Kategorie-Archiv: Rathaus Wiesbaden

„Als würden sie uns das Existenzrecht absprechen“ – Theresa Breuer für Kabul-Luftbrücke mit dem Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage in Wiesbaden geehrt

"Es ist mir eine große Ehre hier ausgezeichnet zu werden von meiner Heimatstadt (...) Was für ein Privileg in diesem freien Land zu leben  und wertgeschätzt zu werden", freut sich, die Preisträgerin Theresa Breuer, am 20. Juli 2023 von  Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende bei einer Feierstunde im Wiesbadener Rathauses mit dem Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet wurde. © Foto Diether von Goddenthow
„Es ist mir eine große Ehre hier ausgezeichnet zu werden von meiner Heimatstadt (…) Was für ein Privileg in diesem freien Land zu leben und wertgeschätzt zu werden“, freut sich, die Preisträgerin Theresa Breuer, am 20. Juli 2023 von Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende bei einer Feierstunde im Wiesbadener Rathauses mit dem Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet wurde. © Foto Diether von Goddenthow

Am  Donnerstag, 20. Juli, verliehen Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr im Festsaal des Wiesbadener Rathauses der Journalistin und Filmemacherin Therese Breuer den den Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage für die Gründung der Kabul-Luftbrücke
In der Verleihungs-Urkunde heißt es: “Mit diesem Preis würdigen wir Ihr herausragendes Engagement für Frauen in Afghanistan vor der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 und für vor den Taliban fliehenden Menschen nach deren Machtübernahme im Jahr 2021 durch Gründung der ‚Kabul-Luftbrücke‘. Sie haben ohne Rücksicht auf sich selbst unter Inkaufnahme erheblicher eigener Gefahren Menschen gerettet und Zivilcourage in besonders herausragender Art und Weise gezeigt“. Die Laudatio hielt Antje Pieper, stellvertretende ZDF-Politikchefin und Moderatorin des „auslandsjournal“. Kulturell umrahmt wurde die Veranstaltung von Tänzerinnen der afghanischen Frauentanzgruppe „Atan“ in traditionellen Kostümen, die seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan nicht mehr öffentlich getragen werden dürfen.

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende © Foto Diether von Goddenthow
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende © Foto Diether von Goddenthow

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende betonte, dass „Theresa Breuer in herausragender Art und Weise Zivilcourage im Sinne von Ludwig Beck bewiesen habe, und es ihm eine besondere Freude sei, ihr als ehemalige Wiesbadenerin diesen Preis zu verleihen.“ Die Würdigung der Preisträgerin soll aber auch auf das Schicksal von Frauen in Afghanistan aufmerksam machen. Denn, so der Oberbürgermeister, geriete seit dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan zunehmend aus dem Blick, „dass Frauen vom Regime systematisch und massiv unterdrückt werden und ihnen vor allem der Zugang zu Bildung verwehrt wird. Auch in vielen anderen Ländern, etwa im Iran, schreitet die Unterdrückung von Frauen voran. Dagegen gilt es Zeichen zu setzen: für das Recht auf Bildung, Arbeit, Selbstbestimmung, Teilhabe an politischen Entscheidungen und am gesellschaftlichen Leben.“, so Mende.

Theresa Breuer hat im Jahr 2021 als freie Journalistin gemeinsam mit einer amerikanischen Kollegin einen Dokumentarfilm über afghanische Bergsteigerinnen gedreht. Diese Frauen versuchten, den höchsten Berg des Landes (Noshaq, 7.500 Meter) zu besteigen. Beide begleiteten die Afghaninnen bei ihrem Rekordversuch, der zugleich eine politische

Demonstration darstellte. Sie wollten beweisen, dass Frauen auch in einer patriarchalischen Gesellschaft ihren eigenen Weg gehen und Widerstände überwinden können. Es sind mutige Frauen, deren Mut nicht nur darin besteht, einen hohen Berg zu besteigen, obwohl keine der Frauen das je zuvor gemacht hatte. Siestellen sich damit gegen eine Gesellschaft, die Frauen bei vermeintlichem Fehlverhalten misshandelt, vergewaltigt und verstümmelt.

Oberbürgermeister Gerd Uwe Mende, Preisträgerin Theresa Breuer und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr. © Foto Diether von Goddenthow
Oberbürgermeister Gerd Uwe Mende, Preisträgerin Theresa Breuer und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr. © Foto Diether von Goddenthow

Nachdem am 16. April 2021 die damalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer infolge des Abzugs der Amerikaner auch den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan verkündete, kehrten die deutschen Truppen am 30. Juni 2021 nach Deutschland zurück.

Theresa Breuer gründete kurz darauf die Kabul-Luftbrücke, um Menschen auf der Flucht vor den Taliban in Afghanistan außer Landes zu bringen. Durch ihre Dreharbeiten über afghanische Bergsteigerinnen erkannte sie die Gefahr für die Protagonistinnen ihres Films und andere Menschen, die nicht auf den Evakuierungslisten standen. Bislang konnten weit über 3000  Menschen in Sicherheit gebracht werden. Breuer hat unter Inkaufnahme erheblicher eigener Gefahren Menschenleben gerettet.

„Aus eigner Idee, nicht, weil sie von außen angetrieben wurde“

Dr. Gerhard Obermayr. Stadtverordnetenvorsteher. © Foto Diether von Goddenthow
Dr. Gerhard Obermayr. Stadtverordnetenvorsteher. © Foto Diether von Goddenthow

Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr hob in seinem Grußwort besonders Theresa Breuers Eigeninitiative bei ihren lebensgefährlichen Unternehmungen hervor. Die Preisträgerin habe aus „eigener Idee heraus“ die Kabul-Luftbrücke initiiert „und nicht, weil sie dazu angetrieben wurde“, so Obermayr. Er zog Parallelen zu US-General Lucius D. Clay, der vor 75 Jahren auch aus eigenen Stücken heraus und gegen manche Widerstände, etwa der Briten, die Berliner Luftbrücke initiierte, weil er Menschen in höchster Not erlebte und sie nur durch die Initiierung der Luftbrücke zur Umgehung der sowjetischen Berlin-Blockade vor Hunger- und Kältetod retten konnte. Auch Theresa Breuer sei einfach nur ihrem Herzen gefolgt und habe aus sich selbst heraus die Initiative ergriffen, so Obermayr.

Der 11.September 2001 war „ihr journalistisches Erweckungserlebnis“ – Laudatio

Antje Pieper, stellvertretende ZDF-Politikchefin und Moderatorin des „auslandsjournal“. © Foto Diether von Goddenthow
Antje Pieper, stellvertretende ZDF-Politikchefin und Moderatorin des „auslandsjournal“. © Foto Diether von Goddenthow

Antje Pieper, die sich auf Anhieb mit der Preisträgerin ob ihrer Offenheit geduzt hat, kannte diese bislang nicht persönlich, aber „ich kenne viele Leute, die mit Dir zusammengearbeitet haben“, darunter die bekannte ZDF-Auslandskorrespondentin Katrin Eigendorf, die mit der Preisträgerin in Israel, im Libanon sowie in Afghanistan für das ZDF-Auslandsjournal zusammengearbeitet habe. Eigendorf beschriebe Theresa Breuer, so die Laudatorin, als einen stets lebenslustigen, umtriebigen Familienmenschen, der es liebe in der Welt unterwegs zu sein. Und wenn Theresa etwas mache, dann richtig. „Sie schenkt sich nichts, da übertrifft sie mich über ein Vielfaches, und du weißt, was das heißt.“, zitiert Antje Pieper Katrin Eigendorf, und fügt hinzu: „Wer Katrin Eigendorf kennt, der weiß, was das heißt.“ Theresa Breuer betone in Gesprächen immer wieder ihre „etwas manische Neugierde“,“ihre Abenteuerlust“, aber auch den Drang, „Dingen auf den Grund zu gehen“, „dran zu bleiben“, was die Grundvoraussetzungen für jedes Reporterleben seien, so Pieper. Ihr „journalistisches Erweckungserlebnis“, wie Theresa Breuer es selbst nenne, sei am 11. September 2001 gewesen, da war sie 14 Jahre, habe intuitiv gespürte, dass an einem einzigen Tag die Welt eine andere war, und sie wollte wissen warum. Damit war in gewisser Weise ihr beruflicher Weg ein wenig vorgezeichnet.

Mit eisernem Willen und Disziplin zur Extrembergsteigerin für einen Filmdreh
Eigentlich müsse man sich ja nur anschauen, so Pieper, was Theresa Breuer vor der Luftbrücke gemacht habe. Das eindrucksvollste Beispiel ihrer Arbeitsweise sei etwa ihre Vorbereitung ihres Filmprojektes. Dass afghanische Frauen das taten, „was noch nie Frauen davor gemacht haben“, sei das eine. Das andere war, dass auch Theresa Breuer zur Extrembergsteigerin werden musste, um auf den 7500 Meter hohen Berg zu kommen, so Pieper. Die Laudatorin erinnerte an ein eigenes Film-Projekt vor Jahren, als ihr Kamerateam wegen zu schweren Equipments bereits beim nicht mal 1000 Meter hohen Vulkan Stromboli, nördlich vor Sizilien gelegen, schlapp machte. Theresa Breuer habe sich auf die Dreharbeiten in einer Höhe bis 7.500 Metern „auf einem Laufband in einem Fitness-Studio in Kabul“ vorbereitet. „Sie hat die Steigung eingestellt, und 20 Kilo Gepäck auf den Rücken gepackt“ und unermüdlich trainiert. Das stehe für Pieper „symbolisch für ganz Vieles: Untrainiert erreicht keiner Gipfel. Eiserner Wille, Durchhaltefähigkeit. Wenn sie etwas erreichen will, dann kennt sie kein Nein und keine Grenzen. Sie schont sich selbst nicht“, ist Pieper voller Bewunderung für Theresas eisernen Willen und Durchhaltekraft.

