Kategorie-Archiv: Dalai Lama

Dalai Lama zu Besuch in Frankfurt

Dalai Lama Archiv-Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Dalai Lama Archiv-Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

(kus) Nachdem das geistliche Oberhaupt der Tibeter aufgrund eines technischen Defektes seines Flugzeuges nicht rechtzeitig am Dienstag, 12. September, zur Eröffnung des neuen Tibethauses in Frankfurt sein konnte, bestand am Donnerstag, 14. September, die Möglichkeit eines Austausches zwischen dem Dalai Lama und Bürgermeister Uwe Becker.

„Seine Heiligkeit setzt sich intensiv für den friedlichen und konstruktiven Dialog der Menschen ein. Sein unermüdlicher Einsatz zur Verständigung der Völker und der Religionen, für den er um die Welt reist, ist bewundernswert. Sein engagiertes Eintreten für den notwendigen Schutz der tibetischen Kultur ist bewundernswert und verdient unsere Unterstützung. Frankfurt ist als Ort der Paulskirche, der Wiege der Deutschen Demokratie, die passende Adresse für ein Kulturzentrum, das die Möglichkeit bietet, dass tibetische Kultur auf dem Fundament von Freiheit und Menschenrechten friedlich praktiziert werden kann. Ich würde mir wünschen, dass dies auch in China so offen möglich wäre. Ich bin davon überzeugt, dass sich die staatliche Souveränität Chinas mit der Sicherung der tibetischen Kultur als Teil des kulturellen Reichtums Chinas gut vereinbaren lassen“, betonte Becker.
Im Mittelpunkt des dreitägigen Aufenthaltes seiner Heiligkeit in Frankfurt stehen neben drei Veranstaltungen in der Jahrhunderthalle, die sich unter anderem mit dem Thema der globalen Ethik beschäftigen, der Besuch des Tibethauses, dessen Schirmherr der Dalai Lama ist.

Als Kulturinstitut spielt das Tibethaus in Europa eine einzigartige Rolle in der Vermittlung der alten und modernen Kultur Tibets und dient als Begegnungs- und Studienzentrum. Es bewahrt und fördert die tibetische Identität und bringt diese den Bürgerinnen und Bürgern näher. In über 300 Veranstaltungen pro Jahr werden die Themen Buddhismus, Gesellschaft, Kunst & Kultur, Heilkunde und Wissenschaft beleuchtet.

„Die Stadt Frankfurt am Main ist dankbar für diesen Beitrag zur kulturellen Vielfalt. Das Tibethaus ist ein Schaufenster der tibetischen Kultur von der Medizin über die Kunst bis zur buddhistischen Religion und gleichzeitig ein Brückenkopf, der die Verbindung Frankfurts zu Tibet trägt. Wir sind froh und glücklich, diese Einrichtung in unserer Stadt zu wissen und freuen uns, dass die dort geleistete Arbeit gerade auch von seiner Heiligkeit dem Dalai Lama gewürdigt wird“, sagt Bürgermeister Becker.

In Frankfurt leben über 170 Nationen und Mitglieder von über 160 Gemeinden aller Weltreligionen friedlich zusammen. Der Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften und der Stadtgesellschaft schafft Gemeinschaft, Vertrauen und Sicherheit. Als Mitglied im Rat der Religionen in Frankfurt beteiligt sich das Tibethaus auch hier intensiv am regelmäßigen Austausch.

„Dies ist in unserer heutigen Zeit, in der ein nicht-religiöses Weltbild und Wertesystem die religiösen Gemeinschaften vor neue Herausforderungen stellt, besonders bedeutsam. Toleranz und Akzeptanz sind vor diesem Hintergrund umso wichtiger“, führt Kirchendezernent Uwe Becker aus.

