Kategorie-Archiv: Buchkultur

Denis Scheck und Anne-Dore Krohn zeigen Kafka-Revue im Literaturhaus

Foto ©  Nikola Richter
Foto © Nikola Richter

2024 jährt sich der Todestag Franz Kafkas zum 100. Mal. Grund genug, sein Leben und Werk auf vielfältige Weise zu beleuchten und neue Facetten des weltbekannten Autors zu entdecken.

Die Literaturkritikerin Anne-Dore Krohn und der Literaturkritiker Denis Scheck stellen in ihrem Programm die Frage, wie viel Sinn für Humor der als ernst geltende und unter Weltschmerz leidende Autor wirklich in sich trug und ob er tatsächlich der Erfinder des Anrufbeantworters war. Antworten geben sie am Freitag, 3. Mai, um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, augenzwinkernd in ihrer Kafka-Revue. Zusammengefasst haben die beiden renommierten und beliebten Literaturkritiker ihr Programm unter dem Titel „Ich bin sogar als großer Lacher bekannt“ und machen sich damit auf zur Vermessung des Kontinents Kafka. Weitere Informationen sind unter www.wiesbaden.de/literaturhaus zu finden.

Anne-Dore Krohn wurde 1977 in Berlin geboren und arbeitet als Literatur-Redakteurin im Kulturradio des rbb. Sie ist Teil verschiedener Literatur-Jurys und als Moderatorin für Lesungen und Festivals tätig.

Denis Scheck, geboren 1964, ist einer der bekanntesten deutschen Literaturkritiker. Er ist für verschiedene Medien in Rundfunk, Print und Fernsehen tätig und moderiert unter anderem die Fernsehsendungen „lesenswert“ im SWR und „Druckfrisch“ in der ARD.

Karten gibt es im Vorverkauf zum Preis von 12 Euro, ermäßigt 9 zuzüglich Vorverkaufsgebühr bei der Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930; online über die Homepage des Literaturhauses. An der Abendkasse kostet der Eintritt 15 Euro, ermäßigt 11 Euro.

literaTurm 2024 – das Literaturfestival der Stadt Frankfurt vom 13. bis 18. Mai im Zeichen der Schönheit

PK Literaturm, 25.04.2024 (v.l.) Kulturdezernentin Ina Hartwig und die Leiterin des Literaturreferats und Festivalleitung Sonja Vandenroth,  © Alexander Paul Englert
PK Literaturm, 25.04.2024 (v.l.) Kulturdezernentin Ina Hartwig und die Leiterin des Literaturreferats und Festivalleitung Sonja Vandenroth, © Alexander Paul Englert

ffm. literaTurm verbindet zwei Frankfurter Wahrzeichen – das Buch und die Skyline. Mit seinen Lesungen in Hochhäusern ist das städtische Literaturfestival deutschlandweit einmalig. Alle zwei Jahre setzt literaTurm dabei einen neuen programmatischen Schwerpunkt. Unter dem Motto „On Beauty“ steht im Kant-Jahr 2024 die Schönheit in vielen ihrer Facetten im Zentrum. Es geht um das Kunst- und Naturschöne, um das schöne Schreiben, um Mode und Alltagskultur, aber auch um die manipulierte Schönheit und normative Schönheitsideale. Insgesamt sind 24 Veranstaltungen mit knapp 70 Beteiligten geplant. Neben Frankfurter Hochhäusern als zentrale Veranstaltungsorte finden ausgewählte Lesungen auch in etablierten Kulturinstitutionen statt.

In der Schönheit steckt weit mehr als das Schöne. Als gesellschaftlich relevantes Thema übt sie durch Medien und Markt enormen Einfluss aus. Zugleich ist sie eine eminent ästhetische Kategorie, die gerade da fasziniert, wo sie nicht den Zweck des Kunstwerks bildet. Das Programm von literaTurm geht beiden Aspekten nach: die Schönheit als Ware sowie die Schönheit in der Prosa, die Literatur zum Leuchten bringt.

literaTurm vermisst das Diskursfeld der Schönheit anhand von kürzlich erschienenen Romanen und Sachbüchern. In hochkarätig besetzten Panels geht es um schöne Dinge und die Mode, um Nofretete als zeitlose Ikone, Schönheitsideale in den Sozialen Medien, „Cuteness“ als ästhetische Kategorie und stilistische Eleganz in Feuilleton und Wissenschaft sowie natürlich den Roman. Da sie inhaltliche Anknüpfungspunkte bieten, bilden die Jubiläen Immanuel Kants, Caspar David Friedrichs und Franz Kafkas eigene Programmpunkte.

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig sagt: „literaTurm steht im Jahr des 300. Geburtstages Immanuel Kants im Zeichen der Schönheit. Seine Überlegungen zur Ästhetik haben auch die Künste revolutioniert. Heute über Schönheit nachzudenken, bedeutet aber auch ihre Kapitalisierung und ihre Ausschlussmechanismen zu reflektieren. Dennoch bleibt sie ein Spender von Glück und Trost, dies jedoch nicht als Flucht vor Krisen, sondern als essentiellen Teil des Menschseins.“

Bei literaTurm sind zahlreiche deutschsprachige und internationale Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vertreten. Zur Eröffnung diskutieren Dana von Suffrin, Juliane Rebentisch und Durs Grünbein. Bei den weiteren Veranstaltungen nehmen renommierte Gäste wie Omri Boehm, Moshtari Hilal, Sebastian Conrad, Caroline Wahl, Eckhart Nickel, Gabriele von Arnim, Joseph Vogl, Hengameh Yaghoobifarah, Slata Roschal, Leif Randt, Jovana Reisinger, Dana Grigorcea, Marcel Beyer und viele mehr teil.

„Ein Literaturfestival zur Schönheit kommt einem Bekenntnis gleich. Zu ihr als dem Kostbaren und Außergewöhnlichen, das sich entzieht und doch entdeckt werden will. Kein guter literarischer Text behauptet von sich, ein schöner zu sein, selbst wenn er genau dies ist. Die Schönheit in der Literatur ist ein Faszinosum. Wir nähern uns ihr bei literaTurm 2024 über verschlungene Wege, die bis in die Philosophie und die Schönheitsindustrie hineinführen“, sagt Sonja Vandenrath, die das Programm des Festivals zum zehnten Mal verantwortet.

Auch 2024 findet literaTurm wieder vornehmlich in oberen Etagen von Frankfurter Hochhäusern statt. Dort stellen Kanzleien und Banken ihre Konferenzräume zur exklusiven Nutzung zur Verfügung. Dank zahlreicher Kooperationen mit Frankfurts Kulturinstitutionen sind zudem Lesungen mit dem Literaturhaus*, dem Hessischen Literaturforum, der Romanfabrik, der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen, dem S. Fischer Verlag, der Stiftung Buchkunst und dem Kunstverein Lola Montez geplant.

Die Lesung mit Jörg Hartmann im Literaturhaus musste von Donnerstag, 16. Mai, auf Montag, 3. Juni, verschoben werden.

Für alle Veranstaltungen ist ein Ticket erforderlich, mit Ausnahme der Lesung bei der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen. Eintrittskarten sind ab Donnerstag, 25. April, im Vorverkauf online unter literaturm.de sowie telefonisch beim Ticketanbieter Frankfurt Ticket unter 069/340-400 erhältlich oder können an der Abendkasse erworben werden, sofern es Restbestände gibt.

literaTurm ist eine Veranstaltung des Kulturamts der Stadt Frankfurt in Kooperation mit den im Programm ausgewiesenen Kooperationspartnern.

