Mainzer Minipressenmesse vom 4. bis 7. Juni in der Rheingoldhalle

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Die 23. Mainzer Minipressen-Messe präsentiert sich vom 4. bis zum 7. Juni 2015 in der Mainzer Rheingoldhalle.

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„Für die durch Internet und neue Medien geschundenen Buchmenschen ist die Mainzer Minipressen-Messe auch wie eine Heil- und Pflegeanstalt: Sie heilt das pessimistische Denken vom Untergang der Buchkultur und sie pflegt, nicht zuletzt durch die Vergabe des V.O.Stomps-Preises (der Landeshauptstadt Mainz), die Liebe zu den besonders schönen Büchern.“
Riewert Quedens Tode (Buchantiquar und Verleger, Berlin) in seiner Lobrede auf Hendrik Liersch (Corvinus Presse, Berlin) zur Vergabe des 16. V.O. Stomps-Preises der Stadt Mainz 2009.

Die 23. Mainzer Minipressen-Messe findet vom 4.- 7. Juni 2015 statt.

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360 Aussteller aus mehr als 15 Ländern und 10.000 Besucher bilden den größten Handelsplatz für Kleinverlagsbücher und künstlerische Pressendrucke. 
4 Tage lang wird den Besuchern hier angeboten, was in den Werkstätten an teilweise Jahrzehnte alten Druckpressen produziert wurde: rund 10.000 Titel, davon 1000 Neuerscheinungen. Das Treiben an diesem zentralen Treffpunkt ist immer wieder ein kulturelles Ereignis: über 30 Kultur- und Fachveranstaltungen informieren über neueste Ideen und Trends für das Verlegen von Literatur und Kunst und sorgen für Unterhaltung.

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Die Mainzer Minipressen-Messe bietet aber auch Raum für Entwicklung: 
Seminare für den verlegerischen Nachwuchs, für angehende VerlegerInnen, Workshops von Fachleuten zu brandaktuellen Themen, häufig ist die Minipressen-Messe auch ihrer Zeit voraus und bietet mit ihrem Angebot Themen, die sich erst in kommender Zeit als Trends erweisen. Ob im Bereich Multimedia, Hörbuch oder Internet – auf der Mainzer Minipressen-Messe erleben Sie die Autoren und ihre VerlegerInnen noch zum Anfassen.


Sie sind herzlich eingeladen mit dabei zu sein.

Bitte beachten Sie auch folgende Mitteilungen:

Die MMPM ist zwischenzeitlich auch Mitglied bei Facebook.
Hier finden Sie den direkten Link: MMPM bei Facebook

Achtung: Wir warnen vor – auf den ersten Blick – kostenlosen Adressbucheinträgen. 

Viele Aussteller der Minipressen-Messe wurden von Adressbuchverlagen zur Vervollständigung ihrer – auf den ersten Blick – „kostenlosen“ Adressbucheinträge angeschrieben. Wir warnen davor: Ausstellerwarnung

Ausstellerverzeichnis 23. Mainzer Minipressen-Messe 2015: 
Sie finden oben im Suchfeld oder hier alle ausstellenden Kleinverlage und Handpressen.

Neue Internetplattform für kleine und unabhängige Verlage: 
www.smallpress.de – virtuelle Messe der Kleinverlage und Selbstverleger, Autoren, Künstler, Labels und Editionen. Auf diesem elektronischen Marktplatz finden Sie eine stetig wachsende Auswahl an Werken, Produkten und Informationen aus den Bereichen Literatur, Kunst, Musik und Wissenschaft sowie angrenzenden Themengebieten. Die Mainzer Minipressen-Messe unterstützt diese kostenlose Initiative. 

Text: Jürgen Kipp © Stadt Mainz – Mainzer Minipresse

Mainzer Museumsnacht: Die Ritter kommen ins Landesmuseum

Landesmuseum Mainz bei Nacht - Mainzer Museumsnacht - die Ritter kommen
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Mainzer Museumsnacht – Landesmuseum bietet
abwechslungsreiches Programm zum Mitmachen und Zuhören

Ritter zum Anfassen, Fanfaren-Klänge, eine Kreativ-Werkstatt zum Mitmachen und eine Theatervorstellung – die zehnte Mainzer Museumsnacht bietet Besucherinnen und Besuchern des Landesmuseums Mainz am Samstag, 30. Mai, ein abwechslungsreiches Programm. Ab 17 Uhr lädt die Museumspädagogik des Landesmuseums in ihre Kreativ-Werkstatt ein. Auf dem Programm stehen unter anderem Bastel- und Malaktionen und Führungen zur Welt der Ritter. Ab 17.30 Uhr bietet das Museum jede halbe Stunde Führungen für Erwachsene und jede Stunde Führungen für Kinder an. Passend zum diesjährigen Motto „Die Ritter kommen!“ sind ebenfalls ab 17.30 Uhr überall im Museum Ritter in Rüstungen vom Veldenzer Aufgebot 1462 anzutreffen. Jeder Besucher kann die Ritter ansprechen und Informationen über deren Ausrüstung, Kleidung, Waffen etc. erfragen. Für musikalische Unterhaltung sorgen die Sickinger Herolde aus Landstuhl mit Fanfarenklängen sowie die Jazzkünstler Julia Baldauf und Rudolf Stenzinger.

