Kategorie-Archiv: Deutscher Buchpreis

Tonio Schachinger erhält den Deutschen Buchpreis 2023 für „Echtzeitalter“

Tonio Schachinger erhält den Deutschen Buchpreis 2023 für „Echtzeitalter“ überreicht von Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. © Foto Diether von Goddenthow
Tonio Schachinger erhält den Deutschen Buchpreis 2023 für „Echtzeitalter“ überreicht von Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. © Foto Diether von Goddenthow

Der Preisträger des Deutschen Buchpreises ist Tonio Schachinger. Er erhält die Auszeichnung für seinen Roman „Echtzeitalter“ (Rowohlt Verlag).

Klappentext
„Ein elitäres Wiener Internat, untergebracht in der ehemaligen Sommerresidenz der Habsburger, der Klassenlehrer ein antiquierter und despotischer Mann. Was lässt sich hier fürs Leben lernen? Till Kokorda kann weder mit dem Kanon noch mit dem snobistischen Umfeld viel anfangen. Seine Leidenschaft ist das Gamen, konkret: das Echtzeit-Strategiespiel Age of Empires 2. Nach dem Tod seines Vaters wird für ihn aus dem Hobby eine Notwendigkeit. Ohne dass jemand aus seinem Umfeld davon wüsste, ist Till mit fünfzehn eine Online-Berühmtheit, der jüngste Top-10-Spieler der Welt. Nur: Wie real ist so ein Glück? Im Abschlussjahr 2020 kommt für Till, in der Schule und im Leben, alles noch einmal anders als gedacht.“

Die Begründung der Jury:

Tonio Schachinger, geboren 1992 in New Delhi, studierte Germanistik an der Universität Wien und Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Nicht wie ihr, sein erster Roman, stand 2019 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis, war für den Rauriser Literaturpreis nominiert und wurde mit dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises ausgezeichnet. Tonio Schachinger lebt in Wien. (Text Rowohlt-Verlag). © Foto Diether von Goddenthow
Tonio Schachinger, geboren 1992 in New Delhi, studierte Germanistik an der Universität Wien und Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Nicht wie ihr, sein erster Roman, stand 2019 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis, war für den Rauriser Literaturpreis nominiert und wurde mit dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises ausgezeichnet. Tonio Schachinger lebt in Wien. (Text Rowohlt-Verlag). © Foto Diether von Goddenthow

„Auf den ersten Blick ist Tonio Schachingers ,Echtzeitalter‘ ein Schulroman. Auf den zweiten viel mehr als das: ein Gesellschaftsroman, der das Aufwachsen seines Helden Till an einer Wiener Eliteeinrichtung beschreibt, an der die künftigen Leistungsträger*innen mit reaktionärem Drill und bildungsbürgerlichen Idealen aufs Leben vorbereitet werden. Aus dieser repressiven Umgebung, verkörpert durch den mephistophelischen Lehrer Dolinar, flüchtet sich Till in die Welt des Gaming. Mit feinsinniger Ironie spiegelt Schachinger die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart: Aus gebildeten Zöglingen spricht die rohe Gewalt. Die Welt der Computerspiele bietet einen Ort der Fantasie und Freiheit. Auf erzählerisch herausragende und zeitgemäße Weise verhandelt der Text die Frage nach dem gesellschaftlichen Ort der Literatur.“

Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2023 gehören an: Shila Behjat (Journalistin und Publizistin), Heinz Drügh (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Melanie Mühl (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Lisa Schumacher (Steinmetz’sche Buchhandlung, Offenbach), Jurysprecherin Katharina Teutsch (Freie Kritikerin), Florian Valerius (Gegenlicht Buchhandlung, Trier), Matthias Weichelt (Zeitschrift Sinn und Form).

„Jedes Jahr ist der Deutsche Buchpreis ein Kaleidoskop aktueller Themen und Thesen. Er fördert die besonderen, außergewöhnlichen Werke zutage und gibt guten Geschichten den nötigen Raum zur Entfaltung. Für uns als Leser*innen macht er die Vielfalt und Lebendigkeit der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur erlebbar und beeindruckt uns im besten Fall so, dass wir mit unserer Begeisterung andere anstecken und das Gespräch über Literatur befeuern“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Für die Auszeichnung waren außerdem nominiert:
Terézia Mora: Muna oder Die Hälfte des Lebens (Luchterhand Literaturverlag, August 2023), Necati Öziri: Vatermal (claassen, Juli 2023), Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück (Klett-Cotta, März 2023), Sylvie Schenk: Maman (Carl Hanser Verlag, Februar 2023), Ulrike Sterblich: Drifter (Rowohlt Hundert Augen, Juli 2023).

