Kategorie-Archiv: Baukultur

Internationaler Hochhaus Preis 2024/25: 31 Hochhausprojekte weltweit nominiert

Während nach wie vor in China, gefolgt von den USA, die meisten Hochhäuser gebaut werden, lassen sich aktuell Australien und insbesondere Singapur als spannende Hotspots für Hochhausarchitektur ausmachen. Foto: WOHA, Singapur: Pan Pacific Orchard, Singapur. Foto: Darren Soh
Während nach wie vor in China, gefolgt von den USA, die meisten Hochhäuser gebaut werden, lassen sich aktuell Australien und insbesondere Singapur als spannende Hotspots für Hochhausarchitektur ausmachen. Foto: WOHA, Singapur: Pan Pacific Orchard, Singapur. Foto: Darren Soh

Die nominierten Gebäude für den Internationalen Hochhaus Preis 2024/25 stehen fest: Sie wurden aus über 1.000 neuen Hochhäusern der beiden vergangenen Jahre weltweit ausgewählt. Aus diesem Kreis werden im Herbst die fünf Finalisten bekannt gegeben. Der Gewinner des Internationalen Hochhaus Preises wird am 12. November 2024 in der Paulskirche in Frankfurt am Main gekürt. Seit 20 Jahren wird der Preis gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank ausgelobt und vergeben. Er begleitet seit Anfang des Jahrtausends den weltweit andauernden Boom der architektonischen Paradedisziplin des 21. Jahrhunderts.

Die Recherche des DAM in diesem Jahr bestätigte die Tendenz zu vermehrt mischgenutzten Hochhäusern, die sich bereits seit 2014 immer wieder unter den Finalisten befinden. Einstige Besonderheiten wie flächendeckende Begrünungen oder der Bau von Hochhausclustern gehören mittlerweile längst zum Standard. Bedingt durch den Mangel an geeigneten Bauflächen sowie wachsendem Umweltbewusstsein rückt der Gebäudebestand beim Hochhausbau vermehrt in den Fokus.

Während nach wie vor in China, gefolgt von den USA, die meisten Hochhäuser gebaut werden, lassen sich aktuell Australien und insbesondere Singapur als spannende Hotspots für Hochhausarchitektur ausmachen.
Schlussendlich wurden Projekte aus 13 Ländern für die Auszeichnung mit dem Internationalen Hochhaus Preis 2024/25 nominiert. Vertreten sind 31 Hochhäuser auf fünf Kontinenten.
Geografische Aufteilung der 31 Nominierten:

  • 14x Asien:
  • 8x China
  • 2x Japan 2x Singapur
  • 2x Vereinigte Arabische Emirate 2x Australien
  • 6x Europa:
  • 2x Niederlande 1x Frankreich 1x Österreich 1x Polen
  • 1x Schweden
  • 8x Nordamerika:
  • 6x USA
  • 2x Kanada
  • 1x Südamerika:
    Ecuador

Der Preis

Der Internationale Hochhaus Preis wird alle zwei Jahre für ein Hochhaus vergeben, das exemplarische Nachhaltigkeit, äußere Gestaltung und innere Raumqualitäten wie auch soziale und städtebauliche Aspekte zu einem vorbildlichen Entwurf verbindet. Weitere Kriterien sind innovative Bautechnik und Wirtschaftlichkeit. Der Internationale Hochhaus Preis gilt als einer der weltweit wichtigsten Architekturpreise für Hochhäuser. Er richtet sich an Architekt:innen und Bauherr:innen, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden.

Die nominierten Projekte im Überblick:

  • Central Park Tower, New York, USA
    Architektur: Adrian Smith & Gordon Gill Architecture, Chicago, USA
  • 611 West 56th Street, New York, USA
    Architektur: Álvaro Siza, Porto, Portugal
  • Tours Duo, Paris, Frankreich
    Architektur: Ateliers Jean Nouvel, Paris, Frankreich
  • Capita Spring, Singapur
    Architektur: BIG-Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark / New York, USA
  • Iqon Residences, Quito, Ecuador
    Architektur: BIG-Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark / New York, USA
  • The Spiral, New York, USA
    Architektur: BIG-Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark / New York, USA
  • 555 Collins Street, Melbourne, Australien
    Architektur: COX Architecture, Melbourne, Australien + Gensler, San Francisco, USA
  • Varso Tower, Warschau, Polen
    Architektur: Foster + Partners, London, Großbritannien
  • Alberni, Vancouver, Kanada
    Architektur: Kengo Kuma & Associates, Tokio, Japan
  • 320 Granville, Vancouver, Kanada
    Architektur: Kohn Pedersen Fox Associates, New York, USA
  • Atlantis The Royal Resort, Dubai, VAE
    Architektur: Kohn Pedersen Fox Associates, New York NY, USA
  • Citymark Tower, Shenzhen, China
    Architektur: Kohn Pedersen Fox Associates, New York NY, USA
  • Shenzhen Women & Children’s Center, Shenzhen, China
    Architektur: MVRDV, Rotterdam, Niederlande

www.international-highrise-award.com

Erdarbeiten am Sportpark Rheinhöhe haben begonnen – SEG u. ELW unterzeichnen Vertrag über Entsorgung von 8.500 LKW-Ladungen kontaminierten Aushubs