Begleitend dazu werden verschiedene Führungen angeboten, die sich unter anderem mit der Sonderausstellung „Ritter! Tod! Teufel? Franz von Sickingen und die Reformation“ beschäftigen. In einer Ritterschule, im Innenhof des Museums, weist Emil Hartmann während der gesamten Dauer der Veranstaltung als Franz von Sickingen Groß und Klein unter anderem ins Bogenschießen und Fanfarenspiel ein. Ein besonderes Highlight stellt eine Theatervorstellung dar. Um 19.30 und 21 Uhr führt die Pfälzer Heimatbühne das Stück „Die letzten Minuten des Franz von Sickingen“ im Forum auf – ein Schauspiel, das 1951 von dem deutschen Schriftsteller und Politiker Karl Anton Vogt geschrieben wurde. Die Museumsnacht zählt zu den bedeutendsten und vielfältigsten Kulturveranstaltungen der Region mit über 40 teilnehmenden Einrichtungen. Der Eintritt kostet zehn, ermäßigt fünf Euro. Am Tag der Veranstaltung öffnet das Museum seine Türen um 17 Uhr, am darauffolgenden Tag um 12 Uhr.

Das Nachtprogramm im Landesmuseum

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.

Mainzer Museumsnacht am 30. Mai 2015 von 18 – 1 Uhr

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10. Mainzer Museumsnacht
30. Mai 2015
18-1 Uhr
www.museumsnacht.mainz.de
Eintritt: 10 Euro/ ermäßigt 5 Euro
Vorverkauf in allen beteiligten Einrichtungen, dem Tourist Service Center und dem Verkehrs Center Mainz am Hauptbahnhof

Programm

Ob klassisch oder modern, Solist oder Band: Neben Ausstellungen, die alle teilnehmenden Institutionen der Mainzer Museumsnacht 2015 zeigen, gibt es in einigen Häusern auch ein besonderes Musikprogramm.

Die vielfältige Auswahl bietet Musikgenuss für jeden Geschmack. In der Handwerkskammer Rheinhessen gibt es verteilt über den Abend Konzerte der Hornisten Gerd und Frank Radke, des Cellisten Raphael Mias und des Gitarristen Martin Duwe im architektonisch eindrucksvollen Foyer des Gebäudes zu hören. Ebenfalls in der südlichen Altstadt ertönt erdiger Saxophonsound aus der Werkstattgalerie Anne Böschen: Die Band Seltsam! spielt von 22.15 Uhr an und unterhält mit akustischen Klängen.

Aber nicht nur Musik begleitet das Angebot der Mainzer Museumsnacht: Im Atelier Hermann Recknagel liest der Autor Matthias Boosch um 20 Uhr aus seinen „Lettlandgeschichten“. Am Schillerplatz erwartet das CinéMayence alle Filminteressierten zum Kurzfilmprogramm „Kurz & Gut“, das von 19 bis 0 Uhr im Stundentakt gezeigt wird. Ein persönliches Erinnerungsstück an die Mainzer Museumsnacht gibt es im CRB Haus Burgund: Dort zeichnet der Karikaturist und Illustrator Patrick Grillot aus Dijon die Besucher. Im Römisch-Germanischen Zentralmuseum bespielt die Improvisationstheater-Gruppe „Musenkuss nach Ladenschluss“ von 18 bis 23 Uhr die Bühne. Einen Blick hinter die Kulissen und über die Schulter eines Restaurators bei der Arbeit bekommen die Besucher in der taberna archaeologica in der Römerpassage.

Text: Landeshauptstadt Mainz
Folgende Museen beteiligen sich mit interessanten Programmen an der Mainzer Museumsnacht:

Gutenberg-Museum
Naturhistorisches Museum
Landesmuseum
Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Museum für Antike Schiffahrt
Fastnachtsmuseum
Dom- und Diözesanmuseum
Kupferberg-Museum
Stadthistorisches Museum
Garnisonsmuseum
Museum Gonsenheim
Ziegelmuseum Mainz-Bretzenheim
Museum Castellum
Institut Français Mainz

Hessenpark 6. u. 7. Juni „Tierisch Hessisch“: Das liebe Vieh – alte Haustierrassen

Coburger Fuchslamm © Freilichtmuseum Hessenpark
Coburger Fuchslamm © Freilichtmuseum Hessenpark

Im Freilichtmuseum Hessenpark geht es am 6. und 7. Juni wieder „tierisch hessisch“ zu.  Als zertifizierter Arche-Park setzt sich das Museum seit Jahren dafür ein, zahlreiche historische Nutztierassen – und damit einen Teil unserer Kulturgeschichte –  vor dem Aussterben zu bewahren. Am ersten Juni-Wochenende stehen nun die neun alten Haustierrassen, die auf dem Museumsgelände leben, im Zentrum des Geschehens. Ziegen, Rinder, Schafe, Schweine, Kaninchen, Hühner und Gänse – die Schar der zwei- und vierbeinigen Hessenpark-Bewohner ist groß. Zur Unterstützung sind aber auch noch einige Gäste eingeladen. So werden zum Beispiel Kaltblüter bei der Forstarbeit zu bewundern sein. Wenn sich bei der Zugarbeit ein Hufeisen löst, kann man dem Hufschmied in der Hofanlage aus Mittelkalbach gleich bei der Reparatur zusehen. Nebenan zeigen ausgebildete Hütehunde mit ihrem Schäfer ihr erstaunliches Können. Ein Kuhgespann ist im Museum unterwegs, um zu beweisen, dass alte Rinderrassen nicht nur Milch und Fleisch liefern, sondern auch ordentlich was bewegen können. Auf der Freilichtbühne neben der Kirche aus Lollar findet eine Vorstellung von bedrohten Hunderassen statt, die früher als Hofwächter und Hütehunde geschätzt waren. In der Scheune aus Treisbach sind neben den hessenparkeigenen Meißner Widdern noch weitere sehenswerte Kaninchenrassen und sogar eine alte regionale Taubenrasse zu sehen.