Tonio Schachinger erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Der Gewinnertitel wurde in mehreren Auswahlstufen ermittelt. Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 196 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2022 und September 2023 erschienen sind. Aus diesen Romanen wurde eine 20 Titel umfassende Longlist zusammengestellt. Daraus hat die Jury sechs Titel für die Shortlist gewählt. Die Preisverleihung fand im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.

Mit dem Deutschen Buchpreis 2023 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Deutscher Buchpreis 2023: Sechs Romane im Finale

© Foto Christof Jakob
© Foto Christof Jakob

Die Jury hat diese sechs Romane für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2023 ausgewählt:

  • Terézia Mora: Muna oder Die Hälfte des Lebens (Luchterhand Literaturverlag, August 2023)
  • Necati Öziri: Vatermal (claassen, Juli 2023)
  • Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück (Klett-Cotta, März 2023)
  • Tonio Schachinger: Echtzeitalter (Rowohlt Verlag, März 2023)
  • Sylvie Schenk: Maman (Carl Hanser Verlag, Februar 2023)
  • Ulrike Sterblich: Drifter (Rowohlt Hundert Augen, Juli 2023)

Jurysprecherin Katharina Teutsch, Freie Kritikerin: „Sechs Romane, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Sie spielen zu unterschiedlichen Zeiten, beschreiben unterschiedliche Milieus in unterschiedlichen Ländern und finden dafür die je überzeugendsten Ausdrucksmittel. Legt man diese Sechs aber nebeneinander, kommen sie unweigerlich miteinander ins Gespräch. Dieses Gespräch handelt von unseren Prägungen: von Erziehung und sozialer Herkunft, von politischen Ideologien, von dramatischen Systemwechseln und den Härten der Migration – von all dem also, was unsere Gegenwart ausmacht und herausfordert. Darüber wird mit so viel Scharfsinn, aber auch Witz und Wärme geschrieben, dass wir uns nach der Lektüre dieser Shortlist nicht nur die Frage stellen, wo wir herkommen, sondern auch wo wir hinwollen.“

Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 196 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2022 und dem 19. September 2023 erschienen sind. Der Jury gehören neben Katharina Teutsch an: Shila Behjat (Journalistin und Publizistin), Heinz Drügh (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Melanie Mühl (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Lisa Schumacher (Steinmetz’sche Buchhandlung, Offenbach), Florian Valerius (Gegenlicht Buchhandlung, Trier), Matthias Weichelt (Zeitschrift Sinn und Form).

Mit dem Deutschen Buchpreis 2023 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 16. Oktober 2023 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt und wird live übertragen. Interessierte können die Preisverleihung unter www.deutscher-buchpreis.de verfolgen.

Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur übertragen die Veranstaltung live über den Sonderkanal „Dokumente und Debatten“ im Digitalradio und als Livestream auf Dokumente und Debatten | deutschlandradio.de.

Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Ab 4. Oktober 2023 werden Auszüge aus den Shortlist-Titeln in englischer Übersetzung und ein englischsprachiges Dossier zur Shortlist auf dem Internetportal www.new-books-in-german.com präsentiert.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis lautet: #dbp23

Deutscher Buchpreis 2023: Lesungen und Gespräche mit den Nominierten bundesweit

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilt, gibt es auch in diesem Jahr Blind-Date-Lesungen im Herbst zum Deutschen Buchpreis wieder. Nominierte Autorinnen und Autoren live erleben – das Publikum darf gespannt sein!

So können Literaturbegeisterte in ganz Deutschland im September und Oktober die Autoren der für den Deutschen Buchpreis 2023 nominierten Titel kennenlernen. Auf zehn Blind-Date-Lesungen und drei großen Leseveranstaltungen stellen sie ihre Romane vor. Das Besondere an den Blind Dates: Erst am Abend selbst erfährt das Publikum, welche*r der nominierten Autoren zu Gast ist. Eine Übersicht über die nominierten Titel ist ab 22. August, 10 Uhr, unter www.deutscher-buchpreis.de abrufbar.

Bundesweite Blind-Date-Lesungen
Unter teilnehmenden Mitgliedsbuchhandlungen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels wurden neun Gewinner*innen ausgelost, die in den kommenden Wochen eine Blind-Date-Lesung mit einem oder einer Nominierten veranstalten. Zudem richtet die Deutsche Bank Stiftung, Hauptförderer des Deutschen Buchpreises, eine moderierte Lesung in den Zwillingstürmen in Frankfurt am Main aus. Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen und Kontaktdaten erhalten Interessierte über die Online-Kanäle der Buchhandlungen bzw. Veranstalter.

