Erstmals verantwortet der seit einem Jahr erfolgreiche neue Staatstheaterintendant Uwe-Eric Laufenberg das hochkarätige Programm der 119. Maifestspiele in Wiesbaden, die am Freitagabend feierlich in den Colonnaden des Theaters eröffnet wurden. Grußworte sprachen Ingmar Jung, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und Arno Goßmann Bürgermeister und Gesundheitsdezernent der Stadt Wiesbaden bevor Uwe-Eric Laufenberg die Maifestspiele für eröffnet erklärte. Er dankte besonders dem stellvertretenden Vorsitzenden des Förderkreises der Internationalen Maifestspiele Zsolt Gheczy, der am 23. April 2015 Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz und Intendant Uwe Eric Laufenberg einen Scheck über 150.000 € überreicht hatte.
Besonders viel Beifall bekam auch der bekannte Jugendchor des Staatstheaters Wiesbaden, der unter Leitung von Dagmar Howe mit zwei Frühlingsliedern für die musikalische Umrahmung sorgte,
Zur anschließenden Premiere wurde die Oper «The Turn of the Screw» von Benjamin Britten gespielt in einer Inszenierung von Robert Carsen. Es dirigierte der Wiesbadener Generalmusikdirektor Zsolt Hamar. Bis zum 31. Mai kommen knapp 40 Theaterproduktionen zu Besuch in die hessische Landeshauptstadt. Die Berliner Schaubühne und das Thaliatheater Hamburg gastieren, die Novaya Opera aus Moskau steuert zwei Konzerte bei. Politisch hoch aktuell sind Schauspielbeiträge aus dem Irak und dem Libanon.
Gestern Abend wurde während einer Feierstunde im Philosophikum der Universität Mainz die Ausstellung „Museum aus Gips und Kleister“ als erste Ausstellung in der neuen „Schule des Sehens“ eröffnet. Die vom 3. Mai bis 24. Juli 2015 präsentierte Ausstellung zeigt ausgesuchte Meisterwerke der europäischen Bildhauerkunst aus Gips und Kleister. Diese Schätze des „vergessenen Mainzer Pantheon“ schlummerten seit langem in den Archiven des Philosophikums. Sie wurden jetzt von Studenten unter Leitung des Kurators Dr. Patrick Schollmeyer gehoben und präsentiert nach folgenden historisch-thematischen Schwerpunkten:
Bildung für Alle Von der Antike zur Renaissance Persönlichkeiten – Die Menschen hinter dem Verein Odyssee – Stationen einer Sammlung Wie Phoenix aus der Asche – Zerstörung und Wiederaufbau Kunst, Kitsch und Kommerz – Replikate für das Bürgertum
Der Großteil der Exponate, der sogenannten „Gipsen“, stammt aus der ehemaligen Sammlung des 1871 gegründeten Mainzer Verein für Plastische Kunst, einer engagierten Bürgergesellschaft, die eine eindrucksvolle Sammlung von Gipsabgüssen nach Meisterwerken der europäischen Bildhauerkunst (Antike – Mittelalter – Renaissance) zusammengetragen hatte.
Dr. Patrick Schollmeyer betonte, dass das Hauptziel der Ausstellung sei, mithilfe der erhaltenen Gipse sowie des historischen Bild- und Archivmaterials die ursprüngliche Sammlung wieder sichtbar werden zu lassen. Darüber hinaus wäre die Ausstellung ganz im Sinn des Mottos der Mainzer Wissenschaftsallianz: „MENSCH DER WISSENSCHAF(F)T“. So läge ein wichtiger thematischer Fokus auch auf den Personen selbst, die sich einst in diesem Verein engagiert und dezidierte Vorstellungen zur Wirksamkeit ihrer kulturellen Bemühungen hatten.
Da seit der Renaissance, insbesondere aber mit dem Gründerzeitboom die Nachfrage und Preise nach kaum noch zu beschaffender originaler antiker Kunst stiegen, kamen Gipsabgüsse und Nachbildungen als täuschend echter Ersatz groß in Mode. Es entstand Ende des 19. Jahrhunderts ein ganzes Geschäftsnetz, das man, so Schollmeyer, mit „Fake and crime and plaster casts“ betiteln könnte. Dies und die breite wirtschaftliche wie kulturelle Bedeutung nachempfundener antiker Kunst- und Kitschgegenstände von einst sei heutzutage weitestgehend in Vergessenheit geraten. Diese Ausstellung möchte versuchen, zu vermitteln, dass es sich lohnt, solche vergessene Spuren aufzudecken.
Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch danke in seiner Begrüßung insbesondere der Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V., die durch ihre 300 000 Euro Spende erst die Stiftung „Schule des Sehens“ ermöglicht hätte. Hierdurch habe die Universität, so Professor Krausch, eine weitere prominente Einrichtung neben den bereits bestehenden Institutionen „Grüne Schule“ und „NatLab“ erhalten.
Öffnungszeiten
Mi 11.00 – 13.00 Uhr, Fr. 13.00 – 15.00 Uhr
sowie jeden 1 Sonntag im Monat 10.00 – 12.00 Uhr
Ort:
Schule des Sehens (Gebäudeanbau am Philosophikum)
Jokob-Welder-Weg 18
Universität Mainz
Kontakt:
Dr. Patrick Scholmeyer
Kurator der Schule des Sehens
Universitätsbibliothek Mainz
Jakob-Welder-Weg 6
55128 Mainz
schollmeyer@uni-mainz.de
www.schuledessehens.uni-mainz.de
Am 8. Tag schuf Gott die Cloud – Die Reformation als Medienereignis in Text und Bild. Darin wird unter anderem anhand zahlreicher wertvoller Exponate die medienhistorische Bedeutung der Erfindung des Buchdrucks für die Popularität Luthers und seiner Schriften mit der revolutionären Bedeutung der „Cloud“ (des Internets) für unsere gegenwärtige Zeit verglichen. Absolut sehenswert!
Beginn: 28. April 2015 bis 28. Februar 2016
(Ent)Kleidung: Nacktheit und Mode.
Laut Flyer geht die Ausstellung aus von der Bilderwelt der Lutherbibel. Bereits dort wurden Adam und Eva als weltliche Akte gezeigt, starke Männer ließen ihre Muskeln spielen und boten „spannende Action“ … Auf der visuellen Reise, so der Prospekt, lässt sich entdecken, wie viele unserer gängigen Vorstellungen von „Nacktheit und Mode“, „Freund und Feind“ sowie „Engel und Teufel“ heute genauso aktuell sind wie vor 500 Jahren und wo sie ihre ikonografischen Wurzeln haben.
Beginn: 28. April 2015 bis 9. August 2015
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag 9 bis 17.00 Uhr
Sonntag 11 bis 17 Uhr
Montags und an gesetzlichen Feiertagen geschlossen