Kategorie-Archiv: Buchmesse Frankfurt 2024

20 Jahre Deutscher Buchpreis: Aktionen, Angebote und Zahlen zum Jubiläum

Der  Deutsche Buchpreis wird seit 20 Jahren im Kaisersaal des Frankfurter Römers verliehen. nten von Rheinland-Pfalz © Foto Diether von Goddenthow
Der Deutsche Buchpreis wird seit 20 Jahren im Kaisersaal des Frankfurter Römers verliehen. nten von Rheinland-Pfalz © Foto Diether von Goddenthow

Jubiläumsprodukte ab Mitte Oktober im Buchhandel erhältlich / Dossier bietet Zahlen und Fakten aus 20 Jahren / Julia Westlake übernimmt Moderation der Preisverleihung

Der Deutsche Buchpreis feiert 2024 sein Jubiläum: Am 14. Oktober wird im Frankfurter Römer zum 20. Mal der Roman des Jahres gekürt. 2005 ins Leben gerufen, um deutschsprachige Gegenwartsliteratur national und international stärker ins Blickfeld zu rücken, ist er heute einer der erfolgreichsten deutschen Literaturpreise.

„Der Deutsche Buchpreis ist aus dem Literaturbetrieb nicht mehr wegzudenken. Der Buchbranche ist es gelungen, einen Preis zu etablieren, der schon nach kurzer Zeit große Strahlkraft entwickelt hat und Bücher erfolgreich ins Gespräch bringt. Die Auswahl der Nominierten ist jedes Jahr eine Einladung, über die Grenzen der eigenen Vorlieben hinaus zu lesen und die Vielschichtigkeit und Vielfalt der deutschen Literatur als elementaren Wert zu erkennen“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins.

Aus Anlass der 20. Verleihung bringt die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins in Zusammenarbeit mit dem riva Verlag besondere Jubiläumsprodukte heraus: Das Buch „Deutscher Buchpreis – Unnützes Wissen“ mit Fakten rund um den Buchpreis und die bisherigen Nominierten sowie ein dazu passendes Kartenquiz und ein Adventskalender sind ab Mitte Oktober im Buchhandel erhältlich. Ein Leseproben-Buch der 20 ausgezeichneten Romane wird im November erscheinen und kann schon jetzt von Buchhandlungen und Bildungseinrichtungen vorbestellt werden: https://www.boersenverein.de/kultur-und-lesen/preise-auszeichnungen/bestellformular-dekopaket-20-jahre-deutscher-buchpreis/

Auf der Website des Deutschen Buchpreises können Fans ihre Glückwünsche in einem digitalen Gästebuch veröffentlichen. Auf den Social-Media-Kanälen des Deutschen Buchpreises sind Gewinnspiele und weitere Aktionen rund ums Jubiläum geplant.

Ein Dossier zum Jubiläum mit spannenden Zahlen und Fakten zu den letzten 20 Jahren sowie eine Übersicht über die geplanten Jubiläumsprodukte sind abrufbar unter https://www.boersenverein.de/presse/digitale-pressemappen/.

Julia Westlake wird neue Moderatorin der Preisverleihung
Das Jubiläumsjahr bringt eine Neuerung: Die Fernsehmoderatorin Julia Westlake übernimmt die Moderation der Preisverleihung des Deutschen Buchpreises. Westlake präsentiert das wöchentliche „Kultur Journal“ im NDR Fernsehen. 10 Jahre lang führte sie außerdem durch die älteste Büchersendung im deutschen Fernsehen, das „Bücherjournal“ im NDR. Schon während des Studiums der Germanistik und der Politikwissenschaften war sie als Hörfunkjournalistin beim Norddeutschen Rundfunk tätig – heute moderiert sie im Radio zudem regelmäßig bei NDR Kultur. Sie löst Cécile Schortmann ab, die in den letzten Jahren durch die Verleihung des Preises führte.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Weitere Informationen zum Deutschen Buchpreis unter www.deutscher-buchpreis.de

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024 geht an Anne Applebaum

Anne Applebaum erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024 © Anne Applebaum
Anne Applebaum erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024 © Anne Applebaum

Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat die polnisch-amerikanische Historikerin und Publizistin Anne Applebaum zur diesjährigen Trägerin des Friedenspreises gewählt.