Vorwerk-Hahn © Freilichtmuseum Hessenpark
Vorwerk-Hahn © Freilichtmuseum Hessenpark

Natürlich dürfen die Besucher nicht nur zuschauen, sondern bei den Mitmachaktionen auch selbst aktiv werden: Kinder können zum Beispiel an einer Melkkuh das Melken selbst ausprobieren oder in der Seilerei Pferdestricke herstellen. Ein besonderes Highlight ist die Kinder-Reiterprüfung auf Dülmener Wildpferden in der Hofanlange aus Emstal-Sand. Und auch der tonnenschwere Museumsochse Freddy ist in diesem Jahr wieder dabei und freut sich auf Streicheleinheiten – genau wie sein junger Kollege Urmel, der von seiner Besitzerin sogar geritten wird.

Wer sich genauer über einzelne Tierrassen oder bedrohte Tierarten informieren möchte, kann dies an den verschiedenen Informationsständen tun. Unter anderem stellen Organisationen wie der Hessische Ziegenzuchtverband und die GEH sich und ihre Arbeit vor.

Sattelschwein © Freilichtmuseum Hessenpark
Sattelschwein © Freilichtmuseum Hessenpark

Ein Sauvergnügen! Einfach Kommen!
Freilichtmuseum Hessenpark
Ort und Anfahrt:
Freilichtmuseum Hessenpark
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach

„Tag für die Literatur“ am 31. Mai in Villa Clementine

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Zum hessenweiten „Tag für die Literatur“, widmet sich das Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, am Sonntag, 31. Mai, um 17 Uhr einem bedeutenden Verlag der Nachkriegszeit, dem Limes-Verlag.

An diesem Tag sollen das regionale literarische Geschehen und die literarische Geschichte einer Stadt im Mittelpunkt stehen. Nach einer verlags- und literaturgeschichtlichen Einführung durch Susanne Lewalter, Leiterin des Literaturhauses, liest der Schauspieler Armin Nufer Gedichte und Texte berühmter Autorinnen und Autoren des Limes-Verlages vor. Die Veranstaltung wird musikalisch von Cornelia Zimanowski am Klavier begleitet.

Der Eintritt zur Lesung kostet 8 Euro, ermäßigt 7 Euro.Reservierungen werden unter der Telefonnummer 0611 3415837 oder per E-Mail an literaturhaus-kartenreservierung@freenet.de entgegengenommen. Weitere Informationen gibt es unter http://www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Hintergrund:
Der Verleger Max Niedermayer gründete 1948 den Limes-Verlag mit Sitz im „Pariser Hof“. Mit seinem Gespür für talentierte Autoren wie Gottfried Benn, Peter Rühmkorf, Bernard von Brentano, Claire und Yvan Goll oder Hans Arp und seinem Anschluss an die europäische Moderne erwarb er sich einen Ruf als international angesehener Verleger. Für junge, noch wenig bekannte Lyriker gründete Niedermayer die Limes-Reihe „Dichtungen unserer Zeit“. Seinen deutschsprachigen Leserinnen und Lesern eröffnete er erstmals den Zugang zur amerikanischen Literatur der Beat-Generation mit Hilfe übersetzter Werke von Truman Capote, Allen Ginsberg, Jack Kerouac oder William S. Bourroughs.

Armin Nufer ist Schauspieler, Sprecher und Regisseur und lebt in Wiesbaden. Weitere Informationen gibt es unter http://www.armin-nufer.de. Cornelia Zimanowski ist Pianistin, Improvisatorin, Komponistin und Dozentin
Ort:
Villa Clementine
Frankfurter Str. 1,
65183 Wiesbaden
Fon 0611/3086365

Nie mehr Late Night-Shows – Harald Schmidt bei Unitalk – Sendung ab 31.Mai in ARD-Digitalkanälen

„Wer einmal weg ist, äußert sich nicht mehr zu dem, was in dem Genre noch passiert“
Harald Schmidt hat mit Late Night-Shows abgeschlossen / „SWR UniTalk“ ab 31. Mai in den ARD-Digitalkanälen

Harald Schmidt © SWR bonuitoTV
Harald Schmidt © SWR bonuitoTV

Mainz – Mit Seitenhieben auf TV-Kollege Thomas Gottschalk äußerte sich Harald Schmidt beim „SWR UniTalk“ am gestrigen Dienstag, 26. Mai 2015, zu einem möglichen Comeback: „Die goldene Regel im Late Night-Business heißt: Wer einmal weg ist, äußert sich nicht mehr zu dem, was in dem Genre noch passiert. Sonst hab‘ ich blonde Locken und biete an meinem 65. Geburtstag als Neuentdeckungen Otto Waalkes und Hugo Egon Balder als Gäste an.“

