greifen und so das Leben in unserer Stadt gestalten.“ Die Erste Bürgerin freut sich auchauf viele Besucherinnen und Besucher im Plenarsaal, „dem Herzstück unserer Demokratie inFrankfurt“.

Zum Abschluss der Feierlichkeiten des Paulskirchenfestes veranstalten die Mitgliedsgemeinden des Rates der Religionen am Sonntag, 21. Mai, ab 18.30 Uhr auf Einladung des Magistrats einemultireligiöse Feier unter dem Motto „Freiheit – Demokratie – Diversität in den Religionen” in derPaulskirche. Weitere Informationen zum Paulskirchenfest finden sich unter frankfurt-tourismus.de/Entdecken-und-Erleben/Feste-Veranstaltungen/demokratiefest-paulskirchenversammlung-1848.

Aktuelle Nachrichten des HR im Überblick zu 175 Jahre Paulskirche Demokratiegeschichte

ROMANTIK UND PARLAMENTARISMUS Jacob Grimm und Ludwig Uhland in der Frankfurter Paulskirche 12. Mai bis 30. Juli 2023

Die Nationalversammlung in der Paulskirche. Kolorierte Lithografie von Ludwig von Elliot © Historisches Museum, Frankfurt am Main.
Die Nationalversammlung in der Paulskirche. Kolorierte Lithografie von Ludwig von Elliot © Historisches Museum, Frankfurt am Main.

Die Spätphase der Romantik galt lange Zeit als rückwärtsgewandt und modernefeindlich, vor allem aber als politisch reaktionär. Diese Fehleinschätzung wurde mittlerweile revidiert und hat einer differenzierteren Sicht Platz gemacht. In der Spätromantik begegnen höchst unterschiedliche Einstellungen, die nahezu das gesamte Spektrum politischer Haltungen umfassen und von konservativ-monarchietreuen bis zu demokratisch-liberalen Positionen reichen.

Seit Herbst 1816 tagte im Frankfurter Palais Thurn und Taxis (Eschenheimer Gasse) einmal wöchentlich die sog. Bundesversammlung (auch Bundestag genannt), ein Kongress von Gesandten der Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes. Als nach der Märzrevolution 1848 Forderungen nach parlamentarischer Volksvertretung übermächtig wurden, fanden in den einzelnen deutschen Ländern Wahlen zu einer „constituirenden deutschen Nationalversammlung“ statt, die ebenfalls in Frankfurt zusammenkam – und zwar in der nach dem Apostel Paulus benannten Paulskirche. Zentrale Aufgabe der Nationalversammlung sollte es sein, eine Verfassung für einen noch zu gründenden deutschen Bundesstaat zu entwerfen.

Mit Jacob Grimm und Ludwig Uhland begriffen zwei Vertreter der Romantik diese Gelegenheit als Aufgabe, um an der künftigen deutschen Volksvertretung mitzuwirken. Sie ließen sich in ihren Wahlbezirken als Kandidaten nominieren und wurden schließlich auch als Abgeordnete gewählt. In den Folgemonaten erlebten und gestalteten sie eine der spannendsten Phasen der deutschen Geschichte mit. Auch wenn weder Jacob Grimm noch Ludwig Uhland zu den prägenden Gestalten des Paulskirchenparlaments gehörten und die großen Debatten von anderen Personen geführt wurden, nahmen beide doch erkennbar Anteil an den politischen Willensbildungsprozessen und suchten zumindest punktuell auf einzelne Entscheidungen einzuwirken.

Die Kabinettausstellung im Handschriftenstudio des Deutschen Romantik-Museums setzt sich mit dieser wichtigen und oft übersehenen Facette des Wirkens von Jacob Grimm und Ludwig Uhland auseinander. Ihre Tätigkeit führt eindrücklich vor Augen, dass Romantik und Parlamentarismus keine Gegensätze sind.

Die Ausstellung findet im Rahmen des Paulskirchen-Festivals der Stadt Frankfurt statt und wird von Prof. Dr. Wolfgang Bunzel kuratiert. Zur Ausstellung werden inhaltlich ergänzende Veranstaltungen angeboten.

Eintritt Der Besuch der Ausstellung ist im Museumseintritt enthalten.
Öffnungszeiten Freitag bis Mittwoch, Feiertage 10 – 18 Uhr, Donnerstag 10 – 21 Uhr
Besucherinformation www.freies-deutsches-hochstift.de

Vortragsreihe an der Goethe-Universität widmet sich der Paulskirche als demokratischem Erinnerungs- und Diskursort

2023_Das-Bauwerk-der-Demokratie-250Die Vortragsreihe „Ein Ort, der vom Streben nach Demokratie erzählt“ an der Goethe-Universität widmet sich der Paulskirche als demokratischem Erinnerungs- und Diskursort.

Das 175-jährige Jubiläum der Nationalversammlung hat eine Debatte über die Zukunft der Paulskirche ausgelöst, des historisch symbolträchtigsten Ortes der Demokratie in Deutschland. Die Vortragsreihe „Das Bauwerk der Demokratie. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Paulskirche als politisches Symbol“ des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ im Rahmen der Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ will einen Beitrag zur Debatte leisten.