In der Begründung des Stiftungsrats, dessen Vorsitzende Börsenvereins-Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs ist, heißt es:
„Anne Applebaum hat mit ihren so tiefgründigen wie horizontweitenden Analysen der kommunistischen und postkommunistischen Systeme der Sowjetunion und Russlands die Mechanismen autoritärer Machtergreifung und -sicherung offengelegt und sie anhand der Dokumentation zahlreicher Aussagen von Zeitzeug*innen verstehbar und miterlebbar gemacht. Mit ihren Forschungen zur Wechselwirkung von Ökonomie und Demokratie sowie zu den Auswirkungen von Desinformation und Propaganda auf demokratische Gesellschaften zeigt sie auf, wie fragil diese sind – besonders wenn Demokratien von innen, durch Wahlerfolge von Autokraten, ausgehöhlt werden. Historiographische Erkenntnisse mit wacher Gegenwartsbeobachtung zu verbinden, das gelingt Anne Applebaum in ihren Veröffentlichungen über autokratische Staatssysteme und deren international wirkende Netzwerke. In einer Zeit, in der die demokratischen Errungenschaften und Werte zunehmend karikiert und attackiert werden, wird ihr Werk zu einem eminent wichtigen Beitrag für die Bewahrung von Demokratie und Frieden.“

Anne Elizabeth Applebaum zählt zu den wichtigsten Analytiker*innen autokratischer Herrschaftssysteme. Sie gilt als große Expertin der osteuropäischen Geschichte und hat schon früh vor einer möglichen gewaltvollen Expansionspolitik Wladimir Putins gewarnt. Für ihre Bücher wie „Der Gulag“ (2003), „Der Eiserne Vorhang“ (2012), „Roter Hunger“ (2019) und die „Die Verlockung des Autoritären“ (2021), in denen sie den Mechanismen autoritärer Machtsicherung nachspürt, hat sie international große Aufmerksamkeit erhalten und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Pulitzer-Preis 2004 und zuletzt mit dem Carl-von-Ossietzky-Preis 2024.

Geboren am 25. Juli 1964 in Washington D. C. als Kind jüdischer Eltern, studiert Anne Applebaum zunächst an der Yale University Russische Geschichte und Literatur, bevor sie in London und Oxford ihren Schwerpunkt auf Internationale Beziehungen setzt. 1988 beginnt sie ihre journalistische Karriere als Auslandskorrespondentin in Polen für die britische Zeitschrift „The Economist“, für die sie vor Ort auch über den Fall der Berliner Mauer berichten kann. Anschließend arbeitet sie für weitere britische Zeitungen wie den „Spectator“, „Evening Standard“, „Daily Telegraph“ und „Sunday Telegraph“. 2002 wird sie für vier Jahre Mitglied im Herausgebergremium der „Washington Post“, für die sie bis 2019 als Kolumnistin tätig ist. Seitdem schreibt sie vornehmlich für die US-amerikanische Zeitschrift „The Atlantic“.

2012 übernimmt Anne Applebaum für ein Jahr den Philippe-Roman-Lehrstuhl für Geschichte an der London School of Economics and Political Science (LSE) und wird zuvor, 2011, Direktorin des „Transitions Forum“ am Londoner Legatum Institute, einem internationalen Think Tank, für den sie unter anderem ein zweijähriges Programm leitet, das die Wechselwirkung von Demokratie und Wachstum in Brasilien, Indien und Südafrika untersucht. Gemeinsam mit dem Magazin „Foreign Policy“ entwickelt sie das „Democracy Lab“, das darstellt, wie Staaten demokratischer bzw. autokratischer werden. Mit dem „Beyond Propaganda“-Programm, das 2014 mit einer Serie von Sendungen über Propaganda und Desinformation startet, nimmt sie die heutigen Debatten über Fake News vorweg. Wegen der zunehmenden euroskeptischen Haltung des Legatum Institute wechselt sie 2017 als „Professor of practice“ zurück an die LSE. 2019 verlegt sie ihr dort konzipiertes Programm „Arena“ über Desinformation und Propaganda im 21. Jahrhundert an das Agora-Institut der Johns Hopkins University in Baltimore, Maryland.

