Kategorie-Archiv: Mainzer Staatstheater

Vorverkauf für Weihnachten und Silvester am Staatstheater Mainz startet am 14. Oktober 2023

Das Staatstheater Mainz füllt auch den letzten Monat des Jahres 2023 mit jeder Menge Musiktheater, Schauspiel, Tanz und Konzerten sowie zahlreichen Möglichkeiten, die Festtage und den Jahreswechsel entspannt ausklingen zu lassen oder auch groß zu feiern. Voller Vorfreude und gespannter Erwartungen beginnt der Vorverkauf für den Dezember am Samstag, den 14. Oktober 2023.

Rund um Weihnachten können sich Gäste unter anderem auf das Familienstück Die Schöne und das Biest, auf die Familienoper Hänsel und Gretel, Molières Menschenfeind, die tanzmainz-Erfolgschoreografie Soul Chain, das Kult-Musical Der kleine Horrorladen oder das Weihnachtskonzert mit dem Philharmonischen Staatsorchester freuen. An Silvester kommen die beschwingte Operette Die Piraten von Penzance sowie die Komödie Hannah und ihre Schwestern auf die Bühne.

Ab Samstag können auch die Weihnachts- und Silvester-Menüs im Restaurant Zum Grünen Kakadu reserviert werden. Davor oder danach ist natürlich auch noch ein Theaterbesuch möglich. Informationen und Reservierung über die Theaterkasse.

Wichtig für Freund*innen der närrischen Zeit: Nachdem der Vorverkauf für die Fastnachtsposse des MCV bereits begonnen hat, sind ab Samstag auch Karten für die Symphonie Fastnachtique des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz am 2./3./4.2.2024 erhältlich.

Staatstheater Mainz

Staatstheater Mainz GmbH
Gutenbergplatz 7
55116 Mainz
T 06131 2851 300

Das inklusive RambaZamba Theater Berlin eröffnete mit „Einer flog über’s Kuckucksnest“ das 25. Mainzer Theaterfestival „Grenzenlos Kultur“ – 12. – 22. Oktober 2023 Mainz

Szene aus "Einer flog übers Kuckucksnest" in der Inszenierung von Leander Haußmann bei der Theaterfestival-Premiere am 12. Oktober 2023 im Mainzer Staatstheater. © Foto Diether von Goddenthow
Szene aus „Einer flog übers Kuckucksnest“ in der Inszenierung von Leander Haußmann bei der Theaterfestival-Premiere am 12. Oktober 2023 im Mainzer Staatstheater. © Foto Diether von Goddenthow

Riesen Applaus, Standing ovations – so feierte am gestrigen Abend das Mainzer Publikum die Premiere des inklusiven RambaZamba Theaters aus Berlin mit Leander Haußmanns inszeniertem Stück „Einer flog über das Kuckucksnest“ anlässlich der 25. Ausgabe des Mainzer Theaterfestivals „Grenzenlos Kultur“ (12. – 22.Okt. 2023).

„Grenzenlos Kultur“ ist Deutschlands ältestes Theaterfestival mit behinderten und nicht behinderten Künstlern und Künstlerinnen.
Hausmann lässt die „Kuckucks-Nest“-Geschichte von den Schauspielerinnen und Schauspielern aus inklusiver Perspektive neu erzählen. In Hausmanns Inszenierung „Einer flog über das Kuckucksnest“ bleibt daher von Ken Keseys gleichnamigen Antipsychiatrie-Roman aus den 1960er-Jahren, 1975 von Miloš Forman verfilmt (Jack Nicholson Hauptrolle), lediglich die Hülle, und im Kern als Schlüsselhandlung der „Ausbruch aus der Klinik“ erhalten. Dieser „Ausbruch aus der Geschlossenen“ wird dargestellt  in einem Film  als grandioses Flucht-Happening durch den Prenzlauer Berg, symbolisch als ein Versprechen für die grenzenlose Freiheit.  Es ist vor allem ein Wahnsinns Spaß, der die Menschlichkeit feiert, und das Publikum für 90 Minuten einlädt, sich – ähnlich wie bei einer künstlerischen Performance – auf eine ganz andere Welt einzulassen.

