3000 Jahre alte Burganlage in der Pfalz entdeckt

Foto: GDKE Rheinland-Pfalz
Wallschnitt von Burg Hohenberg. Foto: GDKE Rheinland-Pfalz

Kulturministerin Vera Reiß: Beeindruckende archäologische Entdeckungen in der Pfalz dank ehrenamtlicher Helfer

Die Landesarchäologie der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) konnte mit Unterstützung und auf Hinweis ehrenamtlicher Helfer einen der bedeutendsten und größten Hortfundkomplexe in Rheinland-Pfalz aus der späten Urnenfelderzeit bergen. Die spektakulären Bronzeobjekte waren auf dem Hohenberg zwischen Annweiler und Birkweiler (Kreis Südliche Weinstraße) unter dem Wall einer Befestigungsanlage gefunden worden, bei dessen Erbauung sie vor ca. 3000 Jahren, vermutlich als Opfergabe an die Götter niedergelegt worden waren.

Bei einem Pressetermin im Erthaler Hof in Mainz hat Kulturministerin Vera Reiß die Funde besichtigt. „Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesem beeindruckenden Fund. Die Zusammenarbeit zwischen Ehrenamtlichen und den Wissenschaftlern der GDKE ist hervorragend gelungen. Die Landesregierung schätzt und würdigt diese konstruktive Zusammenarbeit ausdrücklich. Es gibt wohl kaum einen besseren Schutz gegen illegale Raubgräber als gewissenhafte Hobby-Archäologen, die im Feld unterwegs sind und ein aufmerksames Auge haben. Nun steht der fundierten wissenschaftlichen Erforschung nichts im Wege und wir erwarten die Erkenntnisse mit Spannung“, so die Ministerin.

Mehrstückdepot mit insgesamt 14 Bronzegegenständen gehört zu einem der größten der Pfalz. Darunter zwei sehr massive, geschlossene Armringe mit reich punzierter Strichgruppen- und Punktreihen- sowie Kreis- und Halbkreisornamentik. Foto: GDKE Rheinland-Pfalz
Mehrstückdepot mit insgesamt 14 Bronzegegenständen gehört zu einem der größten der Pfalz. Darunter zwei sehr massive, geschlossene Armringe mit reich punzierter Strichgruppen- und Punktreihen- sowie Kreis- und Halbkreisornamentik. Foto: GDKE Rheinland-Pfalz

Im Frühjahr 2014 wurde die  Landearchäologie von einem Sondengänger über Funde am Hohenberg bei Annweiler informiert, gemeinsame Untersuchungen mit einer Ehrenamtlichengruppe und weiterführende Forschungen der Landesarchäologie führten zur Entdeckung der ersten befestigten Höhensiedlung aus der späten Urnenfelderzeit in der Pfalz. Der Adelssitz kontrollierte in dieser Zeit die frühe und wichtige Wegeverbindung durch den Pfälzer Wald und war ein Ort mit zentraler Bedeutung für die gesamte Gegend.

Die Funde datieren in die sogenannte „späte Urnenfelderzeit“ am Übergang vom 10. zum 9. Jh. v. Chr. Es handelt es sich um reich verzierte Armringe, Bronzebeile, Messer, Lanzenspitzen und Meißel. Ein entdecktes Mehrstückdepot mit insgesamt 14 Bronzegegenständen gehört zu einem der größten der Pfalz. Darunter zwei sehr massive, geschlossene Armringe mit reich punzierter Strichgruppen- und Punktreihen- sowie Kreis- und Halbkreisornamentik. Auffällig ist, dass die überaus qualitätsvollen Bronzefunde praktisch keine Gebrauchsspuren zeigen, so dass die Vermutung naheliegt, dass hier kaum gebrauchte „Neuware“ deponiert wurde.