Die Blind-Date-Lesungen 2023 im Überblick:
7. September 2023, 19.30 Uhr
Buchhandlung Till Eulenspiegel
Rösrath
Veranstaltungsort: Wöllner Stift
www.till-eulenspiegel-roesrath.de

8. September 2023, 19 Uhr
Buchhandlung Bücherwurm
Grimma
www.buchhandlunggrimma.de

8. September 2023, 19 Uhr
Buchhandlung Storm
Bremen
https://storm-bremen.buchhandlung.de

12. September 2023, 19 Uhr
Buchhandlung Krüger
Maulbronn
Veranstaltungsort: Laienrefektorium des Klosters Maulbronn
www.krueger-maulbronn.de

13. September 2023, 19 Uhr
Bücher Lang
Freyung
https://buecherlang.buchhandlung.de/

14. September 2023, 20 Uhr
Buchhandlung Bindernagel
Friedberg
https://bindernagel.buchhandlung.de/

15. September, 19 Uhr
Buchhandlung julius.buch
Helmstedt
Veranstaltungsort: Pferdestall Helmstedt
https://juliusbuch.buchkatalog.de/

15. September 2023, 19.30 Uhr
Buch Kempter
Ottobrunn
Veranstaltungsort: Wolff-Ferrari-Haus (Ratssaal)
https://buchkempter.buchhandlung.de/

16. September 2023, 15 Uhr
Buchhandlung Kladow
Berlin
www.buchhandlung-kladow.de

Alle Details für Anmeldungen auch gesammelt unter: www.deutscher-buchpreis.de/lesungen

Longlist-Abend am 6. September

Zum siebten Mal lädt das Literaturhaus Hamburg zum „Großen Longlist-Abend“ ein: vor Ort im Literaturhaus und im Livestream. Ab 17.30 Uhr lesen mehrere der nominierten Autor*innen aus ihren Romanen und stellen sich den Fragen von Julia Westlake und Rainer Moritz. Die Karten sind auf der Seite des Literaturhauses Hamburg erhältlich: Saalticket 18 Euro, erm. 14 Euro, Streamingticket 7 Euro.

Die Autoren der Shortlist erleben

Shortlist-Veranstaltung am 8. Oktober in Frankfurt

Ab 11 Uhr präsentieren sich die für den Deutschen Buchpreis 2023 nominierten Autor*innen im Schauspiel Frankfurt. Die Moderation übernehmen Sandra Kegel (F.A.Z.), Alf Mentzer (HR) und Christoph Schröder (freier Kritiker). Eine gemeinsame Veranstaltung von Kulturamt Frankfurt am Main und Literaturhaus Frankfurt in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt. Medienpartner ist hr2 Kultur. Tickets sind online verfügbar. Weitere Informationen unter https://www.deutscher-buchpreis.de/news/eintrag/die-autorinnen-der-shortlist-in-frankfurt.

Shortlist-Abend am 26. September in Berlin
Von 19.30 bis 21 Uhr lesen die sechs Finalist*innen des Deutschen Buchpreises 2023 in der Urania Berlin. Durch den Abend führt Christian Dunker von der Buchhandlung Geistesblüten. Tickets sind auf der Seite des Veranstalters Urania Berlin e.V. erhältlich. Eintritt: 15 Euro, erm. 10 Euro.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis 2023: #dbp23

Deutscher Buchpreis 2023: Das ist die Jury – Titelmeldung für Verlage bis 22. März 2023 möglich

logo_dbp23Verlage können ab sofort ihre Titel für den Deutschen Buchpreis 2023 unter www.deutscher-buchpreis.de/anmeldung einreichen. Bis zum 22. März 2023 können jeweils zwei deutschsprachige Romane aus dem aktuellen oder geplanten Programm eingereicht und zusätzlich bis zu fünf weitere Titel empfohlen werden. Voraussetzung für die Bewerbung ist die Mitgliedschaft im Börsenverein des Deutschen Buchhandels, im Schweizer Buchhandel- und Verlags-Verband oder im Hauptverband des Österreichischen Buchhandels. Die Bücher müssen zwischen 1. Oktober 2022 und 19. September 2023 (Bekanntgabe der Shortlist) erscheinen. Bücher, Leseexemplare, E-Books und Fahnen können bis zum 16. Juni 2023 nachgereicht werden.