Die Flucht aus der "Geschlossenen" ist soeben gelungen. Langsam tasten sich die Ausreißer heran an die neue, und noch so fremde Welt. © Foto Diether von Goddenthow
Die Flucht aus der „Geschlossenen“ ist soeben gelungen. Langsam tasten sich die Ausreißer, den Medizinschrank der Station unterm Arm, heran an die neue, und noch so fremde Welt. © Foto Diether von Goddenthow

„Draußen hätten wir uns wahrscheinlich nie getroffen. Wenn doch, wären wir aneinander vorbeigegangen und hätten uns für ganz und gar normal befunden. Was auch immer das ist, das Normale. Hier drinnen findet man es vermutlich nicht. Hier ist das Kuckucksnest, regiert von der Oberschwester, Herrscherin über diese abgeschlossene Welt. Hier hängen wir alle zusammen, ein riesiger müder Haufen. Jeder Tag gleich: Pillen, Essensausgabe, Therapie, Pillen. Du bist schon ganz wirr im Kopf. Du wehrst dich nicht einmal mehr. Du sagst ja gar nichts. Und so stört niemand das Delirium. Doch dann kommt der Neue, McMurphy, und stellt die Regentschaft in Frage. Die Herrscherin zückt die Spritze. Und Du weißt genau: Das wird nicht gut ausgehen.“

Bei einer Rangelei mit einem Aufseher kann schließlich McMurphy den Zentral-Schlüssel ergattern, und von diesem wird bei der nächst günstigen  Gelegenheit gnadenlos Gebrauch gemacht. Die Flucht aus der „Irrenanstalt“ gelingt, und nun beginnt ein amüsanter Showdown durch Berlin nach eigenen Regeln: durch Klamottenläden, die Rotlichtszene, eine Kneipe bis hin in den Görlitzer Park, in dem sie aus dem mitgenommenen Medizinschränkchen  Drogenabhängigen ihre Pillen probieren lassen. Dabei liefern sie sich immer wieder lustige Verfolgungsjagden mit einem tollpatschigen Streifenpolizisten (Detlev Buck). Dieser merkt nicht, mit wem er es zu tun hat. Und einem Zuhälter (Leander Haußmann), dessen Auto sie entwendet haben, gibt’s richtig Stress.

Szene aus "Einer flog übers Kuckucksnest" in der Inszenierung von Leander Haußmann bei der Theaterfestival-Premiere am 12. Oktober 2023 im Mainzer Staatstheater. © Foto Diether von Goddenthow
Szene aus „Einer flog übers Kuckucksnest“ in der Inszenierung von Leander Haußmann bei der Theaterfestival-Premiere am 12. Oktober 2023 im Mainzer Staatstheater. © Foto Diether von Goddenthow

Regie, Bühne & Kostüm Leander Haußmann Mit Christian Behrend, Phil Haussmann, Franziska Kleinert, Anil Merickan, Matthias Mosbach / Norbert Stöß, Dirk Nadler, Jonas Sippel, Sebastian Urbanski, Amon Wendel, Nele Winkler Dramaturgie Steffen Sünkel Regieassistenz Michael Geißelbrecht Musik gespenster Videoprojektionen, Visualisierungen Marco Casiglieri Realisierung Kostüme Beatrix Brandler Mitarbeit Kostüme Kunigunde Kuhl Schneiderei Juan Antonio Dimateo López Hospitant*innen Regie Muriel Hardt, Amon Wendel, Joy von Wienskowski Hospitantinnen Kostüm Ludovica Lombardi, Lilly Meyer Licht Andrei Albu Ton Kevin Sanchez Gebärdensprachverdolmetschung Ilonka Linde, Bella Wehner
Audiodeskription Alfons Römer-Tesar. Die Darsteller im Film Detlev Buck, Tanju Bilir, Claudia Graue, Leander Haußmann, Kunigunde Kuhl, Clara Metzger, Karla Sengteller.