Sportpark Rheinhöhe Wiesbaden. Es gibt noch viel zu tun. Bis zu 12 Meter tief muss Gelände einer ehemaligen Ziegelei von vielfältigem Schutt, darunter kontaminierter Trümmerschutt aus dem 2. Weltkrieg, befreit werden. Diesen gilt es fachgerecht zu entsorgen,   wozu Bauherr SEG und Entsorger ELW einen lnhouse-Rahmenvertrag für Entsorgungsleistungen abgeschlossen haten. Das spart viel CO2, Geld und Zeit. © Foto Diether von Goddenthow
Sportpark Rheinhöhe Wiesbaden. Es gibt noch viel zu tun. Bis zu 12 Meter tief muss Gelände einer ehemaligen Ziegelei von vielfältigem Schutt, darunter kontaminierter Trümmerschutt aus dem 2. Weltkrieg, befreit werden. Diesen gilt es fachgerecht zu entsorgen, wozu Bauherr SEG und Entsorger ELW einen lnhouse-Rahmenvertrag für Entsorgungsleistungen abgeschlossen haten. Das spart viel CO2, Geld und Zeit. © Foto Diether von Goddenthow

Seit dem Spatenstich am 19. April 2024 hat sich auf dem Gelände seitlich der Konrad-Adenauerallee zur Errichtung einer der größten Sportanlagen im Rhein-Main-Gebiet, des Sportparks Rheinhöhe Wiesbaden, eine Menge getan. Wer die eindrucksvollen visuellen Animationen der fertigen Anlage vor Augen hat, macht sich zumeist kaum eine Vorstellung davon, welche Erdmassen mitunter zuvor bewegt werden müssen, bevor mit den Rohbauarbeiten begonnen werden kann. Und im Fall „Sportpark Rheinhöhe“ sind es aufgrund von Grundstücksbesonderheiten  gigantische Volumina Abraum, die anfallen, nämlich: rd. 125.000 Kubikmeter, was in etwa 250.000 Tonnen oder zirka 8.500 LKW-Ladungen entspricht. Denn auf dem ehemaligen Ziegeleigelände geht es nicht bloß um die Entsorgung von  normalerweise bei solchen Projekten anfallenden Aushubs, sondern  um den Aushub von Schuttschichten bis in die Tiefe von  12 Metern. Dabei handelt es sich um sogenannte  (Schutt-)Auffüllungen des ehemaligen Grubenfelds der Ziegel mit vermuteten Trümmerschutt aus dem 2. Weltkrieg und noch vielen unbekannten, ganz unterschiedlichen Schuttarten, der einer speziellen Entsorgung bedarf.  Ein Großteil der vorhandenen Auffüllungen, da sind die Fachleute von SEG und ELW sicher, kommt nicht für eine Verwertung in einem technischen Bauwerk, etwa als Aufschüttung im Straßenbau oder als Beimischung in Beton,  in Frage.

Die SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin (hinten) und Andreas Guntrum (mit Mappe) überreichen ELW-Betriebsleiter Markus Patsch (r.) den unterzeichneten Vertrag. Daneben ELW Bereichsleiter Thomas Harrlandt. Ganz links: Vorsitzender des SEG-Aufsichtsrates Andreas Kowol. © Foto Diether von Goddenthow
Die SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin (hinten) und Andreas Guntrum (mit Mappe) überreichen ELW-Betriebsleiter Markus Patsch (r.) den unterzeichneten Vertrag. Daneben ELW Bereichsleiter Thomas Harrlandt. Ganz links: Vorsitzender des SEG-Aufsichtsrates Andreas Kowol. © Foto Diether von Goddenthow

Würden bei derartigen Volumina normalerweise diese umfangreichen Leistungen für den Erdbau/Rohbau nach einer (zeit-)aufwendig durchgeführten europaweiten Ausschreibung an externe Firmen vergeben, zumeist verbunden mit hohen C02- Emissionen allein für lange Transportwege zu entfernten Deponien, haben die Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden (SEG) und die Entsorgungsbetrieben der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW)   nachhaltigere und kostengünstigere Wege beschritten: Sie haben am 7.Juni 2024  einen wegweisenden Kooperations-Rahmenvertrag unterzeichnet, durch den die ELW künftig mit durch die SEG mit der Entsorgung von Aushub und Abraum all ihrer Bauvorhaben beauftragt werden soll.

Ziel der Vereinbarung zwischen SEG und ELW sei eine nachhaltige und wirtschaftliche Entsorgung von Aushub innerhalb der Stadt bei allen großen Bauvorhaben der SEG mit den folgenden Vorteilen:
Kurze Wege von der Baustelle zur  ELW-Deponie,
Vermeidung von „Entsorgungstourismus“ mit langen Transportwegen und kalkulierbarere Kosten auf Basis der jeweils aktuellen Gebühren. Zudem unterliegen die Kosten damit nicht  den Marktpreisschwankungen und Spekulationen. Darüber hinaus verbleiben erzielte Gewinne  im Konzern LHW. Eine Win-Win-Situation für alle.

(v.li.) ELW-Betriebsleiter Markus Patsch, SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin u. SEG-Geschäftsführer Andreas Guntrum, im Hintergrund symbolisch für die künftige Zusammenarbeit SEG-Rollup u. ELW-Container. Rechts: ELW Bereichsleiter Thomas Harrlandt, Leitender ELW-Mitarbeiter,  Andreas Kowol und leitender SEG Mitarbeiter Jens Kerchner. © Foto Diether von Goddenthow
(v.li.) ELW-Betriebsleiter Markus Patsch, SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin u. SEG-Geschäftsführer Andreas Guntrum, im Hintergrund symbolisch für die künftige Zusammenarbeit SEG-Rollup u. ELW-Container. Rechts: ELW Bereichsleiter Thomas Harrlandt, Leitender ELW-Mitarbeiter, Andreas Kowol und leitender SEG Mitarbeiter Jens Kerchner. © Foto Diether von Goddenthow

Die Entsorgungsdienstleistung der ELW im geschätzten Volumen von rund 10 Mio. Euro werde erstmals beim Sportpark Rheinhöhe umgesetzt werden. Davon entfallen rund 7 Mio. Euro auf Entsorgungsleistungen bei der Deponie der ELW, z.B. Deponie 4, und benachbarter Deponien (Transport bauseits), rund 2,6 Mio. Euro auf Entsorgungsleistungen bei externen Entsorgungsanlagen (wird inkl. Transport von ELW ausgeschrieben) und rund 0,4 Mio. Euro auf gutachterliche Leistungen.

Bei angenommenen 8.500 LKW-Ladungen rechne man bei täglich 80 LKW’s mit einer Bauphase von 5 Monaten, wobei der mit rund 3,5 Kilometer  kurze Weg von der Baustelle zur Deponie zu einer großen Zeitersparnis beitrage.

(SEG / Diether von Goddenthow)

Wohnungswirtschaft bietet sichere Jobs – bfb-immo-Preisverleihung im Biebricher Schloss

bfb-Vorstände Holger Münch und Sebastian Rumpel, Preisträgerin Lisa Emmerich und Stephan Gerwing, Justiziar beim VdW südwest (v.l.n.r.), Foto: bfb
bfb-Vorstände Holger Münch und Sebastian Rumpel, Preisträgerin Lisa Emmerich und Stephan Gerwing, Justiziar beim VdW südwest (v.l.n.r.), Foto: bfb

Trotz der Krise am Bau und im Immobiliensektor bietet der Wohnungsmarkt weiterhin relativ sichere Jobs. Denn gewohnt werden müsse immer. Und einmal vermietet, liefen die Verträge zumeist langfristig, so der Tenor des motivierenden Festvortrags von RA Stephan Gerwing, Justiziar, Referent für Genossenschaften vom Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft e.V., am 27. Mai 2024 bei der feierlichen bfb-immo-Preisverleihung  an die Jahrgangsbesten Immobilienfachwirte der Südwestdeutschen Fachakademie der Immobilienwirtschaft e.V. im Schloss Biebrich, Wiesbaden.

Begrüßt wurden die Jahrgangsbesten und die Gäste von Holger Münch, Vorstandsvorsitzenden des Bundesverbandes der Fach- und Betriebswirte in der Immobilienwirtschaft e.V.. In seiner Ansprache hob Münch die Bedeutung von Netzwerken in diesen turbulenten Zeiten hervor. Die Immobilienbranche ist eine der dynamischsten und komplexesten Sektoren unserer Wirtschaft, und ein gut etabliertes Netzwerk mit anderen Fachleuten kann Synergien schaffen und gemeinsame Projekte vorantreiben, die allein nicht realisierbar wären, so Herr Münch. Ein besonderer Dank ging im Namen des bfb auch an die zahlreichen Sponsoren, die das Event unterstützt haben.

Im Anschluss daran übernahm Sebastian Rumpel, ein weiteres Vorstandsmitglied, die Ehrung der besten Absolventen des aktuellen Jahrgangs. In einer bewegenden Rede würdigte er die herausragenden Leistungen der Preisträger und hob deren Fleiß, Engagement und Zielstrebigkeit hervor. Die Ehrung von Lisa Emmerich als Jahrgangsbeste war zweifellos ein Höhepunkt des Abends und wurde von den Anwesenden mit großem Applaus honoriert. Lena Schellhaas, die zweite Preisträgerin konnte aus privaten Gründen leider nicht teilnehmen.

In seinem Festvortrag, in dem er die Immobilienbrache, insbesondere den Bereich der Wohnungswirtschaft, einerseits als Garantin relativ sicherer Arbeitsplätze auch in Krisenzeiten aufzeigte, sprach RA Stephan Gerwing zugleich aber ungeschminkt auch die zentralen derzeitigen Branchen-Probleme an: Die Wohnungswirtschaft sei durch inflationär gestiegene Preise, gesetzliche Auflagen, Fachkräftemangel und hohe Zinsen schwer belastet. „Damit eine tiefgreifende Wende für die Branche, die fast 20 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung „liefert“, zur realistischen Option wird, ist Luft zum Atmen unverzichtbar, so der Festredner.

Impression - gebannt folgen die Gäste den Ausführungen der Redner. Foto: bfb
Impression – gebannt folgen die Gäste den Ausführungen der Redner. Foto: bfb

RA Gerwings fundierten praxiserfahrenen Einblicke und zukunftsweisenden Gedanken regten zu intensiven Diskussionen an und boten wertvolle Impulse für die Branche und anschließende Diskussionen beim feierlichen Get together, welches von intensiven und konstruktiven Gesprächen geprägt war. Die Gäste nutzten dabei die gute Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und sich über aktuelle Themen und ihre Probleme in der Immobilienwirtschaft auszutauschen. Die positive Resonanz der Teilnehmer unterstrich den Erfolg der Veranstaltung und die Bedeutung solcher Netzwerkveranstaltungen insbesondere in Zeiten wie diesen.

Quelle /weitere Bilder: https://www.bfb-immo.de/veranstaltungen/jahresauftaktveranstaltung-2020-1-2-3-2

Weitere Informationen: bfb – Bundesverband der Fach- und Betriebswirte in der Immobilienwirtschaft e.V.

Die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) kauft Deutsches Filmhaus „Murnau-Filmtheater“ in Wiesbaden

© Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
© Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Vor etwa 15 Jahren hatte die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung die Idee, in zentraler Lage der Landeshauptstadt Wiesbaden, im damaligen „Sanierungsgebiet“ Schlachthof, ein Haus zu errichten. Seit 2009 gibt es nun das Deutsche Filmhaus, in dem sie selbst, Interessenvertretungen der Filmwirtschaft, die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft FSK, das ZDF-Landesstudio sowie Film- und Medienunternehmen ein gemeinsames Domizil haben. Dort betreibt die Stiftung zudem das hochmoderne Murnau-Filmtheater, das allen Filminteressierten einen regelmäßigen Kinobetrieb mit einem außergewöhnlichen Programm bietet.

In dem modernen Büro- und Veranstaltungskomplex mit einer Fläche von 3.250m² finden darüber hinaus Festivals und Symposien statt, ein Multifunktionsbereich bietet Platz für Ausstellungen und Veranstaltungen aller Art.
Nun hat die SEG – Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden die gesamte Liegenschaft, gekauft.

Christiane von Wahlert, Vorstand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung: „Wir freuen uns, dass die Immobilie auf die SEG übergeht. Das Deutsche Filmhaus befindet sich dort in sehr guten Händen. Es wird ein Hotspot für Film und Kultur bleiben. Ein Leuchtturm auf den die Stadt Wiesbaden und das Land Hessen stolz sein können.

Die Murnau-Stiftung, bereits 1966 in Wiesbaden gegründet, wird sich künftig wieder mit voller Kraft auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können: das bedeutsame nationale Filmerbe, dass sich in ihrem Bestand befindet, zu bewahren, nach Kräften zu digitalisieren und einer größtmöglichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
Roland Stöcklin, Geschäftsführer SEG zu den Zielen auf Seiten der Stadt: „Wir sind stolz die Murnau-Stiftung in unserer Stadt zu haben. Sie ist die ‚Seele‘ für die Filmkultur in der Region und darüber hinaus. Dies möchten wir auf jeden Fall erhalten und sogar noch stärken. Mit dem Ankauf des Deutschen Filmhauses schaffen wir für dieses traditionsreiche Objekt eine Perspektive. Auch eine Aufstockung des Gebäudes ist perspektivisch in Planung.
Durch die Nähe zum Schlachthof bietet sich die Möglichkeiten einen durchgängigen Kulturcampus entstehen zu lassen.“

“ Klimaadaptive Stadt“ zur Ausstellung Lebenswerte Stadt im Zentrum für Baukultur Mainz

Sankt Kjelds Square and Bryggervangen (c) Mikkel Eye_5
Sankt Kjelds Square and Bryggervangen (c) Mikkel Eye_5

Die Ausstellung „Lebenswerte Stadt“ zeigt eine Reihe gelungener Beispiele von Architektur und Städteplanung in Dänemark und wirft bewusst auch einen Blick auf Projekte außerhalb der größten Städte. Ein Fokus liegt dabei auf dem Thema „Stadt am Wasser“. Nicht erst seit der Katastrophe im Ahrtal ist deutlich geworden, dass auch in Rheinland-Pfalz der Umgang mit Wasser – seien es Flüsse, Starkregenereignisse aber auch Dürreperioden – einer neuen Betrachtung bedarf. Die Reaktion auf Situationen mit zu viel oder zu wenig Wasser muss zuerst im öffentlichen Raum stattfinden. Entsiegelung, Durchflutbarkeit, Rückhaltung aber auch Baugrund-Ertüchtigung sind nur einige der Stichworte, die in diesem Diskurs an Bedeutung gewinnen. Der Blick über den Tellerrand soll inspirieren, zum Nachdenken anregen und letztlich gestalterische Lösungen für die Klimaanpassung in den Fokus rücken. Das Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz lädt herzlich ein zur Gesprächsabend | Klimaadaptive Stadt | Dienstag, 14. Mai 2024, 18.30 Uhr

Begrüßung & Moderation
Klaus-Dieter Aichele, Vorstandsmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz

Vorträge & Gespräch
Elisa Michel-Karacic, Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen Rheinland-Pfalz
Lena Flamm, Landschaftsarchitektin, bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
Tore Banke, Head of Impact, Third Nature, Kopenhagen | in englischer Sprache

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz
Rheinstraße 55 55116 Mainz
Zentrum Baukultur im Brückenturm
Rheinstr. 55 – 55116 Mainz
www.zentrumbaukultur.de
info@zentrumbaukultur.de

Spatenstich für den Wiesbadener „Sportpark Rheinhöhe“ am Konrad-Adenauer-Ring

Spatenstich zum Sportpark Rheinhöhe, einer in seiner Größe und Bedeutung einzigartigen  modernen Einrichtung für Sport und Erholung. (v.r.) Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr, Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin, Horst Klee Ortsvorsteher Biebrich, Thomas Baum, Betriebsleiter von mattiaqua, SEG-Geschäftsführer  Andreas Guntrum. (c) Diether von Goddenthow
Spatenstich zum Sportpark Rheinhöhe, einer in seiner Größe und Bedeutung einzigartigen modernen Einrichtung für Sport und Erholung. (v.r.) Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr, Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin, Horst Klee Ortsvorsteher Biebrich, Thomas Baum, Betriebsleiter von mattiaqua, SEG-Geschäftsführer Andreas Guntrum. (c) Diether von Goddenthow

Am Freitag, 19. April, erfolgte mit dem Spatenstich der offizielle Startschuss für die Errichtung des Sportparks Rheinhöhe. Für mattiaqua, die Stadt Wiesbaden und die SEG ist der Baubeginn des Sportparks Rheinhöhe ein wichtiger Meilenstein für die Stadt.

Zu dem Spatenstich versammelten sich zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gesellschaft, sowie aus städtischen Gremien und Institutionen, darunter Mitglieder des Magistrats, der Stadtverordnetenversammlung, Vertreterinnen und Vertreter von mattiaqua und der Stadtentwicklungsgesellschaft SEG.

In der Landeshauptstadt entsteht mit dem Sportpark Rheinhöhe eine moderne Einrichtung für Sport und Erholung, die dazu bestimmt ist, ein weitreichendes Publikum anzusprechen und für viele einen wertvollen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität zu leisten.

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende sagte: „Mit dem Sportpark Rheinhöhe entstehen bis Ende 2027 ein modernes Hallenbad und eine Eislaufhalle, die die sportliche Infrastruktur Wiesbadens erweitern. Diese bieten Platz für Sport- und Freizeitmöglichkeiten aller Altersgruppen, für Schulen, Vereine, sportlich Aktive, Hobby-Sportler und Familien mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten: Schwimmen, Eissport, Rollsport, Wellness, Gastronomie. Ich freue mich schon sehr darauf“. Oberbürgermeister Mende verdeutlichte damit die hohe Bedeutung des Sportparks für die gesamte Stadt Wiesbaden.

Nach der Fertigstellung des Sportpark Rheinhöhe wird eine breite Palette neuer Sport- und Freizeitmöglichkeiten geboten, darunter ein wettkampfgerechtes Schwimmbecken, eine Eissporthalle und ein Lehrschwimmbecken mit höhenverstellbarem Boden. Ergänzt wird das Angebot durch vielfältige Wellness- und Gastronomiedienstleistungen.

Besonderer Wert wird auf die Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit der Anlage gelegt, um allen Bürgerinnen und Bürgern Zugang zu den Einrichtungen zu ermöglichen und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Der Spatenstich markiert den Beginn der Bauarbeiten an einem Projekt, das die Lebensqualität in Wiesbaden erhöhen und die Stadt als attraktiven Standort für Sport und Freizeit stärken wird. Die Investition unterstreicht das Engagement der Stadt, zukunftsfähige und nachhaltige Lösungen für die Gemeinschaft zu schaffen.

Zum Spatenstich äußerte sich auch Thomas Baum, Betriebsleiter von mattiaqua, freudig über die Bedeutung des Sportparks für die Stadt: „Heute ist ein großer Tag für Wiesbaden. Seit 50 Jahren wurde in Wiesbaden kein neues Schwimmbad und noch nie eine Eishalle gebaut. Mit dem Sportpark Rheinhöhe eröffnen wir ein neues Kapitel in der Bereitstellung von Freizeit- und Sportangeboten in Wiesbaden. Wir liefern Wasser in allen Aggregatzuständen – vom Schlittschuhvergnügen bis hin zum Wellness-Erlebnis. Dies unterstreicht unser Engagement, für jede und jeden etwas zu bieten und fördert einen aktiven und gesunden Lebensstil.“

Weitere Informationen zum Sportpark Rheinhöhe und aktuellen Entwicklungen sind auf https://www.sportpark-rheinhoehe.de/ erhältlich

 

„Wohnen in allen Lebenslagen“ – Neujahrs-Auftakt des Zentrum für Baukultur am 11. Jan 2024

© ZBK
© ZBK

Mainz. Wohnen in allen Lebenslagen – Wir alle wohnen, das ist ein Menschenrecht. Unser Grundbedürfnis danach ist individuell geprägt und ständigem Wandel unterworfen.

Als Kernthema der Baukultur, stellen wir das Wohnen in diesem Jahr in den Fokus. Die derzeit dringend notwenige Produktion von bezahlbarem Wohnraum ist dabei nur ein Aspekt von vielen. Mieten oder kaufen? Bewohnen oder Aneignen? Die Wohnfrage ist vielfältig zu betrachten, rechtlich wie konzeptionell – und gesellschaftlich, je nach Lebenslage. Das Spektrum reicht dabei vom bezahlbaren und klimagerechten Bauen über barrierefreie, generationenübergreifende und genossenschaftliche Konzepte bis hin zu experimentellen Wohnformen.
Sowohl konkrete Wohnformen wie Einfamilienhäuser oder Großsiedlungen als auch das Grundsatzverständnis vom Wohnen als Ware oder Gut stehen derzeit zur Debatte. All dies möchten wir zum Jahresauftakt gemeinsam mit unseren Partnern, Freunden, Nachbarn und Multiplikatoren in den Blick nehmen, unser Programm in diesen Kontext einordnen und dabei natürlich feierlich das neue Jahr begrüßen.

Doris Ahnen, Finanz- und Bauministerin Rheinland-Pfalz, wird zu diesem Anlass begrüßen und den Abend im Brückenturm eröffnen. Edda Kurz, Vizepräsidentin der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, folgt mit einem Grußwort und Christian Holl, Publizist, Herausgeber Marlowes, mit seinem Impulsvortrag zum Thema „Wohnen in allen Lebenslagen“.

Dr. Björn Hekmati, Leiter des Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz, schließt mit der Vorstellung einiger Programm-Highlights 2024.

Hierzu lädt das Zentrum für Baukultur (ZBK) (Im Brückenturm, Rheinstraße 55, 55116 Mainz Telefon 06131 / 3 27 42-10 |-13, Anmeldung unter: info@zentrumbaukultur.de) herzlich ein am Donnerstag, 11. Januar 2024, 18.30 Uhr..

MEET & ASK WEGBEREITER 2040! – Mehr klimagerechtes und bezahlbares Wohnen – ZBK 15.11.23

csm_Bild_Logo_Wegbereiter_2040_FM_848b3ff3e8Mainz. Das Ministerium der Finanzen stellt gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft, des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen, der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) sowie der Architektenkammer Rheinland-Pfalz den neu ausgelobten Wettbewerb „WEGBEREITER 2040! – Mehr klimagerechtes und bezahlbares Wohnen“ vor.

Der Abend richtet sich insbesondere an interessierte Bauherrinnen und Bauherrn, Architektinnen und Architekten, Kommunale Vertreterinnen und Vertreter sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung.

Einführend gibt es ein Gespräch zwischen Doris Ahnen, Finanz- und Bauministerin Rheinland-Pfalz, Dr. Axel Tausendpfund, Direktor des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft, Alexander Rychter, Direktor des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen, Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstands der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz.

Im Anschluss daran erläutert Bianca Klein, Referentin Bauen und Wohnen, Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz, die Wettbewerbsmodalitäten. Expertinnen und Experten aus den Themenfeldern Architektur, Barrierefreiheit, Energie & Klima, Vergabe, Wettbewerb stehen im Nachgang allen Interessierten beratend zur Verfügung. Die Moderation des Abends haben Andreas Gröhbühl, Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen und Matthias Berger, Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft, inne.