Vorverkauf online unter literaturm.de

 

Matthias Jügler erhält Rheingau Literatur Preis 2024 – Kartenvorverkauf für Rheingau Literatur Festival startet ab 2. Mai

Matthias Jügler © Michael Bader
Matthias Jügler © Michael Bader

Oestrich-Winkel, 25.04.2024 – Der mit 11.111 Euro und 111 Flaschen besten Rheingauer Rieslings dotierte Rheingau Literatur Preis 2024 geht an den Schriftsteller Matthias Jügler für seinen Roman „Maifliegenzeit“.  Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie der Rheingau Musik Festival e.V. stiften je 5.000 Euro des Preises, der vom Relais & Chateaux Hotel Burg Schwarzenstein um 1.111 Euro ergänzt wird. Die erlesenen Weine stammen aus den herausragenden Kellern des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter Rheingau.

Der zum 31. Mal vergebene Rheingau Literatur Preis wird Matthias Jügler im Rahmen des diesjährigen Rheingau Literatur Festivals am Sonntag den 22.9. um 11 Uhr auf Burg Schwarzenstein verliehen. Die Laudatio wird FAZ-Literatur-Ressortleiter Andreas Platthaus halten. Er ist künstlerische Leiter des Rheingau-Literaturfestivals. Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, gratulierte dem Preisträger.  „Maifliegenzeit“ erzähle uns die traumatische Geschichte einer  in der DDR gewaltsam um ihr Glück betrogene Familie. Jügler schlüge „damit ein dunkles Kapitel DDR-Geschichte auf – umso wichtiger ist, dass wir davor nicht die Augen verschließen“, so der Minister.

In der Jurybegründung heißt es: „Matthias Jüglers dritter Roman heißt „Maifliegenzeit“, und im Titel steckt bereits das nur kurze Glück, das dem Ich-Erzähler Hans und seiner Frau Katrin beschieden ist. Im Mai, so erfahren wir im Buch, schwärmen für wenige Tage kleine Insekten aus und machen die Fische gefräßig und damit unvorsichtig. ‚Seit jeher faszinieren mich diese Fliegen‘, erzählt der passionierte Angler Hans über die den größten Teil ihres Lebens verborgenen Tiere: ‚Nur, weil sich etwas konsequent dem Blick entzieht, heißt das nicht, dass es nicht existiert.‘ Das gilt auch für das, was dem jungen Ehepaar in der Spätphase der DDR widerfährt, als ihr Kind zur Welt kommt. Im Krankenhaus wird vom Personal der Tod des Säuglings vorgetäuscht, um das Neugeborene zur Adoption an andere Eltern weiterzureichen. Der Roman erzählt von der verspäteten Suche des Vaters nach der Wahrheit und dem mittlerweile erwachsenen Sohn. Beide findet er, doch damit ist für ihn der Sohn noch nicht gewonnen. Jüglers literarische Präzision erlaubt ihm, seinen Stoff in nicht einmal hundertfünfzig Seiten zu fassen und sich dennoch den nötigen Raum für eine Beschreibungsgenauigkeit zu nehmen, die der psychologischen Last der verzweifelten Eltern ebenso gerecht wird wie dem für den Ich-Erzähler seelenwichtigen Naturerlebnis des Angelns. ‚Maifliegenzeit‘, der einen realen Verdachtsfall zur Vorlage hat, macht einen Schatten der Zeitgeschichte sichtbar, aber erhebt nicht den Anspruch aufzuklären, was damals geschah. Die Literatur bleibt bei sich: als Möglichkeitsraum.“

Über den Preisträger
Matthias Jügler, geboren 1984 in Halle/Saale, studierte Skandinavistik und Kunstgeschichte in Greifswald sowie Oslo und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sowohl für seinen Debütroman ‚Raubfischen‘ (2015) als auch für seinen Roman ‚Die Verlassenen‘ (2021) wurde er mehrfach ausgezeichnet, 2022 erhielt er den Klopstock-Preis für Literatur des Landes Sachsen-Anhalt. 2023 war Jügler Stadtschreiber von Halle. Er lebt mit seiner Familie in Leipzig, wo er auch als freier Lektor arbeitet.

Die Jury des Rheingau Literatur Preises setzt sich unter der Leitung von Andreas Platthaus (Leiter des Ressorts „Literatur und literarisches Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) zusammen aus Prof. Dr. Heiner Boehncke, Dr. Viola Bolduan (ehemalige Feuilletonchefin des Wiesbadener Kuriers), Dr. Alf Mentzer (Literaturredakteur des Hessischen Rundfunks) und Shirin Sojitrawalla (Literatur- und Theaterkritikerin).

Die bisherigen Preisträger waren Stefanie Menzinger, Ulla Berkéwicz, Herbert Maurer, Thomas Meinecke, Hella Eckert, Thomas Lehr, Peter Stamm, Bodo Kirchhoff, Robert Gernhardt, Reinhard Jirgl, Ralf Rothmann, Gert Loschütz, Clemens Meyer, Antje Rávic Strubel, Ursula Krechel, Christoph Peters, Jochen Schimmang, Josef Haslinger, Sten Nadolny, Ralph Dutli, Stephanie Bart, Klaus Modick, Saša Stanišić, Ingo Schulze, Robert Seethaler, Dörte Hansen, Annette Pehnt, Judith Hermann, Katerina Poladjan und Arno Geiger.

Über das Rheingau Literatur Festival

Zur herbstlichen Weinlese hält zwischen dem 12. und 22. September 2024 wieder ein literarischer Jahrgang Einzug in einmalige Kulturstätten des Rheingaus. Zu den Veranstaltungsorten gehören in diesem Jahr die Burg Schwarzenstein, das Weingut Baron Knyphausen, das Weingut Balthasar Ress, das Schloss Johannisberg, das Kurhaus Wiesbaden, die Kelterhalle des Rheingau Musik Festivals und die Villa Belvedere in Eltville, wo die eingeladenen Schriftstellerinnen und Schriftsteller Kostproben aus ihren aktuellen oder noch unveröffentlichten Werken geben. Am 12. September wird das Rheingau Literatur Festival „WeinLese 2024“ unter der Künstlerischen Leitung von Andreas Platthaus in der Kelterhalle des Rheingau Musik Festivals in Oestrich-Winkel eröffnet.

Der Vorverkauf für das Rheingau Literatur Festival startet am: 2. Mai 2024 Karten- und Infoline: Tel. 06723 / 60 21 70 https://www.rheingau-literatur-festival.de

Franz Kafka – Zum 100. Todestag und andere Veranstaltungen des Literaturhauses Villa Clementine im Mai 2024

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Der Mai steht im Literaturhaus Villa Clementine ganz im Zeichen Franz Kafkas, dessen 100. Todestag im Jahr 2024 gefeiert wird. Am 3. Mai zeigen die bekannten Literaturkritiker Denis Scheck und Anne-Dore Krohn die humorvolle Seite des Jahrhundert-Autors in einer Kafka-Revue. Um den bis heute bestehenden Kafkakult geht es in dem ARTE-Film „Kennen Sie Kafka?“ des Regisseurs Pavel Šimák, der am 15. Mai in einer Premiere im Literaturhaus gezeigt wird. Im Anschluss an die ARTE Filmpremiere spricht der Kafka-Experte Reiner Stach mit Sandra Kegel über die neuesten Erkenntnisse der Kafka-Forschung. Darüber hinaus steht am 8. Mai eine Autorenlesung mit Deniz Utlu aus seinem neuem Roman „Vaters Meer“ auf dem Programm und im Anderen Salon bietet das Literaturforum am 14. Mai einen Rahmen für Diskussionen und Austausch.

