Kategorie-Archiv: Museum Künstlerkolonie Darmstadt

RAUMKUNST – MADE IN DARMSTADT 1904 bis 1914 im Westflügel des Museum Künstlerkolonie

Installationsansicht „Raumkunst – Made in Darmstadt 1904–14“, Museum Künstlerkolonie, Institut Mathildenhöhe Darmstadt, 2021, Foto: Gregor Schuster
Installationsansicht „Raumkunst – Made in Darmstadt 1904–14“, Museum Künstlerkolonie, Institut Mathildenhöhe Darmstadt, 2021, Foto: Gregor Schuster

Das Institut Mathildenhöhe präsentiert vom 1.06.2021 bis 28.11.2021 den zweiten Teil der neustrukturierten Sammlungsausstellung zur wegweisenden Raumkunst der Künstlerkolonie Darmstadt im Westflügel des Museum Künstlerkolonie

DIE NEUE SAMMLUNGSSCHAU TEIL 2
Im Zentrum der neuen Sammlungspräsentation im Museum Künstlerkolonie stehen die drei großen Baukunstausstellungen, die 1904, 1908 und 1914 auf der Mathildenhöhe stattgefunden haben. Anhand thematischer Schwerpunkte stellt die Ausstellung das innovative Schaffen und die kreativen Leistungen der Mitglieder der Künstlerkolonie Darmstadt (1899–1914) am Beginn des 20. Jahrhunderts heraus.

Anknüpfend an „Raumkunst – Made in Darmstadt 1901“ nimmt auch der zweite Teil der Sammlungsausstellung Bezug auf die Idee der Künstlerkolonie-Mitglieder, mit jedem einzelnen Projektentwurf eine Durchdringung von Kunst und Alltag zu erreichen. Einzelne Objekte sollten nicht nur ästhetisch gestaltet sein, sondern im Zusammenspiel – als Teil komplett durchgestalteter Raumarrangements – zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen. Die Künstlerkolonie-Mitglieder leisteten mit der Erbauung und Einrichtung musterhafter Wohnhäuser wichtige Beiträge zur Ästhetisierung des Alltagslebens. In der Sammlungspräsentation wird die Idee einer neuen Wohnkultur anhand mehrerer innovativer Raumensembles erlebbar gemacht.

Teil 2 der neuen Sammlungsschau umfasst den Westflügel im Museum Künstlerkolonie: Ein Kubus, dessen Wände der Katalog zur zweiten Künstlerkolonie-Ausstellung von 1904 schmückt, empfängt die Besucher*innen. Für die Dreihäusergruppe, die 1904 von Olbrich errichtet wurde, oder das Arbeiterhaus Opel, das auf der Hessischen Landesausstellung 1908 präsentiert wurde, entwarfen die Künstlerkolonie-Mitglieder sämtliche Details der Inneneinrichtungen: von Möbeln, Teppichen und Vorhängen über Skulpturen, Gläser und Besteck. Bahnbrechend war dabei die Tatsache, dass alle Ausstattungsgegenstände käuflich erworben werden konnten. Im Rahmen der letzten Künstlerkolonie-Ausstellung plante der Architekt Albin Müller eine dreigeschossige Miethäusergruppe, in der ebenso moderne wie kostengünstige Inneneinrichtungen zu bewundern waren. Es war das erste Mal in der Geschichte von Architekturausstellungen, dass ein solcher Gebäudekomplex gezeigt wurde.

Die Neupräsentation fokussiert in unterschiedlichen Schwerpunkten auf die Entwicklung eines neuen ästhetischen Leitbilds, das Funktionalität, Einfachheit und serienmäßig hergestellte Waren mit innovativen Vertriebswegen verband. Vor allem Joseph Maria Olbrich und Peter Behrens setzten mit ihrer zukunftsorientierten Architektur und ihrer modernen Innenraumgestaltung neue Maßstäbe, die in dem 1907 gegründeten Deutschen Werkbund weiterentwickelt wurden. Emanuel Josef Margold entwarf für die Firma Bahlsen farbenprächtige Keksdosen, die sich durch ihren enormen Wiedererkennungswert auszeichneten. Margolds Entwürfe, wie auch die Produkte, die Behrens für die Delmenhorster Linoleumfabrik „Anker-Marke“ und das Industrieunternehmen AEG gestaltete, waren vorbildhaft für die Corporate Identity von Unternehmen, die heute Voraussetzung einer erfolgreichen Firmenstrategie ist.

Die Mitglieder der Künstlerkolonie Darmstadt beteiligten sich an allen wichtigen nationalen und internationalen Ausstellungen der Zeit. Die Sammlungspräsentation verdeutlicht anhand ausgewählter Beispiele, wie außerordentlich erfolgreich die Künstler mit Inneneinrichtungen und Gebrauchsgegenständen auf der Weltausstellung in Brüssel 1910 oder der ersten Leistungsschau des Deutschen Werkbundes in Köln 1914 vertreten waren. Deutlich wird, dass insbesondere die Künstlerkolonie-Ausstellung von 1901 wesentliche Maßstäbe zur Entwicklung der Kunstreform und des Ausstellungswesens am Beginn des 20. Jahrhunderts gesetzt hat und so entscheidend zum positiven Wandel in der Rezeption der Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“ beitrug.

Die Ausstellung wird begleitet von digitalen Vermittlungsangeboten wie einem zweisprachigen Audioguide und einer 3D-Visualisierung der Künstlerkolonie-Ausstellung von 1914. Neukonzipierte Tablet-Stationen reich an historischem Bildmaterial machen die Exponate in ihren ursprünglichen Raumkontexten erfahrbar.

Dr. Philipp Gutbrod, Direktor des Institut Mathildenhöhe Darmstadt, erklärt: „Die neue Sammlungsausstellung begleitet die Bewerbung der Mathildenhöhe Darmstadt um die Anerkennung als UNESCO-Welterbestätte. Sie stellt die bahnbrechenden Ideen und die internationale Strahlkraft heraus, die von den Protagonisten der Künstlerkolonie Darmstadt ausgegangen sind.“

Vom 03. Oktober 2021 bis 30. Januar 2022 feiert das Institut Mathildenhöhe den 150. Geburtstag des Architekten, Designers und Raumkünstlers Albin Müller. Die Ausstellung „albinmüller3 – Architekt Gestalter Lehrer“ präsentiert das facettenreiche Schaffen des Künstlerkolonie-Mitglieds in den Jahren 1900 bis 1914. Der Rundgang wird dabei nicht nur durch die historischen Bildhauerateliers, sondern auch durch die Sammlungspräsentation führen.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus passt das Museum das Rahmenprogramm den geltenden Vorgaben an. Interessenten mögen sich stets aktuell über die diesbezüglichen Regelungen zu den Veranstaltungen auf der Homepage, über Facebook oder Instagram informieren.