Das Tibethaus, das seit 2016 seinen Sitz in Frankfurt gefunden hat, feierte seine Neueröffnung am Dienstag, 12. September. In einem früheren Universitätsinstitut auf dem ehemaligen Frankfurter Uni-Campus in Bockenheim. Das Tibethaus Deutschland in Frankfurt ist neben dem Tibet House US in New York das einzige weitere durch das Tibet House Cultural Center in New Delhi, Indien,
offiziell anerkannte Tibethaus weltweit.

Dalai Lama 7000 feierten seine Heiligkeit in Wiesbaden

© O.W.Barth-Verlag – aus Cover des neuen Buches: Die Macht des Guten. Der Dalai Lama und seine Vision für die Menschheit von Daniel Golemann, München 2015
© O.W.Barth-Verlag – aus Cover des neuen Buches: Die Macht des Guten. Der Dalai Lama und seine Vision für die Menschheit von Daniel Golemann, München 2015

Anlässlich seines 80. Geburtstages besuchte der XIV. Dalai Lama vom 12.-14.07.2015 Frankfurt und Wiesbaden. Der Friedensnobelpreisträger folgte damit einer Einladung des Vereins Freunde für einen Freund, der nach den Feierlichkeiten aus Anlass seines 70. Geburtstags im Jahr 2005 nun erneut einen mehrtägigen Besuch in Hessen ausrichtet hatte. Während des diesjährigen Aufenthalts traf der XIV. Dalai Lama wieder auf eine große Öffentlichkeit, sowie auf Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kultur.

 

 

Den  Auftakt  bildete am 12.7.2015 eine öffentliche Ansprache Seiner Heiligkeit im Kurpark Wiesbaden. Die Hessenmetropole befand sich dabei im Ausnahmezustand: Gut 7000 Freunde und Neugierige waren in den Kurpark gekommen. Vor dem Bowling Green visavis dem Nassauer Hof, in dem Seine Heiligkeit logierte, demonstrieren rund 200 Anhänger des Shugden-Glaubens stundenlang in singsangähnlicher Trance mit großen Spruchbändern und bunten Fahnen gegen den Dalai Lama, der ihrer Meinung nach zu Unrecht als geistiges Oberhaupt der Tibeter fungiere.

Tibeter Exilanten tanzen seit den Morgenstunden vor dem Wiesbadener Kurhauseingang für den Dalai Lama.Foto: massow-picture
Tibeter Exilanten tanzen seit den Morgenstunden vor dem Wiesbadener Kurhauseingang für den Dalai Lama.Foto: massow-picture

Hinter den Demonstranten, weiter oben vor dem Eingangsbereich zum Kurpark tanzte seit den frühen Morgenstunden eine Gruppe Exil-Tibetaner für ihren Meister, sozusagen als Demonstranten gegen die Demonstranten im innerbuddhistischen Glaubensstreit. Von überall strömten die Besucher, und Polizei, Deutsches Rotes Kreuz und unendlich viele freiwillige, in gelblich-orange gekleidete ehrenamtliche Helfer der „Freunde für einen Freund“ hatten alle Hände voll zu tun, den friedlichen Ablauf der Großveranstaltung zu garantieren. Zwischendrin Bombenspürhunde und Sicherheitskräfte.  An zahlreichen Ständen wurde kostenfrei erfrischendes Mineralwasser angeboten. Und jede Zuschauerzone, die mit Gattern zum nächsten Besucherbereich abgegrenzt war, hatte ihre eigenen Dixiklo-Batterien.
Der Eintritt in den Kurpark war kostenfrei dank zahlreicher Spender, die im Vorfeld die gesamten Veranstaltungskosten finanziert haben.