Ihre Power halfen, Menschen aus der „Hölle von Kabul“ zu retten
Das seien natürlich Eigenschaften, die ihr zugutekamen, als sie Frauen und deren Familien half, dem Taliban-Regime aus Afghanistan zu entkommen. Theresa Breuer sei zwar Journalistin, habe aber „in dem Moment als sie die Luftbrücke gegründet hat, natürlich diese Rolle des ‚Nur Zusehens und Berichtens temporär verlassen“. Man könne wirklich nur erahnen, welchem Risiko sich die Preisträgerin ausgesetzt habe und was es hieße, im Chaos der Machtübernahme der Taliban, Menschen aus der „Hölle von Kabul“ zu retten. „Wir haben als ZDF auch versucht“, so Pieper, „unseren Producer mit Familie und seinen drei kleinen Kindern herauszufliegen. Er war eine Ortskraft vor Ort“. Ihre Kollegin Katrin Helwich habe damals, gefühlt Tag und Nacht, von Mainz aus telefoniert, ununterbrochen mit In- und Außenministerium. Sie habe mit allen möglichen Stellen gesprochen, um herauszufinden, wie die Familie durch das Chaos von Kabul in das Flughafengelände kommen kann.“ Das veranschauliche, was erst Theresa Breuer mit der Gründung der Kabul-Luftbrücke geleistet habe, so die Laudatorin. Mittlerweile konnten 3.750 Menschen mit Hilfe der Kabul-Luftbrücke vor den Taliban fliehen.

Was für ein Privileg in diesem freien Land zu leben und wertgeschätzt zu werden – Dankesworte der Preisträgerin

Preisträgerin Theresa Breuer. © Foto Diether von Goddenthow
Preisträgerin Theresa Breuer. © Foto Diether von Goddenthow

„Es ist mir wirklich eine riesige Ehre hier ausgezeichnet zu werden von meiner Heimatstadt“. Und läge auch eine gewisse Ironie darin, dass ihre Heimatstadt sie für ihren Kampf für Frauen in Afghanistan auszeichne, „deren Heimat ihnen das Existenzrecht fast schon abspricht“, dankte Therese Breuer, die sich angesichts ihrer häufigen Wohnortwechsel und ihres Nomadenleben weltweit schon immer mit dem Begriff Heimat schwergetan habe. Aber „kein Land auf der Welt hat mir auch so viel über mich selbst erzählt, wie Afghanistan“. Das wäre ihr sehr schmerzlich und in ganz vielen Situationen bewusst geworden, dass sie daheim mit ihrer Mutter im Kurpark beim Konzert mal laut gegrölt habe, als ein Mädchen aus Afghanistan zu ihr sagte, dass man ihre Stimme besser nicht hören solle. Oder beim Hockyspielen, wo in Afghanistan Mädchen mit Steinen beschmissen worden sind, oder als sie mit ihren Eltern Abitur gefeiert habe, und dann selbstverständlich zum Studieren nach Berlin und München ging, während eine afghanische Freundin klagte, dass „ihr Vater sie nicht studieren lassen will, weil das Risiko so groß sei, dass sie bei einem Selbstmordanschlag sterben“ könne, und es dann „ja eine Schande ist, wenn Fremde ihre Leichenteile aufsammeln würden.“ Oder dass sie früher auch Theater gespielt und natürlich ihre Eltern sie auch bei Theateraufführungen gesehen habe, während in Afghanistan der „Bruder einer Bergsteigerin beim Filmprojekt zu ihr sagte: „Wenn ich seine Schwester weiterhin filmen würde, würde er sie umbringen!“ Das war noch bevor die Taliban das Regime übernommen hatten. Und trotzdem haben Frauen in Afghanistan für ihre Emanzipation gekämpft. Es waren ganz ganz viele, „und ich hab die Frauen bewundert, ihren Mut bewundert, und war gleichzeitig so wahnsinnig froh, diesen Mut nicht haben zu müssen, weil ich in einer Gesellschaft aufgewachsen bin, wo so viel selbstverständlich ist, wo ich weiß, dass ich etwas wert bin. Das hat mir meine Familie gezeigt, und das hat mir auch meine Stadt gezeigt, und das zeigt sie mir bis heute, und das weiß ich wahnsinnig zu schätzen.“, dankt die Preisträgerin ihrem Schicksal, ihrer privilegierten Situation qua Geburt in Deutschland, was ihr aber erst richtig aus der Distanz in Afghanistan bewusst wurde.

Kulturell umrahmt wurde die Veranstaltung von  Tänzerinnen der afghanischen Frauentanzgruppe "Atan" in traditionellen Kostümen, die seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan nicht mehr öffentlich getragen werden dürfen. Hier nur von hinten u. mit unkenntlichem Gesicht. © Foto Diether von Goddenthow
Kulturell umrahmt wurde die Veranstaltung von Tänzerinnen der afghanischen Frauentanzgruppe „Atan“ in traditionellen Kostümen, die seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan nicht mehr öffentlich getragen werden dürfen. Hier nur von hinten u. mit unkenntlichem Gesicht. © Foto Diether von Goddenthow

„Als würden sie uns das Existenzrecht absprechen“
Kaum eine andere wie Theresa Breuer kennt so gut die derzeitige Situation afghanischer Frauen: „Frauen in Afghanistan können nicht mehr für sich selbst kämpfen“. „Sie können nicht mehr studieren. Sie dürfen nicht mehr reisen. Sie dürfen nicht mehr öffentlich singen, tanzen oder Theater spielen. Sie dürfen keine bunten Kleider mehr tragen. Sie können keinen Reisepass mehr beantragen, ohne dass männliche Verwandte ihre Zustimmung geben. Sie können das Haus nicht mehr verlassen ohne die Zustimmung eines männlichen Verwandten“.
Was für ein Unterschied wäre es doch hier in einem freiheitlichen Land wie Deutschland, wenn man hier die Mädchen, die gerade getanzt haben, in ihren bunten traditionellen afghanischen Kostümen erlebe, und spüre, wie viel Lebensfreude von ihnen ausginge. „All diese schönen Kleider, die wir eben beim Auftritt gesehen haben, werden inzwischen in Kabul aus den Läden genommen“, klagt die Preisträgerin. Und die Gesichter der Schaufensterpuppen würden gar schwarz angemalt. „Es ist einfach grauenhaft zu sehen. Es sei, so eine afghanische Freundin von ihr, „als würden sie uns das Recht absprechen, überhaupt zu existieren“. Theresa Breuer will daher weiterhin auf die Unterdrückung von Frauen in Afghanistan aufmerksam machen.

Zum Ludwig-Beck-Preis

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Mit dem Ludwig-Beck-Preis ehrt die Landeshauptstadt Wiesbaden Menschen, Institutionen oder Vereinigungen aus aller Welt, die sich mit besonderer Zivilcourage für das Gemeinwohl, das friedliche Zusammenleben der Menschen, die soziale Gerechtigkeit und die Grundprinzipien von Demokratie und Rechtsstaat eingesetzt haben. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Stadtverordnetenversammlung hat im Dezember 2003 beschlossen, zu Ehren von Ludwig Beck den Ludwig-Beck-Preis einzurichten. Der in Biebrich geborene Widerstandskämpfer Generaloberst Ludwig Beck, der sich in der Zeit des Nationalsozialismus gegen Adolf Hitler und seinen rassistischen Machtwahnstellte, bleibt auch in der heutigen Zeit ein Beispiel für besondere Zivilcourage. Er hätte nach dem Gelingen des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 deutsches Staatsoberhaupt werden sollen.

Dem Auswahlgremium zur Verleihung des Ludwig-Beck-Preises gehören der Oberbürgermeister, der Stadtverordnetenvorsteher sowie 17 weitere Vertreterinnen und Vertreter von Stadt, Kirchen, Organisationen, Vereinen und Medien an.

(Dokumentation Diether von Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Unter dem Motto „1 Quadratmeter Zukunft“ präsentiert sich die Wiesbadener Kreativwirtschaft vom 29. Juli bis 18. August im Rathaus

Vom 29. Juli bis zum 18. August 2023 zeigt sich die Wiesbadener Kreativwirtschaft im Foyer des Rathauses. Über zwanzig Unternehmen stellen ihre Vision für das Leben und Arbeiten im Jahr 2030 vor. Die gesamte Stadtgesellschaft ist zu diesem interaktiven Projekt eingeladen.

Die Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist vom 28. Juli bis 18. August 2023 im Foyer des Wiesbadener Rathauses zu sehen. Montags bis Freitag von 7 bis 19 Uhr und am Samstag von 9 bis 15 Uhr sind die Werke kostenfrei zugänglich.