25. Mainzer Theaterfestival „Grenzenlos Kultur“ – 12. – 22. Oktober 2023

Ebenfalls am ersten Wochenende zeigen die Münchner Kammerspiele Wer immer hofft, stirbt singend, Jan-Christoph Gockels fulminante Hommage an das Theater nach Geschichten und Motiven des Autors und Filmemachers Alexander Kluge. Den Festivalabschluss bildet Der kaukasische Kreidekreis, Bertolt Brechts episches Drama in neuer Fassung als Koproduktion der Salzburger Festspiele von Helgard Haug (Rimini Protokoll) und Theater HORA mit dem Staatstheater Mainz. Dazwischen begibt sich Grenzenlos Kultur wie der aktuelle Kultursommer „westwärts“ und freut sich etwa auf die belgischen Theater Stap und FroeFroe, die sich an eine skurrile Adaption von Friedrich Dürrenmatts Besuch der alten Dame wagen, die unter dem Titel My Black Panther zu sehen ist.

Und natürlich dürfen bei der Jubiläumsausgabe treue Weggefährten wie Candoco, tanzbar_bremen, Das Helmi und Theater Thikwa nicht fehlen. Nach den Aufführungen gibt es in der Kakadu Bar Gelegenheit, mit ihnen über alte Zeiten und neue Pläne ins Gespräch zu kommen. Auch beim Fachtag 25 Jahre Inklusion in den Darstellenden Künsten am 21. Oktober lädt Grenzenlos Kultur Kunst- und Kulturschaffende aus allen Sparten ein zu Impulsvorträgen, Gesprächen und Diskussionen. Gemeinsam richten sie den Blick auf zweieinhalb Jahrzehnte inklusiver Kulturarbeit und aktuelle Entwicklungen für die Zukunft.

Alles weitere über Programm und Tickets

GRENZENLOS KULTUR Theaterfestival 12. – 22.10. am Staatstheater Mainz

GRENZENLOS KULTUR Theaterfestival 12. – 22.10. am Staatstheater Mainz. © Archivbild Diether von Goddenthow
GRENZENLOS KULTUR Theaterfestival 12. – 22.10. am Staatstheater Mainz.
© Archivbild Diether von Goddenthow

Grenzenlos Kultur ist Deutschlands ältestes Theaterfestival mit Schauspieler*innen mit und ohne Behinderung und feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag. Vom 12.– 22. Oktober bringen künstlerische Teams aus ganz Europa ausgewählte inklusive Tanz- und Theaterproduktionen auf die Bühnen des Staatstheaters Mainz.

Zur Festivaleröffnung am 12. Oktober präsentiert das renommierte RambaZamba Theater aus Berlin Leander Haußmanns gefeierte Inszenierung von Einer flog über das Kuckucksnest. Theater Stap und FroeFroe aus Belgien wagen sich in My black panther (20. & 21. Oktober) an eine skurrile Adaption von Friedrich Dürrenmatts Besuch der alten Dame. Mit ihren selbstgebauten Schaumstoff-Mitspielern erforscht die Berliner Kult-Puppentruppe Das Helmi in der Ur-Oper Ich fühl’s nicht (15. Oktober) die Graphic-Novel von Liv Strömquist über Liebe im Spätkapitalismus. Subway to Heaven (19.Oktober) ist ein kluges und berührendes Programm über Überwältigung und Identität von Theater Thikwa, die absurd witzige und bewegende Ein-Mann-Show von Jack Hunter One of Two – Einer von Zweien (20. & 21. Oktober) basiert auf der wahren Geschichte von Zwillingen, die mit Zerebralparese aufwachsen. In Undressed (16. Oktober) machen sich die Tänzer von tanzbar_bremen schön für die Welt und betreten den Theaterraum bewusst als Raum der Inszenierung. Last Shelter (18. Oktober) ist ein Performance-Experiment der Candoco Dance Company über die Themen Zeit, Ort und Schicksal, in TWOTFAM (The works of the flesh are manifest) (13. & 14. Oktober) teilt die Tänzerin Anna Dufardin ihre Tagebucheinträge, Illustrationen und in Bewegung inszenierte Poesie.