7000 feiern seine Heiligkeit am 12. Juli im Wiesbadener Kurpark.Foto: massow-picture
7000 feiern seine Heiligkeit am 12. Juli im Wiesbadener Kurpark.Foto: massow-picture

Um 10 Uhr begann der Einlass, das Vorprogramm startete gegen 12 Uhr. Um 13:30 Uhr begrüßte der Vorsitzende des Vereines Freunde für einen Freund e.V. Frank Auth, der Bürgermeister der Stadt Wiesbaden Arno Goßmann, Bundestag-Vizepräsidentin Claudia Roth und der hessische Ministerpräsident a.D. Roland Koch die Gäste im Kurpark. Anschließend sprach der XIV. Dalai Lama zur Öffentlichkeit zum Thema 80 Jahre Mitgefühl. Sein Alter merkte man ihm kaum an. Er spricht seine Botschaft „Friede und Freundschaft“ im Stehen, nimmt sich die großen Themen unserer Zeit zur Brust: Religionskonflikte, Flüchtlingsproblematik, Armutsbekämpfung, Wirtschaftskrise, Klimawandel und Kriege in der Welt: Was wir benötigten wäre ein Gefühl der Einheit aller sieben Milliarden Menschen. Es gäbe zwei Ebenen menschlichen Zusammenlebens. Auf der ersten Ebene seien wir nichts anderes als Menschen und deswegen alle gleich. Erst auf der zweiten Ebene kämen Nationalität, Rasse und oder Religion dazu. Wir müssten uns auf die erste Ebene konzentrieren, mehr Mitgefühl füreinander aufbringen, Liebe, Toleranz und Vergebung üben und Vertrauen aufbauen, dann gäbe es weniger Konflikte. Vertrauen sei die Basis von Freundschaft und Freundschaft das Wichtigste. Der Dalai Lama wirkte sehr überzeugend, und auf sein vorgerücktes Alter anspielend, meinte er schelmisch lächelnd: „80 ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass man etwas Nützliches für andere getan hat. Wenn ich heute zurückblicke, bin ich recht zufrieden. Ich glaube, ich habe niemanden geschadet – außer vielleicht ein paar Moskitos, die mich zu sehr ärgerten.“ Im Nu verwandelte seine Heiligkeit den Kurpark in eine Oase des Lächelns.

Am Montag, den 13.7.2015 wurde der XIV. Dalai Lama offiziell vom Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann und Magistratsmitgliedern im Römer empfangen. Anschließend traf Seine Heiligkeit im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung eine kleine Gruppe ausgewählter Schüler. Er diskutierte mit ihnen zum Thema „Mit Nächstenliebe und Mitgefühl zum Erfolg“. Am Nachmittag besuchte er die Gemeinde der Exil-Tibeter in Deutschland.

Am Dienstag 14.7.2015 hatte die Stadt Wiesbaden den XIV. Dalai Lama zu einem  Empfang eingeladen. Dieser begann mit einer halben Stunde Verspätung gegen 11.30 Uhr. Begrüßt wurde Seine Heiligkeit von Bürgermeister Arno Goßmann und Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel vor dem Rathaus. Sie begleiteten den Dalai Lama in den großen Festsaal des Wiesbadener Rathauses, in dem das halbe Parlament und geladene Gäste bereits gespannt den Gast erwarteten, und bei Eintreffen des Dalai Lamas Beifall klatschten.

Wolfgang Nickel, Arno Goßmann und Dalai Lama beim großen Empfang im Wiesbadener Rathaus. Foto: massow-picture
Wolfgang Nickel, Arno Goßmann und Dalai Lama beim großen Empfang im Wiesbadener Rathaus. Foto: massow-picture