Der Roman des Jahres wird in einem mehrstufigen Verfahren ermittelt. Zunächst sichtet die Jury alle von den Verlagen eingereichten Romane und stellt eine 20 Titel umfassende Nominierungsliste zusammen. Diese wird am 22. August 2023 bekannt gegeben. Aus dieser Longlist wählen die Jurymitglieder sechs Titel für die Shortlist, die am 19. September 2023 veröffentlicht wird. An wen der Deutsche Buchpreis geht, erfahren die sechs Autor*innen erst am Abend der Preisverleihung.

Die Verleihung findet am 16. Oktober 2023 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Den Deutschen Buchpreis 2022 erhielt Kim de l‘Horizon für den Roman „Blutbuch“.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Eine Fachjury, die über die Vergabe des Deutschen Buchpreises entscheidet, wird zur Gewährleistung der größtmöglichen Unabhängigkeit der Auszeichnung jährlich neu gewählt. Inzwischen steht die Jury für den Deutschen Buchpreis 2023 fest. Die Akademie Deutscher Buchpreis hat diese sieben Literaturexpertinnen und Experten in die Jury berufen:

  • Shila Behjat (Journalistin und Publizistin)
  • Heinz Drügh (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
  • Melanie Mühl (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
  • Lisa Schumacher (Steinmetz’sche Buchhandlung, Offenbach)
  • Katharina Teutsch (freie Kritikerin)
  • Florian Valerius (Gegenlicht Buchhandlung, Trier)
  • Matthias Weichelt (Zeitschrift Sinn und Form)

Alle Informationen und die Ausschreibungsunterlagen können abgerufen werden unter www.deutscher-buchpreis.de.

Deutscher Buchpreis 2022: Die 20 nominierten Romane stehen fest

© Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
© Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

20 Romane hat die Jury für den Deutschen Buchpreis 2022 nominiert. Seit Ausschreibungsbeginn hat sie 233 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2021 und dem 20. September 2022 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind oder noch erscheinen.

Jurysprecherin Miriam Zeh, Deutschlandfunk Kultur:
„In der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur rumoren die großen Fragen unserer Zeit: nach Herkunft und Identität, nach Formen und Zukunft unseres Zusammenlebens. Sie können sich in der deutschen oder österreichischen Provinz ebenso entfalten wie in Kabul oder Pjöngjang, in einer herannahenden Dystopie oder der real-historischen Ostberliner Vorwendezeit. Aus über 200 Titeln und so vielen Einreichungen wie noch nie haben wir epische Erzählungen ausgesucht, poetische Sprachschöpfungskaskaden sowie formale Experimente, die klassische und realistische Formen des Romans aufbrechen. Die Auswahl auf unserer Longlist folgt dabei verschiedenen Kriterien, so wie auch in der Jury Perspektiven aus Literaturvermittlung und -kritik zusammenfinden. Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022 sind etablierte Autor*innen ebenso wie eine Vielzahl noch weniger bekannter und jüngerer Stimmen. Und wenn wir die so verschiedenen Romane damit einem neugierigen Lesepublikum näherbringen können, freuen wir uns umso mehr.“

Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Fatma Aydemir: Dschinns (Carl Hanser, Februar 2022)
  • Kristine Bilkau: Nebenan (Luchterhand, März 2022)
  • Daniela Dröscher: Lügen über meine Mutter (Kiepenheuer & Witsch, August 2022)
  • Carl-Christian Elze: Freudenberg (edition AZUR, Februar 2022)
  • Theresia Enzensberger: Auf See (Carl Hanser, August 2022)
  • Jan Faktor: Trottel (Kiepenheuer & Witsch, September 2022)
  • Marie Gamillscheg: Aufruhr der Meerestiere (Luchterhand, März 2022)
  • Kim de l’Horizon: Blutbuch (DuMont, Juli 2022)
  • Yael Inokai: Ein simpler Eingriff (Hanser Berlin, Februar 2022)
  • Reinhard Kaiser-Mühlecker: Wilderer (S. Fischer, März 2022)
  • Anna Kim: Geschichte eines Kindes (Suhrkamp, August 2022)
  • Esther Kinsky: Rombo (Suhrkamp, Februar 2022)
  • Dagmar Leupold: Dagegen die Elefanten! (Jung und Jung, Februar 2022)
  • Eckhart Nickel: Spitzweg (Piper, April 2022)
  • Gabriele Riedle: In Dschungeln. In Wüsten. Im Krieg. (Die Andere Bibliothek, März 2022)
  • Slata Roschal: 153 Formen des Nichtseins (homunculus, Februar 2022)
  • Anna Yeliz Schentke: Kangal (S. Fischer, März 2022)
  • Jochen Schmidt: Phlox (C.H.Beck, September 2022)
  • Andreas Stichmann: Eine Liebe in Pjöngjang (Rowohlt, März 2022)
  • Heinz Strunk: Ein Sommer in Niendorf (Rowohlt, Juni 2022)