Das Projekt

Wie werden wir als Gesellschaft in der Zukunft leben und arbeiten? Welchen Einfluss hat die Kreativwirtschaft auf die Entwicklung der Region? Und welche Beiträge leistet sie für eine lebenswertes 2030? Mit der Ausstellung „1 Quadratmeter Zukunft“ möchte der IHK-Ausschuss Kreative Wirtschaft einen regelmäßigen Dialog einleiten, um Wiesbaden und die Region zukunftsstark auszurichten. Dazu präsentieren Wiesbadener Kreative auf über 20 Stelen Ideen und Projekte, die Besucher:innen interaktiv kommentieren und weiterentwickeln können. Besonders im Fokus stehen Nachhaltigkeit, New Work sowie Spiel- und Begegnungsräume.

Die Mitwirkenden
Zu den Köpfen hinter der IHK-Ausstellung zählen Unternehmer:innen vieler Branchen, von Werbeagenturen und Designer:innen, über Filmschaffende, Architekturbüros bis hin zu Software-Häusern. Die gesamten Druck- und Herstellungskosten der Ausstellung wurden von der Oschatz Visuelle Medien GmbH & Co. KG gesponsert.

Die Positionen
Stephan Fink, Vizepräsident der IHK Wiesbaden: „Ich glaube, dass die Ausstellung interessante Impulse für die Stadtentwicklung zeigt. Damit wollen wir als IHK den regelmäßigen und intensiven Zukunftsdialog mit der Stadt weiter ausbauen, nun auch mit stärkerer Beteiligung der Kreativwirtschaft.“ Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende: „Die Kreativwirtschaft kann eine gute Rolle bei den notwendigen Transformationsprozessen in Wirtschaft und Gesellschaft spielen. Deshalb freue ich mich sehr auf die Ausstellung in unserem Rathaus und den von ihr ausgehenden Input für die Zukunft unserer Stadt.“

Bürgermeisterin und Wirtschaftsdezernentin Christiane Hinninger: „Ich freue mich, dass wir 1 Quadratmeter Zukunft in unserem Rathaus Raum geben können. Wiesbaden hat eine starke Kreativbranche, die auch international hohes Ansehen genießt. Die Ideen der Kreativen für unsere Stadt werden bestimmt spannende Impulse in die Diskussion über unser Wiesbaden im Jahr 2030 bringen.“

Das Zwischenfazit
Mehr als 500 Besucher:innen haben die Ausstellung bereits zur Premiere Ende 2022 im Alten Gericht besucht und sich eingebracht. „Mich begeistert, wie viele Kreative mitgemacht haben und wie spannend und divers die Ideen sind. Es gibt so viel Potenzial in dieser Stadt, das wir unbedingt nutzen müssen“, betont Daniel Oschatz, Vorsitzender des IHK Ausschusses Kreative Wirtschaft.

Der Hintergrund
Aussteller Folgende Unternehmen und Einrichtungen haben an der Realisierung der Ausstellung mitgewirkt: //Seibert/Media GmbH, 3deluxe, ansicht Kommunikationsagentur, BUSCHKIND UG, Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), Eibes Design, Fauth Gundlach & Hübl GmbH, Fink & Fuchs AG, Geschäftsstelle Kreativwirtschaft bei der HA Hessen Agentur GmbH, giinco GmbH, heimathafen Wiesbaden, Hochschule RheinMain, In Circulo UG/New Ordner Design, kraftundadel Werbeagentur, Kristen & Schmidt Tonstudio und Musikproduktion GbR, Lekkerwerken GmbH, Oschatz Visuelle Medien GmbH & Co. KG, Ponderosa Design, Q Kreativgesellschaft mbH, Scholz & Volker GmbH, UGW AG, Vorsicht Atelier für Kommunikation.
Die wachsende Kreativwirtschaft zählt mit rund 7.000 Mitarbeiter:innen in zukunftsfähigen Berufen zu den größten Arbeitgebern der Wirtschaftsregion Wiesbaden Der Ausschuss Kreative Wirtschaft der IHK Wiesbaden macht die geballte Kraft dieser Branche auch mit diesem Projekt sichtbar.
Weitere

Die öffentliche Finissage mit Bürgermeisterin Christiane Hinninger und IHK-Präsident Dr. Christian Gastl findet am 18. August um 17 Uhr im Rathaus statt.

Informationen zur Kreativwirtschaft in unserem Bundesland finden Sie bei der Geschäftsstelle Kreativwirtschaft des Landes Hessen: www.kreativwirtschaft-hessen.de/.

Theresa Breuer erhält am 20. Juli 2023 den Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage der Landeshauptstadt Wiesbaden

Der mit 10.000 Euro dotierte Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage wird in diesem Jahr an die in Wiesbaden geborene freie Journalistin und Filmemacherin Theresa Breuer verliehen für Ihre Initiative „Kabul-Luftbrücke“, durch die seit 2021 über 1000 vor den Taliban aus Afghanistan fliehende Menschen in Sicherheit gebracht werden konnten. Als Filmemacherin erkannte sie die Gefährdung für die Protagonistinnen ihres Films und weiterer Personen, die nicht auf den Evakuierungslisten standen, weswegen sie  unter Einsatz ihres eigenen Lebens entsprechend handelte.

Das Auswahlgremium zur Verleihung des Ludwig-Beck-Preises, dem der Oberbürgermeister, der Stadtverordnetenvorsteher sowie 17 weitere Vertreterinnen und Vertreter von Stadt, Kirchen, Organisationen, Vereinen und Medien angehören, möchte mit der Wahl von Theresa Breuer das Schicksal der afghanischen Menschen in den Blick der Öffentlichkeit zurückbringen und auf die Unterdrückung durch die Taliban aufmerksam machen. Insbesondere Frauen verlieren seit der Machtübernahme immer mehr Rechte. Die persönliche Freiheit, das Recht auf Bildung, Arbeit, Selbstbestimmung, Teilnahme an politischen Entscheidungen und am sozialen Leben, Meinungsfreiheit, das alles ist für die Menschen in Afghanistan in weite Ferne gerückt.

Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende verleihen den Preis am Donnerstag, 20. Juli, zum Jahrestag des im Jahr 1944 gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler. Der Namensgeber des Preises, Generaloberst Ludwig Beck, sollte nach dem Putsch das neue Staatsoberhaupt von Deutschland werden. Er wurde im Anschluss an das gescheiterte Attentat erschossen.

Die Preisverleihung findet im Großen Festsaal des Rathauses statt. Laudatorin für die Preisträgerin wird Antje Pieper sein, stellvertretende ZDF-Politikchefin und Moderatorin unter anderem des „auslandsjournal“.

Demokratie braucht verlässliche Daten – Statistisches Bundesamt wird 75 und Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 50 Jahre alt

Markus Richter, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, gratuliert Dr. Ruth Brand,  Präsidentin des Bundesamts (r.) und BiB-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Spieß (li) zu den Jubiläen des Statistischen Bundesamtes (75 Jahre) und des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (50 Jahre)  Foto Diether von Goddenthow
Markus Richter, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, gratuliert Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Bundesamts (r.) und BiB-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Spieß (li) zu den Jubiläen des Statistischen Bundesamtes (75 Jahre) und des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (50 Jahre) Foto Diether von Goddenthow

WIESBADEN – Am 5. Juli 2023 feierten zwei mit Wiesbaden untrennbare verbundene Behörden gemeinsam ihre Jubiläen: Das 1948 in Wiesbaden gegründete Statistische Bundesamt beging den 75. Jahrestag seiner Gründung, das 1973 ebenfalls in Wiesbaden gegründete Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) seinen 50. Gründungstag.

Der Festakt fand im Rahmen einer mehrtägigen Fachtagung im Rhein-Main CongressCenter (RMCC) in Wiesbaden statt. Mittlerweile liefere das Statistische Bundesamt (Statis) jährlich rund 400 Statistiken auf der Grundlage exakter Daten zu nahezu allen Lebensbereichen. Dies geschehe fachlich unabhängig, objektiv und neutral, sagte Ruth Brand, die Präsidentin des Bundesamts. Das Statis liefere damit Daten als Fundament für Entscheidungen von Politik und Verwaltung. „Unsere Daten sind die bestmögliche Annäherung an die Realität – und damit eine wichtige Grundlage für einen wissensbasierten Diskurs und ein wirksames Mittel gegen Desinformation“, sagte Brand. Dabei beantworteten die Statistiken der Behörde nicht nur Fragen zu Bevölkerungszahl, Zuwanderung und Konjunktur. Sie stellten beispielsweise auch fest, wie viele Kühe in Deutschland leben oder ob in einem Jahr mehr Kirschen oder Äpfel geerntet werden. Damit werde auch „ein besonderer Dienst an der Gesellschaft geleistet“, so Brand.

Dr. Markus Richter, Staatssekretär und Beauftragter für Informationstechnik der Bundesregierten, gratulierte in Vertretung von Bundesinnenministerin Nacy Faeser, die kurzfristig ihre Teilnahme absagen musste: „Ich gratuliere dem Statistischen Bundesamt und dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung sehr herzlich zu ihren runden Geburtstagen. Ihre Statistiken und Studien leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Demokratie in Deutschland. Politik braucht verlässliche, objektive und zuverlässige Daten. In Zeiten von Fake News und Desinformation gilt das umso mehr. Bei allen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen sind wir auf verlässliche Fakten angewiesen. Genau hierfür genießen beide Behörden hohes Ansehen und eine sehr große Glaubwürdigkeit. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt mein herzlicher Dank für ihre hervorragende Arbeit.“

Das Statistische Bundesamt erfüllt seit 75 Jahren eine wichtige Funktion als objektiver, neutraler und fachlich unabhängiger Informationsanbieter. Mit inzwischen rund 400 Bundesstatistiken stellt das Statistische Bundesamt ein umfangreiches, aktuelles und qualitativ hochwertiges Datenangebot für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zur Verfügung.