Die Vertreter der Stadt betonten, dass es für die Stadt Wiesbaden eine große Ehre sei, dass er trotz seines engen Terminplans und des Auftritts im Wiesbadener Kurpark am vergangenen Sonntag ihrer Einladung ins Rathaus gefolgt sei. Nachdem der Dalai Lama dann selbst ans Mikrofon ging, hatte er zunächst einen jungen Mann im Rollstuhl begrüßt und für „frische Luft für alle“ gesorgt, indem er bat, doch zunächst einmal alle Fenster zu öffnen. Er wolle jetzt nicht seine Rede vom Sonntag wiederholen,  betonte der Dalai Lama. Er dankte für die Gastfreundschaft und vor allem allen Freunden und ehrenamtlichen Helfern, die sein Kommen hier ermöglicht hätten. Zum Schluss schenkte der Dalai Lama seinen Gastgebern einen Khatag, den traditionellen Begrüßungsschal, der in Tibet zumeist aus weißer Seide besteht. Er hängte ihn Arno Goßmann und Wolfgang Nickel um. Diese bedankten sich bei Seiner Heiligkeit mit einem Glas original Wiesbadener Honig und etwas Lektüre über die Landeshauptstadt Wiesbaden.
Anschließend folgte der XIV. Dalai Lama, der Einladung des hessischen Landtagspräsidenten Norbert Kartmann visavis. Hierzu ging Seine Heiligkeit, begleitet von Sicherheitskräften und Journalisten vom Rathaus über den abgesperrten Platz in den gegenüberliegenden Hessischen Landtag. Von dort kamen der  hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und sein Stellvertreter Tarek Al-Wazir entgegen und begleiteten ihn zu einem persönlichen Gespräch in Landtag, wo sich der Dalai Lama ins goldene Buch der Stadt eintrug. Bereits um 12.45 Uhr war die Audiens im Hessischen Landtag beendet, und Seine Heiligkeit wurde zum Flughafen Frankfurt gebracht, von wo aus er mit einer Maschine wieder zurück in sein Exil in Dharamsala in Indien startet.

Dalai Lama spricht am 12. Juli im Kurpark Wiesbaden

© O.W.Barth-Verlag – aus Cover des neuen Buches: Die Macht des Guten. Der Dalai Lama und seine Vision für die Menschheit von Daniel Golemann, München 2015
© O.W.Barth-Verlag – aus Cover des neuen Buches: Die Macht des Guten. Der Dalai Lama und seine Vision für die Menschheit von Daniel Golemann, München 2015

Seine Heiligkeit, der XlV. Dalai Lama, besucht anlässlich seines 80. Geburtstags vom 12. bis 14. Juli die Hessische Landeshauptstadt.
Am Sonntag, den 12. Juli 12.00 Uhr, spricht das geistige Oberhaupt der buddhistischen Tibeter im Kurpark Wiesbaden über 80 Jahre Mitmenschlichkeit .
Es werden über 15 000 Menschen erwartet. Bei Überschreiten der Besucherzahl wird der Kurpark aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Am Dienstag, den 14. Juli, wird der Dalai Lama im Rathaus Wiesbaden zu Besuch und gegen 11.00 Uhr auf dem Balkon zu sehen sein.

Der Besuch des geistigen Oberhaupts der buddhistischen Tibeter erfolgt wieder auf Einladung des gemeinnützigen Vereins „Freunde für einen Freund“, der den Aufenthalt organisiert und begleitet. „Wir freuen uns, dass der Dalai Lama in Hessen seit nunmehr über 20 Jahren als Freund bei Öffentlichkeit und Politik herzlich willkommen ist“, sagt Frank Auth, Vorstandsmitglied und Mitbegründer des Vereins.

Freunde für einen Freund ist eine gemeinnütziger Verein mit Sitz in Frankfurt am Main. Zielsetzung ist es, Menschen das Kennenlernen mit dem Dalai Lama zu ermöglichen und damit für seinen Weg zu begeistern. Weitere Ziele sind es, ein Bewußtsein für gewaltfreie Konfliktlösungen zu fördern und Aufmerksamkeit für die Autonomiebemühungen in Tibet zu schaffen. Im Jahre 2004, nach einer Privataudienz beim XIV. Dalai Lama, haben sich Freunde für einen Freund zunächst als informeller Freundeskreis und ab 2007 als gemeinnütziger Verein gegründet. Seither gab es viele Veranstaltungen und Projekte mit dem Dalai Lama. Mehr Informationen finden Sie unter http://www.freunde-fuer-einen-freund.de/.