FRANKFURT. 1848 kam in der Paulskirche das erste national gewählte Parlament zusammen – das es sich zur Aufgabe machte, eine demokratische Nation zu gründen. Nach vielen Kompromissen kam 1849 ein Verfassungsvorschlag zustande – der dann aber an den politischen Kräfteverhältnissen der Zeit scheiterte. Die Paulskirche ist mithin ein dialektischer politischer Ort: Er zeugt von den Versuchen demokratischer Anfänge und Gründungen wie auch vom Scheitern derselben, ohne dass die Hoffnung, es möge einst gelingen, ausgelöscht werden konnte.

Im Zuge des anstehenden 175-jährigen Jubiläums der Nationalversammlung im Mai 2023 wird eine breite gesellschaftliche Debatte zur Zukunft der Paulskirche geführt. Ziel ist, die Paulskirche in den kommenden Jahren zu sanieren und sie in Verbindung mit dem Bau eines ‚Hauses der Demokratie‘ zum demokratischen Erinnerungs- und Diskursort zu machen.

Einen Beitrag zur aktuellen Debatte leisten will die Vortragsreihe „Das Bauwerk der Demokratie. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Paulskirche als politisches Symbol“, die

am 3. Mai, um 18:15 Uhr
auf dem Campus Westend, Hörsaal HZ 3,
mit dem Vortrag
„Eine neue Welt voll Wunder”: Demokratische Lebensformen in Zeiten der Revolution,
von Prof. Dr. Till van Rahden (Montréal) beginnt.

Neben konkreten Auseinandersetzungen mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Frankfurter Paulskirche soll die Vortragsreihe besonders die Fragen aufgreifen, die dieser Ort der Demokratiegeschichte an uns heute stellt. Sprechen werden ausgewiesene Expert*innen zu einer Reihe zentraler demokratischer Themen.

Zum Abschluss der Reihe findet in der Paulskirche eine Podiumsdiskussion mit dem Thema Das Bauwerk (bzw. die Baustelle) der Demokratie statt. Es diskutieren: Peter Cachola-Schmal (Deutsches Architekturmuseum/angefragt), Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Goethe-Universität, Normative Orders und Leibniz-Institut Hessische Friedens- und Konfliktforschung), Prof. Dr. Rainer Forst (Goethe-Universität, Normative Orders), Mike Josef (Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt), Volker Kauder (ehem. Mitglied des Deutschen Bundestages und Vorsitzender der Kommission zur Weiterentwicklung der Paulskirche) und Staatsministerin Claudia Roth (Staatsministerin für Kultur und Medien/angefragt). Moderieren wird Rebecca Caroline Schmidt (Goethe-Universität, Normative Orders).

Die Vorlesungsreihe des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ findet statt im Rahmen der Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“, unter Federführung von Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Prof. Dr. Rainer Forst.

Weitere Termine und Themen:

7. Juni
Prof. Dr. Andreas Fahrmeir, Goethe-Universität
Demokratie, Nation und Europa – damals und heute

21. Juni
Prof. Dr. Sabine Freitag, Universität Bamberg
Die Paulskirche und die Herausforderung demokratischer Erinnerung

28. Juni
Prof. Dr. Tine Stein, Universität Göttingen
Grundrechte und demokratische Gründungen im Lichte der Paulskirche

5. Juli
Prof. Dr. Miriam Wenzel, Jüdisches Museum und Goethe-Universität
Wer wählt? Wer spricht? Wer setzt sich durch? Zum Spannungsverhältnis zwischen Repräsentation und Partizipation in der deutschen Demokratiegeschichte

12. Juli, Paulskirche
Podiumsdiskussion: Das Bauwerk (bzw. die Baustelle) der Demokratie
Peter Cachola-Schmal (Deutsches Architekturmuseum), Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Goethe-Universität, Normative Orders und Leibniz-Institut Hessische Friedens- und Konfliktforschung), Prof. Dr. Rainer Forst (Goethe-Universität, Normative Orders), Mike Josef (Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt), Volker Kauder (ehem. Mitglied des Deutschen Bundestages), Staatsministerin Claudia Roth (Staatsministerin für Kultur und Medien/angefragt). Moderation: Rebecca Caroline Schmidt (Goethe-Universität, Normative Orders).

Die Vorträge finden jeweils um 18:15 Uhr auf dem Campus Westend, Hörsaal HZ 3, statt; die Abschlussdiskussion lädt Interessierte in die Paulskirche.

Weitere Informationen:
https://www.normativeorders.net/de/
https://www.normativeorders.net/ringvorlesungen

Frankfurt feiert mit Paulskirchenfest 175 Jahre Demokratiegeschichte Vom 18. bis 21. Mai findet das große Bürgerfest statt

Paulskriche © Foto Diether von Goddenthow
Paulskriche © Foto Diether von Goddenthow

Frankfurt am Main, 24.04.2023 (tcf) Vom 18. bis 21. Mai feiert Frankfurt die Demokratie. Vor 175 Jahren trat das erste frei gewählte Parlament Deutschlands in Form einer Nationalversammlung in der Paulskirche zusammen. Mit einem Ziel: eine freiheitliche Verfassung für ganz Deutschland zu entwerfen. Auch wenn diese nie in Kraft trat, legte die Paulskirchenverfassung 1848/1849 den Grundstein für die deutsche Demokratie. Denn sie beinhaltete bereits wichtige Grundrechte, die das heutige Grundgesetz wesentlich geprägt haben. „Die Frankfurter Paulskirche ist eines der wichtigsten Symbole unserer heutigen Demokratie“, betont Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg. „Gerade in der heutigen Zeit, die von globalen Umbrüchen geprägt ist, wird deutlich, dass die Erinnerung an die Ursprünge der Demokratie von erstaunlicher Aktualität sind.“

Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf zahlreiche musikalische Bühnenhighlights, abendliche Inszenierungen, Theateraufführungen, Sonderausstellungen, Mitmach- und Informationsangebote, Vorträge und Diskussionen freuen. Die Ereignisse um die erste deutsche Nationalversammlung werden in unterschiedlichsten Formaten aufgegriffen und in zahlreichen Projekten erlebbar. In und um die Paulskirche können Gäste auf Zeitreise gehen, etwa bei einer Schaudebatte der Fliegenden Volksbühne Frankfurt, mit Virtual-Reality-Brillen von TimeRide oder in den Telefonzellen des Cockpit Collectives bei einem Live-Videocall mit nahmhaften Persönlichkeiten aus der Vergangenheit. Im Rahmen des Festes wird auch der Dokumentarfilm „Die Frankfurter Paulskirche – ein singulärer Ort“ im Kino des Deutschen Filmmuseums uraufgeführt. Dieser beleuchtet die einzigartige Bedeutung der Paulskirche als „Wiege der Demokratie“.

„Vier Tage Jubiläumsfeierlichkeiten sind auch für die Frankfurter Museumslandschaft sowie zahlreiche weitere Akteurinnen und Akteure aus dem kulturellen Leben und der freien Szene unserer Stadt ein Grund zu feiern. Sie bereichern das Jubiläumsprogramm mit ihren jeweiligen Perspektiven auf Geschichte und Gegenwart der Paulskirche sowie der deutschen Demokratie und 19 Museen bieten kostenlosen Eintritt“, bekräftigt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig. Wer sich mit zertifizierten Guides der Stadt auf Spurensuche der Demokratiegeschichte begeben will, kann an einem der Jubiläumsrundgängen teilnehmen. Diese sind bereits buchbar unter www.frankfurt-tourismus.de.

Ausgerichtet werden die Jubiläumsfeierlichkeiten durch die Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main (TCF). So blickt auch TCF-Geschäftsführer Thomas Feda erwartungsvoll auf die Feierlichkeiten: „Das 175. Jubiläum der ersten Nationalversammlung in der Paulskirche ist ein großartiger Anlass, nationalen und internationalen Gästen ein besonderes Demokratiefest mit einem herausragenden Programm zu bieten.“

Für ausgelassene Feststimmung sorgt das Bühnenprogramm: Am Römerberg und am Mainkai treten sowohl bekannte Künstlerinnen und Künstler wie die hr-Bigband mit Stargast Alice Merton, Max Herre, Joy Denalane und Patrice, Leslie Clio oder Loi, aber auch Newcomer und Chöre auf. Auch an die Kleinsten ist mit vielen Mitmachangeboten und Musik zum Mitsingen und Tanzen gedacht.

Besondere Höhepunkte des Festes bieten die Abendinszenierungen: Bei der „Ode an die Demokratie“ erleben Zuschauerinnen und Zuschauer eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit allen Facetten der Demokratie bei skulptural anmutenden Lichtprojektionen auf dem Main. Und der Walking Act DUNDU – Stuttgarts Riesen der Demokratie nimmt die Gäste mit einer leuchtenden Großpuppe auf eine Reise in die Geschichte.

Um die zahlreichen Facetten der Demokratie geht es auch im Rahmen von Symposien, Vorträgen, Diskussionen und Workshops etwa im Haus am Dom, der Evangelischen Akademie oder der Volkshochschule Frankfurt im Stadthaus. Das „Europa-Fest 2023 – Europe is yours!“ (19. Mai), organisiert von der Koordinierungsstelle EU-Angelegenheiten, richtet den Blick über die deutschen Grenzen hinaus. „Frieden und Demokratie in Europa sind untrennbar mit der Gründung der Europäischen Union verbunden, daher wollen wir die europarelevanten Aktivitäten in Frankfurt sichtbar machen und auch feiern“, so Eileen O’Sullivan, zuständige Dezernentin für Digitalisierung, Bürger:innenservice, Teilhabe und EU-Angelegenheiten. An den Ständen des Europa-Festes, dem „Europäischen Marktplatz“, präsentieren sich dabei u.a. EZB, EIOPA, EUNIC, EuropeDirect Darmstadt, Pulse of Europe, die EuropaUnion Frankfurt und die Städtepartnerschaften Frankfurts. An weiteren Ständen der Infomeile am Mainkai, beispielsweise beim Marktplatz der zivilgesellschaftlichen Organisationen `mitreden´ (20. und 21. Mai) können Gäste mit verschiedenen Vereinen, Verbänden, Institutionen und der Stabsstelle Bürger:innenbeteiligung ins Gespräch kommen. Neben dem Feiern der Gemeinschaft und der Vielfalt kommen so gesellschaftliche Teilhabe und gelebter Austausch nicht zu kurz.

