Kategorie-Archiv: Baukultur

Ausstellung zum 200. Todesjahres des Gartenkünstlers von Sckell, Schöpfer des Biebricher Schlossparks

"Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell"  Bild (v.li.): Die Kuratoren der Ausstellung Stella Junker und Eike Schwarz. Kirsten Worms, Direktorin Schlosser und Gärten Hessen.  © Foto Diether von Goddenthow
„Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell“ Bild (v.li.): Die Kuratoren der Ausstellung Stella Junker und Eike Schwarz. Kirsten Worms, Direktorin Schlosser und Gärten Hessen. © Foto Diether von Goddenthow

Am 24. Februar 1823 starb der Gartenkünstler, Stadtplaner und Vordenker Friedrich Ludwig von Sckell. Fürst Friedrich August von Nassau-Usingen (1738-1816) hatte nach Verwüstungen durch die Revolutionskriege begonnen, seinen von Maximilian von Welsch in den 1720er Jahren entworfenen barocken Garten  im Stile eines englischen Landschaftsgartens umzuwandeln und zu erweitern. Hierzu beauftragte er Ludwig von Sckell, damals bayerischer Hofgartenintendant und Schöpfer des Englischen Gartens in München.

Impression desBiebricher Schlossparks. © Foto Diether von Goddenthow
Impression desBiebricher Schlossparks. © Foto Diether von Goddenthow

Er befreitet den Biebricher barocken Park von seinem axialen Grundriss und der architekturähnlichen, symmetrischen Formenstrenge. Zudem führte er den Moosburg-Park mit dem Biebricher Schlosspark zu einer Einheit zusammen, veranlasste entsprechende Baum-, Strauch- und Hecken-Bepflanzungen, wodurch eine naturnah erscheinende (Kunst-)Landschaft heranwuchs, der man die Kunst ihrer Komposition nicht mehr ansehen durfte. Meist durch Anleitung aus der Ferne, mit Zuarbeit des Hofgärtners Johann Wilhelm Woltz und des Oberstallmeisters Friedrich Heinrich Freiherr von Dungern, realisierte Sckell ein sich schlängelndes, sanft ansteigendes Wiesental. Es erlaubt einen weiten Blick vom Schloss bis in das Taunus-Gebirge.

Prägend für von Sckell waren die englischen Gartenkünstler Lancelot Brown (1716 – 1776) und William Chambers (1723 – 1796). Neben den Gartenanlagen in Schwetzingen (Schwetzinger Schloss) und Umgebung wurde er vor allem mit der Gestaltung des Englischen Gartens in München berühmt. Der Schlossparkt in Biebrich ist seine letzte Gartenschöpfung. Als Auszeichnung für sein Wirken in München wurde von Sckell 1808 in den Adelsstand erhoben.

Ausstellungsimpression: "Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell" , ab 15. September 2023 im Schlossrestaurant. © Foto Diether von Goddenthow
Ausstellungsimpression: „Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell“ , ab 15. September 2023 im Schlossrestaurant. © Foto Diether von Goddenthow

1818 verfasste er in Form eines Lehrbuches seine „Beitraege zur bildenden Gartenkunst“. Dieses „Werkchen über bildende Gartenkunst …“ war nicht nur an seine jüngeren Kollegen, sondern auch an Liebhaber der Gartenkunst adressiert. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts galt es als Grundlagenwerk für die Lehre in den Gartenbauschulen.
Von Sckells Leitgedanke all seiner Gartengestaltungen lautete:
„Die Natur ist es, die den neuen Gärten zum Muster dient; ihre so manigfaltigen, unzähligen Bilder, die die schöne Erde zieren, schmücken nun auch unsere Gärten, aber ohne daß sie den allergeringsten Zwang einer ängstlichen Nachahmung fordern. Diese Bilder der Natur stellet nun die Kunst, im Einklange mit ihr, in mehreren zusammengesetzten Landschaften, in den Gärten auf, die eine mit Geschmack verbundene Haltung in ein Ganzes vereint. Dieses Ganze, bereichert im Zusammenflusse vieler ausländischer Bäume, Sträucher und Blumen und geziert mit den Werken der alten und neuen Baukunst, erhebt sich dann zu einem Garten, wo die Natur in ihrem festlichen Gewande erscheint.“

Kuratorin Stella Junker erläutert hier unter anderem die Funktion des schlosseigenen  Eiskellers im späten 19. Jahrhundert. © Foto Diether von Goddenthow
Kuratorin Stella Junker erläutert hier unter anderem die Funktion des schlosseigenen Eiskellers im späten 19. Jahrhundert. © Foto Diether von Goddenthow

Anlässlich seines 200. Todesjahres würdigen  die „Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen“ und der „Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH)“ den großen Gartenkünstler von Sckell mit der Ausstellung „Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell“. Diese ist ab dem 15. September im Schlossrestaurant des Biebricher Schlosses zu sehen. Kuratiert haben die wunderbare Ausstellung Eike Schwarz und Stella Junker, Gartenhistorikerin. 24 Tafeln informieren über die Arbeit von Sckells, seine Auftraggeber und die Geschichte des Biebricher Schlossparks. Ebenso thematisiert werden die Prinzipien englischer Gartengestaltung und die aktuellen Herausforderungen der Gartendenkmalpflege.

Bei der heutigen Vernissage erklärte Kirsten Worms, Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG) zur Intention der Ausstellung: „Der besondere Stellenwert des Biebricher Schlossparks als Gartenkunstwerk ist bisher vorwiegend Fachleuten bekannt. Mit der Ausstellung möchten wir diese Leistung Sckells anhand der gezeigten Dokumente und Bilder erlebbar machen und so das Bewusstsein für die Bedeutung historischer Parkanlagen und einen behutsamen Umgang damit fördern“.
Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH), begrüßte die Gäste, darunter auch die Vorsitzende des Wiesbadener Reit- und Fahrvereins Kristina Dyckerhoff. Er sagte: „Auch zwei Jahrhunderte nach ihrer Entstehung bilden Sckells Gärten noch immer ein historisches Erbe von herausragendem Rang. Sie prägen bis heute den öffentlichen Raum vieler Städte. Sckells Landschaftsgärten tragen zur Lebensqualität vieler Menschen bei, auch hier in Wiesbaden-Biebrich“.

Wertvolle Biotope 
Zudem sind historische Gärten wie der Biebricher Schlosspark wegen ihres langen Bestehens über Jahrhunderte zu wertvollen Orten einer ausgeprägten biologischen Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt geworden. Die Baumbestände mit Strauch- und Krautschichten sowie die Pflanzengesellschaften ausgedehnter Wiesenflächen besitzen eine große Artenvielfalt. Dieser Pflanzenbestand dient wiederum der Tierwelt – Säugetieren, Vögeln und Insekten – als Unterschlupf und Nahrungsquelle, so Kurator Eike Schwarz abschließend über die zentrale  Rolle solcher Parks für Ökologie und Naturschutz.

Impression Blickachse im Biebricher Schlosspark bis in die Taunushöhen. © Foto Diether von Goddenthow
Impression Blickachse im Biebricher Schlosspark bis in die Taunushöhen. © Foto Diether von Goddenthow

Seit Jahren dient der Biebricher Schlosspark nicht nur vielen Biebrichern als Erholungs- und Freizeitort. Darüber hinaus bietet der Biebricher Schlosspark jährlich die einmalige Kulisse für das Internationale LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden. Auch 2024 werden wieder Tausende Fans im Park entspannen, die Atmosphäre genießen und begeistert mitfiebern bei der Pferdenacht und wenn ihre Stars im Parcours, auf dem Dressurviereck und im Gelände ihr Können zeigen.