Anne Applebaum, die mit Unterbrechungen seit 30 Jahren in Polen lebt, besitzt seit 2013 neben der US-amerikanischen auch die polnische Staatsbürgerschaft. Seit 1992 ist sie mit dem polnischen Politiker Radosław Sikorski verheiratet, der von 2007 bis 2014 Außenminister war und dieses Amt 2023 wieder übernommen hat. Das Paar hat zwei Söhne.

Dem Stiftungsrat gehören an: Klaus Brinkbäumer, Prof. Dr. Raphael Gross, Prof. Dr. Moritz Helmstaedter, Dr. Nadja Kneissler, Jagoda Marinić, Prof. Dr. Ethel Matala de Mazza, Dr. Mithu M. Sanyal, Christiane Schulz-Rother sowie Karin Schmidt-Friderichs.

Die Verleihung des Friedenspreises findet am Sonntag, 20. Oktober 2024, in der Frankfurter Paulskirche statt und wird live um 10:45 Uhr in der ARD übertragen. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.

Frankfurter-Buchmesse 2024: Ehrengast Italien präsentiert Programm und Pavillon als Piazza

DSCF4652 verwurzelt in der zukunft ehrengastmotto italien buchmesse 202436 Jahre nach der ersten Teilnahme wird Italien 2024 erneut Ehrengast der bedeutendsten Buchmesse der Welt: Unter dem Motto „Verwurzelt in der Zukunft“ wird sich Italien vom 16. bis 20. Oktober auf der 76. Frankfurter Buchmesse präsentieren. Dafür werden mehr als 100 Autoren und zahlreiche Konzerte – von Barock bis Pop – in Frankfurt und im Ehrengastpavillon der Buchmesse erwartet. Bei einer Pressekonferenz im Frankfurter Literaturhaus stellten Vertreter des Ehrengastlandes gestern, 28. Mai, das literarische und kulturelle Programm sowie Konzept und Design des Ehrengastpavillons vor.

Es sprachen Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, Armando Varricchio, Botschafter Italiens in der Bundesrepublik Deutschland, Mauro Mazza, Sonderbeauftragter der italienischen Regierung zum Ehrengastauftritt und Innocenzo Cipolletta, Präsident des italienischen Verlegerverbandes AIE.

 (v.l.): Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, Architekt u  Designer des Ehrengast-Pavillon Stefano Boeri, , Armando Varricchio, Botschafter von Italien in der Bundesrepublik Deutschland, Autorin Ginevra Lamberti, Mauro Mazza, Sonderbeauftragter der italienischen Regierung für Ehrengastauftritt Italiens auf der Buchmesse 2024, Innocenzo Cipolletta, Präsident des Italienischen Verlegerverbandes (AIE), Autorin Anna Giurickovic Dato, Moderatorin Incoronata Boccia, © Foto Diether von Goddenthow
(v.l.): Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, Architekt u Designer des Ehrengast-Pavillon Stefano Boeri, , Armando Varricchio, Botschafter von Italien in der Bundesrepublik Deutschland, Autorin Ginevra Lamberti, Mauro Mazza, Sonderbeauftragter der italienischen Regierung für Ehrengastauftritt Italiens auf der Buchmesse 2024, Innocenzo Cipolletta, Präsident des Italienischen Verlegerverbandes (AIE), Autorin Anna Giurickovic Dato, Moderatorin Incoronata Boccia, © Foto Diether von Goddenthow