Foto: GDKE Rheinland-Pfalz
Foto: GDKE Rheinland-Pfalz

Dazu sagte Landesarchäologe Dr. Dr. Axel von Berg: „Es ist überaus erfreulich, dass wir nicht wie im Fall des Schatzfundes von Rülzheim nur die Fundstücke kennen, sondern dass auch der Fundort auf einem hohen fachlichen Niveau dokumentiert wurde. Die Funde sind außergewöhnlich gut erhalten und zeigen die hochwertige Bronzegusskunst in der Urnenfelderzeit. Die weitere wissenschaftliche Aufarbeitung der Erkenntnisse wird im Rahmen einer Forschungsarbeit der Universität Mainz erfolgen.“

Thomas Metz, Generaldirektor Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz freut sich: „Die Unterstützung der Landesarchäologie durch Ehrenamtliche ist eine wichtige Stütze und wird an diesem Beispiel besonders positiv deutlich. Hand in Hand wurde hier ein Beitrag für das kulturelle Erbe des Landes erbracht. Vielen Dank dafür!“

Turnierbuch lässt ritterliche Kultur lebendig werden – am 4. August 2015 im Landesmuseum Mainz

Abbildung aus dem Turnierbuch der Kraichgauer Ritterschaft
Abbildung aus dem Turnierbuch der Kraichgauer Ritterschaft

Turnierbuch lässt ritterliche Kultur lebendig werden

Veranstaltung im Landesmuseum mit Prof. Dr. Kurt Andermann und Baron Dajo von Gemmingen-Hornberg

Es ist ein eindrucksvolles Zeugnis, das um die Wende des 16. Jahrhunderts entstand und tiefe Einblicke in die ritterliche Kultur gibt: das Turnierbuch der Freiherren von Gemmingen-Hornberg. Unter dem Titel „Ritterliche Kultur in „nachritterlicher“ Zeit – Das Turnierbuch der Kraichgauer Ritterschaft“ stellt Prof. Dr. Kurt Andermann am Dienstag, 4. August, um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz das historische Werk vor. Das mit zahlreichen Abbildungen ausgestattete Turnierbuch erinnert an die vergangene glorreiche Zeit der Ritterschaft und betont die Bedeutung des Niederadels, dessen politische Autonomie durch den Ver­fassungswandel seit der Wende des Mittel­alters zuneh­mend bedroht war.

Das im Auftrag von Angehöri­gen der Kraichgauer Reichsritterschaft hergestellte Werk wird den Besuchern im Rahmen der Veranstaltung im Original präsentiert. Es befindet sich im Besitz des Barons Dajo von Gemmingen-Hornberg, ein Nachfahre des Rittergeschlechts, das im Mittelalter in Deutschland weit verbreitet war. Der Eigentümer der Burg Hornberg am Neckar und des dazugehörigen Weingutes wird bei der Veranstaltung mit dabei sein. Im Anschluss gibt es einen Umtrunk.

Beginn ist am Dienstag, 4. August, um 18 Uhr im Landesmuseum. Der Eintritt ist frei.

Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.

Prächtige Rüstungen aus der Ritterzeit – 1 Euro Eintritt zum Familiensonntag am 2. August im Landesmuseum Mainz

© wien Kunsthistorisches Museum. Harnisch Philipps von Hessen.
© wien Kunsthistorisches Museum. Harnisch Philipps von Hessen.

Beim Familiensonntag am 2. August im Landesmuseum stehen prächtige Ritter-Rüstungen im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Gut gerüstet“ wird im Rahmen einer Führung zunächst der besonders aufwändig verzierte Harnisch Philipp von Hessens aus dem Jahre 1534 genauer unter die Lupe genommen. Neben getriebenen Kordeln, Knöpfen und Muschelformen finden sich zarte Ornamente auf der gesamten Rüstung, die in das Metall eingeätzt wurden. Das Verfahren der Eisenätzung wurde auch als druckgrafische Technik angewendet, beispielsweise beim Sickingen-Porträt von Hieronymus Hopfer, eine Eisenradierung aus dem Jahre 1520. Der deutsche Künstler war unter anderem für seine Darstellungen von historischen und zeitgenössischen Persönlichkeiten bekannt. Das Sickingen-Porträt und der Prunkharnisch stehen in der Sonderausstellung „Ritter! Tod! Teufel? Franz von Sickingen und die Reformation“ einander gegenüber. So wird ein anschaulicher Vergleich der beiden Objekte möglich.