Mainzer Premieren:
The Beginning (UA) / Der kaukasische Kreidekreis
Zwei Produktionen feiern in der Jubiläumsausgabe von Grenzenlos Kultur Premiere und bleiben über den Festivalzeitraum hinaus im Mainzer Spielplan bestehen: Bert und Nasi arbeiten in der Performance The Beginning (13. & 14. Oktober ff.) mit einem Chor aus rund fünfzehn nicht professionellen Teilnehmer*innen, alle über 60 Jahre alt – eine lebensbejahende, surreale Meditation über das Leben.

Den Festivalabschluss bildet – nach umjubelter Premiere bei den Salzburger Festspielen (in Koproduktion mit dem Staatstheater Mainz) – Der kaukasische Kreidekreis (21. & 22. Oktober), Bertolt Brechts episches Drama in neuer Fassung mit Rimini Protokoll und Theater HORA. Hier fragen sich die Spielenden: Was ist, wenn dem Kind die Wahl seiner Mutter übertragen wird?

Wer immer hofft, stirbt singend
Mit dem Regisseur Jan-Christoph Gockel, dem Schauspieler Sebastian Brandes und dem Puppenbauer Michael Pietsch, die mittlerweile erfolgreich an den renommierten Münchner Kammerspielen arbeiten, kommen wohlbekannte und vom Mainzer Publikum gefeierte ehemalige Weggefährten zurück an ihre alte Wirkungsstätte. In Wer immer hofft, stirbt singend (14. & 15.
Oktober) tritt eine charmant-chaotische Gruppe von Glückssuchenden an, um in einer feindseligen Welt Horizonte zu eröffnen. Zu erleben ist eine eigenwillige Zirkusrevue und eine rasante, irrsinnig komische Liebeserklärung an das Theater, in der das Unmögliche möglich wird.

Ergänzt wird das Programm durch den Fachtag „25 Inklusion in den Darstellenden Künsten“ (21. Oktober) mit Impulsvorträgen und Podiumsdiskussionen in der Residenz, Workshops zum Mitmachen (21. & 22. Oktober) sowie die Gesprächsreihe Auf ein Getränk mit… in der Kakadu Bar, in der die Theater-Ensembles über ihre Arbeit erzählen.

Alle Tickets sind im Vorverkauf über www.staatstheater-mainz.com erhältlich

„Den“ durch und durch „guten“ Menschen gibt es selbst in „Downtown“ nicht – Ramba-Zamba mit großartigem Theater zum Auftakt des Mainzer Festivals „Kultur grenzenlos Vol. 18″

Der GuteMensch von Downtown GrenzenlosKultur. Foto: Diether v. Goddenthow
Der GuteMensch von Downtown GrenzenlosKultur. Foto: Diether v. Goddenthow

Wunderbar unterhaltsam, kurzweilig und mit Brechtbezug entführte das Theater RambaZamba die Zuschauer im vollbesetzten kleinen Haus des Mainzer Staatstheaters am 22. September 2016 bei der Premiere von „Der gute Menschen von Downtown“ die Zuschauer in andere Welten. Hauptakteure waren Menschen mit Downsyndrom, die hier gemeinsam mit Profi-Schauspielern, unter ihnen Eva Mattes, eine zweistündige Meisterleistung an Schauspiel- und Tanzkunst, Konzentration und Authentizität vorführten, die ihresgleichen sucht.

So großartig fantasievoll dargeboten, ginge die Handlungs-Inszenierung auch als außergewöhnliche Theater-Performance durch, nur mit dem vorteilhaften Unterschied, dass die Ramba-Zamba-Performance mich gepackt, fasziniert und innerlich mit neuen Impulsen erfüllt hat. Ich gebe zu: Ich bin kein Performance-Typ, insbesondere wenn es um „Da da“ geht, weil es mir in der Regel zu verkopft, zu abgehoben, zu inhaltsleer und ideenverlegen zugeht. Ganz anders gestern Abend mit der RamaZamba-Truppe:. „Der gute Mensch von Downtown“, angelehnt an Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“, war bei allen  von Anfang bis zum Schluss aussagestark, symbolisch ausgefeilt, inhaltlich ergiebig aufgebaut, assoziationsstark und dramaturgisch sowie bühnenbildnerisch mit nur einem Bühnenbild, und all die verschiedenen Schauspieler-Talente integrierend, genial inszeniert. In allen Szenen faszinierte das Spiel und war als eigener und dem Publikum vorgehaltener Spiegel menschlicher Existenzweise in jeder Hinsicht entwaffnend.

