In der zweiten Osterferienwoche stehen im Freilichtmuseum Hessenpark die Tage der Schauspielführungen auf dem Programm. In der Zeit vom 3. bis zum 8. April können Besucher täglich mit dem Museumstheater auf Zeitreise gehen und dabei in die Lebenswelten vergangener Jahrhunderte eintauchen.
Dienstag, 3. April / Donnerstag, 5. April, 13 und 15 Uhr: Rudi, der Landbriefträger Treffpunkt: Brunnen auf dem Marktplatz Nirgendwo, ein Dörfchen im Taunus in den 1950er-Jahren: Die Ära der Landbriefträger neigt sich ihrem Ende zu. Die stetige Modernisierung der Deutschen Bundespost macht die ländlichen Postboten zusehends überflüssig. Nur Rudi, ein heiterer und aufgeweckter Zeitgenosse, möchte das nicht wahr haben. Wehmütig, aber mit Stolz blickt er auf seiner täglichen Postroute durch das Dorf auf die vergangenen Jahrzehnte des ländlichen Postwesens zurück.
Mittwoch, 4. April, 13 und 15 Uhr: Der Traum vom besseren Leben. Geschichten von Migration, Integration und Heimat Treffpunkt: Transformatorenhaus Fünf Gestalten aus fünf Jahrhunderten – und jede hat ihre Geschichte von Ein- und Auswanderung im Gepäck. Zu Wort kommen der Landsknecht Hans Staden, der sieben Monate bei Indianern in Südamerika gefangen war, ein Hugenotte aus Friedrichsdorf, hessische Ein- und Rückwanderer nach Amerika und unsere Arbeitskollegen türkischer und russlanddeutscher Abstammung des 20. Jahrhunderts. Unser Museumstheater erzählt anhand einer Wanderung durch die Geschichte Hessens, wie Menschen ihre Heimat, ihre Traditionen und ihre Identität in einer fremden Umgebung erhalten, verändern und schließlich zu einem neuen Ganzen verschmelzen.
Freitag, 6. April, 13 und 15 Uhr: Arbeit bringt Brot, Faulheit bringt Not
Treffpunkt: Brunnen auf dem Marktplatz Wirtschaftliche Umwälzungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts lassen althergebrachte Strukturen und Berufsbilder aus den Fugen geraten. Durch die Einführung der Gewerbefreiheit und die Aufhebung der Zünfte verlieren viele Handwerker ihren ursprünglichen Beruf. Auch die Neuerungen der industriellen Revolution machen sich im wirtschaftlichen Leben nach und nach bemerkbar. Von Armut bedroht stürzt sich eine alteingesessene Stellmacherfamilie in jede erdenkliche Arbeit. Können Emsigkeit und Erfindungsreichtum die beiden vor dem sozialen Niedergang bewahren?
Samstag, 7. April, 13 und 15 Uhr: Dem Volk aufs Maul g‘schaut Treffpunkt: Brunnen auf dem Marktplatz Unter dem Motto „Dem Volk aufs Maul g’schaut“ dreht sich bei dieser Führung alles um Sprichwörter und Redewendungen. Wer schon immer einmal wissen wollte, woher der „Klatsch“ kommt und wem eigentlich was durch die Lappen gegangen ist, ist hier richtig. Besucher begeben sich auf eine Reise in die Vergangenheit der Sprache und entdecken, wie Redensarten und Sprichwörter das frühere Leben, Arbeiten und die Liebe auf dem Land widerspiegelten.
Sonntag, 8. April, 13 und 15 Uhr: Armut – von Kartoffeln und Nassauern
Treffpunkt: Brunnen auf dem Marktplatz Das Fürstentum Nassau-Usingen im Jahre 1781: Während in Amerika der Unabhängigkeitskrieg tobt, leiden die Bewohner des Taunusdörfchens „Nirgendwo“ Hunger und Not. Für die Obrigkeit ist die Kartoffel der Ausweg aus dem Elend, doch zum Missfallen der hohen Herren rücken die Bauern nicht gerne von ihrer traditionellen Dreifelderwirtschaft ab. Steuern, Zölle und Frondienste verschärfen die Lebensumstände der Landbevölkerung noch zusätzlich – man feilscht und handelt oft an der Grenze des Gesetzes. Die spitzfindige Marktfrau Margarethe und ihre gestrenge Schwiegermutter Franziska geraten in einen unheilvollen Konflikt mit dem Amtmann Ibell. Und auch der Schulmeister Frickel bleibt von den Notzeiten, Missernten und Unruhen seiner Zeit nicht verschont. Kann die Kartoffel das harte Los der Landbevölkerung doch noch zum Guten wenden?
Tage der Schauspielführungen, 3. bis 8. April 2018
Öffnungszeiten Freilichtmuseum Hessenpark:
1. März bis 31. Oktober: täglich von 9 bis 18 Uhr, Einlass bis 17 Uhr Eintrittspreise: Erwachsene 9 Euro, Kinder ab 6 Jahren 1 Euro, Familienkarte 18 Euro/halbe Familienkarte 9 Euro.
Die Schauspielführungen sind im Museumseintritt inklusive. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
ABER HALL0,-: Kulturticket für Studierende der Goethe-Universität und der Frankfurt University of Applied Sciences
Die Goethe Card, der Studierendenausweis der Goethe-Universität Frankfurt und der STUDY-CHIP, der Studierendenausweis der Frankfurt University of Applied Sciences, werden in 18 Museen der Stadt zum Kulturticket.
Einfach die Goethe Card oder den STUDY-CHIP an der Museumskasse vorzeigen und Geschichte, Architektur, alte, moderne und angewandte Kunst studieren und genießen.