Am Motto „Verwurzelt in der Zukunft“ des Ehrengast-Auftritts gefalle ihm „der Blick nach vorn“, so Juergen Boos. Mit dem Ehrengastprogramm rücke die Frankfurter Buchmesse die Literatur und Kultur eines Landes in den Mittelpunkt. „Der Ehrengastvertrag mit Italien wurde 2018 unterzeichnet, seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Bereits mehr als 150 Neuerscheinungen aus dem Italienischen sind im Rahmen des Ehrengastprogramms in deutscher Sprache erschienen – und die Liste wächst weiter!“ Er ergänzte: „Viele Verlage nehmen den Ehrengastauftritt zum Anlass, um Autor*innen aus ihrem Programm nach Frankfurt einzuladen. Das Messepublikum kann sich also auf vielfältige und zahlreiche junge literarische Stimmen aus Italien freuen. Autor*innen wie z.B. Claudia Durastanti, Igiaba Scego und Vincenzo Latronico, die wir zuletzt auf der Turiner Buchmesse getroffen haben, sowie Ginevra Lamberti und Anna Giurickovic Dato, die wir auf der Pressekonferenz begrüßen durften, und viele weitere werden uns in Frankfurt begeistern. Erste Lesetipps stellen wir bereits jetzt, im Pride Month Juni, vor.“

„Italien kehrt nach 36 Jahren mit ‚Verwurzelt in der Zukunft‘ als Ehrengast auf die Frankfurter Buchmesse zurück und präsentiert sich dort mit einem Pavillon, der explizit an einen der symbolischen Orte der italienischen Identität erinnert: die Piazza. © Stefano Boeri
„Italien kehrt nach 36 Jahren mit ‚Verwurzelt in der Zukunft‘ als Ehrengast auf die Frankfurter Buchmesse zurück und präsentiert sich dort mit einem Pavillon, der explizit an einen der symbolischen Orte der italienischen Identität erinnert: die Piazza. © Stefano Boeri

Armando Varricchio, italienischer Botschafter in Deutschland, hob hervor, dass es gar nicht so einfach sei, Italien angemessen auf der internationalen Buchmesse zu repräsentieren. Denn „unsere literarische Geschichte und das kulturelle Erbe, dessen wir uns vor aller Welt rühmen, schrauben die Erwartungen unweigerlich in ungeahnte Höhen. Doch schrecken wir vor dieser glorreichen Vergangenheit keineswegs zurück. Vielmehr erfüllt sie uns mit einem derartigen Stolz, dass wir sie zur Stärke ummünzen, um die zeitgenössische Literatur, die wir nach Frankfurt bringen, entsprechend wertzuschätzen.“ Damit erkläre sich auch das Motto „Verwurzelt in der Zukunft“. Es sei ein Paradigma für den Reichtum von gestern als Perspektive von heute und morgen“, so der Italienische Botschafter. Müsste er, so Varricchio, „das Verlagsprogramm der zweiten Teilnahme als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse in einer Rolle, die wir vor 36 Jahren selbst gewählt haben, mit wenigen Worten zusammenfassen, dann lauteten diese ohne jeglichen Zweifel: Eine Kultur, die verbindet“.

Mauro Mazza, Außerordentlicher Beauftragter der Regierung für die Koordinierung der Aktivitäten im Zusammenhang mit der Teilnahme Italiens als Ehrengast an der Frankfurter Buchmesse, sagte: „Als Italien 1988 zum ersten Mal Ehrengast der Frankfurter Buchmesse war, wurden in unserem Land jährlich fünfzig Millionen Bücher gekauft. Mittlerweile sind es hundertzwölf Millionen, mehr als doppelt so viele, und das italienische Verlagswesen liegt in Europa an vierter Stelle. Diese weltoffene Verlagslandschaft umfasst nicht zuletzt Tausende von Übersetzungsrechten, die jedes Jahr im Ausland gekauft und verkauft werden. Allein in den letzten drei Jahren wurden in Deutschland über 600 italienische Titel als Übersetzungen veröffentlicht; diese Zahl wird in den kommenden Monaten stark zunehmen. In Frankfurt präsentiert sich ein modernes, tragfähiges, zukunftsorientiertes Italien der Bücher, das seine Autorinnen und Autoren für sich sprechen lässt, deren Alter, persönlicher Hintergrund, literarisches Genre, Verlag sich stark voneinander unterscheiden, die sich jedoch gleichzeitig in einer Vielzahl von Stimmen äußern, die das Kennzeichen unseres Landes ist. Daneben wird auch die Bücherindustrie und ihre 16 Vielschichtigkeit in den Worten der zahlreichen Literaten Erwähnung finden, die zugestimmt haben, uns auf unserer Deutschlandreise zu begleiten.