RAUMKUNST – MADE IN DARMSTADT 1901,
Museum Künstlerkolonie, Mathildenhöhe Darmstadt
Olbrichweg 15
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Wiedereröffnung des Museum Künstlerkolonie Darmstadt am 12. Mai 2020

Jugendstilfensterfront im Museum Künstlerkolonie Darmstadt © Foto: Diether v Goddenthow
Jugendstilfensterfront im Museum Künstlerkolonie Darmstadt © Foto: Diether v Goddenthow

Das Institut Mathildenhöhe Darmstadt wird das Museum Künstlerkolonie nach zweimonatiger Corona-bedingter Schließung am 12. Mai 2020 wieder öffnen.

„Unser Team freut sich, im Einklang mit der städtischen Vorgabe, das Museum für unsere Besucher*innen ab kommenden Dienstag wiederzueröffnen“, teilt Direktor Dr. Philipp Gutbrod mit. „Wir sind glücklich und erleichtert, zunächst den Ostflügel des Museums mit der Dauerausstellung ‚Raumkunst – Made in Darmstadt‘ zu unseren regulären Öffnungszeiten (Di-So, 11-18 Uhr) für die Öffentlichkeit zugänglich machen zu können und somit auch ein Stück Alltag wiederzuerlangen.“

Zum Schutz der Besucher*innen und Mitarbeiter*innen werden entsprechende Vorkehrungen im Museum getroffen, wie sie vom Robert Koch-Institut empfohlen werden. Denen zufolge ist nun vorgesehen, dass sich maximal vier Besucher*innen auf einmal in der Ausstellung aufhalten dürfen und sich mögliche Warteschlangen in den Außenbereich des Museums verlagern. Zudem ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes während des Besuchs obligatorisch.

„Wir müssen derzeit aufgrund der Hygienevorschriften leider auf die Ausgabe von unseren kostenlosen zweisprachigen Audioguide-Geräten verzichten. Stattdessen können unsere Besucher*innen auf dem eigenen Handy mit QR-Codes die Audiokommentare abrufen“, erklärt Stefanie Patruno, Kuratorin der Ausstellung und stellvertretende Direktorin.

Ein Besuch des Museum Künstlerkolonie ist nach wie vor ohne vorherige Anmeldung möglich. Auch der Museumsshop wird ab dem 12. Mai parallel zum Museumsbetrieb geöffnet sein, wobei hier nur eine Person eintreten darf. Durch die Einlassbeschränkungen können sich eventuelle Wartezeiten ergeben, für die das Museumsteam im Vorfeld um Verständnis bittet.

Führungen sowie andere Sonderveranstaltungen können aktuell leider nicht stattfinden. Das Museumsteam setzt daher weiterhin auf die digitale Kommunikation mit der Öffentlichkeit via Social Media:
@mathildenhoehe #mkkd #welterbewerden.

Institut Mathildenhöhe Darmstadt
Olbrichweg 15
64287 Darmstadt
www.mathildenhoehe.eu

Museum Künstlerkolonie Darmstadt zeigt OLAF NICOLAI Ausstellung „A light vapour emanating from bound matter as spirits running, along“

Aus "All Our Suns" (2019) von Olaf Nicolai
Aus „All Our Suns“ (2019) von Olaf Nicolai

Das Institut Mathildenhöhe Darmstadt präsentiert vom 8. Dezember 2019 bis 29. März 2020 im Museum Künstlerkolonie Skulpturen, Arbeiten auf Papier, Soundinstallation, Fotografien, Videos und Künstlerbücher des Wilhelm-Loth-Preisträgers 2017, Olaf Nicolai, mit dem etwas kryptisch klingenden Titel „A light vapour emanating from bound matter as spirits running, along“ (Ein leichter Dampf aus gebundenem Material ausströmend wie rennende Geister, entlang).
Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, 7. Dezember 2019 um 19 Uhr, mit einer Feier im Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt, Olbrichweg 10, 64287 Darmstadt. Die Ausstellung selbst wird im Museum Künstlerkolonie, Olbrichweg 13 A, gezeigt.

In der eigens für die Mathildenhöhe entwickelten mehrteiligen Installation inszeniert Nicolai, der international als einer der anerkanntesten Künstler seiner Generation gilt, erstmals eine Übersicht seines publizistischen Œuvres von der Buchkunst-Arbeit bis hin zur ephemeren Geste. In seinen Arbeiten umkreist Nicolai verschiedene wissenschaftliche und künstlerische Felder, nutzt historische, politische und philosophische Elemente als Ausgangspunkt für vielschichtige Installationen und interdisziplinäre Projekte. In einer technisch und stilistisch neuartigen und sehr spezifischen Sprache thematisieren seine Arbeiten Verschiebungen im Verhältnis von Körper, Raum und Bewegung sowie vor allem auch die hierdurch evozierten Imaginationen. Mit dieser Arbeitsweise ist von Beginn an die Produktion von Texten und Büchern verwoben, und folglich werden Nicolais Aktivitäten von zahlreichen Künstlerbüchern und anderen Publikationsformaten begleitet. Sie weisen nicht nur vielfältige Formen auf – von Stickern, Postern über Zeitungen und Webseiten bis hin zu einem digitalen Schriftfont, Filmskripten und Radiostücken –, sondern verorten auch das Format „Publikation“ in seinen möglichen Funktionen vollkommen neu. Instruktionen, Spielanleitungen, Quellensammlungen, Reader sowie Textcollagen, Bildtableaus und Zeichenbücher für Kinder werden zu Handlungsanweisungen mit reflexivem und spielerischem Potential.