Weitere Infos finden sich auf der Homepage des Literaturhauses unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Fr 03.05. | 19.30 Uhr
Franz Kafka – Zum 100. Todestag
DENIS SCHECK & ANNE-DORE KROHN
„Ich bin sogar als großer Lacher bekannt“
Kafka-Revue
Ein T-Shirt, gesehen in New York, zeigt ein Kafka-Portrait mit der Aufschrift: „Kafka didn’t have a lot of fun, either.“ Aber stimmt das denn? Wussten Sie, dass es Franz Kafka war, der den Anrufbeantworter erfunden hat? Und zusammen mit seinem Freund Max Brod eine Buchreihe konzipierte, die so etwas wie der „Lonely Planet“-Reiseführer seiner Zeit war? Kafkas größte Stärke: der verblüffende Perspektivwechsel, das heißt seine Fähigkeit, die Welt erst aus der Sicht einer Katze und im nächsten Moment aus den Augen einer Maus zu betrachten. Die Literaturkritikerin Anne-Dore Krohn und der Literaturkritiker Denis Scheck zeigen in ihrer „Kafka-Revue“ einige weniger bekannte Facetten des Prager Jahrhundertgenies und machen sich auf zur Vermessung des Kontinents Kafka.
ANNE-DORE KROHN wurde 1977 in Berlin geboren und arbeitet als Literatur-Redakteurin im Kulturradio des rbb. Sie ist Teil verschiedener Literatur-Jurys und als Moderatorin für Lesungen und Festivals tätig.
DENIS SCHECK, geboren 1964, ist einer der bekanntesten deutschen Literaturkritiker. Er ist für verschiedene Medien in Rundfunk, Print und Fernsehen tätig und moderiert unter anderem die Fernsehsendungen „lesenswert“ im SWR und „Druckfrisch“ in der ARD.
Eintritt: € 12 / erm. € 9 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf über die Tourist-Info und die Homepage des Literaturhauses/Eventim. Abendkasse: € 15 / erm. € 11.
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt Wiesbaden

Mi 08.05. | 19.30 Uhr
DENIZ UTLU
„Vaters Meer“
Autorenlesung & Gespräch
Moderation: Shirin Sojitrawalla (DLF und taz)
Als Yunus dreizehn ist, verliert sein Vater die Sprache. Nach zwei Schlaganfällen ist er gelähmt, sein einziger Kommunikationsweg sind die Augen. Dabei waren es gerade dessen märchenhafte Erzählungen, die den Jungen so mitreißen konnten. Viele Jahre später möchte Yunus der Geschichte seines Vaters auf den Grund gehen und nutzt dazu seine eigenen Erinnerungen und die Kraft der Fantasie.
DENIZ UTLU wurde 1983 in Hannover geboren und veröffentlichte 2014 seinen Debütroman „Die Ungehaltenen“. Er ist Autor zahlreicher Theaterstücke, Essays und Gedichte. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Bayerischen Buchpreis für seinen dritten Roman „Vaters Meer“.
Eintritt: € 12 / erm. € 9 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf über die Tourist-Info und die Homepage des Literaturhauses/Eventim. Abendkasse: € 15 / erm. € 11.
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt Wiesbaden

Di 14.05. | 19.30 Uhr
LITERATURFORUM
Leitung: Rita Thies

Das „Literaturforum“ ist eine für alle Interessierten offene Veranstaltung, in der Titel aus dem Bereich der aktuellen Literatur oder des 20. Jahrhunderts diskutiert werden. Bei Redaktionsschluss stand die Lektüre für den jeweiligen Monat noch nicht fest. Aktuelle Informationen
unter www.literatur-in-wiesbaden.de.
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, deshalb ist eine verbindliche Anmeldung ab zwei Wochen vor dem Termin per E-Mail an literaturforum.wiesbaden@online.de notwendig.
Eintritt frei. Eine Voraussetzung für die Teilnahme an der Diskussion versteht sich von selbst: Die Bücher sollten gelesen sein.
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Anderer Salon, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.

Mi 15.05. | 18.30 Uhr
Franz Kafka – Zum 100. Todestag
„KENNEN SIE KAFKA?“
ARTE Filmpremiere
Regie: Pavel Šimák
ARTE G.E.I.E./CESKÁ TELEVIZE 2024, 52 Min.
Franz Kafka, dessen Erzählungen und Romane größtenteils posthum und gegen seinen Willen veröffentlicht wurden, hat Weltliteratur geschrieben. Dieser Film von Regisseur Pavel Šimák wirft anlässlich seines 100. Todestags einen neuen Blick auf Werk und Mensch und nimmt den hartnäckigen Kafkakult um den angeblich lebensfremden, introvertierten und humorlosen Schriftsteller genauer unter die Lupe.

Mit reichem, teils unveröffentlichtem Archivmaterial, Zitaten und Kafka-Expertinnen und –Experten wie Reiner Stach sowie den französischen Germanisten Jean-Pierre Lefebvre und Florence Baucaud taucht dieser Film ein in die Welt des Franz Kafka: ein Versicherungsangestellter im Prag des beginnenden 20. Jahrhunderts, der Zeit seines Lebens um seine künstlerische Freiheit als Schriftsteller rang und dessen unverwechselbarer Schreibstil sowie seine um Identität und Selbstentfremdung des Individuums kreisenden universellen Themen uns bis heute in seinen Bann ziehen.

Ausstrahlung auf ARTE: 29.05.24 um 22 Uhr und im Anschluss in der ARTE Mediathek.
Eintritt frei
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt in Kooperation mit ARTE – Kulturpartner des Netzwerks der Literaturhäuser

Mi 15.05. | 20.00 Uhr
Franz Kafka – Zum 100. Todestag
REINER STACH
Der Kafka-Experte im Gespräch
Moderation: Sandra Kegel (FAZ)
Im Anschluss an die Arte-Preview ist der Kafka-Experte und einer der Protagonisten des Films, Reiner Stach, zu Gast und kommt mit Sandra Kegel ins Gespräch. Dabei streifen sie „Die Wahrheit über Franz Kafka“ und schauen auf die Bedeutung Kafkas heute: sein Leben, sein Werk und die neuesten Erkenntnisse der Kafka-Forschung. Warum scheint sein Schreiben heute noch so modern? Wie wurde er zum weltweit bekanntesten deutschsprachigen Autor? Aus all diesen Steinen baut Reiner Stach dem großen Franz Kafka ein Denkmal im Festjahr zum 100. Todestag.
REINER STACH wurde 1951 geboren und ist Literaturwissenschaftler, Autor und Publizist. Für seine dreibändige Kafka-Biografie erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Sonderpreis zum Heimito von Doderer-Literaturpreis, den Bayerischen Buchpreis und den Joseph-Breitbach-Preis.
Eintritt: € 9 / erm. € 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf über die Tourist-Info und die Homepage des Literaturhauses/Eventim. Abendkasse: € 11 / erm. € 8.
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt Wiesbaden

