Kategorie-Archiv: Hessischer Film- und Kinopreis

Hessischer Film- und Kinopreis 2023 in der Alten Oper Frankfurt verliehen

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Nach drei Jahren Pandemiepause fand das erste Mal wieder die Verleihung des 34. Hessischen Film- und Kinopreises am Freitagabend wieder in der Alten Oper Frankfurt statt.

Der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten ging an die Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie Alexandra Maria Lara, die sich live von Dreharbeiten auf Fuerteventura in die Alte Oper schalten ließ, um den Preis entgegenzunehmen. In Vertretung von Ministerpräsident Boris Rhein verlas Ministerin Dorn die Begründung: „Alexandra Maria Lara ist eine herausragende Schauspielerin, die mit ihrer Präsenz und ihrem Können das Publikum weltweit begeistert. Sie verkörpert die Vielfalt und die Qualität des deutschen Films und ist ein Vorbild für junge Talente. In zahlreichen Filmrollen unterschiedlicher Genres hat sie in nationalen und internationalen Produktionen mit ihrer außergewöhnlichen Darstellungskraft und ihrem Charisma überzeugt und ihr Talent unter Beweis gestellt. Dass ihr der deutsche Film am Herzen liegt, unterstreicht Alexandra Maria Lara auch durch die Tatsache, dass sie als Präsidentin der Deutschen Filmakademie seit 2022 gemeinsam mit Florian Gallenberger Verantwortung übernommen hat und das Ansehen des deutschen Films fördern will.“

Alexandra Maria  Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Alexandra Maria Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis, über dessen Vergabe die Kunst- und Kulturministerin entscheidet, ging an den deutsch-iranischen Filmemacher, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter und Produzenten Behrooz Karamizade. „Er ist ein Multitalent: auf dem Regiestuhl, hinter der Kamera und am Schneidetisch. Dadurch hat er ein feines Gespür für Details. Er schaut sehr genau hin und legt behutsam den Kern der Geschichten frei, die er erzählt. In seiner Arbeit als Regisseur mit den Schauspielerinnen und Schauspielern ist er einfühlsam; damit wirken seine Filme absolut authentisch“, begründete Ministerin Dorn ihre Entscheidung. „Der Nachwuchspreis will Aufmerksamkeit auf Menschen legen, die gerade im Durchbruch sind. Es geht um Innovation, Potenzial und Talent. All das verkörpert Behrooz Karamizade.“

Die Jury des Hessischen Film- und Kinopreises vergab zudem einen Sonderpreis an den Dokumentarfilm „Das Kino sind wir“ von Livia Theuer, der die Geschichte einer ganz besonderen hessischen Kulturinstitution erzählt: Er feiert den Filmladen in Kassel und die engagierten Menschen dahinter. Der Film, so die Jury, „ist sich ganz sicher, dass es nicht nur, aber natürlich immer auch die Filme sind, die das Kino beleben und immer wieder neu erfinden. Der Filmladen in Kassel ist nicht nur Kinogeschichte, er ist Kinozukunft. Livia Theuer schafft es mit ihrem Dokumentarfilm, Lust aufs Kino zu machen.“ Der Sonderpreis ist undotiert.

„Wir sind froh, dass wir die Welt des Films und des Kinos wieder feiern können und vor allem die vielen Menschen, die dort arbeiten, die kreativ sind, die sich engagieren. Dass dieses Feiern wieder möglich ist, zeigt, dass wir die Pandemie hinter uns gelassen haben“, erklärte Kunstministerin Angela Dorn. „Dabei ist mir wichtig, dass es nicht nur um schöne Fotos auf dem Roten Teppich und ein bisschen Glamour geht, sondern wie immer beim Hessischen Film- und Kinopreis auch um den Diskurs über gesellschaftlich hoch relevante Themen. Gerade angesichts von Krisen und Kriegen ist es wichtig, dass wir in eine Verständigung miteinander kommen statt in eine zunehmende Polarisierung. Gut gemachte, künstlerisch hochwertige und sorgfältig recherchierte Filme ermöglichen einen differenzierten Blick auf die Welt. Sie zeigen uns eine Vielfalt der Perspektiven und lassen auch die zu Wort kommen, die zu selten Gehör finden – auch mit strittigen Thesen, das gehört dazu. Mutige Filme und die Kunstform Kino fördern wir als Land Hessen mit beträchtlichen Mitteln. Der Filmpreis soll zusätzliche Aufmerksamkeit auf besondere Leistungen lenken. Deshalb verschicken wir nicht einfach Schecks oder Urkunden, sondern veranstalten ein Fest: für den Film und die Menschen, die ihn lieben.“

  • Weitere Gewinner:
    Spielfilm: „Vamos a la Playa“ von Bettina Blümner. Nominiert waren außerdem „Was man von hier aus sehen kann“ von Aron Lehmann und „Leere Netze“ von Behrooz Karamizade. Der Gewinner erhält 18.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Dokumentarfilm: „Einzeltäter Teil 3: Hanau“ von Julian Vogel. Nominiert waren außerdem „Das Kino sind wir“ von Livia Theuer und „Fitness California“ von Nadine Zacharias. Der Gewinner erhält 18.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Kurzfilm: „Zelle 5 – Eine Rekonstruktion” von Mario Pfeifer. Nominiert waren außerdem: „Emo Doc“ von Chao Wu und „Als Gottes Blut auf die Schultern der Kinder tropfte“ von Aria Azizi. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Hochschulabschlussfilm: Dokumentarfilm „Work in Transition“ von Emiliano Proietti, Hochschule RheinMain. Nominiert waren außerdem der Animationsfilm „Vom Duft der roten Beete und den Menschen, die ewig leben“ von Petra Stipetic und Maren Wiese, Kunsthochschule Kassel und der Dokumentarfilm „Von dem, was bleibt“ von Johanna Groß, Kunsthochschule Kassel. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Drehbuch: „Jumoke“ von Oliver Hardt. Außerdem nominiert waren „Goldfisch im Dunkeln“ von Kimia Eyzad Panah und „Paws“ von Lukas Rinker. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Schauspieler-Preis des Hessischen Rundfunks
  • Ensemble: Der Cast von „Was man von hier aus sehen kann“
  • Hauptrolle: Petra Schmidt-Schaller (in „Ein Schritt zum Abgrund“). Außerdem nominiert waren: Nina Kunzendorf (in „Das Mädchen von früher“) und Xidir Koder Alian (in „Asbest“).
  • Nebenrolle: Brigitte Hobmeier (in „Tatort: Murot und das Paradies“). Außerdem nominiert waren: Anatole Taubman (in „Asbest“) und Lana Cooper (in „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“).
  • Der Preis des hr ist undotiert.

Kinopreis
Hauptpreisträger mit je 20.000 Euro Preisgeld: Mal seh’n-Kino (Frankfurt), Filmladen Kassel, Traumstern Kino in Lich. Weitere Preise nicht gewerbliche Kinos: Murnau Filmtheater (Wiesbaden), Filmforum Höchst (Frankfurt), Filmkreis – Das Unikino in Darmstadt, Kino Pupille (Frankfurt), Kommunales Kino Weiterstadt, naxos.Kino (Frankfurt), KiezKino (Kassel), Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt) und Caligari FilmBühne (Wiesbaden). Gewerbliche Kinos: Casablanca Art House (früher Kult Kinobar, Bad Soden), BALi-Kinos Kassel, Harmonie (Frankfurt), programmkinorex (Darmstadt), Capitol Arthousekino-Center (Marburg), Lichtspielhaus Lauterbach, Cinéma (Frankfurt), Kronberger Lichtspiele. Die Anerkennungen gehen an das Eldorado (Frankfurt) und den Filmklubb Offenbach.

Zu einer neuen Tradition soll das Filmpreis-Wochenende werden: Die ausgezeichneten Filme werden am 21. und 22. Oktober im Cinéma Frankfurt, in der FilmBühne Bad Nauheim, im programmkino rex in Darmstadt und im Capitol Kino in Witzenhausen gezeigt. Das Cinéma Frankfurt macht den 22. Oktober zum Filmpreis-Sonntag: Ab 11 Uhr laufen die Siegerfilme aller Kategorien.

https://wissenschaft.hessen.de/kultur-erleben/der-hessische-film-und-kinopreis/hessischer-film-und-kinopreis-2023

Hessischer Film- und Kinopreis 2023: Ehrenpreis des MP an Alexandra Maria Lara Ministerpräsident Boris Rhein zeichnet erfolgreiche Schauspielerin aus

Alexandra Maria  Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Alexandra Maria Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten beim 34. Hessischen Film- und Kinopreis erhält die Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie Alexandra Maria Lara. „Alexandra Maria Lara ist eine herausragende Schauspielerin, die mit ihrer Präsenz und ihrem Können das Publikum weltweit begeistert. Sie verkörpert die Vielfalt und die Qualität des deutschen Films und ist ein Vorbild für junge Talente“, begründete Ministerpräsident Boris Rhein seine Auswahl. „In zahlreichen Filmrollen hat sie in nationalen und internationalen Produktionen mit ihrer außergewöhnlichen Darstellungskraft und ihrem Charisma überzeugt und ihr Talent unter Beweis gestellt, darunter in namhaften Produktionen wie ,Der Untergang‘, ,Rush – Alles für den Sieg‘ und ‚Der Fall Collini‘. Dass ihr der deutsche Film am Herzen liegt, unterstreicht Alexandra Maria Lara auch durch die Tatsache, dass sie als Präsidentin der Deutschen Filmakademie seit 2022 gemeinsam mit Florian Gallenberger Verantwortung übernommen hat und das Ansehen des deutschen Films fördern will. Wegen ihres Könnens und ihres Engagements hat sie die Auszeichnung mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten verdient.“

Erste Titelrolle als Teenager
Alexandra Maria Lara wurde 1978 als Tochter von Valentin Plătăreanu, Schauspieler und Vizedirektor des Nationaltheaters Bukarest, und der Sprachwissenschaftlerin Doina Plătăreanu in Rumänien geboren. Vor dem Ceaușescu-Regime floh die Familie Anfang der 80er Jahre erst nach Freiburg, dann nach Berlin, wo Valentin Plătăreanu im Bezirk Charlottenburg eine eigene Schauspiel-Schule gründete. Dort erhielt auch Alexandra Maria Lara ihre Ausbildung, hatte aber schon während ihrer Gymnasialzeit ihre erste Titelrolle: in der ZDF-Vorabend-Serie „Mensch, Pia!“ 1996. Ihren Künstlernamen lieh sich Alexandra Maria Lara von Larissa Lara Antipowa aus „Doktor Schiwago“. Fernsehfilme, „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ folgten sowie das Flüchtlings-Drama „Der Tunnel“, 2001 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Im Kino spielte Lara in Doris Dörries Beziehungs-Drama „Nackt“, 2003 mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet.

Großer Erfolg in „Der Untergang“
2004 brachte ihr einen ihrer größten Erfolge: die Rolle als Adolf Hitlers Sekretärin Traudl Junge im Bunker-Drama „Der Untergang“ von Oliver Hirschbiegel und Bernd Eichinger, das für den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert wurde. 2005 erhielt Lara eine Goldene Kamera als „Beste deutsche Schauspielerin“. Durch „Der Untergang“ wurde der Hollywood-Regisseur Francis Ford Coppola auf Lara aufmerksam und engagierte sie für „Jugend ohne Jugend“. Neben deutschen Filmen wie „Vom Suchen und Finden der Liebe“, „Der Fischer und seine Frau“, „Wo ist Fred?“, „Der Baader Meinhof Komplex“ oder „Rubbeldiekatz“ spielte Lara auch immer wieder in internationalen Filmen wie an der Seite von Kate Winslet in „Der Vorleser“, mit Gérard Depardieu in „Small World“, in „Happy New Year, Colin Burstead“ oder zuletzt in „The King’s Man: The Beginning“ und „La Syndicaliste“. Ein jüngeres Publikum begeisterte die Schauspielerin in Filmen wie „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ oder der „Alfons Zitterbacke“-Reihe.

Präsidentin der Deutschen Filmakademie
2007 lernte sie am Set von Anton Corbijns „Control“ den Schauspieler Sam Riley kennen, mit dem sie seit 2009 verheiratet ist. 2008 wurde Lara in die Wettbewerbsjury der 61. Filmfestspiele von Cannes berufen. 2019 erhielt sie bei den Filmkunsttagen Sachsen-Anhalt den Ehrenpreis des sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten. Seit 2022 ist Lara gemeinsam mit Florian Gallenberger Präsidentin der Deutschen Filmakademie, die unter anderem auswählt, wer den Deutschen Filmpreis erhält.

34. Hessischer Film- und Kinopreis 2023 feiert den Film wieder mit Gala und Kino-Wochenende – Karten für Vorführungen der Preisträger-Filme am Filmpreis-Wochenende zu gewinnen

Bei der gestrigen Pressekonferenz im Frankfurter Kino Cinema verrieten Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst (m), Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks (li.) und Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler und Mitglied der Filmpreisjury, Namen der Nominierten und eines Teils der Preisträger und Preisträgerinnen. © Foto Diether von Goddenthow
Bei der gestrigen Pressekonferenz im Frankfurter Kino Cinema verrieten Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst (m), Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks (li.) und Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler und Mitglied der Filmpreisjury, Namen der Nominierten und eines Teils der Preisträger und Preisträgerinnen. © Foto Diether von Goddenthow

Frankfurt/Wiesbaden. Der 34. Hessische Film- und Kinopreis kehrt zurück zu seinen Wurzeln – und schafft gleichzeitig Neues: Für Freitag, 20. Oktober 2023, lädt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn wieder zu einer festlichen Gala mit Stars, Rotem Teppich und Musik in die Alte Oper ein, wo die Preisverleihung bis zum Einschnitt durch die Corona-Pandemie jährlich zu Gast war. Zu einer neuen Tradition soll das Filmpreis-Wochenende werden: Am Samstag und Sonntag nach der Verleihung, also am 21. und 22.Oktober, zeigen ausgewählte Kinos in Frankfurt, Bad Nauheim, Witzenhausen und Darmstadt die Siegerfilme in voller Länge. Die Nominierungen und die Gewinnerinnen und Gewinner in einigen Preiskategorien gaben Ministerin Dorn, Filmwissenschaftler Prof. Dr. Marcus Stiglegger als Mitglied der Filmpreisjury sowie Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks heute bei einer Pressekonferenz bekannt.

„Willkommen zurück beim Hessischen Film- und Kinopreis, willkommen zurück im Kino, das nach Corona-Einschränkungen und trotz Inflationssorgen Hoffnung schöpft. Die Ticketverkäufe steigen wieder an, statt Streaming genießen wieder mehr Menschen das Gemeinschaftserlebnis vor der Leinwand. Zu dieser Entwicklung passt eine glanzvolle Gala in der Alten Oper und ein Filmwochenende, mit dem wir ausgezeichnete Kunst zu den Menschen in die Kinos bringen“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Mit dem Preis würdigen wir die harte Arbeit und die Leidenschaft, die viele Menschen jeden Tag für den Film und das Kino aufbringen. Wir als Landesregierung haben trotz Pandemie alles umgesetzt, was wir uns im Koalitionsvertrag vorgenommen hatten. So haben wir die Filmförderung vom sogenannten Bürgschaftsmodell auf eine mit normalen Haushaltsmitteln finanzierte Förderung umgestellt und damit einen echten Standortnachteil für Hessen beseitigt. Wir haben die Förderung der Filmfestivals verdoppelt und damit die Professionalisierung und angemessenere Bezahlung in der Branche unterstützt. Wir haben zusätzliche Mittel für das ,Grüne Drehen‘ zur Verfügung gestellt und besonders für die Talent- und Nachwuchsförderung. Dass sich dieser Fokus auf Nachwuchsförderung lohnt, zeigt auch die Auswahl für den Hessischen Filmpreis: Hessen ist ein starkes Filmland!“

Der Newcomerpreis
Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis, über dessen Vergabe die Kunst- und Kulturministerin entscheidet, geht an den deutsch-iranischen Filmemacher, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter und Produzenten Behrooz Karamizade. Er wurde 1978 in Ahwaz geboren und lebt seit 1985 in Deutschland. Das Studium an der Kunsthochschule Kassel schloss er mit Auszeichnung ab. Sein Abschlussfilm „Bahar in Wonderland“ nahm an über 150 Filmfestivals teil und gewann zahlreiche Preise. Behrooz Karamizades erster Langfilm „Leere Netze“ ist für den diesjährigen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm nominiert. Er erzählt die Geschichte des jungen Iraners Amir, der bei einem Fischer an der rauen Küste des Kaspischen Meeres anheuert, um das Geld für die Heirat mit seiner großen Liebe Narges aufbringen zu können. Dabei verstrickt er sich in kriminelle Machenschaften illegaler Kaviar-Wilderei.

„Behrooz Karamizade ist 1978 geboren und entspricht damit vielleicht nicht dem Bild eines typischen Newcomers. Aber es geht bei dem Preis nicht unbedingt um junge Menschen, sondern um solche, die gerade ankommen in der Hessischen Film- und Medienbranche. Es geht um Innovation, Potenzial und Talent. All das verkörpert Behrooz Karamizade, der gerade seinen ersten Langfilm ‚Leere Netze‘ vorgelegt hat. Diese Auszeichnung soll ihn dabei unterstützen, Fuß zu fassen und sichtbar zu werden“, begründet Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn ihre Entscheidung.

Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks
Wie immer verleiht der Hessische Rundfunk im Rahmen der Filmpreis-Gala seinen Schauspieler*innenpreis. „Es ist immer eine Herausforderung, die schauspielerischen Leistungen in ganz unterschiedlichen TV-Genres zu vergleichen“, erklärt Cécile Schortmann, die beim Hessischen Rundfunk für den Preis verantwortlich zeichnet. „Dieses Mal haben wir uns entschieden, jeweils drei Schauspieler*innen in der Kategorie beste Haupt- und beste Nebenrolle zu nominieren und sind sehr glücklich über die Vielfalt der deutschen Fernsehlandschaft, die sich darin zeigt.“

Kategorie Hauptrolle
Xidir Koder Alian (in „Asbest“)
Nina Kunzendorf (in „Das Mädchen von früher“)
Petra Schmidt-Schaller (in „Ein Schritt zum Abgrund“)

Kategorie Nebenrolle
Lana Cooper (in „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“)
Brigitte Hobmeier (in „Tatort: Murot und das Paradies“)
Anatole Taubmann (in „Asbest“)

Folgende Nominierungen hat die Jury des Filmpreises beschlossen:

Spielfilm
„Leere Netze“ von Behrooz Karamizade
„Vamos a la Playa“ von Bettina Blümner
„Was man von hier aus sehen kann” von Aron Lehmann

Dokumentarfilm
„Das Kino sind wir“ von Livia Theuer
„Fitness California“ von Nadine Zacharias
„Einzeltäter Teil 3: Hanau“ von Julian Vogel

In diesen Kategorien beträgt das Nominierungsgeld 4.000 Euro.
Kurzfilm
„Emo Doc“ von Chao Wu
„Zelle 5 – Eine Rekonstruktion” von Mario Pfeifer
„Als Gottes Blut auf die Schultern der Kinder tropfte“ von Aria Azizi

Hochschulabschlussfilm
Animationsfilm „Vom Duft der roten Bete und den Menschen, die ewig leben“ von Petra Stipetic und Maren Wiese, Kunsthochschule Kassel
Dokumentarfilm „Work in Transition“ von Emiliano Proietti, Hochschule RheinMain,
Dokumentarfilm „Von dem, was bleibt“ von Johanna Groß, Kunsthochschule Kassel

Drehbuch
„Goldfisch im Dunkeln“ von Kimia Eyzad Panah
„Paws“ von Lukas Rinker
„Jumoke“ von Oliver Hardt

Das Nominierungsgeld in diesen Kategorien beträgt jeweils 1.000 Euro.

Bei der gestrigen Pressekonferenz im Frankfurter Kino Cinema verrieten Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst (m), Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks (li.) und Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler und Mitglied der Filmpreisjury, Namen der Nominierten und eines Teils der Preisträger und Preisträgerinnen. © Foto Diether von Goddenthow
Bei der gestrigen Pressekonferenz im Frankfurter Kino Cinema verrieten Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst (m), Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des
Hessischen Rundfunks (li.) und Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler und Mitglied der Filmpreisjury, Namen der Nominierten und eines Teils der Preisträger und Preisträgerinnen. © Foto Diether von Goddenthow

Der Hessische Kinopreis richtet sich an Programmkinos und Filmkunsttheater und ist mit insgesamt 150.000 Euro dotiert. Er wird in diesem Jahr an elf gewerbliche Filmtheater oder gewerblich betriebene Kinos und an neun nicht gewerbliche Filmtheater, Abspielstätten oder Kinoinitiativen und kommunale Kinos verliehen. Dazu gehen diesmal zwei Anerkennungen an Kinos, die keine reinen Programmkinos oder Filmkunsttheater sind.

Hauptpreisträger mit einem Preisgeld in Höhe von je 20.000 Euro sind das Mal seh’n-Kino in Frankfurt, der Filmladen Kassel und das Traumstern Kino in Lich. Weitere Preise unter den nicht gewerblichen Kinos gehen an Murnau Filmtheater (Wiesbaden), Filmforum Höchst (Frankfurt), Filmkreis – Das Unikino in Darmstadt, Kino Pupille (Frankfurt), Kommunales Kino Weiterstadt, naxos.Kino (Frankfurt), KiezKino (Kassel), Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt) und Caligari FilmBühne (Wiesbaden). Unter den gewerblichen Kinos erhalten Preise: Casablanca Art House (früher Kult Kinobar, Bad Soden), BALi-Kinos Kassel, Harmonie (Frankfurt), programmkinorex (Darmstadt), Capitol Arthousekino-Center (Marburg), Lichtspielhaus Lauterbach, Cinéma (Frankfurt), Kronberger Lichtspiele. Die Anerkennungen gehen an das Eldorado (Frankfurt) und den Filmklubb Offenbach.

Karten zu gewinnen: Die ausgezeichneten Filme werden am 21. und 22. Oktober im Cinéma Frankfurt, in der FilmBühne Bad Nauheim, im programmkino rex in Darmstadt und im Capitol Kino in Witzenhausen gezeigt. Das Cinéma Frankfurt macht den 22. Oktober zum Filmpreis-Sonntag: Ab 10 Uhr laufen die Siegerfilme aller Kategorien. Auch über die drei Abende hinaus werden nominierte und ausgezeichnete Filme wieder in hessischen Kinos zu sehen sein. Auf den Social-Media-Kanälen des Filmpreises (@filmundkinopreis) und des HMWK (@hmwk_hessen) werden bis zur Preisverleihung regelmäßig Karten verlost.

Alle Informationen dazu sowie zu den Filmen auf www.hessischerfilmpreis.de

Hessischer Film- und Kinopreis 2023 kehrt zurück in die Alte Oper Frankfurt Preisverleihung mit Gala / Siegerfilme werden am Buchmessen-Wochenende gezeigt

Hessischer Film- und Kinopreis in der Alten Oper in Frankfurt. Archivbild. © Foto Diether von Goddenthow
Hessischer Film- und Kinopreis in der Alten Oper in Frankfurt. Archivbild. © Foto Diether von Goddenthow

Wiesbaden. Der Hessische Film- und Kinopreis kehrt auf die große Bühne zurück: Am Freitag, 20. Oktober 2023, lädt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn Filmschaffende, Stars und Sternchen zur Preisverleihung in die Alte Oper Frankfurt ein. Die Moderation übernehmen Annabelle Mandeng und Rainer Ewerrien. Die ausgezeichneten Filme wird es am Buchmessen-Wochenende in mehreren Kinos zu sehen geben.

„Der Hessische Film- und Kinopreis ist zurück in der Alten Oper Frankfurt – mit traditionellem roten Teppich und dem Glitzer, auf den wir in der Pandemie verzichten mussten“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Und auch wenn wir noch nicht auf Vor-Pandemie-Niveau sind: Die Kinosäle werden wieder voller und die Zahlen deuten auf eine positive Entwicklung der Film- und Kinobranche hin. Das wollen wir mit einer Gala feiern – und mit dem Pilotprojekt Filmpreis-Wochenende: Am Samstag und Sonntag rundum die Buchmesse zeigen Kinos die ausgezeichneten Filme. Ich freue mich auf eine glänzende Preisverleihung, mit der wir die harte Arbeit und die Leidenschaft würdigen, die viele Menschen jeden Tag für den Film und das Kino aufbringen.“

Mit dem Hessischen Filmpreis werden herausragende Spiel-, Dokumentar- oder Kurzfilme, der beste Studienabschlussfilm an einer hessischen Ausbildungsstätte sowie erfolgreiche Drehbuchautorinnen und -autoren sowie Drehbücher mit einem Bezug zum Land Hessen ausgezeichnet.

Der Hessische Ministerpräsident ehrt in der Kategorie Ehrenpreis eine Persönlichkeit für herausragende Leistungen im Film- und Fernsehbereich.

In der Kategorie Newcomer wird ein Nachwuchspreis an eine junge Filmschaffende oder einen jungen Filmschaffenden mit Bezug zum Land Hessen vergeben.

Der Hessische Kinopreis wird an gewerbliche Kinos, kommunale Kinos und Kinoinitiativen für ein herausragendes kulturelles Engagement verliehen.

In zwei Kategorien wird außerdem ein Preis für bestes Schauspiel im Rahmen des Hessischen Film- und Kinopreises vom Hessischen Rundfunk verliehen.

Die ersten Gewinnerinnen und Gewinner sowie die nominierten Werke wird Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn separat bekanntgeben. Die Siegerfilme werden am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Oktober, in der FilmBühne Bad Nauheim, im Capitol Kino Witzenhausen, im Programmkino rex in Darmstadt und in einem Kino in der Frankfurter Innenstadt gezeigt. Auch über das Wochenende hinaus werden nominierte und ausgezeichnete Filme wieder in hessischen Kinos zu sehen sein. Infos und Trailer zu allen nominierten Werken gibt es auf hessischerfilmpreis.de.

33. Hessischer Film- und Kinopreis 2022 wird in drei hessischen Kinos vergeben Mehr Unterstützung für Filmtheater mit höheren Kinopreisgeldern statt großer Gala / Treffen für die Branche in Frankfurt

Wiesbaden. Der Hessische Film- und Kinopreis wird in diesem Jahr Ende November in drei Veranstaltungen in Kinos in Bad Nauheim, Kassel und Frankfurt vergeben. Im Anschluss an die dritte Veranstaltung in Frankfurt laden das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und die HessenFilm und Medien GmbH Gäste aus der Film- und Kinobranche zu einem Get-together in Frankfurt ein. Eine feierliche Gala soll es in diesem Jahr angesichts der durch die Corona- und die Energiekrise getroffenen Kino- und Filmbranche nicht geben. Die eingesparten Kosten kommen den Kinopreisträgern zugute.

„Sowohl die Film- und Kino-Welt als auch die Veranstaltungsbranche stehen nach den Folgen der Corona-Pandemie jetzt durch die Preissteigerungen insbesondere für Energie vor großen Herausforderungen – es ist nicht die richtige Zeit für eine glamouröse Feier“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Das zeigt sich auch darin, dass die Veranstaltungsagentur, die für uns die geplante Gala in der Alten Oper ausrichten sollte, ihren Vertrag aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten nicht erfüllen wird. Wir wollen aus dieser Not eine Tugend machen, die Aufmerksamkeit besonders auf die so wichtige Arbeit der Kinos in Hessen lenken und es vielen Film- und Kinofreundinnen und -freunden ermöglichen, an der Preisverleihung teilzuhaben. Deshalb gehen wir damit in drei hessische Kinos: Es soll einen Spielfilm-, einen Dokumentarfilm- und einen Nachwuchsfilmabend geben. Neben der Vergabe der Preise können wir so die jeweiligen Siegerfilme in ganzer Länge zeigen und dazu nicht nur die Nominierten und die Medien, sondern auch das Kinopublikum einladen. Die im Vergleich zur Gala eingesparten Kosten werden wir in eine Erhöhung des Preisgeldes für den Hessischen Kinopreis investieren und damit 20 hessische Kinos in diesen immer noch schwierigen Zeiten zusätzlich unterstützen. Für 2023 ist die festliche Gala in der Alten Oper am traditionellen Termin – dem Buchmesse-Freitag – dann wieder fest eingeplant.“

Anna Schoeppe, die Geschäftsführerin der HessenFilm und Medien GmbH, fügt hinzu: „Dieses Jahr findet der Hessische Film- und Kinopreis im Wohnzimmer des Films statt: Dem Kino! Besonders freue ich mich darauf, dass wir die ausgezeichneten Filme zusammen mit dem Publikum erleben werden – denn Kino braucht Filme, die das Kino brauchen und Publikum, das sich ganz auf ein Filmerlebnis einlassen möchte. Diese Magie des Kinos werden wir an drei Abenden in ganz Hessen gemeinsam erleben. Die ungeteilte Aufmerksamkeit für das Erlebnis Kino und die zusätzliche Erhöhung der Preisgelder kommen genau zur richtigen Zeit.“

Der Hessische Rundfunk geht mit der von ihm ausgelobten Kategorie dieses Jahr anders um als gewohnt: „Auch der Hessische Rundfunk will angesichts der digitalen Entwicklung statt eines ,Fernsehpreises‘ einen Preis für die beste schauspielerische Leistung vergeben. Ausgezeichnet wird dieses Jahr eine Schauspielerin oder ein Schauspieler, der oder die noch am Anfang der Karriere steht“, erklärt Cécile Schortmann, die beim Hessischen Rundfunk für den Preis verantwortlich zeichnet.

Wolfgang Würker, Leiter des Capitol Kinos Witzenhausen, sagt als Vertreter der hessischen Kinobranche: „Die Folgen der Pandemie und die Energiekrise stellen die Kinos auch in Hessen vor große Herausforderungen, die nach Erfindungsreichtum verlangen. Unser Kino in Witzenhausen zum Beispiel blieb wegen Modernisierungsarbeiten zeitweise geschlossen, wir haben vorübergehend eine neugotische Kirche in ein Kino verwandelt, ein altes Kloster als Ort für Open-Air-Vorführungen etabliert und das stillgelegte Lichtspieltheater in der Nachbarstadt Hann. Münden vor dem Aus bewahrt. So wie wir engagieren sich viele Kinobetreiber mit großem Einsatz für die Filmkultur – es freut uns sehr, dass der Hessische Kinopreis dieses Engagement in schwierigen Zeiten besonders würdigt und unterstützt.“

Am 23. November werden in der Filmbühne Bad Nauheim die ausgezeichneten Filme in den Kategorien Hochschulabschluss- und Kurzfilm zu sehen sein sowie der Newcomer-Preis verliehen.

Am 24. November zeigt das BALi Kino in Kassel den ausgezeichneten Dokumentarfilm.

Am 25. November wird im Eldorado in Frankfurt der mit dem Filmpreis ausgezeichnete Spielfilm zu sehen sein.

Die weiteren Preiskategorien verteilen sich auf die drei Termine.

Gäste aus der Film-, Kino- und Medienbranche werden für ein Get-together im UI
Tower in Frankfurt am 25. November im Anschluss an den Spielfilmabend eingeladen.
Dabei liegt der Fokus mehr auf dem Networking innerhalb der Branche als auf dem
nach außen glanzvollen Auftritt.
Die Namen der Nominierten sowie die Preisträgerinnen oder Preisträger in Kategorien
ohne vorherige Nominierung gibt das Kunstministerium rechtzeitig bekannt, damit
Kinobesucherinnen und -besucher wissen, worauf sie sich an den Kinoabenden freuen
können. Auch über die drei Abende hinaus werden nominierte und ausgezeichnete
Filme wieder in hessischen Kinos zu sehen sein.

Alle Informationen auf hessischerfilmpreis.de

32. Hessischer Film- und Kinopreis: „Endlich wieder ein Fest für den Film und das Kino“ Spielfilm: „Le Prince“ von Lisa Bierwirth /  Ehrenpreis an Volker Schlöndorff, Newcomerpreis für Aliaksei Paluyan

hessischer-film-u-kino-preis-2021_45032. Hessischer Film- und Kinopreis: „Endlich wieder ein Fest für den Film und das Kino“ Spielfilm: „Le Prince“ von Lisa Bierwirth /  Ehrenpreis an Volker Schlöndorff, Newcomerpreis für Aliaksei Paluyan

Offenbach. Nach einem Jahr ohne Gala wurden die 32. Hessischen Film- und Kinopreise am Freitagabend erstmals wieder in festlichem, wenn auch pandemiebedingt noch kleinem Rahmen im Capitol in Offenbach vergeben. Die Show war außerdem live online zu sehen. Durch die Verleihung vor rund 350 geladenen Gästen führten die Journalistin und Moderatorin Bärbel Schäfer und der Frankfurter Schauspieler, Drehbuchautor und Komödiant Rainer Ewerrien. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn zeigten sich außerordentlich erfreut darüber, dass eine so bedeutende Preisverleihung wie der Hessische Film- und Kinopreis in diesem Jahr wieder in Präsenz stattfinden konnte.

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn, die die Ehrungen übernahm: „Es war mir wichtig, dass wir die Filmszene aus Hessen und darüber hinaus endlich einmal wieder in Präsenz zusammenbringen, um tolle Filme zu feiern und unsere vielfältige Kino- und Festivalkultur. Wir haben eines der härtesten Jahre für die Filmbranche hinter uns, aber wir haben in der Pandemie auch gesehen, wie wichtig die Geschichten und die Bilder sind, die Filme uns vermitteln. Wir haben in Hessen viel dafür getan, der Film-, Kino- und Festivalbranche als Teil unserer vielfältigen Kulturlandschaft über die Zeit der Pandemie zu helfen, und wir haben für das kommende Jahr wichtige Schritte in der Filmförderung vor. Ich kann mit einigem Stolz sagen: Schon lange war Hessen nicht mehr so sehr Filmland wie heute.“

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hob die Bedeutung der Filmbranche für Hessen hervor. „Hessen hat eine lebendige Film- und Kinoszene. Unser Land hat nicht nur begehrte Drehorte, sondern auch Filmschaffende, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind. Darauf bin ich besonders stolz. Ob Regisseure, Schauspielerinnen und Schauspieler oder bedeutende Kinos – wir Hessen leben den Film“, erklärte der Regierungschef. Der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten ging an den Regisseur Volker Schlöndorff. „Einer der berühmtesten hessischen Filmschaffenden ist Volker Schlöndorff. Seine Bedeutung für den deutschen Film ist unschätzbar. Er ist in unserer Landeshauptstadt Wiesbaden geboren und aufgewachsen. Der Regisseur ist weltweit für sein Wirken bekannt und hat bedeutende Auszeichnungen internationaler Filmfestivals erhalten. Darunter ist auch ein Oscar und eine Goldene Palme für seinen Film ‚Die Blechtrommel‘. Neben seinem herausragenden künstlerischen Schaffen würdige ich mit der Verleihung des Ehrenpreises auch einen großen intellektuellen Geist in unserem Land, der so leidenschaftlich die Belange der Filmkultur vertritt. Volker Schlöndorff ist seinem Geburtsland Hessen besonders verbunden, das zeigt sich auch dadurch, dass sich sein künstlerischer Vorlass im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main befindet. Darauf sind wir in Hessen außerordentlich stolz. Heute ehren wir einen besonderen Filmschaffenden“, begründete der Ministerpräsident seine Auswahl.

Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis ging an den Regisseur Aliaksei Paluyan. Ihre Entscheidung begründete Kunst- und Kulturministerin Dorn so: „Aliaksei Paluyan, geboren 1989 in Belarus, kam 2012 nach Kassel, um Regie zu studieren, und ist geblieben. Bereits für seinen Kurzfilm ,See der Freude‘ bekam er 2019 den Hessischen Filmpreis für den besten Kurzfilm. Sein aktueller Dokumentarfilm ,Courage‘ dokumentiert den Protest der Menschen in Belarus gegen den Machthaber Lukaschenko. Der zur Berlinale 2021 eingeladene Film gehört zu den mutigsten Filmen, die dort gezeigt wurden. Mit Aliaksei Paluyan als Newcomer wird nicht nur ein vielversprechendes Nachwuchstalent ausgezeichnet, das sich gerade als Regisseur mit Festivalpräsenz in der nationalen und internationalen Filmlandschaft profiliert. Wir zeichnen auch eine bemerkenswerte Persönlichkeit aus.“

Den Hessischen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm erhielt die Regisseurin Lisa Bierwirth für ihren Film „Le Prince“, die bilderstarke und berührende Geschichte eines Culture Clash in einem spannend porträtierten Frankfurt zwischen Halbwelt und Kultur-Schickeria. Nominiert waren außerdem „Youth Topia“ von Dennis Stormer und „Borga“ von York-Fabian Raabe. Die Gewinnerin erhält 20.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.

Der Hessische Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm ging an „The Other Side of the River von Antonia Kilian, ein Film über das Ringen von Frauen um ihre Rechte auf ein selbstbestimmtes Leben in der syrischen Kultur von Frauen um Emanzipation in der syrischen Kultur. Nominiert waren außerdem „Courage“ von Aliaksei Paluyan und „Herr Bachmann und seine Klasse“ von Maria Speth. Der Gewinner erhält 20.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.

Weitere Gewinner:

Hessischer Filmpreis – Kurzfilm: „Der Lokführer“ von Zuniel Kim und Christian Wittmoser, außerdem nominiert: „Klabautermann“ von Anke Sevenich. Der Gewinner erhält 4.000 Euro Preisgeld, beide Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.

Für den Hessischen Drehbuchpreis konnte in diesem Jahr aus Sicht der Jury keines der vorgelegten Drehbücher nominiert werden. Die Jury hat sich dafür entschieden, das zur Verfügung stehende Nominierungs- und Preisgeld von zusammen 10.000 Euro zu jeweils einem Drittel als Weiterentwicklungsprämie an drei Projekte und ihre Autoren zu vergeben: „Radioturm“ von Julien Prevost und Frank Himmel, „Mixtape“ von Tom Winter und „Tal der Könige“ von Tim Ellrich.

 

Hessischer Hochschulfilmpreis: Die „Kafka-Konferenz“ von Tobias Sauer, Kunsthochschule Kassel. Nominiert waren außerdem „First Work, Then Play“ von Brenda Lien und „Fuchskind“ von Jan Capar. Das Preisgeld beträgt 7.000 Euro, das Nominierungsgeld je 1.000 Euro.

 

Hessischer Fernsehpreis – Beste Schauspielerin: Britta Hammelstein in „Heute stirbt hier Kainer“. Nominiert waren außerdem Anne Ratte-Polle in „Tatort: Die Ferien des Monsieur Murot“ und Felicitas Woll in „Du sollst nicht lügen“. Der Preis ist undotiert.

 

Hessischer Fernsehpreis – Bester Schauspieler: Jens Harzer in „Ruhe! Hier stirbt Lothar“. Nominiert waren außerdem Trystan Pütter in „Ku’damm 63“ und Martin Wuttke in „Heute stirbt hier Kainer“. Der Preis ist undotiert.

Die Kinopreise an gewerbliche und kommunale Kinos sowie Kinoinitiativen für ein herausragendes kulturelles Engagement wurden, da Kinos pandemiebedingt keinen normalen Spielbetrieb aufnehmen konnten, an alle Kinos vergeben, die 2018, 2019 und 2020 mit Kinopreisen ausgezeichnet wurden. Es handelt sich um:

Nicht-gewerbliche Kinos (gesamt: 29.900 Euro): Kommunales Kino Eschborn; Murnau Filmtheater in Wiesbaden; Filmforum Höchst in Frankfurt; Filmkreis – Das Unikino in Darmstadt; Kino Pupille in Frankfurt; Kommunales Kino Weiterstadt; naxos.Kino in Frankfurt; Kino im G-Werk in Marburg; Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt; Caligari FilmBühne in Wiesbaden.

Gewerbliche Kinos (gesamt: 120.400 Euro): Kult Kinobar in Bad Soden; Orfeo’s Erben in Frankfurt; Mal seh’n in Frankfurt; Filmladen Kassel; BALi-Kinos Kassel; Harmonie Kinos in Frankfurt; Kino Traumstern in Lich; programmkino rex in Darmstadt; Kammer-Palette-Atelier in Marburg; Lichtspielhaus Lauterbach; Capitol Kino Witzenhausen; CINEMA in Frankfurt; Kinocenter Gießen.

Der Hessische Rundfunk (hr) berichtet am Sonntag, 24. Oktober, um 18:30 Uhr in einer Sonderausgabe der Sendung Hauptsache Kultur von der Preisverleihung.

Die ausgezeichneten und nominierten Filme waren bereits in den vergangenen Tagen in hessischen Kinos zu sehen und sind es auch weiterhin:

  • 23.Oktober, 17.30 Uhr, Caligari Filmbühne in Wiesbaden:The Other Side Of The River, Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm, 92 Minuten)
  • 23.Oktober, 20 Uhr, Caligari Filmbühne in Wiesbaden:Le Prince(Filmpreis in der Kategorie Spielfilm, 125 Minuten)
  • 24. Oktober, Cinéma Arthouse Kinos Frankfurt:

– 15.00 Uhr Der Lokführer (Filmpreis in der Kategorie Kurzfilm, 5 Minuten)

– 15.15 Uhr Le Prince (Filmpreis in der Kategorie Spielfilm, 125 Minuten)

  • 24. Oktober, 20.30 Uhr, Filmforum Höchst in Frankfurt:Herr Bachmann und seine Klasse, nominiert in der Kategorie Dokumentarfilm, 214 Minuten)
  • 5. November, 20 Uhr, Kommunales Kino Weiterstadt:Herr Bachmann und seine Klasse, nominiert in der Kategorie Dokumentarfilm, 214 Minuten)
  • 6. November, 21 Uhr, Kommunales Kino Weiterstadt:Borga(nominiert in der Kategorie Spielfilm, 104 Minuten)

32. Hessischer Film- und Kinopreis 2021 im „Capitol“ und im Livestream

Frankfurt/Wiesbaden. Beim 32. Hessischen Film- und Kinopreis geht der Newcomerpreis an den Regisseur Aliaksei Paluyan, der Ehrenpreis des Ministerpräsidenten an den Regisseur Volker Schlöndorff. Kunst- und Kulturministerin Dorn gab die beiden Preisträger sowie die Nominierten in weiteren Kategorien bekannt. Verliehen wird der Preis am 22. Oktober im Capitol in Offenbach in einer Veranstaltung mit rund 350 geladenen Gästen, aufgrund der Corona-Pandemie weniger als in anderen Jahren.

„Die Kultur kehrt nach dieser langen, an den Kräften zehrenden Phase der Corona-Pandemie langsam wieder zu einer gewissen Normalität zurück, wir können endlich wieder ins Theater und Konzert und auch ins Kino gehen“, erklärte Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Wir haben als Landesregierung den Kulturbetrieb mit breit aufgestellten finanziellen und strukturellen Programmen unterstützt und die Vielfalt der hessischen Kulturlandschaft erhalten, deren fester Bestandteil Filmemacherinnen und -macher, Kinos und Festivals sind. Auch während der Pandemie sind bemerkenswerte Filme entstanden. Die diesjährige Auswahl für den Hessischen Filmpreis zeigt, dass Hessen ein starkes Dokumentarfilmland ist und dass der hessische Nachwuchs bemerkenswerte Kinofilme produziert. Die hessische Filmförderung setzt auch in Zukunft in der strategischen Weiterentwicklung besonders auf diese beiden Aspekte: Dokumentarfilm und Nachwuchs. Wir werden die Rahmenbedingungen 2022 nochmals deutlich stärken: So der Landtag zustimmt, verabschiedet Hessen sich im Bereich der Filmförderung von einem überholten Förderinstrument, den so genannten Bürgschaftsmitteln. Stattdessen gewähren wir wie andere Länderförderer jetzt ,echte‘ Haushaltsmittel in Form von zinslosen Darlehen. Der Haushaltsentwurf der Landesregierung sieht darüber hinaus vor, im kommenden Jahr die Mittel für die Filmfestivals in dieser Legislaturperiode zu verdoppeln; die Mittel für Nachwuchsförderung, das Grüne Drehen und die Wanderkinos werden darüber hinaus deutlich erhöht. Insgesamt wird das Land der HessenFilm und Medien GmbH dann von 2022 an erstmals mehr als zehn Millionen Euro zur Verfügung. Wir erfüllen damit die Ziele des Koalitionsvertrages nicht nur wie vorgesehen schrittweise, schon haben sie bereits jetzt erreicht.“

„Den hessischen Film sollen alle feiern können, die mögen – deshalb übertragen wir die Verleihung am 22. Oktober live auf der Website des Film- und Kinopreises“, so Ministerin Dorn weiter. „Das Moderatorenteam – die Journalistin und Moderatorin Bärbel Schäfer und der Frankfurter Schauspieler, Drehbuchautor und Komödiant Rainer Ewerrien – wird die Online-Zuschauerinnen und -Zuschauer in die Show einbinden. Unter anderem werden ihre Kommentare auf Social Media einfließen, und wir vergeben einen ,Publikumspreis‘ – nämlich für Zuschauer und Zuschauerinnen, die am aufmerksamsten online dabei sind und Fragen beantworten, zu denen wir die Antworten in der Show verstecken. Sie bekommen einen eigenen Filmpreis-Löwen, und es gibt VIP-Karten zu gewinnen für den Hessischen Film- und Kinopreis 2022 – dann wieder in voller Pracht.“ Der Hessische Rundfunk (hr) berichtet am Sonntag, 24. Oktober, um 18:30 Uhr in einer Sonderausgabe der Sendung Hauptsache Kultur von der Preisverleihung. Der Livestream wird am 22. Oktober auch auf der hr-Website hessenschau.de zu sehen sein.

„Damit mehr Filmfreundinnen und -freunde als bisher die Chance bekommen, die Filme in echter Kinoatmosphäre zu erleben, haben wir in diesem Jahr gezielt Kinos angesprochen“, so Dorn weiter. Sieben Kinos zeigen im Oktober Filme, die für den Hessischen Film- und Kinopreis nominiert sind, und kurz nach der Preisverleihung wird es Vorführungen der siegreichen Filme geben.

Bekanntgegeben wurden am Dienstag die Träger des Newcomer- und des Ehrenpreises sowie die Nominierungen in den weiteren Kategorien. Dabei ist neu, dass die Jury nun auch in den Kategorien Drehbuch und Hochschulabschlussfilm bis zu drei Nominierte benennen kann, in denen es bisher lediglich einen Preis gab. „Auch eine Nominierung bedeutet bereits eine Würdigung und wir finden, dass diese Kategorien sie verdienen“, erläuterte Ministerin Dorn. „Aufmerksamkeit auf die Hochschulfilme zu lenken, dient unserem Ziel einer stärkeren Nachwuchsförderung. Und auch die Entwicklung von Stoffen, die das Fundament für jeden Film bilden, braucht mehr Förderung. In diesem Jahr konnte allerdings aus Sicht der Jury keines der vorgelegten Drehbücher für einen Preis nominiert werden. Drei Drehbücher haben eine Weiterentwicklung verdient und werden mit einer Prämie unterstützt; welche es sind, erfahren Sie bei der Preisverleihung.“

Den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten erhält in diesem Jahr der Regisseur Volker Schlöndorff. Seine Entscheidung begründet Ministerpräsident Volker Bouffier wie folgt: „Volker Schlöndorffs Bedeutung für den deutschen Film ist unschätzbar. In Wiesbaden geboren und aufgewachsen, in Frankreich geprägt, lebt und arbeitet der vielsprachige Regisseur als überzeugter Kosmopolit. Er wird weltweit für sein Wirken anerkannt und hat Auszeichnungen der bedeutendsten internationalen Filmfestivals erhalten, bis hin zur Goldenen Palme in Cannes und dem Oscar für ‚Die Blechtrommel‘. Neben der herausragenden künstlerischen Exzellenz würdige ich mit der Verleihung des Ehrenpreises auch einen großen intellektuellen Geist, der so leidenschaftlich wie einnehmend die Belange der Filmkultur vertritt. Dass sich die Verbundenheit des Hessischen Kulturpreisträgers von 1987 mit seinem Geburtsland Hessen bis heute in der langjährigen Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main ausdrückt, wo sich Volker Schlöndorffs künstlerischer Vorlass befindet, erfüllt mich mit Dankbarkeit und Stolz.“ Die Auszeichnung ist undotiert.

Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis, über dessen Vergabe die Kunst- und Kulturministerin entscheidet, geht an Aliaksei Paluyan. „Aliaksei Paluyan, geboren 1989 in Belarus, kam 2012 nach Kassel, um Regie zu studieren, und ist geblieben. Bereits für seinen Kurzfilm ,See der Freude‘ bekam er 2019 den Hessischen Filmpreis für den besten Kurzfilm. Sein aktueller Dokumentarfilm ,Courage‘ dokumentiert den Protest der Menschen in Belarus gegen den Machthaber Lukaschenko. Der zur Berlinale 2021 eingeladene Film gehört zu den mutigsten Filmen, die dort gezeigt wurden. Mit Aliaksei Paluyan als Newcomer wird nicht nur ein vielversprechendes Nachwuchstalent ausgezeichnet, das sich gerade als Regisseur mit Festivalpräsenz in der nationalen und internationalen Filmlandschaft profiliert. Wir zeichnen auch eine bemerkenswerte Persönlichkeit aus“, begründete Ministerin Dorn ihre Auswahl.

Folgende Nominierungen wurden außerdem bekanntgegeben:

Spielfilm
„Le Prince“ von Lisa Bierwirth
„Youth Topia“ von Dennis Stormer
„Borga“ von York-Fabian Raabe

Dokumentarfilm
„The Other Side of the River“ von Antonia Kilian
„Courage“ von Aliaksei Paluyan
„Herr Bachmann und seine Klasse“ von Maria Speth

In diesen Kategorien beträgt das Nominierungsgeld 4.000 Euro.

Kurzfilm
„Der Lokführer“ von Zuniel Kim und Christian Wittmoser
„Klabautermann“ von Anke Sevenich

Hochschulabschlussfilm
„Die Kafka-Konferenz, oder: Dubček geht baden“ von Tobias Sauer
„First Work, Then Play“ von Brenda Lien
„Fuchskind“ von Jan Capar

Das Nominierungsgeld in diesen Kategorien beträgt jeweils 1000 Euro.
Nominiert für den undotierten Hessischen Fernsehpreis des Hessischen Rundfunks, der ebenfalls bei der Verleihung vergeben wird, sind:

Beste Schauspielerin
Britta Hammelstein in „Heute stirbt hier Kainer“

Anne Ratte-Polle in „Tatort: Die Ferien des Monsieur Murot“
Felicitas Woll in „Du sollst nicht lügen“

Bester Schauspieler
Jens Harzer in „Ruhe! Hier stirbt Lothar“
Trystan Pütter in „Ku’damm 63“
Martin Wuttke in „Heute stirbt hier Kainer“

Die Kinopreise an gewerbliche und kommunale Kinos sowie Kinoinitiativen für ein herausragendes kulturelles Engagement wurden, da Kinos pandemiebedingt keinen normalen Spielbetrieb aufnehmen konnten, in diesem Jahr bereits vergeben an alle Kinos, die 2018, 2019 und 2020 mit Kinopreisen ausgezeichnet wurden.

Aktuelle Informationen unter www.hessischerfilmpreis.de sowie auf den Social-Media-Kanälen des Hessischen Film- und Kinopreises

32. Hessischer Film- und Kinopreis 2021 wird im Hybrid-Format verliehen Feier im Offenbacher Capitol am 22. Oktober ist live online zu sehen

30. Hessischer Film- und Kino-Preis in der Alten Oper, Archivbild © Foto Diether v Goddenthow
30. Hessischer Film- und Kino-Preis in der Alten Oper, Archivbild © Foto Diether v Goddenthow

Frankfurt/Wiesbaden. Der Hessische Film- und Kinopreis wird in diesem Jahr wieder in einer Veranstaltung mit Gästen vergeben und zusätzlich live online übertragen. Eine große Gala gibt es wegen der Corona-Pandemie aber noch nicht. Durch die Veranstaltung nach den 2G-Regeln im Capitol in Offenbach am 22. Oktober vor rund 350 geladenen Gästen führen die Moderatorin und Journalistin Bärbel Schäfer und der Frankfurter Schauspieler, Drehbuchautor und Komödiant Rainer Ewerrien. Bei einer Pressekonferenz am 5. Oktober werden wie gewohnt bereits die Gewinnerinnen und Gewinner einiger Kategorien sowie die Nominierten in weiteren Kategorien bekannt gegeben. Rund um den Verleihungstermin werden viele der nominierten und ausgezeichneten Filme in Kinos in ganz Hessen zu sehen sein.

„Beim Hessischen Film- und Kinopreis geht es um den Film und das Kino und um alle Menschen vor, auf und hinter der Leinwand, die dafür brennen“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Ich lade deshalb alle herzlich ein, online dabei zu sein, die sich für großartige Spiel- und Dokumentarfilme, für originelle Kurzfilme und Drehbücher, für herausragende Schauspielerinnen und Schauspieler und für den kreativen cineastischen Nachwuchs begeistern. Feiern Sie auch auf dem kleinen Bildschirm mit uns die große Leinwand, seien Sie dabei. Ihre Kommentare auf Social Media fließen in die Show ein, und wir vergeben unter allen Livestream-Zuschauerinnen und -zuschauern einen ,Löwen‘ für die aufmerksamste Online-Teilnahme an der Preisverleihung sowie VIP-Karten für den Hessischen Film- und Kinopreis 2022 – dann wieder in voller Pracht.“

Sieben ausgewählte hessische Kinos zeigen im Oktober Filme, die für den Hessischen Film- und Kinopreis nominiert sind. Kurz nach der Preisverleihung wird es auch Vorführungen der siegreichen Filme geben. „Wir haben in diesem Jahr besondere Energie darauf verwandt, gezielt Kinos anzusprechen, damit sie sich rechtzeitig Kopien der ausgezeichneten Filme besorgen und Plätze im Programm dafür reservieren können“, erläutert Ministerin Dorn. „Ich finde es großartig, dass das so gut gelungen ist und die Kinos so gern dabei mitmachen, denn dadurch bekommen deutlich mehr Filmfreundinnen und -freunde als bisher die Chance, die Filme zeitnah zur Verleihung in echter Kinoatmosphäre zu erleben.“

Aktuelle Informationen unter www.hessischerfilmpreis.de. Dort wird am 22. Oktober ab 20 Uhr auch die Veranstaltung im Capitol live zu sehen sein.

Hessischer Film- und Kinopreis wird im hr-Fernsehen in einer Sondersendung am 22. Oktober bekannt gegeben

Bild © hr
Bild © hr

Wiesbaden. Die Gewinnerinnen und Gewinner des 31. Film- und Kinopreises werden nach der Pandemie-bedingten Absage der Präsenzveranstaltung am kommenden Donnerstag in einer Sondersendung des hr-Fernsehens bekannt gegeben. Der Hessische Rundfunk sendet am Donnerstag, 22.Oktober, von 22.30 Uhr an ein „Hauptsache Kultur Spezial: Der Hessische Film- und Kinopreis 2020“.

Weitere Infos: https://www.hessischerfilmpreis.de/

31. Hessischer Film- und Kinopreis 2020 im Online-Format – mehr Hilfe für die Branche Zusätzliche Kreativprämie für Filmschaffende hinter den Kulissen / Newcomerpreis für Brenda Lien, Ehrenpreis für Uwe Kockisch

30. Hessischer Film- und Kino-Preis 2019. Coronabedingt wird  in diesem Jahr keine große Verleihungs-Gala in der Alten Oper gefeiert werden. © Foto: Diether v. Goddenthow
30. Hessischer Film- und Kino-Preis 2019. Coronabedingt wird in diesem Jahr keine große Verleihungs-Gala in der Alten Oper gefeiert werden. © Foto: Diether v. Goddenthow

Frankfurt/Wiesbaden. Der 31. Hessische Film- und Kinopreis wird wegen der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt bei einer großen Gala in der Alten Oper, sondern in der Frankfurter Naxoshalle vergeben; die Veranstaltung wird online veröffentlicht. Die dadurch eingesparten Kosten fließen in eine einmalige Unterstützung für Kreative, die hinter der Kamera und meist im Verborgenen arbeiten. Das gab Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn am Montag bei einer Pressekonferenz bekannt. Dabei wurden auch die Nominierten in den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm und Kurzfilm sowie für den Hessischen Fernsehpreis in den Kategorien Beste Schauspielerin und Bester Schauspieler veröffentlicht. Auch einige Gewinnerinnen und Gewinner stehen schon fest: Den Newcomer-Preis erhält die Filmemacherin Brenda Lien, der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten geht an Uwe Kockisch. Den Preis in der Kategorie Hochschulabschluss bekommt Jennifer Kolbe, den Drehbuch-Preis Nicolas von Passavant.