Nicolai verweist hierbei nicht nur auf die tradierten Formen des „Künstlerbuchs“ vom klassischen Notiz- und Skizzenbuch bis zum konzeptionellen Werk; Er greift auch Notations- und Präsentationsmodi wissenschaftlicher, musikalischer und experimenteller Literaturen auf, die zwischen Recherchen und fiktionalen Improvisationen oszillieren – wie Aby Warburgs Arbeiten zum Mnemosyne-Atlas, die Text-Bildverschränkungen von Oskar Negt, Alexander Kluges „Geschichte und Eigensinn“ oder Klaus Theweleits „Männerphanstasien“. Zu nennen wären hier auch die Notationen Earle Browns, die Gedichte Inger Christensen und Texte von Autor*innen der Gruppe OuLiPo oder Jeff Noons Science-Fiction Narrative.
Die Ausstellung im Museum Künstlerkolonie übersetzt dieses mehrschichtige Produktionsprinzip von Nicolai für die Besucher*innen als einen Rundgang durch eine Abfolge kleiner installativer Inszenierungen.

DAS RAHMENPROGRAMM
Olaf Nicolais Publikationspraxis ist vor allem auch eine kollaborative. Neben der intensiven Zusammenarbeit mit Gestalter*innen, anderen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen, stehen auch künstlerische Strategien, die Aufträgen und Delegierungen nutzen und somit die Arbeitsteiligkeit zeitgenössischen Produzierens bewusst vorstellen. Diesen Aspekt strukturiert u.a. das Rahmenprogramm der Ausstellung, in dem ein Gespräch über Camouflage, Militär und Poesie mit dem Büchner-Preis-Träger Marcel Beyer sowie eine Veranstaltung mit Buchpräsentation des Künstlerbuchs „7 Postkarten für Innsbruck“ mit dem Verleger Jan Wenzel (Spector Books) stattfinden wird. An der Finissage wird es eine Wiederaufführung von „Escalier du Chant“ durch die Neuen Vocalsolisten Stuttgart geben, mit einer neu beauftragten Komposition von Isabel Mundry.
Im Frühjahr 2020 wird zudem ein Ausstellungskatalog mit großzügiger Unterstützung der BS Kulturstiftung Darmstadt erscheinen.

DAS MUSEUM
Die Ausstellung findet statt im 1901 erbauten Ernst Ludwig-Haus, dem heutigen Museum Künstlerkolonie. Dieses Haus markiert den Beginn der Künstlerkolonie Darmstadt, die auf Initiative von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein auf der Mathildenhöhe ein Ensemble aus Bau- und Kunstwerken sowie gestalteten Freiflächen geschaffen hat, das sich momentan auf der offiziellen Vorschlagsliste zur Anerkennung als UNESCO-Welterbestätte befindet. Im Sommer 2020 wird das Welterbekomitee über die Nominierung entscheiden. Olaf Nicolai nimmt in der aktuellen Ausstellung auf diesen besonderen Ort Bezug, indem er in der Ständigen Sammlung des Museums mittels zweier skulpturaler Interventionen mit Designikonen der Frühmoderne u. a. von Peter Behrens und Joseph Maria Olbrich in Dialog tritt.

Ausstellungsort:
Museum Künstlerkolonie
Olbrichweg 13 A
64287 Darmstadt

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr
Sonderöffnungszeiten:
Heiligabend, 24.12.2019: geschlossen
1. Weihnachtstag, 25.12.2019: geschlossen
2. Weihnachtstag, 26.12.2019: geöffnet
Silvester, 31.12.2019: geschlossen
Neujahr, 1.1.2020: geschlossen

Rahmenprogramm
FÜHRUNGEN
Jeden Sonntag um 15 Uhr, Museumseintritt zzgl. 3 Euro
englischsprachige Führungen jeden 1. Donnerstag im Monat um 16 Uhr, im Museumseintritt enthalten.

Vollständige Informationen zum Rahmenprogramm, Kinderführungen usw. finden Sie unter: www.mathildenhoehe.eu/olaf-nicolai

Termine im Museum Künstlerkolonie des Instituts Mathildenhöhe Darmstadt im Oktober 2019

Mathildenhöhe Darmstadt. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Mathildenhöhe Darmstadt. © Foto: Diether v Goddenthow

Nur noch bis zum 20. Oktober ist die Sonderausstellung „KünstlerHAUS – MeisterHAUS – MeisterBAU“ bei uns im Museum Künstlerkolonie zu sehen. Zum Endspurt der Ausstellung bietet das Institut Mathildenhöhe ein paar letzte Veranstaltungstermine an:
Am Donnerstag, den 17.10. um 19 Uhr hält Mariam Kamiab-Hesari einen Vortrag zum Thema „Mensch und Raum“ – die politischen Dimensionen der Meisterbauten im Konsum Mathildenhöhe.
Am Sonntag, den 6.10. um 15 Uhr findet die letzte Kinderführung durch die Sonderausstellung statt.
An den Sonntagen, 6.10, 13.10 und 20. 10. um 15 Uhr finden dann die letzten öffentlichen Führungen durch die Ausstellung statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Bereits jetzt steht das Team des Institut Mathildenhöhe Darmstadt in den Startlöchern für die kommende Sonderausstellung:
Vom 8.12.19 bis zum 29.03.20 zeigen wir eine Einzelausstellung des
Künstlers Olaf Nicolai im Museum Künstlerkolonie.
Olaf Nicolai wurde 2018 mit dem Wilhelm-Loth-Preis der Wissenschaftsstadt Darmstadt ausgezeichnet. Ausgewählte Werke des Künstlers werden auf der Mathildenhöhe in Dialog mit der Geschichte der Künstlerkolonie Darmstadt treten und somit neue Perspektiven auf die Alltagskultur der Moderne eröffnen.