Innocenzo Cipolletta, Vorsitzender des Italienischen Verlegerverbandes (AIE) „Im Mittelpunkt des italienischen Pavillons steht die Piazza. Ein kleiner Platz, der vier Tage lang neben Begegnungen, Präsentationen und Konzerten das Erlebnis der Messebesucher begleiten wird. Denn besser als jeder andere Ort repräsentiert die Piazza die tiefe, rastlose und großzügige Seele unserer Städte und unseres wunderschönen Landes.

Dem Architekten Stefano Boeri ist es meisterlich gelungen, die pluralistische Auseinandersetzung, das Aufeinandertreffen von Ideen und den Austausch von Meinungen, der zum zivilen, sozialen und kulturellen Gedeihen einer Gemeinschaft beiträgt, anhand dieser dreidimensionalen Synthese zu veranschaulichen, in der sich das Programm des italienischen Messebeitrags entfalten wird. © Foto Diether von Goddenthow
Dem Architekten Stefano Boeri ist es meisterlich gelungen, die pluralistische Auseinandersetzung, das Aufeinandertreffen von Ideen und den Austausch von Meinungen, der zum zivilen, sozialen und kulturellen Gedeihen einer Gemeinschaft beiträgt, anhand dieser dreidimensionalen Synthese zu veranschaulichen, in der sich das Programm des italienischen Messebeitrags entfalten wird. © Foto Diether von Goddenthow

Im Anschluss stellte Stefano Boeri, internationaler Architekt und Stadtplaner, sein Design und Ansatz des Ehrengastpavillons vor. der explizit an einen der symbolischen Orte der italienischen Identität erinnert: die Piazza. Die italienische Piazza sei ein Ort für die Begegnung und den Austausch, der auf der Messe nachgebildet, hierzu einladen solle. Auf der italienischen Piazza würden Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Moderne aufeinandertreffen, so Boeri. Mit der Idee einer italienischen Piazza habe er bewusst ein eigentlich „banales Konzept“ aufgegriffen. Die typische italienische Piazza inklusive umliegender Säulengänge und offener Räume, stehe für die Idee von Geselligkeit und das Gefühl von Gemeinschaft, sie soll dazu einladen, gemeinsam ins Gespräch zu kommen, miteinander etwas zu unternehmen oder bloß zu verweilen, also alles das symbolisieren, wofür die Einwohner Italiens weltweit bekannt sind. Im Inneren liegen die Arena und das Caffé Letterario, die beiden Schauplätze für Veranstaltungs-Termine für Verlage. Die Ehrengast-Piazza wird das italienische Zentrum auf der Buchmesse sein, aus dem heraus über hundert Autoren und Gäste die fünf Messetage im Zeichen der Tricolore mit Leben erfüllen werden. „Sie werden dies im Rahmen eines Austauschs im Plauderton tun, der eigens dazu dienen soll, unterschiedliche, wenn nicht sogar widersprüchliche, Sichtweisen und Wahrnehmungen zu fördern. Die dialektische Gegenüberstellung ist der wahre Protagonist der italienischen Teilnahme, und zwar ohne jegliche Versessenheit darauf, identische oder überlappende Positionen erzielen zu müssen. Ausgehend von dieser Geisteshaltung versucht Italien als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse aufzuzeigen, dass Kultur vereint – auch in der Vielfalt“, so Boeri.