Präsidentin des Statistischen Bundesamtes Dr. Ruth Brand: „Amtliche, nach wissenschaftlichen Methoden erhobene Statistiken sprechen eine klare Sprache. Unsere Daten sind die bestmögliche Annäherung an die Realität – und damit eine wichtige Grundlage für einen wissensbasierten Diskurs und ein wirksames Mittel gegen Desinformation.“

Gerd-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, überreicht Plaketten der Stadt Wiesbaden an  Dr. Ruth Brand,  Präsidentin des Bundesamts (r.) und BiB-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Spieß (li) zu den Jubiläen des Statistischen Bundesamtes (75 Jahre) und des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (50 Jahre)  Foto Diether von Goddenthow
Gerd-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, überreicht Plaketten der Stadt Wiesbaden an Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Bundesamts (r.) und BiB-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Spieß (li) zu den Jubiläen des Statistischen Bundesamtes (75 Jahre) und des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (50 Jahre) Foto Diether von Goddenthow

Mit seinem umfassenden Datenangebot ist das Statistische Bundesamt die erste Anlaufstelle in Deutschland für statistische Informationen zur Bevölkerung, zur Wirtschaft oder zur Umwelt. Die Informationen aus der amtlichen Statistik sind die Grundlage für viele Entscheidungen in Politik und Wirtschaft. Sie sind zugleich ein wichtiger Bezugspunkt für die demokratische Willensbildung.

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) ist seit 50 Jahren ein hochgeachteter Informationsanbieter und Impulsgeber für Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Die international vernetzte Ressortforschungseinrichtung liefert fundierte wissenschaftliche Analysen und bereitet komplexe Sachverhalte zielgruppengerecht und verständlich auf.

BiB-Direktorin Prof. Dr. C. Katharina Spieß: „Evidenzbasierte Politik ist in einer Welt voller Fake News zentral. Hier kommen wir unserer Aufgabe nach, Forschung nach höchsten wissenschaftlichen Standards zu betreiben und forschungsbasierte Beratung der Politik sowie der öffentlichen Verwaltung zu liefern.“

Das BiB informiert umfassend über aktuelle Entwicklungen in der großen Bandbreite bevölkerungswissenschaftlicher Themen und zeigt Handlungsbedarfe auf, beispielsweise mit Blick auf den demografischen Wandel und seine Gestaltungsmöglichkeiten, die Chancengleichheit für unterschiedlichste soziale Gruppen, gleichwertige Lebensverhältnisse in den Regionen Deutschlands oder Perspektiven auf die Entwicklung der Weltbevölkerung.

Musikalisch begleitet wurde die Jubiläumsveranstaltung vom Polizeiorchester München. © Foto Diether von Goddenthow
Musikalisch begleitet wurde die Jubiläumsveranstaltung vom Polizeiorchester München. © Foto Diether von Goddenthow

Das Statistische Bundesamt blickt in einem Online-Dossier auf die wichtigsten Meilensteine aus 75 Jahren amtlicher Statistik im Dienste der Demokratie und deren Bedeutung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: www.destatis.de/75Jahre

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hat den veränderten Forschungsbedarf seit seiner Gründung vor dem Hintergrund demografischer und gesellschaftlicher Entwicklungen in einer Publikation dargestellt.

Die Geschichte des Statistischen Bundesamtes

Wiesbadener Kunstsommer an 23 Orten, mit 150 Aktionen und 70 Akteurinnen und Akteuren ab 1.Juni 2023

© Stadt Wiesbaden
© Stadt Wiesbaden

Der Kunstsommer Wiesbaden „FLUXUS S(I)EX TIES“ startet am Donnerstag, 1. Juni, mit einem interdisziplinären und stadtübergreifenden Programm für alle.
Die Landeshauptstadt Wiesbaden feiert wieder den Kunstsommer, der dieses Jahr unter dem Thema „FLUXUS S(I)EX TIES“ steht und zeitgenössische Kunst im Gedanken der Kunstströmung Fluxus befragt. 2022 wurden anlässlich des 60-jährigen Jubiläums von Fluxus als „warm-up“ für den Kunstsommer 2023 weibliche Fluxus-Positionen präsentiert, die in den 1960er- und 1970er-Jahren wesentlich zur Entstehung und Entfaltung der Kunstrichtung beigetragen haben. In diesem Jahr trifft man Fluxus-sympathisierende Akteurinnen und Akteure in den hiesigen Kultureinrichtungen der Stadt. Doch auch im öffentlichen Raum werden in den Wochen vom 1. Juni bis 23. Juli 2023 zahlreiche Veranstaltungen den Blick auf die Künstlerinnen, das Soziale, die Kunst und die Stadt neu in Szene setzen: 23 Orte – 150 Aktionen mit rund 70 lokalen und überregionalen Akteurinnen/Akteuren und Kollektiven – 12 Ausstellungen an 53 Tagen.

Der Wiesbadener Kunstsommer untersucht, inwiefern (weibliche) Rollenzuschreibungen den Alltag und die Gesellschaft prägen. Dabei beziehen viele der künstlerischen Positionen Wiesbaden selbst mit ein und blicken mit den Fragestellungen jedoch auch über lokale Themen hinaus.

„Ich freue mich sehr, dass der Kunstsommer Wiesbaden unter dem Thema ‚FLUXUS S(I)EX TIES‘ dieses Jahr wieder stattfindet und zwar mit einem stadtübergreifenden und interdisziplinären Programm, das zum Austausch und Perspektivwechsel einlädt. Ich möchte alle ganz herzlich einladen, daran teilzunehmen“, sagt Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Das vielfältige Programm bietet klassische Ausstellungsformate, darunter die bereits seit Januar laufenden Ausstellung von Annika Kahrs im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden, der am 1. Juni 2023 startenden Schau „magma mama : über wüten und wachsen“ der Schweizer Künstlerin Kira van Eijsden im Kunsthaus oder der am 4. Juni eröffnenden Präsentation „flugs flugs fLUXUS“ mit den Künstlerinnen Cambra Skadé, Gabrielle Hattesen, Romana Menze-Kuhn und dem Kollektiv FFx im frauen museum wiesbaden. Weiter geht es mit Performances, Happenings, künstlerische Interventionen und interaktiven Installationen. Diese werden sich fast beiläufig in den Alltag der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener ziehen – ganz im Sinne des historischen Fluxus‘, das anti-institutionell agierte; darunter die tänzerisch-intervenierenden Stadtrundgänge des kooperativen und interdisziplinären Projekts „Startbahn Fluxus“ des Hessischen Staatsballetts Wiesbaden gemeinsam mit der Hochschule RheinMain SG Media und der AMD Akademie Mode & Design Wiesbaden, die stadtübergreifende Intervention von Cem A. für das Museum Wiesbaden, die auf Dialog und internationale Vernetzung ausgelegten Kreativprojekte des Meeting of Styles, die subversive Guerrilla des AdHoc-Kollektivs oder die zum Diskurs einladenden Künstlerinnengespräche und Podiumsdiskussionen: Kunstformen im Sinne von Fluxus prägen bis ins 21. Jahrhundert hinein und fordern mal spielerisch, mal konfrontativ zum Perspektivwechsel des Alltags auf.

Dabei steht vor allem das Dialogische im Fokus, wie bei dem durch die Stadt tourenden, partizipativen Projekt „BOX CLUB“ des Frankfurter Kollektivs red park, die gemeinsam im Gespräch mit den Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern die Soundcollage der Stadt im Rahmen von persönlichen Gesprächen, spielerischen Experimenten und einem Podcast zusammenstellen werden.

Der Wiesbadener Kunstsommer tritt aus den Institutionen hinaus, fordert ein, fordert auf, und bietet den neuen Blick auf Bekanntes – so auch für das jüngere Publikum: Jugendliche ab zwölf Jahren können an Fluxus-Workshops zu unterschiedlichen Aktionen teilnehmen wie beispielswiese Graffitis auf großen Würfeln im Stadtraum gestalten oder Fluxus Sounds mit dem rolling art train produzieren.

„Der Aspekt der Teilhabe ist wohl das bedeutendste Charakteristikum der Fluxusbewegung. Das diesjährige Programm des Kunstsommers ermöglicht allen Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern sowie Besucherinnen und Besuchern der Stadt Wiesbaden, Kunst in unterschiedlichen Facetten zu erleben und das sehr niedrigschwellig. Eine Vielzahl von Aktionen laden zum Mitmachen ein. Das ist ein herausragendes Angebot, für das ich allen beteiligten Institutionen, Künstlerinnen und Künstlern, Kollektiven sowie dem Referat Bildende Kunst, Kulturamt Wiesbaden, meinen herzlichen Dank aussprechen möchte“, würdigt Karin Wolff, Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain, das Programm.