ALLE TERMINE BIS 30. OKTOBER IM ÜBERBLICK

Sonntag, 6. Oktober 2019, 15 Uhr
Öffentliche Führung durch „KünstlerHAUS – MeisterHAUS – MeisterBAU“
Museumseintritt zzgl. 3 €

Sonntag, 6. Oktober 2019, 15 Uhr
Kinderführung durch „KünstlerHAUS – MeisterHAUS – MeisterBAU“
Kosten für die Führung: 3 € pro Kind – Museumseintritt frei, erwachsene
Begleitpersonen zahlen den ermäßigten Eintritt

Sonntag, 13. Oktober 2019, 15 Uhr
Öffentliche Führung durch „KünstlerHAUS – MeisterHAUS – MeisterBAU“
Museumseintritt zzgl. 3 €

Donnerstag, 17. Oktober 2019, 19 Uhr
VORTRAG
„Mensch und Raum“ – die politischen Dimensionen der Meisterbauten
Vortrag: Mariam Kamiab-Hesari
Ort: Konsum Mathildenhöhe, Pützerstr. 6, 64287 Darmstadt
Eintritt frei

Sonntag, 20. Oktober 2019, 15 Uhr
Öffentliche Führung durch „KünstlerHAUS – MeisterHAUS – MeisterBAU“
Museumseintritt zzgl. 3 €

Ort:
Institut Mathildenhöhe Darmstadt
Olbrichweg 15
64287 Darmstadt
www.mathildenhoehe.eu

Mathildenhöhe Darmstadt – Das Ausstellungsjahr 2018

Neuausrichtung der Sammlung. Foto: Diether v. Goddenthow
Neuausrichtung der Sammlung – Raumkunst – Made in Darmstadt. Foto: Diether v. Goddenthow

Auch in diesem Jahr erwartet Besucher auf der Darmstädter Mathildenhöhe im Ostflügel des Museums Künstlerkolonie wieder ein spannendes Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm. Die  Neu-Eröffnung des zur Zeit in Sanierung befindlichen Ausstellungshauses ist für das Jahr 2019 geplant.

Aktuelle Ausstellungen:

RAUMKUNST – Made in Darmstadt
Schon seit 27. Juli 2017 können Besucher des  Museums Künstlerkolonie  den ersten Teil der Sammlungsneugestaltung erleben und zahlreiche bislang noch nicht oder früher einmal gezeigte Exponate neu entdecken.  Nicht mehr chronologisch, sondern anhand thematischer Schwerpunkte wird den Besuchern das besondere Schaffen der Künstlerkolonie Darmstadt zwischen 1901–1914 und darüber hinaus präsentiert. „RAUMKUNST – Made in Darmstadt“ nimmt Bezug auf die Idee der KünstlerkolonieMitglieder, mit jedem einzelnen Projektentwurf eine Durchdringung von Kunst und Alltag zu erreichen. Einzelne Objekte sollten nicht nur ästhetisch gestaltet sein, sondern im Zusammenspiel – als Teil komplett durchgestalteter Raumarrangements – zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen. Dieses wegweisende Prinzip, die Kunstwerke und Möbel in Wohnräumen vollständig aufeinander abzustimmen, wird in der neuen Sammlungsausstellung anhand verschiedener Beispiele sichtbar. Präsentiert werden über 150 Möbel, Raumensembles, Keramiken, Bücher, Textilien, Skulpturen, Modelle, Gemälde, Druckgraphiken und Zeichnungen von u. a. Joseph Maria Olbrich, Peter Behrens, Hans Christiansen, Albin Müller.

Otto Bartning – Architekt einer sozialen Moderne

Ausstellungs-Impression. Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression.
Foto: Diether v. Goddenthow

Noch bis zum 18. März 2018 zeigt das Museum Künstler-Kolonie die Ausstellung des berühmte Baumeisters der Moderne „Otto Bartning – Architekt einer sozialen Moderne“. Otto Bartning hat die Kultur des Bauens im 20. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst. Ab 1918 entwarf er als Mitglied im Arbeitsrat für Kunst Konzepte einer Studienreform, auf die sich Walter Gropius bei der Gründung des Bauhauses in Weimar stützte. Bartnings berühmter expressionistischer Entwurf der Sternkirche von 1922 sowie die 1928 ausgeführte Stahlkirche revolutionierten den evangelischen Kirchenbau. Nach 1945 forcierte Bartning einen schlichten und am menschlichen Maß orientierten Wiederaufbau in Deutschland. Zugleich lieferte Bartning wichtige Impulse für die Nachkriegsentwicklung in Darmstadt, wo er seit 1951 lebte und wirkte. In der jungen Bundesrepublik trug er mit seinen Schriften, seinem einzigartigen Notkirchenprojekt, den Siedlungsbauten und Krankenhäusern bedeutend zur Förderung einer sozialen Moderne bei.

Neue Ausstellungen – Veranstaltungen

„Darmstädter Tage der Fotografie Perspektiven – Strategien fotografischen Handelns“ 

Vom 20.  bis 22. April 2018 starten wieder die „Darmstädter Tage der Fotografie Perspektiven – Strategien fotografischen Handelns“ als Ausstellung von sechs Fotografinnen und Fotografen sowie mit der Verleihung des Merck-Preises in den Bildhauerateliers des Museum Künstlerkolonie.

Internationaler Museumstag 2018

Am Sonntag, 20. Mai 2018 findet unter dem Motto:Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher der Internationaler Museumstag 2018 statt.

Darmstädter Jugendstiltage

Vom 18. – 20. Mai 2018 werden rund um die Mathildenhöhe wieder die Darmstädter Jugendstiltage gefeiert. Gab es im vergangenem Jahr eine gelbe Illumination, so wird am 19. Mai 2018 zur Nacht hin die Mathildenhöhe in rotes Licht getaucht werden. Es gibt wie immer wieder ein großes Musik- und Veranstaltungsprogramm, kulinarische Genüsse und gute Stimmung. Das  Museum Künstlerkolonie und Museumsshop sind  bis Mitternacht geöffnet.

Ulla von Brandenburg

Datei herunterladen [JPG | 1.1 MB] Ulla von Brandenburg, Foto: Jan Northoff Photography
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Ulla von Brandenburg, Foto: Jan Northoff Photography
Vom 10. Juni bis 16. September 2018 zeigt das Institut Mathildenhöhe eine Einzelausstellung der Bildhauerin Ulla von Brandenburg (*1974, lebt und arbeitet in Hamburg, Karlsruhe und Paris). Die Objekt- und Medienkünstlerin verknüpft verschiedene Gattungen wie Skulptur, Installation, Film, Performance, Scherenschnitte und Wandzeichnungen zu symbolreichen Gesamtinszenierungen. Die Ausstellungsfläche wird dabei oft zur Bühne für ihre Beschäftigung mit den Ausdrucksformen des Theaters. Dabei greift sie auf historische Versatzstücke unterschiedlichster Herkunft und Bedeutung zurück, die Bezug auf die Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts und die Frühmoderne nehmen.