Aufdecken und sichtbar machen – Am Satourday in fünf Frankfurter Museen Verstecktes entdecken und Geheimnisse lüften
(kus) Am Samstag, 31. März, können junge Spürnasen in fünf Frankfurter Museen mit allerlei Hilfsmitteln – von der Schaufel bis zum QR-Code – Verdecktes sichtbar machen.
Neugierige Reporterinnen und Reporter besuchen die Ausstellung im MMK2 und schreiben inspiriert von den Kunstwerken eine eigene Reportage. Ob die Geschichten, die die Bilder im Weltkulturen Museum erzählen alle wahr sind? Bei einem Streifzug durch das Museum können Kinder ab sechs Jahren Ungeschriebenes aufdecken und hörbar machen. Mit Smartphone und QR-Code-App decken Nachwuchsdetektive bei der Ostereiersuche im Museum für Kommunikation auch die geheimsten Verstecke auf. Um hinter die Geheimnisse im Deutschen Filmmuseum zu kommen, müssen Familien aktiv werden: Einige Bilder werden mit Sonnenlicht gemalt, andere werden erst mit einer besonderen Technik lebendig. Die richtige Technik ist auch für Archäologen beim Ausgraben wichtig. Wie richtig gerüttelt, gesiebt und gepinselt wird und wie tausende Scherben wieder zu Gefäßen werden, erfährt man am Samstag im Archäologischen Museum.
Der letzte Samstag im Monat ist Familientag in vielen Frankfurter Museen. Jeden Monat erwartet Klein und Groß am Satourday eine spannende Auswahl an Aktivitäten, die immer unter einem neuen, kindgerechten Motto stehen. „Die Mischung aus sehen und dann selbst zum Künstler zu werden ist die Besonderheit des Satourday. Die Museen laden Kinder mit ihren Eltern ein, ihre Kunstwerke kennenzulernen, neue Eindrücke zu sammeln und das Gesehene dann kreativ aufzuarbeiten“, erläutert Kulturdezernentin Ina Hartwig.
Um an den Angeboten im MMK 2 des MMK Museum für Moderne Kunst, Museum für Kommunikation und Weltkulturen Museum teilnehmen zu können, ist eine vorherige Anmeldung notwendig. Der Eintritt ins Archäologische Museum, MMK 2 des MMK Museum für Moderne Kunst, Weltkulturen Museum sowie in alle anderen städtischen Häuser und das Dommuseum ist am Satourday für Kinder und Erwachsene kostenlos.
Egal ob Tüftler oder Sausewind, stilles Persönchen oder Rabauke, Wenigsager oder Vielfrager – für alle unter 18 Jahren stehen die Türen der 16 städtischen Museen kostenfrei offen.
Das neue Angebot geht auf einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zurück. Seit Januar 2017 gilt er für alle Dauer- und Sonderausstellungen der städtischen Museen Frankfurts. Und das kommt an: Rund 25 Prozent mehr Kinder und Jugendliche besuchten im ersten Quartal 2017 die städtischen Häuser.
Die Ausstellung „Robert Gernhardt“ geht in die letzte Runde. Das Caricatura Museum Frankfurt präsentiert in den letzten drei Ausstellungswochen als zusätzliches Highlight drei Schnuffi-Filme, die bislang nur ein einziges Mal, anlässlich Robert Gernhardts Geburtstag am 13. Dezember 2017, gezeigt wurden. Bei den Exponaten handelt es sich um Animationen dreier Comicstrips: „Schnuffi badet“, „Im Krankenhaus“ und „Der Erwählte“.
Die legendären Schnuffi-Geschichten über die absurden Abenteuer eines Nilpferdes waren fester Bestandteil der beliebten Nonsens-Beilage „Welt im Spiegel“ („WimS“) in Pardon. Mehr als elf Jahre lang, von 1964 bis 1976, zeichnete und betextete Robert Gernhardt monatlich einen Comic in vier Bildern über das Nilpferd Schnuffi. Innerhalb kürzester Zeit erlangten diese Zeichnungen Kultstatus. Die Strips waren stets gleich aufgebaute Vier-BilderGeschichten mit zwei Personen.
„Ein Comic, so viel wussten wir, musste einen Helden haben; der Held, so viel war klar, sollte den dümmsten Namen tragen, der uns auf die Schnelle einfiel, Schnuffi; ähnlich töricht sollten auch seine Abenteuer ablaufen: Bar jeder normalen Pointe sollten sie die Erwartungshaltung des Comic-Betrachters ebenso verhöhnen wie das Comic-Medium selber (…)“ (Robert Gernhardt in einem Nachwort zu „Schnuffis sämtliche Abenteuer“, 1986). Running Gag in fast jedem Strip war eine kleine trinkende Maus, „eine unglückliche Kreatur, die nach einer unerwiderten Liebe zu einem gewissenlosen Kater zu trinken begann“ (Lützel Jeman in einem Vorwort zu „Jetzt spreche ich, Schnuffis intime Bekenntnisse“, 1967). Die Bilder wurden von der Künstlerin Isabel Kohlmann animiert; Synchronsprecher ist der österreichische Schauspieler Peter Lerchbaumer.
Ausgewählte Werke des satirischen Schaffens von Robert Gernhardt (1937-2006) sowie die animierten Schnuffi-Filme sind noch bis zum 15. April in seiner großen Einzelausstellung im Caricatura Museum Frankfurt zu sehen.
Aus Anlass der aktuellen Ausstellung Jil Sander. Präsens lädt das Museum Angewandte Kunst am Samstag, den 14. April 2018, zu einem zweiteiligen Projekttag „Making … of Fashion“ ein, der vielfältige Einblicke in die Welt der Mode gewährt, BesucherInnen und Akteure aus dem Modebereich zusammenbringt und gesellschaftliche Bedingungen und Auswirkungen von Mode reflektiert.