(Diether von Goddenthow/Rhein-Mein.Eurokunst)

Sanierte Türmerstube öffnet zum Museumsuferfest – Im Rahmen von Domturm-Führungen wieder zugänglich

Aktuelle Eindrücke aus der Türmerstube  © Uwe Dettmar
Aktuelle Eindrücke aus der Türmerstube © Uwe Dettmar

ffm. Schon im Mittelalter war der Frankfurter Domturm mit einem Türmer besetzt. Seine Hauptaufgabe war es, nach Bränden Ausschau zu halten und diese zu melden. Außerdem warnte der Türmer vor herannahenden Feinden, kündigte das Eintreffen des Marktschiffes an und empfing Touristen auf dem Turm. Als Wohnung diente ihm und seiner Familie die Türmerstube. Bis 1942 war die Türmerstube bewohnt. Der Raum auf 66 Metern Höhe in der Kuppel unter der Turmspitze wurde nun durch die Stadt Frankfurt saniert und hat seine historische Farbgebung zurückerhalten. Im Rahmen von Führungen ist die Türmerstube wieder öffentlich zugänglich. Anlässlich der Wiedereröffnung verlost das Dommuseum zehn Mal zwei Karten zur Teilnahme an der Domturm-Führung.

In der Tuermerstube ca 1935 Foto: Fritz Brieke ©  Institut fuer Stadtgeschichte S7A Nr 2006-95
In der Tuermerstube ca 1935 Foto: Fritz Brieke © Institut fuer Stadtgeschichte S7A Nr 2006-95

„Ich freue mich sehr, dass Einheimische und Gäste jetzt wieder Gelegenheit haben, die historische Türmerstube zu besuchen und damit den Ausblick vom Domturm mit einem Rückblick in die Geschichte zu verbinden“, sagt Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff, der auch für die Dotationskirchen zuständig ist.

Seit 2022 gehört der Domturm zu Dommuseum Frankfurt. Hier wird bereits an einer kleinen Ausstellung über die Geschichte des Domturms und der Türmer gearbeitet, die zukünftig in der Türmerstube gezeigt werden soll. Der sanierte Raum ist aber schon jetzt als Teil der Domturm-führung zu sehen. Turmführungen: an jedem ersten Mittwoch im Monat um 17 Uhr. Anmeldung unter fuehrun-gen@dommuseum-frankfurt.de oder unter 069/8008718-290. Über das Dommuseum können auch Führungen für Gruppen gebucht werden, außerdem fin-den Veranstaltungen und Workshops für Kinder statt. Führungen gibt es außerdem beim Mu-seumsuferfest (26./27.8.2023). Infos unter: www.dommuseum-frankfurt.de.

Domtürmer Rüb an der Winde ca 1910 ©  Institut fuer Stadtgeschichte S7A Nr 1998-18005
Domtürmer Rüb an der Winde ca 1910 © Institut fuer Stadtgeschichte S7A Nr 1998-18005

Kartenverlosung: 10 Gutscheine für die Teilnahme an einer Domturm-Führung für 2 Personen verlosen wir an die Absender einer Mail mit dem Subject Türmerstube. E-Mail bitte an: fueh-rungen@dommuseum-frankfurt.de. Einsendeschluss ist der 15.8.2023. Öffnungszeiten Domturm: April–September: Di-Fr 10-18 Uhr, Sa&So 11-18 Uhr; Oktober–März: Di-Fr 10-17 Uhr, Sa&So 11-10 Uhr. Letzter Aufstieg ½ Stunde vor Schließung.

Hessischer Denkmalschutzpreis in mehreren Kategorien im Wert von insgesamt 32.500 Euro vergeben

© Christine Krienke/Landesamt für Denkmalpflege Hessen
© Christine Krienke/Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Wiesbaden. Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat heute den Hessischen Denkmalschutzpreis 2023 überreicht. Die Auszeichnung ehrt Privatpersonen und Organisationen, die eine Leidenschaft teilen: Sie haben mit individuellen Lösungen, handwerklich-technischem Geschick und besonderem Einsatz Denkmäler instandgesetzt oder erforscht. Die Preisträgerinnen und Preisträger 2023 kommen aus Hattersheim (Main-Taunus-Kreis), Darmstadt, Fulda, Marburg, Limburg, Niederbrechen und Hünfelden-Kirberg (beide Kreis Limburg-Weilburg). Zudem ging der Ehrenamtspreis an Projekte in Bürgeln (Kreis Marburg-Biedenkopf), Bad Homburg und Dreieich (Landkreis Offenbach).

Liste der Objekte

„Es ist nicht immer leicht, Historisches zu bewahren und gleichzeitig mit unseren heutigen Ansprüchen in Einklang zu bringen. Die Menschen, die wir heute mit unserem Denkmalschutzpreis ehren, widmen sich dieser Herausforderung mit Leidenschaft, Kreativität und Kompetenz. Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung!“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Die Preisträgerinnen und Preisträger tragen vor Ort wesentlich dazu bei, unsere Kulturdenkmäler als identitätsstiftende Wahrzeichen der Region, Lernorte und Ausflugsziele zu erhalten. Dabei setzen sie auch ein Statement für das ressourcenschonende Wieder- und Weiterverwenden historischer Baumaterialien. Der Erhalt von bestehender Bausubstanz ist ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften und verantwortungsbewussten Umgang mit unserer Umwelt. Dafür danke ich herzlich und wünsche weiterhin viel Schaffenskraft.“

Der Hessische Denkmalschutzpreis wurde 1986 vom Landesamt für Denkmalpflege in Hessen und der Lotto Hessen GmbH ins Leben gerufen. In diesem Jahr wurde er zum 38. Mal vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert; das Geld stiftet die LOTTO Hessen GmbH. Das Preisgeld für die Kategorie „Ehrenamtspreis“ in Höhe von 7.500 Euro stellt die Hessische Staatskanzlei.

Der erste Preis in der Kategorie „Öffentliches Bauen“ geht an die Stadt Hattersheim im Main-Taunus-Kreis für die Sanierung der Hattersheimer Stadthalle und ist undotiert. Das Schicksal des 1968 gebauten Gebäudes schien besiegelt, als es 2013 wegen fehlenden Brandschutzes geschlossen wurde. Die Stadt nahm sich aber der Restaurierung an und setzte die Halle instand. Herzstück der zentralen Rotunde ist eine Lichtkuppel, die nach Originalplänen mit brandschutztechnischen Ergänzungen gebaut wurde.

Den zweiten Preis in der Kategorie „Öffentliches Bauen“ bekommt die Stadt Darmstadt für die Sanierung des Großen Hauses Glückert. Es wurde von Joseph Maria Olbrich als Ausstellungshaus geplant, 1901 fertiggestellt und ist ein zentraler Bau der Welterbestätte Mathildenhöhe Darmstadt. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebäuden der Künsterkolonie wurde es im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört und spielt bei der Vermittlung des Welterbes eine große Rolle. Schutz und Erhalt der Originalsubstanz waren deshalb bei der Instandsetzung besonders wichtig.

Den ersten Preis in der Kategorie „Privates Bauen“ teilen sich zwei Projekte: Achim Kramb bekommt ihn für die Renovierung des ehemaligen Gasthofes Goldener Löwe in Limburg. Seit dem Abschluss der Arbeiten wird das Gebäude wie schon vor 170 Jahren wieder als Gaststätte mit Ferienwohnungen genutzt. Der Preis ist mit 6.500 Euro dotiert. Ebenfalls den ersten Preis und 6.500 Euro erhalten Elke Klus und Lars Weuster für die Rettung des Schultheißen-Hauses in Niederbrechen (Landkreis Limburg-Weilburg). Geduldig trugen sie dicke Schichten von Tapeten, Putz und Holz ab und legten historisches Fachwerk frei, das sie in traditioneller Zimmermannstechnik mit Hölzern aus Zweitverwendung sanieren ließen.