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn: „Wir haben uns sehr schnell entschieden, dass es in Corona-Zeiten keine üppige Feier mit hunderten Gästen geben kann. Auch abgesehen von den Schwierigkeiten des Infektionsschutzes wäre Business-as-usual nicht angemessen in einem Jahr, das der Film- und Kinobranche so schwer zu schaffen macht. Weil ohne Gala weniger Kosten anfallen, kommen die geplanten, nun nicht anfallenden Ausgaben auf anderem Wege der Branche zu Gute. Dazu legen wir in diesem Jahr einmalig eine Kreativprämie auf, die in den nächsten Monaten vergeben werden wird. Wir wollen damit zum einen erfahrene, zum anderen junge Gestalterinnen und Gestalter aus den Filmgewerken würdigen. Damit unterstützen wir hessische Kreative dabei, trotz der Pandemie weiterzuarbeiten, und machen sichtbar, welches Know-How es auch hinter der Kamera am Standort gibt.“

Vergeben werden Kreativprämien in acht Kategorien von Szenenbild bis Sounddesign je eine mit 7500 Euro dotierter Würdigung für erfahrene Filmschaffende und ein mit 5000 Euro dotierter Preis für Nachwuchstalente. Hinzu kommen drei Würdigungen von je 5000 Euro für drei besondere Formate: ein Webserienformat, ein Format, das den Nachwuchs am Standort vorbildlich einbindet und ein Format, das sich durch internationale Koproduktion auszeichnet. Insgesamt werden somit 19 Preise vergeben, die mit insgesamt 115.000 Euro dotiert sind.

Die Verleihung des Film- und Kinopreises wird am 21. Oktober in einem kleinen Rahmen in der Frankfurter Naxoshalle stattfinden. Die Moderation übernehmen die Journalistin, ZDF-Moderatorin und Trägerin des Walter-Lübcke-Demokratiepreises, Dunja Hayali, und die Film- und Literaturkritikerin der FAZ, Verena Lueken. „Wir setzen – wie viele Kulturschaffende auch – auf digitale Formate“, erläutert Kunstministerin Dorn. „Die Preisverleihung wird am 22. Oktober 2020 ab 19 Uhr auf der Website hessischerfilmpreis.de zu sehen sein und über Social Media ausgespielt. Außerdem widmet der Hessische Rundfunk der Preisverleihung eine Sondersendung im Anschluss an ,Hauptsache Kultur‘ am 22. Oktober ab 23 Uhr.“

Einige Preisträgerinnen und Preisträger sowie Nominierte wurden – wie in jedem Jahr – bereits bei der Pressekonferenz bekannt gegeben:

Den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten erhält Uwe Kockisch. Seine Entscheidung begründet Ministerpräsident Volker Bouffier wie folgt: „Uwe Kockisch ist einem breiten Publikum nicht zuletzt in seiner Rolle als Commissario Brunetti bestens bekannt, hat sich aber auch als Charakterdarsteller etabliert, wie er eindrucksvoll in der Hauptrolle in der Fernsehserie ,Weissensee‘ bewiesen hat. Wenn man auf seine Vita schaut, ist seine Verkörperung des Stasi-Offiziers Hans Kupfer besonders wertzuschätzen, denn Uwe Kockisch hat im wahren Leben als junger Mensch Anfang der 1960er Jahre nach einem gescheiterten Fluchtversuch die Brutalität und Schonungslosigkeit der Stasi und des DDR-Systems am eigenen Leib erfahren. Somit schlägt er gerade im 30. Jubiläumsjahr der Deutschen Einheit mit seinem Lebenslauf und seiner jahrzehntelangen Schauspielkarriere in Ost und West eine wertvolle Brücke: Als ,gesamtdeutscher‘ Star mit einer Karriere, die aller Ehren wert ist und somit auch des Ehrenpreises des Ministerpräsidenten.“ Die Auszeichnung ist undotiert.

Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis, über dessen Vergabe die Kunst- und Kulturministerin entscheidet, geht in diesem Jahr an Brenda Lien. „Sie ist in ihrem jungen Alter – sie ist Jahrgang 1995 – ein außergewöhnliches Talent und ein profilierter Teil der Kurzfilm-Szene in ganz Deutschland“, begründete Ministerin Dorn ihre Auswahl. „Sie hat schon viele wichtige Auszeichnungen bekommen – und das noch während ihres Studiums in ihrer Geburtsstadt Offenbach. Aktuell entsteht ihr Abschlussfilmprojekt an der Hochschule für Gestaltung. Wir dürfen darauf sehr gespannt sein. Brenda Lien setzt sich in ihren Filmen, aber auch in Debatten und Initiativen für die Sichtbarkeit von non-binären Protagonist*innen und ihren Geschichten ein. Sie steht für ein feministisches, innovatives und diverses Kino, vor und hinter der Kamera.“

Bekanntgegeben wurden zudem die Preise in zwei weiteren Kategorien: Den Drehbuchpreis erhält Nicolas von Passavant für sein Drehbuch „Vor dem Dunkel“. Darin geht es um den Skandal um E.T.A. Hoffmanns letzte Erzählung „Meister Floh“: Der Schriftsteller und Richter Hoffmann deckt in seiner Erzählung unrechtmäßige Verfahren auf, worauf er seinerseits wegen Geheimnisverrats angeklagt wird. Die Jury erklärt: „,Vor dem Dunkel‘ ist stilistisch und dramaturgisch ein großer Wurf, dem eine fundierte und intensive Recherche zugrunde liegt. Die Komposition aus realen Bezügen und fiktiven Elementen gelingt Nicolas von Passavant ganz hervorragend. Aufgrund der Verschachtelung unterschiedlicher Erzählebenen entsteht eine atmosphärische Dichte, die den historischen Kontext und die Dilemmata der Figuren schon beim Lesen vermittelt.“ Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.

Der Preis für den besten Hochschulfilm geht an Jennifer Kolbe für „MILK“, ihre Bachelorarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign der Hochschule RheinMain. Die Jury urteilt, der vierminütige Film bringe radikal auf den Punkt, „wie gnadenlos Menschen aus Profitinteresse mit Tieren umgehen“. Es sei, so die Begründung weiter, „ein Animationsfilm, der emotional unter die Haut geht. Und das, obwohl er mit einer sehr reduzierten Figürlichkeit und Farbigkeit arbeitet. Kolbes Film beeindruckt durch die klare ästhetische Entscheidung und den erzählerischen Trick, den Lebenslauf von Nutztieren wie Milchkühen am Beispiel von Menschen zu verdeutlichen. Rhythmisch eingängig komponiert, kommt dieser Film ganz ohne Worte aus – dank des kongenialen Sounddesigns von Henrik Kristen“. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.

In weiteren Kategorien wurden folgende Nominierungen bekanntgegeben:

Kurzfilm
„Sonntagmorgen“ von Franziska Wank
„We Will Survive“ von Nele Dehnenkamp
„Your Future“ von Maren Wiese & Petra Stipetić
Die Nominierung ist mit einem Nominierungsgeld von 1000 Euro verbunden, der Preis mit 5000 Euro dotiert.

Dokumentarfilm
„At the Margin“ von Sita Scherer und Sara Hüther
„Oeconomia“ von Carmen Losmann
„Wer wir waren“ von Marc Bauder
Die Nominierung ist mit einem Nominierungsgeld von 4000 Euro verbunden, der Preis mit 20.000 Euro dotiert.

Spielfilm
„Die Wolf-Gäng“ von Tim Trageser
„Toubab“ von Florian Dietrich
„Coup“ von Sven O. Hill
Die Nominierung ist mit einem Nominierungsgeld von 4000 Euro verbunden, der Preis mit 23.000 Euro dotiert.

Nominiert für den undotierten Hessischen Fernsehpreis des Hessischen Rundfunks, der ebenfalls bei der Verleihung in der Naxoshalle vergeben wird, sind:

Beste Schauspielerin
Steffi Kühnert in „Meine Nachbarn mit dem dicken Hund“
Vanessa Loibl in „Unsere wunderbaren Jahre“
Lilith Häßle in „Ein Schritt zuviel“

Bester Schauspieler
Godehard Giese in „Unschuldig“
David Schütter in „Unsere wunderbaren Jahre“
Niki von Tempelhoff in „Ein Schritt zuviel“

Wer von den Nominierten die Preise sowie die ebenfalls zu vergebenden Kinokulturpreise erhält, wird am Tag der Preisverleihung bekannt gegeben.

Aktuelle Informationen unter www.hessischerfilmpreis.de