Das Neue frisch zu wagen!“ Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein zum 150. Geburtstag JUBILÄUMSAUSSTELLUNG

Franz von Stuck (1863-1928) Porträt Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein, um 1907 Öl auf Karton, Holzrahmen (geschnitzt, vergoldet, schwarz bemalt), 35 x 24,5 cm (52 x 46,5 cm), Institut Mathildenhöhe / Städtische Kunstsammlung Darmstadt
Franz von Stuck (1863-1928) Porträt Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein, um 1907 Öl auf Karton, Holzrahmen (geschnitzt, vergoldet, schwarz bemalt), 35 x 24,5 cm (52 x 46,5 cm), Institut Mathildenhöhe / Städtische Kunstsammlung Darmstadt

Vom 21.10.2018 bis 27.1.2019 zeigt das Institut Mathildenhöhe ein absolutes Highlight, nämlich den Großherzog Ernst Ludwig von Hessen als Künstler.  Mit dieser einzigartigen Ausstellung im Museum Künstlerkolonie feiert das Institut Mathildenhöhe Darmstadt den 150. Geburtstag von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein.
Hierbei wird es sich nicht um eine biografische Ausstellung handeln, sondern, wie gesagt, um die Präsentation des kreativen Schaffens des vielfach begabten Großherzogs. In diesem Zusammenhang werden erstmals seine Gedichte, musikalischen Kompositionen, ein Theaterstück sowie expressive Aquarelle bis hin zu Zeugnissen seiner mäzenatischen Projekte als Gesamtwerk vorgestellt.
Am 150. Geburtstag von Ernst Ludwig am 25.11.2018 wird es eine besondere Veranstaltung im Rahmenprogramm der Ausstellung geben.
Die Vernissage ist am 20. Oktober 2018.
MUSEUM KÜNSTLERKOLONIE
Institut Mathildenhöhe
Olbrichweg 15
64287 Darmstadt

ÖFFNUNGSZEITEN „MUSEUM KÜNSTLERKOLONIE“
Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr
Montag geschlossen
T +49 (0) 6151 133385

ÖFFNUNGSZEITEN „AUSSTELLUNGSGEBÄUDE“
Das Ausstellungsgebäude auf der Mathildenhöhe bleibt aufgrund von aufwendigen Renovierungsarbeiten im Jahr 2018 geschlossen. Das Museum Künstlerkolonie ist weiterhin für Sie geöffnet (Di – So 11 – 18 Uhr).

SONDERÖFFNUNGSZEITEN DES MUSEUM KÜNSTLERKOLONIE AN FEIERTAGEN
Karfreitag, 30.3.2018: geschlossen
Ostersonntag, 1.4.2018: geöffnet
Ostermontag, 2.4.2018: geöffnet
Tag der Arbeit, 1.5.2018: geöffnet
Christi Himmelfahrt, 10.5.2018: geöffnet
Pfingstsonntag, 20.5.2018: geöffnet
Pfingstmontag, 21.5.2018: geöffnet
Fronleichnam, 31.5.2018: geöffnet
Tag der deutschen Einheit, 3.10.2018: geöffnet
Heiligabend, 24.12.2018: geschlossen
1. Weihnachtstag, 25.12.2018: geschlossen
2. Weihnachtstag, 26.12.2018: geöffnet
Silvester, 31.12.2018: geschlossen
Neujahr, 1.1.2019: geschlossen

OTTO BARTNING (1883-1959) ARCHITEKT EINER SOZIALEN MODERNE – Museum Künstlerkolonie Darmstadt

Otto Bartning: Frauenklinik in Darmstadt, Außenansicht, 1952-1954, Foto: Günter Senfft
Otto Bartning: Frauenklinik in Darmstadt, Außenansicht, 1952-1954, Foto: Günter Senfft

Architekt, Ideengeber und Organisator – Otto Bartning war eine außergewöhnlich vielschichtige Persönlichkeit. Als Protagonist der Moderne und maßgeblicher Impulsgeber des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, auch als Berater der Stadt Berlin, vertrat er stets eine an menschlichen Bedürfnissen orientierte soziale Moderne. Seine Wohnungs- und Kirchenbauten im Kaiserreich zeigen beispielhaft die radikale Abkehr vom noch gängigen Historismus, ab 1918 ist er neben Walter Gropius und Bruno Taut im revolutionären „Arbeitsrat für Kunst“ einer der Protagonisten des Expressionismus in der Architektur. Mit seinem Entwurf der Sternkirche (1922) und der Stahlkirche (1928), einer innovativen Montagekirche aus Stahl, schuf er Leitbauten des modernen evangelischen Kirchenbaus. Neue Formen und Materialien zeichnen diese Kirchen aus, aber auch Bartnings Ziel, durch Sicht- und Raumbeziehungen einen sakralen Raum für die evangelische Gemeinschaft zu schaffen.

Einzigartig ist auch das Notkirchenprogramm, in dem ab 1946 seriell vorgefertigte Typenkirchen in 43 deutschen Städten entstanden. Als Gründungsmitglied der Akademie der Künste, 1954, und Mitbegründer des Deutschen Werkbunds nach 1945 bestimmte er programmatische Leitlinien der Architekturentwicklung mit. Durch seine Bauten, Reden und Schriften prägt er maßgeblich die Baukultur der jungen Bundesrepublik. Die Internationale Bauausstellung „Interbau 1957“ in Berlin bildet einen weiteren Höhepunkt seines Lebenswerks.

Jetzt zeigt das Museum Künstlerkolonie in Darmstadt vom 19. November 2017 bis 18. März 2018 das vielschichtige Oeuvre Bartnings und seine vielseitigen Aktivitäten  in einer umfassenden Retrospektive anhand von originalen Zeichnungen, Fotografien und Architekturmodellen sowie von 3D-Simulationen. Die Ausstellung zeigt, dass Bartnings Werk sowie seine programmatischen Argumente an Aktualität nichts verloren haben. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Akademie der Künste, Berlin und der Wüstenrot Stiftung in Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie Karlsruhe, dem Institut Mathildenhöhe Darmstadt und der Technischen Universität Darmstadt. Kuratorin ist Dr. Sandra Wagner-Conzelmann, es erscheint eine ausstellungsbegleitende Publikation.