Das Programm des Kunstsommer 2023 wurde konzipiert von Jana Dennhard, Projektmanagerin (Kulturamt Wiesbaden), in Kooperation mit allen teilnehmenden Institutionen und Akteurinnen/Akteuren. Die Gesamtleitung hat Monique Behr, Leiterin des Referates Bildende Kunst.

Informationen
Informationen über das Programm findet man im Flyer oder über den digitalen Veranstaltungskalender, der unter www.wiesbaden-kunstsommer.de abrufbar ist. Ebenso informiert der Social Media Kanal wiesbaden.deineKultur unter Facebook: facebook.com/wiesbaden.deineKultur und Instagram:@wiesbaden.deinekultur.

Eintritt
Der Eintritt ist frei, außer im Nassauischen Kunstverein, im Museum Wiesbaden und im Staatsballett Wiesbaden.

Fluxus Poesie
Die Fluxus Poesie, Magnetwörter für den Kühlschrank, ist für fünf Euro in der Tourist Information, im Nassauischen Kunstverein und im Kunsthaus erhältlich.

Wir wollen Deine Poesie!
Alle, die Lust haben, ihre eigene Poesie zu kreieren, können diese an kunstsommer@wiesbaden.de schicken. Sie wird im Anschluss auf www.wiesbaden-kunstsommer.de online gestellt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Eröffnung
Die Eröffnung findet mit Kulturdezernent Axel Imholz, Karin Wolff, Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain, und Jana Dennhard, Projektmanagerin (Kulturamt), am 1. Juni um 19 Uhr im Kunsthaus statt. Die Eröffnung wurde in Kooperation mit Schülerinnen und Schülern der Friedrich-List-Schule geplant und umgesetzt und wird unterstützt durch Hofmann’s Catering, Percuma und Botanical sowie dem Weingut Kloster Eberbach.

Förderer und Partner
Unterstützt durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und die Nemetschek Stiftung. Medienpartner: sensor Magazin und City Cards.

Anlässlich 25 Jahre Städtepartnerschaft empfängt Oberbürgermeister Mende den Oberbürgermeister von Görlitz

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hat am Freitag, 5. Mai, den Oberbürgermeister von Wiesbadens Partnerstadt Görlitz, Octavian Ursu, im Rathaus empfangen. (vli.) Eva Wittig, Gert-Uwe Mende und  Octavian Ursu. © Foto Diether von Goddenthow
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hat am Freitag, 5. Mai, den Oberbürgermeister von Wiesbadens Partnerstadt Görlitz, Octavian Ursu, im Rathaus empfangen. (vli.) Eva Wittig, Gert-Uwe Mende und Octavian Ursu. © Foto Diether von Goddenthow

Bei dem Besuch tauschten sich die beiden Oberbürgermeister über die gemeinsamen Beziehungen aus. Kennengelernt hatten sich die beiden Rathauschefs bereits im Herbst 2020 bei einem Besuch von Oberbürgermeister Mende in Görlitz.

Mit einer Partnerschaft zwischen zwei innerdeutschen Städten zu einer friedlichen und freiheitlichen Entwicklung in Europa beizutragen, war das Ziel der im Jahr 1990 besiegelten Städtepartnerschaft zwischen Wiesbaden und Görlitz. Görlitz und Wiesbaden haben mit Prof. Dr. Gottfried Kiesow einen gemeinsamen Ehrenbürger – das ist bei keiner weiteren Wiesbadener Städtepartnerschaft der Fall.
In diesem Jahr feiert Görlitz das Jubiläum „25 Jahre Europastadt“. Am 5. Mai 1998 wurde die grenzüberschreitende Europastadt Görlitz/Zgorzelec proklamiert. Aus diesem Anlass ist der Oberbürgermeister Ursu von Donnerstag bis Samstag, 4. bis 6. Mai, in Wiesbaden. Am Freitag, 5. Mai, fand im Rathaus eine öffentliche Podiumsdiskussion mit dem Thema „25 Jahre Europastadt Görlitz – was kann Wiesbaden davon lernen?“ statt.
die Veranstaltung fand im Ratssaal des Wiesbadener Rathauses. statt. © Foto Diether von Goddenthow
die Veranstaltung fand im Ratssaal des Wiesbadener Rathauses. statt. © Foto Diether von Goddenthow

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende: „Städtepartnerschaften dienen der Verständigung und dem Austausch freundschaftlicher Kontakte zwischen Städten. Europa – die EU – ist bemüht, Frieden und Freiheit zu bewahren. Der bisher stabile lang andauernde Frieden in Europa ist weitgehend dem europäischen Integrationsprozess, der europäischen Friedensidee und eben auch dem freundschaftlichen und respektvollen Miteinander im Rahmen von Städtepartnerschaften zu verdanken. Der gegenwärtige Krieg und die Kämpfe in der Ukraine waren ein Schock für uns alle. Russland verstößt damit gegen das Völkerrecht, speziell gegen die Grundsätze der territorialen Integrität und souveränen Gleichheit aller Staaten. Unser aller Wunsch sollten Frieden, Freundschaft und Zusammenhalt in Europa, und auch darüber hinaus, sein. Die europäische Einigung kann nur gelingen, wenn die Menschen Europa als Friedensprojekt mit Herz und Verstand begreifen und begleiten. Deshalb ist mir die Beteiligung der Bürgerschaft an diesem Prozess so wichtig.“

Prof. Zeidler begeistert mit Vortrag „Rheuma und Kunst: Maler und ihre Krankheiten“ zum Auftakt des Patiententages

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende u. DGIM-Vorstandsvorsitzender  Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner ehren die mit 103 Jahren wohl älteste Wiesbadenerin und frühere Chefärztin der Gerontologischen Klinik. © Foto Diether von Goddenthow
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende u. DGIM-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner ehren die mit 103 Jahren wohl älteste Wiesbadenerin und frühere Chefärztin der Gerontologischen Klinik. © Foto Diether von Goddenthow

Beim Empfang zum Auftakt des 16. Wiesbadener Patiententages begeisterte Festredner Professor Dr. med. Henning Zeidler, ehemaliger Direktor der Klinik für Rheumatologie, Medizinische Hochschule Hannover, mit seinem Vortrag „Rheuma und Kunst: Maler und ihre Krankheiten“. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hatte am Freitagabend, 21. April, den Auftaktempfang zum 16. Wiesbadener Patiententag im Rahmen des 129. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin im Festsaal des Rathauses eröffnet.

„Zum 16. Mal haben sich die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin und die Stadt Wiesbaden zusammengetan, um im Rahmen des jährlichen Internistenkongresses zum einen die Fachthemen der versammelten Ärztinnen und Ärzte den Wiesbadener Bürgerinnen und Bürgern nahe zu bringen und gleichzeitig auf einem lebendigen Gesundheitsmarkt verschiedene Organisationen zu präsentieren, die zu vielen klinischen Fragen Gespräche, Informationen, Tests und auch Antworten bieten“, sagte Mende. „Der Internistenkongress ist das Flaggschiff der medizinischen Tagungen in Wiesbaden. Der gute Ruf Wiesbadens als exzellenter Standort für Gesundheitsthemen ist mit ihm untrennbar verbunden.“

„Der Patiententag ist eine echte Publikumsveranstaltung, gedacht für alle Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger. Er bietet Informationen von Fachleuten, medizinischen Organisationen und Selbsthilfegruppen für Patienten. Der Patiententag bietet den Bürgerinnen und Bürgern einen ‚niedrigschwelligen‘, also einen leichten und entspannten Zugang, die medizinische Wissenschaft besser nachzuvollziehen. Die hier gehaltenen Fachvorträge und Podiumsdiskussionen werden den Besucherinnen und Besuchern nicht nur Alltagshilfe sein, sondern sie auch mit neuen Erkenntnissen der medizinischen Forschung vertraut machen und sicher einen Beitrag zur Prävention leisten.“ bekräftigte der Oberbürgermeister.

Hocherfreut war der  Oberbürgermeister, die mit 103 Jahren wohl älteste Wiesbadenerin, die gebürtige Hamburger Ärztin, Dr. Inge-Maria Haeckelmann, im Ratssaal begrüßen zu dürfen. Anfang der 1980er Jahre war die Alternsmedizinerin nach Wiesbaden gekommen, wo sie als Chefärztin in der Geriatrischen Klinik bis zu ihrer Pensionierung tätig war. Gemeinsam mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM), dem Gießener Internisten und Rheumatologen Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, überreichte der Oberbürgermeister Dr. Haeckelmann eine Ehrenurkunde der „Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM).

„Rheuma und Kunst: Maler und ihre Krankheiten“

Festredner Professor Dr. med. Henning Zeidler, ehemaliger Direktor der Klinik für Rheumatologie, Medizinische Hochschule Hannover. Professor Zeidler sprach zum Thema „Rheuma und Kunst: Maler und ihre Krankheiten“  © Foto Diether von Goddenthow
Festredner Professor Dr. med. Henning Zeidler, ehemaliger Direktor der Klinik für Rheumatologie, Medizinische Hochschule Hannover. Professor Zeidler sprach zum Thema „Rheuma und Kunst: Maler und ihre Krankheiten“ © Foto Diether von Goddenthow

Der Gießener Internist und Rheumatologe Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, neuer Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) und Kongresspräsident, skizzierte die Themen des Patiententages und stellte  Professor Dr. med. Henning Zeidler, den Festredner des Auftaktempfangs  vor.