Di 21.05. | 11.00 Uhr
Junges Literaturhaus
KAREN KÖHLER
„Himmelwärts“
Lesung für die 4. Klasse
Der Himmel ist tieflila, es stehen eine Million Sterne an seinem Firmament. Ausgerüstet mit ihrem selbstgebastelten kosmischen Radio liegen Toni und YumYum auf der Lauer, um Kontakt zu Tonis verstorbener Mutter aufzunehmen. Und dann bekommen sie plötzlich Antwort! Aber nicht von Tonis Mutter, sondern von der Astronautin Zanna. Mit ihr philosophieren sie über das Dasein und die Sehnsucht und über ein Leben voller Freundinnenschaft.
KAREN KÖHLER ist Autorin zahlreicher Theaterstücke, Hörspiele, Essays und Romane. Mit ihrem Debütroman „Miroloi“ war sie 2019 für den Deutschen Buchpreis nominiert. „Himmelwärts“ ist ihr erster Roman für Kinder und wurde mit dem LUCHS des Monats Februar 2024 ausgezeichnet.
Eintritt: € 4. Geschlossene Veranstaltung für Schulklassen. Anmeldung an literaturhaus@wiesbaden.de
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt Wiesbaden

April & Mai im Literaturhaus Frankfurt // Schreibwerkstatt für Jugendliche

Literaturhaus Frankfurt © Foto Diether von Goddenthow
Literaturhaus Frankfurt © Foto Diether von Goddenthow

Folgendes Veranstaltungsschwerpunkte hält das  Literaturhaus Frankfurt  für April und Mai 2024 bereit. Alle Veranstaltungen und Detail findet man  unter:
http://literaturhaus-frankfurt.de/programm/kalender/ 

Viele Veranstaltung sind Hybrid-Veranstaltungen. Streamingtickets sind erhältlich zu 5 Euro über den Kartenshop buchbar und 72 h nutzbar. Viele nutzen das Streamingtickets auch, um Präsensveranstaltungen daheim noch einmal nachzubereiten.

April:
15.4. Didier Eribon: Eine Arbeiterin
16.4. Michael Lentz: Heimwärts
18.4. Fiston Mwanza Mujila: Preis der Literaturhäuser 2024
23.4. Acht Orte – Acht Autor:innen mit Britta Boerdner und Zsuzsa Bánk im Deutschen Architekturmuseum (ausverkauft)
24.4. Florian Wacker: Vor den „Zebras im Schnee“ – Frankfurt liest ein Buch
30.4. Tanz in den Mai

Mai:
3.5. Freies Wort – Freies Europa? Zum Auftakt der Woche der Meinungsfreiheit
6.5. Arte Filmpremiere: Die Wahrheit über Franz Kafka
7.5. Erste Bücher von Kaleb Erdmann, Lorena Simmel und Dorothee Riese
15.5. Tupoka Ogette und Enissa Amani: Und jetzt du. Rassismuskritisch leben.
16.5. Jörg Hartmann: Der Lärm des Lebens (literaTurm)
21.5. Meri Valkama: Deine Margot
23.5. Mareike Fallwickl: Und alle so still

Junges Literaturhaus:
27.4. Julie Völk: Kleine Schwester, große Schwester – Bilderbuchnachmittag ab 4 Jahren
7. &. 8.5. Gedankenflieger – Für Klassen 3 & 4 (ausverkauft)
22.5. Karen Köhler: Himmelwärts – Ab Klasse 4
2.6. Bewerbungsschluss für das Schreibzimmer, die Schreibwerkstatt für Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren. Alle Infos anbei.

Weitere Literaturhausprojekte:
Der Lesezirkel geht weiter; Mitglieder des Literaturhausvereins besprechen monatlich einen Roman und das seit mehr als 15 Jahren.
„Shared Reading“ findet seit 2017 und bisher mit Hunderten Lesebegeisterten Woche um Woche statt.
Das Fortbildungsprogramm „Kolleg Schöne Aussicht – Das Literaturhaus für Lehrerinnen und Lehrer“ trifft sich bereits seit 12 Jahren monatlich zum Austausch und geht auch in diesem Jahr weiter.

Literaturhaus Frankfurt e.V.
Schöne Aussicht 2,
60311 Frankfurt am Main
literaturhaus-frankfurt.de

Literaturpreis von ZDF, 3sat und Mainz an Julia Schoch verliehen

Die Mainzer Stadtschreiberin 2024: Julia Schoch © ZDF/Maximilian von Lachner
Die Mainzer Stadtschreiberin 2024: Julia Schoch © ZDF/Maximilian von Lachner

Der Mainzer Stadtschreiber-Literaturpreis von ZDF, 3sat und der Landeshauptstadt Mainz wurde am Freitag, 22. März 2024, um 17.00 Uhr an die Schriftstellerin Julia Schoch vergeben. Dr. Nadine Bilke, Programmdirektorin des ZDF, und der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz, Nino Haase, überreichten der Preisträgerin im Mainzer Leibniz-Zentrum für Archäologie die Urkunde.

Über die Preisträgerin sagte die ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke: „Julia Schochs Erzählungen und Romane eröffnen mit der Aufmerksamkeit für weibliche Perspektiven und Frauenschicksale ganz neue Eindrücke von Freiheit, Identität und der Sehnsucht nach Zugehörigkeit, nach Verbundenheit. Sie schreibt in einem ganz eigenen Ton, den sie – und das sehr erfolgreich – in die deutschsprachige Literatur einbringt.“

Der Literaturpreis, der mit 12.500 Euro dotiert ist, umfasst auch die Herstellung einer Dokumentation gemeinsam mit dem ZDF und 3sat, dem Gemeinschaftsprogramm von ZDF, ORF, SRG und ARD. Das Thema kann der jeweilige Stadtschreiber frei wählen. Zudem erhalten die Preisträgerinnen und Preisträger ein Wohnrecht in Mainz.

Nino Haase, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz: „Julia Schoch beherrscht das Erinnerungserzählen wie kaum eine andere Autorin. Mit ihren Offenbarungen und Geständnissen schafft sie eine so große Nähe, dass wir beim Lesen nahezu glauben, die Erzählerin säße neben uns. Was zwischen den Zeilen steht, berührt, denn es hat etwas mit Familie, Zugehörigkeit, der Suche nach den eigenen Wurzeln und der eigenen Identität zu tun – also mit den großen Fragen des Lebens.“

In ihrer Laudatio auf die neue Mainzer Stadtschreiberin sagte die Literaturkritikerin und Journalistin Sandra Kegel: „Julia Schochs Romane sind weibliche Selbstfindungen. Sie legen Schichten frei. Sprachschichten, Milieuschichten, historische Ablagerungen. Dabei fördert sie zutage, was sich dort abspielt, wo sich alles entscheidet, im verschütteten Ich: die geheimsten Wünsche und Sehnsüchte, die Versäumnisse, die Verantwortung.“

In der Jurybegründung zur Wahl der diesjährigen Stadtschreiberin heißt es: „Mit Julia Schoch kommt eine von der Kritik hoch gelobte prominente Schriftstellerin der jüngeren Generation nach Mainz, die einen ganz eigenen Ton in die deutschsprachige Literatur bringt“, so die Jury. „Julia Schochs Romane verweben berührend die persönlichen Erfahrungen ihrer Frauenfiguren mit historischen Umbrüchen. Ihre Perspektive – geprägt vom Erlebnis der Wende als Teenager in Potsdam ‒ entfaltet klar, zart und scheinbar ganz leicht, tiefe Sehnsüchte unserer Zeit nach Zugehörigkeit.“

Zur Jury des Literaturpreises gehören: Prof. Josef Haslinger, Katia Lange-Müller, Dr. Tilman Spengler und Ilija Trojanow, die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse, die ZDF-Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke, die ZDF-Kulturchefin Anne Reidt, die 3sat-Koordinatorin Natalie Müller-Elmau, der 3sat-Literaturkritiker Dr. Michael Schmitt, die ZDF-Kulturredakteurin Dr. Susanne Becker (Jury-Vorsitzende) und der letzte Mainzer Stadtschreiber Alois Hotschnig.