Bildunterschrift: Hieronymus Hopfer, Bildnis Franz von Sickingen, um 1520 © Landesmuseum Mainz – GDKE Rheinland Pfalz (Foto: Ursula Rudischer)
Bildunterschrift: Hieronymus Hopfer, Bildnis Franz von Sickingen, um 1520
© Landesmuseum Mainz – GDKE Rheinland Pfalz (Foto: Ursula Rudischer)

Im Anschluss an die Führung werden Dr. Christa Welschof, die Leiterin des NatLab der JGU Mainz und ihr Mitarbeiter Tobias Gelz demonstrieren, wie die Technik der Eisenätzung technisch funktioniert. Sie überziehen kleine Eisenplatten mit Wachs, ritzen Muster in diese Schutzschicht und behandeln es anschließend einige Minuten mit Schwefelsäure.

Der Familiensonntag beginnt am 2. August um 14 Uhr. Der Eintritt kostet 1 Euro pro Person.

Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.

Wiesbadener Wandertage 2015 – am 2. August ab Nerotal

Wandervögel Foto: © massow-picture
Wandervögel Foto: © massow-picture

Alle Bürgerinnen und Bürger
sind zu den 48. Wiesbadener Wandertagen am Sonntag, 2. August, herzlich eingeladen. Zwischen 8 und 13 Uhr können die Wanderer starten, 16 Uhr ist als Zielschluss gesetzt.

Als Start und Ziel dient die Talstation der Nerobergbahn, die mit der ESWE Linie 1 an der Haltestelle „Nerotal“ zu erreichen ist.

Der Rhein-Taunus-Klub Wiesbaden und das Sportamt der Landeshauptstadt Wiesbaden freuen sich auf die Teilnahme vieler Interessierter.

„Schöne Ferien vor Ort“ bietet 2015 wieder buntes Ferienprogramm in Wiesbaden

Ferienkulturprogramm 2015 für Kinder in Wiesbaden
Foto: © massow-picture

Um ihren Kindern abwechslungsreiche Ferien bieten zu können, müssen Wiesbadener Eltern nicht mehr verreisen: Das Sachgebiet „Schöne Ferien“ lädt auch in diesem Jahr zu einem kostenfreien und offenen Spiel- und
Kulturangebot für Kinder im Alter von sechs bis 12 Jahren ein.

Das Programm
besteht aus Spiel-, Bewegungs-, Sport-, Kreativ- und Theaterangeboten, bei denen die Kinder spielerisch gefördert werden. Bis zu acht Pädagogen und Betreuer werden vor Ort sein und sich um die teilnehmenden Kinder kümmern und sie beaufsichtigen.

Die Abteilung Jugendarbeit hat in diesem Jahr den Schwerpunkt Partizipation gewählt, weshalb unter dem Schlagwort „was du willst…“ besonders auf die Bedürfnisse und Wünsche der teilnehmenden Kinder eingegangen werden soll. Als Austragungsorte wurden Stadtteile mit speziellen sozialen Bedarfslagen ausgewählt.

Folgende Angebote halten die Betreuerinnen und
Betreuer für die Kinder bereit: Tippis, Lagerfeuer & Stockbrot, Holzwerkstatt, Hüpfburg, Limonade selbst machen, Kreativworkshops, Karaoke, Zeitungsstand,Spielmobil Rolli, der Eismann kommt.

Der weitere Zeitplan 2015:

Sommer: 15 Uhr bis 19 Uhr
4.8. bis 7.8. Erbenheim/Hochfeld Spielplatz Moabiterstraße
11.8. bis 14.8. Schulberg Lehrplatz
18.8. bis 21.8. Hollerborn Spielplatz Mittelheimerstraße
24.8. bis 28.8. Sauerland Sauerlandpark
1.9. bis 4.9. AKK Krautgärtensiedlung
(hinter den Sonnenkollektoren)

Herbst: 13 Uhr bis 17 Uhr
20.10. bis 23.10. Schelmengraben Einkaufszentrum
27.10. bis 30.10. Inneres Westend Walramstraße/Straßenfest

Stilles Örtchen? Das war einmal – wie Smartphone unsere Kommunikation bestimmt

See attached file: © VadimGuzhva - Fotolia.jpg
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forsa-Umfrage zeigt, wie das Smartphone unsere Kommunikation bestimmt