Bereits vor seiner Emeritierung 2007 hatte Prof. Zeidler begonnen, intensiv die Biographien großer Künstler vor dem Hintergrund ihrer Krankheiten aufzuarbeiten, insbesondere Lebensverläufe von rheumageplagten bekannten  Malern. In seinem Festvortrag „Rheuma und Kunst: Maler und ihre Krankheiten“ ging er auf die   Kranken- und Leidens-Geschichten von Auguste Renoir, Alexej von Jawlensky, Raoul Dufy sowie von Niki des Saint Phalles ein. Letztere litt  unter Lungenerkrankungen.
Dabei hinterfragte er, wie die Künstler zu ihrer Zeit mit  ihrer Krankheit umgingen, wie sie ihr Kranksein bewältigten, zu welchen schöpferischen Leistungen sie vor und nach Ausbruch ihrer Krankheit fähig waren. Wichtig war ihm auch zu erfahren, wie die betroffenen Künstler ihre Krankheit in ihren Bildern verarbeiteten, wie sie ihre Leiden selbst wahrnahmen im Vergleich zu den medizinischen Dokumenten. Zudem spann Prof. Zeidler einen Bogen zum Wandel in der Rheumatherapie von Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute.

 Auguste Renoir

Besonders schwer von rheumatoider Arthritis war einst der französische Maler Auguste Renoir (1841 – 1919) betroffen. Er war 54 Jahre alt, als die Krankheit bei ihm ausbrach. Aber aller Pein zum Trotz malte er immer weiter, täglich in seinem Garten und mit positivem Gemüt:   „Vor allem will ich die Menschen erfreuen mit allem, was schön ist“. Damit er das konnte, versuchte er die Beweglichkeit seiner Hände zu erhalten, unter anderem mit Jonglieren, Lederbällen werfen und Klavierspielen und ähnlichem. „Damit war Renoir quasi der Erfinder der Physiotherapie“, erklärte Zeidler. Zudem erhielt er  Medikamente wie Antipyrin, später dann Acetylsalicylsäure. Zudem: Wassergüsse, Bäderkuren. Irgendwann benötigte er Stock, Krücken und schließlich einen Rollstuhl mit Kissen und einen Tragestuhl, mit den man ihn vom Haus in den Garten heben konnte. Seine Schuhe musste er aufschneiden, um seinen schmerzenden Füße Platz zu verschaffen.
Als er nur noch vom Rollstuhl aus malen konnte und seine Finger sich zusehends verkrümmten, ließ sich Renoir die Pinsel zwischen seine bandagierten Hände und den mit Schlauchverband aus Leinen umwickelten Daumen stecken. Aus einer Fahrradmechanik baute er eine drehbare Staffelei. So konnte er selbst vom Sitzen aus durch Weiterkurbeln des mit Leinwand bespannten Untergrundgrundes weiterhin auch große Format malen. Sein größtes Ölgemälde „Les Baigneuses“ (1918/19) maß 160 x 110 cm, und hängt heute im Musée d’Orsay, Paris. Dass Renoir seine Krankheit damals dennoch so positiv bewältigen konnte lag sicher auch mit  auch an der guten Pflege und an dem Umstand, dass er praktisch täglich in seinem Garten sitzend, malen konnte.

Alexei Jawlensky 

Ausschnitt aus "Große Meditation" 1937
Ausschnitt aus „Große Meditation“ 1937

Einen sehr schweren Verlauf nahm die rheumatoide Arthritis beim Maler Alexej Jawlensky (1865 – 1941).  Sie brach 1929 aus, da war er 65 Jahre alt. Trotz zahlreicher Kuren und Behandlungen, zunächst mit Spermin-Injektionen, Röntgenstrahlen und Goldspritzen, später mit Pyramidon, Radiophan-Spritzen, Elektrobädern usw. war Jawlensky ab 1938 völlig gelähmt. Anders wie Renoir hat  Jawlensky ständig auch materielle Existenzsorgen, was sicherlich auch zum Verlauf seiner Krankheit mit beitrug.
An seiner speziell entwickelten Staffelei mit zwei Brettern waren acht Ölpapiere, oben und  unten je vier, mit Reißzwecken befestigt. Unten an der Staffelei waren zudem zwei Pflöcke so angebracht, dass  seine Palette sogleich an der Staffelei und seinen Knien aufliegen konnte, so dass er sie nicht mit einer Hand halten musste. Denn er benötigte beide Hände, um den Pinsel führen zu können.  Pinsel und Farben waren ebenfalls in unmittelbarer Reichweite positioniert. Diese krankheitsbedingten Einschränkungen sind auch der Grund dafür, weswegen Jawlensky seither nur noch in kleineren Formaten malte. Die Krankheit beeinflusste also Jawlenskys Werk gewaltig, viel stärker als im Fall Renoir, der unter größerer Anstrengung und mit „Tricks“ immerhin bis zuletzt seinem Stil treubleiben konnte. Bei Jawlensky entstanden erst durch die Bilder seine abstrakten Gesichter, etwa die Serie  „Meditationen“ in maximalen Bildformaten von 18 x 13 cm bis 24 x 10 cm. Aber seinem Ruhm tat dies keinen Abbruch, vielleicht im Gegenteil: Die abstrakten Gesichtern wurden fast so etwas wie sein „Markenzeichen“.

Raoul Dufy

Einen wiederum völlig anderen, sehr wechselhaften Verlauf nahm Raoul Dufys (1877 – 1953) rheumatische Erkrankung. Der französische Maler des Fauvismus, der 1937 das mit 600 m²  größte Bild der Welt „La Fée Electricité“ zur Weltausstellung schuf, wurde 1935 im Alter von 58 Jahren vom Rheuma erwischt. Sein Glück im Unglück war, dass  1950  der Bostoner Arzt Dr. Homburger in einer Kunstzeitung über ihn von  seinem Rollstuhlschicksal lass, und anbot, ihn mit der neuen Cortison-Therapie zu behandeln. Die Therapie war zunächst sehr erfolgreich. Schon innerhalb weniger Tage wurde er mobil, begann wieder zu malen, konnte Farbtuben selbst ausdrücken. Aber es gab Komplikationen. Er entwickelte das typische angeschwollene Cortinson-Gesicht, das so genannte Chushinggesicht. Er bekommt Osteoporose und ein Abszess am Gesäß. Dufy, so Prof. Zeidler, war einer der ersten mit Kortison behandelten Patienten, weswegen auch noch nicht viel über die Nebenwirkungen bekannt war. Zunächst verlief also seine Behandlung recht erfolgreich. Dufy konnte ohne erkennbare Veränderungen weiter malen. Aber es  gab schwere, später gar tödliche Nebenwirken wie innere  Darmblutungen. Diese wurden verursacht durch die gleichzeitige Gabe von    „hochdosiertem Aspirin“ und „Kortison“.

Niki des Saint Phalle

Niki des Saint Phalles Exponat der aktuellen Ausstellung NIKI DE SAINT PHALLE 3. FEBRUAR – 21. MAI 2023 in der Schirn  Kunsthalle Frankfurt. © Foto Diether von Goddenthow
Niki des Saint Phalles Exponat der aktuellen Ausstellung NIKI DE SAINT PHALLE
3. FEBRUAR – 21. MAI 2023 in der Schirn Kunsthalle Frankfurt. © Foto Diether von Goddenthow

Niki des Saint Phalle (1930 – 2002) war eine der populärsten Künstlerinnen ihrer Generation. Sie startete 1953 nach einem Nervenzusammenbruch ihre Künstlerkarriere. Das Ex-Modell wurde zunächst mit ihren Schießbildern und später mit ihren großformatigen Frauenfiguren, den Nanas, weltberühmt. In ihrer Selbstwahrnehmung der Krankheit glaubte Niki des Saint Phalles stets, dass vor die giftigen Dämpfe, die beim Schneiden von Styropor für ihre Großfiguren entstanden,  „ihre Lungen verätzt“ hätten. Professor Zeidler fand beim Studium ihrer Krankenakte jedoch heraus, dass Niki des Saint Phalles Leiden schon viel weiter in ihrer Biographie zurückreichte: So litt die Künstlerin  seit 1949 nach einer Bilddarmentzündung bereits unter schweren Atemproblemen, 1958 wurde eine erste Diagnose Pneumonie gestellt. Und, was auch kaum bekannt ist: Niki des Saint Phalles litt an einem angeborenen selektiven Immunglobulin-A-Mangel. Dies war eventuell eine der Hauptursachen ihres lebenslangen Leidensweges, so Prof. Zeidler. Denn zirka 30 Prozent der von diesem Immundefekt Betroffenen (1 zu 1000) leiden verstärkt unter Infektionen wie Sinusitis, Bronchitis, Lungenentzündung, manch einer auch unter Durchfall und  Autoimmunkrankheiten wie z.B. Lupus, rheumatoide Arthritis, Immunthyreoiditis, Morbus Crohn.