Auch ein Comeback als Bestseller-Autor schloss der frühere TV-Entertainer Schmidt aus: „Entweder ich überhole Thomas Mann oder ich lass‘ es bleiben. Diese ganzen Fernsehnasen, die glauben, sie könnten Romane schreiben. Für mich ist das grauenhaft. Niemals.“ Harald Schmidt, der bis vor kurzem in der Südsee auf Drehreise für das ZDF-„Traumschiff“ unterwegs war („Für mich ist es das reine Vergnügen. Ich war vier Wochen auf dem Schiff und hatte drei Drehtage.“), ließ durchblicken, dass er seine freie Zeit am liebsten mit Börsenspekulationen verbringt: „So wie Hoeneß – nur mit Steuernzahlen.“ Zu den Entwicklungen an den Aktienmärkten sagte er: „Da kommt doch ein Drama gar nicht mit. Das ist doch Real Life rund um die Uhr. Ich verstehe nicht, warum sich nur 10 Prozent der Deutschen für Aktien interessieren.“

Über die jüngsten Gerüchte, dass Stefan Raab angeblich auf RTL eine Neuauflage von „Wetten, dass …?“ moderieren soll, eventuell in einer Doppelmoderation mit Thomas Gottschalk, meinte Harald Schmidt: „Meiner Meinung nach ist ‚Wetten, dass …?‘ seit 10 Jahren tot. Thommy hat es weitergemacht, so wie die Mutter bei ‚Psycho‘ im Keller. Wer einigermaßen bei Verstand ist, entfernt sich Lichtjahre von ‚Wetten, dass …?‘, denn was Toteres kann es gar nicht geben, von der gesamten Struktur wie Leute heute leben. Die Generation unter 30 wartet doch nicht mehr bis es 20.15 Uhr ist.“

Fritz Frey (li.) spricht beim SWR UniTalk mit Harald Schmidt (re.) über "Wie es euch gefällt - Medienwelten zwischen Traumschiff und Tragödie". © SWR/Kristina Schäfer
Fritz Frey (li.) spricht beim SWR UniTalk mit Harald Schmidt (re.) über „Wie es euch gefällt – Medienwelten zwischen Traumschiff und Tragödie“.
© SWR/Kristina Schäfer

Einmal mehr erwies sich Harald Schmidt beim SWR UniTalk als Meister der brillanten, spontanen Satzschöpfungen. Über die Leidenschaft der Deutschen zum Aufregen formulierte Schmidt: „Empörung ist negativer Narzissmus“. Und beim Thema „Authentizität in den Medien“ kam Harald Schmidt zu dem Schluss: „Im Grunde ist nur das Falsche wirklich echt.“

Der „SWR UniTalk“ zum Thema „Wie es Euch gefällt – Medienwelten zwischen Traumschiff und Tragödie“ mit Harald Schmidt war eine Veranstaltung des Südwestrundfunks und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Sehen kann man den „SWR UniTalk  Wie es Euch gefällt – Medienwelten zwischen Traumschiff und Tragödie“ in den ARD-Digitalkanälen am 31. Mai 2015, 19.30 Uhr in EinsPlus sowie in tagesschau24 am 1. Juni 2015, 21.17 Uhr, 4. Juni 2015, 3.02 Uhr und am 9. Juni 2015, 6 Uhr. Nachzuhören ist der Talk auf SWR.info am 4. Juni 2015, 20.15 Uhr sowie am 6. Juni 2015, 8.10 Uhr und 17.05 Uhr

Matinee zu Werner Fassbinders 70. in Frankfurt am 31. Mai

Rainer Werner Fassbinder zum 70. Geburtstag
Sonderveranstaltungen in  Frankfurt am Sonntag, 31. Mai

LOLA (BRD 1981) von Rainer Werner Fassbinder als Matineevorstellung
Sonntag, 31. Mai, 12 Uhr
Kino des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt am Main

LOLA
BRD 1981. R: Rainer Werner Fassbinder
D: Barbara Sukowa, Armin Mueller-Stahl, Mario Adorf. 115 Min. 35mm
Im zweiten Teil seiner „Wirtschaftswunder“-Trilogie erzählt Fassbinder von dem aufrechten Baudezernenten von Bohm, dessen Dienstantritt in einer von Korruption und Sittenlosigkeit geprägten bayerischen Kleinstadt des Jahres 1957 für Aufruhr sorgt. Beherrscht von dem neureichen Baulöwen Schuckert, treffen sich die Wichtigen des Ortes in der Villa von Frau Fink, einem Bordell. Dort arbeitet auch Lola, eine Geliebte Schuckerts. Von Bohm verliebt sich in sie, womit der Anfang vom Ende seiner Unbescholtenheit eingeläutet ist. Denn Schuckert missbraucht diese Zuneigung zu seinem Vorteil.

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und Qatar Equestrian Federation gewinnt Kamal Bahamdan

Die Gewinner des Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Qatar Equestrian Federation (QEF): vl.Holger Wulschner (Dritter), Kamal Bahamdan (Zweiter), . Christian Ahlmann. © massow-picture
Die Gewinner des Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Qatar Equestrian Federation (QEF): vl.Holger Wulschner (Dritter), Kamal Bahamdan (Zweiter), . Christian Ahlmann. © massow-picture

Der mit 100 000 Euro dotierte Große Preis  der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Qatar Equestrian Federation (QEF)  geht an Saudi Arabien, nämlich an den Olympiareiter Kamal Bahamdan, der seit Anfang des Jahres in den Stall von Ludger Beerbaum übergesiedelt ist.  Der 45jährige schaffte  mit seiner 14jährigen französischen Stute Noblesse des Tess auch den zweiten Umlauf im umgebauten Parcours fehlerfrei.

