THEATER DER WELT 2023 im Museum Angewandte Kunst mit „Incubation Pod. Dreaming worlds“ vom 30.06. bis 16.07.2023

Das Festival Theater der Welt lässt im Museum Angewandte Kunst eine große, erlebbare Traumwelt entstehen. Ein vielseitiges Programm mit Workshops, Mitmachangeboten, Führungen, Vor- und Nachgesprächen und vielem mehr lädt Kinder und Jugendliche zum Erkunden ein. © Foto Diether von Goddenthow
Das Festival Theater der Welt lässt im Museum Angewandte Kunst eine große, erlebbare
Traumwelt entstehen. Ein vielseitiges Programm mit Workshops, Mitmachangeboten,
Führungen, Vor- und Nachgesprächen und vielem mehr lädt Kinder und Jugendliche zum
Erkunden ein. © Foto Diether von Goddenthow

Für „Theater der Welt“, dem bedeutendsten internationalen Theaterfestival Deutschlands , verwandelt sich das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt – einer der zentralen Treffpunkte des Festivals – in einen Incubation Pod, eine Art große, erlebbare Traumwelt. Die performative Ausstellung läuft vom 29. Juni bis 16. Juli 2023. Am 8. Juli bei der Nacht des Museums, wird das Museum Angewandte Kunst eine ganze Nacht lang geöffnet sein.

Die Intendanten des Festivals, Anna Wagner, Marcus Droß, Matthias Wagner K. und Anselm Weber haben die Programmdirektion an die japanische Festivalmacherin Chiaki Soma übertragen. Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird das Festival damit von einer außereuropäischen Programmdirektorin geleitet. Chiaki Soma reagiert mit ihrem kuratorischen Konzept auf die aktuellen Geschehnisse in Europa und der Welt. Gegen die kontinuierlich folgenden Krisen von Pandemie, Klimawandel und bedrohlicher neoimperialistischer Machtpolitik erforschen die eingeladenen Künstler des Festivals neue, von Fürsorge und Verantwortung geprägte Umgangsweisen mit Umwelt, Gesellschaft und Kunst. Zwischen Theater, Tanz, Performance und Installation erschüttern sie binäre Grenzen – zwischen Ost und West, männlich und weiblich, real und virtuell, menschlich und nicht-menschlich. Damit öffnen sie Türen zu anderen Welten, erschließen neue Verbindungen und laden ein, gemeinsam Visionen eines vielschichtigen Miteinanders zu erkunden.

Erfahrungen sammeln mit einer künstlichen körperfremden Meta-Gebärmutter, als sei es ein eigenes Körperteil (Body-B) Das Kollektiv Keiken wurde 2015 von Tanya Cruz, Hana Omori und Isabel Ramos gegründet. „Keiken“ bedeutet aus dem Japanischen übersetzt „Erfahrung“ und diese steht im Zentrum der künstlerischen Praxis des Kollektivs. Aus Filmen, Spielen, Installationen, Extended Realities, Blockchains und Performances bauen sie spekulative Welten, die Realitätswahrnehmu gen durchbrechen. © Foto Diether von Goddenthow
Erfahrungen sammeln mit einer künstlichen körperfremden Meta-Gebärmutter, als sei es ein eigenes Körperteil (Body-B) Das Kollektiv Keiken wurde 2015 von Tanya Cruz, Hana Omori und Isabel Ramos gegründet. „Keiken“ bedeutet aus dem Japanischen übersetzt „Erfahrung“ und diese steht im Zentrum der künstlerischen Praxis des Kollektivs. Aus Filmen, Spielen, Installationen, Extended Realities, Blockchains und Performances bauen sie spekulative Welten, die Realitätswahrnehmu gen durchbrechen. © Foto Diether von Goddenthow

Im Museum Angewandte Kunst können Besucher während des Festivals Theater der Welt an interaktiven Installationen, virtuellen Realitäten, Performances, Workshops und Gesprächen teilnehmen, die die Aspekte des Begriffs Inkubationismus auf einzigartige Weise aufgreifen und zum Nachdenken und Träumen anregen. Das besondere internationale Programm versammelt verschiedene Formen und Ansätze der künstlerischen Verarbeitung, Ritualisierung und Behandlung individueller wie auch geteilter Inkubationszustände, Zeiten der Ungewissheit und des Wartens.

Das tunesische Kollektiv El Warcha steht für Experimentierfreude als Katalysator für Reflexion und Wissensaustausch. Ausgehend von einem großen Engagement für Materialkreisläufe, kreative Umnutzungen und Nachhaltigkeit denken ihre partizipativen, pädagogischen Konzepte Lebensräume neu.  © Foto Diether von Goddenthow
Das tunesische Kollektiv El Warcha. bekannt von der documenta fifteen steht für Experimentierfreude als Katalysator für
Reflexion und Wissensaustausch. Ausgehend von einem großen Engagement für
Materialkreisläufe, kreative Umnutzungen und Nachhaltigkeit denken ihre partizipativen,
pädagogischen Konzepte Lebensräume neu. © Foto Diether von Goddenthow

Die Programmdirektorin Chiaki Soma erklärt den Begriff Inkubationismus in Bezug auf ihr Festivalprogramm wie folgt: „Mit dem Wort Inkubation verbinden sich verschiedene Assoziationen: einerseits das Entstehen von neuem Leben, andererseits die oft beunruhigende Phase vor dem Ausbruch einer Krankheit. Während der anhaltenden Covid19-Pandemie haben viele Menschen in Quarantäne oder in Selbstisolation Inkubationszeiten durchlebt, ohne zu wissen, wie lange diese Zustände andauern und wohin genau sie führen würden. Einige mögen solche Zeiten des Wartens als besonders einschränkend und unproduktiv empfinden. Ich glaube aber, dass uns durch Inkubationserfahrungen (im doppelten Sinne des Wortes) auch etwas bewusst werden könnte. Zum Beispiel, dass wir alle potenzielle Patienten sind, die Fürsorge benötigen. Dass unsere Körper und unser Leben – ebenso wie die Viren – zu einem größeren Ökosystem gehören. Und dass wir daher lernen müssen, nicht-menschliches Leben und den Planeten als Ganzes zu respektieren, und dass unsere kognitiven und sozialen Systeme dringend auf Harmonie und Koexistenz mit allen Dingen auszurichten sind. Wir müssen uns (wieder) an unbestimmte, nichtlineare Zeitlichkeiten gewöhnen. Inkubationszeiten – Zustände der Ungewissheit und des Aussetzens – können auch als generatives Moment verstanden werden, vielleicht sogar als Quelle der Kreativität. Diese Haltung nenne ich Inkubationismus.“

Die Arbeiten der Künstler laden die Besucher ein, in interaktive Installationen und virtuelle Realitäten einzutauchen, regen zum Nachdenken sowie Träumen an und lassen im Museum einen Ort zum Verweilen und Kräfte sammeln entstehen. Eine Vielzahl von Performances, Workshops und Gesprächen runden das vielfältige Programm ab. Neben der Weltpremiere von Echo´s Chamber feiern zwei Arbeiten von Aya Momose Europapremieren.

Rundgang:

ITI Academy Space im Untergeschoss 
Die ITI Academy ist ein Austausch-, Mentoring- und Qualifizierungsprogramm für aufstrebende Künstler und Kuratoren. In vier Modulen wurde bis zum Festival Theater der Welt die Zukunft von Internationalität und Diversität in den Darstellenden Künsten verhandelt. Das Fellowship bietet die Möglichkeit, Wissen zu teilen, die eigene Praxis zu reflektieren, zu vertiefen und nicht zuletzt diese auch sichtbar zu machen.

 Die Werkstatt von El Warcha im Erdgeschoss 

Die Werkstatt des tunesischen Künstlerkollektivs El Warcha lädt Besucher  ein, sich hier aufzuhalten und gemeinsam einen kollektiven Ort zu gestalten. © Foto Diether von Goddenthow
Die Werkstatt des tunesischen Künstlerkollektivs El Warcha lädt Besucher ein, sich hier aufzuhalten und gemeinsam einen kollektiven Ort zu gestalten. © Foto Diether von Goddenthow

Die Werkstatt  des tunesischen Kollektivs El Warcha ist eine wandelbare, begeh- und bespielbare Installation aus gefundenen und wiederverwendbaren Materialien im Erdgeschoss des Museums. Der Raum wurde vom tunesischen Künstler:innenkollektiv El Warcha (arab. „die Werkstatt“) im Vorfeld des Festivals gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen gestaltet. Als Teil des Incubation Pod dient der Raum als Abenteuerspielplatz, Treffpunkt und Entspannungsraum. Ein gestaltbares Naherholungsgebiet, das alle Besucher:innen einlädt, sich hier aufzuhalten und gemeinsam einen kollektiven Ort zu gestalten, der sich mit jedem Besuch weiterentwickelt und wächst. Abends verwandelt sich die Werkstatt in eine träumerische Landschaft, die vielfältige Veranstaltungen beherbergen wird.