14–18 Uhr Create Fashion Talks, Kurzführungen und Präsentationen mit Modenschau für Jugendliche
Ab 18 Uhr Fashion Talks: Power Dressing. Mode und Macht
Teil I Create Fashion
Die Konferenzreihe INVENTUR_STILKRITIK zu Gast im Museum Angewandte Kunst
Der erste Teil Create Fashion richtet sich an Jugendliche und beginnt ab 14 Uhr. Zunächst geht es in Kurzführungen durch die Ausstellung Jil Sander. Präsens u.a. darum, wie eine Modekollektion entsteht, was DesignerInnen inspiriert oder wie eine Marke aufgebaut wird. Danach verraten verschiedene Kreative in einer Talkrunde, wie man Mode gekonnt in Szene setzt, geben Einblick in ihren beruflichen Alltag und stellen sich den Fragen der Jugendlichen. Im Anschluss werden mit Modenschau und Ausstellung die Ergebnisse der Schulprojekte Create Fashion und Auf Tuchfühlung präsentiert, in denen SchülerInnen in den vergangenen Monaten unter professioneller Anleitung im Museum eigene Kollektionen und Lookbooks erstellt haben.
Der Eintritt zum Nachmittagsprogramm Create Fashion ist frei. Es wird um Anmeldung gebeten per E-Mail an: create.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de.
Teil II Fashion Talks
Im zweiten Teil Fashion Talks: Power Dressing. Mode und Macht ab 18 Uhr betrachtet die Konferenzreihe INVENTUR_STILKRITIK aus Berlin in Vorträgen und Talks den weiblichen Dresscode in der Berufswelt. Zunächst zeichnet Dr. Diana Weis in einer multimedialen Lecture die Geschichte des Power Dressing nach – inklusive Reformsäcken, Schulterpolster-Exzessen und Zehen-Dekolletés. Anschließend diskutieren Dr. Mahret Kupka und Florian Müller über Power Cross Dressing. Im folgenden Vortrag zeigt Christiane Frohmann auf, wie Jil Sander den Look von Frauen in Machtpositionen beeinflusst hat, hinterfragt, ob Mode tatsächlich zum Akt der Emanzipation werden kann und wie Empowerment im Zeitalter der Digitalisierung aussieht. Anschließend sprechen Dr. Diana Weis und Eckhart Nickel über Mode zwischen Zwang und Haltung, bevor in der Abschlussdiskussion alle Gäste des Abends mit dem Publikum ins Gespräch kommen.
Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Ohne Anmeldung.
Programmübersicht Create Fashion
14–15 Uhr Kurzführungen durch die Ausstellung Jil Sander. Präsens
15–17 Uhr Talk mit Christoph Klutsch (Fotograf), Helena Kling (Bloggerin), Evelyn Fay (Make-Up-Artistin und Hairstylistin), Florian Müller (PR-Berater), Manuel Almeida Vergara (Journalist). Moderation: Simone Richter (Leiterin Bildung und Vermittlung Museum Angewandte Kunst)
17–18 Uhr Präsentationen der Schulprojekte Create Fashion und Auf Tuchfühlung mit Modenschau
Fashion Talks: Power Dressing. Mode und Macht
18 Uhr Power Dressing: Die Werktätige als Wille und Vorstellung Vortrag von Dr. Diana Weis
18.45 Uhr Power Cross Dressing Talk mit Dr. Mahret Kupka und Florian Müller
19.15 Uhr Das Business-Woman-Cosplay Vortrag von Christiane Frohmann
20 Uhr Anständig angezogen: Mode zwischen Zwang und Haltung Talk mit Dr. Diana Weis und Dr. Eckhart Nickel
20.30 Uhr Abschlussdikussion und offene Fragerunde mit dem Publikum
Moderation: Dr. Mahret Kupka
Informationen zu den Gästen Create Fashion
Christoph Klutsch ist selbstständiger Fotograf in den Bereichen Beauty und Fashion. Er arbeitet für internationale Magazine wie Harper’s Bazaar, Elle oder L’Officiel.
Helena Kling postet in ihrem Fashion- und Lifestyle-Blog hypnotized über Outfits, Beauty und Reisen. Ihre Leidenschaft für Mode teilt die Frankfurter Bloggerin mit 48.000 Followern.
Evelyn Fay ist Make-Up-Artistin und Hairstylistin. Sie arbeitet mit People-, Mode- und Beautyfotografen sowie für Filmproduktionen. Prominente wie Dua Lipa, Lionel Richie und Fergie von den Black Eyed Peas wurden bereits von ihr geschminkt.
Florian Müller ist Gründer der Agentur Müller PR & Consulting. Spezialisiert auf Mode, Kunst und Lifestyle unterstützt er aufstrebende DesignerInnen, baut Markenprofile auf und hilft etablierten Marken bei der Neupositionierung.
Manuel Almeida Vergara hat Modejournalismus und Medienkommunikation sowie Kulturjournalismus in Berlin studiert. Er ist Redakteur der Frankfurter Rundschau und schreibt für das Wochenendmagazin eine Modekolumne.
Die Moderation des Gesprächs führt Simone Richter, Leiterin der Abteilung Bildung und Vermittlung im Museum Angewandte Kunst.
Fashion Talks: Power Dressing. Mode und Macht INVENTUR_STILKRITIK ist eine von Diana Weis und Christiane Frohmann organisierte Veranstaltungs- und Publishingreihe zu Bekleidungs-, Körper- und Digitalmoden.