Kamal Bahamdan aus Saudi-Arabien,© massow-picture
Kamal Bahamdan aus Saudi-Arabien hat den Großen Preis von Wiesbaden gewonnen,© massow-picture

Die Tage hätten in Wiesbaden zunächst ein wenig stockend angefangen,  dann aber doch super aufgehört. Das Turnier sei schon immer etwas Besonderes gewesen,  und er finde es eine fantastische Idee, es als Freundschaftsturnier auszutragen,  freute sich Bahamdan über seinen großartigen Sieg. Nach seinem Pferd befragt, stieß er ein Loblieb auf seine   Stute Noblesse des Tess an.  Sie sei unglaublich und einfach immer bereit, für ihren Reiter zu kämpfen – ein besonders tolles Pferd.

Zweiter Platz für Christian Ahlmann, © massow-picture
Zweiter Platz für Christian Ahlmann, © massow-picture

Zweitschnellster war mit 45,93 Sekunden Christian Ahlmann aus Marl auf Tabloubet Z. Das sei Tablots  fünftes oder sechstes Turnier nach seiner  Pause gewesen, und er habe seine ganze Qualität gezeigt.“Er denkt immer mit und manchmal denkt er zu weit voraus,  und dass muss man wissen, um richtig auf ihn zu  reagieren.“ Ahlmann und Tabloubet seien schon lange ein erfolgreiches Team. So gehörten sie bereits dreimal zu den Startern beim Weltcup-Finale, das sie 2011 gewannen. Zwischenzeitlich war der Hengst verletzt, weswegen es die Pause gab. Es habe lange gedauert, „aber wir haben uns viel Zeit gegeben“.

Drittplatzierter: Holger Wulschner ,© massow-picture
Drittplatzierter: Holger Wulschner ,© massow-picture

Auf den dritten Rang des Großen Preises der Landeshauptstadt Wiesbaden und Qatar Equestrian Federation – Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour – sprang in einer Zeit von 47,07 Sekunden der Titelverteidiger Holger Wulschner aus Groß Viegeln auf BSC Cavity. Sein   Plan ging auf: Er setzte auf sein Pferd BSC Cavity für diese dritte Wertungsprüfung der internationalen Serie. „Der Fehler im Umlauf war nicht die Schuld des Pferdes,“ so Wulschner, „das geht auf meine Kappe. Er hat das im zweiten Umlauf mehr als wett gemacht.“

Sieger Kamal Bahamdan nimmt Gratulationen von Wiesbaden Oberbürgermeister Sven Gerich und WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff entgegen, © massow-picture
Sieger Kamal Bahamdan nimmt Gratulationen von Wiesbaden Oberbürgermeister Sven Gerich und WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff entgegen, © massow-picture

Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich gratulierte  allen Siegern und Teilnehmern der zweiten Runde ganz herzlich für ihren grandiosen Einsatz. Er dankte allen 600 Ehrenamtlichen und der WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff stellvertretend für alle, die dieses Internationale Pfingstturier als große Bereicherung für die Landeshauptstadt Wiesbaden wieder einmal ermöglichten. „Das Pfingstturnier war wieder einmal eine Erfolgsgeschichte für unsere Stadt“, und auf die Frage, wie das im nächsten Jahr beim 80. Jubiläum noch zu toppen sei, deutete der Oberbürgermeister an, bereits mit der Präsidentin bestimmte Ideen auszutauschen, aber noch nichts verraten zu wollen. Auch die WRFC-Präsidentin dankte allen ehrenamtlichen und aktiven Mitarbeitern für das gute Gelingen des 79. Internationalen Pfingstturniers und dem tollen Wiesbadener Puplikum. Es sei eine so tolle Stimmung gewesen und alle  waren so fröhlich.  Zwar seien die Zahlen noch nicht ganz sicher, aber „wir haben wohl die 60 000 Besucher knapp überschritten“, freute sich die Präsidentin.

Christine Stibi-Fay,© massow-picture
Christine Stibi-Fay,© massow-picture

Das Pfingstturnier sei internationaler geworden, wofür auch der Gewinner des Großen Preises heute ein Beispiel sei. „In den vergangenen fünf Jahren haben wir daran gearbeitet, dass Wiesbaden ein wenig bunter und internationaler wird.  Es sei vor allem auch der Verdienst von Christiane Stibi-Fay, die den Kontakt zwischen dem Wiesbadener Reit- und Fahr-Club und der Qatar-Equestrian-Federation (QEF) hergestellt und aufgebaut habe, lobte und dankte WREC-Präsidentin Frau Stibi-Fay. Zum zweiten Mal hat das Internationale Wiesbadener Turnier als German-Qatar Friedships stattgefunden.