Es gibt da jemanden, den die Deutschen fast rund um die Uhr um sich haben möchten, dem sie alles anvertrauen, immer und überall dabei haben,  und den sie sogar mit ins Bad nehmen: ihr Smartphone. Eine im Auftrag von ROLAND Rechtsschutz durchgeführte forsa-Umfrage hat untersucht, wie die Alleskönner-Handys heute unsere Kommunikation, unsere Beziehungen, sozialen Kontakte und damit zusehend unser Verhalten und Leben bestimmen

  • 89 Prozent der unter 30-Jährigen nutzen Messaging-Dienste zur Kommunikation mit Freunden und Familie
  • Mehr als die Hälfte der Männer nutzt das Smartphone auf dem Klo
  • Knapp die Hälfte der jungen/unter 30-jährigen Nutzer fühlt sich durch eingehende Mitteilungen gestresst oder genervt
  • Ostdeutsche achten häufiger auf eine sichere Übermittlung von Fotos, Videos oder vertraulichen Nachrichten

Sprichst du noch oder tippst du schon?
Es gab mal Zeiten, da musste man sich mit Freunden und Familie noch treffen, um Neuigkeiten auszutauschen. Dank SMS, Messaging-Diensten oder Video-Telefonie läuft heute ein Großteil der Kommunikation elektronisch ab. Bei manch einem wird getippt, bis die Finger glühen: 72 Prozent der Befragten nutzen dabei Messaging-Dienste wie WhatsApp oder den Facebook-Messenger. Bei den unter 30-Jährigen sind es sogar 89 Prozent. E-Mail (40 Prozent) und SMS (39 Prozent) werden zur rein schriftlichen Kommunikation dagegen weniger häufig genutzt. Ein Viertel aller Befragten möchte das Gegenüber auch sehen und greift daher auf Video-Telefonie via Skype oder FaceTime zurück. Trotz der Vielzahl an Kommunikationskanälen geht auch der ursprüngliche Sinn des Mobiltelefons nicht ganz verloren: Immerhin 81 Prozent nutzen das Smartphone, um telefonisch mit Freunden und Bekannten Kontakt zu halten.

„Auf den Tisch gehört der Kuchen, da hat das Smartphone nichts zu suchen“
Die ständige Erreichbarkeit ist für viele selbstverständlich. Man könnte ja schließlich was Wichtiges verpassen. Auf die Frage, ob das Smartphone eigentlich auch mal Sendepause hat, gaben 62 Prozent der Befragten an, ihr Smartphone generell nicht während der Mahlzeiten zu nutzen. Gut die Hälfte (52 Prozent) nutzt das Gerät nicht nachts. Für 45 Prozent ist das Smartphone tabu, wenn sie sich mit Freunden treffen. Interessanterweise darf das Handy bei vielen sogar mit aufs stille Örtchen: 55 Prozent der Männer haben kein Problem damit, ihr Handy auf der Toilette zu nutzen. Bei den Frauen sind es 44 Prozent. Für 7 Prozent der Befragten spielt der Ausschaltknopf gar keine Rolle: Sie nutzen ihr Smartphone zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Nachrichten, die nerven
Bei dem einen brummt’s, beim anderen piept’s, beim nächsten klopft’s: So schön es auch ist, von Freunden und Bekannten ständig über alles auf dem Laufenden gehalten zu werden, so nervig kann es manchmal auch sein: Die „Dauerbeschallung“ durchs Smartphone führt bei gut einem Drittel (35 Prozent) dazu, dass sie sich manchmal gestresst oder genervt fühlen. Von den unter 30-Jährigen, die bestimmte Messaging-Dienste auch am häufigsten nutzen, fühlt sich sogar knapp die Hälfte (43 Prozent) durch viele eingehende Mitteilungen oder Benachrichtigungen auf ihrem Smartphone gestresst.