Auch den zweiten Platz in der Kategorie „Privates Bauen“ gibt es zweimal. Sibylle Honka bekommt ein Preisgeld von 4.000 Euro für die Instandsetzung der Villa Paulustor 8 in Fulda – eine Herzensangelegenheit, denn der Erbauer war ihr Urgroßvater. Die Jury zeigte sich beeindruckt von den Recherchen der Eigentümerin zur Geschichte des Hauses und seiner bauzeitlichen Materialien. Ebenfalls den zweiten Preis und 4.000 Euro bekommen Veronika und Jörg Brühl: Seit 2018 setzen sie den Spechthof in Hünfelden-Kirberg (Kreis Limburg-Weilburg) instand. Mit der Maßnahme gelang es ihnen, den historischen Gesamteindruck des ehemaligen Sitzes eines niederadligen Ministerialen aus dem 16. Jahrhundert wiederherzustellen.

In der Kategorie „Industriedenkmalpflege“ wird Gunter Schneider ausgezeichnet und erhält 4.000 Euro Preisgeld für die Weiter- und Umnutzung des Lokschuppens in Marburg. Das Gebäude war seit seinem Betriebsende in den 1970er Jahren verfallen. Anhand eines 3D-Modell konnte Gunther Schneider das Tragverhalten der Mauer und der maroden Dachkonstruktion nachvollziehen; eine wichtige Grundlage für die Sanierung. Heute ist der Lokschuppen ein Veranstaltungszentrum, in dem neue Bauteile mit historischer Substanz harmonieren.

Der von der Hessischen Staatskanzlei gestiftete Ehrenamtspreis geht an den Kulturverein Alte Kirche Bürgeln e.V., Dr. Wilhelm Ott vom Verein zur Pflege historischer Grenzmale Hessen e.V. und die Genossenschaft Unser Oberhof eG. Der Kulturverein Alte Kirche Bürgeln hat die Sanierung des heruntergekommenen Gotteshauses in der Ortsmitte gestemmt und organisiert nun darin Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen. Dr. Wilhelm Ott dokumentiert historische Grenzsteine im Landkreis Offenbach und verknüpft auf www.steine-in-der-dreieich.de seine Passion für bearbeitete heimische Sandsteine mit dem Interesse am kulturhistorischen Erbe in seiner Heimat. Die Genossenschaft Unser Oberhof eG erhält den Preis für das inklusive Mehrgenerationenhaus Oberhof: Sie hat in der ehemaligen Staatsdomäne im Bad Homburger Stadtteil Ober-Erlenbach gemeinschaftlichen Wohnraum für Menschen aller Altersgruppen geschaffen.

„Die Bandbreite der Maßnahmen reicht von einem Fachwerkhaus in Niederbrechen als herausragendem Beispiel für die Wiederbelebung des historischen Ortskerns über den fast schon verloren geglaubten Gasthof zum Goldenen Löwen in Limburg, der nun wieder das Stadtbild ziert, bis hin zur Stadthalle in Hattersheim als einem wegweisenden Beispiel für den Umgang mit Kulturdenkmal der 1970er Jahre. Von der Qualität aller geleisteten Arbeiten haben wir uns im Rahmen einer zweitägigen Juryreise quer durch Hessen überzeugt. Alle Denkmaleigentümerinnen
und -eigentümer haben mit großer Sensibilität, viel Idealismus und bewundernswertem Engagement großartige Lösungen gefunden. Grundlegend war in allen Fällen die gelungene Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben vor Ort. Gemeinsam mit der Lotto Hessen GmbH und der Hessischen Staatskanzlei wollen wir auch in Zukunft Standards für den Umgang mit unserem historischen Erbe setzen“, so Prof. Dr. Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen.

Martin Blach, Geschäftsführer LOTTO Hessen GmbH, ergänzt: „Das kulturelle Erbe in Hessen zu erhalten, dafür steht seit 1986 der Hessische Denkmalschutzpreis, aber auch unsere Rubbelloslotterie. Denn sämtliche Erträge aus dem Verkauf der Rubbellose fließen in den hessischen Denkmalschutz – mehr als 80 Millionen Euro sind auf diese Weise bereits in den vergangenen Jahren zusammengekommen. Das macht uns stolz und motiviert uns zusätzlich, auch für die Zukunft mit unseren Produkten dazu beizutragen, dass die historische Bausubstanz vieler hessischer Dörfer und Städte wieder in neuem Glanz erstrahlen kann.“

Preisträgerinnen und Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2023

 

Objekt Preis Preisgeld Preisträger/in
Kategorie „Öffentliches Bauen“
Stadthalle Hattersheim Hessischer Denkmalschutzpreis, erster Platz undotiert Magistrat der Stadt Hattersheim am Main
Großes Haus Glückert in Darmstadt Hessischer Denkmalschutzpreis,
zweiter Platz
undotiert Eigenbetrieb Kulturinstitute der Wissenschafts-stadt Darmstadt
Kategorie „Industriedenkmalpflege“
Lokschuppen in Marburg Hessischer Denkmalschutzpreis, 4.000 Euro Gunter Schneider
Kategorie „Privates Bauen“
Schultheißen-Haus in Niederbrechen Hessischer Denkmalschutzpreis, erster Platz 6.500 Euro Elke Klus und Lars Weuster
Goldener Löwe in Limburg an der Lahn Hessischer Denkmalschutzpreis, erster Platz 6.500 Euro Achim Kramb
Villa Paulustor 8 in Fulda Hessischer Denkmalschutzpreis, zweiter Platz 4.000 Euro Sibylle Honka
Spechthof in Hünfelden-Kirberg Hessischer Denkmalschutzpreis, zweiter Platz 4.000 Euro Veronika und Jörg Brühl
Ehrenamtspreis
Alte Kirche Bürgeln Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutz-preises 2.500 Euro Kulturverein Alte Kirche Bürgeln e.V
Digitale Darstellung historischer Grenzsteine auf eigener Website Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutz-preises 2.500 Euro Dr. Wilhelm Ott, Verein zur Pflege historischer Grenzmale Hessen e.V.
Inklusives Mehrgenerationenprojekt Oberhof Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutz-preises 2.500 Euro Genossenschaft Unser Oberhof eG

 

Grundschule und Kita mit Mut zu „schräger“ Architektur feiern Richtfest im Frankfurter Europaviertel

Ein neuer Ort für Kinder und Familien entsteht im Europaviertel. Schon jetzt sticht das entstehende Gebäude, das sich bewusst von der orthogonalen Baustruktur der umgebenden Bebauung löst, beeindruckend heraus. © Foto Diether von Goddenthow
Ein neuer Ort für Kinder und Familien entsteht im Europaviertel. Schon jetzt sticht das entstehende Gebäude, das sich bewusst von der orthogonalen Baustruktur der umgebenden Bebauung löst, beeindruckend heraus. © Foto Diether von Goddenthow

Gestern feierten Handwerker und Architekten gemeinsam mit Frankfurts Bau- und Bildungsderzernentin Sylvia Weber das Richtfest der Grundschule und Kita im Frankfurter Europa-Viertel am Maastricher Ring 2. Hier entsteht im Auftrag der Stadt Frankfurt (Amt für Bau und Immobilien) bis Frühjahr 2025 für 44,6 Mio. Euro ein neuer Ort für Kinder und Familien, wobei das Besondere vor allem am Konzept der Bildungseinrichtung und im architektonischen Ansatz liegt. Der neue Bildungsstandort Europaviertel wird später eine fünfzügige Grundschule, eine sechsgruppige Kindertageseinrichtung für unter und über Dreijährige sowie eine Zweifeldsporthalle unter einem Dach vereinen. Das von den Architekten dasch zürn+ partner, Stuttgart, geplante und nun im Rohbau bis auf das provisorisch abgedeckte Dach fertige Gebäude, hebt sich wohltunend durch den Mut zu schrägen Ebenen von der orthogonalen  Baustruktur der umgebenden Bebauung ab, und ist jetzt schon ein Hingucker inmitten der oftmals auch als einfallslose Schuhkarton-Architektur kritisierten Umgebungsbebauung.