Aufruf zum Deutschen Cartoonpreis 2024 Der Lappan Verlag in der Carlsen Verlag GmbH und die Frankfurter Buchmesse rufen auf zum Deutschen Cartoonpreis

f4131173-e7bf-49b0-b82f-0b5bb4599e01 450Beste Bilder – die Cartoons des Jahres 2024
Der Lappan Verlag und die Frankfurter Buchmesse laden alle Cartoonistinnen und Cartoonisten dazu ein, ihre besten Cartoons, die seit November 2023 entstanden sind, einzureichen.
Einsendeschluss ist Montag, der 9. September 2024
Die Preise für die drei besten Cartoons sind dotiert mit:
1. Preis: 3.000€
2. Preis: 2.000€
3. Preis: 1.000€
Aus allen Einsendungen erfolgt die Auswahl für das Buch »BESTE BILDER 15 – DIE CARTOONS DES JAHRES 2024«. Aus dieser Auswahl ermittelt die Jury die Gewinnerinnen und Gewinner des Deutschen Cartoonpreises 2024, die auf der Preisverleihung bekannt gegeben werden.
Außerdem wird mit Unterstützung der Stadt Kassel der Publikumspreis der Caricatura Galerie verliehen. Er ist mit 1.000€ dotiert.

Einsendungen
Die Cartoons als Anhang bitte in einem gezippten Ordner per E-Mail senden an: 2024@deutschercartoonpreis.de
Die E-Mail sollte dabei bitte nicht größer als 10 MB sein.
Die Cartoons können auch über eine Cloud (z.B. WeTransfer, Dropbox, OneDrive) übermittelt werden.
Ordner und Einzeldateien sollten dabei bitte mit Nachnamen und Vornamen benannt sein: Nachname_Vorname_1 usw.
Die Anzahl der Cartoons ist nicht festgelegt, es sollten die besten und nicht mehr als 50 Cartoons sein.

Jury
Birgit Fricke, Senior Manager Vertrieb, Frankfurter Buchmesse
Antje Haubner, Programmleiterin Lappan Verlag
Dr. Alex Jakubowski, Journalist bei ARD-aktuell Frankfurt
Jana Legal, Lektorin Lappan Verlag
Dijana Nukic, Leiterin Havengalerie in Bremen
Dieter Schwalm, Herausgeber zahlreicher Cartoonbücher
Saskia Wagner, Leiterin Caricatura Galerie in Kassel

Ausstellung und Preisverleihung
Die Ausstellung »Beste Bilder – Die Cartoons des Jahres 2024« läuft vom 2. November 2024 bis Februar 2025 in der Caricatura Galerie in Kassel. Hier können die Besucherinnen und Besucher ihre Stimmen für den Publikumspreis abgeben. Die Preisverleihung ist eine öffentliche Abendveranstaltung im Kulturbahnhof Kassel und findet am 10. Januar 2025 statt. Sie wird ausgerichtet von der Caricatura Galerie und dem Lappan Verlag, mit freundlicher Unterstützung der cdw Stiftung.

Das Buch
Das Buch »BESTE BILDER 15 – DIE CARTOONS DES JAHRES 2024« enthält auf 176 Seiten die ca. 250 besten Cartoons des Jahres. Es erscheint am 23.10.2024 und wird vorab auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert. Alle Cartoonistinnen und Cartoonisten, deren Cartoons im Buch abgedruckt werden, erhalten einen Vertrag und ein angemessenes Honorar. Das Buch wird herausgegeben von Antje Haubner, Jana Legal und Dieter Schwalm.

Die Veranstalter freuen sich auf witzige, hintersinnige, politische und unpolitische Cartoons aus dem aktuellen Schaffen der Teilnehmenden.

Für den 20. Deutschen Buchpreis wurden 180 Romane von 106 Verlagen eingereicht

Die Jury des Deutschen Buchpreises 2024. V.l.n.r.: Gerrit Bartels, Klaus Nüchtern, Regina Moths, Natascha Freundel, Torsten Hoffmann, Magda Birkmann, Marianna Lieder. Foto: Christof Jakob
Die Jury des Deutschen Buchpreises 2024. V.l.n.r.: Gerrit Bartels, Klaus Nüchtern, Regina Moths, Natascha Freundel, Torsten Hoffmann, Magda Birkmann, Marianna Lieder. Foto: Christof Jakob

106 deutschsprachige Verlage schickten insgesamt 180 Titel ins Rennen um den Roman des Jahres. 78 Verlage sitzen in Deutschland, 10 in der Schweiz und 18 in Österreich.
Von den eingereichten Titeln stammen 91 aus dem aktuellen Frühjahrsprogramm, 76 weitere kommen im Herbst auf den Markt. 13 Titel sind bereits im vergangenen Herbst erschienen. Jeder Verlag konnte maximal zwei Titel einreichen, die zwischen Oktober 2023 und dem 17. September 2024 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind bzw. erscheinen. Darüber hinaus konnten bis zu fünf weitere Titel empfohlen werden. Auf der Empfehlungsliste landeten dieses Jahr 116 Romane. Aus der Liste kann die Jury Titel für den Auswahlprozess anfordern.