Der Jury gehören neben Miriam Zeh an: Erich Klein (freier Kritiker, Wien), Frank Menden (stories! Die Buchhandlung, Hamburg), Uli Ormanns (Agnes Buchhandlung, Köln), Isabelle Vonlanthen (Literaturhaus Zürich), Selma Wels (Kuratorin und Moderatorin, Frankfurt) und Jan Wiele (Frankfurter Allgemeine Zeitung).

Im nächsten Schritt wählen die Jurymitglieder aus den Titeln der Longlist sechs Romane für die Shortlist aus, die am 20. September 2022 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung erfahren die sechs Autor*innen, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 17. Oktober 2022 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt und wird live übertragen.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weiterer Partner ist die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Die nominierten Romane kennenlernen: Leseproben, Hörproben, Videoclips, Blogger*innen-Rezensionen

Ab dieser Woche ist das Taschenbuch „Deutscher Buchpreis 2022: Die Nominierten“ deutschlandweit in vielen Buchhandlungen kostenlos erhältlich. Es enthält Leseproben aller Bücher und weiterführende Informationen, kuratiert vom Fachmagazin Börsenblatt des Technologie- und Informationsanbieters MVB, und lädt zum Entdecken der Geschichten und ihrer Autor*innen ein.

Das Podcast-Radio detektor.fm hat Hörproben der 20 nominierten Titel produziert. Die Podcast-Episoden sind abrufbar unter www.deutscher-buchpreis.de/longlist oder detektor.fm/deutscher-buchpreis und über die detektor.fm-App. Auf den Plattformen Amazon Music, Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify sind alle Audios als Podcast direkt zu hören. Als Kooperationspartner des Deutschen Buchpreises bespricht Papierstau Podcast ab dem 31. August alle nominierten Titel, die Shortlist und den Roman des Jahres. Der Podcast ist kostenlos auf allen gängigen Streaming-Plattformen sowie über die Website www.papierstaupodcast.de abrufbar.

Ab September stellen kurze Videoclips die nominierten Autor*innen und ihre Romane vor. Sie stehen dann auf der Website des Deutschen Buchpreises, auf YouTube und Instagram zur Verfügung.

Unter dem Hashtag #buchpreisbloggen stellen in den kommenden Wochen 20 Literaturblogger*innen je einen nominierten Titel vor. Die Rezensionen werden unter www.deutscher-buchpreis.de/news veröffentlicht und über die Social-Media-Kanäle des Deutschen Buchpreises geteilt.

Deutscher Buchpreis 2022: Lesungen und Gespräche mit den Nominierten bundesweit – am 9.10.2022 Autoren der Shortlist im Schauspiel Frankfurt

Autoren der Shortlist im Frankfurter Schauspiel am 9. Oktober 2022 ab 11.00 Uhr  © Foto Diether von Goddenthow
Autoren der Shortlist im Frankfurter Schauspiel am 9. Oktober 2022 ab 11.00 Uhr © Foto Diether von Goddenthow

Deutscher Buchpreis 2022: Lesungen und Gespräche mit den Nominierten bundesweit. Blind-Date-Lesungen mit nominierten Autor*innen als Überraschungsgast / Longlist-Abend in Hamburg am 1. September und Shortlist-Veranstaltung am 9. Oktober in Frankfurt am Main

Literaturbegeisterte in ganz Deutschland können im September und Oktober die Autoren und Autorinnen  der für den Deutschen Buchpreis 2022 nominierten Titel kennenlernen. Auf zehn Blind-Date-Lesungen und zwei großen Leseabenden stellen sie ihre Romane vor. Das Besondere an den Blind Dates: Erst am Abend selbst erfährt das Publikum, welche*r der nominierten Autoren und Autorinnen zu Gast ist. Eine Übersicht über die nominierten Titel ist ab 23. August, 10 Uhr, unter www.deutscher-buchpreis.de abrufbar.

Bundesweite Blind-Date-Lesungen
Unter teilnehmenden Mitgliedsbuchhandlungen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels wurden neun Gewinner*innen ausgelost, die in den kommenden Wochen eine Blind-Date-Lesung mit einem oder einer Nominierten veranstalten. Zudem richtet die Deutsche Bank Stiftung, Hauptförderer des Deutschen Buchpreises, eine moderierte Lesung in den Zwillingstürmen in Frankfurt am Main aus. Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen und Kontaktdaten erhalten Interessierte über die Online-Kanäle der Buchhandlungen bzw. Veranstalter.