Ort:
Museum Künstlerkolonie
Westflügel und Bildhauerateliers
Olbrichweg 13 A
64287 Darmstadt
Weitere Infos;www.mathildenhoehe.eu/bartning

Zur Ausstellung im Einzelnen:

Otto Bartning, Flächentragwerk des Deutschen Reichspavillons für die Mailänder Messe, Berlin 1926, Foto: Otto-Bartning-Archiv TU Darmstadt, Fotograf unbekannt
Otto Bartning, Flächentragwerk des Deutschen Reichspavillons für die Mailänder Messe, Berlin 1926, Foto: Otto-Bartning-Archiv TU Darmstadt, Fotograf unbekannt

Die Ausstellung veranschaulicht anhand von Modellen, originalen Zeichnungen und Fotografien, wie der Architekt sich seit 1918 dem noch gängigen Historismus entsagte und sich einer innovativen, expressionistischen Architektur zuwandte. Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut und im Westflügel sowie in den Bildhauerateliers des Museum Künstlerkolonie zu sehen. Neben dem Frühwerk Bartnings präsentiert die Ausstellung im Westflügel des Museums fünf Modelle von sakralen Bauprojekten, die heute als Leitbauten der modernen Kirchenarchitektur verstanden werden. Dazu zählen sowohl der berühmte Entwurf der Sternkirche von 1922, die Stahlkirche in Köln (1928), die Rundkirche in Essen (1930) als auch die Fächerkirche in Berlin (1934). Die Entwürfe machen lebhaft sichtbar, wie Bartning mit neuen Formen und Materialien experimentierte und die Betonung von Sicht- und Raumbeziehungen in seinen Fokus rückte. Schon seit 1918 entwarf er als Mitglied im Arbeitsrat für Kunst Konzepte einer radikalen Studienreform von Architekten und Künstlern, auf die sich Walter Gropius später bei der Gründung des Bauhauses in Weimar stützte. 1919 veröffentlichte Bartning seine Programmschrift „Vom neuen Kirchbau“, die den evangelischen Kirchenbau maßgeblich beeinflusste und zur Grundlage für seine experimentellen Entwürfe für Sakralbauten wurde. Ein weiterer Fokus der Ausstellung liegt auf dem von Otto Bartning entwickelten Notkirchenprogramm für das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen. Durch die Verwüstungen des Krieges verfügten unzählige Gemeinden weder über Kirchen noch Gemeinderäume. Bartning entwickelte ein Konzept, bei welchem die Kirchenbauten sowohl kostengünstig als auch auf die jeweilige Situation flexibel anpassbar waren. Er entwarf vier Typen von Montagebauten aus seriell herstellbaren Holzkonstruktionen, mit denen die Gemeinden das überall verfügbare Trümmermaterial verbauen konnten. Pläne, Zeichnungen und Fotografien sowie eine eigens entwickelte App veranschaulichen im Museum Künstlerkolonie das Entstehen dieser Notkirchen, insbesondere den Bau der nahezu unverändert erhaltenen Matthäuskirche in Darmstadt.

Auch in seinen Sozial- und Siedlungsbauten standen für ihn stets die Funktionalität der Gebäude und eine menschenfreundliche Gestaltung im Sinne einer sozialen Moderne im Fokus. In der Weimarer Republik widmete er sich als Mitbegründer der Architektenvereinigung „Der Ring“ mit Hans Scharoun, Walter Gropius und Bruno Taut der Entwicklung von neuen Bautechniken und Grundrissen auch im Siedlungsbau. Nach 1945 trat Bartning für einen einfachen und am menschlichen Maß orientierten Wiederaufbau in Deutschland ein.

Auf Einladung der Stadt Darmstadt organisierte der Architekt 1951 das zweite Darmstädter Gespräch, auf dem interdisziplinär über das Thema „Mensch und Raum“ diskutiert wurde. Das Symposium gilt bis heute als erste gemeinsame Selbstverständigung von Architekten über die Zukunft ihres Metiers in der Nachkriegszeit. Hierfür fertigten die Architekten – unter den Teilnehmern Max Taut und Hans Scharoun – vorbildhafte Entwürfe von Sozialbauten an: die sogenannten Meisterbauten. Bartning selbst entwarf in diesem Kontext die bis ins Detail des Betriebsablaufs durchdachte und mit höchstem Komfort ausgestattete Frauenklinik in Darmstadt, deren Modell ebenfalls im Museum Künstlerkolonie ausgestellt ist.

Im selben Jahr des zweiten Darmstädter Gesprächs bezog Bartning eine Wohnung im von Joseph Maria Olbrich entworfenen Ernst Ludwig-Haus (1901) auf der Mathildenhöhe in Darmstadt, das er bis zu seinem Lebensende 1959 bewohnte. Bartnings Zeit in Darmstadt widmet das Institut Mathildenhöhe mit dem unteren Bildhaueratelier des Museums einen eigenen Raum.

In den 1950er Jahren wurde Otto Bartning, als Präsident des Bundes Deutscher Architekten und zweitem Vorsitzenden des Deutschen Werkbundes, zu einer Schlüsselfigur des Wiederaufbaus der jungen Bundesrepublik. Bei der Internationalen Bauausstellung Interbau 1957 in West-Berlin nahm er als Moderator und Organisator eine zentrale Rolle ein. Auf der Weltausstellung in Brüssel nur ein Jahr später, entwarf er mit dem Berliner Bildhauer Karl Hartung für die Abteilung „Heilen und Helfen“ im deutschen Pavillon einen Quellenraum mit Brunnen. Im Anschluss an die Expo wurde dieser in den Südhang vor dem Museum Künstlerkolonie Darmstadt eingelassen und ist dort bis heute zu sehen. In der Ausstellung wird erstmals das von Karl Hartung nahezu in Originalgröße ausgearbeitete Modell der Reliefwand der Brunnenanlage präsentiert.

Hauptleihgeber der Ausstellung ist das Otto-Bartning-Archiv der TU Darmstadt, das für die Ausstellung den gesamten privaten Nachlass des Architekten zur Verfügung stellte.