Bei ihrer ersten gemeinsamen Jurysitzung wählten die Jurymitglieder Natascha Freundel (rbb) zu ihrer Jurysprecherin. Der Jury gehören außerdem an: Gerrit Bartels (Der Tagesspiegel), Magda Birkmann (freie Literaturvermittlerin und Buchhändlerin), Torsten Hoffmann (Universität Stuttgart), Marianna Lieder (freie Kritikerin), Regina Moths (Buchhandlung Literatur Moths) und Klaus Nüchtern (Der Falter).

Die Jury entscheidet über den Roman des Jahres in einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Am 20. August 2024 gibt sie die 20 nominierten Titel bekannt. Aus dieser Longlist wählen die Juror*innen sechs Titel für die Shortlist, die am 17. September 2024 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung, am 14. Oktober 2024, erfahren die sechs Autor*innen, wer von ihnen den Deutschen Buchpreis gewonnen hat.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Informationen zum 20. Deutschen Buchpreis 2024 können Interessierte unter www.deutscher-buchpreis.de abrufen.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis 2024 lautet #dbp24.
Der Hashtag zum 20-jährigen Jubiläum lautet #dbp20Jahre.

Der Börsenverein des deutschen Buchhandels sucht Kandidaten für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024

Erinnerung an die Friedenspreis-Verleihung 2023: Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins überreichte Salman Rushdie die Urkunde des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2023 überreicht. © Foto Tobias Bohm/Börsenverein des Deutschen Buchhandels
Erinnerung an die Friedenspreis-Verleihung 2023: Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins überreichte Salman Rushdie die Urkunde des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2023 überreicht. © Foto Tobias Bohm/Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Alle Bürger können bis 1. März 2024 noch Vorschläge für Kandidaten zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels einreichen. Nach einer Juryauswahl wird der Gewinner mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels am 20.Oktober 2024 in der Frankfurter Paulskirche geehrt werden.

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilt, habe die Ausschreibung ab sofort begonnen. Der Einreichungsschluss für die Vorschläge geeigneter Kandidaten ist der 1. März 2024.

Seit 1950 würdigt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit dem Preis alljährlich das Schaffen einer „Persönlichkeit, die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat“. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

2023 wurde der Schriftsteller Salman Rushdie mit dem Friedenspreis ausgezeichnet. Zu den weiteren Preisträgern und Preisträgerinnen zählen der in 2022 ausgezeichnete ukrainische Schriftsteller und Musiker Serhij Zhadan sowie Tsitsi Dangarembga, Jürgen Habermas, Orhan Pamuk, David Grossman, Swetlana Alexijewitsch, Carolin Emcke, Margaret Atwood, Sebastião Salgado sowie Aleida und Jan Assmann.

Die Vorschläge mit Angaben zu Leistungen und Veröffentlichungen der Persönlichkeit können online, per E-Mail oder per Post eingereicht werden. Selbstvorschläge sind nicht möglich. Die Empfehlungen nimmt entgegen: Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Geschäftsstelle Friedenspreis, z. Hd. Martin Schult, Schiffbauerdamm 5, 10117 Berlin, E-Mail: m.schult@boev.de.

Im Frühjahr 2024 wählt der Stiftungsrat des Friedenspreises aus den Vorschlägen die Person aus, die den Preis in diesem Jahr erhält. Bekanntgegeben wird die Entscheidung im Juni 2024. Die Preisverleihung findet am 20. Oktober 2024 zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche in Frankfurt statt und wird live in der ARD sowie in zahlreichen Radioprogrammen übertragen.

Weitere Informationen gibt es unter www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de.