Dr. Diana Weis unterrichtet Modetheorie an der AMD Berlin. Im Fokus ihrer Texte und Vorträge stehen Körpernormen und Techniken der Selbstgestaltung.
Christiane Frohmann forscht zu Imagedesign und -performanz. Als Autorin beschäftigt sie sich theoretisch, als Verlegerin praktisch mit digitalen Kulturen.
Florian Müller ist Gründer der Agentur Müller PR & Consulting. Spezialisiert auf Mode, Kunst und Lifestyle unterstützt er aufstrebende DesignerInnen, baut Markenprofile auf und hilft etablierten Marken bei der Neupositionierung.
Dr. Mahret Kupka ist Kuratorin für Mode, Körper und Performatives am Museum Angewandte Kunst. 2015 wurde sie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe zum Thema Modeblogs und der Mythos der Revolutionierung der Mode promoviert.
In der neuen Ausstellung „Eleganz & Poesie – Höhepunkte der französischen Zeichenkunst“ zeigt das Hessische Landesmuseum Darmstadt vom 29. März bis 24. Juni 2018 aus 490 Blättern seines eigenen Bestandes 75 ausgewählte Kostbarkeiten der Zeichenkunst in Frankreich vom 16. bis 18. Jahrhundert.
Die Ausstellung mit 75 ausgewählten Zeichnungen unterstreicht die Qualität der Werke, indem sie diese nicht nur chronologisch, sondern auch unter ästhetischen Gesichtspunkten ordnet. Abstraktion und Reduktion von visueller Information auf die bloße Kontur ist eine beachtliche intellektuelle Leistung. Deshalb gilt die Schule der Zeichnung auch als Schule des aufmerksamen und genauen Sehens
Im 16. Jahrhundert sind die Blätter von Jean Cousin der Ältere oder Étienne Delaune deutlich vom Manierismus geprägt. Wie die Zeichnungen von Martin Fréminet und Nicolas Cordier sind sie von höchster Qualität. Vielseitig und originell ist das 17. Jahrhundert mit Zeichnungen von Pierre Brebiette oder Claude Vignon. Aus dem lothringischen Raum stammen die Künstler Jacques Bellange und Jacques Callot, die mit einzigartigen, lavierten Federzeichnungen vertreten sind. Genauso bemerkenswert sind die Arbeiten von Simon Vouet und seinen Schülern sowie von Laurent de La Hyre, die unter der Regierung Louis XIII. arbeiteten. Auch die Künstler unter Louis XIV. sind präsent, insbesondere durch Charles Le Brun, Adam Frans Van der Meulen und Charles de La Fosse. Ebenso reich ist die Kollektion des 18. Jahrhunderts. Dazu gehören die berühmten Vertreter des Stils der „fêtes galantes“, Claude Gillot und Jean-Antoine Watteau, und die führenden Vertreter des Rokoko, François Boucher, Jean-Baptiste-Marie Pierre, Pierre-Charles Trémolières und Jean-Honoré Fragonard. Schließlich sind auch Arbeiten der großen Landschaftszeichner Joseph Vernet, Hubert Robert und Jean-Jacques Boissieu Teil der Ausstellung, genauso wie die der Historienmaler Jean-Simon Berthélémy, Gabriel-François Doyen oder Jean-Baptiste Greuze, die die französische Kunst zum neoklassizistischen Stil führten. Dieser wurde schließlich durch Jean-François-Pierre Peyron, Alexandre (oder Jean-Philibert) Moitte, Antoine-Denis Chaudet und Anne-Louis Girodet-Trioson umgesetzt. RAUMFOLGE
RAUM 1 Zeichnung als eine Stufe im Werkprozess
In der Kunsttheorie der Renaissance wird Zeichnung als „Disegno“ – von lateinisch „designare“ (bezeichnen/zeichnen) – zum grundlegenden Begriff und steht sowohl für die künstlerische Idee, den Entwurf wie auch für das geistiges Konzept in einem religiösen Sinne. Die Zeichnung ist der erste Gedanke, den der Künstler zu Papier bringt. Auch im 17. Jahrhundert bleibt die Zeichnung eine Stufe im bildnerischen Entstehungsprozess und diesem untergeordnet. Häufig erfüllt sie eine akademische Pflichtaufgabe. Zeichnerisch wird das Gesamtbild in einzelnen Details erarbeitet oder es wird die Komposition durchgespielt, bevor die Einzelstudien etwa für ein Gemälde, eine Wandmalerei oder eine Skulptur übertragen werden. Im 18. Jahrhundert gilt die Zeichnung als die Grundtechnik der künstlerischen akademischen Ausbildung. Allerdings besteht die Tendenz, das Zeichnen auf den technischen Aspekt zu verkürzen und in der Zeichnung vor allem die vorbereitende Studie und Übung zu sehen. In der französischen Akademie dienen Ideen-, Entwurfsskizzen, Kompositions- und Figurenstudien sowie die genaue Vorzeichnung, gegebenenfalls in unterschiedlichen Techniken, zur Kontrolle im Herstellungsprozess eines Kunstwerkes.
RAUM 2 Zeichnung wird autonom
Die im 18. Jahrhundert übliche Akademiepraxis ordnet den Inhalt des Akademiestudiums in drei Bereiche: das Zeichnen „d‘après l’exemple“ (nach graphischen Vorlagen), „d’après la bosse“ (nach Statuen) und „d’après la nature“ (nach dem lebenden Modell). Den weichzeichnenden Stiften, das ist weiße, schwarze und rote Kreide, kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Gemeinsam ist diesen Materialien die Variabilität des Auftrags: Kreiden erlauben einerseits weich schattierend, schummernd sowie breit und flächig zu zeichnen, andererseits kann man durch Spitzen, Schneiden oder Brechen des Stiftes auch eine scharfe, präzise Linie ziehen. Kreide reagiert auf den leisesten Druck der Hand und lässt sich für lineare Gestaltungen wie für plastische Modellierungen und unterschiedliche Tondarstellungen einsetzen. Vorteilhaft für den Zeichner ist, dass die Kreidestriche korrigiert werden können, das ist ein wichtiger Aspekt für das Erarbeiten von Studien nach der Natur oder dem lebenden Modell.