Das Zentrum Baukultur lädt herzlich ein zu Meet & Ask | WEGBEREITER 2040! – Mehr klimagerechtes und bezahlbares Wohnen am 15. November 2023 um 18.30 Uhr, Zentrum Baukultur, Rheinstraße 55, 55116 Mainz.

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz
Rheinstraße 55, 55116 Mainz
Öffnungszeiten | Mi bis Fr, 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung.
Geschlossen an Feiertagen und in den Schulferien!
Telefon | 06131.3274213

Deutsches Architekturmuseum (DAM) hat die Finalisten des DAM-Preises bekanntgegeben

© DAM
© DAM

Seit 2007 werden mit dem DAM Preis für Architektur in Deutschland jährlich herausragende Bauten in Deutschland ausgezeichnet. 2024 wird der Preis vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) bereits zum achten Mal in Zusammenarbeit mit JUNG als Kooperationspartner vergeben. Die Auszeichnung erfolgt in einem gestaffelten Juryverfahren.

Die Finalisten stehen nun fest: Fünf Bauten aus den Bereichen Kultur, Wohnen, Gewerbe und Bildung sind in der Endrunde für den DAM PREIS 2024:

FLORIAN NAGLER ARCHITEKTEN
Dante II, München

GUSTAV DÜSING & MAX HACKE
Studierendenhaus der TU Braunschweig, Braunschweig

INNAUER-MATT ARCHITEKTEN
Kunstraum Kassel, Kassel

JUNE14 MEYER-GROHBRÜGGE & CHERMAYEFF
Baugruppe Kurfürstenstraße, Berlin

NALBACH + NALBACH
Kantgaragenpalast, Berlin

Die Finalisten wurden heute Abend mit der Veröffentlichung des Architekturführers Deutschland 2024 in der Architektur Galerie Berlin bekannt gegeben. Das bei DOM publishers Berlin verlegte Buch ist nun erschienen und erhältlich.

Alle Informationen zu den Finalisten über: https://www.dam-preis.de/de/125/dam-preis-2024/finalisten/

Ausstellung zum 200. Todesjahres des Gartenkünstlers von Sckell, Schöpfer des Biebricher Schlossparks

"Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell"  Bild (v.li.): Die Kuratoren der Ausstellung Stella Junker und Eike Schwarz. Kirsten Worms, Direktorin Schlosser und Gärten Hessen.  © Foto Diether von Goddenthow
„Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell“ Bild (v.li.): Die Kuratoren der Ausstellung Stella Junker und Eike Schwarz. Kirsten Worms, Direktorin Schlosser und Gärten Hessen. © Foto Diether von Goddenthow

Am 24. Februar 1823 starb der Gartenkünstler, Stadtplaner und Vordenker Friedrich Ludwig von Sckell. Fürst Friedrich August von Nassau-Usingen (1738-1816) hatte nach Verwüstungen durch die Revolutionskriege begonnen, seinen von Maximilian von Welsch in den 1720er Jahren entworfenen barocken Garten  im Stile eines englischen Landschaftsgartens umzuwandeln und zu erweitern. Hierzu beauftragte er Ludwig von Sckell, damals bayerischer Hofgartenintendant und Schöpfer des Englischen Gartens in München.

Impression desBiebricher Schlossparks. © Foto Diether von Goddenthow
Impression desBiebricher Schlossparks. © Foto Diether von Goddenthow

Er befreitet den Biebricher barocken Park von seinem axialen Grundriss und der architekturähnlichen, symmetrischen Formenstrenge. Zudem führte er den Moosburg-Park mit dem Biebricher Schlosspark zu einer Einheit zusammen, veranlasste entsprechende Baum-, Strauch- und Hecken-Bepflanzungen, wodurch eine naturnah erscheinende (Kunst-)Landschaft heranwuchs, der man die Kunst ihrer Komposition nicht mehr ansehen durfte. Meist durch Anleitung aus der Ferne, mit Zuarbeit des Hofgärtners Johann Wilhelm Woltz und des Oberstallmeisters Friedrich Heinrich Freiherr von Dungern, realisierte Sckell ein sich schlängelndes, sanft ansteigendes Wiesental. Es erlaubt einen weiten Blick vom Schloss bis in das Taunus-Gebirge.

Prägend für von Sckell waren die englischen Gartenkünstler Lancelot Brown (1716 – 1776) und William Chambers (1723 – 1796). Neben den Gartenanlagen in Schwetzingen (Schwetzinger Schloss) und Umgebung wurde er vor allem mit der Gestaltung des Englischen Gartens in München berühmt. Der Schlossparkt in Biebrich ist seine letzte Gartenschöpfung. Als Auszeichnung für sein Wirken in München wurde von Sckell 1808 in den Adelsstand erhoben.