In diesem Jahr feiert der renommierte Literaturpreis, der seit 1984 verliehen wird, sein 40-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass werden ab April jeden Monat Mainzer Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber aus den vergangenen Jahren, unter anderen Dörte Hansen, Ilija Trojanow, Eva Menasse und Fe

Bewerbungsfrist für den Hessischen Verlagspreis ist der 15. März 2024

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Wiesbaden. Das Land schreibt erneut den Hessischen Verlagspreis aus und rückt so einen wichtigen Zweig der Literaturförderung in den Mittelpunkt. Bewerben können sich alle unabhängigen Verlage mit Firmensitz in Hessen und einem jährlichen Umsatz unter zwei Millionen Euro. Der Preis wird gemeinsam mit dem Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. vergeben. Er ist insgesamt mit 27.000 Euro dotiert: Verliehen werden ein Hauptpreis mit einem Preisgeld von 20.000 Euro und ein Sonderpreis mit einem Preisgeld von 7.000 Euro für einzelne Komponenten eines Verlagsprogramms.

„Verlage geben Geschichten ein Zuhause – ob zwischen Buchdeckeln oder auf dem E-Reader. Aber vor allem sind Verlage und Bücher wichtige Stützen unserer Demokratie“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Sie ermöglichen die eingehende Auseinandersetzung, Basis einer jeden Diskussion, und erlauben uns, den Dingen auf den Grund zu gehen. Umso glücklicher können wir uns schätzen, in Hessen eine so vielfältige Verlagslandschaft zu besitzen. Mit dem Hessischen Verlagspreis möchten wir sie und ihre kulturelle sowie gesellschaftliche Bedeutung in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Ich danke dem Landesverband des Börsenvereins für die enge Zusammenarbeit und ermutige Hessens Verlage, sich mit ihren herausragenden Programmstrategien, Autorinnen- und Autorenpflege zu bewerben.“

Lothar Wekel, Vorsitzender des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins, ergänzt: „Nach den letzten Krisenjahren gezeichnet von Corona und den immer noch anhaltenden Kriegen in Europa und dem Nahen Osten ist es für unsere Demokratie im Land so wichtig, dass viele Stimmen gehört, dass viele Haltungen diskutiert und dass viele Perspektiven abgewogen werden können. Dafür steht die vielfältige Verlagswelt auch hier in Hessen. Umso wichtiger und in seiner Bedeutung gewachsen ist in diesem Zusammenhang der Hessische Verlagspreis. Er lässt ausgewählten Verlagen jene Unterstützung und Ehrung zukommen, die für ihre Arbeit so wichtig ist, und spornt andere Verlage an, nicht nachzulassen in allen Bemühungen, nachhaltig zu sein, innovativ und inhaltlich ambitioniert. Daher darf ich unseren herzlichen Dank an das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur aussprechen, für diese langjährige Kontinuität danke sagen und auch unsere Hoffnung an Minister Timon Gremmels richten: Bitte führen Sie dieses wichtige Engagement weiter und lassen Sie uns diese Ehrungen auch mit neuen Ideen anreichern.“

Bis zum 15. März 2024 sind Bewerbungen möglich. Dabei stehen die Verlagsstrategie und das Gesamtprogramm im Mittelpunkt, nicht einzelne Bucherfolge oder bekannte Autoren. Die Ausschreibung richtet sich an alle Verlagssparten wie Belletristik, Lyrik & Sachbuch, Fachbuch & Wissenschaft sowie Kunst- & Regionalbuch.

Die Bewerbungsunterlagen können auf der Website des Landesverbandes Hessen Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins abgerufen werden. Mehr Informationen zur hessischen Literaturförderung gibt es auf kunst.hessen.de/kultur-erleben/literatur. Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren erteilt der Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Carl Zuckmayer-Medaille 2024 an Schriftsteller und Schauspieler Matthias Brandt verliehen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrt Matthias Brandt mit der Carl Zuckmayer Medaille im Mainzer Staatstheater - © Foto: Diether von Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrt Matthias Brandt mit der Carl Zuckmayer Medaille im Mainzer Staatstheater – © Foto: Diether von Goddenthow

Wir kennen Matthias Brandt insbesondere als Kommissar Hanns von Meuffels aus dem Polizeiruf oder jüngst als Martin aus dem ARD-Silvester-Special „Kurzschluss“. Dass Matthias Brandt auch ein hervorragender Schriftsteller ist, Hörbücher einliest und als musikalischer Wortkünstler mit eigenen Bühnenprogrammen unterwegs ist, ist weniger geläufig. Für seine Verdienste um die deutsche Sprache hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Schauspieler und Schriftsteller Matthias Brandt am 18. Januar 2024 bei der Feierstunde im Mainzer Staatstheater vor 800 Gästen aus Kultur, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft mit der Carl-Zuckmayer-Medaille 2024, der höchsten Kulturauszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz, ausgezeichnet.  

Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto: Heike  von Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto: Heike von Goddenthow

Die Ministerpräsidentin würdigte Matthias Brandt bei der Preisverleihung als herausragenden Künstler, der die Vielfältigkeit des Lebens mit seinen Worten und seiner Schauspielkunst zum Leuchten bringe. „Das Menschliche bekommt durch seine Kunst die ganz große Bühne. Als brillanter Schauspieler, als feinsinniger Schriftsteller und als hochmusikalischer Wortkünstler setzt Matthias Brandt wichtige gesellschaftliche Themen. Er bringt die Sprache zum Klingen und folgt dabei seinem eigenen Rhythmus. Er zeigt uns, wie man eine Botschaft vermittelt und Menschen berührt, ohne laut oder schrill zu sein“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Jeder und Jede, der sich mit der Kunst von Matthias Brandt beschäftigt, spürt, wie aufrichtig er an den Menschen interessiert ist und wie unvoreingenommen er die Welt um ihn herum beobachtet. Die Zuckmayer-Fans unter uns wissen, dass genau darin das Verbindende zwischen ihm und Carl Zuckmayer liegt. Auch der rheinhessische Dramatiker lenkte durch seine Stücke unseren Blick auf den Menschen in einem bestimmten System“, so die Ministerpräsidentin.

Matthias Brandt spreche mit seinen Augen und den Pausen zwischen seinen Sätzen. Er vermöge es wie wenige andere, seiner Stimme eine Klangfarbe zu geben, die unter die Haut gehe. Genauso wie die gesellschaftlichen Themen und die Personen, die er mit seiner Schauspielkunst in den Mittelpunkt rücke. „Es ist mir eine große Ehre, ihm die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz zu verleihen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Talk

Moderatorin und Sängerin Carlotta Hein. Schauspielerin am  Staatstheater Mainz. © Foto: Diether von Goddenthow
Moderatorin und Sängerin Carlotta Hein. Schauspielerin am Staatstheater Mainz. © Foto: Diether von Goddenthow

Carlotta Hein, Schauspielerin am Mainzer Staatstheater, eröffnete den Abend mit dem wunderbar interpretierten Song“These days” von Nico, führte pointiert durch‘s Programm und den Talk mit Malu Dreyer und Matthias Brandt über die Bedeutung von Sprache, Schauspiel und – tagesaktuell – über die Gefahren von Rechts. Dabei sagte die Ministerpräsidentin: „Heute, wo in Mainz und in ganz Deutschland Demonstrationen gegen Rechtsextremismus stattfinden, möchte ich ganz klar aussprechen: Stoppt die Brandstifter, stoppt die Feinde der Demokratie. In einer Zeit, in der Rechtsextremisten ganz offen die Menschenwürde und das demokratische Gleichheitsversprechen in Frage stellen, ist es mir ein besonderes Anliegen, an alle zu appellieren, die eigene Stimme für Demokratie und Menschlichkeit zu nutzen. Es ist gut, dass es Künstler wie Matthias Brandt gibt, die der Menschlichkeit eine eigene Sprache schenken“, so Malu Dreyer. Auch der Preisträger bekundete seine Solidarität mit den Demonstrantinnen und Demonstranten. Eine große Mehrheit der Bevölkerung will mit Rechtsradikalen nichts zu tun haben und diese Mehrheit zeigt das jetzt auch. Deswegen ist es großartig, dass Mainz heute auf die Straße geht“, sagte Matthias Brandt.

Carlotta Hein im Gespräch mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Matthias Brandt. © Foto: Heike  von Goddenthow
Carlotta Hein im Gespräch mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Matthias Brandt. © Foto: Heike von Goddenthow

Carlotta Hein las im Anschluss daran aus Matthias Brandts Werk »Raumpatrouille« eine herrlich absurde Geschichte über den 7jährigen Jungen, der bei Vorbereitungen einer Zauber-Performance für die Familie während pyrotechnischen Erstversuche mit Streichhölzern an einer Gardine zu seinem Erstaunen einen Zimmerbrand auslöste, und in seiner ihn lähmenden Erschütterung darüber in allerletzter Minute von seiner Mutter gerettet wurde.

Helge Malchow – Brandts Geschichten  zeigen  die Brüchigkeit und tiefe Unsicherheit der menschlichen Existenz auf

Laudator Helge Malchow vom Verlag Kiepenheuer & Witsch, langjähriger Wegbegleiter, Freund und Lektor der Bestseller „Blackbird“ und „Raumpatrouille“ © Foto: Heike  von Goddenthow
Laudator Helge Malchow vom Verlag Kiepenheuer & Witsch, langjähriger Wegbegleiter, Freund und Lektor der Bestseller „Blackbird“ und „Raumpatrouille“ © Foto: Heike von Goddenthow

„Matthias Brands Grenzgänge zwischen diesen beiden Welten ‚Schauspieler‘ und ‚Schriftsteller‘“ seien „schwindelerregend und dauerten schon ein Leben lang“, unterstrich Helge Malchow, Brandts früherer Verleger, Wegbegleiter und Lektor vom Verlag Kiepenheuer & Witsch, in seiner Laudatio. Brandts beide Werke „Raumpatrouille“ ( 2016) und „Blackbird“ (2019) wurden zu Bestsellern.

„Raumpatrouille“ ist ein berührender, wunderbarer Geschichtenband, „atmosphärisch genau, durch die Augen eines Kindes erzählt, dessen Vater gerade Bundeskanzler ist“, aus einer Zeit, „die für uns heute Vergangenheit ist“, der „frühen 1970er Jahre der alten Bundesrepublik, als in den Straßenbahnen noch die letzten Kriegsversehrten saßen, und an den Bushaltestellen der Polizeistationen die ersten RAF-Fahndungsplakate hingen“, als die Hauptstadt noch „unsere kleine am Rhein war“, und „in der ZDF-Hitparade ‚Mami Blue‘ von Ricky Shayne den Song der Jugend vorgab und die Zukunft ein romantisches Versprechen war, nicht nur wegen der Mondlandung im Juli 1969“, so Helge Malchow. Als Beispiel las er aus Brandts Band die Geschichte „Alles anders“. In dieser imaginiert der 10jährige Kanzlersohn unter anderem, wie er seinem Lieblings-Wachmann in einem unbemerkten Moment die Dienstpistole entwendet, um diesem bei Rückkehr vom Toilettengang einen gehörigen Schreck einzujagen. Aber plötzlich bohrt sich ein absurder Gedanke in den Kindskopf: „Was, wenn ich wirklich schoss“, „danach“, heißt es, „würde alles anders sein“.

Mit diesem Moment, so Malchow, „plötzlich würde alles anders sein“ habe „die Geschichte ein geheimes Thema gesetzt, das alle 14 Erzählungen des Bandes bis zum Schluss durchzieht“. Es gibt die Welt der gepflegten Ordnung, der Schutzräume in der Familie. „Und dann“, so Malchow,“ gibt es einen Moment, in dem plötzlich alles anders sein könnte: Ganz anders, indem eine Katastrophe denkbar wird, indem etwas die Ordnung der Welt durchbricht.“ Es sei, wie es der slowenische Philosoph Slavoj Žižek einmal nannte, so der Laudator, „der Einbruch des Realen in die Realität“. DSCF1234-raumpatroulie-matthias-brandt-250-(c)-diether-von-goddenthowDieser Moment könne, so Malchow, in den Erzählungen unterschiedlichste Gestalt annehmen: „eine Krankheit, eine Gewalttat auf dem Schulhof, ein Fahrradunfall des Vaters, eine brutale Fußballniederlage oder ein veritabler Zimmerbrand“. Brandt lässt den Jungen sagen: „Dieser Moment war der schrecklichste, den ich bisher erlebt hatte. Er war viel angsteinflößender als das Feuer. Denn es bröckelte jene Gewissheit, die das Fundament meines bisherigen Lebens gewesen war.“

Wie auch bei anderen großen Erzählern von Franz Kafka bis Heinrich Böll ereigneten sich in Brandts Geschichten unerwartete Erschütterungen, etwa Erlebnisse von Abschied, Schmerz, Ängsten, Aufbruch oder Liebe, „durch die eine unwiederbringliche Wandlung“ eintrete, „und uns auf die Brüchigkeit und tiefe Unsicherheit der menschlichen Existenz“ verwiesen, so Malchow.