Seit Beginn des 18. Jahrhunderts wächst das Bewusstsein einer subjektiven Empfindung. Damit einher geht das Interesse an einer individuellen zeichnerischen Handschrift und einer privaten Sicht auf die Dinge. Damals wird dem Sehen bei der Erziehung des vernünftigen Menschen eine wesentliche Bedeutung zugemessen, wobei das Auge als Instrument des Verstandes und der Emotion verstanden wird. Die Zeichnungen und das Zeichnen als private Beschäftigung erhalten hier einen neuen Sinn, insofern als sie die Trennung zwischen Auge und Hand aufheben. Während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstehen neben der offiziellen Akademie in Paris mehrere private Kunstschulen und Kreise, in denen das gemeinsame Zeichnen als eine Form von Geselligkeit praktiziert wird. Allmählich entwickelt sich die Zeichnung zu einem eigenständigen Bereich. So werden in dem ab 1737 regelmäßig stattfindenden „Pariser Salon“, jener Akademie-Ausstellung, die von König Ludwig XIV. 1667 initiiert wurde, um den offiziellen höfischen Kunstgeschmack zu propagieren, Zeichnungen neben Gemälden und Skulpturen als gleichberechtigt gezeigt.
RAUM 3 Pierre Crozat (1661 oder 1665–1740) – Bankier, Sammler und Mäzen
Es sind vor allem Liebhaber und Kenner, die der Zeichnung zum Durchbruch verhelfen, indem sie diese neben der akademischen Übung und Arbeit im Atelier zu einem Medium geistiger und geselliger Kommunikation machen. Im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts kommt dabei den Sammlungen des vermögenden Bankiers Pierre Crozat (1661 oder 1665–1740) eine existentielle Rolle zu. 1704 erwarb Crozat in Paris eine große, an der rue de Richelieu gelegene Parzelle, wo er sich eine luxuriöse Stadtresidenz bauen ließ. Die zur Gartenseite gelegene große Galerie schmückte Charles de La Fosse aus, für den Speisesaal schuf Crozats Schützling Jean-Antoine Watteau die „Vier Jahreszeiten“.
Bei wöchentlich stattfindenden „Réunions“ trifft sich ein Zirkel von Kennern und bildenden Künstlern, es wird musiziert und gesellschaftliche Konversation gepflegt, vor allem aber studiert man Gemälde und Zeichnungen in Crozats Sammlungen und diskutiert Fragen der Kunst. Einige der hier vertretenen Künstler gehören zum Besucherkreis. Nahezu ständig anwesende Stammgäste sind Charles de La Fosse (1640–1716), der in seinem Haus starb, und Crozats junger Schützling Jean-Antoine Watteau (1684–1721), den er von 1715 bis 1717 beherbergte, sowie der junge Maler Charles-Joseph Natoire (1700–1777) oder François Boucher (1703–1770).
Pierre Crozat stirbt im Jahr 1740 in seinem Stadtpalais. Seine Kunstsammlung ist die größte private Sammlung dieser Art im Frankreich des 18. Jahrhunderts. Die Zeichnungen werden bereits 1741 versteigert. Im Jahr 1772 wird die Gemäldesammlung mit Unterstützung des Philosophen Denis Diderot von der russischen Zarin Katharina der Großen angekauft, so dass die Sammlung Crozat sich heute größtenteils in der Ermitage in Sankt Petersburg befindet.
RAUM 4 Der Markt der Sammler und Händler
„Die Handzeichnungen großer Meister werden von Kennern und Künstlern sehr hoch geschätzt, und nicht selten zum Studium der Kunst, den nach diesen Zeichnungen vollendeten Werken selbst vorgezogen. Denn da sie insgeheim in dem vollen Feuer der Begeisterung verfertiget werden, dem wahren Zeitpunkt, da der Künstler mit der größten Lebhaftigkeit fühlt, und am glücklichsten arbeitet: so ist auch das größte Feuer und Leben darin.“
Johann George Sulzer, Allgemeine Theorie der schönen Künste, 1779
Neben dem akademischen Diskurs befördert eine breite Sammlerbewegung die Etablierung der Zeichnung auf dem sich entwickelnden Kunstmarkt. Der Pariser Kunsthandel reagiert, indem er zu den zahlreichen Versteigerungen des 18. Jahrhunderts nicht nur Listen, sondern ausführliche Kataloge publiziert, in denen die Zeichnungen nach Schulen geordnet und beschrieben werden. Einige der Darmstädter Blätter stammen aus der Sammlung von Pierre-Jean Mariette (1694–1774), die 1775 in Paris versteigert worden ist. Was Qualität und Kennerschaft betrifft, ist Mariettes Sammlung als die überragende ihrer Zeit anzusehen. Mariettes Auffassung, der Strich lasse die Sache erkennen und arbeite damit das Wesentliche einer bildlichen Darstellung heraus, setzt sich allgemein durch und wird wegbereitend für die Aufwertung der Zeichnung als eigenständige Kunstgattung.
Diese Entwicklungen, das dem 18. Jahrhundert eigene ausgeprägte Bewusstsein für die Zeichnung einerseits und die Liberalisierung der Akademie andererseits, haben schließlich zu einer außerordentlichen Vielfalt geführt, was die Zeichenmittel, die Zeichentechniken und die behandelten Thematiken betrifft.