Die Lungenerkrankung beeinflusste auch Niki des Saint Phalles  künstlerisches Schaffen. Beispielsweise entstanden, nachdem sie in St. Moritz wieder gelernt hatte, frei durchatmen, ab 1979 ihre ersten berühmten Luftskulpturen „Skinnies“. Und nicht von ungefähr lebte Niki des Saint Phalles wegen des für ihre Lunge angenehmen Klimas am Ende ihres Lebens in San Diego, Kalifornien. Hier schuf sie ihren, von indianischen und mexikanischen Symbolen inspirierten Park „Califa“. Diesen konnte sie nicht mehr vollenden. Sie verstarb nach fünfmonatigem Klinikaufenthalt 2001 an akutem Atemnotsyndrom infolge ihrer Pneumonie.

Selten erhielt ein Vortragsredner einen solch lang andauernden Applaus wie Professor Dr. med. Henning Zeidler für seine hochinteressanten Ausführungen zum Auftakt des Patiententages.

Patiententag 

patiententag-2023Der Patiententag am Samstag, 22. April, von 9.30 bis 16 Uhr im Rathaus, Schlossplatz 6, war traditionell gut besucht und gab Laien wie Fachleuten Auskunft zu aktuellen Gesundheitsthemen. Vertreten waren Ärzte, Gesundheitsexperten von medizinischen und pflegerischen Einrichtungen sowie Vertreter von Selbsthilfegruppen. Einige der Vorträge wurden als Hybridveranstaltung durchgeführt und live ausgestrahlt.

(Diether von Goddenthow /Rhein-Main. Eurokunst)

Nachhaltigkeit im Mittelpunkt des dritten Tourismusdialogs „Stadt – Land – Gemeinsam Zukunft gestalten“

rheingaumusikfestival3,jpgDer dritte Tourismusdialog „Stadt – Land – Gemeinsam Zukunft gestalten“ der Destination „Wiesbaden Rheingau“ steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit.
Bei dem Dialog, der am Dienstag, 28. März, als kostenlose Präsenzveranstaltung im Kloster Eberbach stattfindet, werden die Möglichkeiten und Chancen eines nachhaltigen Tourismus anhand von Vorträgen und Talkrunden aufgezeigt. Empfehlungen und Anregungen für den eigenen Betrieb erhalten interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand von Beispielen aus der Praxis im Rahmen von Vor-Ort-Besichtigungen. Zum dritten Dialogforum im imposanten Kloster Eberbach begrüßen Julius Wagner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kloster Eberbach, Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises und Wiesbadens Wirtschaftsdezernentin Christiane Hinninger. „Nur, wenn wir gemeinsam handeln und voneinander und miteinander lernen, lässt sich der Tourismus in unserer Region langfristig nachhaltig gestalten“, begrüßen Stadträtin Christiane Hinninger und Landrat Frank Kilian die gemeinsame Initiative des Dialogformates. „Ein nachhaltiger Tourismus und eine nachhaltige regionale Vermarktung sind für eine zukunftsfähige Entwicklung der Region jenseits schnelllebiger Trends grundlegend. Davon profitieren das Gastgewerbe und alle weiteren Partner, die vor allem auf sanften Tourismus setzen“, betont Dr. Christian Gastl, Präsident der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden, die gemeinsam mit der Dehoga Hessen, der Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH, der Rheingauer Weinwerbung GmbH / Rheingauer Weinbauverband e.V., der Wirtschaftsförderung Rheingau-Taunus-Kreis, dem Zweckverband Rheingau und der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH den Tourismusdialog „Stadt | Land – Gemeinsam Zukunft gestalten“ veranstaltet.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten bei dem Tourismusdialog neueste Informationen zu der Destination „Wiesbaden Rheingau“, die sich im Zertifizierungsprozess um das Gütesiegel „TourCert“ befindet, das die Destination als nachhaltiges Reiseziel ausweist. Die Kosten für die Zertifizierung trägt die Destination „Wiesbaden Rheingau“, was den Anschluss für potenzielle Partner attraktiv macht. Über die Möglichkeiten, Partnerbetrieb der Destination zu werden, wird während der Veranstaltung entsprechend informiert. „Je mehr Partnerbetriebe sich der Destination ‚Wiesbaden Rheingau‘ anschließen, umso besser stehen die Chancen auf flächendeckende Nachhaltigkeit bei den zahlreichen und vielfältigen touristischen Angeboten in Stadt und Region“, unterstreichen Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH, und Dominik Russler, Geschäftsführer der Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH. TourCert wird ebenfalls am Dialog teilnehmen, das Zertifizierungsprogramm vorstellen und steht für alle Fragen rund um das Thema zur Verfügung.

Über „die besten fünf Gründe, warum Nachhaltigkeit Sie zukunftsfähiger und krisensicherer macht“, informiert Andreas Koch, Geschäftsführer blueContec GmbH, in einem Impulsvortrag, in dessen Verlauf auch Fachleute in einer Talkrunde über ihre Nachhaltigkeits-Arbeit informieren. Laura Sandmaier und Fabian Wolf von Hessen Tourismus referieren zum Thema „Nachhaltigkeit & Zielgruppe“, um nur ein paar Beispiele des vielfältigen Programms aufzuzeigen. Exkursionen am Nachmittag gewähren den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Einblicke in die ganzheitliche Bewirtschaftungsstrategie für das Kloster Eberbach, dessen Energiemanagement und das langfristige Ziel der CO2-Neutralität. Bei einer nachhaltigen Stadtführung durch die Wein-, Sekt- und Rosenstadt Eltville wird an ausgewählten Beispielen verdeutlicht, wie sich die Stadt unter dem Motto „Agenda 2023: Eltville übernimmt Verantwortung“ den künftigen Herausforderungen stellt. Ökologischer Weinbau und Maßnahmen rund um die Nachhaltigkeit stehen im Mittelpunkt des Besuchs bei Balthasar Ress in Eltville-Hattenheim. Hier können das Gutshaus, die Vinothek und die wineBANK besichtigt werden, und Inhaber und Geschäftsführer Christian Ress informiert über Maßnahmen und Visionen in Sachen Nachhaltigkeit.

Der Wiesbadener Helmuth-Plessner-Preis 2023 geht an französischen Philosophen Prof. Dr. Gérard Raulet

Der Wiesbadener Helmuth-Plessner-Preis, der in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben wird, geht an den französischen Philosophen und Germanisten Gérard Raulet.

Helmuth Plessner, 1892 in Wiesbaden geboren, war für die europäische Philosophie, Biologie und Soziologie ein bedeutender Impulsgeber und gilt bis heute als einer der wichtigsten Vertreter der „philosophischen Anthropologie“. Der Helmuth-Plessner-Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird alle drei Jahre von der Landeshauptstadt Wiesbaden in Kooperation mit der Helmuth Plessner-Gesellschaft an eine renommierte Persönlichkeit vergeben, die sich in der wissenschaftlichen oder außerwissenschaftlichen Öffentlichkeit um Aspekte des Plessner‘schen Werks in hervorragender Weise verdient gemacht hat.

An der Sitzung des Preiskuratoriums nahmen gleichberechtigt für die Helmuth-Plessner-Gesellschaft Prof. Dr. Carola Dietze, Prof. Dr. Marcus Düwell, Prof. Dr. Joachim Fischer, Prof. Dr. Volker Schürmann, die von der Stadt nominierten Mitglieder Prof. Dr. Tilman Allert, Jürgen Kaube, Prof. Dr. Eva Waller, sowie Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Kulturdezernent Axel Imholz teil.

„Es war eine interessante Sitzung, in der sich alle Beteiligten einmütig für den Preisträger ausgesprochen haben“, führt Kulturdezernent Axel Imholz aus. „Im Hinblick auf den 60. Jahrestag des Élysée-Vertrags, der gerade auch die Absicht des gegenseitigen Kulturaustauschs unterstreicht, freut es mich besonders, dass der Preis an einen Franzosen mit Leidenschaft für die deutsche Philosophie geht.“

Begründung zur Entscheidung: Gérard Raulet, geboren im August 1949, studierte bis 1969 an der École normale supérieure Lettres et sciences humaines in Saint-Cloud, ist ausgebildeter Deutschlehrer (agrégé d’allemand 1973), promovierte 1981 in Philosophie an der Universität Paris IV und habilitierte sich 1985 an der Universität Paris-Sorbonne, wo er bis 2020 als Professor für deutsche Ideengeschichte lehrte. 2006 veröffentlichte er das französische Standardwerk zur deutschen Philosophie im 20. Jahrhundert „La philosophie allemande depuis 1945“.

Gérard Raulet hat die gesamte Theoriegeschichte des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive der produktiven Entwürfe der 20er Jahre (Benjamin, Bloch, Marcuse, Scheler, Plessner) über die 60er Jahre (Habermas, Gadamer, Blumenberg, Jonas) bis in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts erschlossen und diskutiert. 2006 veröffentlichte er das französische Standardwerk zur deutschen Philosophie im 20. Jahrhundert „La philosophie allemande depuis 1945“ (Paris). Bemerkenswert an Raulets intellektueller Laufbahn ist, dass er, der zunächst in enger Verbundenheit mit der Kritischen Theorie zu arbeiten begann (Habermas, Honneth), Ende der 90er Jahre – im Zuge der deutschen Renaissance von Scheler und Plessner – in Paris eine nachhaltige Wende zur Philosophischen Anthropologie vollzogen hat, ohne seine Ursprünge je aus den Augen zu lassen. Bereits im erwähnten Buch „La philosophie allemande“ hat er ein einschlägiges Kapitel der „L’anthropologie philosophique et la psychoanalyse“ gewidmet und darin auch Plessner erstmals in Grundzügen dem französischen Publikum vorgestellt.