Erstes Obergeschoss im Museum Angewandte Kunst

Videoinstallation Zukhra von Saodat Ismailova 

An der Schnittstelle von intimen persönlichen Erinnerungen und kollektivem historischen Gedächtnis berührt Zukhra Themen wie Trauer, die Auflösung von Grenzen und die Geschichte der Emanzipation von Frauen in Zentralasien. © Foto Diether von Goddenthow
An
der Schnittstelle von intimen persönlichen Erinnerungen und kollektivem historischen
Gedächtnis berührt Zukhra Themen wie Trauer, die Auflösung von Grenzen und die
Geschichte der Emanzipation von Frauen in Zentralasien. © Foto Diether von Goddenthow

In ihrer Videoinstallation verknüpft Saodat Ismailova Bild, Text und Klang zu einer mehrstimmigen Zeiterfahrung und matriarchalen Geschichte. Einer zentralasiatischen Legende nach verschwand eines Tages eine junge Frau und verwandelte sich in den Planeten Venus, den strahlenden Morgenstern, der Frauen noch heute Wünsche erfüllt. An der Schnittstelle von intimen persönlichen Erinnerungen und kollektivem historischen Gedächtnis berührt Zukhra Themen wie Trauer, die Auflösung von Grenzen und die Geschichte der Emanzipation von Frauen in Zentralasien. Auf traditionellen usbekischen Matten ruhend, sehen wir eine schlafende Frau, hören ihren Herzschlag und Klänge aus ihrer Vergangenheit. Das emblematische Bild der Schlafenden, der Träumenden, die allmählich verschwindet, eröffnet die Reise durch die künstlerischen Traumwelten des Incubation Pod.

Interaktive „Gebärmütter“ des Kollektivs Keiken

„Bet(a) Bodies“ sind künstliche Meta-Gebärmütter, die die Besucher, auf einer langen Bank liegend, anlegen können. Eine Erfahrung der dritten Art. © Foto Diether von Goddenthow
„Bet(a) Bodies“ sind künstliche Meta-Gebärmütter, die die Besucher, auf einer langen
Bank liegend, anlegen können. Eine Erfahrung der dritten Art. © Foto Diether von Goddenthow

Die interaktive Installation, die das Kollektiv Keiken eigens für den Incubation Pod gestaltet hat, kombiniert zwei immersive Arbeiten, die Besucher einladen, neue Wahrnehmungs- und Bewusstseinssphären zu erkunden: „Bet(a) Bodies“ sind künstliche Meta-Gebärmütter, die die Besucher, auf einer langen Bank liegend, anlegen können. Die Gebärmütter senden Klangfrequenzen und Vibrationen an den Körper aus. Diese stammen von Tierspezies wie Fledermäusen, Delfinen, Grillen und Fröschen, die über Ultraschall kommunizieren. Als eine Übung in Empathie sollen  die „Bet(a) Bodies“ animalische, instinktive und emotionale Gehirnbereiche aktivieren und  eine wie auch immer geartete Erweiterung des menschlichen Körpers ermöglichen, die uns mit dem Unbekannten verbinden können soll.

Aus dem Bällebad mit einer 360°-VR-Brille Welt erkunden

Im "Bällebad" mit VR-Brille die künstliche Welt neu entdeckten.  © Foto Diether von Goddenthow
Im „Bällebad“ mit VR-Brille die künstliche Welt neu entdeckten. © Foto Diether von Goddenthow

Die meditative Virtual-Reality-Erfahrung Taizōkai ist Teil von Keikens jüngstem Interesse an der Erkundung einer „protopischen“ Welt, die in einer radikal anderen Zeit und einem anderen Raum existiert. Die Besucher sind eingeladen, in einem Bällebad liegend und mit einer 360°-Brille in die Entstehungsgeschichte dieser sich ständig weiterentwickelnden protopischen Welt einzutauchen. Diese neue Welt kann eigenständig erkundet werden und die Umgebung eröffnet den Raum für Vorstellungen von einer Existenz, die anders ist, als all das, was wir über den Körper und unsere Gesellschaft wissen. Taizōkai ist die Fortführung von Keikens Forschungen zur Morphogenese – dem biologischen Prozess, durch den ein Organismus seine Form entwickelt – und deren Beziehung zu Bewusstsein, Spiritualität und der Vorstellung von zukünftigen Welten.

Schoot Echo’s Chamber  – Kognitionen in eigener Blase von Boogaert/Vander  – Weltpremiere

Boogaert/VanderSchoot Echo’s Chamber – Weltpremiere. © Foto Diether von Goddenthow
Boogaert/VanderSchoot Echo’s Chamber – Weltpremiere. © Foto Diether von Goddenthow

Körper schwingen und klingen. Selbst dann, wenn es still zu sein scheint. Weit entfernt von jenen leeren Echokammern, in denen Menschen von Algorithmen nur mit dem gefü ttert werden, was sie schon kennen und hören wollen, erforschen Boogaerdt/VanderSchoot (BVDS) „Echos Kammer“ als offenen, poetischen, mythologischen Raum der Begegnung und der Portale. Aus unterirdischen Pilzgeflechten erwächst hier ein Wesen, weder Mann n och Frau, weder Tier noch Pflanze: Pan, Actaeon, Dionysos, Osiris oder Grüner Mann – ein Wesen, das schon immer da gewesen ist und stets im Werden begriffen ist.

In ihrer eigens für den Incubation Pod entwickelten immersiven Rauminstallation, zelebrieren BVDS zusammen mit Klara Alexova meditative Live-Sound-Sessions und Klangbäder für das Publikum.

Neben der Installation Echo’s Chamber wird es an den folgenden Terminen Performances mit dem gleichnamigen Titel geben: 30. Juni, 20–23 Uhr; 1. Juli, 19–22 Uhr; 2. Juli, 16 Uhr; 7. Juli, 19, 22 Uhr; 8. Juli, 21, 23, 1 Uhr; 9. Juli, 16 Uhr

Tickets können für 20 Euro/ 15 Euro ermäßigt unter folgendem Link erworben werden: https://theaterderwelt.de/echos-chamber-performance-2/
Am 30. Juni ist die Performance im Rahmen der Eröffnung kostenlos.

Am 8. Juli, Nacht des Museums,  findet um 19 Uhr  im Museum Angewandte Kunst ein Szenografischer Salon mit den Künstlern von BvdS, Meiro Koizumi und Saeborg statt.

Zweites Obergeschoss im Museum Angewandte Kunst

Aya Momose Jokanaan

Der abgeschlagene Kopf von Johannes dem Täufer liegt auf dem Silbertablett. © Foto Diether von Goddenthow
Der abgeschlagene Kopf von Johannes dem Täufer liegt auf dem Silbertablett. © Foto Diether von Goddenthow

Der abgeschlagene Kopf von Johannes dem Täufer liegt auf dem Silbertablett, doch Salome fleht ihn ekstatisch an, sie anzuschauen. In ihrer Videoinstallation Jokanaan verarbeitet Aya Momose diese berühmte Opernszene: Während ein Mann seinen Mund und Körper zum intensiven Opernsoundtrack bewegt, werden diese Bewegungen mittels Motion -CaptureVerfahren digitalisiert und auf die computergenerierte Fantasiefigur einer Frau übertragen. In der Gegenüberstellung beider Körper und ihrer Gesten entsteht zeitweise die Illusion einer spannungsgeladenen Liebesbeziehung. Doch wo verorten sich hier die Emotionen?

Aya Momose Social Dance

Aya Momoses dokumentarische Video-Arbeit Social Dance. © Foto Diether von Goddenthow
Aya Momoses dokumentarische Video-Arbeit Social Dance. © Foto Diether von Goddenthow

Aya Momoses dokumentarische Video-Arbeit Social Dance verarbeitet die persönlichen Erfahrungen und Formen von Sprache einer tauben Tänzerin. Aufgebracht unterhält sich eine im Bett liegende Frau mit ihrem Ex-Partner. Worte sind nicht zu hören: Die Konversation wird in Gebärdensprache geführt. Es ist eine emotionale und bewegte Szene. Verständigungslücken und Missverständnisse entstehen. Dabei stehen die Hände als Sprachrohr und Spiegel innerster Gedanken und Gefühle im Mittelpunkt. Indem sie Intimität, Vertrauen und Akzeptanz vermitteln, können sie Beziehungen stärken.

Aya Momose Performing Acupuncture

Aya Momose taktile Therapie-Performance. 6 Besucher können jeweils teilhaben. © Foto Diether von Goddenthow
Aya Momose taktile Therapie-Performance. 6 Besucher können jeweils teilhaben. © Foto Diether von Goddenthow

Was wünschen oder stellen wir uns vor, wenn Akupunkturnadeln in unsere Körper eindringen? Im Incubation Pod zeigt Aya Momose eine taktile Therapie-Performance, in der Körper zur Bühne werden. Für jede Sitzung werden sechs Personen eingeladen, sich auf eine Liege zu legen und um die hundertfünfzig diagnostizierende Fragen zu beantworten. Währenddessen, performen ausgebildete Akupunkteur:innen die therapeutische Behandlung – ohne Worte, sondern mit taktiler Kommunikation durch Hände und Nadeln. Während im Zuge der COVID-19-Pandemie Körpernähe und Berührungen in vielen Teilen der Welt zum Tabu wurden, wagt die japanische Künstlerin mit dieser Performance die Kontaktaufnahme über die Akupunkturnadel. Dabei lotet sie die Grenzen zwischen Bewusstem und Unbewusstem, Schmerz und Vergnügen, Behandlung und Sinnlichkeit aus. Die Videoinstallation fängt diese performative Therapiesession in einer intimen Nahaufnahme ein und erlaubt dem Betrachter eine psychologische Erleichterung.