Wenn das Smartphone zum Streitpunkt wird
Es ist heutzutage keine Seltenheit mehr, dass vier Menschen gemeinsam am Tisch sitzen und drei davon auf ihren „elektronischen Begleiter“ starren – nur, um kurz E-Mails zu checken oder schnell was zu googeln. Ist die ständige Nutzung inzwischen selbstverständlich oder sind die Mitmenschen da auch schon mal genervt? Die von ROLAND Rechtsschutz beauftragte Umfrage ergab, dass bei etwa jedem fünften Befragten (18 Prozent) die alltägliche Smartphone-Nutzung schon einmal zu Ärger oder Streit mit anderen Menschen geführt hat. Betrachtet man nur die jungen Nutzer der 14- bis 29-Jährigen, so sind es sogar 37 Prozent, denen das Handy schon Ärger einbrachte. Am häufigsten gab es Zoff mit der Familie (38 Prozent), dem Partner (37 Prozent) sowie Freunden und Bekannten (33 Prozent). Es folgen mit einigem Abstand Kollegen (15 Prozent) und der Chef oder Vorgesetzte (14 Prozent).

Spaß geht vor Sicherheit
Selfies am Strand, die Kinder im Planschbecken oder gar das Ergebnis einer ärztlichen Untersuchung: Mit einem Klick kann man Dokumente, Fotos und Videos auf einfachste Weise mit seinem Freundes- und Bekanntenkreis teilen. Dass nicht alle Messaging-Dienste sonderlich sicher sind und die Daten womöglich von Dritten abgefangen werden könnten, scheint den Großteil der Nutzer allerdings nicht zu stören. 62 Prozent aller befragten Smartphone-Nutzer geben an, beim Versand von Fotos, Videos oder vertraulichen Nachrichten nicht auf eine sichere Übermittlung dieser Daten zu achten. Interessant: In Ostdeutschland ist man mit 47 Prozent deutlich sensibler im Umgang mit persönlichen Daten als im Westen, wo nur 36 Prozent ihre Daten verschlüsseln bzw. ihre Dokumente mit Bedacht verschicken. Dem geliebten Smartphone wird heutzutage eben fast alles zu- und noch mehr anvertraut!

Sommerferien im Freilichtmuseum Hessenpark

Ein buntes Programm sorgt für Abwechslung in der schulfreien Zeit.

Sommerkinder_Hessenpark2Ende Juli beginnen die hessischen Sommerferien. Das Freilichtmuseum Hessenpark bietet kleinen und großen Besuchern in der Zeit vom 28. Juli bis zum 3. September 2015 ein spannendes Ferienprogramm. Alte Kinderspiele, ein kulinarisches Wochenende, Fachwerkbau für alle, Töpfern zum Mitmachen, Konstruieren mit Metallbaukästen, Textilherstellung und die beliebte Kinderwoche laden zum Mitmachen und Entdecken ein.

Die erste Ferienwoche vom 27. Juli bis zum 2. August steht ganz im Zeichen der Töpferei: Im Rahmen der Töpferwoche für Kinder sind Feriengäste zwischen 4 und 16 Jahren zu Mitmachaktionen an der Töpferscheibe eingeladen. Die Werkstatt ist täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Alle, die von Äpfeln nicht genug bekommen, können am 1. August nicht nur die große Sonderausstellung „Der Apfel. Kultur mit Stiel“ anschauen, sondern die hessische Lieblingsfrucht auch filzen oder aus Holz aussägen. Ein Backkurs für Kinder (5 € zzgl. Eintritt, Anmeldung unter 06081 588-107) rundet das fruchtige Angebot am Monatsanfang ab.