Die Blind-Date-Lesungen 2022 im Überblick:

8. September 2022, 19.30 Uhr
Buchhandlung Schulz-Ebrecht
Idar-Oberstein
https://schulz-ebrecht.buchkatalog.de/

14. September 2022, 19.30 Uhr
Buchhandlung Neue Collibri
Bamberg
https://neuecollibri.buchkatalog.de/

14. September 2022, 20 Uhr
Buchhandlung Lehmanns Media
Marburg
https://www.lehmanns.de/buchhandlung/380-marburg

15. September 2022, 19 Uhr
Der andere Buchladen
Krefeld
Veranstaltungsort: Mediathek Krefeld
https://der-andere-buchladen-krefeld.webflow.io/

15. September 2022, 19.30 Uhr
Bücher im Kiez
Berlin
https://www.kiezbuch-wilhelmsruh.de/

16. September 2022, 19.30 Uhr
Buchhandlung Kolibri
Bretten
https://kolibrionline.buchhandlung.de/shop/

16. September 2022, 20 Uhr
Bücher Herzog
Wasserburg
https://buecherherzog.buchhandlung.de/

17. September 2022, 15 Uhr
Findus Buchhandlung
Tharandt
https://findusbuch.de/

17. September 2022, 20 Uhr
Der Buchladen
Worpswede
https://buchladen-worpswede.de/

19. September 2022, 19 Uhr
Deutsche Bank Stiftung
Veranstaltungsort: Deutsche Bank Frankfurt
https://www.deutsche-bank-stiftung.de/blinddate

Alle Details für Anmeldungen auch gesammelt unter:
www.deutscher-buchpreis.de/lesungen
Longlist-Abend am 1. September

Zum sechsten Mal lädt das Literaturhaus Hamburg zum „Großen Longlist-Abend“ ein: vor Ort im Literaturhaus und im Livestream. Ab 17.30 Uhr lesen mehrere der nominierten Autor*innen aus ihren Romanen und stellen sich den Fragen von Rainer Moritz und Julia Westlake. Die Karten sind auf der Seite des Literaturhauses Hamburg erhältlich: Saalticket 18 Euro, erm. 14 Euro, Streamingticket 7 Euro.

Deutscher Buchpreis 2022: „Die Autor*innen der Shortlist“ am 9. Oktober im Schauspiel Frankfurt
Ebenfalls bereits verfügbar sind Tickets für die Veranstaltung mit den nominierten Autoren und Autorinnen der Shortlist am Sonntag, 9. Oktober. Ab 11 Uhr präsentieren sich die Finalisten und Finalistinnen des Deutschen Buchpreises 2022 im Schauspiel Frankfurt, die Moderation übernehmen Sandra Kegel (F.A.Z.), Alf Mentzer (HR) und Christoph Schröder (freier Kritiker). Eine gemeinsame Veranstaltung von Kulturamt Frankfurt am Main und Literaturhaus Frankfurt in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt. Partner ist die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Aktuelle Informationen unter https://www.deutscher-buchpreis.de/news/eintrag/die-autorinnen-der-shortlist-in-frankfurt

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weiterer Partner ist die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Die Autorinnen und Autoren der Shortlist. Deutscher Buchpreis 2022 Die sechs Nominierten lesen am 9. Oktober um 11 Uhr im Schauspiel Frankfurt

Autoren der Shortlist  im Frankfurter Schauspiel © Foto Diether von Goddenthow
Autoren der Shortlist im Frankfurter Schauspiel © Foto Diether von Goddenthow

Bereits seit 2005 bringt der Deutsche Buchpreis deutschsprachige Literatur ins Gespräch wie kaum eine andere Auszeichnung und gewinnt damit die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser wie auch der Literaturkritik gleichermaßen. Die ShortlistVeranstaltung knüpft an diesen Erfolg an: Zum 15. Mal präsentieren das Literaturhaus Frankfurt und das Kulturamt Frankfurt am Main in Kooperation mit der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, die den Preis vergibt, die Autorinnen und Autoren der Shortlist des Deutschen Buchpreises vor der Preisverleihung Mitte Oktober. Die Finalistinnen und Finalisten, die in diesem Jahr in der Endauswahl für den deutschsprachigen Roman des Jahres stehen, stellen sich am 9. Oktober im Großen Haus des Schauspiel Frankfurt in Lesungen und Gesprächen vor.