Zum Demokratiejubiläum öffnet auch Frankfurts Rathaus seine Türen: Beim „Römer Open“ können Besucherinnen und Besucher am Samstag, 20. Mai, von 11 bis 19 Uhr „Demokratie erleben“. Auf vier Etagen präsentieren sich städtische Ämter, Betriebe, Gesellschaften und die Stadtpolitik. An allen vier Veranstaltungstagen finden darüber hinaus im Rathaus weitere Programmunkte wie Ausstellungen und Theatervorführungen statt.

Das gesamte Programm wird unter www.frankfurt-tourismus.de/paulskirchenfest veröffentlicht. Gedruckte Programmhefte sind ab dem 8. Mai in den Tourist Informationen am Hauptbahnhof und am Römer sowie in teilnehmenden Institutionen verfügbar (so lange der Vorrat reicht).

Landesregierung feiert „175 Jahre Paulskirche: Unsere Demokratie – Deine Freiheit“ mit umfangreichem Programm in ganz Hessen

Paulskirche Innenraum mit Empore, Farblithografie 1933. Historisches Museum Frankfurt.
Paulskirche Innenraum mit Empore, Farblithografie 1933. Historisches Museum Frankfurt.

Wiesbaden/Hanau. Mit einem umfangreichen Programm aus Veranstaltungen und Projekten wird die Hessische Landesregierung bis zum 21. Juli das Jubiläum „175 Jahre Paulskirche: Unsere Demokratie – Deine Freiheit“ hessenweit begleiten. „Die Paulskirche steht für den Ort, an dem vor 175 Jahren in Deutschland die Demokratie ihre Geburtsstunde erlebte, nachdem Bürgerinnen und Bürger zuvor unter Einsatz ihres Lebens für die Teilhabe an der politischen Willensbildung gestritten hatten“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein am Montag bei der Eröffnung einer von der Landesregierung präsentierten PLAYMOBIL-Ausstellung in Schloss Philippsruhe, die den Auftakt zur Veranstaltungsreihe des Landes Hessen bildet.

„Auch wenn die erste deutsche Demokratie am Ende scheiterte und es nach 1848/49 noch viele Jahrzehnte dauern sollte, bis die parlamentarische Demokratie zur Staatsform wurde: Was in der Paulskirche gesagt und aufgeschrieben wurde, prägt bis heute unser Zusammenleben. Die Frankfurter Paulskirche ist die Wiege der deutschen Demokratie“, sagte der Regierungschef und ergänzte: „Mit unserer Veranstaltungsreihe aus PLAYMOBIL-Familienausstellung, Vorträgen, Konzerten, einem Poetry Slam und einem Theaterstück an rund 50 Schulen möchten wir die Menschen auf unterschiedliche Weise dafür begeistern, sich mit diesem wichtigen Teil deutscher Geschichte, der in Hessen seinen Anfang nahm, näher auseinanderzusetzen.“

Zu den Höhepunkten der mehr als 100 Veranstaltungen, die in der Zeit vom 24. April bis zum 21. Juli 2023 in ganz Hessen stattfinden, zählen im Einzelnen:

  • PLAYMOBIL-Familienausstellung in Schloss Philippsruhe in Hanau

Der Hamburger Künstler Oliver Schaffer nimmt große und kleine Besucherinnen und Besucher in der PLAYMOBIL-Ausstellung in die Zeit der ersten deutschen Demokratie mit. In elf Dioramen, die aus 5.000 Figuren und 20.000 Einzelteilen gebaut sind, trifft deutsche Demokratiegeschichte auf detailreiche Bilderwelten. Für die Zeit zwischen 1815 und 1848 werden neben dem Wiener Kongress auch die industrielle Revolution und vor allem die Nationalversammlung nachgestellt.

Die Ausstellung ist vom 25. April bis zum 21. Juli im Schloss Philippsruhe in Hanau zu sehen. Für Kinder und Jugendliche ist der Eintritt frei.

  • Theaterstück „Einigkeit und Recht und Freiheit“ an Hessens Schulen

Unter dem Motto „Einigkeit und Recht und Freiheit“ nimmt der Autor und Schauspieler Tino Leo Schülerinnen und Schüler mit auf eine informative und humorvolle Reise zur ersten Revolution auf deutschem Boden. Das Ein-Personen-Theaterstück wird vom 27. April bis 12. Juli an rund 50 Schulen in Hessen aufgeführt.

  • Poetry Slam „Poetry for Democracy“

Wie gehen junge Menschen mit Demokratie um? Was bedrückt sie? Ist unsere Freiheit selbstverständlich? Die Hessische Staatskanzlei hat junge Menschen in Hessen aufgerufen, am Wettbewerb „Poetry for Democracy“ teilzunehmen und Poetry-Slam-Beiträge zum Thema Demokratie einzusenden. Die besten von ihnen nehmen am 29. April an einem Workshop mit professionellen Poetry Slammern teil und haben die Chance, ihr Können am 24. Juni im Theater im Pariser Hof in Wiesbaden vor Publikum unter Beweis zu stellen.