Worum ging es? Es ging um nichts Geringeres, als um die Frage aller Fragen, nämlich, ob die Menschheit noch zu retten sei? Und wie schon der Programmtext ausführt, sind „Gott und Luzifer  sich einig: Das wird nichts mehr, eine neue Sintflut muss her. Zwei Erzengel aber wollen drei „gute“ Menschen finden als Beweis, dass nicht alle verdorben sind. Auf der Erde allerdings, in Downtown, hat niemand etwas für die Engel inkognito übrig – alle sind mit ihrem Überlebenskampf beschäftigt. Nur drei junge Frauen mit Downsyndrom (Juliana Götze, Zora Schemm, Nele Winkler) erweisen ihnen Gastfreundschaft. Zum Dank schenken die Engel ihnen ein Teehaus. Aber es dauert nicht lange, bis die „guten“ Schwestern zu kaltherzigen Brüdern werden und sich selbst zu Hilfe kommen müssen.

Frei nach Bertolt Brechts Der gute Mensch von Sezuan inszeniert Gisela Höhne mit der Bühnenlegende und Tatort-Kommissarin Eva Mattes einen Abend, der wichtige Fragen stellt: Warum ist es so schwer, den Bedürftigen die Tür zu öffnen? Was ist Mitleid wert? Zählt das Gutsein überhaupt, wenn es eine Art Geburtsfehler ist? Ist ein gerechtes Leben in einer ungerechten Gesellschaft möglich?“

Der GuteMensch von Downtown GrenzenlosKultur. Foto: Melanie Buehnemann
Der GuteMensch von Downtown GrenzenlosKultur. Foto: Melanie Buehnemann

Die Moral von der Geschicht': „Den“ durch und durch „guten“ Menschen gibt es selbst in „Downtown“ nicht. Und was lernen wir daraus? Richtig! Auch Menschen mit Downsyndrom sind keine „Heiligen“. Sie haben wie jeder Mensch Wünsche und Begierden  und sind vor Verlockungen genauso wenig gefeit. Und dies zu erkennen, ist meines Erachtens  auch gut so, weil jedes Vorurteil, welches wir einreißen, uns alle  einander näherbringt.   „Der gute Mensch von Downtown“ hat dies auf eine sehr kreative, erheiternde Art  ermöglicht und einige Vorurteile, wenigstens für Stunden, weggewischt.

Im Anschluss der Vorführung eröffneten Prof. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, Markus Müller, Intendant des Mainzer Staatstheaters gemeinsam mit Barbara Jesse, Vorsitzende  der Lebenshilfe, Landesverband Rheinland-Pfalz, das Theater-Festival „GrenzenlosKultur Vol. 18“.

Weitere Programmpunkte von GrenzenlosKultur Vol. 18 Theaterfestival finden Sie hier!

1_grenzenloskultur_plakat_2Grenzenlos Kultur vol. 18 – Theaterfestival

Do 22. September – Sa 1. Oktober 2016
Ort: Staatstheater Mainz, Gutenbergplatz 7 + Tritonplatz
www.grenzenloskultur.de

Ist Dada gaga oder wer gaga ist, Dada?
Theaterfestival Grenzenlos Kultur vol. 18 lädt vom 22. September bis 1. Oktober die Dada-Enkel ins Staatstheater Mainz

Das Theaterfestival Grenzenlos Kultur feiert vom 22. September bis 1. Oktober seine 18. Ausgabe und den 100. Geburtstag der Dada-Kunst. Rund 150 Künstler mit und ohne Behinderungen kommen aus England, Mosambik, Österreich, der Schweiz, Spanien, USA, Deutschland und anderen Ländern ins Staatstheater Mainz. Die 21 Veranstaltungen gehen von Theater, Tanz, Revue, Performance, Film bis zum Symposium. Am 17. September, fünf Tage vor Festival-Beginn, gestaltet das Festivalteam wieder das beliebte inklusive Kinder-Kulturfest „Kraut & Rüben“ im Rahmen des Theaterfestes.