Eintritt
Erwachsene 6, ermäßigt 4 Euro
Das Ticket berechtigt auch zum Besuch der Ständigen Sammlung.
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt.
Gruppen- und Einzelführungen
Individuelle Buchung beim Besucherservice Bildung und Vermittlung
unter: Telefon: +49 (0) 6151 1657-111, Mail: vermittlung@hlmd.de
Anmeldungen auch für Gruppen ohne gebuchte Führung erforderlich!
Die Führungen sind auf 25 Personen beschränkt.
Erreichbarkeit: Dienstag und Freitag 10.00 – 12.00 Uhr, Mittwoch 14.00 – 16.00 Uhr
pro Führung und Gruppe: 60 Euro zzgl. Eintritt, fremdsprachig: 70 Euro zzgl. Eintritt
Katalog
Französische Zeichnungen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts im Hessischen Landesmuseum Darmstadt“, in deutscher oder französischer Sprache
90 Euro während der Ausstellung im Museumsshop
Publikation
Sammelmappe für Zeichnungsliebhaber mit 15 Reproduktionen ausgewählter und kommentierter französischer Zeichnungen aus dem Darmstädter Bestand.
24,90 Euro
Rahmenprogramm
Eleganz & Poesie Höhepunkte der französischen Zeichenkunst im Hessischen Landesmuseum Darmstadt
29. März 2018 bis 24. Juni 2018
Aktionstag Sonntag der französischen Zeichenkunst 29.4.2018, 11.00 – 17.00 Uhr Karl Freund-Galerie (2. OG)
Programm
Ganztägig
Die Kurse »Werkstatt Zeichnen« stellen sich vor und laden zum Mitzeichnen ein, unter der Leitung von Gudrun Cornford
11.15 Uhr
»Rendezvous«
Öffentliche Führung mit Dr. des. Jennifer Chrost, HLMD
12.15 Uhr
»Rendezvous«
Öffentliche Führung mit Nina Wittmann, M. A.
13.15 – 13.45 Uhr
»Harfenklänge für die Kunst«
mit Iván Gómez Cervantes
14.00 Uhr
»Rendezvous«
Öffentliche Führung mit Dr. Mechthild Haas, HLMD
15.00–15.30 Uhr
»Harfenklänge für die Kunst«
mit Iván Gómez Cervantes
15.30–16.00 Uhr
»La poésie et l´art«
Poetisches zur Ausstellung
mit Finn Holitzka und Samuel Kramer (Poetry Slamer)
16.00 Uhr
»Rendezvous« (frz./dt.)
Öffentliche Führung in deutsch-französischer Sprache mit Barbara Rubert, M. A.
Öffentliche Führungen
Sonntag, 1.4.2018
14.00 Uhr mit Dr. Susanne Lang
Sonntag, 8.4.2018
14.00 Uhr mit Nina Wittmann, M. A.
Mittwoch, 11.4.2018
18.30 Uhr mit Barbara Rubert, M. A.
Freitag, 11.5.2018
11.00 Uhr mit Dr. Susanne Lang
Sonntag, 27.5.2018
14.00 Uhr mit Dr. Susanne Lang
Freitag, 8.6.2018
11.00 Uhr mit Dr. des. Jennifer Chrost, HLMD
Mittwoch, 20.6.2018
18.30 Uhr mit Dr. des. Jennifer Chrost, HLMD
Sonntag, 24.6.2018
Finissage
11.15 Uhr, Führung mit Dr. des. Jennifer Chrost, HLMD
14.00 Uhr, Führung mit Dr. Mechthild Haas, HLMD
15.00–17.00 Uhr,
»Macarons et Crémant«
Französische Gaumenfreuden mit Anna Reckmann
Pâtisserie & Chocolaterie im Café Rodenstein
Eintritt
Erwachsene 6, ermäßigt 4 Euro
Das Ticket berechtigt auch zum Besuch der Ständigen Sammlung.
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt.
Gruppen- und Einzelführungen
Individuelle Buchung beim Besucherservice Bildung und Vermittlung
unter: Telefon: +49 (0) 6151 1657-111, Mail: vermittlung@hlmd.de
Anmeldungen auch für Gruppen ohne gebuchte Führung erforderlich!
Die Führungen sind auf 25 Personen beschränkt.
Erreichbarkeit: Dienstag und Freitag 10.00 – 12.00 Uhr, Mittwoch 14.00 – 16.00 Uhr
pro Führung und Gruppe: 60 Euro zzgl. Eintritt, fremdsprachig: 70 Euro zzgl. Eintritt
Kulturstaatssekretär Salvatore Barbaro und der Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig haben sich in einem Schreiben an die UNESCO für eine Verlängerung der Seilbahn-Betriebserlaubnis eingesetzt. Im Schreiben an die Direktorin des Welterbe-Büros der UNESCO, Mechtild Rössler, verweisen die beiden Rheinland-Pfälzer auf die hohen Nutzungszahlen der Gondel zwischen dem Rheinufer und der Festung Ehrenbreitstein und die geplante Bundesgartenschau 2031 im Mittelrheintal, bei der die Festung als Kulturveranstaltungsort zentral einbezogen werden soll.
„Die Seilbahn auf die Festung Ehrenbreitstein hat sich in den letzten Jahren nicht nur zu einem touristischen Highlight entwickelt, sie entspricht auch den Prinzipien der UNESCO, eine nachhaltige wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung des Welterbetals voranzutreiben. Wir haben daher die UNESCO ausdrücklich gebeten, eine Verlängerung der Betriebserlaubnis zu prüfen“, erläutert Kulturstaatssekretär Salvatore Barbaro, der auch Welterbe-Beauftragter der Landesregierung ist.