Töpferwoche250Kleine und große Konstrukteure, die sich der Faszination Metallbaukasten nicht entziehen können, kommen am ersten und zweiten Augustwochenende auf ihre Kosten. In der zweiten Ferienwoche (3. bis 7. August) stehen die Tage der Schauspielführungen auf dem Programm. Besucher können in dieser Zeit täglich unterschiedliche Führungen mit dem Museumstheater erleben und die Geschichte unserer Heimat auf spielerische Weise kennenlernen – besonders für Kinder ist das ein großer Spaß! Am 9. und 10. August dürfen sich alle Urlauber auf ein kulinarisches Ferienwochenende mit Leckereien aus Großmutters Kochbuch freuen. Was früher für Kurzweil sorgte, lässt auch heute noch Kinderherzen höher schlagen: Murmelspiele, Stelzen laufen, Reifen treiben und andere alte Kinderspiele stehen vom 11. bis zum 13. August auf dem Programm. Mit Jagdhornsignalen, Waldarbeiten und einer Feldsteinbrennerei lädt das große Forstjägerlager Mitte August dazu ein, auf einer Zeitreise das Forst- und Lagerleben im 18. Jahrhundert zu entdecken (15./16. August). Im Rahmen des Aktionswochenendes „Tücher, Tauwerk, dichte Ritzen“ am 22. und 23. August können Kindern und Erwachsene unsere heimischen Faserpflanzen erkunden. Das Ferienprogramm „Auf Holz gebaut“ richtet sich vom 25. bis zum 27. August an kleine und große Fachwerk-Baumeister.

Den Abschluss des Ferienprogramms bildet die beliebte Kinderwoche, die traditionell in der letzten Ferienwoche stattfindet. Vom 29. August bis zum 3. September warten im gesamten Museumsgelände die unterschiedlichsten Mitmachaktionen darauf, von neugierigen Ferienkindern entdeckt zu werden. Historische Schulstunden gehören ebenso zum Angebot wie Laubsägearbeiten, verschiedene Kinderführungen und Bastelaktionen. Der Fantasie, Kreativität und Bewegungsfreude sind in dieser Woche keine Grenzen gesetzt.

Weitere Informationen zum Ferienprogramm gibt es unter www.hessenpark.de und unter www.facebook.com/Hessenpark.

Wissenschaftlerführung Kunst und Kulturgeschichte am 29.7. im Landesmuseum Darmstadt

Heinz Heim, Strickschule im Odenwald, 1889
Heinz Heim, Strickschule im Odenwald, 1889
Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLMD

Am Mittwoch, 29. Juli 2015, lädt das Hessische Landesmuseum Darmstadt um 11.15 Uhr zu der Wissenschaftlerführung „Die Darmstädter und hessischen Maler im HLMD“ mit Dr. Klaus-D. Pohl, Kustos für 19.-21 Jh., ein.

Den Darmstädter und hessischen Malern ist in der neuen Gemäldegalerie ein eigener Saal gewidmet. Romantische Landschaften, Biedermeierporträts des Darmstädter Bürgertums und die realistische Malerei  vom Ende des 19. Jahrhunderts bilden die Schwerpunkte dieser Sammlung. Ein Rundgang führt in diesen reichen Bestand ein und erläutert das Besondere an dieser regional bedeutenden Malerei.

Die Führung ist kostenfrei, max. 25 Teilnehmer. Es gilt der Museumseintritt 6, erm. 4 Euro.

Konzert im Kurhaus: „Classic for Peace“ am 30. August

kurhauswsbn160Am Sonntag, 30.August, 18 Uhr, präsentiert die Friedensinitiative „Classic for Peace“ im Christian-Zais-Saal des Wiesbadener Kurhauses den „Internationalen Musikalischen Jugendaustausch 2015“.

Hochbegabte Kinder und Jugendliche aus der Ukraine und Russland musizieren gemeinsam mit jungen Musikern von der Kammerphilharmonie Frankfurt. Die jungen Musiker und Musikerinnen spielen nicht nur bekannte Instrumente wie Violine, Flöte, Trompete, Saxophon und Akkordeon, sondern es werden auch Volksinstrumente wie Bajan, Domra und Balalaika solistisch vertreten sein. Karten im Vorverkauf gibt es bei der Tourist Information, Marktplatz 1.

Dalai Lama 7000 feierten seine Heiligkeit in Wiesbaden

© O.W.Barth-Verlag – aus Cover des neuen Buches: Die Macht des Guten. Der Dalai Lama und seine Vision für die Menschheit von Daniel Golemann, München 2015
© O.W.Barth-Verlag – aus Cover des neuen Buches: Die Macht des Guten. Der Dalai Lama und seine Vision für die Menschheit von Daniel Golemann, München 2015

Anlässlich seines 80. Geburtstages besuchte der XIV. Dalai Lama vom 12.-14.07.2015 Frankfurt und Wiesbaden. Der Friedensnobelpreisträger folgte damit einer Einladung des Vereins Freunde für einen Freund, der nach den Feierlichkeiten aus Anlass seines 70. Geburtstags im Jahr 2005 nun erneut einen mehrtägigen Besuch in Hessen ausrichtet hatte. Während des diesjährigen Aufenthalts traf der XIV. Dalai Lama wieder auf eine große Öffentlichkeit, sowie auf Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kultur.