—————————————–
Programm
—————————————–

KINDERFEST BEIM THEATERFEST
Sa 17. September 11-18 Uhr – Kleines Haus, Tritonplatz, Gutenbergplatz
Kraut und Rüben
Inklusives Kinder-Kultur-Fest für Kinder ab 3.
Grenzenlos Kultur präsentiert 6 Tage vor seinem Theaterfestival und zeitgleich mit dem Theaterfest ein inklusives Kinderfest. Mit Rolliparcours, Zirkus, Workshops, Musik, Kinderkino, Lesungen, Kindertheater, und zum Schluß Randale!
Eintritt frei
Aufführungen, Lesungen und Kinderkino mit Gebärdensprachdolmetscher*in

THEATER
Do 22.September um 19.30 – Kleines Haus
18.45 Uhr Einführung / 22 Uhr Empfang zur Festivaleröffnung

Fr 23. September um 19.30 – Kleines Haus
18.45 Uhr Einführung

Theater RambaZamba (Berlin)
Der gute Mensch von Downtown
Sehr frei nach Bertolt Brecht suchen zwei Erzengel drei gute Menschen. Mit Tatort-Komissarin Eva Matthes, einer Jazzband und schlagfertigen Spielern.
Tickets: 35 – 13,50 / 17,50 – 6,75 erm.

TANZ PERFORMANCE
Fr 23. September um 19.30 Uhr – U17

Michael Turinsky (Wien)
my body, your pleasure
Der Choreograf, von Geburt an behindert, entwickelt aus seinem Bewegungsrepertoire einen subversiven Mix zwischen Ausgeliefert-Sein und Lust-Forderung. Er schickt seine Tänzer auf einen Parcour aus Ghetto- und Fashion-Ästhetik, Wackelpudding und Holzpaletten.
Tickets: 14,50 / 7,25 ermäßigt

FILM
Fr 23. September um 22 Uhr – Kleines Haus
Die Menschliebe
Zwei Männer, zwei Geschichten über Behinderung und körperliche Wünsche. Ein Plädoyer für die Erlangung der Würde durch das Erwachsenwerden.
Eintritt mit Einlasskarten frei

TAGUNG
Sa 24. September 10-18 Uhr – Glashaus
So 25. September 10-15 Uhr – Glashaus
Grenzenlos Kultur, Staatstheater Mainz und TheaterRaumMainz präsentieren
Who Cares?
Über Körperkultur, Lust, Abhängigkeiten, Fürsorge, Selbstbestimmung, Grundeinkommmen und Teilhabegesetz
Teilnahmegebühr: 60 / 30 ermäßigt

PERFORMANCE
Sa 24. + So 25. September um 19.30 Uhr – U17
Jeremy Wade (D/USA)
Together Forever
Mit dem Versprechen ewiger Liebe im Gepäck, erforschen die fünf Gastgeber mit dem Publikum soziale und politische Bedingungen für eine liebevolle Gemeinschaft.
Tickets: 14,50 / 7,25 ermäßigt

TANZ
So 25. September um 18 Uhr – Kleines Haus

17.15 Uhr Einführung

Danza Mobile (Sevilla/Spanien)
+
Yugsamas Movement Collective (International)
Where is down
Wilde Gestalten in wallenden Kleidern, bunten Perücken und dicken Brillen auf der Suche nach ihrem selbst.
Tickets: 14,50 / 7,25 ermäßigt

ZWEI TANZ-STÜCKE
Mo 26. September um 18.30 Uhr – U17
Di 27. September um 19.30 Uhr – U17

Panaibra Gabriel Canda (Maputo/Mosambik)
Metamorphoses + Time and Spaces – The Marrabenta Solos
In „Metamorphoses“ erfinden die Künstler neue Körperformen, indem sie organische Körper und anorganische Materialien miteinander verbinden.
In „Time and Spaces“ macht Canda den Körper zum Gradmesser der gesellschaftlichen Umbrüche in Mosambik. Gitarrist Jorge Domingos begleitet das Stück mit Marrabenta Musik.
Tickets: 14,50 / 7,25 ermäßigt

DADAISTISCHE REVUE / Uraufführung
Mi 28. September um 19.30 – Kleines Haus
18.45 Uhr Einführung