Seit der Inbetriebnahme der Seilbahn konnte die Besucherzahl der Festung Ehrenbreitstein von ca. 200.000 auf ca. 650.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr gesteigert werden. Damit entwickelte sich die Festung zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum der Stadt und der Region. Durch die Seilbahn konnte eine barrierefreie und umweltgerechte verkehrliche Erschließung erreicht werden, die fast 50.000 Busfahrten oder über 600.000 Automobilfahrten pro Jahr erspart.
„Die Seilbahn trägt dazu bei, die Festung Ehrenbreitstein als dem wichtigsten Monument im Welterbegebiet besser herauszustellen und dient damit dem Welterbe“, ergänzt der Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig.
Das UNESCO-Welterbezentrum in Paris überwacht den Erhaltungszustand der Welterbestätten. Bei sehr kritischen Fehlentwicklungen kann das bis zu einer Aberkennung des Weltkulturerbestatus durch das UNESCO-Welterbekomitee führen. Die Koblenzer Seilbahn stellt nach Auffassung der UN-Organisation ein Eingriff in das Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal dar und konnte mit einer Ausnahmegenehmigung der UNESCO zur Bundesgartenschau in Koblenz 2011 betrieben werden. Dank des Einsatzes des zuständigen rheinland-pfälzischen Kulturministeriums und der Stadt Koblenz konnte 2013 eine weitere Genehmigung zum Betrieb bis 2026 erreicht werden.
„Koblenz und das Mittelrheintal brauchen ihre Seilbahn. Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass sich auch die UNESCO einem weiteren Betrieb nicht verschließen wird“, erklären der Kulturstaatssekretär und der Oberbürgermeister abschließend.
Das Programm zu den Perspektiven der deutschen Film- und Kinokultur 5.+ 6. April 2018 im Frankfurter Zoo-Gesellschaftshaus
Das System der deutschen Filmförderung sorgt seit vielen Jahren für immer mehr Unmut in der Filmbranche. Zugleich leidet das Image des deutschen Films insgesamt. Was also muss getan werden, damit der deutsche Film wieder eine Zukunft hat? Ziel des Kongresses, der das 11. LICHTER Filmfest Frankfurt flankiert, sind konkrete Handlungsaufforderungen an die filmpolitischen Entscheiderinnen und Entscheider, damit sich das Filmfördersystem erneuern kann. Diese werden Publikum und Presse am Freitag, den 06. April um 18.00 Uhr im Rahmen des Abschlusspanels vorgestellt. 139,2 Millionen Menschen gingen 2015 in Deutschland ins Kino, 27,5 Prozent davon sahen deutsche Filme. Das ist zwar ein Rekord, dabei wird aber übersehen, dass kaum deutsche Filme mehr als 8.000 Zuschauer hatten, die große Zahl der Zuschauerinnen und Zuschauer sich also auf einige sehr wenige Titel konzentrierte. Bei rund 250 Kinostarts in Deutschland pro Jahr besteht die große Herausforderung darin, einzelne Werke für das Publikum überhaupt sichtbar zu machen. Ein ähnliches Schicksal ereilt anspruchsvolles europäisches Kino in den deutschen Kinos und Fernsehsendern. Kino muss neue Wege denken, damit es in Zeiten dauernder Verfügbarkeit audiovisueller Inhalte überleben kann. Die Ausrichter des Kongresses glauben an das Kino und widmen daher zwei Tage der Diskussion und dem Erarbeiten neuer Möglichkeiten.
Runde Tische, öffentliche Panels und neue Lösungswege
Parallel zu öffentlichen Podiumsdiskussionen und Vorträgen zu den drei Themenkomplexen Förderung & Finanzen, Ausbildung & Nachwuchs und Distribution & Kinokultur, der Filmreihe „Zukunft Deutscher Film“ und Veranstaltungen wie z.B. einem Videoschnipselvortrag von Jürgen Kuttner werden an drei runden Tischen zu den Kernthemen konkrete Handlungsvorschläge erarbeitet, die Anstöße für Veränderungen in die Politik und die Branche tragen sollen.
Zwischen den öffentlichen Panels, dem Publikum und den runden Tischen soll dabei ein Austausch entstehen, die Kongressteilnehmer sind ebenfalls aufgefordert, eigene Thesen und Handlungsaufforderungen einzureichen und zu twittern und unter #ZuDeuFi der Diskussion zu noch mehr Sichtbarkeit zu verhelfen.
Denn: Vieles muss sich ändern, darüber sind sich das Publikum und die Filmschaffenden in Deutschland branchen- und institutionsübergreifend einig. Doch wie kann es gelingen, dass internationale Erfolge wie Victoria oder Toni Erdmann keine Solitäre bleiben? Dass der deutsche Film wieder zum Publikum findet, sich die gesellschaftliche Vielfalt auf beiden Seiten der Kamera widerspiegelt, Filmschaffende von ihrer Arbeit leben können und das Kino als gesellschaftlich relevanter Ort erhalten bleibt? Welche neuen Auswertungs- und Distributionsmöglichkeiten gibt es? Kino hat das Potenzial, Erfahrungen zu vermitteln, Gemeinschaft zu stiften und auch politische Impulse zu setzen. Politische Impulse möchte auch unser Kongress setzen – mit europäischem Weitblick. Die Veranstalter erwarten Gäste aus Nachbarländern, die von ihren Arbeits- und Förderbedingungen berichten werden.