 

 

Den  Auftakt  bildete am 12.7.2015 eine öffentliche Ansprache Seiner Heiligkeit im Kurpark Wiesbaden. Die Hessenmetropole befand sich dabei im Ausnahmezustand: Gut 7000 Freunde und Neugierige waren in den Kurpark gekommen. Vor dem Bowling Green visavis dem Nassauer Hof, in dem Seine Heiligkeit logierte, demonstrieren rund 200 Anhänger des Shugden-Glaubens stundenlang in singsangähnlicher Trance mit großen Spruchbändern und bunten Fahnen gegen den Dalai Lama, der ihrer Meinung nach zu Unrecht als geistiges Oberhaupt der Tibeter fungiere.

Tibeter Exilanten tanzen seit den Morgenstunden vor dem Wiesbadener Kurhauseingang für den Dalai Lama.Foto: massow-picture
Tibeter Exilanten tanzen seit den Morgenstunden vor dem Wiesbadener Kurhauseingang für den Dalai Lama.Foto: massow-picture

Hinter den Demonstranten, weiter oben vor dem Eingangsbereich zum Kurpark tanzte seit den frühen Morgenstunden eine Gruppe Exil-Tibetaner für ihren Meister, sozusagen als Demonstranten gegen die Demonstranten im innerbuddhistischen Glaubensstreit. Von überall strömten die Besucher, und Polizei, Deutsches Rotes Kreuz und unendlich viele freiwillige, in gelblich-orange gekleidete ehrenamtliche Helfer der „Freunde für einen Freund“ hatten alle Hände voll zu tun, den friedlichen Ablauf der Großveranstaltung zu garantieren. Zwischendrin Bombenspürhunde und Sicherheitskräfte.  An zahlreichen Ständen wurde kostenfrei erfrischendes Mineralwasser angeboten. Und jede Zuschauerzone, die mit Gattern zum nächsten Besucherbereich abgegrenzt war, hatte ihre eigenen Dixiklo-Batterien.
Der Eintritt in den Kurpark war kostenfrei dank zahlreicher Spender, die im Vorfeld die gesamten Veranstaltungskosten finanziert haben.

7000 feiern seine Heiligkeit am 12. Juli im Wiesbadener Kurpark.Foto: massow-picture
7000 feiern seine Heiligkeit am 12. Juli im Wiesbadener Kurpark.Foto: massow-picture

Um 10 Uhr begann der Einlass, das Vorprogramm startete gegen 12 Uhr. Um 13:30 Uhr begrüßte der Vorsitzende des Vereines Freunde für einen Freund e.V. Frank Auth, der Bürgermeister der Stadt Wiesbaden Arno Goßmann, Bundestag-Vizepräsidentin Claudia Roth und der hessische Ministerpräsident a.D. Roland Koch die Gäste im Kurpark. Anschließend sprach der XIV. Dalai Lama zur Öffentlichkeit zum Thema 80 Jahre Mitgefühl. Sein Alter merkte man ihm kaum an. Er spricht seine Botschaft „Friede und Freundschaft“ im Stehen, nimmt sich die großen Themen unserer Zeit zur Brust: Religionskonflikte, Flüchtlingsproblematik, Armutsbekämpfung, Wirtschaftskrise, Klimawandel und Kriege in der Welt: Was wir benötigten wäre ein Gefühl der Einheit aller sieben Milliarden Menschen. Es gäbe zwei Ebenen menschlichen Zusammenlebens. Auf der ersten Ebene seien wir nichts anderes als Menschen und deswegen alle gleich. Erst auf der zweiten Ebene kämen Nationalität, Rasse und oder Religion dazu. Wir müssten uns auf die erste Ebene konzentrieren, mehr Mitgefühl füreinander aufbringen, Liebe, Toleranz und Vergebung üben und Vertrauen aufbauen, dann gäbe es weniger Konflikte. Vertrauen sei die Basis von Freundschaft und Freundschaft das Wichtigste. Der Dalai Lama wirkte sehr überzeugend, und auf sein vorgerücktes Alter anspielend, meinte er schelmisch lächelnd: „80 ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass man etwas Nützliches für andere getan hat. Wenn ich heute zurückblicke, bin ich recht zufrieden. Ich glaube, ich habe niemanden geschadet – außer vielleicht ein paar Moskitos, die mich zu sehr ärgerten.“ Im Nu verwandelte seine Heiligkeit den Kurpark in eine Oase des Lächelns.