Theater RambaZamba (Berlin)
Dada Diven
Hommage an den Geist der ersten Dadaisten. 100 Jahre nach Gründung geben die Dada-Enkelinnen Einblick in ihr Café Voltaire.
Tickets: 14,50 / 7,25 ermäßigt

THEATER, PERFORMANCE
Mi 28. September um 21 Uhr – U17
Theater Thikwa (Berlin)
+ TamS (München)
Hindernisse auf der Fahrbahn
Ernst Herbecks dichtete in der Landesnervenklinik Gugging. Mit seiner Poesie, feinem Humor und Live-Musik entsteht ein spielerisch musikalisch-poetisches Gewebe, das sanft den Riss in den Kulissen der Welt sichtbar macht.
Tickets: 14,50 / 7,25 ermäßigt

THEATRALER WALKACT / Uraufführung
Do 29. + Fr 30. September um 18.30 Uhr – Tritonplatz
Meine Damen und Herren (Hamburg)
Eine lange Strecke ist zu weit für mich
Dada-Prozession mit Querverbindungen zu fremden Welten. Kartons verwandeln sich in Vögel, Becher werden zum Telefon. Den Soundtrack liefern die Geräusche der Stadt.
Eintritt frei

MUSIKTHEATER
Do 29. September um 19.30 Uhr – Kleines Haus
18.30 Uhr Einführung
Thom Luz (Schweiz)
When I die
Rosemary Brown (1916–2001) bekam von toten Komponisten wie Beethoven und Liszt neue Werke diktiert. Ein fröhlicher Geisterabend mit Musik über die Vergänglichkeit.
Tickets: 35 – 13,50 / 17,50 – 6,75 erm.

THEATER, PERFORMANCE
Do 29.September um 21.15 Uhr – U17
Martin Clausen und Kollegen (D)
Come Together
Absurde Alltagsgespräche in Acrylpullovern.
Tickets: 14,50 / 7,25 ermäßigt

FIGURENTHEATER / KOMÖDIE
Fr 30. September um 19.30 Uhr- U17
Sa 1. Oktober um 19.30 Uhr – U17
Hijinx Theatre (Cardiff/England)
+ Blind Summit (London)
Meet Fred
Fred will ein normales Leben. Plötzlich merkt er, dass er anders ist. Er ist nämlich eine Puppe, und hat ganz viel britischem Humor.
Tickets: 14,50 / 7,25

DADA-PUPPEN-REQUIEM (Uraufführung)
Sa 1. Oktober – Kleines Haus
Das Helmi (Berlin)
Die letzte Lockerung
Mit Insassen von Schweizer Sanatorien und Typen wie Sylvester Stallone, Siddhartha, Vincent van Gogh und der Eselfamilie Grau geht es um Geburt, Liebe, Lust, Blut, Geld. Dazu wird gekocht, gezeichnet, geboxt, gebaut und gemalt.
Tickets: 14,50 / 7,25 ermäßigt

—————————————–
Veranstalter + Tickets
—————————————–

Grenzenlos Kultur vol. 18 – Theaterfestival
Do 22. September – Sa 1. Oktober 2016
www.grenzenloskultur.de

Veranstaltungsort
Staatstheater Mainz, 55116 Mainz
Tritonplatz: Kleines Haus + U17
Gutenbergplatz 7: Glashaus (Symposium)

Theaterkasse

Staatstheater Mainz, Gutenbergplatz 7, 06131/2851222, kasse@staatstheater-mainz.de
Vorverkauf: Montag bis Freitag 10 – 19 Uhr, Samstag 10 -15 Uhr
Onlinetickets: www.staatstheater-mainz.com
Abendkasse: jeweils 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn
Die Eintritts-Karten gelten als Fahrkarte im Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden und im gesamten Tarifgebiet des RNN, am Tag der Vorstellung jeweils 3 Stunden vor und nach der Veranstaltung.