Insgesamt erreichten 12 Reiterinnen und Reiter aus sieben Nationen von insgesamt 50 Startern  den zweiten Umlauf, was die Internationalität der DKB-Riders Tour unterstreicht. Wiesbadens Publikum bereitete der DKB-Riders Tour ein freundliches Fest. „Ich habe das in Hamburg registriert und man kann es auch von den Zuschauern in Wiesbaden sagen, sie wissen Leistung zu schätzen,“ unterstrich Bernd Beeking, Chef des DKB-Riders Tour-Hauptsponsors Solem Luxembourg. „Auch hier werden Teilnehmer, die Fehler hatten oder ausgeschieden sind, mit freundlichem Applaus hinaus begleitet.“

Die Hamburgerin Janne Friederike Meyer, die sich kurzfristig entschloss, in Wiesbaden zu starten, baute ihre Führung in der DKB-Riders Tour nach drei Etappen deutlich aus. Mit 41 Punkten führt die Amazone das Ranking souverän an. Die erste Etappe beendete sie auf Platz zwei, ließ dann in Hamburg Platz vier folgen und jetzt in Wiesbaden mit dem neun Jahre alten Goja den fünften Rang. Wiesbaden-Sieger Kamal Bahamdan jumpte auf Rang zwei, den er sich mit Hagen-Gewinner David Will (Pfungstadt) und Derbysieger Christian Glienewinkel (Celle) teilt. Holger Wulschner verbesserte sich auf den fünften Platz.

Die DKB-Riders Tour geht im August (27. – 30.) mit der vierten Etappe beim Turnier der Sieger in Münster weiter.

Ergebnis 3. Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour, Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und Qatar Equestrian Federation, CSI4* Springprüfung mit zwei Umläufen (1,60m):
1. Kamal Bahamdan (Saudi-Arabien), Noblesse des Tess, 0.00/45.45; 2. Christian Ahlmann (Marl), Taloubet Z 2, 0.00/45.93; 3. Holger Wulschner (Groß Viegeln), BSC Cavity, 0.00/47.07; 4. Luciana Diniz (Portugal), Fit for Fun 13, 0.00/47.62; 5. Janne-Friederike Meyer (Hamburg), Goja 27, 0.00/48.37; 6. Rene Tebbel (Ukraine), Cooper 75, 0.00/48.52;

Ranking der DKB-Riders Tour nach drei von sechs Etappen:

1. Janne Friederike Meyer (Hamburg), 41 Punkte
2. Christian Glienewinkel (Celle), 20
2. David Will (Pfungstadt), 20
2. Kamal Bahamdan (Saudi-Arabien), 20
5. Holger Wulschner (Groß Viegeln), 19
6. Christian Ahlmann (Marl), 17
6. Andre Thieme (Plau am See), 17
8. Jamie Kermond (Australien), 16
9. André Plath (Timmendorf), 15
10. Julia Kayser (Österreich), 14

Julia Krajewski siegt im Vielseitigkeitsreiten beim Wiesbadener Pfingstturnier

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Julia Krajewski hat es geschafft. Im Sattel ihres erst neunjährigen Samourai du Thot hat die 26-Jährige die Drei-Sterne-Vielseitigkeitsprüfung beim 79. Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier gewonnen. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgte die deutsche Elite, in persona Michael Jung, Andreas Dibowski, Ingrid Klimke und Peter Thomsen, allesamt  Olympiasieger.

Bereits gestern war die 26 jährige Lingenerin  die Favoritenrolle der Vielseitigkeit geritten. Heute vermochte ihr niemand mehr den Sieg streitig zu machen. Zwar blieb die angehende Diplom-Trainerin mit ihrem Samourai du Thot, auch kleiner Sam genannt, mit 6:02 Minuten nicht ganz im Zeitlimit. Doch selbst die 3,2 Strafpunkte für die acht Sekunden Zeitüberschreitung reichten nicht aus, um  ihr den Sieg zu vereiteln. Auch Julia Krajewski war gestern überrascht, als sie die eigentlichen Favoriten Pia Münker aus Warendorf, Michael Jung aus Horb und Ingrid Klimke aus Münster auf die Plätze verwies und heute mit knapp sechs Punkten Vorsprung auf die Geländestrecke  an den Start gehen konnte.

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Julia krajewski. © massow-picture

„Wie viele Olympiasieger hinter mir waren, habe ich nicht nachgezählt“, lacht Krajewski „Wir kennen uns ja alle schon, weil man häufiger mal die gleiche Prüfung reitet.“ Reiten ja, gewinnen war dann doch etwas besonderes für sie. „Ich bin zwar nicht sprachlos, aber schon baff. Und ich bin schon stolz auf mein Pferd und ein bisschen auch auf mich, dass wir das geschafft haben.“

Schon zum vierten Mal war Julia Krajewski in Wiesbaden am Start. Sie kennt die speziellen Wiesbadener Bedingungen – mit dem Dressurviereck vor dem Schloss, der Geländestrecke im Park und dem großen Rasen-Springplatz. Die Masse der Zuschauer erzeugte im Gelände fast eine Art Tunneleffekt. „Das stachelt noch einmal zusätzlich an.“ Seitdem Samourai du Thot, genannt Sam, fünf Jahre war, wird er von Julia Krajewski geritten. „Also Sam ist ein recht lustiges Pferd. Früher hat er viel gebuckelt und Quatsch gemacht, aber er ist jetzt erwachsen geworden und weiß, wann es ernst wird. Und er freut sich immer, wenn er wichtig ist.“

Neben der Reiterei ist Krajewski halbtags im Büro bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) als Nachwuchsführungskraft tätig und macht ihre Ausbildung zum Diplom-Trainer an der Trainerakademie Köln. Und dann? „Wohin es dann geht, wird sich zeigen. Also, so ein paar Championats-Teilnahmen würde ich mir schon noch wünschen…“, gesteht sie und lächelt.