Ort:
Museum Künstlerkolonie
Westflügel und Bildhauerateliers
Olbrichweg 13 A
64287 Darmstadt
Weitere Infos;www.mathildenhoehe.eu/bartning

RAHMENPROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG

KURATORENFÜHRUNG
CURATOR’S TOUR
Otto Bartning – Bauen für die Gemeinschaft / Building for the Community
mit / with Dr. Sandra Wagner-Conzelmann
30. Nov. 2017 / Nov. 30, 2017
25. Jan. 2018 / Jan. 25, 2018
8. Mrz. 2018 / Mar. 8, 2018
16 Uhr / 4 pm

FÜHRUNG DURCH OTTO BARTNINGS NOTKIRCHENBAU
GUIDED TOUR OF OTTO BARTNING’S MAKESHIFT CHURCH
Die Matthäuskirche in Darmstadt / St. Matthew Church in Darmstadt
Heimstättenweg 75, 64295 Darmstadt
8. Feb. 2018, 16 Uhr
Feb. 8, 2018, 4 pm

VERLEIHUNG DES OTTO-BARTNING-FÖRDERPREISES
CEREMONY OF THE OTTO BARTNING AWARD
Designhaus
Eugen-Bracht-Weg 6, 64287 Darmstadt
1. Dez. 2017 / Dec. 1, 2017
13 Uhr / 1 pm

ÖFFENTLICHE FÜHRUNG
PUBLIC TOUR
Jeden Sonntag um 15 Uhr / Every Sunday at 3 pm
GESAMTPROGRAMM DER AUSSTELLUNG
COMPLETE PROGRAM OF EVENTS
www.mathildenhoehe.eu/bartning

Ort:
Museum Künstlerkolonie
Westflügel und Bildhauerateliers
Olbrichweg 13 A
64287 Darmstadt
Weitere Infos;www.mathildenhoehe.eu/bartning

RAUMKUNST – MADE IN DARMSTADT – Institut Mathildenhöhe präsentiert neustrukturierte Sammlung im Ostflügel des Museum Künstlerkolonie

Ludwig von Hofmann (1861–1945) Frühlingssturm, 1894/95 Öl auf Leinwand, 196 x 146 cm, Institut Mathildenhöhe / Städtische Kunstsammlung Darmstadt.Foto: Diether v. Goddenthow
Ludwig von Hofmann (1861–1945) Frühlingssturm, 1894/95 Öl auf Leinwand, 196 x 146 cm, Institut Mathildenhöhe / Städtische Kunstsammlung Darmstadt.Foto: Diether v. Goddenthow

Nicht mehr chronologisch, sondern anhand thematischer Schwerpunkte wird die Ausstellung den Besuchern das innovative Schaffen und die kreativen Leistungen der Mitglieder der Künstlerkolonie Darmstadt (1901 – 1914) am Beginn des 20. Jahrhunderts präsentieren.

Der Titel „Raumkunst – Made in Darmstadt“ bezieht sich auf das Ziel der KünstlerkolonieMitglieder, mit ihren Projektentwürfen eine Durchdringung von Kunst und Alltag zu erreichen.
Die einzelnen Objekte sollten nicht nur ästhetisch gestaltet sein, sondern im Zusammenspiel – als Teil komplett durchgestalteter Raumarrangements – zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen. Sichtbar wird diese Idee anhand mehrerer Raumensembles innerhalb der neuen Sammlungsausstellung.
2-Plakat-OlbrichStuhl-PressEine dieser besonderen Raumkompositionen ist das auf der ersten Internationalen Ausstellung für moderne dekorative Kunst 1902 in Turin ausgestellte „Turiner Schlafzimmer“ von Joseph Maria Olbrich.
Teil 1 der neuen Sammlungsschau umfasst den Ostflügel sowie das Foyer des Museum Künstlerkolonie. Bereits hier finden Besucher eine vollkommen neue Raumsituation vor: Als Einführung in das Thema „Raumkunst“ wird eine Auswahl von sechs Stühlen der KünstlerkolonieMitglieder präsentiert, die teils für private, teils für öffentliche Räume entworfen wurden. Begleitet wird die vielfältige „Stuhlgalerie“ von historischen Fotografien, die verdeutlichen, dass Joseph Maria Olbrich, Peter Behrens, Hans Christiansen, Patriz Huber und Albin Müller die Sitzgelegenheiten immer als Teil komplett durchgestalteter Raumkunstwerke konzipiert haben.

Stefanie Patruno, Sammlungskonservatorin und zugleich Kuratorin der Sammlungsschau, erklärt: „Den ‚Prolog‘ der Präsentation bildet der „Jugendstil“, dessen Reformansätze auf eine Erneuerung von Kunst und Gesellschaft ausgerichtet waren. Das Gemälde „Frühlingssturm“ von Ludwig von Hofmann ist hierbei das Herzstück, da es als Symbol der Aufbruchsstimmung steht, die man um 1900 im Zusammenhang mit der Reformbewegung und Stilerneuerung nicht nur auf der Mathildenhöhe, sondern in ganz Europa vorfand.

Die Künstlerkolonie-Mitglieder leisteten mit der Erbauung und Einrichtung beispielhafter Wohnhäuser wichtige Beiträge zur Ästhetisierung des Alltagslebens. Die erste KünstlerkolonieAusstellung, die 1901 unter dem Titel „Ein Dokument Deutscher Kunst“ öffentlich diskutiert wurde, bildet deshalb das Zentrum der neuen Sammlungspräsentation. Hierfür waren permanente wie auch temporäre Bauten mitsamt ihrer Einrichtung entstanden, die allesamt während der Ausstellung für den Besucher zugänglich waren. Bahnbrechend war auch die Tatsache, dass die Besucher alle nach modernen Entwürfen gestalteten Einrichtungsgegenstände darin käuflich erwerben konnten. Anhand des Künstlerwohnhauses des leitendenden Architekten Olbrich wird diese Idee des Gesamtkunstwerks als Ideal der Jugendstilbewegung anschaulich gemacht.

Sammlungs-Impression.Foto: Diether v. Goddenthow
Sammlungs-Impression.Foto: Diether v. Goddenthow

Nicht nur Olbrich, sondern auch andere Mitglieder der Künstlerkolonie beteiligten sich nach der Jahrhundertwende an allen wichtigen nationalen und internationalen Ausstellungen. Die Sammlungspräsentation verdeutlicht mit ausgewählten Beispielen, wie außerordentlich erfolgreich sie mit raumkünstlerischen Werken und Gebrauchsgegenständen in Paris (1900), Turin (1902) und St. Louis (1904) vertreten waren. Deutlich wird, dass insbesondere die Künstlerkolonie-Ausstellung von 1901 wesentliche Maßstäbe zur Entwicklung der Kunstreform und des Ausstellungswesens am Beginn des 20. Jahrhunderts gesetzt hat und so entscheidend zum positiven Wandel in der Rezeption der Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“ beitrug.