Ausstellungsimpression: "Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell" , ab 15. September 2023 im Schlossrestaurant. © Foto Diether von Goddenthow
Ausstellungsimpression: „Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell“ , ab 15. September 2023 im Schlossrestaurant. © Foto Diether von Goddenthow

1818 verfasste er in Form eines Lehrbuches seine „Beitraege zur bildenden Gartenkunst“. Dieses „Werkchen über bildende Gartenkunst …“ war nicht nur an seine jüngeren Kollegen, sondern auch an Liebhaber der Gartenkunst adressiert. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts galt es als Grundlagenwerk für die Lehre in den Gartenbauschulen.
Von Sckells Leitgedanke all seiner Gartengestaltungen lautete:
„Die Natur ist es, die den neuen Gärten zum Muster dient; ihre so manigfaltigen, unzähligen Bilder, die die schöne Erde zieren, schmücken nun auch unsere Gärten, aber ohne daß sie den allergeringsten Zwang einer ängstlichen Nachahmung fordern. Diese Bilder der Natur stellet nun die Kunst, im Einklange mit ihr, in mehreren zusammengesetzten Landschaften, in den Gärten auf, die eine mit Geschmack verbundene Haltung in ein Ganzes vereint. Dieses Ganze, bereichert im Zusammenflusse vieler ausländischer Bäume, Sträucher und Blumen und geziert mit den Werken der alten und neuen Baukunst, erhebt sich dann zu einem Garten, wo die Natur in ihrem festlichen Gewande erscheint.“

Kuratorin Stella Junker erläutert hier unter anderem die Funktion des schlosseigenen  Eiskellers im späten 19. Jahrhundert. © Foto Diether von Goddenthow
Kuratorin Stella Junker erläutert hier unter anderem die Funktion des schlosseigenen Eiskellers im späten 19. Jahrhundert. © Foto Diether von Goddenthow

Anlässlich seines 200. Todesjahres würdigen  die „Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen“ und der „Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH)“ den großen Gartenkünstler von Sckell mit der Ausstellung „Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell“. Diese ist ab dem 15. September im Schlossrestaurant des Biebricher Schlosses zu sehen. Kuratiert haben die wunderbare Ausstellung Eike Schwarz und Stella Junker, Gartenhistorikerin. 24 Tafeln informieren über die Arbeit von Sckells, seine Auftraggeber und die Geschichte des Biebricher Schlossparks. Ebenso thematisiert werden die Prinzipien englischer Gartengestaltung und die aktuellen Herausforderungen der Gartendenkmalpflege.

Bei der heutigen Vernissage erklärte Kirsten Worms, Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG) zur Intention der Ausstellung: „Der besondere Stellenwert des Biebricher Schlossparks als Gartenkunstwerk ist bisher vorwiegend Fachleuten bekannt. Mit der Ausstellung möchten wir diese Leistung Sckells anhand der gezeigten Dokumente und Bilder erlebbar machen und so das Bewusstsein für die Bedeutung historischer Parkanlagen und einen behutsamen Umgang damit fördern“.
Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH), begrüßte die Gäste, darunter auch die Vorsitzende des Wiesbadener Reit- und Fahrvereins Kristina Dyckerhoff. Er sagte: „Auch zwei Jahrhunderte nach ihrer Entstehung bilden Sckells Gärten noch immer ein historisches Erbe von herausragendem Rang. Sie prägen bis heute den öffentlichen Raum vieler Städte. Sckells Landschaftsgärten tragen zur Lebensqualität vieler Menschen bei, auch hier in Wiesbaden-Biebrich“.

Wertvolle Biotope 
Zudem sind historische Gärten wie der Biebricher Schlosspark wegen ihres langen Bestehens über Jahrhunderte zu wertvollen Orten einer ausgeprägten biologischen Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt geworden. Die Baumbestände mit Strauch- und Krautschichten sowie die Pflanzengesellschaften ausgedehnter Wiesenflächen besitzen eine große Artenvielfalt. Dieser Pflanzenbestand dient wiederum der Tierwelt – Säugetieren, Vögeln und Insekten – als Unterschlupf und Nahrungsquelle, so Kurator Eike Schwarz abschließend über die zentrale  Rolle solcher Parks für Ökologie und Naturschutz.

Impression Blickachse im Biebricher Schlosspark bis in die Taunushöhen. © Foto Diether von Goddenthow
Impression Blickachse im Biebricher Schlosspark bis in die Taunushöhen. © Foto Diether von Goddenthow

Seit Jahren dient der Biebricher Schlosspark nicht nur vielen Biebrichern als Erholungs- und Freizeitort. Darüber hinaus bietet der Biebricher Schlosspark jährlich die einmalige Kulisse für das Internationale LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden. Auch 2024 werden wieder Tausende Fans im Park entspannen, die Atmosphäre genießen und begeistert mitfiebern bei der Pferdenacht und wenn ihre Stars im Parcours, auf dem Dressurviereck und im Gelände ihr Können zeigen.

(Diether von Goddenthow/Rhein-Mein.Eurokunst)