Die Performances finden an folgenden Terminen statt: 1. Juli, 14, 16, 18, 20, 22 Uhr; 2. Juli, 12, 14, 16 Uhr; 7. Juli, 16, 18, 20, 22 Uhr; 8. Juli, 14, 16, 18, 20, 22 Uhr; 9. Juli, 12, 14, 16 Uhr
Tickets können für 47 Euro/ 29 Euro ermäßigt unter folgendem Link erworben werden: https://theaterderwelt.de/performing-acupuncture-performance/

Meiro Koizumi Prometheus Unbound – Europapremiere
In der VR-Trilogie von Meiro Koizumi, wird der Mythos von Prometheus, der das Feuer vom Himmel stahl und es der Menschheit schenkte zum Ausgangspunkt für eine Erkundung der Spannungen zwischen Mensch und Technologie. Der zweite Teil greift Aischylos‘ Der entfesselte Prometheus auf, die Fortsetzung seines Stücks Der gefesselte Prometheus, von dem nur wenige Fragmente erhalten sind. Ob sich Prometheus mit Zeus versöhnt, ob und wie er befreit wird, bleibt ungewiss. Meiro Koizumi denkt die antiken Fragmente für den zweiten Teil seiner Prometheus-Trilogie weiter – als interaktive Performance für die pandemische Gegenwart. Menschliche Avatare, ihre Körper, ihr Geflüster und ihre (Alb-)Träume erfüllen den virtuellen und physischen Raum. Darin erklingen di e Stimmen junger Arbeitsmigrant:innen, die in Japan während der COVID-19-Pandemie festsaßen, gefangen im Ungewissen. Es sind diese menschlichen Paradoxien der Gegenwart, die Prometheus Unbound als „entfesselter Traum“ erfahrbar macht.

Metzlerpark, Museum Angewandte Kunst
Meiro Koizumi Prometheus the Fire-Bringer – Europapremiere Immer tiefer dringen Menschen mithilfe von Technologien in die Geheimnisse des Körpers vor. Auf den Spuren des antiken Prometheus-Mythos erkundet der Künstler Meiro Koizumi mit modernsten Medien die Grenzen des Erfahrbaren. Seine neueste performative Installation lädt dazu ein, sich in kleinen Inkubationskokons auf die Reise in einen unendlichen Wald zu begeben – eine Rückkehr zur Erde. Geleitet von der Stimme eines Kindes tauchen Besucher einzeln in eine virtuelle Realität ein, wo sich schließlich Tastsinn und Körperwahrnehmung verändern. Mit Prometheus the Fire-Bringer (Prometheus der Feuerbringer) vollendet Koizumi das letzte Kapitel seiner neofuturistischen Prometheus – VR-Trilogie und erschafft darin eine Zukunftsmythologie, in der sich Mensch, Technik und Natur ineinander auflösen.
Die Performance findet an folgenden Terminen im Metzlerpark am Museum Angewandte Kunst statt: 5. Juli, 16–19 Uhr; 6. Juli, 14–17 Uhr; 7. Juli, 16–22 Uhr; 8. Juli, 16–22 Uhr; 9. Juli, 11–14 Uhr Beginn alle 30 Min.
Tickets können für 10 Euro/ 8 Euro ermäßigt unter folgendem Link erworben werden: https://theaterderwelt.de/prometheus-the-fire-bringer/

Die Lange Nacht im Museum Angewandte Kunst
Am 8. Juli wird das Museum eine ganze Nacht lang geöffnet sein.

Aus Boogaert/VanderSchoot Echo’s Chamber – Weltpremiere. Im ersten Obergeschoss. © Foto Diether von Goddenthow
Aus Boogaert/VanderSchoot Echo’s Chamber – Weltpremiere. Im ersten Obergeschoss. © Foto Diether von Goddenthow

Von der Dämmerung bis zum Morgengrauen sind die Besucher:innen eingeladen, in einen Zustand zwischen Schlaf und Wachsein, Traum und Wirklichkeit, Krankheit und Heilung, Tod und Wiedergeburt einzutauchen. Die Werke der internationalen Künstler:innen, die während des Festivals im Museum Angewandte Kunst präsentiert werden, sind die ganze Nacht hindurch erfahrbar. Boogaert/VanderSchoot’s Echo’s Chamber wird mit einer Live-Sound-Session aktiviert und ein speziell kuratiertes Live-Programm begleitet durch die langen Stunden der Nacht. Zum Sonnenuntergang eröffnen Hanna Launikovich und Laura Waltz das nächtliche Geschehen mit ihrer Performance Spellbound. Diese immersive Klangerfahrung erforscht die transformative Kraft der Hexerei als feministische Praxis, die Heilung, Veränderung und die Rückgewinnung des eigenen Körpers in einer patriarchalischen Gesellschaft bedeuten kann. Ab Mitternacht verwandelt sich Die Werkstatt in eine träumerische Landschaft, in der ein umfangreiches Ambient-Musikprogramm stattfindet. Museum of No Art eröffnet diese Reise mit einem Live-Set mit Stimme, Sampler, Synthesizer, Klarinette und Effekten, gefolgt von den Sounds von Awkward Guest, Valeska und Zwist. Nach Sonnenaufgang startet der Tag mit Colonastics, einem Fitness-Workout der Choreographin Joana Tischkau. Für Getränke und Snacks wird die ganze Nacht über gesorgt sein.

  • 21.15 Uhr Spellbound (Performance) Hanna Launikovich & Laura Waltz Treffpunkt: Eingang Museum Angewandte Kunst
  • 22–24 Uhr Spellbound (Performance/Live-Set) Hanna Launikovich & Laura Waltz ITI Academy Space, Erdgeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 23 Uhr (extra Ticket erforderlich) Echo’s Chamber (Performance) Boogaerdt/VanderSchoot 1. Obergeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 24 Uhr Museum of No Art (Live Set) Die Werkstatt, Erdgeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 1 Uhr Awkward Guest (DJ Set) Die Werkstatt, Erdgeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 1 Uhr (extra Ticket erforderlich) Echo’s Chamber (Performance) Boogaerdt/VanderSchoot 1. Obergeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 2 Uhr Valeska (DJ Set) Die Werkstatt, Erdgeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 4 Uhr Zwist (DJ Set) via SoundCloud Die Werkstatt, Erdgeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 5.30 Uhr Colonastics (Workout/Performance) Joana Tischkau Foyer Museum Angewandte Kunst

Der Eintritt ist während der langen Nacht am 8. Juli ab 22.00 Uhr kostenfrei. Nur für die Performance Echo’s Chamber von Boogaerdt/VanderSchoot müssen Extratickets erworben werden.

Ort:
Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten ab dem 30. Juni 2023
Mo, geschlossen
Di, Do–Fr 12–18 Uhr
Mi 12–20 Uhr
Sa–So 10–18 Uhr
Sondertermine
30.6. 18–24 Uhr
1.7. 10–24 Uhr
7.7. 12–24 Uhr
8.7. 10–6 Uhr morgens am 9.7

Details zur Eröffnung und Programmkalender

Rheingau Musik Festival 2023: Besetzungsänderung: Sodi Braide spielt anstelle von Khatia Buniatishvili am 6.7.2023 in Ingelheim

Sodi Braide, Klavier © Rheingau Musik Festival
Sodi Braide, Klavier © Rheingau Musik Festival

Oestrich-Winkel, 29.06.2023 – Leider muss Khatia Buniatishvili ihren Konzertauftritt am 6. Juli in Ingelheim absagen. Die Pianistin hatte gehofft, beim diesjährigen Rheingau Musik Festival trotz der Geburt ihres ersten Kindes vor etwa einem Monat wieder auftreten zu können. Allerdings hat sie nun in Absprache mit ihren Ärzten schweren Herzens entschieden, mit ihrem Neugeborenen aktuell keine Flugreisen zu unternehmen und somit ihre kommenden Konzerte abzusagen.

Auf Empfehlung von Khatia Buniatishvili konnte mit dem Pianisten Sodi Braide kurzfristig ein Ersatz gefunden werden, der das Konzert mit gleichem Programm präsentieren wird. Der in England geborene Pianist und Dirigent nigerianischer Herkunft ist Preisträger renommierter Wettbewerbe und trat 2021 im Duo mit Khatia Buniatishvili beim 1. Galakonzert der Pariser Philharmonie auf. Daneben konzertiert er sowohl als Solist wie auch als Dirigent im In- und Ausland.

KONZERTTERMIN:
Donnerstag am 6.7. um 20:00 UHR
Ort: KING KULTUR- UND KONGRESSHALLE, INGELHEIM AM RHEIN

SODI BRAIDE & FRIENDS
MOHAMED HIBER, VIOLINE
IRÈNE DUVAL, VIOLINE
ADRIEN LA MARCA, VIOLA
EDGAR MOREAU, VIOLONCELLO
SODI BRAIDE, KLAVIER

Karten zu: 60 € | 45 € | 30 €
Kartenvorverkauf TRM-Tickets für Rhein-Main GmbH
0 67 23/ 60 21 70 (Montag – Freitag, 9.30 – 17 Uhr) | www.rheingau-musik-festival.de

Heute öffnet das Festival Theater der Welt in Frankfurt

logo-theater-der-weltDas bedeutendste internationale Theaterfestival Deutschlands ist nach fast 40 Jahren wieder in die Region Frankfurt Rhein-Main zurückgekehrt, und ab heute, 29. Juni bis 16. Juli 2023, bringt es faszinierende Theater-, Tanz-, Performance- und installative Kunstformate in die Rhein-Main-Region zwischen Frankfurt und Offenbach. Damit rücken nicht nur die beiden Austragungsorte näher zusammen, die sich als gemeinsamer Kulturraum präsentieren, sondern auch verschiedene Kunstgattungen- und Kunstformen, die in Austausch treten. Immer im Blick das Bewusstsein über die vielfältigen Krisen unserer Zeit, denen die japanische Festivalmacherin Chiaki Soma als erste außereuropäische Programmdirektorin mit dem Theater der Welt entgegensetzt, was die Kunst vermag: den Perspektivwechsel, den Wechsel zwischen Realität und Möglichkeitsform, eine Gegenwelt. An der Finanzierung des Festivals ‚Theater der Welt‘ beteiligt sich das Land Hessen gemeinsam mit dem Kulturfonds Frankfurt-RheinMain mit einer Million Euro

Die Eröffnung für alle mit Baby of Control, What are People For? findet heute, 29.Juni 2023, 18 Uhr bei freiem Eintritt im Hafen 2, Offenbach am Main, mit einer vielschichtigen, frischen, klangvoll blühenden Eröffnungsparty statt.

Details zur Eröffnung und Programmkalender

UGO RONDINONE. SUNRISE. EAST. – Stonehenge im Städelgarten Frankfurt

Ein Hauch von Stonehenge umweht ab dem 28. Juni 2023 den Städelgarten in Frankfurt. Es sind groteske Wesen, die das Publikum ab dem Sommer im Städel Garten empfangen. Der Schweizer Konzept- und Installationskünstler Ugo Rondinone (geb. 1964) verwandelt den markanten Hügel über den Gartenhallen in eine sonderbare Landschaft. © Foto Diether von Goddenthow
Ein Hauch von Stonehenge umweht ab dem 28. Juni 2023 den Städelgarten in Frankfurt. Es sind groteske Wesen, die das Publikum ab dem Sommer im Städel Garten empfangen. Der Schweizer Konzept- und Installationskünstler Ugo Rondinone (geb. 1964) verwandelt den markanten Hügel über den Gartenhallen in eine sonderbare Landschaft. © Foto Diether von Goddenthow

Von ihrer kreisförmigen Anordnung  her betrachtet, atmen Ugo Rondinones 12 im Jahreszyklus aufgestellten Skulpturen der Serie „sunrise.east“ einen Hauch von Stonehenge in England. Sie können bis zum 5. November 2023 im Städelgarten bei freiem Eintritt besichtigt werden. In Stonehenge hatten sich vor einer Woche tausende Fans an einem großen Kreis aus ehemals 30 stehenden Megalith-Quadern getroffen, um die Sommer-Sonnenwende zu feiern. Sie wollten vor dieser  jungsteinzeitlichen mystisch anmutenden Kulisse einmal mehr ihre Alleingebundenheit in Natur und Gezeiten  erfahren. Auch die archaisch anmutenden Kopf-Skulpturen des Schweizer Konzept- und Installationskünstler Ugo Rondinone (*1964)  laden geradezu ein, sich auf spielerische Weise einzulassen auf die vielen  Grundfragen zum Menschsein, zur Dualität von Natur und Kultur und zu  individuellen und universellen Auffassungen von Zeit.

Am schönsten, wenn man in diesen Dimensionen überhaupt werten darf, finden die Besucher die Skulptur mit dem Namen Mai von Ugo Rondione aus der Serie SUNRISE. EAST. © Foto Diether von Goddenthow
Am schönsten, wenn man in diesen Dimensionen überhaupt werten darf, finden die Besucher die Skulptur mit dem Namen Mai von Ugo Rondione aus der Serie SUNRISE. EAST. © Foto Diether von Goddenthow

Rondinone nähert sich dem Phänomen Zeit über ein zentrales wie simples Konzept der zyklischen Zeiterfassung, symbolisiert durch seine zwölfteilige Werkgruppe sunrise. east.: Er weist jedem der im Kreis angeordneten Köpfe namentlich einen Monat des Jahres zu: von sunrise. east. january über sunrise. east. july bis zu sunrise. east. december. Natürlichkeit und Künstlichkeit lässt Rondinone in den Figuren miteinander verschmelzen. Aus Aluminium gegossen, simuliert ihre silberne Farbe Tau, der sich am Morgen bildet und durch das Licht belebt wird. Auf der Oberfläche der Skulpturen werden auch Rondinones Fingerabdrücke sichtbar, die an den mehrteiligen Herstellungsprozess erinnern: Rondinone modellierte jeden einzelnen Kopf mit Ton auf einem Styroporkern. Die Betonsockel, auf denen die Werke stehen, sind Abgüsse von verwittertem Scheunenholz. Die Maserung des Holzes ist im Beton erkennbar. sunrise. east. greift Rondinones wiederkehrendes Motiv der Maske auf und setzt auch Assoziationen zu Totems in archaischen Kulturen frei, beispielsweise die monumentalen Moai-Steinköpfe der polynesischen Osterinsel. Trotz ihres mythischen Eindrucks haftet Rondinones Köpfen aus Aluminium eine karikaturistische Note an, die sich auf die innere Welt der Besucher bezieht, an ihre Emotionen appelliert und die Skulpturen in der Gegenwart verortet.

Mutig blickt eine Besucherin in den Monsterschlund aus Spaß am Geisterbahngrusel-Flair, oder  auf der Suche nach ihren archaischen Wurzeln oder der verlorenen Zeit oder, oder, oder.?  Rondinones Figuren regen auf und an!© Foto Diether von Goddenthow
Mutig blickt eine Besucherin in den Monsterschlund aus Spaß am Geisterbahngrusel-Flair, oder auf der Suche nach ihren archaischen Wurzeln oder der verlorenen Zeit oder, oder, oder.? Rondinones Figuren regen auf und an!© Foto Diether von Goddenthow

Besucher werden im Städel-Garten von Rondiones von den Hinterköpfen seiner in den Kreis hineinschauenden, grotesken Wesen empfangen und entdecken, wie Ugo Rondinone den markanten Hügel über den Gartenhallen in eine sonderbare Landschaft verwandelt hat. In der Werkgruppe sunrise. east. (2005) ordnet Rondinone jedem Monat einen Kopf mit charakteristischen und gleichsam stark reduzierten Gesichtszügen zu. Überlebensgroß und in silbern glänzendem Aluminium sind die klobigen, zwei Meter hohen Skulpturenköpfe auf ihre Mimik reduziert: Mit aufgerissenen Mündern blicken sie aus kleinen Augen von freundlich naiv über skeptisch und überrascht bis hin zu schaudererregend. Sie lösen die unterschiedlichsten Assoziationen aus, lassen an rituelle Masken und Geister, aber auch an die Bildsprache von Comics, Emoticons oder Memes denken. Die Besucher des Städel Gartens sind eingeladen, allen zwölf Wesen – und damit allen Monaten – von Angesicht zu Angesicht zu begegnen und die unterschiedlichen Freuden, Widrigkeiten und Emotionen eines ganzen Jahres im Schnelldurchlauf zu erleben.

Ugo Rondione Skulpturen zwischen Humor und Horror aus der Serie SUNRISE. EAST. © Foto Diether von Goddenthow
Ugo Rondione Skulpturen zwischen Humor und Horror aus der Serie
SUNRISE. EAST. © Foto Diether von Goddenthow

Ugo Rondinones Schaffen umfasst neben der Skulptur unterschiedliche Medien wie Malerei, Video und Installation. Besondere Bekanntheit erlangte der Künstler durch seine Arbeiten im öffentlichen Raum, die er seit den 1990er-Jahren kreiert. Im Sinne einer „Kunst für alle“ möchte er mit seinen charakteristischen Skulpturen im Außenraum ein breites Publikum erreichen. In seinen poetischen und konzeptuellen Arbeiten thematisiert Rondinone die Widersprüche des Lebens und schafft einen Dialog zwischen Künstlichkeit und Natur, Kultur und Gesellschaft sowie Ewigkeit und Vergänglichkeit.

Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums, und ein großer Fan von Rondione, sagte beim Presserundgang „Die Werke des Künstlers Ugo Rondinone berühren und sprechen jeden an. Seine Skulpturen wurden bereits in Städten wie Paris, New York, Rom, Miami und sogar in der Wüste Nevadas präsentiert. Es ist eine wahre Freude, dass wir nun auch Werke im Städel Garten – mitten in Frankfurt – zeigen können. Der Städel Garten ist der erste Sammlungsraum des Museums. Rondinones Arbeiten fügen sich darin hervorragend ein, denn sie unterstreichen unseren Ansatz, Kunst uneingeschränkt für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
Die Kuratorin Svenja Grosser, stellvertretende Leiterin Sammlung Gegenwartskunst, Städel Museum, erleutert, dass Rondione „mit seiner klaren formalästhetischen Bildsprache  reduzierte Formen, Elemente und Schriftzüge zu Kunstwerken erhebt. Dabei arbeitet er in wiederkehrenden Serien, die er stetig, über Jahrzehnte hinweg weiterentwickelt und zu denen auch sunrise. east. gehört. Sie sind eine Einladung an den Betrachter, kurz im Treiben des Alltags innezuhalten.“

Viele Ideen und Ansätze Rondinones zur Verbindung von Natur, Mythologie und Alltagsmomenten erwiesen sich als prägend für nachfolgende Künstlergenerationen. Während sich die Bildhauerei der 2000er-Jahre durch eine explizite Künstlichkeit auszeichnet, besinnt sich Rondinone in seiner Werkgruppe der Masken bereits seit 2003 auf klassische Materialien wie Ton und Bronze. Mit einer archaischen Form und einer Haptik, die den Werkprozess offenlegt, übersetzt er Phänomene der Kultur- und Kunstgeschichte in das 21. Jahrhundert: So entsteht eine singuläre und meditative Bildsprache, die in aktuellen künstlerischen Positionen nachzuklingen scheint.