Das Programm
Edgar Reitz ist Pate des Kongresses und wird neben Lars Henrik Gass und Laura Walde am Donnerstag-Abendpanel teilnehmen, das sich der Frage widmet, wie eine deutsche Kinokultur gestärkt werden kann. Sophia Gräfe wird das Panel moderieren. Auf die Vorstellung des Projekts 6 Minuten 66 durch Julius Feldmeier folgt eine Diskussion darüber, wie die (junge) Filmbranche über sich selbst denkt. Daran beteiligen sich unter anderem die Regisseurinnen und Regisseure Julius Feldmeier, Jakob Lass, Tini Tüllmann und Dietrich Brüggemann.
Beim „Forum Europa“ werden Thomas Gammeltoft, Fabian Eder, Daniel Ebner, Prof. Andrew Higson und andere über die Arbeits- und Förderbedingungen im europäischen Ausland sprechen, Rüdiger Suchsland wird dieses moderieren. Lars Henrik Gass und Jascha Alleyne werden mit Florian Krautkrämer darüber sprechen, ob Filmförderung widerspruchsfrei sein kann. Darüber hinaus haben unter anderem bereits Dr. Bettina Reitz, Anna Schoeppe, Svenja Böttger, Martin Hagemann, Dr. Julia von Heinz, Linda Söfker, Anna de Paoli, Alfred Holighaus und Daniel Sponsel für den Kongress zugesagt.
Gefördert wird der Kongress von HessenFilm & Medien GmbH und dem Kulturamt der Stadt Frankfurt, wissenschaftlich begleitet von den Kooperationspartnern Deutsches Filminstitut – DIF e.V. und der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Eine Übersicht über das gesamte Programm und alle bisher bestätigten Teilnehmer finden Sie im Anhang der Pressemitteilung und stets aktuell unter: https://lichterfilmfest.de/programm/zukunft-deutscher-film/
(ekö) Grillen und Chillen bei rockig-fetziger aber auch“metallhaltig“-punkiger Musik auf der Alten Ziegelei in Mainz-Bretzenheim ist wieder am 05. Mai 2018 angesagt.
Sieben Bands in sieben Stunden, d.h. zu jeder vollen Stunde eine junge Nachwuchsband aus Mainz/Umgebung und das bei freiem Eintritt!
Am Start sind: Blackwater Horizon, Blue Collar Punks, Enamic, Facing the sun, r.u.s.t. und Battle against the empire sowie die Siegerband des Rock´n Pop Youngsters.
Termin: Samstag, 05. Mai 2018
Einlass: 15:00 Uhr
Musik: ab 16:00 Uhr
Ort: Alte Ziegelei Mainz-Bretzenheim
Eintritt frei
Expedition Vielfalt – die Grüne Schule im Botanischen Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) lädt ein zu einem neuen Sonntags-Programm für Kinder: Ab Sonntag, 15. April, können Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren an insgesamt sechs Terminen bis zu den Sommerferien diePflanzen- und auch Tierwelt im Botanischen Garten der JGU erforschen.
Der Botanische Garten ist sonntags ab 11.00 Uhr ein beliebtes Ausflugsziel für viele Mainzerinnen und Mainzer, die dann an einer kurzweiligen Führung zu unterschiedlichen botanischen Themen teilnehmen können. Kinder sind zu diesen Terminen zwar auch willkommen, das Programm ist aber doch eher auf Erwachsene abgestimmt. Dies wird sich in dieser Saison ändern. Das Sonntagsprogramm wird durch eine Reihe an Nachmittagsveranstaltungen speziell für Kinder ergänzt. So vielfältig wie die Pflanzenwelt, so vielfältig ist das neue Programm, was die Mitarbeiterinnen der Grünen Schule im Botanischen Garten alle zwei Wochen jeweils sonntags zwischen 14 und 16 Uhr anbieten. Ob praktische Gartenarbeit im Frühling, Heilpflanzen oder Energiepflanzen, alles wird hier mit kleinen Experimenten und vielen Dingen zum Selbstentdecken untersucht. Auch eine Gartenrallye mit dem Tablet mit kniffeligen Fragen zu den Überlebenstricks der Pflanzen oder ein Exkurs zur Tierwelt, nämlich zur faszinierenden Welt der Libellen, stehen auf dem Programm. Besonders begehrt ist der Termin am 29. April: Hier werden fleischfressendePflanzen unter die Lupe genommen. An diesem Termin sind nur noch wenige Plätze frei.
Alle Kinder, die neugierig sind und gern selbst auf Entdeckungsreise gehen, sind bei der Expedition Vielfalt genau richtig. Kinder, die an allen sechs Terminen teilnehmen, bekommen eine Auszeichnung zum „Pflanzenvielfaltsexperten“. Die Teilnahmegebühr beträgt 3,00 Euro pro Termin. Eine Anmeldung ist erforderlich und z.B. unter http://www.botgarten.uni-mainz.de/ExpeditionVielfalt.php möglich. Eltern können sich in der Zeit, in der die Angebote stattfinden, am Stand des Freundeskreises des Botanischen Gartens mit Informationen und Getränken versorgen.
Termine 2018 (jeweils 14:00-16:00 Uhr)
Sonntag, 15. April 2018 | Ab in den Frühling – Gärtnern und mehr
Sonntag, 29. April 2018 | Megahungrig – Fleischfressende Pflanzen
Sonntag, 13. Mai 2018 | Pflanzen Power – Power aus Pflanzen
Sonntag, 27. Mai 2018 | Gewürz- und Heilkräuter mit allen Sinnen erleben
Sonntag, 10. Juni 2018 | Fühlparcours – Mit einem Tablet und allen Sinnen quer durch den Garten
Sonntag, 24. Juni 2018 | Aus dem Wasser in die Luft – Das geheimnisvolle Leben der Libellen