Die kunstvolle erzählerische Doppelbelichtung aus unmittelbarem Erleben und Gegenwartsblick in allen seinen Erzählungen erlaube es Matthias Brandt im Übrigen, so Malchow, „diese zugleich zu einer Meditation über sein Lebensthema zu machen, das ihn vermutlich bis in seinen Schauspielerberuf getragen hat.“ Wenn der Junge in der titelgebenden Erzählung zum Astronauten werde, in einer anderen zu einem Zauberkünstler, zum Feuerwehrhauptmann, zum Briefträger oder zum Fußball-Torwart, lebe er „in einer Welt des Dazwischen. Er ist er selbst, und er ist es nicht“, und darin, so Malchow, erlebten wir „hier eine tiefe Sehnsucht nach Identitätswechseln, nach zweiten oder dritten Lebenswegen, um sich dem Verhängnis der Eindeutigkeit zwischen Geburt und Tod zu entziehen.“ Brandt, dessen Widerwille gegen Demagogie, und Alleswisser und Selbstbeweihräucherung sich ebenfalls wie ein roter Faden durch sein Werk ziehe, schenke uns eine Idee von Freiheit, „die uns auch als Erwachsenen stärkt“. Brandt Romane wären „ein Trainingsprogramm gegen Besserwisserei und für die hohe Kunst der Neugier“, übrigens auch gegen die Verschiedenheiten sogenannter Identitätspolitik, in der immer schon alle alles wissen, und alles feststeht: Wer sind die Opfer, wer sind die Täter“, so der Laudator“.

DSCF1235-blackbird---matthias-brandt-250-(c)-diether-von-goddenthowMatthias Brandts Romandebüt „Blackbird“ (2019), in dem Helge Malchow Parallelen zu J.D. Salingers „Fänger im Roggen“ erkennt, ist eine ergreifende turbulente Coming-of-Age-Geschichte eines 15jährigen, eine Lebensreise mit all den Umbrüchen in der Pubertät. Sie lässt uns „durch die Sprache, durch das Erzählen das Vergehen der Zeit spüren, „dem wir alle unterworfen sind“. Der Zeitfluss ist aber auch „der Strom, den wir Leben nennen, und der uns selbst als Leser rebellisch werden lässt“. J.D. Salingers habe in seinem Leben nur wenige Bücher – einen Roman und zwei kleinbändige Erzählungen – veröffentlich; da wäre „eine kleine Lücke, die Matthias Brandt noch füllen“ könne, „wenn es sich ergebe“, ermunterte Helge Malchow abschließend seinen Freund.

Dank des Preisträgers – zwischen Lampenfieber und die Lust am Sichzeigen

Matthias Brandt: "Eineinhalb Stunden gelobt werden. Meinetwegen könnte das so weitergehen" © Foto: Heike  von Goddenthow
Matthias Brandt: „Eineinhalb Stunden gelobt werden. Meinetwegen könnte das so weitergehen“ © Foto: Heike von Goddenthow

Matthias Brandt, sichtlich gerührt über die Herzlichkeit und Wärme, mit der er im Mainzer Staatstheater empfangen, geehrt und gelobt wurde nahm mit Freude und Stolz die Carl Zuckmayer-Medaille an, insbesondere jedoch, wie er in seinen Dankesworten darlegte, „stellvertretend für den jungen und ungelenken Schauspieler, der ich vor ein paar Jahrzehnten war vor einem Auftritt: schlotternd vor Angst, der wirklich nicht wusste, ob er den Schritt auf die Bühne überstehen würde, und der ihn trotzdem machen musste.“ Als Brandt ganz am Anfang, als junger Schauspieler auf der Bühne oder vor einer Kamera stand, tobte in ihm, wie er verriet, „ein heftiger Kampf zwischen zwei Kräften. Ich wollte mich unbedingt zeigen, und gleichzeitig verkriechen. Mal überwog das Sichzeigen – nein, aber damals meistens der Wunsch, unsichtbar zu sein.“ Als scheuer Mensch, der er bis heute geblieben sei, so Brandt, sei ihm Abend für Abend schlecht vor Lampenfieber gewesen, bis zu dem Moment, als „mir klar wurde, dass sich in diesem inneren Spannungsfeld zwischen diesen beiden Polen alles abspielt, was ich mache“, verriet der Preisträger, der vor allem auch das „Missverhältnis von Innen- und Außenwahrnehmung“ recht „abenteuerlich“ empfände. Denn er wisse nicht, „ob er denjenigen, den andere in mir sehen, wie er hier beschrieben“ wurde, auf der Straße bei einer Begegnung erkennen würde, so Brandt.

Aber eigentlich stünde er nicht deswegen auf der Bühne oder vor der Kamera, und „ich schreibe nicht deswegen meine Geschichten auf, um andere zu unterhalten, was bei „Gelingen“ ein schöner Nebeneffekt sei, „Sondern, ich mache das, um mich selbst dadurch besser zu verstehen, mich und die anderen“. Über den Umweg der Geschichten anderer Menschen, so Brandt, käme er sich näher. Schon als Kind habe er bei jeder Begegnung den Drang verspürt, „mein Gegenüber zu sein“. Ihn habe stets der Gedanke beherrscht, wenn er durch „das Leben, das ich lebe“,  zwangsläufig „hunderte, tausende andere Leben nicht“ leben könne, „die ja auch denkbar wären.“ „Solche Gedanken können einen schon ganz schön durcheinanderbringen, es sei denn, man suche sich einen Beruf, der sich unter anderem mit diesen unzähligen Lebens- und Persönlichkeits-Varianten beschäftigt“. Matthias Brandt liebt es „Schauspielerinnen und Schauspielern zuzuschauen, die mich in ihr Inneres schauen lassen, und mir dadurch die Möglichkeit geben, in mein Inneres zu schauen.“. Das sei auch für ihn letztlich der eigentliche Grund, „weswegen Menschen Bücher schreiben, oder Theater spielen, Musik machen, oder Filme drehen“. Sie ermöglichen uns hierdurch Menschen zu sehen und zu hören „in ihrer Not, ja auch in der komischen Erscheinungsform, und wir teilen Empfindungen mit ihnen“, was sehr tröstlich sei:. „Von dem Moment an, als ich endlich lesen gelernt, und mein erstes eigenes Buch in die Hand gedrückt bekommen hatte, war ich nie wieder allein.“

v.l.n.r.: Laudator Helge Malchow, Carl-Zuckmayer - Medaillen-Träger Matthias Brandt und Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto: Diether von Goddenthow
v.l.n.r.: Laudator Helge Malchow, Carl-Zuckmayer – Medaillen-Träger Matthias Brandt und Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto: Diether von Goddenthow

Wegen seines Bundeskanzlervaters Willy Brandt hänselten Mitschüler, die den „Quatsch aus der Bildzeitung nachplapperten“, den 11jährigen Matthias mit Anfeindungen wie „Volksverräter zu sein“. Da Norwegisch seine Muttersprache war, „die Sprache meiner Innenwelt“, musste sich Matthias Brandt die – anfangs als von Gewalt, Kälte und Teilnahmslosigkeit durchsetzt empfundene – deutsche Sprache, „die Sprache seiner Außenwelt“, erst erobern, sie „zu meiner Sprache machen“, und eine andere Seite „an ihr entdecken, ihre Musik und Schönheit, vor allem aber den Humor finden“, erinnert sich der Preisträger. Dieser Weg, „eine weitere Schwelle zu überschreiten“, bedeutete für ihn, mutiger zu sein, „als ich es in Wirklichkeit“ war. Aber „ich wollte ja Freundinnen und Freunde finden“ ,“ihre Geschichten hören und ihnen meine erzählen, von den ‚Verrückten und seitlich Umgeknickten‘, wie einer meiner Vorgänger als Preisträger, der große Hans Dieter Hüsch, mal gedichtet hat.“, versteht Brandt rückblickend seinen Weg. Deswegen waren die anfängliche „Fremdheit und die Widerstände, denen ich begegnete“, kein dauerhaftes Hindernis. Im Gegenteil, wäre man versucht zu resümieren: All die turbulenten ungewöhnlichen Lesenserfahrungen haben Matthias Brandt erst zu der großartigen vielschichtigen, inspirierenden Künstler- Persönlichkeit gemacht, die er ist.