Veranstalter: Lebenshilfe Kunst und Kultur gGmbH & Staatstheater Mainz
Gefördert durch: Aktion Mensch, Kultursommer Rheinland-Pfalz

 

Theaterfestival Grenzenlos Kultur vol. 18 lädt vom 22. September bis 1. Oktober die Dada-Enkel ins Staatstheater Mainz

1_grenzenloskultur_plakat_2Theaterfestival Grenzenlos Kultur vol. 18 lädt vom 22. September bis 1. Oktober die Dada-Enkel ins Staatstheater Mainz

Das Theaterfestival Grenzenlos Kultur feiert vom 22. September bis 1. Oktober seine 18. Ausgabe und den 100. Geburtstag der Dada-Kunst. Rund 150 Künstler mit und ohne Behinderungen kommen aus England, Mosambik, Österreich, der Schweiz, Spanien, USA, Deutschland und anderen Ländern ins Staatstheater Mainz. Die 21 Veranstaltungen gehen von Theater, Tanz, Revue, Performance, Film bis zum Symposium. Am 17. September, fünf Tage vor Festival-Beginn, gestaltet das Festivalteam wieder das beliebte inklusive Kinder-Kulturfest „Kraut & Rüben“ im Rahmen des Theaterfestes.

Veranstalter ist die Lebenshilfe Kunst und Kultur mit Festivalleiter Andreas Meder. Partner ist seit 2015 das Staatstheater Mainz. Getreu dem diesjährigen Kultursommer-Motto „Der Sommer unseres Vergnügens!“ wünscht Intendant Markus Müller dem Publikum „ein lebhaftes und aufregendes Festival“. Ministerpräsidentin Malu Dreyer freut sich „Schirmherrin sein zu dürfen!“ und schreibt: „Das Festival ‚Grenzenlos Kultur‘ öffnet unser Blickfeld, hebt sich ab von Gewohntem und Gewöhnlichem und bietet die Möglichkeit ins Gespräch zu kommen.“

Grenzenlos Kultur bringt 2016 die Dada-Enkel auf die Bühne. Als Gründungsjahr von Dada gilt 1916. Da eröffnete der Pirmasenser Hugo Ball mit Emmy Hennings das legendäre Cabaret Voltaire in Zürich.

Mit „Der gute Mensch von Downtown“ eröffnet Theater RambaZamba das Festival. Gisela Höhnes Inszenierung mit Bühnenlegende und Tatort-Kommissarin Eva Mattes steht in der Dada-Tradition, die Verrücktheit der Welt mit Verrücktheit zu kontern. Sechs Tage später geben die RambaZamba „Dada Diven“ einen lustvollen Einblick in ihr Café Voltaire.

Bühnenmagier Thom Luz, erzählt in „When I die“ von einer Dame, der tote Komponisten neue Werke diktieren. Die Puppentruppe Das Helmi huldigt in „Die letzte Lockerung“ dem anarchistischen Geist des Dada. In „Meet Fred“ vom Hijinx Theatre muss sich die Puppe Fred in einer schwankenden Welt orientieren.

Die schwankenden Texte von Ernst Herbeck verwebt Ruth Geiersberger mit Theater Thikwa zu der musikalisch-poetischen Verrichtung „Hindernisse auf der Fahrbahn“. Verschoben und verschroben wirken die Alltagsgespräche, die Martin Clausen und Kollegen in „Come Together“ musikalisch in die Komik treiben.

Zum Tanzjahr 2016 zeigt Grenzenlos Kultur fünf Stücke. Panaibra Gabriel Canda löst in „Metamorphoses“ Zuschreibungen wie „behindert“ und „nicht behindert“ auf. In den „Marrabenta Solos“ macht Canda seinen Körper zum Gradmesser gesellschaftlicher Umbrüche in seiner Heimat Mosambik. Der Österreicher Michael Turinsky choreografiert in „my body, your pleasure“ den Tänzer*innen seine Spasmen auf den Leib. Die inklusive Compagnie Danza Mobile aus Spanien fragt in bunten kraftvollen Bildern „Where is down?“. Der US-Amerikaner Jeremy Wade untersucht mit dem Publikum in „Together Forever“ die Hilfs- und Fürsorgebereitschaft.

Das Festival dankt sowohl den Förderern Aktion Mensch und Kultursommer Rheinland-Pfalz als auch den vielen Helfern und Unterstützern, ohne die das Festival nicht stattfinden könnte.

Programm und Vorschau hier: