THEATER DER WELT 2023 im Museum Angewandte Kunst mit „Incubation Pod. Dreaming worlds“ vom 30.06. bis 16.07.2023

Das Festival Theater der Welt lässt im Museum Angewandte Kunst eine große, erlebbare Traumwelt entstehen. Ein vielseitiges Programm mit Workshops, Mitmachangeboten, Führungen, Vor- und Nachgesprächen und vielem mehr lädt Kinder und Jugendliche zum Erkunden ein. © Foto Diether von Goddenthow
Das Festival Theater der Welt lässt im Museum Angewandte Kunst eine große, erlebbare
Traumwelt entstehen. Ein vielseitiges Programm mit Workshops, Mitmachangeboten,
Führungen, Vor- und Nachgesprächen und vielem mehr lädt Kinder und Jugendliche zum
Erkunden ein. © Foto Diether von Goddenthow

Für „Theater der Welt“, dem bedeutendsten internationalen Theaterfestival Deutschlands , verwandelt sich das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt – einer der zentralen Treffpunkte des Festivals – in einen Incubation Pod, eine Art große, erlebbare Traumwelt. Die performative Ausstellung läuft vom 29. Juni bis 16. Juli 2023. Am 8. Juli bei der Nacht des Museums, wird das Museum Angewandte Kunst eine ganze Nacht lang geöffnet sein.

Die Intendanten des Festivals, Anna Wagner, Marcus Droß, Matthias Wagner K. und Anselm Weber haben die Programmdirektion an die japanische Festivalmacherin Chiaki Soma übertragen. Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird das Festival damit von einer außereuropäischen Programmdirektorin geleitet. Chiaki Soma reagiert mit ihrem kuratorischen Konzept auf die aktuellen Geschehnisse in Europa und der Welt. Gegen die kontinuierlich folgenden Krisen von Pandemie, Klimawandel und bedrohlicher neoimperialistischer Machtpolitik erforschen die eingeladenen Künstler des Festivals neue, von Fürsorge und Verantwortung geprägte Umgangsweisen mit Umwelt, Gesellschaft und Kunst. Zwischen Theater, Tanz, Performance und Installation erschüttern sie binäre Grenzen – zwischen Ost und West, männlich und weiblich, real und virtuell, menschlich und nicht-menschlich. Damit öffnen sie Türen zu anderen Welten, erschließen neue Verbindungen und laden ein, gemeinsam Visionen eines vielschichtigen Miteinanders zu erkunden.

Erfahrungen sammeln mit einer künstlichen körperfremden Meta-Gebärmutter, als sei es ein eigenes Körperteil (Body-B) Das Kollektiv Keiken wurde 2015 von Tanya Cruz, Hana Omori und Isabel Ramos gegründet. „Keiken“ bedeutet aus dem Japanischen übersetzt „Erfahrung“ und diese steht im Zentrum der künstlerischen Praxis des Kollektivs. Aus Filmen, Spielen, Installationen, Extended Realities, Blockchains und Performances bauen sie spekulative Welten, die Realitätswahrnehmu gen durchbrechen. © Foto Diether von Goddenthow
Erfahrungen sammeln mit einer künstlichen körperfremden Meta-Gebärmutter, als sei es ein eigenes Körperteil (Body-B) Das Kollektiv Keiken wurde 2015 von Tanya Cruz, Hana Omori und Isabel Ramos gegründet. „Keiken“ bedeutet aus dem Japanischen übersetzt „Erfahrung“ und diese steht im Zentrum der künstlerischen Praxis des Kollektivs. Aus Filmen, Spielen, Installationen, Extended Realities, Blockchains und Performances bauen sie spekulative Welten, die Realitätswahrnehmu gen durchbrechen. © Foto Diether von Goddenthow

Im Museum Angewandte Kunst können Besucher während des Festivals Theater der Welt an interaktiven Installationen, virtuellen Realitäten, Performances, Workshops und Gesprächen teilnehmen, die die Aspekte des Begriffs Inkubationismus auf einzigartige Weise aufgreifen und zum Nachdenken und Träumen anregen. Das besondere internationale Programm versammelt verschiedene Formen und Ansätze der künstlerischen Verarbeitung, Ritualisierung und Behandlung individueller wie auch geteilter Inkubationszustände, Zeiten der Ungewissheit und des Wartens.

Das tunesische Kollektiv El Warcha steht für Experimentierfreude als Katalysator für Reflexion und Wissensaustausch. Ausgehend von einem großen Engagement für Materialkreisläufe, kreative Umnutzungen und Nachhaltigkeit denken ihre partizipativen, pädagogischen Konzepte Lebensräume neu.  © Foto Diether von Goddenthow
Das tunesische Kollektiv El Warcha. bekannt von der documenta fifteen steht für Experimentierfreude als Katalysator für
Reflexion und Wissensaustausch. Ausgehend von einem großen Engagement für
Materialkreisläufe, kreative Umnutzungen und Nachhaltigkeit denken ihre partizipativen,
pädagogischen Konzepte Lebensräume neu. © Foto Diether von Goddenthow

Die Programmdirektorin Chiaki Soma erklärt den Begriff Inkubationismus in Bezug auf ihr Festivalprogramm wie folgt: „Mit dem Wort Inkubation verbinden sich verschiedene Assoziationen: einerseits das Entstehen von neuem Leben, andererseits die oft beunruhigende Phase vor dem Ausbruch einer Krankheit. Während der anhaltenden Covid19-Pandemie haben viele Menschen in Quarantäne oder in Selbstisolation Inkubationszeiten durchlebt, ohne zu wissen, wie lange diese Zustände andauern und wohin genau sie führen würden. Einige mögen solche Zeiten des Wartens als besonders einschränkend und unproduktiv empfinden. Ich glaube aber, dass uns durch Inkubationserfahrungen (im doppelten Sinne des Wortes) auch etwas bewusst werden könnte. Zum Beispiel, dass wir alle potenzielle Patienten sind, die Fürsorge benötigen. Dass unsere Körper und unser Leben – ebenso wie die Viren – zu einem größeren Ökosystem gehören. Und dass wir daher lernen müssen, nicht-menschliches Leben und den Planeten als Ganzes zu respektieren, und dass unsere kognitiven und sozialen Systeme dringend auf Harmonie und Koexistenz mit allen Dingen auszurichten sind. Wir müssen uns (wieder) an unbestimmte, nichtlineare Zeitlichkeiten gewöhnen. Inkubationszeiten – Zustände der Ungewissheit und des Aussetzens – können auch als generatives Moment verstanden werden, vielleicht sogar als Quelle der Kreativität. Diese Haltung nenne ich Inkubationismus.“

Die Arbeiten der Künstler laden die Besucher ein, in interaktive Installationen und virtuelle Realitäten einzutauchen, regen zum Nachdenken sowie Träumen an und lassen im Museum einen Ort zum Verweilen und Kräfte sammeln entstehen. Eine Vielzahl von Performances, Workshops und Gesprächen runden das vielfältige Programm ab. Neben der Weltpremiere von Echo´s Chamber feiern zwei Arbeiten von Aya Momose Europapremieren.

Rundgang:

ITI Academy Space im Untergeschoss 
Die ITI Academy ist ein Austausch-, Mentoring- und Qualifizierungsprogramm für aufstrebende Künstler und Kuratoren. In vier Modulen wurde bis zum Festival Theater der Welt die Zukunft von Internationalität und Diversität in den Darstellenden Künsten verhandelt. Das Fellowship bietet die Möglichkeit, Wissen zu teilen, die eigene Praxis zu reflektieren, zu vertiefen und nicht zuletzt diese auch sichtbar zu machen.

 Die Werkstatt von El Warcha im Erdgeschoss 

Die Werkstatt des tunesischen Künstlerkollektivs El Warcha lädt Besucher  ein, sich hier aufzuhalten und gemeinsam einen kollektiven Ort zu gestalten. © Foto Diether von Goddenthow
Die Werkstatt des tunesischen Künstlerkollektivs El Warcha lädt Besucher ein, sich hier aufzuhalten und gemeinsam einen kollektiven Ort zu gestalten. © Foto Diether von Goddenthow

Die Werkstatt  des tunesischen Kollektivs El Warcha ist eine wandelbare, begeh- und bespielbare Installation aus gefundenen und wiederverwendbaren Materialien im Erdgeschoss des Museums. Der Raum wurde vom tunesischen Künstler:innenkollektiv El Warcha (arab. „die Werkstatt“) im Vorfeld des Festivals gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen gestaltet. Als Teil des Incubation Pod dient der Raum als Abenteuerspielplatz, Treffpunkt und Entspannungsraum. Ein gestaltbares Naherholungsgebiet, das alle Besucher:innen einlädt, sich hier aufzuhalten und gemeinsam einen kollektiven Ort zu gestalten, der sich mit jedem Besuch weiterentwickelt und wächst. Abends verwandelt sich die Werkstatt in eine träumerische Landschaft, die vielfältige Veranstaltungen beherbergen wird.

Erstes Obergeschoss im Museum Angewandte Kunst

Videoinstallation Zukhra von Saodat Ismailova 

An der Schnittstelle von intimen persönlichen Erinnerungen und kollektivem historischen Gedächtnis berührt Zukhra Themen wie Trauer, die Auflösung von Grenzen und die Geschichte der Emanzipation von Frauen in Zentralasien. © Foto Diether von Goddenthow
An
der Schnittstelle von intimen persönlichen Erinnerungen und kollektivem historischen
Gedächtnis berührt Zukhra Themen wie Trauer, die Auflösung von Grenzen und die
Geschichte der Emanzipation von Frauen in Zentralasien. © Foto Diether von Goddenthow

In ihrer Videoinstallation verknüpft Saodat Ismailova Bild, Text und Klang zu einer mehrstimmigen Zeiterfahrung und matriarchalen Geschichte. Einer zentralasiatischen Legende nach verschwand eines Tages eine junge Frau und verwandelte sich in den Planeten Venus, den strahlenden Morgenstern, der Frauen noch heute Wünsche erfüllt. An der Schnittstelle von intimen persönlichen Erinnerungen und kollektivem historischen Gedächtnis berührt Zukhra Themen wie Trauer, die Auflösung von Grenzen und die Geschichte der Emanzipation von Frauen in Zentralasien. Auf traditionellen usbekischen Matten ruhend, sehen wir eine schlafende Frau, hören ihren Herzschlag und Klänge aus ihrer Vergangenheit. Das emblematische Bild der Schlafenden, der Träumenden, die allmählich verschwindet, eröffnet die Reise durch die künstlerischen Traumwelten des Incubation Pod.

Interaktive „Gebärmütter“ des Kollektivs Keiken

„Bet(a) Bodies“ sind künstliche Meta-Gebärmütter, die die Besucher, auf einer langen Bank liegend, anlegen können. Eine Erfahrung der dritten Art. © Foto Diether von Goddenthow
„Bet(a) Bodies“ sind künstliche Meta-Gebärmütter, die die Besucher, auf einer langen
Bank liegend, anlegen können. Eine Erfahrung der dritten Art. © Foto Diether von Goddenthow

Die interaktive Installation, die das Kollektiv Keiken eigens für den Incubation Pod gestaltet hat, kombiniert zwei immersive Arbeiten, die Besucher einladen, neue Wahrnehmungs- und Bewusstseinssphären zu erkunden: „Bet(a) Bodies“ sind künstliche Meta-Gebärmütter, die die Besucher, auf einer langen Bank liegend, anlegen können. Die Gebärmütter senden Klangfrequenzen und Vibrationen an den Körper aus. Diese stammen von Tierspezies wie Fledermäusen, Delfinen, Grillen und Fröschen, die über Ultraschall kommunizieren. Als eine Übung in Empathie sollen  die „Bet(a) Bodies“ animalische, instinktive und emotionale Gehirnbereiche aktivieren und  eine wie auch immer geartete Erweiterung des menschlichen Körpers ermöglichen, die uns mit dem Unbekannten verbinden können soll.

Aus dem Bällebad mit einer 360°-VR-Brille Welt erkunden

Im "Bällebad" mit VR-Brille die künstliche Welt neu entdeckten.  © Foto Diether von Goddenthow
Im „Bällebad“ mit VR-Brille die künstliche Welt neu entdeckten. © Foto Diether von Goddenthow

Die meditative Virtual-Reality-Erfahrung Taizōkai ist Teil von Keikens jüngstem Interesse an der Erkundung einer „protopischen“ Welt, die in einer radikal anderen Zeit und einem anderen Raum existiert. Die Besucher sind eingeladen, in einem Bällebad liegend und mit einer 360°-Brille in die Entstehungsgeschichte dieser sich ständig weiterentwickelnden protopischen Welt einzutauchen. Diese neue Welt kann eigenständig erkundet werden und die Umgebung eröffnet den Raum für Vorstellungen von einer Existenz, die anders ist, als all das, was wir über den Körper und unsere Gesellschaft wissen. Taizōkai ist die Fortführung von Keikens Forschungen zur Morphogenese – dem biologischen Prozess, durch den ein Organismus seine Form entwickelt – und deren Beziehung zu Bewusstsein, Spiritualität und der Vorstellung von zukünftigen Welten.

Schoot Echo’s Chamber  – Kognitionen in eigener Blase von Boogaert/Vander  – Weltpremiere

Boogaert/VanderSchoot Echo’s Chamber – Weltpremiere. © Foto Diether von Goddenthow
Boogaert/VanderSchoot Echo’s Chamber – Weltpremiere. © Foto Diether von Goddenthow

Körper schwingen und klingen. Selbst dann, wenn es still zu sein scheint. Weit entfernt von jenen leeren Echokammern, in denen Menschen von Algorithmen nur mit dem gefü ttert werden, was sie schon kennen und hören wollen, erforschen Boogaerdt/VanderSchoot (BVDS) „Echos Kammer“ als offenen, poetischen, mythologischen Raum der Begegnung und der Portale. Aus unterirdischen Pilzgeflechten erwächst hier ein Wesen, weder Mann n och Frau, weder Tier noch Pflanze: Pan, Actaeon, Dionysos, Osiris oder Grüner Mann – ein Wesen, das schon immer da gewesen ist und stets im Werden begriffen ist.

In ihrer eigens für den Incubation Pod entwickelten immersiven Rauminstallation, zelebrieren BVDS zusammen mit Klara Alexova meditative Live-Sound-Sessions und Klangbäder für das Publikum.

Neben der Installation Echo’s Chamber wird es an den folgenden Terminen Performances mit dem gleichnamigen Titel geben: 30. Juni, 20–23 Uhr; 1. Juli, 19–22 Uhr; 2. Juli, 16 Uhr; 7. Juli, 19, 22 Uhr; 8. Juli, 21, 23, 1 Uhr; 9. Juli, 16 Uhr

Tickets können für 20 Euro/ 15 Euro ermäßigt unter folgendem Link erworben werden: https://theaterderwelt.de/echos-chamber-performance-2/
Am 30. Juni ist die Performance im Rahmen der Eröffnung kostenlos.

Am 8. Juli, Nacht des Museums,  findet um 19 Uhr  im Museum Angewandte Kunst ein Szenografischer Salon mit den Künstlern von BvdS, Meiro Koizumi und Saeborg statt.

Zweites Obergeschoss im Museum Angewandte Kunst

Aya Momose Jokanaan

Der abgeschlagene Kopf von Johannes dem Täufer liegt auf dem Silbertablett. © Foto Diether von Goddenthow
Der abgeschlagene Kopf von Johannes dem Täufer liegt auf dem Silbertablett. © Foto Diether von Goddenthow

Der abgeschlagene Kopf von Johannes dem Täufer liegt auf dem Silbertablett, doch Salome fleht ihn ekstatisch an, sie anzuschauen. In ihrer Videoinstallation Jokanaan verarbeitet Aya Momose diese berühmte Opernszene: Während ein Mann seinen Mund und Körper zum intensiven Opernsoundtrack bewegt, werden diese Bewegungen mittels Motion -CaptureVerfahren digitalisiert und auf die computergenerierte Fantasiefigur einer Frau übertragen. In der Gegenüberstellung beider Körper und ihrer Gesten entsteht zeitweise die Illusion einer spannungsgeladenen Liebesbeziehung. Doch wo verorten sich hier die Emotionen?

Aya Momose Social Dance

Aya Momoses dokumentarische Video-Arbeit Social Dance. © Foto Diether von Goddenthow
Aya Momoses dokumentarische Video-Arbeit Social Dance. © Foto Diether von Goddenthow

Aya Momoses dokumentarische Video-Arbeit Social Dance verarbeitet die persönlichen Erfahrungen und Formen von Sprache einer tauben Tänzerin. Aufgebracht unterhält sich eine im Bett liegende Frau mit ihrem Ex-Partner. Worte sind nicht zu hören: Die Konversation wird in Gebärdensprache geführt. Es ist eine emotionale und bewegte Szene. Verständigungslücken und Missverständnisse entstehen. Dabei stehen die Hände als Sprachrohr und Spiegel innerster Gedanken und Gefühle im Mittelpunkt. Indem sie Intimität, Vertrauen und Akzeptanz vermitteln, können sie Beziehungen stärken.

Aya Momose Performing Acupuncture

Aya Momose taktile Therapie-Performance. 6 Besucher können jeweils teilhaben. © Foto Diether von Goddenthow
Aya Momose taktile Therapie-Performance. 6 Besucher können jeweils teilhaben. © Foto Diether von Goddenthow

Was wünschen oder stellen wir uns vor, wenn Akupunkturnadeln in unsere Körper eindringen? Im Incubation Pod zeigt Aya Momose eine taktile Therapie-Performance, in der Körper zur Bühne werden. Für jede Sitzung werden sechs Personen eingeladen, sich auf eine Liege zu legen und um die hundertfünfzig diagnostizierende Fragen zu beantworten. Währenddessen, performen ausgebildete Akupunkteur:innen die therapeutische Behandlung – ohne Worte, sondern mit taktiler Kommunikation durch Hände und Nadeln. Während im Zuge der COVID-19-Pandemie Körpernähe und Berührungen in vielen Teilen der Welt zum Tabu wurden, wagt die japanische Künstlerin mit dieser Performance die Kontaktaufnahme über die Akupunkturnadel. Dabei lotet sie die Grenzen zwischen Bewusstem und Unbewusstem, Schmerz und Vergnügen, Behandlung und Sinnlichkeit aus. Die Videoinstallation fängt diese performative Therapiesession in einer intimen Nahaufnahme ein und erlaubt dem Betrachter eine psychologische Erleichterung.

Die Performances finden an folgenden Terminen statt: 1. Juli, 14, 16, 18, 20, 22 Uhr; 2. Juli, 12, 14, 16 Uhr; 7. Juli, 16, 18, 20, 22 Uhr; 8. Juli, 14, 16, 18, 20, 22 Uhr; 9. Juli, 12, 14, 16 Uhr
Tickets können für 47 Euro/ 29 Euro ermäßigt unter folgendem Link erworben werden: https://theaterderwelt.de/performing-acupuncture-performance/

Meiro Koizumi Prometheus Unbound – Europapremiere
In der VR-Trilogie von Meiro Koizumi, wird der Mythos von Prometheus, der das Feuer vom Himmel stahl und es der Menschheit schenkte zum Ausgangspunkt für eine Erkundung der Spannungen zwischen Mensch und Technologie. Der zweite Teil greift Aischylos‘ Der entfesselte Prometheus auf, die Fortsetzung seines Stücks Der gefesselte Prometheus, von dem nur wenige Fragmente erhalten sind. Ob sich Prometheus mit Zeus versöhnt, ob und wie er befreit wird, bleibt ungewiss. Meiro Koizumi denkt die antiken Fragmente für den zweiten Teil seiner Prometheus-Trilogie weiter – als interaktive Performance für die pandemische Gegenwart. Menschliche Avatare, ihre Körper, ihr Geflüster und ihre (Alb-)Träume erfüllen den virtuellen und physischen Raum. Darin erklingen di e Stimmen junger Arbeitsmigrant:innen, die in Japan während der COVID-19-Pandemie festsaßen, gefangen im Ungewissen. Es sind diese menschlichen Paradoxien der Gegenwart, die Prometheus Unbound als „entfesselter Traum“ erfahrbar macht.

Metzlerpark, Museum Angewandte Kunst
Meiro Koizumi Prometheus the Fire-Bringer – Europapremiere Immer tiefer dringen Menschen mithilfe von Technologien in die Geheimnisse des Körpers vor. Auf den Spuren des antiken Prometheus-Mythos erkundet der Künstler Meiro Koizumi mit modernsten Medien die Grenzen des Erfahrbaren. Seine neueste performative Installation lädt dazu ein, sich in kleinen Inkubationskokons auf die Reise in einen unendlichen Wald zu begeben – eine Rückkehr zur Erde. Geleitet von der Stimme eines Kindes tauchen Besucher einzeln in eine virtuelle Realität ein, wo sich schließlich Tastsinn und Körperwahrnehmung verändern. Mit Prometheus the Fire-Bringer (Prometheus der Feuerbringer) vollendet Koizumi das letzte Kapitel seiner neofuturistischen Prometheus – VR-Trilogie und erschafft darin eine Zukunftsmythologie, in der sich Mensch, Technik und Natur ineinander auflösen.
Die Performance findet an folgenden Terminen im Metzlerpark am Museum Angewandte Kunst statt: 5. Juli, 16–19 Uhr; 6. Juli, 14–17 Uhr; 7. Juli, 16–22 Uhr; 8. Juli, 16–22 Uhr; 9. Juli, 11–14 Uhr Beginn alle 30 Min.
Tickets können für 10 Euro/ 8 Euro ermäßigt unter folgendem Link erworben werden: https://theaterderwelt.de/prometheus-the-fire-bringer/

Die Lange Nacht im Museum Angewandte Kunst
Am 8. Juli wird das Museum eine ganze Nacht lang geöffnet sein.

Aus Boogaert/VanderSchoot Echo’s Chamber – Weltpremiere. Im ersten Obergeschoss. © Foto Diether von Goddenthow
Aus Boogaert/VanderSchoot Echo’s Chamber – Weltpremiere. Im ersten Obergeschoss. © Foto Diether von Goddenthow

Von der Dämmerung bis zum Morgengrauen sind die Besucher:innen eingeladen, in einen Zustand zwischen Schlaf und Wachsein, Traum und Wirklichkeit, Krankheit und Heilung, Tod und Wiedergeburt einzutauchen. Die Werke der internationalen Künstler:innen, die während des Festivals im Museum Angewandte Kunst präsentiert werden, sind die ganze Nacht hindurch erfahrbar. Boogaert/VanderSchoot’s Echo’s Chamber wird mit einer Live-Sound-Session aktiviert und ein speziell kuratiertes Live-Programm begleitet durch die langen Stunden der Nacht. Zum Sonnenuntergang eröffnen Hanna Launikovich und Laura Waltz das nächtliche Geschehen mit ihrer Performance Spellbound. Diese immersive Klangerfahrung erforscht die transformative Kraft der Hexerei als feministische Praxis, die Heilung, Veränderung und die Rückgewinnung des eigenen Körpers in einer patriarchalischen Gesellschaft bedeuten kann. Ab Mitternacht verwandelt sich Die Werkstatt in eine träumerische Landschaft, in der ein umfangreiches Ambient-Musikprogramm stattfindet. Museum of No Art eröffnet diese Reise mit einem Live-Set mit Stimme, Sampler, Synthesizer, Klarinette und Effekten, gefolgt von den Sounds von Awkward Guest, Valeska und Zwist. Nach Sonnenaufgang startet der Tag mit Colonastics, einem Fitness-Workout der Choreographin Joana Tischkau. Für Getränke und Snacks wird die ganze Nacht über gesorgt sein.

  • 21.15 Uhr Spellbound (Performance) Hanna Launikovich & Laura Waltz Treffpunkt: Eingang Museum Angewandte Kunst
  • 22–24 Uhr Spellbound (Performance/Live-Set) Hanna Launikovich & Laura Waltz ITI Academy Space, Erdgeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 23 Uhr (extra Ticket erforderlich) Echo’s Chamber (Performance) Boogaerdt/VanderSchoot 1. Obergeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 24 Uhr Museum of No Art (Live Set) Die Werkstatt, Erdgeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 1 Uhr Awkward Guest (DJ Set) Die Werkstatt, Erdgeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 1 Uhr (extra Ticket erforderlich) Echo’s Chamber (Performance) Boogaerdt/VanderSchoot 1. Obergeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 2 Uhr Valeska (DJ Set) Die Werkstatt, Erdgeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 4 Uhr Zwist (DJ Set) via SoundCloud Die Werkstatt, Erdgeschoss Museum Angewandte Kunst
  • 5.30 Uhr Colonastics (Workout/Performance) Joana Tischkau Foyer Museum Angewandte Kunst

Der Eintritt ist während der langen Nacht am 8. Juli ab 22.00 Uhr kostenfrei. Nur für die Performance Echo’s Chamber von Boogaerdt/VanderSchoot müssen Extratickets erworben werden.

Ort:
Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten ab dem 30. Juni 2023
Mo, geschlossen
Di, Do–Fr 12–18 Uhr
Mi 12–20 Uhr
Sa–So 10–18 Uhr
Sondertermine
30.6. 18–24 Uhr
1.7. 10–24 Uhr
7.7. 12–24 Uhr
8.7. 10–6 Uhr morgens am 9.7

Details zur Eröffnung und Programmkalender