(Diether von Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Carl Zuckmayer-Medaille

Bühnenszene zur Verleihung der Carl Zuckmayer Medaille im Großen Haus des Staatstheaters Mainz. © Foto: Diether von Goddenthow
Bühnenszene zur Verleihung der Carl Zuckmayer Medaille im Großen Haus des Staatstheaters Mainz. © Foto: Diether von Goddenthow

Die Carl-Zuckmayer-Medaille wird vom Land Rheinland-Pfalz seit 1979 jährlich, am 18. Januar, dem Todestag Carl Zuckmayers, an Persönlichkeiten vergeben, die sich um die deutsche Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben. Die Verdienste der Preisträger und Preisträgerinnen werden mit einer individuell gestalteten Kulturveranstaltung im Mainzer Staatstheater gewürdigt. Zu dem Preis gehört eine vom Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30-Liter-Fass mit Nackenheimer Riesling, dem Lieblingswein Carl Zuckmayers.
Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille sind:
Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014), Bruno Ganz (2015), Sven Regener (2016), Joachim Meyerhoff (2017), Yoko Tawada (2018), Robert Menasse (2019), Maren Kroymann (2020), Nora Gomringer (2021), Rafik Schami (2022), Nino Haratischwili (2023).

XXIX. Mainzer Kolloquium: Versteigert, verramscht, entsorgt – Analysen zum Markt für gebrauchte Bücher

 © Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Mainzer Kolloquium rückt aktuellen Markt für gebrauchte Bücher in den Mittelpunkt

Das XXIX. Mainzer Kolloquium am 26. Januar 2024 stellt den aktuellen Markt für gebrauchte Bücher in den Mittelpunkt. Was passiert mit dem gebrauchten Buch? Wird es versteigert, verramscht, entsorgt? Das Kolloquium fragt nach den Veränderungen, die durch zahlreiche Möglichkeiten des Onlinehandels in den vergangenen Jahren ausgelöst wurden. Betroffen sind sowohl der Handel mit dem wertvollen Buch als Sammelobjekt als auch mit dem Secondhand-Buch als preiswertem Gebrauchsgut. Das Kolloquium richtet schlaglichtartig den Blick auf Auswirkungen auf Verlage, Buchhandel und Antiquariat sowie auch auf die veränderte Buchnutzung durch das Käuferpublikum.

Wann: Freitag, 26. Januar 2024, 9-16 Uhr
Wo: Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Atrium maximum, Johann-Joachim-Becher-Weg 5, 55128 Mainz

Veranstalter: Gutenberg-Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien / Abteilung Buchwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Programmflyer: https://www.buchwissenschaft.uni-mainz.de/files/2024/01/Programm-2024-rev.pdf
Webseite: https://www.buchwissenschaft.uni-mainz.de/2024/01/18/mainzer-kolloquium-am-26-01-2024/


Anmeldung: https://www.buchwissenschaft.uni-mainz.de/anmeldung-mainzer-kolloquium-2024/

Am 15. Januar 2024 startet das Literaturhaus Frankfurt in die neue Saison

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Das Literaturhaus Frankfurt startet mit einem literarischen Neujahrsempfang ins Jahr 2024. Es lädt alle Bücherwürmer, Literaturinteressierten und die, die es werden möchten, herzlich ein, teilzuhaben an dem umfangreichen, abwechslungsreichen Programm in gastfreundlicher Atmosphäre und anregender Umgebung. Für Januar und Februar stehen die Programme:

Januar
15.1. Auftakt & Neujahrsempfang mit Sachbuchpreisträger Ewald Frie und Zauberberg-Kennerin Meike Rötzer
16.1. Buchpremiere! Bodo Kirchhoff: Seit er sein Leben mit einem Tier teilt
22.1. Angelika Klüssendorf: Risse
25. & 26.1. Barbara Yelin: Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung (ab Klasse 10)
29.1. Erste Bücher: Debütabend mit Necati Öziri, Lion Christ und Astrid Ebner
30.1. Acht Orte – Acht Autor*innen mit Amanda Lasker-Berlin und Jakob Nolte im Deutschen Architekturmuseum (Ausverkauft)

Februar
1.2. Schreibzimmer 2023 – Abschlusslesung
4.2. Zeruya Shalev: Nicht ich (im Schauspiel Frankfurt)
6.2. Anja Reumschüssel: Über den Dächern von Jerusalem & Martin Schäuble: Die Geschichte der Israelis und Palästinenser (ab Klasse 7)
7.2. Wortmeldungen – Shortlistabend (die Nominierten stehen Mitte Januar fest)
14.2. Madita Oeming: Porno. Eine unverschämte Analyse
16.2. Comicnachmittag mit Tanja Esch: Boris, Babette und lauter Skelette (Auftakt zum Yippie-Comicfestival, ab 8 Jahren)
20.2. Raphaela Edelbauer & Thomas Lehr: Dave & Manfred
21.2. Gelebtes Leben. Denker der Freiheit im Porträt: Arthur Koestler
25.2. Jörg Mühle: Morgen bestimme ich! (ab 4 Jahren)
26.2. Krimiabend mit Zoë Beck: Memoria
28.2. Michael Braun-Lyriknacht mit Hinemoana Baker, Sirka Elspaß, Ulrike Almut Sandig, Jan Wagner, Uljana Wolf und Henning Ziebritzki

Weiterführende Detailinformationen finden Sie im Programm-Kalender 

Junges Literaturhaus

Das Projekt Wörtermeer bietet kulturelle Bildung für alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5. Die Teilnahme ist dank der Förderung kostenfrei. Anmeldungen sind noch bis Ende Januar möglich.

Alle Details und weiteren Termine des Jungen Programms finden Sie über:  Junges Literaturhaus
Weitere Literaturhausprojekte:

Der Lesezirkel geht weiter; Mitglieder des Literaturhausvereins besprechen monatlich einen Roman und das seit mehr als 15 Jahren.

„Shared Reading“ findet seit 2017 und bisher mit Hunderten Lesebegeisterten Woche um Woche statt.

Das Fortbildungsprogramm „Kolleg Schöne Aussicht – Das Literaturhaus für Lehrerinnen und Lehrer“ trifft sich bereits seit 12 Jahren monatlich zum Austausch und geht auch 2024 weiter.

Karten

Das Programm für Januar bis März ist im VVK. Die Übersicht und Details finden Sie über:Programm im Literaturhaus Frankfurt

Übrigens: Alle (Streaming-)Tickets sowie das Streaming-Abo (18 Veranstaltungen für 50 Euro) sind dann auch im Webshop erhältlich: https://literaturhaus-frankfurt.reservix.de/events

Streamingtickets sind erhältlich zu 5 Euro bis Veranstaltungsbeginn über den Kartenshop buchbar und 72 h nutzbar.