Die „Shortlist-Veranstaltung“ ist für das Frankfurter Publikum die exklusive Chance, die Nominierten im Vorfeld der Preisverleihung zu erleben. Die Moderation übernehmen Sandra Kegel (F.A.Z.), Alf Mentzer (hr) und Christoph Schröder (freier Kritiker).

Karten zum Preis von 18 € / ermäßigt 12 € gibt es im Vorverkauf des Schauspiel Frankfurt ab 15. Juli 2022 oder online unter www.schauspielfrankfurt.de. Mitglieder des
Literaturhausvereins haben ab 12. Juli ein Vorkaufsrecht.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Kulturamt Frankfurt am Main und Literaturhaus Frankfurt in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt. Partner ist die Stiftung

Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Medienpartner ist hr2-kultur. Zu hören sind die einzelnen Lesungen dort vom 10.10. bis 14.10. um 9 Uhr und 14.30 Uhr sowie in der ARD Audiothek.

Deutscher Buchpreis 2022: 202 Romane von 124 Verlagen eingereicht

Jury des Deutschen Buchpreises 2022 v.l.n.r.: Selma Wels, Uli Ormanns, Erich Klein, Miriam Zeh, Frank Menden, Isabelle Vonlanthen, Jan Wiele. Foto: vntr.media
Jury des Deutschen Buchpreises 2022 v.l.n.r.: Selma Wels, Uli Ormanns, Erich Klein, Miriam Zeh, Frank Menden, Isabelle Vonlanthen, Jan Wiele. Foto: vntr.media

Rekorde beim Deutschen Buchpreis 2022: Das dritte Jahr in Folge steigt die Zahl der Einreichungen auf einen bisherigen Höchstwert: 124 deutschsprachige Verlage schickten insgesamt 202 Titel ins Rennen um den Roman des Jahres. Das sind 5 Titel mehr als im Rekordjahr 2021. 83 Verlage sitzen in Deutschland, 22 in der Schweiz, 19 in Österreich und einer in Luxemburg.

Von den eingereichten Titeln stammen 121 aus dem aktuellen Frühjahrsprogramm, 69 weitere kommen im Herbst auf den Markt. 12 Titel sind bereits im vergangenen Herbst erschienen. Jeder Verlag konnte maximal zwei Titel einreichen, die zwischen Oktober 2021 und dem 20. September 2022 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind bzw. erscheinen. Darüber hinaus konnten bis zu fünf weitere Titel empfohlen werden. Auf der Empfehlungsliste landeten dieses Jahr 124 Romane – 12 mehr als im Vorjahr. Aus der Liste können die Juror*innen Titel für den Auswahlprozess anfordern.

Bei ihrer ersten gemeinsamen Jurysitzung wählten die Jurymitglieder Miriam Zeh (Deutschlandfunk Kultur) zu ihrer Jurysprecherin. Der Jury gehören außerdem an: Erich Klein (freier Kritiker, Wien), Frank Menden (stories! Die Buchhandlung, Hamburg), Uli Ormanns (Agnes Buchhandlung, Köln), Isabelle Vonlanthen (Literaturhaus Zürich), Selma Wels (Kuratorin und Moderatorin, Frankfurt) und Jan Wiele (Frankfurter Allgemeine Zeitung).

Die Jury entscheidet über den Roman des Jahres in einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Am 23. August 2022 gibt sie die 20 nominierten Titel bekannt. Aus dieser Longlist wählen die Juror*innen sechs Titel für die Shortlist, die am 20. September 2022 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung, am 17. Oktober 2022, erfahren die sechs Autor*innen, wer von ihnen den Deutschen Buchpreis gewonnen hat.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weiterer Partner ist die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Informationen zum Deutschen Buchpreis 2022 können Interessierte unter www.deutscher-buchpreis.de abrufen.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis 2022: #dbp22

Antje Rávik Strubel erhält den Deutschen Buchpreis 2021 für ihren Roman „Blaue Frau“

Die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2021 ist Antje Rávik Strubel. Sie erhält die Auszeichnung für ihren Roman „Blaue Frau“ (S. Fischer). Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, gratuliert und überreicht der Gewinnerin die Preisurkunde.
Die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2021 ist Antje Rávik Strubel. Sie erhält die Auszeichnung für ihren Roman „Blaue Frau“ (S. Fischer). Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, gratuliert und überreicht der Gewinnerin die Preisurkunde.