Der Schweizer Konzept- und Installationskünstler Ugo Rondinone (*1964) verwandelt den markanten Hügel über den Gartenhallen in eine sonderbare Landschaft. In der Werkgruppe sunrise. east. (2005) ordnet Rondinone jedem Monat einen Kopf mit charakteristischen und gleichsam stark reduzierten Gesichtszügen zu.© Foto Diether von Goddenthow
Der Schweizer Konzept- und Installationskünstler Ugo Rondinone (*1964) verwandelt den markanten Hügel über den Gartenhallen in eine sonderbare Landschaft. In der Werkgruppe sunrise. east. (2005) ordnet Rondinone jedem Monat einen Kopf mit charakteristischen und gleichsam stark reduzierten Gesichtszügen zu.© Foto Diether von Goddenthow

Ugo Rondinone wurde 1964 in Brunnen, Schweiz, geboren. Er studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien, bevor er 1997 nach New York zog, wo er bis heute lebt und arbeitet. Seine Werke wurden u. a. präsentiert in Einzelausstellungen im Storm King Art Center, New York (2023); im Musée d’Art et d’Histoire, Genf (2023); in der Schirn Kunsthalle, Frankfurt (2022); im Tamayo Museum, Mexiko-Stadt (2022); im Petit Palais, Paris (2022); in der Scuola Grande San Giovanni Evangelista di Venezia, Venedig (2022); im Belvedere, Wien (2021); im Berkeley Art Museum, Berkeley (2017); im Contemporary Arts Center Cincinnati, Cincinnati (2017); im Bass Museum of Art, Miami (2017); im Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam (2016); im MACRO, Rom (2016); im Carré d’Art, Nîmes (2016); im Palais de Tokyo, Paris (2015); in der Secession, Wien (2015); im Rockbund Art Museum, Shanghai (2014); im Art Institute of Chicago, Chicago (2013); in der Whitechapel Gallery, London (2006) und im Centre Georges Pompidou, Paris (2003). Im Jahr 2007 vertrat Ugo Rondinone die Schweiz auf der 52. Biennale von Venedig.

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

UGO RONDINONE. SUNRISE. EAST. vom 28. Juni bis 5. November 2023
Kuratorin: Svenja Grosser (Stellvertretende Leiterin Sammlung Gegenwartskunst, Städel Museum)
Ort: Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main
Information: staedelmuseum.de
Besucherservice: +49(0)69-605098-200, info@staedelmuseum.de
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, Sa, So + Feiertage 10.00–18.00 Uhr, Do 10.00–21.00 Uhr
Sonderöffnungszeiten: Aktuelle Informationen zu besonderen Öffnungszeiten unter staedelmuseum.de

Die Ausstellung „Zukunft Innenstadt“ des Deutschen Architekturmuseums eröffnet am 7. Juli auf dem Mainkai

Skizze der Module zur Ausstellung Zukunft der Innenstadt, Copyright: Deutsches Architekturmuseum
Skizze der Module zur Ausstellung Zukunft der Innenstadt, Copyright: Deutsches Architekturmuseum

ffm. Von Samstag, 7., bis Sonntag, 30. Juli, zieht das Deutsche Architekturmuseum (DAM) mit einer Ausstellung in den Frankfurter Stadtraum und wird Teil des „Sommer am Main“-Programms auf dem Mainkai.

Was braucht eine Stadt, in der sich alle wohlfühlen? Diese Frage stellt sich die Politik in Brüssel, Berlin und Frankfurt. Mit der „Neuen Leipzig Charta“, dem Programm „Post-Corona-Stadt“ und dem „Integrierten Stadtentwicklungskonzept Frankfurt 2030+“ werden auf unterschiedlichen Ebenen Vorschläge erarbeitet. Aber die Stadt, in der sich alle wohlfühlen, von der Theorie in die Praxis überführen, müssen wir alle gemeinsam!

In den vergangenen zwei Jahren fanden zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen in Frankfurt wie zum Beispiel die Stadtraum-Experimente „Sommer am Main“ und „Wohnzimmer Hauptwache“ statt. Die Ausstellung stellt einige dieser Experimente sowie weitere Konzepte und Partner vor, die auf unterschiedliche Weise an dem gemeinsamen Ziel arbeiten.

Wer sind die Akteurinnen und Akteure, die hier neue Wege erproben? Was wurde in den vergangenen Jahren geschaffen? Was passiert aktuell und wie kann man sich einbringen? Die Ausstellung „Zukunft Innenstadt“ stellt sich diesen Fragen und ist dabei selbst Teil der Experimente, denn sie bringt das Museum auf die Straße. Sie wird im Juli auf dem Mainkai und vom 11. bis 30. August auf der Hauptwache Station machen.

Am Freitag, 7. Juli, um 15 Uhr eröffnet Marcus Gwechenberger, Dezernent für Planen und Wohnen, die Ausstellung „Zukunft Innenstadt“ auf dem Mainkai östlich des Historischen Museums.

Im anschließenden „Zukunft Innenstadt Talk“ diskutieren Frankfurter Projektbeteiligte über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse.

Es diskutieren: Andrea Schwappach vom Stadtplanungsamt, Heiko Nickel, Dezernat für Mobilität und Gesundheit, Jan Schlesinger, Wirtschaftsförderung, Eduard Singer, City- und Stadtteilmarketing sowie Stefan Weil und Jonathan Radetz, Making Frankfurt mit Andrea Jürges, stellvertretende Direktorin des DAM.

Das Ausstellungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik und von der Stadt Frankfurt am Main gefördert.

Schreiben ohne Namen? Schriftstellerinnen um 1800. Gespräch und Lesung. 4.7.2023

Mit Aquarell-Zeichnungen visualisierte Ottilie von Goethe ihrer Vorstellungen von ihren Charakter-Anteilen. Die hier hochvergrößerten Aquarelle hatte sie in ihrem Buch "Allerlei" eingefügt. © Foto Diether von Goddenthow
Mit Aquarell-Zeichnungen visualisierte Ottilie von Goethe ihrer Vorstellungen von ihren Charakter-Anteilen. Die hier hochvergrößerten Aquarelle hatte sie in ihrem Buch „Allerlei“ eingefügt. © Foto Diether von Goddenthow

Begleitend zur Ausstellung „Mut zum Chaos – Ottilie von Goethe und die Welt der Romantik“ lädt das Freie Deutsche Hochstift  am Dienstag, 4. Juli 2023, 19 Uhr, ein zum Gespräch „Schreiben ohne Namen? Schriftstellerinnen um 1800″ mit Francesca Fabbri und Martina Wernli sowie Barbara Englert (Lesung) in den Arkadensaal ein.

 „Doch ich will mich dir nicht nennen“, schrieb Ottilie von Goethe in einem Gedicht. Wie stand es um die Publikationsmöglichkeiten von Autorinnen um 1800? Sophie La Roches ‚Fräulein von Sternheim‘ (1771) wurde von ihrem Vetter Christoph Martin Wieland herausgegeben, Dorothea Veit-Schlegels Roman ‚Florentin‘ (1801) erschien unter dem Namen ihres Mannes Friedrich Schlegel und Karoline von Günderrode nutzte das Pseudonym Tian, das einen männlichen Autor suggerierte. Welche Rolle spielte in solchen Zeiten Ottilie von Goethe und die von ihr von 1829 bis 1831 herausgegebene Zeitschrift ‚Chaos‘, die die Redeordnungen der Zeit programmatisch unterlief?

 Dr. Francesca Fabbri hat die Ausstellung ‚Mut zum Chaos. Ottilie von Goethe und die Welt der Romantik‘ kuratiert. PD Dr. Martina Wernli ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie forscht und publiziert u. a. zu den Schriftstellerinnen der Romantik. Die Schauspielerin Barbara Englert liest ausgewählte Texte.

 Eintritt
8 € / 4 € für Mitglieder des Freien Deutschen Hochstifts

Informationen
www.freies-deutsches-hochstift.de

ESWE Verkehr und Hochschule RheinMain kooperieren

(v.li.)  Marion Hebding (Geschäftsführerin ESWE Verkehr), Teresa Dinges (Leitung Personalentwicklung ESWE Verkehr), Prof. Dr. Eva Waller (Präsidentin der Hochschule RheinMain) und Jan Görnemann (Geschäftsführer ESWE Verkehr). © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain
(v.li.) Marion Hebding (Geschäftsführerin ESWE Verkehr), Teresa Dinges (Leitung Personalentwicklung ESWE Verkehr), Prof. Dr. Eva Waller (Präsidentin der Hochschule RheinMain) und Jan Görnemann (Geschäftsführer ESWE Verkehr). © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Die Hochschule RheinMain (HSRM) und die Wiesbadener ESWE Verkehrsgesellschaft arbeiten im Bereich Mobilitätsmanagement in Lehre, Forschung und Transfer zukünftig noch enger zusammen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde diese Woche unterzeichnet.