  • Konzerte des Landesjugendsinfonieorchesters Hessen

Das Landesjugendsinfonieorchester Hessen vereint die besten Nachwuchsmusikerinnen und Nachwuchsmusiker des Landes. Am ersten Mai-Wochenende gibt das Orchester drei Konzerte mit Werken aus der Zeit der Paulskirche (5. Mai Paulskirche Frankfurt, 6. Mai Stadthalle Wetzlar, 7. Mai Wilhelmsgymnasium Kassel). Das Konzert in Frankfurt findet vor geladenem Publikum statt, die Konzerte in Wetzlar und Kassel sind frei zugänglich.

  • Vortragsreihe

Welche Rolle spielten Frauen in der Paulskirche? Wie kam es zu Schwarz-Rot-Gold? Welche Bedeutung hat die Paulskirche heute noch? Diese und weitere Fragen beantworten namhafte Referentinnen und Referenten vom 24. April bis 26. Juni in einer 20-teiligen Vortragsreihe. Beteiligt sind unter anderem das Staatsarchiv Darmstadt, das Schloss Philippsruhe sowie die evangelische Kirche Wanfried.

  • Paulskirchenfest

Vom 18. bis 21. Mai findet am Mainufer in Frankfurt das Paulskirchenfest der Stadt Frankfurt statt. Am Eisernen Steg wird sich das Land Hessen mit einem eigenen Informationsstand beteiligen. Im Mittelpunkt stehen die Themen Demokratie, Frieden und Freiheit. Ein Rahmenprogramm ergänzt den Auftritt.

  • Comic-Lesungen an Schulen

Der Comic „Skizzen einer Revolution“ vom Jungen Museum Frankfurt zeigt die Geschichte einer jungen Frau in der Zeit um 1848. Die Landesregierung hat den Autor Christoph Tauber und die Zeichnerin Annelie Wagner engagiert, drei Lesungen des Comics zu machen. Auch beim Paulskirchenfest werden die beiden im Zelt der Landesregierung auftreten.

  • „Paulskirche trifft Kino“

Das Lichtspielhaus Lauterbach, das Murnau Filmtheater Wiesbaden und das Kino Heppenheim zeigen vom 7. Mai bis 8. Juni Werke zum Thema Freiheit. Auf dem Programm stehen unter anderem „Die Unbeugsamen“, „Und morgen die ganze Welt“ und „Film ohne Titel“.

  • Zusammenarbeit mit der Stadt Kelkheim

Kelkheim würdigt den berühmtesten Sohn der Stadt, den liberalen Politiker Heinrich von Gagern, mit einer Veranstaltungsreihe. Die Sonderausstellung unter dem Titel „Demokratie weiter denken – Die Freiherren von Gagern – Wegbereiter der parlamentarischen Demokratie in der Alten Kirche Hornau“ läuft vom 4. Mai bis 25. Juni.

Weitergehende Informationen und Termine zur gesamten Veranstaltungsreihe finden Sie unter paulskirche.hessen.de.

Unsere Demokratie und das freie Wort – Diskussion in der Paulskirche zum Auftakt der Woche der Meinungsfreiheit am 3.Mai 2023

Archivfoto © Foto Diether von Goddenthow
Archivfoto © Foto Diether von Goddenthow

Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg, Börsenverein und Buchmesse laden zum Diskussionsabend in die Paulskirche ein

2023 jährt sich die Deutsche Revolution von 1848 und die konstituierende Sitzung der deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zum 175. Mal. Freiheitliche Werte sind die Grundlage jeder lebendigen und vielfältigen Demokratie. Wie aber kann gesellschaftlicher Zusammenhalt heute gelingen? Und wie hält unsere Gesellschaft den Spannungen stand, die Freiheit mit sich bringt?

Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai und zum Auftakt der Woche der Meinungsfreiheit vom 3. bis 10. Mai 2023 geht es an diesem Abend um die zentrale Bedeutung des freien Wortes für Gesellschaft, Politik und Medien. Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Frankfurter Buchmesse laden zum Diskussionsabend am 3. Mai 2023 um 20 Uhr in die Frankfurter Paulskirche ein.

Die Veranstaltung gestalten mit:
• Igor Levit, Pianist und Aktivist
• Ministerin Nancy Faeser, Bundesministerin des Innern und für Heimat
• Michel Friedman, Philosoph und Publizist
• Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg
• Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
Moderation: Shila Behjat, Journalistin und Publizistin

Der Hessische Rundfunk ist Medienpartner der Veranstaltung und sendet einen Mitschnitt im Programm.
Für die Veranstaltung gibt es ein begrenztes Kontingent an Karten für Bürger und Bürgerinnen. Interessierte können sich bis 28. April 2023, 12 Uhr, per E-Mail an protokoll@stadt-frankfurt.de wenden. In der Anfrage sind Name, Vorname, Postanschrift und Mailadresse anzugeben. Nur Einzelpersonen können eine Karte anfragen (keine Begleitpersonen).

Die „Woche der Meinungsfreiheit“ wurde 2021 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels initiiert. Ziel ist es, mit einem breiten Bündnis eine Woche lang auf die Bedeutung des freien Wortes für unsere Gesellschaft aufmerksam zu machen. Zentrale Akteure der Initiative sind Buchhandlungen und Verlage. Darüber hinaus haben sich über 60 zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen der Woche der Meinungsfreiheit angeschlossen. Mehr unter: www.woche-der-meinungsfreiheit.de.

175 Jahre Nationalversammlung und 100 Jahre Inflation werden Schwerpunktthemen 2023 im Historischen Museum Frankfurt

Historisches Museum Frankfurt © Foto Diether von Goddenthow
Historisches Museum Frankfurt © Foto Diether von Goddenthow

Ganz im Zeichen zweier Jubiläen: 175 Jahre Nationalversammlung in der Paulskirche und 100 Jahre Inflation, werden 2023 im Historische Museum Frankfurt die Schwerpunktthemen der Ausstellungen und ihrer Begleitprogramme  sein.

„Inflation 1923 – Krieg, Geld, Trauma“

Jan Gerchow, Direktor des Historischen Museums Frankfurt. © Foto Diether von Goddenthow
Jan Gerchow, Direktor des Historischen Museums Frankfurt. © Foto Diether von Goddenthow

Zwar ließe sich die große Inflation des Jahres 1923 kaum „feiern“, so Jan Gerchow, Direktor des Historischen Museums Frankfurt, aber trotzdem widme das Historische Museum als einziges Museum diesem Thema eine große Ausstellung „im nationalen Rahmen und unter den Stichworten ‚Krieg, Geld und Trauma‘ mit unerwarteter und beängstigender Aktualität“. Dabei möchte das Ausstellungsprojekt die Begleiterscheinungen und die vielfältigen Folgen der großen Geldentwertung von 1923 in Deutschland ergründen. Mit hochaktuellen Bezügen wird es die Frage nach dem Zusammenhang von Krieg und Inflation stellen.

Die Vernichtung von Werten und die daraus resultierenden Versorgungskrisen, Produktionseinbrüche und zerstörten Existenzen waren, so Jerchow, traumatische Erfahrungen, die noch Jahrzehnte nachwirkten. „Rentiers, Geldbesitzende, Angestellte und der Mittelstand mit seinen Ersparnissen verloren alles, einzig der Staat blieb schuldenfrei zurück.“

Beispiele für Notgeld verschiedener Regionen  © Foto Diether von Goddenthow
Beispiele für Notgeld verschiedener Regionen © Foto Diether von Goddenthow

Künstlerische und literarische Zeugnisse geben einen kleinen symbolischen Abriss der Inflationserfahrungen jener schlimmen Hungerjahre nach dem ersten Weltkrieg. Dabei ist der Reigen weit gespannt von: Elias Canetti, Joseph Roth und Thomas Mann bis zu politischen Karikaturen des „Simplicissimus“ Im Ausstellungszentrum steht das Geschehen in der Stadt Frankfurt.

Ausstellungsimpression. © Foto Diether von Goddenthow
Ausstellungsimpression. © Foto Diether von Goddenthow

Das Inflationserleben jener Zeit um 1923 wird flankiert mit dem damit verbundenen nachfolgenden Aufstieg Hitlers und der zweiten Inflation 1945 mit anschließender Währungsreform 1948, und schließlich mit einem Zeitsprung die Folgen der Ereignisse 1990 und 2001.

Die Deutsche Bundesbank ist Kooperationspartner und finanzieller Unterstützer zusammen mit dem Bankhaus Metzler und der Frankfurter Sparkasse 1822.
3. Mai bis 10. September 2023

Demokratielabor – Vom Versprechen der Gleichheit

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

„Das Demokratie-Jubiläum begehen wir zusammen mit der ganzen Stadt“, freut sich Gerchow. So werde das Historische Museum zur Festwoche um den 18. Mai das „Stadtlabor zum Gleichheitsversprechen der Demokratie“ eröffnen. „Wie erlebe ich Demokratie? Wie kann politische Teilhabe für alle gelingen? Und wie sollen wir in Zukunft in Frankfurt zusammenleben?“, seien Fragen, die das Stadtlabor in circa 25 Ausstellungsbeiträgen nachgehen wolle, so Gerchow. Mitwirken werden daran unter Initiativen wie beispielsweise „Menschen ohne Papiere, Frauengruppen, Initiative Schwarze Menschen sowie Einzelne, um subjektive Perspektiven auf das Thema einzubringen und zu kommunizieren. Auch hier hier ist der Themen-Rahmen weit gespannt, bis hin zu Überlegungen, ob auch die Natur einen Anspruch auf demokratische Rechte habe.

13. Mai 2023 – 14.April 2024

Thementour – Demokratiegeschichte

Gleichzeit wird eine Thementour zur Demokratiegeschichte zu 30 Objekten der Dauerausstellungen des Hauses angeboten werden. Dabei sollen neue Perspektiven auf die deutsche Demokratie und ihres Geschichte rund um die 1948er Revolution vertieft und sichtbarer gemacht werden. Eine audiovisuelle Spur mit vier Mediastationen schafft daneben ein erweiterndes, vertiefendes multimediales Angebot, das auch zu Hause genutzt werden kann.
Die Werkschau von Barbara Klemm soll dann vom 9. November dieses bis Anfang April nächsten Jahres mehr als 300 Bilder zeigen, die für Klemms Blick auf die Stadt stehen, in der sie seit gut 60 Jahren lebt und fast ebenso lange fotografiert. Darunter sind Aufnahmen der Studentenunruhen, des Frankfurter Häuserkampfs und der Auseinandersetzung um den Bau der Startbahn West am Flughafen

Ab 13.Mai 2023 (diese Tour soll dauerhaft im Historischen Museum etabliert werden).

Barbara Klemm – Frankfurter Bilder
Mit rund 300 Bildern aus dem Blickwinkel der berühmten deutschen Fotografin Babara Klemm auf die Stadt Frankfurt präsentiert das Historische Museum am 9. November spannende zeitgeschichtliche Fotodokumente und Schnappschüsse. Babara Klemm war von 1970 bis 2005 als Redaktionsfotografin in den Ressorts Politik und Feuilleton für die Frankfurter Allgemeine Zeitung tätig, und hat, obwohl sie nicht für Frankfurt zuständig war, als Wahlfrankfurterin seit 1959 das (politische) Leben ab den 1960er Jahren (u.a.: APO, Frauenbewegung, Startbahn West usw.) abgelichtet.

9. November 1923 – 1. April 2024

Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1
60311 Frankfurt am Main
Tel +49 69 212 35599
Fax +49 69 212 30702
E-Mail info@historisches-museum-frankfurt.de

Astrid Wallmanns erste Station ihrer Sommerreise führt zur Paulskirche, der Wiege der Demokratie

„UNSERE DEMOKRATIE BRAUCHT WAHRE FREUNDE.  DER ‚BÜRGERVEREIN DEMOKRATIEORT PAULSKIRCHE‘  IST EIN SOLCH WAHRER FREUND.“, Landtagspräsidentin Astrid Wallmann Bild: (v.li.) Nargess Eskandari-Grünberg,Nargess Eskandari-Grünberg, Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt und Dezernentin für Diversität,  Landtagspräsidentin Astrid Wallmann; Bettina M. Wiesmann Vorsitzende Bürgerverein Demokratieort Paulskirche e.V. hinter dem mächtigen steinernen Rednerpult in der Paulskirche © Foto Diether von Goddenthow
„UNSERE DEMOKRATIE BRAUCHT WAHRE FREUNDE. DER ‚BÜRGERVEREIN DEMOKRATIEORT PAULSKIRCHE‘ IST EIN SOLCH WAHRER FREUND.“, Landtagspräsidentin Astrid Wallmann Bild: (v.li.) Nargess Eskandari-Grünberg,Nargess Eskandari-Grünberg, Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt und Dezernentin für Diversität, Landtagspräsidentin Astrid Wallmann; Bettina M. Wiesmann Vorsitzende Bürgerverein Demokratieort Paulskirche e.V. hinter dem mächtigen steinernen Rednerpult in der Paulskirche © Foto Diether von Goddenthow

Die Frankfurter Paulskirche gilt als „Wiege der deutschen Demokratie“. Am 18. Mai 1848 tagte hier erstmals ein gesamtdeutsches Parlament. Im kommenden Jahr finden aus diesem Anlass die Feierlichkeiten zum 175-jährigen Jubiläum statt. Im Rahmen ihrer Sommerreise besuchte Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) bereits in diesem Jahr die Paulskirche. Die Besichtigung der neuen und in Teilen interaktiven Ausstellung sowie ein Austausch mit dem Bürgerverein Demokratieort Paulskirche e.V. und Frankfurts Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) standen dabei auf dem Programm.

Die Landtagspräsidentin würdigte die Arbeit des vor rund zwei Jahren gegründeten Bürgervereins: „Den Demokratieort Paulskirche mit zu entwickeln und mit der eigenen Arbeit auch einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie in unserem Land zu leisten – dies hat sich der Bürgerverein auf die Fahnen geschrieben. Unsere Demokratie braucht wahre Freunde. In diesen bewegten Zeiten ganz besonders. Die Mitglieder des Bürgervereins sind wahre Freunde der Demokratie. Ich wünsche Ihrem noch jungen Verein, dass sich noch viele weitere Freunde der Demokratie Ihnen anschließen. Für Ihr großes ehrenamtliches Engagement möchte ich Ihnen auch im Namen des Hessischen Landtages ausdrücklich danken.“

Weiter sagte Astrid Wallmann: „Die Frankfurter Paulskirche ist ein nationales Symbol für Freiheit, Einheit und Demokratie in Deutschland. Gerade die Geschichte der ersten frei gewählten Nationalversammlung lehrt uns, wie zerbrechlich die Demokratie ist. Wir müssen sie und ihre Werte deshalb gemeinsam bewahren und dann, wenn es notwendig ist, auch entschieden verteidigen. Der hohe Wert unserer demokratischen Verfassung, auf der unsere Gesellschaft fußt, muss auch im Alltagsleben den Menschen in unserem Land immer wieder neu vermittelt werden. Zentralen Demokratieorten, wie der Frankfurter Paulskirche, kommt dabei eine wichtige Bedeutung zu. Sie sollen ‚lebendig‘ sein und die Menschen einladen, die Geschichte der Demokratie hautnah zu erleben.“

Die Landtagspräsidentin begrüßte in diesem Zusammenhang die Idee eines Hauses der Demokratie in Frankfurt. Hierfür setzt sich auch der Bürgerverein ein. Die Umsetzung des Vorhabens ist den Mitgliedern ein zentrales Anliegen. Geplant sind des Weiteren Veranstaltungen zu Themen zentraler Fragestellungen der Demokratie. Die historisch-politische Bildung liegt dem Bürgerverein am Herzen. In den Veranstaltungen wird die Geschichte der Nationalversammlung beleuchtet und die Frage gestellt, welche Rückschlüsse Politik und Gesellschaft daraus für die heutige Stärkung der Demokratie ziehen können.