Bau- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber begrüßte am Montag, 8. Mai, um 14 Uhr zusammen mit den Verantwortlichen des Amts für Bau und Immobilien die Handwerker und  Gäste der Schulgemeinde und Elternvertretung beim Richtfest Grundschule und Kita Europaviertel im Maastrichter Ring 2 © Foto Diether von Goddenthow
Bau- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber begrüßte am Montag, 8. Mai, um 14 Uhr zusammen mit den Verantwortlichen des Amts für Bau und Immobilien die Handwerker und Gäste der Schulgemeinde und Elternvertretung beim Richtfest Grundschule und Kita Europaviertel im Maastrichter Ring 2 © Foto Diether von Goddenthow

Laut  Frankfurter Amt für Bau und Immobilien wird der neue Bildungsstandort einmal aus einer 5-zügigen Grundschule bestehen mit erweiterter schulischer Betreuung, zudem aus einer 6-gruppigen Kindertageseinrichtung für unter 3-Jährige und über 3-Jährige. Es wird eine Zweifeldsporthalle geben, das Ganz umgeben von zweckmäßigen einladenden  Freianlagen. Auch ist eine Hausmeisterwohnung vorgesehen.

Architektur
Neben den funktionalen und nutzungsbezogenen Qualitäten für eine Schule – insbesondere an dieser städtebaulich besonderen Lage – sind hier Architektursprache, Signifikanz und Formnutzungskongruenz des Gebäudes und deren Raumbildung hin zum öffentlichen Raum, als Aushängeschild der Schule im Stadtbild des modernen Europaviertels von besonderer Bedeutung.

Impression innen. © Foto Diether von Goddenthow
Impression innen. © Foto Diether von Goddenthow

Der Planung ging ein Architektenwettbewerb voraus, der europaweit ausgeschrieben wurde. Die charakteristischen Merkmale, die bereits den Wettbewerbsentwurf auszeichneten, werden nun realisiert: Grundschule, Kindertageseinrichtungen und Sporthalle befinden sich gemeinsam „unter einem Dach“. Der Baukörper löst sich bewusst von der orthogonalen Baustruktur der umgebenden Bebauung und entwickelt sich in freier Ausformung aus dem benachbarten Gleispark heraus. Das Dach der abgesenkten Sporthalle unterstützt als „Grüner Sockel“ die Verknüpfung des Gebäudes mit seiner Umgebung. Großzügige Vordächer schaffen überdachte Eingangsbereiche und Pausenflächen.
Der Innenraum wird durch mehrgeschossige Atrien geprägt, in denen offene Treppen die Geschosse miteinander verbinden. Dadurch wird die Orientierung im Gebäude erleichtert und Tageslicht von oben in die Innenbereiche geführt. Die offenen Verbindungen der Geschossebenen werden durch umlaufende Fluchtbalkone und Außentreppen ermöglicht, über die die Entfluchtung aus den Aufenthalts- und Klassenräumen erfolgt.

Die Klassenräume der Grundschule befinden sich als zusammenhängende, überschaubare Cluster im 2. und 3. Obergeschoss. Das Erdgeschoss nimmt die Fachklassen und die Schulmensa, das 1.Obergeschoss die Ganztagesbetreuung und den Verwaltungs- und Lehrerbereich auf.

Impression innen. © Foto Diether von Goddenthow
Impression innen. © Foto Diether von Goddenthow

Im Erdgeschoss der Kindertageseinrichtungen befinden sich die Gruppen- und Sanitärräumen der U3-Kinder, im Obergeschoss der Ü3-Bereich.

Beide Geschosse sind über eine zentrale offene Treppe und einen rollstuhlgerechten Aufzug miteinander verbunden. Die Eingangsebene der Sporthalle ist erdgeschossig an die Schule angebunden. Eine offene Zuschauergalerie bietet freie Sicht auf das um ca. 4,50 m abgesenkte Spielfeld.

Impression Pausenbereich . © Foto Diether von Goddenthow
Impression Pausenbereich . © Foto Diether von Goddenthow

Der Rohbau ist nun abgeschlossen und das Projekt liegt insgesamt im Zeitplan, trotz leichter Verzögerungen durch die Materialbeschaffungskrise, die das gesamte Baugewerbe betrifft. Schon mit der Planung wurde die Option einer späteren Erweiterung der Grundschule in Form einer Aufstockung berücksichtigt. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen.

Burgen Schlösser Altertümer: Magie und Feuer auf der Hardenburg bei Bad Dürkheim am 1. Mai 2023

Hardenburg nahe Bad Dürkheim  © GDKE
Hardenburg nahe Bad Dürkheim © GDKE

Die malerisch gelegene Hardenburg in der Nähe von Bad Dürkheim wird am 1. Mai 2023 Schauplatz eines ganz besonderen Ereignisses sein. Entdecken Sie eine atemberaubende Show im nächtlichen Lustgarten der Hardenburg. Begleiten Sie den Alchemisten, einen rätselhaften Magier vom Rhein, der die verlorene Welt der Burgen am Oberrhein wiedererweckt. Seine Begegnung mit dem Stamm des Feuers und dem Drachen führt uns in das Herz dieser geheimnisvollen Welt.

Erleben Sie die Welt der rheinischen Sagen und Legenden, erdacht von John Howe, dem künstlerischen Leiter von „Der Herr der Ringe“ und „Die Ringe der Macht“, und inszeniert von Big Family Event. Die Veranstaltung bildet den Auftakt des Festivals „Burgen und Legenden“, das Teil des größeren Projekts „Châteaux rhénans – Burgen am Oberrhein“ ist, in dem sich Partner aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz zusammengeschlossen haben, um das Burgkulturerbe der Region zu stärken. Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms INTERREG Oberrhein kofinanziert.

Tickets für die Veranstaltung und weitere Informationen gibt es unter www.burgenlandschaft-pfalz.de. Da es sich um eine Open-Air-Veranstaltung handelt, kann sich der Termin je nach Wetterlage verschieben.

Frankfurt Pavilion der Frankfurter Buchmesse erhält Martin-Elsaesser-Plakette 2023

Frankfurt Pavilion der Frankfurter Buchmesse. © Foto Diether von Goddenthow
Frankfurt Pavilion der Frankfurter Buchmesse. © Foto Diether von Goddenthow

Unter dem Titel „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen 2018–2023“ werden 2023 zehn Bauten mit der „Martin-Elsaesser-Plakette“ ausgezeichnet. Darunter auch der Frankfurt Pavilion, die kulturpolitische Bühne der Frankfurter Buchmesse auf der Agora. Anlässlich der 70. Buchmesse wurde der Bau 2018 an das renommierte Frankfurter Architekturbüro schneider+schumacher vergeben. Mit seinen 500 Quadratmeter Grundfläche, 6,5 Meter Höhe und einer selbsttragenden Holzkonstruktion mit lichtdurchlässiger Membran ist der Frankfurt Pavilion zum Wahrzeichen der Buchmesse geworden. Dabei erlauben drei Eingänge ein zwangloses Kommen und Gehen, zugleich sorgt der Pavillon für eine dezente Abschirmung gegenüber dem Messetreiben und schafft eine Atmosphäre der Konzentration. Hier fanden im Oktober 2022 Veranstaltungen zu aktuellen kulturpolitischen Themen statt, u.a. zur Wehrhaftigkeit der Demokratien, zur Diversität in der Medien- und Kulturbranche, zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und zur russischen Opposition im Exil.