„Ich freue mich sehr über die Kooperationsvereinbarung mit ESWE Verkehr. Unseren Studierenden des Bachelorstudiengangs Mobilitätsmanagement und des Masterstudiengangs Nachhaltige Mobilität können wir damit praxisbezogene Lerninhalte aus den Bereichen des Öffentlichen Verkehrs und der Öffentlichen Mobilität auf abwechslungsreiche Art und Weise an konkreten und realen Beispielen am Hochschulstandort noch besser vermitteln“, sagt Prof. Dr. Eva Waller, Präsidentin der Hochschule RheinMain. Die Zusammenarbeit im Bereich der Lehre realisiert sich beispielsweise durch Impulse und Vorträge von ESWE Verkehr in Lehrveranstaltungen sowie in der gemeinsamen Durchführung studentischer Projekte und Arbeiten, mit Themen zu Öffentlichem Verkehr und Öffentlicher Mobilität in Wiesbaden.

Zusammenarbeit auch im Bereich Forschung und Transfer
Darüber hinaus arbeiten die HSRM und ESWE Verkehr im Bereich Forschung und Transfer mit dem Ziel zusammen, einander aktuelles Wissen und relevante Entwicklungen zu vermitteln und gemeinsam neues Wissen und neue Kenntnisse zu generieren. Hier wollen sich die Partnerinnen über aktuelle Frage- und Problemstellungen im Mobilitätskontext und deren Lösungsansätze austauschen. Gegebenenfalls sollen für konkrete Themen praxisbezogene Forschungsprojekte gemeinsam entwickelt und damit geeignete Förderprogramme angesprochen werden.

Der technische Geschäftsführer von ESWE Verkehr, Jan Görnemann, freut sich ebenfalls sehr über die Zusammenarbeit: „Die Bedeutung eines guten ÖPNV wird für unsere Gesellschaft immer größer. Klimaziele und Verkehrswende sind keine leeren Worthülsen. Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam Fachkräfte entwickeln, die mit Know-how, Leidenschaft und Spaß an Mobilitätsthemen arbeiten. Vom engen Schulterschluss aus Theorie und Praxis profitieren alle: Die Studierenden, die Hochschule RheinMain und ESWE Verkehr.“

Und die kaufmännische Geschäftsführerin von ESWE Verkehr, Marion Hebding, ergänzt: „Bereits heute sind Absolventinnen und Absolventen der Hochschule RheinMain als erfolgreiche Fachkräfte für ESWE Verkehr tätig. Im Rahmen der Zusammenarbeit wollen wir uns daher auch als attraktiver und innovativer Arbeitgeber empfehlen. Die Kooperation hat daher auch für uns eine große Bedeutung.“

Über ESWE Verkehr
ESWE Verkehr ist das kommunale Verkehrsunternehmen der Landeshauptstadt Wiesbaden. Über 1.100 Mitarbeitende sorgen täglich dafür, dass die Fahrgäste ihre Ziele erreichen. Im Jahr 2022 konnte ESWE Verkehr rund 55 Millionen Fahrgäste befördern. Zum großen und innovativen Fuhrpark zählen unter anderem 120 Batteriebusse. Dies ist eine der größten lokal emissionsfreien Busflotten Deutschlands. In der betriebseigenen Fahrschule sowie in der Verwaltung bildet ESWE Verkehr die Fachkräfte von morgen selbst aus. Der Wiesbadener Mobilitätsdienstleister zählt daher zu den spannendsten Verkehrsunternehmen im Rhein-Main-Gebiet: nachhaltig, wertschätzend, innovativ. Mehr auf www.eswe-verkehr.de
Die Hochschule RheinMain

Über 70 Studienangebote an zwei Studienorten mit einem internationalen Netzwerk – das ist die Hochschule RheinMain. Rund 12.300 Studierende studieren in den Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen, Design Informatik Medien, Sozialwesen und Wiesbaden Business School in Wiesbaden sowie im Fachbereich Ingenieurwissenschaften in Rüsselsheim am Main. Neben der praxisorientierten Lehre ist die Hochschule RheinMain anerkannt für ihre anwendungsbezogene Forschung.

Tag der offenen Uni Mainz am 5. Juli 2023 – Entscheidungshilfen und Führungen für Studieninteressenten

logo-tag-der-offenen-uni-mainzCampusführungen und Aktionen, Beratungsangebote und Veranstaltungen geben am 5. Juli 2023 einen ersten Einblick in das Studium an der JGU

Von der Ägyptologie bis zur Zahnmedizin – Studieninteressierte können sich am Tag der offenen Uni der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) am Mittwoch, 5. Juli 2023, über mehr als 290 Studiengänge umfassend informieren. Alle Fächer der JGU bieten hierzu ein umfangreiches Programm an: Bei Einführungsveranstaltungen, Vorträgen und Vorlesungen, bei Infomessen und Foren, bei Übungen und Experimenten sowie Führungen und Aktionen können sich die erwarteten rund 8.000 Schülerinnen und Schüler für einen Tag wie Studierende der größten Universität in Rheinland-Pfalz fühlen. Ein zentraler Veranstaltungsort ist der Forumsplatz. Neben Pavillons und Foodtrucks steht hier die Hauptbühne. Auf dem Programm stehen Talks rund um Studium und Studileben im schönen Mainz. Hier gibt es Tipps zur Studienwahl und Erfahrungsberichte, wie es nach dem Studium weitergehen kann. Ein Programm-Highlight ist der Auftritt von Mirko Drotschmann – „MrWissen2go“– der von seinem Weg zum erfolgreichen YouTuber berichtet.

Was bedeutet es an einer Universität zu studieren? Wie unterscheiden sich verschiedene Fächer mit Blick auf vielfältige Entwicklungs- und Berufschancen? Was heißt es eigentlich, nicht nur zu lernen, sondern auch zu forschen? „Mit unserem Tag der offenen Uni möchten wir den Schülerinnen und Schülern helfen, möglichst viele Ideen, Informationen und Erfahrungen für ihre Studienentscheidung zu gewinnen. So können sie hier die vielfältigen Fächer und die Menschen, die sie lehren, aus nächster Nähe kennenlernen“, erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Georg Krausch. „Ich wünsche dabei jeder und jedem einzelnen, einen Studiengang oder ein Fach zu finden, das sie begeistert, das sie geistig fordert und damit voranbringt. Der Tag der offenen Uni bietet die Möglichkeit herauszufinden, welches Fach das sein könnte.“ Der reguläre Universitätsbetrieb läuft am Tag der offenen Uni normal weiter. Das gibt den Studieninteressierten die Chance, auch die üblichen Lehrveranstaltungen zu besuchen und so den Uni-Alltag hautnah kennenzulernen. Dozentinnen und Dozenten, Studierende und Alumni bieten zudem Einblicke in ihre Fächer und beantworten Fragen.

Campusleben: Gemeinsam lernen und forschen, Kulturen kennen- und verstehen lernen

 

Auch jenseits von Forschung und Lehre ist das Angebot für Studierende auf dem Gutenberg-Campus vielfältig. Fast all ihre Einrichtungen vereint die JGU auf einem Campus – und das in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Hier befinden sich neben Lehr- und Forschungsgebäuden

auch Studierendenwohnheime und Kitas, Sportstätten, Einkaufsmöglichkeiten und Cafés. Kunst und Sport, Musik, Film und Theater, Vorträge und Ausstellungen machen den Gutenberg-Campus zum Ort lebendiger akademischer Kultur und Freizeitgestaltung. „Während des Tags der offenen Uni sollen die Schülerinnen und Schüler auch ausprobieren, wie es sich anfühlt, Studentin oder Student unserer Universität zu sein. Denn unser Campus ist ausgesprochen vielfältig und lebendig. Hier treffen tagtäglich Studierende und Lehrende aus rund 120 Nationen der Erde in ganz unterschiedlichen Fächern und Kontexten zusammen, um gemeinsam zu lernen und zu forschen – und ab und an auch, um gemeinsam zu feiern“, so Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident für Studium und Lehre der JGU. „Diese besondere Atmosphäre des Miteinanders und der internationalen Begegnung möchten wir für die Schülerinnen und Schüler beim Tag der offenen Uni 2023 erlebbar machen.“

 Mit rund 30.000 Studierenden gehört die JGU zu den großen Universitäten Deutschlands. Als Volluniversität vereint sie nahezu das gesamte Fächerspektrum unter ihrem Dach: von den Geistes- über die Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften hin zu den Naturwissenschaften, der Medizin und Zahnmedizin sowie Kunst und Musik, Sport, Theologie, Dolmetschen und Übersetzen. Mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Technischen Universität Darmstadt bildet die Johannes Gutenberg-Universität Mainz die strategische Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU). Mit ihren mehr als 100.000 Studierenden und rund 1.500 Professuren kooperieren die drei benachbarten Hochschulen eng in Forschung, Studium und Lehre. Als führende Universität in der europäischen Hochschulallianz FORTHEM bietet die JGU ihren Studierenden einen weiten Entwicklungshorizont über Fächer- und Ländergrenzen hinweg.

 Alle Infos zum Tag der offenen Uni sind unter http://www.studium.uni-mainz.de/tdot/, der Lageplan unter https://www.studium.uni-mainz.de/files/2023/06/JGU_Lageplan_TdoT.jpg zu finden.