Auch die Förderung von Kunst und Industrie, die sich der Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein bereits zur Gründung der Künstlerkolonie zum Ziel gesetzt hatte, spielte dabei eine zentrale Rolle. Deshalb rücken in einem weiteren Kapitel der Ausstellung Objekte von Emanuel Josef Margold und Peter Behrens ins Zentrum, die als serielle Produkte in hoher Auflage hergestellt wurden. Margold entwarf für den Hersteller Bahlsen zahlreiche Keksdosen, die durch ihr farbenprächtiges Design bestachen und sich durch ihren enormen Wiedererkennungswert auszeichneten. Behrens arbeitete seit 1907 für das Industrieunternehmen AEG und deckte nahezu alle Disziplinen der Gestaltung ab: Entwürfe für Werbeprospekte, Haushaltsgeräte oder große Fabrik-und Verwaltungsgebäude gehörten zu Behrens‘ Œuvre. Die Produkte beider Künstler waren vorbildhaft für die Corporate Identity von Unternehmen, die heute Voraussetzung einer erfolgreichen Firmenstrategie ist.

Digitale Angebote wie ein zweisprachiger Audioguide, das umfangreiche Fliesenarchiv der Städtischen Kunstsammlung Darmstadt sowie Tablets, die reich an historischem Bildmaterial zu den Ausstellungsschwerpunkten sind, ermöglichen es den Besuchern, noch tiefer in das Schaffen der Künstlerkolonie-Mitglieder auf der Mathildenhöhe einzutauchen.

Dr. Philipp Gutbrod, Direktor des Institut Mathildenhöhe Darmstadt, kündigt an: „Der zweite Teil der Schau wird dann im Sommer 2018 im Westflügel des Museums zu sehen sein. Aufgrund der Menge von wunderbaren Objekten, die wir den Besuchern zeigen möchten, haben wir uns dazu entschlossen, die Sammlung in zwei Teilen zu präsentieren.“

Ausstellungsdauer Teil I: 27.7.2017 – 18.2.2018
Sonderöffnungszeiten Reformationstag, 31.10.2017: geöffnet
Heiligabend, 24.12.2017: geschlossen
1. Weihnachtstag, 25.12.2017: geschlossen
2. Weihnachtstag, 26.12.2017: geöffnet
Silvester, 31.12.2017: geschlossen
Neujahr, 1.1.2018: geschlossen
Eintritt in das Museum

5 Euro | 3 Euro ermäßigt
Familienkarte: 10 Euro (zwei Erwachsene mit Kindern)
Informationen www.mathildenhoehe.eu , T+49 6151 13-3385

Ort
Museum Künstlerkolonie
Institut Mathildenhöhe
Darmstadt
Museum Künstlerkolonie
Olbrichweg 13 A
64287 Darmstadt, Germany
T +49 (0) 6151 13 33 85
mathildenhoehe@darmstadt.de
www.mathildenhoehe.eu

RAHMENPROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG

#RAUMKUNST
Zeigen Sie uns Ihre Raumkunst! Wir freuen uns über Ihren Beitrag mit dem Hashtag auf
Facebook, Instagram und Twitter!

KURATORENFÜHRUNG
Stefanie Patruno, die Kuratorin der Ausstellung, lädt Sie herzlich zu einem Rundgang durch
die Schau „RAUMKUNST – Made in Darmstadt“ ein.
Do, 3. August 2017, 18 Uhr
Do, 5. Oktober 2017, 18 Uhr
Do, 11. Januar 2018, 18 Uhr
Kostenlos mit Museumseintritt

OPEN COLLECTION DAY
Unsere wissenschaftlichen Mitarbeiter stehen Ihnen an diesem Tag als Art Scouts für Fragen
zur Verfügung.
27. Juli 2017, 12 – 18 Uhr
#LATEARTMathildenhoehe
Machen Sie Ihren Feierabend zu etwas Besonderem! Das After-Work Event auf der Mathildenhöhe geht in die 2. Runde und bringt Abwechslung in Ihren Abend: Speed-Tours durch das Museum, Drinks und Musik warten auf Sie. Der perfekte Mix!
26. Oktober 2017, Einlass 18 Uhr
Live-DJ, 5€
Ihr nächster Museumsbesuch ist inklusive!

SPEED-TOURS durch die Sammlungsausstellung
Begleiten Sie uns auf eine Speed-Tour durch die Ausstellung „RAUMKUNST – Made in Darmstadt“. In nur 20 Minuten erhalten Sie einen Einblick in die Highlights der Präsentation!
26. Oktober 2017, jeweils um 18.30/19.30/20.30 Uhr (ca. 20 Min.)

DESIGNPARADE
Rundgang durch die Sammlungspräsentation zu den Themen Raumkunst, Design und Alltag mit anschließendem Kreativworkshop für Schulklassen (5. bis 10. Klasse)
90 bis 120 Minuten
Termin nach Vereinbarung

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN (DEUTSCH)
Jeden 1. Sonntag um 13 Uhr
6. August 2017
3. September 2017
1. Oktober 2017
5. November 2017
3. Dezember 2017
7. Januar 2018
4. Februar 2018
Museumseintritt zzgl. 3€

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN (ENGLISCH)
Jeden 1. Donnerstag im Monat, jeweils um 16 Uhr
3. August 2017
7. September 2017
5. Oktober 2017
2. November 2017
7. Dezember 2017
11. Januar 2018
1. Februar 2018
Kostenlos mit Museumseintritt

KINDERFÜHRUNGEN
Jeden 1. Sonntag um 15 Uhr
6. August 2017
3. September 2017
1. Oktober 2017
5. November 2017
3. Dezember 2017
7. Januar 2018
4. Februar 2018
Kosten der Führung: 3€ / Kind, Museumseintritt für Kinder frei; erwachsene Begleitpersonen
zahlen den ermäßigten Eintritt

Ort
Museum Künstlerkolonie
Institut Mathildenhöhe
Darmstadt
Museum Künstlerkolonie
Olbrichweg 13 A
64287 Darmstadt, Germany
T +49 (0) 6151 13 33 85
mathildenhoehe@darmstadt.de
www.mathildenhoehe.eu