Die Jury würdigte in ihrer Begründung die „erstaunlich einfache und zugleich kluge Fügung aus drei muschelförmigen Körpern in einer Holz-Rippenkonstruktion.“ Sie schaffe eine besondere und überraschende Atmosphäre im Inneren.

Innenansicht: Frankfurt Pavilion der Frankfurter Buchmesse. © Foto Diether von Goddenthow
Innenansicht: Frankfurt Pavilion der Frankfurter Buchmesse. © Foto Diether von Goddenthow

„Es ist uns eine große Freude, für den ikonischen Frankfurt Pavilion diese Anerkennung zu erhalten. Literatur braucht gute Orte war unsere Leitidee dabei. Das Büro schneider+schumacher und die Frankfurter Buchmesse als Auftraggeber haben sich für diesen fliegenden Bau mit einer selbsttragenden Holzkonstruktion und damit für Nachhaltigkeit entschieden. Die Martin-Elsaesser-Plakette bestätigt uns darin, auch zukünftig mutig in neue Bauten und Stände zu investieren“, sagt Lars Birken-Bertsch, Head of Cooperations & Programmes der Frankfurter Buchmesse zur Auszeichnung.

Der Frankfurt Pavilion wurde bereits mit diesen Auszeichnungen bedacht:
Design Educates Awards 2021, Honorable mention
AIT-Award, Finalist
DAM Preis 2019, Nominierung
Iconic Awards 2019
GEPLANT + AUSGEFÜHRT, 2. Platz
International Design Awards, Gold
Gute Gestaltung 19, Bronze
Link zum Pavillon: https://www.schneider-schumacher.de/projekte/project-details/806-frankfurt-pavilion/

Über die Martin-Elsaesser-Plakette
Zugelassen zur Jurysitzung der Martin-Elsaesser-Plakette 2023 waren Bauten jeglicher Größe und Nutzung, die zwischen 2018 und Januar 2023 fertig gestellt wurden und ihren Standort in den Städten Frankfurt am Main oder Offenbach am Main oder in den Landkreisen Offenbach oder Main-Kinzig haben.

Der Jury 2023 gehörten an:

  • Bernhard Bangert, Architekt BDA, Hochheim am Main, Vorsitzender BDA Wiesbaden
  • Jan Friedrich, Journalist (Bauwelt)
  • Ute Günzel, Architektin BDA, Darmstadt
  • Prof. Heinrich Lessing, Architekt BDA, Mainz, Frankfurt UAS
  • Dilek Ruf, Architektin BDA, Hannover, Landesvorsitzende BDA Niedersachsen

Ausgezeichnet wurden diese zehn Bauten:
LUC – Umbau und Erweiterung eines Reihenhauses, Frankfurt am Main
Stylepark – Neubau am Peterskirchhof, Frankfurt am Main
Schloßstraße, Frankfurt am Main
Hof im Hof, Frankfurt am Main
Sporthalle Gymnasium Schillerschule, Frankfurt am Main
Neugestaltung Senckenberg, Frankfurt am Main
Deutsches Romantik-Museum, Frankfurt am Main
Rathaus Hainburg, Hainburg
Neue Geschäftsstelle des BDA Hessen – Umbau, Frankfurt am Main
Frankfurt Pavilion, Frankfurt am Main

Die Plaketten werden am Freitag, 5. Mai 2023 im Interimsquartier des Deutschen Architekturmuseum DAM in Frankfurt am Main an die Bauherrschaft sowie an die Architektinnen und Architekten der ausgezeichneten Bauten überreicht.

Nicole Keller & Oliver Schumacher gewinnen Europäischen Architekturfotografie-Preis architekturbild 2023

Heidelberg/Frankfurt/Potsdam – Das Hamburger Fotografenteam Nicole Keller & Oliver Schumacher ist der Gewinner des Europäischen Architekturfotografie-Preis architekturbild 2023 mit dem Thema »Provisorium│Stopgap«. Eine siebenköpfige Jury wählte die Bildserie auf den ersten Platz. In dem international ausgeschriebenen und anonym durchgeführten Wettbewerb, der insgesamt mit 6000 Euro dotiert ist, wurden außerdem zwei weitere Preise, fünf Auszeichnungen und 20 Anerkennungen vergeben.

Nicole Keller & Oliver Schumacher, so die Juryvorsitzende Dea Ecker, »erreichen mit ihrem Bilderquartett das scheinbar Unmögliche: Ein Arrangement aus Hoch- und Querformaten, das trotz der unterschiedlichen Sujets dennoch zu einem großen Ganzen wird – und das mit spielerischer Leichtigkeit. Der zarte Humor, der bei jedem Motiv mitschwingt, und das subtile Farbspiel binden die Aufnahmen trotz aller Unterschiedlichkeit zu einer intellektuell-ästhetischen Serie zusammen. Eine fotografisch elegante und zugleich heitere Komposition, die das Thema ˏProvisoriumˊ in ganz eigenständiger Weise interpretiert.«

Das Duo selbst schreibt: »Provisorien begegnen uns tagtäglich, meist nehmen wir sie gar nicht wahr. Uns interessieren vor allem die absurden, irritierenden, komischen Provisorien. Es sind erfrischende Brüche in der sonst so ˏperfektenˊ Welt. Sie machen Unmögliches möglich. Zugleich zeigt sich da auch etwas Unschuldiges, als hätten Kinder ihre Hand im Spiel. So werden aus Problemen und Fehlern die eigentlichen Hingucker. Gar Kunst? Zumindest eine Kunst der schnellen Problemlösung, der Fantasie und der ungewollten (?) Komik. In diesen Provisorien und – vor allem – ihrer Menschlichkeit liegt eine freundliche Wärme. Wir laden ein, diese Alltagsmomente mit offenen Augen zu suchen, zu entdecken und sich über sie zu freuen.«

Zwei weitere gleichwertige Preise gingen an Katharina Roters aus Berlin für eine Schwarz-Weiß-Serie, die in Armenien angesiedelt ist, und an hiepler, brunier, ebenfalls Berlin, für ihre Serie »Gap Stop«.

Jurymitglied Kristin Baumert zu Ersterer: »Scheinbar triste Hinterhofszenen, eine starre Anordnung, menschenleer und dennoch so intensiv. Beim Betrachten läuft ein Film vor meinen Augen ab: Kinder spielen mit einem Ball, ihr freudiges Gelächter dringt durch die Straßen, ein Schuss – Tor! Die Serie von Katharina Roters aufgemalten Toren auf Häuserwänden zeigt ein Provisorium, das keineswegs negativ ist. Im Gegenteil: Es erhellt und gibt Hoffnung und Zuversicht.«

Jurymitglied Brigida González zu »Gap Stop«: »Schon mit der Umkehrung des Themas ˏStopgapˊ zu ˏGap Stopˊ zeigen uns die beiden Fotografen ihre Lesart der Aufgabe. Sie macht deutlich, wie vielschichtig das Thema interpretiert werden kann. Denn noch wichtiger als das, was die Fotografen zeigen, ist das, was sie nicht zeigen. Hier wird die Abwesenheit von Architektur vergegenwärtigt. Unser Bild von fertiggestellter Architektur wird etwa durch sichtbare Armierungen aufgelöst und sagt uns zugleich: Hier wird weitergebaut. Die sichtbaren Freiräume zwischen den Baukörpern machen neugierig auf das, was einmal entstehen wird. Dabei umkreist die Kamera die Baukörper auf delikate und gekonnte Weise.«

Auszeichnungen erhielten die Serien von Matthias Jung, Thomas Kummerow, Piet Niemann, Apostolis Tsolakidis und Sven Weber.

Anerkennungen gingen an Swen Bernitz, Axel Beyer, Alexander Butz, Markus Dorfmüller, HGEsch, Ulla Franke, Helge Garke, Wolfgang Gerlich, Maximilian Gottwald, Michael Himpel, Wolfram Janzer, Alexander Mai & Mikula Platz, Andreas Thomas Mayer, Michael Nischke, Walter Oczlon, Emanuel Raab, Gregor Sailer, Daniel Seiffert, Albrecht Voß sowie Michael Zegers.

Bilderserien hier!

Die Jury des EAP 2023
Dea Ecker, Ecker Architekten, Heidelberg (Juryvorsitz)
Kristin Baumert, Bundesstiftung Baukultur, Potsdam
Heike Schuler, Leiterin Papierwerkstatt, Deutsches Architekturmuseum (DAM), Frankfurt am Main (erkrankt)
Brigida González, Architekturfotografin, Stuttgart
Helena Huber-Doudová, Kuratorin Architektursammlung National Galerie Prag, Prag/Berlin
Wojciech Czaja, Journalist, Autor, Moderator, Wien
Oliver Mezger, Architekt, Fotograf, Vorstand, Geschäftsführer architekturbild e.v., Heidelberg

Kooperationspartner

Deutsche Architekturmuseum (DAM), Frankfurt am Main

Das DAM organisiert Wechselausstellungen zu nationalen und internationalen Architektur- und Städtebauthemen des 20./21. Jahrhunderts, präsentiert in einer umgebauten Gründerzeitvilla am Museumsufer Frankfurt mit dem ikonischen Haus-im-Haus von Architekt Oswald Mathias Ungers. Als Diskussionsort für aktuelle Fragen veranstaltet es Tagungen und Workshops, gibt Publikationen heraus und bietet ein vielfältiges Vermittlungsprogramm für Kinder und Jugendliche. 2022-24 wird das Museum am Schaumainkai umfangreich saniert, das »DAM Ostend« am Danziger Platz in Frankfurt wird in dieser Zeit zum Interimsquartier für Ausstellungen, Veranstaltungen und Workshops.

Bundesstiftung Baukultur, Potsdam

Die Bundesstiftung Baukultur ist eine unabhängige Einrichtung, die für hochwertiges Planen und Bauen eintritt. Sie verfolgt damit das Ziel, die gebaute Umwelt als wesentlichen Faktor für Lebensqualität zu einem gemeinschaftlichen Anliegen zu machen. Durch Veranstaltungen, Publikationen und Kooperationen fördert die Stiftung den öffentlichen Diskurs über Baukultur und vernetzt Akteure miteinander. Alle zwei Jahre legt die Bundesstiftung Baukultur dem Bundeskabinett und dem Bundesparlament einen Bericht zur Lage der Baukultur in Deutschland vor.

Preisverleihung und Ausstellungseröffnung

Die Preisverleihung und Eröffnung finden am Freitag, den 12. Mai 2023 um 19 Uhr im DAM Ostend, dem Interimsquartier des Deutschen Architekturmuseums in der Henschelstraße 18 in 60314 Frankfurt am Main statt. Die Ausstellung läuft bis 2. Juli 2023. Der Katalog (av edition) kostet 28,00 Euro.

Schwimmende Gärten – Ausstellung über Wasser als Akteur der Bundesgartenschau im Oberen Mittelrhein – ZBK Mainz

Bild: Christian Barth und Alexander Csott, TU Darmstadt, Fachbereich Architektur
Bild: Christian Barth und Alexander Csott, TU Darmstadt, Fachbereich Architektur

Microparks, skulpturale Pavillons und Sonnen­decks, eingebettet in inszenierte Vegetation schwimmen den Rhein hinunter?
In Rahmen einer baukonstruktiven Studienarbeit, unter der Leitung von Prof. Wolfgang Lorch, beschäftigten sich Studierende mit der entwerferischen Erforschung von 70 Kilometern Flusslandschaft im Welterbe Mittelrheintal. Aber nicht etwa die Eingriffe entlang der Uferzonen standen hierbei im Fokus, sondern die Nutzung der Wasserfläche. Durch die Verwendung ausrangierter Ausflugsschiffe, Schubleichter und Anleger wurden landschaftsarchitektonische In­terventionen entlang des Stromes ausgelotet. Die Ergebnisse zeigen sowohl in technischer als auch in gestalterischer Hinsicht innovative Ideen für Landschaftsarchitektur und Gartenschaudesign. In ihrer teils poetischen Bildsprache inspirieren die Entwürfe zur Auflösung von Denkschranken an den Schnittstellen gestalterischer und plane­rischer Disziplinen.

Als Hilfsmittel dienten den Studierenden vielfach sogenannte Schubleichter. Diese eigentlich als Transportmittel für Schüttgüter benutzten Lastschiffe bieten einen flexiblen Rahmen für die Überlegungen. Die vorgestellen Ideen reichen von „durchaus realisierbar“ bis hin zu „verwegen visionär“. Die Besucher*innen erwartet eine studentische Auseinandersetzung mit komplexen Fragestellungen in Bezug auf die Bundesgartenschau und ihre Teilbereiche. Entwickelt wurden Ideen von der Schiffsmühle bis zum schwimmenden Wald. Menschen sollen den Rhein auf Pilzen laufend oder badend erleben können. Die Konzepte könnten vielfältiger nicht sein.

Ausstellungseröffnung am 28.02.2023

Zentrum für Baukultur (ZBK)
Im Brückenturm
Rheinstraße 55
55116 Mainz
Telefon 06131 / 3 27 42-10 |-13
info@zentrumbaukultur.de

Ausstellungsöffnungszeiten
Mittwoch bis Freitag | 14 – 18 Uhr
und nach Vereinbarung. An Feiertagen geschlossen!

Die Ausstellungsvorschau „2023“ des Deutschen Architekturmuseums (DAM) Frankfurt

DAM OSTEND, Frankfurt am Main / Ausstellung DAM Preis 2023; Fotos: © Moritz Bernoully
DAM OSTEND, Frankfurt am Main / Ausstellung DAM Preis 2023; Fotos: © Moritz Bernoully

Trotz der Sanierung des Haupthauses realisierte das Deutsche Architekturmuseum im Jahr 2022 erfolgreiche Veranstaltungen und mehrere Ausstellungen an Gast-Orten wie dem Freilichtmuseum Hessenpark (Schön hier. Architektur auf dem Land) sowie im Interimsquartier DAM OSTEND (DAM Preis 2022, Antonio de Campos, Nichts Neues – Besser Bauen mit Bestand).

Zum Jahresauftakt startet das DAM mit den besten Bauten – dem DAM Preis 2023, es folgen: Der Bauwelt-Preis “Das erste Haus”, der Europäische Architekturfotografie-Preis 2023 und die große Ausstellung “Protest / Architektur. Barrikaden, Camps und Smartphones – Konflikte im öffentlichen Raum zwischen 1848 und 2023“.

Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) am Museumsufer befindet sich seit Herbst 2021 im Umbau, die Sanierung schreitet voran. Das am Danziger Platz im Frankfurter Osten eröffnete Interimsquartier DAM OSTEND wird erfolgreich angenommen, neben einer großen Ausstellungsfläche bietet es auch einen Workshopraum für die Arbeit des Teams Bildung und Vermittlung.

Das DAM hat heute auf seiner Jahrespressekonferenz das Ausstellungsprogramm für 2023 vorgestellt und für das Jahr 2022 eine sehr zufriedenstellende Bilanz gezogen – 5 neue Wechselausstellungen, rund 180 Veranstaltungen – darunter Vortragsreihen wie Dialog im Museum, STADTplus und Internationale Landschaftsarchitektur – sowie das umfangreiche Vermittlungsprogramm brachten 2022 insgesamt 67.169 Besucher:innen in das Interimsquartier und die externen Ausstellungsorte. Auch die traditionelle „Legobaustelle“ musste ausweichen und lockte 2022 dennoch rund 4.000 kleine und große Besucher:innen an die unterschiedlichen Gast-Orte.

Im Januar 2023 schloss die Ausstellung „Nichts Neues – Besser Bauen mit Bestand“ nach gut besuchten Monaten im DAM Ostend und einer sehr gefragten Finissage zum Thema Juridicum Frankfurt ab. Die erfolgreiche Ausstellung „Schön hier. Architektur auf dem Land“ im Freilichtmuseum Hessenpark wird nun sogar bis zum 2. April 2023 verlängert, der „Internationale Hochhaus Preis 2022/23“ war im Museum Angewandte Kunst, Frankfurt zu sehen.

Das DAM Reallabor „WOHNZIMMER HAUPTWACHE“ im Rahmen des nationalen Modellprojekts „Post-Corona-Stadt“ bespielte mehrere Wochen die Hauptwache Frankfurt mit zahlreichen Führungen, Veranstaltungen und Mitmach-Angeboten und wirft auch weiterhin unter Beteiligung der Bürger:innen einen analytischen, planerischen Blick auf die Innenstadt in den Zeiten nach Corona.

Noch bis zum 1. Mai 2023 sind die besten 26 Bauten in und aus Deutschland einschließlich dem Preisträger des DAM Preis 2023 im DAM Ostend zu sehen – die Auszeichnung ging an Auer Weber für die Erweiterung des Landratsamts Starnberg, ein hervorragendes Beispiel für das Weiterbauen.

In der Ausstellung „PROTEST / ARCHITEKTUR. Barrikaden, Camps und Smartphones – Konflikte im öffentlichen Raum zwischen 1848 und 2023“, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung (Teilprojekt Film + Audio), steht im Fokus, dass Protestbewegungen den öffentlichen Raum nicht nur durch ihre Botschaften prägen, sondern in vielen Fällen auch durch ihre (meist temporären) Bauten: Dieser These geht das DAM anhand zahlreicher Beispiele aus den letzten ca. 170 Jahren forschend nach. Erstmalig werden hierbei verschiedene Protestformen aus baulicher Perspektive systematisch miteinander verglichen.

Vorschau:
Ausstellungen des Deutschen Architekturmuseums (DAM) JANUAR – DEZEMBER 2023

SCHÖN HIER – Architektur auf dem Land noch bis 2. April 20223 (das DAM zu Gast im Freilichtmuseum Hessenpark)

Ländliche Regionen werden mit ihrer Architektur zu wenig beachtet. Das möchte diese Ausstellung ändern. Eine Fülle realisierter Projekte zeigt, welche Qualitäten hier zu entdecken sind. Architektur kann viel zu einem guten Leben auf dem Land beitragen. Das veranschaulichen Wohnhäuser, Scheunenumbauten, landwirtschaftliche Bauten, Gasthäuser, Dorfläden, Werkstätten, Bürobauten, Weingüter, Hotels, Museen, Bibliotheken, Konzerthallen, Kapellen, Sportstätten und öffentliche Bauten für den Verkehr, Schulen und Rathäuser. Der geographische Schwerpunkt liegt in Deutschland, Österreich und der Schweiz; darüber hinaus werden aber auch beispielhafte Projekte aus dem europäischen Ausland vorgestellt. Ergänzend werden Regionen und Orte gezeigt, die in besonderer Weise ihre Gesamtentwicklung begleitet haben — von Schrumpfung bis Wachstum. Vertiefende Betrachtungen des Realisierungsprozesses von Bauprojekten, von wichtigen Bautypologien und von Infrastrukturen geben Antworten auf die Frage: Was lässt sich vom Bauen auf dem Land lernen?

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Eine Ausstellung des DAM in Kooperation mit dem Freilichtmuseum Hessenpark, mit freundlicher Unterstützung der Bundesstiftung Baukultur.

Die Ausstellung wird anschließend wandern und in weiteren, eher ländlich geprägten Regionen gezeigt. Diese Orte werden dabei in unterschiedlichem Umfang durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt. Von 22. April bis 15. Juni 2023 wird sie in einer Kooperation mit der IBA Thüringen und dem Studio Gründer Kirfel im Schloss in Bedheim in Thüringen gezeigt. Von 3. Juli bis 29. Oktober 2023, wird sie in Jablonné v Podještědí in Tschechien zu sehen sein. Weitere Stationen der Ausstellung sind in Vorbereitung.

PAULSKIRCHE – Demokratie, Debatte, Denkmal Dauerausstellung in der Wandelhalle der Frankfurter Paulskirche Digitale Ausstellung: www.paulskirche.de

Eröffnung: 28. Juni 2022

Die Frankfurter Paulskirche ist ein wichtiges Demokratiedenkmal in Deutschland. Die digitale Ausstellung in der Wandelhalle präsentiert die wechselvolle Baugeschichte der historischen Paulskirche und des heutigen Gebäudes. Ebenso bietet sie einen Überblick zur Frankfurter Nationalversammlung und deren Verfassungsgeschichte. Außerdem werden in Schlaglichtern mehr als 70 Jahre Debattenkultur vorgestellt und ein Ausblick auf den künftigen Demokratieort Paulskirche und das Haus der Demokratie gegeben.

Das Ausstellungsprojekt entstand in einer Kooperation der Wüstenrot Stiftung mit den Frankfurter Institutionen Deutsches Architekturmuseum, Historisches Museum Frankfurt und Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main.

NEU IN 2023:

DAM PREIS 2023. Die 26 besten Bauten in/aus Deutschland bis 1. Mai 2023 (DAM OSTEND)

Der DAM Preis 2023 geht an AUER WEBER für die ERWEITERUNG LANDRATSAMT STARNBERG: Die Erweiterung des Landratsamts Starnberg von Auer Weber hat die Jury begeistert. Wobei es eigentlich der Zusammenklang des Bestands und des Ergänzungsbaus ist, der letztendlich überzeugte. Denn selten treffen ein Alt- und ein Neubau so harmonisch aufeinander, was nicht zuletzt daran lag, dass hier im Abstand von 35 Jahren die gleichen Architekten am Werk waren. Und so ist heute nur mit scharfem Blick zu erkennen, wo der Bestand aufhört und die Erweiterung beginnt, welche bewährten und geschätzten Attribute des Bestands fortgeschrieben und wo zeitgemäß modernisiert wurde und eben doch ein neuer Charakter Einzug gehalten hat.

Seit 2007 zeigt die Präsentation zum DAM Preis aktuelle Architektur aus Deutschland und bemerkenswerte Projekte deutscher Architekturbüros in anderen Ländern. 2023 wird der Preis vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) bereits zum siebten Mal in enger Zusammenarbeit mit JUNG als Kooperationspartner vergeben.