Das Tor zur französischen Plessner-Rezeption stieß Raulet weiter auf, indem er seit 2000 ein mehrjähriges trilaterales Forschungsprojekt (französisch-italienisch-deutsch) zur L’anthropologie philosophique: ses origines et son avenir – Die philosophische Anthropologie: Herkunft – Zukunft organisierte, das neben den wenigen expliziten vor allem den impliziten lebensphilosophischen und anthropologischen Bezügen zwischen deutscher und französischer Philosophie nachging.

Insgesamt wurden in der anhebenden französisch-deutschen Plessner-Diskussion relevante Parallelen nicht nur zu Bergson und Merleau-Ponty, sondern auch zur „französischen philosophischen Anthropologie im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts“ (Raulet) entdeckt, die zum Beispiel bei Canguilhem und Deleuze „den Zusammenhang zwischen lebendigen Körpern (und Leibern) mit ihren Umwelten auf nicht-reduktionistische, nicht-idealistische und nicht-mechanizistische Weise denkt“ (Anderson/Ebke/Nigrelli/Pagan 2022) und diesen Ansatz auch für einen komplexen, kritischen Begriff der Natur des Menschen durchhält. Parallel initiierte Raulet eine Buchreihe „Philosophische Anthropologie – Themen und Positionen“, in der er auch seine Studien unter dem seine Intention bezeichnenden Titel „Das kritische Potential der philosophischen Anthropologie“ (2020) publizierte.

Für Gérard Raulet spricht besonders, dass er entscheidenden Anteil daran hatte, dass die Philosophische Anthropologie und für ihn besonders der Beitrag Plessners in Frankreich diskutiert werden und dies schließlich auch zu einer – nach Jean Paul Sartres folgenreicher Übersetzung von Schriften Martin Heideggers und ihrer weiteren Rezeptionsgeschichte in unserem Nachbarland kaum mehr zu erhoffenden – öffentlichen Wirksamkeit beigetragen hat. Darüber entfaltete sich eine breite öffentliche Wirksamkeit der Ansätze und Gedanken im europäischen, vor allem im romanischen Raum.

Am Montag, 4. September, wird der Preis im Rathaus im Rahmen eines Festaktes übergeben. Ergänzend zu der Preisverleihung sind ein Vortrag des Preisträgers, eine wissenschaftliche Tagung zum Werk des Preisträgers, ein Stadtspaziergang auf den Spuren Plessners und eine Diskussion mit Wiesbadener Schülerinnen und Schülern vorgesehen.

Die Wettbewerbsauswahl des 19. Deutschen FernsehKrimi-Festivals

DFKF23_CD_Logo_Download_RZ_230113_CMYK_rot450Das Deutsche FernsehKrimi-Festival 2023 kann beginnen, die Nominierungen des Film- und Serienwettbewerbs stehen fest. Alle 15 Produktionen werden im Rahmen der Festivalwoche vom 12. bis 19. März 2023 in Anwesenheit der Filmschaffenden in der Caligari FilmBühne Wiesbaden gezeigt.

Im Wettbewerb um den Deutschen FernsehKrimi-Preis konkurrieren zehn Filme um den Titel, darunter fünf Premieren. Insgesamt reichten 13 Fernsehsender 53 Produktionen ein.

„Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist ein bedeutender Teil und einer der Höhepunkte des kulturellen Lebens der Landeshauptstadt in jedem Jahr. Wir freuen uns, bereits zum 19. Mal exzellente Fernsehkrimis und Krimiserien zu präsentieren sowie hervorragende und beliebte Akteurinnen und Akteure vor und hinter der Kamera begrüßen zu dürfen“, sagt Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Das Festival startet am Sonntag, den 12. März, mit der Verleihung des Ehrenpreises. Der Wettbewerb um den Deutschen FernsehKrimi-Preis wird am Dienstag, 14. März, um 18 Uhr eröffnet – mit der Premiere von „Polizeiruf 110 – Ronny” (MDR) in Anwesenheit der Regisseurin Barbara Ott und des Drehbuchautors Jan Braren. Im Anschluss begrüßt das Festival um 20:30 Uhr die Schauspielerin Ulrike Folkerts und Drehbuchautor Stefan Dähnert zur Vorführung einer Folge des Tatorts aus Ludwigshafen mit dem Titel „Lenas Tante” (SWR). Weitere acht Fernsehkrimis werden in den darauffolgenden zwei Tagen gezeigt.

Die Wettbewerbsfilme 2023 sind:

PREMIERE/WETTBEWERBSERÖFFNUNG: POLIZEIRUF 110 – RONNY (MDR)
Regie: Barbara Ott, Buch: Jan Braren, u.a. mit Claudia Michelsen, Felix Vörtler

PREMIERE: DAS SCHWEIGEN DER ESEL (ORF/ARTE)
Regie und Buch: Karl Markovics, u.a. mit Karl Markovics, Julia Koch

PREMIERE: DAS MÄDCHEN VON FRÜHER (ZDF)
Regie: Lena Knauss, Buch: Martina Mouchot, u.a. mit Nina Kunzendorf, Godehard Giese

PREMIERE: TATORT – DAS GEHEIME LEBEN UNSERER KINDER (SWR)
Regie: Kai Wessel, Buch: Astrid Ströher u.a. mit Eva Löbau, Hans-Jochen Wagner

HESSEN-PREMIERE: TATORT – VERBORGEN (NDR)
Regie: Neelesha Barthel, Buch: Julia Drache, Sophia Ayissi, u.a. mit Wotan Wilke Möhring, Franziska Weisz

DAS WEISSE SCHWEIGEN (RTL+/VOX)
Regie: Esther Gronenborn, Buch: Esther Gronenborn, Sönke Lars Neuwöhner, u.a. mit Julia Jentsch, Kostja Ullmann

DIE MACHT DER FRAUEN (ZDF/ARTE)
Regie und Buch: Lars Becker, u.a. mit Natalia Wörner, Fritz Karl

SOLO FÜR WEISS – TODESENGEL (ZDF)
Regie: Gunnar Fuß, Buch: Mathias Klaschka, u.a. mit Anna Maria Mühe, Camill Jammal

SPURLOS IN ATHEN (ARD DEGETO)
Regie: Roland Suso Richter, Buch: Gernot Krää, u.a. mit Silke Bodenbender, Yousef Sweid

TATORT – LENAS TANTE (SWR)
Regie: Tom Lass, Buch: Stefan Dänert, u.a. mit Ulrike Folkerts, Ursula Werner

Im Wettbewerb Krimiserie des Jahres gehen fünf Serien ins Rennen, darunter eine Premiere. Hier reichten insgesamt zehn Sender und Streamer 14 Produktionen ein.

„Starke Klickzahlen in Sender-Mediatheken und auf Streaming-Seiten halten den Serienboom weltweit am Laufen. Aus Deutschland kommen herausragende Krimiproduktionen und wir freuen uns, die fünf spannendsten hier auf dem Festival zu präsentieren – darunter ein hochaktueller Politthriller sowie ein nervenaufreibender True Crime-Alptraum”, so Festivalleiterin Cathrin Ehrlich.

Alle 5 Wettbewerbsserien in der Übersicht:

BABYLON BERLIN, Staffel 4 (SKY/ARD DEGETO), Regie: Tom Tykwer, Achim von Borries, Henk Handloegten, Tom Tykwer, Buch: Achim von Borries, Henk Handloegten, Tom Tykwer, Khyana El Bitar, Bettine von Borries, u.a. mit Volker Bruch, Liv Lisa Fries

EUER EHREN (ARD DEGETO/ORF), Regie: David Nawrath, Buch: David Marian, David Nawrath, basierend auf der israelischen Originalserie „Kvodo” von Ron Ninio und Shlomo Mashiach, u.a. mit Sebastian Koch, Paula Beer

GERMAN CRIME STORY – GEFESSELT (Prime Video), Regie: Florian Schwarz, Buch: Michael Proehl, Dirk Morgenstern, Max Eipp, Dinah Marte Golch, Mark Monheim, u.a. mit Oliver Masucci, Angelina Häntsch

MUNICH GAMES (SKY), Regie: Philipp Kadelbach, Buch: Michal Aviram, Martin Behnke, u.a. mit Seyneb Saleh, Yousef Sweid

PREMIERE: ZWEI SEITEN DES ABGRUNDS (RTL+/WARNER TV SERIE), Regie: Anno Saul, Buch: Kristin Derfler, u.a. mit Anne Ratte-Polle, Anton Dreger

Der Serienwettbewerb wird am Montag, den 13. März, ab 17 Uhr ausgetragen. Die Preisverleihung des 19. Deutschen FernsehKrimi-Festivals findet am Freitag, den 17. März, um 20 Uhr in der Caligari FilmBühne statt. Die Moderation der Film- und Seriengespräche übernimmt erneut der renommierte Filmjournalist Knut Elstermann.

Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag, 3. März, ab 10 Uhr in der Tourist-Information, Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden und auf der Website des Festivals unter www.fernsehkrimifestival.de.

Über das Festival:
Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die HessenFilm und Medien GmbH, dem Hessischen Rundfunk und der SV SparkassenVersicherung, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden und dem Wiesbadener Kurier.

Weitere Infos: Fernsehkrimifestival