 

Die Begründung der Jury:
„Mit existenzieller Wucht und poetischer Präzision schildert Antje Rávik Strubel die Flucht einer jungen Frau vor ihren Erinnerungen an eine Vergewaltigung. Schicht um Schicht legt der aufwühlende Roman das Geschehene frei. Die Geschichte einer weiblichen Selbstermächtigung weitet sich zu einer Reflexion über rivalisierende Erinnerungskulturen in Ost- und Westeuropa und Machtgefälle zwischen den Geschlechtern.

Antje Rávik Strubel © Foto Diether v Goddenthow
Antje Rávik Strubel © Foto Diether v Goddenthow

In einer tastenden Erzählbewegung gelingt es Antje Rávik Strubel, das eigentlich Unaussprechliche einer traumatischen Erfahrung zur Sprache zu bringen. Im Dialog mit der mythischen Figur der Blauen Frau verdichtet die Erzählerin ihre eingreifende Poetik: Literatur als fragile Gegenmacht, die sich Unrecht und Gewalt aller Verzweiflung zum Trotz entgegenstellt.“

Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2021 gehören an: Knut Cordsen (Kulturredakteur, Bayerischer Rundfunk), Bettina Fischer (Leiterin Literaturhaus Köln), Anja Johannsen (Leiterin Literarisches Zentrum Göttingen), Richard Kämmerlings (Literarischer Korrespondent, Die Welt), Sandra Kegel (Ressortleiterin Feuilleton, Frankfurter Allgemeine Zeitung), Beate Scherzer (Buchhändlerin, Proust Wörter + Töne) und Anne-Catherine Simon (Feuilleton-Redakteurin, Die Presse).

„Der Deutsche Buchpreis schafft Aufmerksamkeit für die aktuelle deutschsprachige Literatur – auch in herausfordernden Zeiten. Die gute Nachricht ist: Menschen lesen wieder mehr Bücher, das Bedürfnis nach neuen Perspektiven und Geschichten ist in der Pandemie gewachsen. Über eine Vielzahl an Kanälen hat der Deutsche Buchpreis den Romanen des Jahres eine Bühne geboten und das Gespräch über die Fragen, die sie verhandeln, befördert. Die Verleihung des Preises heute wird das Gespräch weiter anfachen. Ich danke der unabhängigen Jury, den Förderern und Partnern, ohne die der Preis nicht möglich wäre, sowie den teilnehmenden Verlagen und Autor*innen“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Für die Auszeichnung waren außerdem nominiert:
Norbert Gstrein: Der zweite Jakob (Carl Hanser), Monika Helfer: Vati (Carl Hanser), Christian Kracht: Eurotrash (Kiepenheuer & Witsch), Thomas Kunst: Zandschower Klinken (Suhrkamp) und Mithu Sanyal: Identitti (Carl Hanser).

Antje Rávik Strubel erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisträgerin wurde in mehreren Auswahlstufen ermittelt. Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 230 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2020 und dem 21. September 2021 erschienen sind. Aus diesen Romanen wurde eine 20 Titel umfassende Longlist zusammengestellt. Daraus haben die Juror*innen sechs Titel für die Shortlist gewählt.

Mit dem Deutschen Buchpreis 2021 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Unter dem Hashtag #buchpreisbloggen stellen 20 Literaturblogger*innen die nominierten Titel 2021 vor. Die Rezensionen werden unter www.deutscher-buchpreis-blog.de veröffentlicht und über die Social-Media-Kanäle des Deutschen Buchpreises geteilt. Auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen des Deutschen Buchpreises vermitteln zudem Videoporträts einen Eindruck von den nominierten Werken und ihren Autor*innen.

Weitere Informationen und Termine der Preisträgerin können abgerufen werden unter: www.deutscher-buchpreis.de

Die Verleihung des Deutschen Buchpreises 2021 audiodigital und per Stream live erleben

Literaturbegeisterte können am Bildschirm dabei sein, wenn der Roman des Jahres gekürt wird: Die Verleihung des Deutschen Buchpreises wird am 18. Oktober 2021 um 18 Uhr auf www.deutscher-buchpreis.de live aus dem Frankfurter Römer übertragen.

Gleichzeitig senden Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur die Veranstaltung live über den Sonderkanal „Dokumente und Debatten“ im Digitalradio und als Stream auf www.deutschlandradio.de/debatten.

Der Stream der Preisverleihung ist auch über die Webseite der Frankfurter Buchmesse www.buchmesse.de erreichbar.

Der Deutsche Buchpreis begleitet die Veranstaltung außerdem auf Twitter: www.twitter.com/buchpreis, Hashtag: #dbp21.

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Hauptförderer der Auszeichnung ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Stadt Frankfurt am Main.