Mit ihrem grandiosen Sieg unterbrach Julia Krajewski die bislang sechs Jahre anhaltende Siegesserie von Michael Jung auf Halunke (viermal 1. Platz).

Michael Jung, viermaliger Seriensieger war ein guter "Verlierer". © massow-picture
Michael Jung, viermaliger Seriensieger war ein guter „Verlierer“. © massow-picture

Dieser nahm seinen 2. Platz sportlich  und freute sich für und mit der Lingenerin: „Es muss auch mal ein anderer gewinnen. Ich freue mich sehr über den 2. Platz, ich bin wirklich zufrieden“, betonte der Baden-Württemberger auf Nachfrage bei der Pressekonferenz.

 

Andreas Dibowski. Michael Jung, viermaliger Seriensieger war ein guter "Verlierer". © massow-picture
Andreas Dibowski. Michael Jung, viermaliger Seriensieger war ein guter „Verlierer“. © massow-picture

Platz 3 belegte  Andreas Dibowski auf Butts Avedon aus „Avedon ist in guter Form. Ich war mir gar nicht sicher, ob Wiesbaden so geeignet für ihn ist. Den Ausschlag hat tatsächlich seine Beständigkeit gegeben und er hat es hier durch alle drei Prüfungen bestätigt. Er war immer bei mir und ich bin sehr zufrieden.“

Platz 4 ging an Ingrid Klimke auf Escanda. Ingrid Klimke  und die aus Krefeld stammende Siegerin des Prof.-Heike-Junioren-Förderpreises, Freyea Füllgrabe auf Oje Oje, blieben in der Zeitvorgabe des anspruchsvollen weitläufigen Gelände-Parous von Rüdiger Schwarz im Biebricher Schlosspark.

Freya Füllgraebe.Andreas Dibowski. Michael Jung, viermaliger Seriensieger war ein guter "Verlierer". © massow-picture
Freya Füllgraebe.Andreas Dibowski. Michael Jung, viermaliger Seriensieger war ein guter „Verlierer“. © massow-picture

Die 23-jährige Freya Füllgraebe, Studentin der Sportwissenschaften, gewann den U25-Förderpreis der Vielseitigkeit. Mit ihrem selbst gezogenen und ausgebildeten Oje Oje war sie eine von zwei Reiterinnen, die in der Zeit geblieben waren. Die Schnellste überhaupt! „Also alle, die uns kennen, sagen, dass es typisch für mein Pferd ist, mit Vollgas zu gehen. Das kann man eigentlich immer von uns erwarten. Wir hatten Super-Spaß im Wiesbadener Gelände.“

 

15 000 feiern fulminante 20. Pferdenacht beim Internationalen Pfingstturnier Wiesbaden

Achtspänner aus Schimmelhengsten der Brüder Radek und Jiri Nesvacil jr. vom Nationalgestüt Kladruby nad Labem aus Tschechien. © massow-picture
Achtspänner aus Schimmelhengsten der Brüder Radek und Jiri Nesvacil jr. vom Nationalgestüt Kladruby nad Labem aus Tschechien. © massow-picture

 

Vor hinreißender Kulisse  des illuminierten Biebricher Schlossparks feierten am 22. Mai 2015 über 15 000 Besucher den 20. Geburtstag der seit 14 Jahren von der Wiesbadener Spielbank gesponserten  Pferdenacht zum Auftakt des 79. Internationalen Pfingstturniers Wiesbaden.

Mit zwei Siegern startete die Pferdenacht in ihre Geburtstags-Vorstellung. Marco Kutscher, Doppel-Europameister 2007, und Jonas Vervoorst aus Belgien siegten in der Internationalen Barrierespringprüfung. Beide überwanden mit ihren Pferden Balermo und For Blondie die immer höher werdenden Hindernisse bis zu 1,95 Meter.

Hochzeitskutsche © massow-picture
Hochzeitskutsche © massow-picture
Pfungstädter-Bierwagen gezogen von vier Kaltblütern.  © massow-picture
Pfungstädter-Bierwagen gezogen von vier Kaltblütern. © massow-picture

Mit dem großen Wiesbadener Kutschenbild begann die einzigartige Pferdeshow – von Hochzeitskutschen und Shetland-Einspännern über Tandem- und Einhornanspannungen bis zum Pfungstädter Brauereiwagen. Im Nu verwandelten 20 Ein- bis Achtgespänner den großen Turnierspringplatz in ein gigantisches lebendiges Kutschenmuseum.

 

excalibur250Ein ebenso großer Zuschauermagnet war der Turnierkampf der  Rittergruppe Excallibur.  Komplett verhüllt in „adligen Rossgewändern“ preschten die Recken, unter ihnen eine leichtbeschürzte  Fantasy-Amazone –  mit ihren  Streitrössern in die Arena, Sie spießten  von Knappen gehaltene Ringe auf, bevor sie mit ihren Lanzen in ein dramatisches Ritter-Turnier-Stechen übergingen, den der Schwarze Ritter in König-Artus-Manier für sich entschied .

Den Rittern folgten die  „Schwarzen Perlen“, eine Damen-Quadrillie  im Stil der spanischen Hofreitschule.  Die acht  pechschwarzen Friesen aus dem Darmstädter Gestüt Kranichstein bilden die größte Friesenquadille Süddeutschlands. Sie sind groß, schwarz, elegant und überzeugten am Wiesbadener Abend mit höchster sportlicher Ästhetik.