Boehringer-Ingelheim-Preis 2023 für herausragende Forschungsarbeiten zu Parkinson und Leukämie

Dr. Mandy Beyer (l.) und Dr. Dr. Damian Herz (r.) erhalten für ihre exzellenten Forschungsarbeiten den Boehringer-Ingelheim-Preis 2023. © Universitätsmedizin Mainz/ Peter Pulkowski
Dr. Mandy Beyer (l.) und Dr. Dr. Damian Herz (r.) erhalten für ihre exzellenten Forschungsarbeiten den Boehringer-Ingelheim-Preis 2023. © Universitätsmedizin Mainz/ Peter Pulkowski

Nachwuchsforschende der Universitätsmedizin Mainz ausgezeichnet

(Mainz, 27. Juni 2023, nh) Dr. Mandy Beyer und Dr. Dr. Damian Herz erhalten den diesjährigen Boehringer-Ingelheim-Preis für ihre exzellenten Forschungsarbeiten: Dr. Beyer vom Institut für Toxikologie entwickelte einen innovativen Therapieansatz zur Behandlung bösartiger Leukämien. Dr. Dr. Herz von der Klinik und Poliklinik für Neurologie entdeckte einen neuen Ansatz zur besseren Tiefenhirnstimulation zur Behandlung von Parkinson. Der Boehringer-Ingelheim-Preis ist mit 30.000 Euro dotiert und geht zu gleichen Teilen an die beiden Nachwuchsforschenden.

„Ich freue mich sehr, dass der Boehringer-Ingelheim-Preis seit über 50 Jahren unsere Nachwuchsforschenden fördert und motiviert. Die Arbeiten der in diesem Jahr Ausgezeichneten verdeutlichen, dass die Universitätsmedizin Mainz unter anderem in den Bereichen Tumorforschung und Neurowissenschaften herausragende Nachwuchsarbeit leistet und so Spitzenmedizin vorantreibt“, betonte der Wissenschaftliche Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann.

„Sowohl Parkinson als auch Leukämie verursachen großes Leid. Als gemeinnützige Stiftung freuen wir uns daher sehr, die Forschung an so wichtigen Themen zu unterstützen. Mit ihren Programmen fördert die Boehringer Ingelheim Stiftung hervorragende Forschung von Menschen, die mit ihrer Kreativität und ihrem Enthusiasmus den wissenschaftlichen Fortschritt vorantreiben. Daher würdigen wir das Engagement und die exzellenten Leistungen von Dr. Mandy Beyer und Dr. Dr. Damian Herz mit dem Boehringer-Ingelheim-Preis 2023“, ergänzt Christoph Boehringer, Vorsitzender des Vorstands der Boehringer Ingelheim Stiftung.

Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung berichtet Dr. Beyer über ihre Forschung im Bereich theoretischer Medizin zur akuten myeloischen Leukämie und Dr. Dr. Herz über seine Forschung in der klinischen Medizin über die Tiefenhirnstimulation bei Parkinsonerkrankungen. Den Festvortrag „Vom Verständnis der Immunologie zur Therapie der Multiplen Sklerose“ hielt Univ.-Prof. Dr. Dr. Sven Meuth, Direktor der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Düsseldorf.

Mit dem Boehringer-Ingelheim-Preis zeichnet die Boehringer Ingelheim Stiftung aufstrebende wissenschaftliche Talente der Universitätsmedizin Mainz für exzellente wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen und klinischen Medizin aus. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert und wird seit 1969 jährlich vergeben. Seit 1995 wird er von der Boehringer Ingelheim Stiftung dotiert.

Einzelheiten zur Arbeit von Dr. Mandy Beyer:
Dr. Mandy Beyer, Wissenschaftlerin am Institut für Toxikologie der Universitätsmedizin Mainz, erhält den Boehringer-Ingelheim-Preis 2023 im Bereich theoretische Medizin für ihre in der Fachzeitschrift „Cell Chemical Biology“ veröffentlichte Forschungsarbeit “Identification of a highly efficient dual type I/II FMS-like tyrosine kinase inhibitor that disrupts the growth of leukemic cells“. Im Rahmen dieser Arbeit ist es Beyer gelungen, einen neuen Wirkstoff zu entwickeln, der dazu beitragen kann, eine schwer behandelbare Form der zweithäufigsten Form von Blutkrebs bei Erwachsenen, der akuten myeloischen Leukämie (AML), besser zu therapieren.

Bei Menschen mit AML ist in über 30 Prozent der Fälle das Protein FLT3 mutiert. Diese Mutationen führen dazu, dass Blutzellen sich nicht zu reifen Zellen weiterentwickeln. Reife Blutzellen haben jedoch lebenswichtige Funktionen, wie beispielsweise den Sauerstofftransport und die Blutgerinnung. Ein weiteres Problem bei AML: Die unreifen Blutzellen können sich ungebremst teilen und so gesunde Blutzellen verdrängen. Ohne Behandlung kann der Mangel an funktionsfähigen Blutzellen in wenigen Wochen zum Tod führen.

Die bisher gegen AML eingesetzten Medikamente zielen darauf ab, die Funktion des mutierten FLT3-Proteins zu hemmen. Jedoch können Blutkrebszellen Resistenzen gegen diese Medikamente entwickeln. Gegen solch resistente Zellen gibt es zwar bereits Medikamente, allerdings können diese schwere Nebenwirkungen verursachen.

In ihrer Arbeit hat Dr. Beyer erfolgreich den innovativen Wirkstoff „Marbotinib“ identifiziert und getestet, der nicht nur primär mutiertes FLT3, sondern auch resistente Leukämiezellen mit sekundär mutiertem FLT3 hemmt, ohne dabei gesunde Zellen zu schädigen. In der vorklinischen Testphase hat die Therapie mit Marbotinib bewirkt, dass die an Leukämie erkrankten Tiere deutlich länger überlebten. Wichtige Organe wie Leber, Lunge, Herz und Niere wurden dabei nicht beeinträchtigt.

Dr. Mandy Beyer hat ihre Arbeit unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Oliver Krämer, Institut für Toxikologie der Universitätsmedizin Mainz, mit pharmazeutischen Chemiker:innen der Universität Regensburg, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Universitätsklinikum Jena erstellt.


Originalpublikation:
Beyer M., Henninger S.J., Haehnel P.S., Mustafa A.M., Gurdal E., Schubert B., Christmann M., Sellmer A., Mahboobi S., Drube S., Sippl W., Kindler T., Krämer O.H. Identification of a highly efficient dual type I/II FMS-like tyrosine kinase inhibitor that disrupts the growth of leukemic cells. Cell Chem. Biol. 2022 Mar 17; 29(3):398-411.e4.
DOI: 10.1016/j.chembiol.2021.10.011

Einzelheiten zur Arbeit von Dr. Dr. Damian Herz:

Dr. Dr. Damian Herz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz, erhält den Boehringer-Ingelheim-Preis 2023 im Bereich klinische Medizin für seine Arbeit: „Dynamic control of decision and movement speed in the human basal ganglia”, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Nature Communications“.

Herz hat eine wesentliche neue Erkenntnis zur Funktionsweise des Gehirns gewonnen, mit der die Behandlung für Parkinson verbessert werden kann: Er hat herausgefunden, dass der sogenannte Nucleus subthalamicus, ein Nervenkern im Stammhirn, sowohl die Geschwindigkeit reguliert, mit der Bewegungen ausgeführt werden, als auch die Geschwindigkeit von Prozessen der Entscheidungsfindung. Diese Regulierung erfolgt für beide Prozesse unabhängig voneinander.

Das Parkinson Syndrom ist die am schnellsten zunehmende neurologische Erkrankung und betrifft rund sechs Millionen Menschen weltweit. Zu den typischen Symptomen zählen motorische Störungen wie beispielsweise verlangsamte Bewegungen. Ein etabliertes Therapieverfahren dieser Bewegungseinschränkungen ist die Tiefenhirnstimulation, kurz THS. Bei der umgangssprachlich auch als Hirnschrittmacher bezeichneten Behandlungsform wird der Nucleus subthalamicus in den Basalganglien des Gehirns elektrisch stimuliert, um insbesondere die Bewegungsgeschwindigkeit zu verbessern. Der Nachteil: Bei einigen so behandelten Menschen kommt es durch die Stimulation des Hirnnervenkerns gleichzeitig zu einer unerwünschten Beschleunigung der Entscheidungsfindung.

Herz und seine Forschungskolleg:innen haben mit ihrer neuen Erkenntnis  zur Funktion des Nucleus subthalamicus ein verbessertes THS-Verfahren entwickelt. Bei dieser neuen Form der Neurostimulation werden die Stromimpulse nur in kurzen Intervallen gegeben. Dadurch gelang es, die Motorik der Patientinnen und Patienten noch gezielter und separat von der Entscheidungsfindung zu beeinflussen.

Für die erfolgreiche Studie arbeitete Dr. Dr. Damian Herz unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Sergiu Groppa, Sektion Bewegungsstörungen und Neurostimulation der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz, mit Neurowissenschaftler:innen der University of Oxford, der University of Bristol sowie des King’s College Hospital in London zusammen.