Am Montag, den 13.7.2015 wurde der XIV. Dalai Lama offiziell vom Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann und Magistratsmitgliedern im Römer empfangen. Anschließend traf Seine Heiligkeit im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung eine kleine Gruppe ausgewählter Schüler. Er diskutierte mit ihnen zum Thema „Mit Nächstenliebe und Mitgefühl zum Erfolg“. Am Nachmittag besuchte er die Gemeinde der Exil-Tibeter in Deutschland.

Am Dienstag 14.7.2015 hatte die Stadt Wiesbaden den XIV. Dalai Lama zu einem  Empfang eingeladen. Dieser begann mit einer halben Stunde Verspätung gegen 11.30 Uhr. Begrüßt wurde Seine Heiligkeit von Bürgermeister Arno Goßmann und Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel vor dem Rathaus. Sie begleiteten den Dalai Lama in den großen Festsaal des Wiesbadener Rathauses, in dem das halbe Parlament und geladene Gäste bereits gespannt den Gast erwarteten, und bei Eintreffen des Dalai Lamas Beifall klatschten.

Wolfgang Nickel, Arno Goßmann und Dalai Lama beim großen Empfang im Wiesbadener Rathaus. Foto: massow-picture
Wolfgang Nickel, Arno Goßmann und Dalai Lama beim großen Empfang im Wiesbadener Rathaus. Foto: massow-picture

Die Vertreter der Stadt betonten, dass es für die Stadt Wiesbaden eine große Ehre sei, dass er trotz seines engen Terminplans und des Auftritts im Wiesbadener Kurpark am vergangenen Sonntag ihrer Einladung ins Rathaus gefolgt sei. Nachdem der Dalai Lama dann selbst ans Mikrofon ging, hatte er zunächst einen jungen Mann im Rollstuhl begrüßt und für „frische Luft für alle“ gesorgt, indem er bat, doch zunächst einmal alle Fenster zu öffnen. Er wolle jetzt nicht seine Rede vom Sonntag wiederholen,  betonte der Dalai Lama. Er dankte für die Gastfreundschaft und vor allem allen Freunden und ehrenamtlichen Helfern, die sein Kommen hier ermöglicht hätten. Zum Schluss schenkte der Dalai Lama seinen Gastgebern einen Khatag, den traditionellen Begrüßungsschal, der in Tibet zumeist aus weißer Seide besteht. Er hängte ihn Arno Goßmann und Wolfgang Nickel um. Diese bedankten sich bei Seiner Heiligkeit mit einem Glas original Wiesbadener Honig und etwas Lektüre über die Landeshauptstadt Wiesbaden.
Anschließend folgte der XIV. Dalai Lama, der Einladung des hessischen Landtagspräsidenten Norbert Kartmann visavis. Hierzu ging Seine Heiligkeit, begleitet von Sicherheitskräften und Journalisten vom Rathaus über den abgesperrten Platz in den gegenüberliegenden Hessischen Landtag. Von dort kamen der  hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und sein Stellvertreter Tarek Al-Wazir entgegen und begleiteten ihn zu einem persönlichen Gespräch in Landtag, wo sich der Dalai Lama ins goldene Buch der Stadt eintrug. Bereits um 12.45 Uhr war die Audiens im Hessischen Landtag beendet, und Seine Heiligkeit wurde zum Flughafen Frankfurt gebracht, von wo aus er mit einer Maschine wieder zurück in sein Exil in Dharamsala in Indien startet.