Frankfurts Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg sagte: „Die Paulskirche steht für das unverbrüchliche Streben nach Demokratie, nach Freiheit und Menschenrechten. Im Jubiläumsjahr wollen wir die Demokratiebewegungen in Frankfurt und darüber hinaus feiern. Wir wollen dass die vielfältige Stadtgesellschaft sich in diesem Demokratieort wiederfindet und das Symbol Paulskirche zu ihrem eigenen macht.“

Die Vorsitzende des Bürgervereins Demokratieort Paulskirche, die ehemalige Bundestags- und Landtagsabgeordnete Bettina Wiesmann, sagte: „Als Vorsitzende des Bürgervereins Demokratieort Paulskirche e.V. freue ich mich sehr, dass die Hessische Landtagspräsidentin auf ihrer ersten Sommertour im neuen Amt gleich an der Frankfurter Paulskirche Station machte und auch unseren Verein besuchte. Unser Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Dieter Hein hat die Präsidentin, zusammen mit dem Kurator Philipp Sturm, gern durch die neue Ausstellung in der Rotunde geführt. Gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen Uta Rasche und Ansgar Kemmann haben wir uns über den anschließenden Austausch im Beisein der Frankfurter Bürgermeisterin gefreut. Kernanliegen des Bürgervereins ist es, unsere Verfassungsordnung gegen äußere und innere Bedrohungen, z.B. durch Extremisten und Staatsfeinde, aber auch im Angesicht von Politikverdrossenheit und demokratischer Apathie, zu verteidigen und zu stärken. Dazu wollen wir die Geschichte unserer Demokratie mit ihren Traditionslinien und ihren Brüchen am Gedenkort Paulskirche lebendig halten und zur Diskussion stellen – zunächst im Rahmen des 175. Jubiläums der Paulskirchenversammlung 2023/24. Das geplante Haus der Demokratie soll ein Ort der historisch-politischen Bildung und kritischen Reflexion werden, der auf Dauer und weit über Frankfurt hinaus die Demokratie schützt, stärkt und zu ihrer Weiterentwicklung in Europa beiträgt.“

Die Landtagspräsidentin überreichte bei ihrem Besuch der Vorsitzenden für die weitere Vereinsarbeit eine finanzielle Unterstützung aus Lottomitteln der Kanzlei des Hessischen Landtages über 500 Euro.© Foto Diether von Goddenthow
Die Landtagspräsidentin überreichte bei ihrem Besuch der Vorsitzenden für die weitere Vereinsarbeit eine finanzielle Unterstützung aus Lottomitteln der Kanzlei des Hessischen Landtages über 500 Euro.© Foto Diether von Goddenthow

Die Landtagspräsidentin überreichte bei ihrem Besuch der Vorsitzenden für die weitere Vereinsarbeit eine finanzielle Unterstützung aus Lottomitteln der Kanzlei des Hessischen Landtages über 500 Euro.

Die Paulskirche wird heute als Ausstellungs-, Versammlungs- und Gedenkort genutzt. Die Dauerausstellung „Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit“ wurde kürzlich neu gestaltet. Die digitale Ausstellung präsentiert unter anderem die wechselvolle Baugeschichte der historischen Paulskirche und des gegenwärtigen Gebäudes. Und sie bietet ebenso einen Überblick zur Frankfurter Nationalversammlung und deren Verfassungsgeschichte. Die Ausstellung ist täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Landtagspräsidentin Astrid Wallmann gemeinsam mit Bettina M. Wiesmann, der Vorsitzenden des Bürgerverein Demokratieort Paulskirche e.V. und Nargess Eskandari-Grünberg, der Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt und Dezernentin für Diversität beim  Rundgang durch die neue digitale Ausstellung in der Wandelhalle der Paulskirche. Diese präsentiert in sechs Stationen, in den Fensternischen gelegen, die wechselvolle Baugeschichte der historischen Paulskirche und des heutigen Gebäudes.© Foto Diether von Goddenthow
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann gemeinsam mit Bettina M. Wiesmann, der Vorsitzenden des Bürgerverein Demokratieort Paulskirche e.V. und Nargess Eskandari-Grünberg, der Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt und Dezernentin für Diversität beim
Rundgang durch die neue digitale Ausstellung in der Wandelhalle der Paulskirche. Diese präsentiert in sechs Stationen, in den Fensternischen gelegen, die wechselvolle Baugeschichte der historischen Paulskirche und des heutigen Gebäudes.© Foto Diether von Goddenthow

„Mit der neuen Dauerausstellung wird die Paulskirche zu einem noch spürbareren Ort deutscher Demokratiegeschichte. Hier bekommen die Besucherinnen und Besucher den Wert, aber auch die Zerbrechlichkeit der Demokratie intensiv vermittelt. Die Geschichte der Nationalversammlung hält auch für uns heute wichtige Erkenntnisse bereit. Gerade deshalb lege ich allen einen Besuch dieser Ausstellung ans Herz“, so die Landtagspräsidentin.