Eine Jury hat für den DAM Preis 2023 aus einer Longlist von über 100 zwischen Herbst 2020 und Frühjahr 2022 realisierten Gebäuden die 23 vorgestellten Bauensembles in Deutschland und drei Beispiele im Ausland ausgewählt. Fünf der Bauten wurden zu Finalisten ernannt, auf einer Juryfahrt begutachtet und eines schließlich zum Gewinnerprojekt erklärt, welches im Mittelpunkt der Ausstellung steht.

www.dam-preis.de

Bauwelt-Preis. Das erste Haus 24. März – 30. April 2023 (DAM OSTEND)

Der Bauwelt-Preis „Das erste Haus“ geht in die zwölfte Runde. Er umfasst jede Form von erstem Werk: vom Umbauprojekt aus wiederverwerteten Baumaterialien über die prototypische Konstruktion bis zum Sozialen Wohnungsbau; von der nachhaltigen Gestaltung eines öffentlichen Raums bis zur temporären Intervention. Eingereicht werden darf das erste Werk, das in eigener Verantwortung realisiert und nach dem 1. Januar 2018 fertiggestellt worden ist. Am Wettbewerb teilnehmen können Planer:innen aus den Disziplinen Architektur, Innenarchitektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur aus aller Welt.

Der Bauwelt-Preis 2023 wird gemeinsam mit der Unternehmensgruppe Kingspan ausgelobt und im DAM OSTEND verliehen und ausgestellt. Alle preisgekrönten Projekte und eine Auswahl weiterer Arbeiten werden hier gezeigt. Mit freundlicher Unterstützung der Freunde des DAM e.V.
www.bauwelt.de

PROVISORIUM / STOPGAP Europäischer Architketurfotografie Preis architekturbild 2023 13. Mai – 2. Juli 2020 (DAM OSTEND)

Der Europäische Architekturfotografie-Preis architekturbild wird seit 1995 alle zwei Jahre ausgeschrieben. Der Wettbewerb zielt darauf ab, eine künstlerisch-fotografische Auseinandersetzung mit der gebauten Umwelt zu fördern. Eine Serie von vier Bildern erlaubt das Erzählen von Geschichten, das vorgegebene Thema gibt die Richtung vor, lässt aber immer auch viel Raum für Interpretation. Was als Initiative der db deutsche bauzeitung begann, wird seit 2003 vom damals gegründeten architekturbild e.v. fortgeführt, der seit 2008 mit dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und seit 2016 mit der Bundesstiftung Baukultur kooperiert.

Das Thema des Preises für 2023 rückt das »Provisorium / Stopgap« in den Fokus — Übergangslösungen, wie wir sie aus dem privaten Umfeld und dem öffentlichen Leben kennen: Eigentlich temporär gedachte Einrichtungen, die nicht selten in einen dauerhaften Zustand übergehen, seien es Behausungen, Wegeverläufe, handgemalte Schilder, improvisierte Einrichtungen oder mehr oder weniger ausgereifte Konstruktionen.
www.architekturbild-ev.de

PROTEST / ARCHITEKTUR. Barrikaden, Camps und Smartphones – Konflikte im öffentlichen Raum zwischen 1848 und 2023 16. September 2023 – 14. Januar 2024 (DAM OSTEND)

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Teilprojekt Film + Audio in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung.

Protestbewegungen prägen den öffentlichen Raum nicht nur durch ihre Botschaften, sondern in vielen Fällen auch durch ihre (meist temporären) Bauten: Dieser These geht das Deutsche Architekturmuseum (DAM) mit dem Ausstellungsprojekt „Protest/Architektur“ anhand zahlreicher Beispiele aus den letzten ca. 170 Jahren forschend nach. Erstmalig werden hierbei verschiedene Protestformen aus baulicher Perspektive systematisch miteinander verglichen, u.a. die Barrikaden der 1848er Revolution, die Pfahlbauten der Atomkraftgegner:innen der „Freien Republik Wendland“ in Gorleben (1980), die Zeltstädte des Arabischen Frühlings (2011), die Baumhäuser im Hambacher Wald und im Dannenröder Forst (2018/2019) oder auch die fluiden, Laserpointer-basierten Lichträume der Demonstrierenden in Hongkong (2019). Das Projekt strebt an, Protestgestaltung in all ihrer Vielseitigkeit und bisweilen auch Ambivalenz zu präsentieren.

Weitere Infos zu den hier genannten Ausstellungen und dem Rahmenprogramm mit zahlreichen weiteren geplanten Veranstaltungen auf:  dam-online.de

(Quelle: Deutsches Architekturmuseum)

Ort:

DEUTSCHES ARCHITEKTURMUSEUM (DAM) im Interimsquartier DAM OSTEND
Henschelstraße 18,
60314 Frankfurt am Main
dam-online.de

Öffnungszeiten: Di, Do-Fr 12-18 Uhr, Mi 12-19 Uhr, Sa-So 11-18 Uhr, Mo geschlossen

Eintrittspreise: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Studierende der Goethe-Universität und der Frankfurt University of Applied Sciences, Mitglieder des Fördervereins, Inhaber der DAM-Karte, der Museumsufer-Card und des Museumsufer-Tickets, Mitglieder der AKH, ICOM-Mitglieder, Besucher aus den Partnerstädten, notwendige Begleitpersonen für behinderte Menschen

Vortrag und Diskussion zu Altbauchancen – Potenziale für Nachhaltigkeit im privaten Wohneigentum – im Zentrum für Baukultur am 21.11.2022

© ZBK
© ZBK

Mainz. Wärmepumpen, PV-Anlagen, Wand- und Dachdämmungen sind populäre Maßnahmen zur Reduktion von Energiekosten und CO2-Emissionen. Darüber hinaus ist aber vor allem der Erhalt von Bestandswohnbauten nachhaltig – nicht nur energetisch und wirtschaftlich, sondern oftmals auch ästhetisch und sozial.

Der Altbaubestand in Rheinland-Pfalz rückt ins Rampenlicht. Der Gesprächsabend soll Baufamilien und Architekt:innen zusammenbringen; Anforderungen und Potenziale einer Altbausanierung werden vorgestellt und diskutiert.

Weil im Vorfeld einer Sanierung oft Unsicherheit besteht, werden anhand gelungener Beispiele ganz konkrete Informationen zu Finanzierung, energetischen Anfordernissen, aber auch Ideen für den gestalterischen Umgang mit dem Bestand gegeben sowie eine Lanze für die soziale Integration in eine bestehende Nachbarschaft gebrochen.

Marc Derichsweiler, stv. Leiter der Bauabteilung im Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz, eröffnet den Abend. Uwe Wöhlert, stv. Vorstandsvorsitzender der LBS Landesbausparkasse Südwest, folgt mit einem Impulsvortrag, der die Potenziale, aber auch die Anforderungen rund um – insbesondere energetische – Sanierungen thematisiert. Er spricht auch die Barrieren an, denen sich private Haus- und Wohnungseigentümer oft gegenübersehen und zeigt Lösungswege auf. Aus der Praxis berichten Sarah Pape und Uli Herres, Herres&Pape Architekten, aus Salmrohr in der Eifel. Das anschließenden Gespräch aller Beteiligten moderiert Alexandra May, Immobilienökonomin, Fachjournalistin Immobilienwirtschaft.

Das Zentrum Baukultur und die LBS Landesbausparkasse Südwest laden herzlich ein zum Vortragsabend Altbauchancen Potenziale für Nachhaltigkeit im privaten Wohneigentum am Donnerstag, 24. November 2022, 18.30 Uhr im Zentrum Baukultur, Rheinstraße 55, 55116 Mainz.