Originalpublikation:
Herz DM, Bange M, Gonzalez-Escamilla G, Auer M, Ashkan K, Fischer P, Tan H, Bogacz R, Muthuraman M, Groppa S, Brown P. Dynamic control of decision and movement speed in the human basal ganglia. Nat Commun. 2022 Dec 7;13(1):7530.
DOI: https://doi.org/10.1038/s41467-022-35121-8

25 Jahre Science4Life – Auszeichnung der innovativsten Wissenschafts-Start-ups 2023

Science4Life Abschlussprämierung, Alle Gewinnerteams mit Tarek Al-Wazir und Prof. Dr. Jochen Maas, ©Science4Life
Science4Life Abschlussprämierung, Alle Gewinnerteams mit Tarek Al-Wazir und Prof. Dr. Jochen Maas, ©Science4Life

Science4Life, eine Gründerinitiative der Hessischen Landesregierung und des Gesundheitsunternehmens Sanofi, unterstützt Hightech-Start-ups aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie nun bereits seit 25 Jahren mit Know-how und einem starken Experten-Netzwerk. In der 25. Jubiläumsrunde wurden aus 87 Einreichungen die besten Gründerteams prämiert. Gewohnt stark vertreten sind neue Konzepte für den Energie-Sektor sowie Lösungen aus Medizintechnik und Digital Health – in diesem Jahr wurden zudem besonders viele Businesspläne aus der Branche Chemie eingereicht. Die Teams beeindruckten den Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir: „Start-ups tragen einen entscheidenden Teil zur Innovationskraft Deutschlands bei. Sie setzen neue Lösungen agil um und zeigen ein eindrucksvolles Gespür für Herausforderungen und Trends.” „Ein Blick auf die Entwicklung der ehemaligen Teilnehmer aus 25 Jahren Science4Life verdeutlicht den Wert von Gründerinitiativen: Aus vielen Start-ups sind etablierte Unternehmen entstanden, die über Deutschland und Europa hinaus ihre Branche prägen und mitgestalten.”, sagt Prof. Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung bei Sanofi in Deutschland.

Der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (rechts) und Prof. Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung bei Sanofi in Deutschland. © Foto Diether von Goddenthow
Der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (rechts) und Prof. Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung bei Sanofi in Deutschland. © Foto Diether von Goddenthow

Nach coronabedingter Pause konnten nun in den Räumen der Bundesbank Hessen in Frankfurt am 26.Juni 2023 die Gewinner aus der „Shortlist“ der vorausgegangenen Businessplanphase von Science4Life ermittelt und geehrt werden, und zwar in den Kategorien: „Science4Life Venture Cup 2023″ und „Science4Life Energy Cup 2023″. Beim Science4Life Venture Cup 2023 geht es um medizinische – pharmakologische Zukunftsentwicklungen zum Beispiel wie in diesem Jahr für eine verbesserte Krebstherapie, oder die Entwicklung dünnste Endoskope der Welt usw. Beim „Science4Life Energy Cup 2023″ geht es um die Steigerung von Energieeffizienz, um digitalisierte Energiesysteme und maßgeschneiderte Katalysatoren im Science4Life Energy Cup

Gewinner des „Science4Life Venture Cup 2023″

Science4Life Abschlussprämierung, Das Team von Sedivention mit mit Tarek Al-Wazir (rechts) und Prof. Dr. Jochen Maas (links), ©Science4Life
Science4Life Abschlussprämierung, Das Team von Sedivention mit mit Tarek Al-Wazir (rechts) und Prof. Dr. Jochen Maas (links), ©Science4Life

Platz 1 des Science4Life Venture Cup geht an Sedivention aus Straßlach. Fettleibigkeit nimmt weltweit zu und führt zu Diabetes, Bluthochdruck und Krebs. Sedivention entwickelt ein medizinisches Gerät für eine einmalige, ambulante Behandlung: Ähnlich einer Magenspiegelung werden die Nerven, die das Hungergefühl vom Magen zum Hirn leiten, verödet. So wird ein verstärktes Hungergefühl gelindert und das Abnehmen erleichtert. Ohne Implantat, Operation oder Medikamente. Platz 2 sicherte sich Akribion Genomics aus Dresden – das Start-up entwickelt neue CRISPR/Cas-Technologien mit unabhängiger IP-Basis zur Anwendung in Genomeditierung und Medizin. Die Systeme von Akribion Genomics sind bereits jetzt in verschiedenen Organismen anwendbar. Die völlig neuartige G-dase E Plattform ermöglicht gezielte Zelldepletion basierend auf RNA-Biomarkern und somit neuartige Behandlungsmöglichkeiten u.a. in der Krebstherapie. Octo Germany aus Mönchengladbach gewinnt Platz 3 und will ein zentrales Problem bei der Herstellung wasserabweisender Textilien lösen: hier werden PFAS eingesetzt, welche in der Umwelt nicht abgebaut werden können und potenziell toxisch sind. Alternativen sind bisher nicht leistungsstark genug. Das von Octo Germany entwickelte Octogarn löst dieses Problem, indem es „unbenetzbar“ ist. Ein Textil aus Ocotgarn bleibt selbst unter Wasser trocken. Platz 4 belegt MAKROPHAGEN 2.0 aus Dresden. Das Team entwickelt vermehrbare Makrophagen – Fresszellen des Immunsystems – als Zelltherapie gegen solide Tumore. Die patentgeschützten Makrophagen von MAKROPHAGEN 2.0 können nicht mehr von Tumorzellen für ihre Zwecke ausgenutzt werden und befinden sich deshalb in einem stabilen Anti-Tumor-Zustand, in dem sie Tumorzellen töten. Platz 5 geht an DeepEn aus Jena. Das Start-up aus dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien entwickelt und vermarktet die dünnsten Endoskope der Welt. Durch minimalinvasive Bildgebung in empfindlichen Körperregionen, wie dem Gehirn, eröffnet das Team so neue Möglichkeiten für die Neurowissenschaften, medizinische Forschung und Pharmakologie.

Die Plätze 6 bis 10 belegten die folgenden Start-ups: ArtifiCell aus Göttingen hat ein modulares System entwickelt, in dem sich funktionierendes menschliches 3D-Gewebe züchten lässt. Mit dem innovativen mehrachsigen 3D-Druck-Verfahren von FLIPoQ wird eine ressourcenschonende Fertigung von klein- und großvolumigen Bauteilen im Prototypen- und Kleinserienbereich ermöglicht. LigniLabs aus Wiesbaden entwickelt und produziert mit seiner neuartigen Building-Brick-Technologie, der Lignin-Microcarrier, biobasierte Lösungen zur Verkapselung von Wirkstoffen. MYTRA aus Bayreuth hat das Ziel, die Auswirkungen von Mikroplastik zu bekämpfen und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Dazu bietet das Start-up präzise Messungen und Erkenntnisse auf Basis innovativer Sensorlösungen und Datenanalytik. Mit dem System von SAFIA Technologies aus Berlin ist es möglich, die Lebensmittelsicherheit zu garantieren, indem schnell, einfach und kostengünstig Toxine in Lebensmitteln identifiziert werden können.

Gewinner des „Science4Life Energy Cup 2023″

Science4Life Abschlussprämierung, Das Team von xemX mit Tarek Al-Wazir (rechts) und Prof. Dr. Jochen Maas (links) ©Science4Life
Science4Life Abschlussprämierung, Das Team von xemX mit Tarek Al-Wazir (rechts) und Prof. Dr. Jochen Maas (links) ©Science4Life

Beim Science4Life Energy Cup gewinnt xemX aus Bochum. Das Team entwickelt maßgeschneiderte Katalysatoren für elektrochemische Prozesse wie der Wasserstofferzeugung. Mithilfe einer KI-datengetriebenen Hochdurchsatzforschung entdeckt xemX geeignete Kandidaten für Elektrokatalysatoren, die auf die individuellen Anforderungen der Kunden angepasst werden. Platz zwei geht an retoflow aus Kassel. Das Start-up entwickelt eine Softwareplattform zur digitalen Planung von Energienetzen. Damit können Netzbetreiber den Anschluss von neuen Anlagen ans Netz automatisiert überprüfen oder optimale Netzstrukturen für eine CO2-freie Energieversorgung planen. Den dritten Platz belegt ÖkoVision aus Kassel. Ihre KI-basierte Software erhöht die Energieeffizienz in Lebensmittelmärkten um bis zu 12 Prozent. Die Analyse basiert dabei auf hochaufgelösten Stromverbrauchsdaten, die es zudem ermöglichen, Gerätedefekte frühzeitig zu identifizieren.

Die Gewinner in der Businessplanphase des Science4Life Venture Cup 2023:

Platz, dotiert mit 25.000 Euro, geht an Sedivention aus Straßlach
Platz, dotiert mit 10.000 Euro, geht an Akribion Genomics aus Zwingenberg
Platz, dotiert mit 5.000 Euro, geht an Octo Germany aus Mönchengladbach
Platz, dotiert mit 2.500 Euro, geht an MAKROPHAGEN 2.0 aus Dresden
Platz, dotiert mit 2.500 Euro, geht an DeepEn aus Jena

Die Plätze 6 bis 10, dotiert mit jeweils 1.000 Euro, in alphabetischer Reihenfolge:
ArtifiCell aus Göttingen
FLIPoQ aus Dieburg
LigniLabs aus Wiesbaden
MYTRA aus Bayreuth
SAFIA Technologies aus Berlin

Die Gewinner in der Businessplanphase des Science4Life Energy Cup 2023:

Platz, dotiert mit 10.000 Euro, geht an xemX aus Bochum
Platz, dotiert mit 5.000 Euro, geht an retoflow aus Kassel
Platz, dotiert mit 2.500 Euro, geht an ÖkoVision aus Kassel

Alle weiteren Informationen und Bilder über: https://science4life.de/news/