Springreiter Jörg Oppermann und der professionelle Westernpferde-Trainer Rene Opitz haben ihre Pferde getauscht: „Springen goes Western“. Zwei Profis, die im jeweils anderen Sattel doch deutlich verunsichert waren.

In völligem Kontrast zur perfekten Formation der „Schwarzen Perlen“  eroberte eine wilde Herde Dülmener Pferdchen den Springplatz. Die „Dülmener“ zählen  zu den ältesten deutschen Pferderassen und einzig freilebenden Pferden Deutschland. Sie stehen, da vom Aussterben bedroht, seit 1994 auf der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen. Sie werden  vom Dülmener Gestüt in Westfalen auf einem rund 350 Hektar großen Naturschutzgebiet gezüchtet, ohne große Eingriffe des Menschen . Bei aller Wildheit haben  sich die kleinen Pferde  als wunderbare Freizeitpartner bewährt – für kleine und größere Pferdefans, für jüngere und erfahrenere.

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Einen Augenschmaus  für alle Jagdfreunde bot das Jagdbild. Mit tosendem dumpfen Hufengegrolle gallopierten 80 Jagdreiter zwei Runden durch die Arena, bevor die beiden Hundemeuten der Jagdgesellschaft  folgten.  Gezeigt wurde der Abschluss einer Treibjagd. Es bot sich ein grandioses Gesamtbild.

gaensehautfeeling250Dunkel war es zum zweiten Teil der Pferdenacht. Mit originellem Lichterketten-Anzug überraschte Moderator Dirk Alexander Lude, der durch den Abend führte. Die LEDs leuchteten ähnlich an ihm wie die von der Mähne bis zum Schweif  mit Lichtern bestückten Pferde der Lichterquadrille vom Verein der Freunde des iberischen Pferdes. : Dressur im Lichterketten-Outfit, Mystik im Schlosspark.

Zu mystisch anmutenden Klängen und flankiert von 20 Fackelträgern, trabten  sie ein bisschen an  den Abschluss einer  Holiday-on-Ice-Show erinnernd ins tiefe Arenadunkel und faszinierten in ihrem Lichterketten-Outfit das Publikum.

kladruby2-250Für eine völlig andere  Stimmung und Tempo sorgten die beiden Vierergespanne des tschechischen Nationalgestüts Kladruby. Die Familie Nesvaçil schreibt Fahrsport- und Pferdenachtgeschichte. Aus Tschechien sind die Brüder Radek und Jiri Nesvacil jr. vom Nationalgestüt Kladruby nad Labem angereist. Die beiden Brüder und ihr Vater Jiri Nesvaçil bildeten bei den Weltreiterspielen in Caen im vergangenen Jahr das tschechische Team der Gespannfahrer – ein komplettes Familienteam! Mit ihren zwölf Kladruber Hengsten sorgten sie auch wieder in Wiesbaden für Furore. Auch der eingangs der Pferdenacht gezeigte Achtspänner gehört zu ihrem Gestüt.

feuerreiter250Eine großartige Dressurnummer boten anschließend  die drei Feuerreiter. Stefan Schneider, Hermann Klapsing und Roland Heiß schafften es, mit ihren Schimmeln entgegen deren natürlichen Fluchtinstinkt vor Feuer in einen Käfig aus brennenden Zeltstangen  zu reiten und minutenlang dort mit den Tieren zu verharren.

Für eher halsbrecherische Pferde-Akrobatik sorgten  die „amerikanischen“ Stuntreiter „Future Guys“  aus den Niederlanden. Schnell, gefährlich, mit einer gehörigen Portion Nervenkitzel – im rasendem Galopp unter den Pferden durch, um die Pferde herum und über die Pferde rüber, hängend, stehend oder springend, zeigten sie Westernartistik von höchster Qualität.

pierre_fleury250Ganz ohne Action kam hingegen die sinnliche Freiheits-Dressur des französischen Pferdeflüsterers Pierre Fleury aus: Ein kurzes Kopfnicken, eine winzige Geste, der Hauch einer Bewegung, vermochte er – stehend auf den Rücken zweier Pferde reitend – seine fünf  Tiere  zu delegieren und zu  gewünschten Formationen zu synchronisieren. Es  geht hierbei um feinste Kommunikation und perfektes Zusammenspiel zwischen Mensch und Pferd. Pierre Fleury beherrscht dies meisterhaft.

feuerwerkabschluss160Zum Abschluss der Pferdenacht gegen 23.30 Uhr donnerte nochmals das tschechische Team mit ihren beiden Vierspännern über den abgedunkelten „Rasen“ und feuerte  bei voller Fahrt das Abschluss-Feuerwerk ab.

Gerührt und berührt war der Macher und Vater der Wiesbadener Pferdenacht, Ulrich Schneider vom Wiesbadener Reit- und Fahr-Club. 300.000 Zuschauer, 5.000 Pferde und 12.000 Mitwirkende in 20 Jahren Pferdenacht – „Mit so einer Erfolgsstory haben wir wirklich nicht gerechnet.“ Sprach es und begann schon mal die Pferdenacht 2016 zu planen…

Biebricher Schloss lädt ein zur Pferdenacht 2016. © massow-picture
Biebricher Schloss lädt ein zur Pferdenacht 2016. © massow-picture

Bis zum nächsten Jahr, zur 21. Pferdenacht am 13. Mai 2016.