Kategorie-Archiv: Heimathafen

Kreativwirtschaft vor KI-Herausforderung – „World Design – Frankfurt 2026“ eine riesige Chance über Hessen hinaus

Altes Gericht in Wiesbaden © Foto Diether von Goddenthow
Altes Gericht in Wiesbaden © Foto Diether von Goddenthow

Gestern Abend traf sich die hessische Kreativwirtschaft in Wiesbaden im Alten Gericht, dem neuen HUB für Kreativität, Gründergeist und soziale Innovation. Eingeladen hatte die Geschäftsstelle Kreativwirtschaft im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums.

Eröffnet wurde der Abend von Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori.© Foto Diether von Goddenthow
Eröffnet wurde der Abend von Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori.© Foto Diether von Goddenthow

Bei seiner Begrüßung der rund 170 Gäste aus allen Bereichen der Branche sowie Vertreter von IHK’n. Verbänden und Hochschulen unterstrich Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori, dass die Kreativwirtschaft nicht nur für Innovation und Kreativität stünde, sondern insbesondere auch den kulturellen Austausch unserer Gesellschaft fördere und damit einen „großen Beitrag zur kulturellen Vielfalt und zur Stärkung unserer Demokratie beiträgt. Von ganzem Herzen sage ich dafür Dankeschön!“.

Im besten Sinne stoße die Kreativwirtschaft regelmäßig den gesellschaftlichen Diskurs an, „indem Sie unterschiedliche Perspektiven und kulturelle Traditionen miteinander verbinde. Sehr viele Menschen aus sehr vielen verschiedenen Hintergründen kommen zusammen“, sagte Mansoori. Das trage natürlich dazu bei, „die Vielfalt in einer Gesellschaft zu fördern und Toleranz gegenüber anderen Kulturen zu stärken.“

Die Kultur- und Kreativwirtschaft besteht aus elf Teilmärkten:  von Architektur und Computerspiel über Design, Verlage, Musik und Medien bis hin zu freien Theater, Kunst, Werbung, Filmwirtschaft, Rundfunk. Per Definition ist das verbindende Kriterium der Kreativwirtschaft die: „erwerbswirtschaftliche Kreativität und Produktion und Verwertung kreativer Leistung“. In der „Branche“ gibt  ein riesiges Spektrum an unterschiedlichen Geschäftsmodellen und Tätigkeiten, wobei sich Kreative dann eher als Designer, Produzenten, Musiker, Architekten und Verleger verstehen, denn als Vertreter einer Kreativwirtschaft.

(v.li.:) DominikHofmann , Gründer und Geschäftsführer des heimathafen Wiesbaden, Kaweh Mansoori, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, Larissa Pohl, Präsidentin des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen GWA und  Prof. Mike Richter, Präsident des Rats für Formgebung, Moderation. © Foto Diether von Goddenthow

(v.li.:) DominikHofmann, Gründer und Geschäftsführer des heimathafen Wiesbaden, Kaweh Mansoori, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, Larissa Pohl, Präsidentin des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen GWA und Prof. Mike Richter, Präsident des Rats für Formgebung, Moderation. © Foto Diether von Goddenthow

In der Kreativwirtschaft erwirtschafteten 2023 rund 127.000 Erwerbstätige in 18.000 Unternehmen einen Gesamt-Umsatz von insgesamt 15,4 Mrd. Euro. „Alle Zahlen belegen, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen ein wachsender und innovativer Zukunftssektor ist. Gemeinsam mit der Branche wollen wir Maßnahmen zur Förderung und Unterstützung dieses Wirtschaftszweiges weiterentwickeln, darauf freue ich mich.“

Das denkmalgeschützte Alte Gericht in Wiesbaden stand lange Zeit leer, bis hier auf Initiative des „Heimathafen“ ein Ort für kreatives Arbeiten und Cross Innovation einzog. Dieser Prozess macht aus Sicht des Wirtschaftsministers erlebbar, was die hiesige Branche insgesamt auszeichnet: „Durch Studien ist hinreichend belegt, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft ein Innovationsmotor ist, der auch in anderen Wirtschaftszweigen wirkt. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist Treiber und ‚Innovationsmotor‘ für die Entwicklung der hessischen Wirtschaft und leistet einen unschätzbaren Beitrag für unsere demokratische und vielfältige Gesellschaft “, erklärte Mansoori.

Talk

Larissa Pohl, Präsidentin des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen GWA, Moderation: Katja Lis, Co-Gründerin der Agentur dbf.design sowie Prof. Mike Richter, Präsident des Rats für Formgebung, beim Talk. © Foto Diether von Goddenthow
Larissa Pohl, Präsidentin des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen GWA, Moderation: Katja Lis, Co-Gründerin der Agentur dbf.design sowie Prof. Mike Richter, Präsident des Rats für Formgebung, beim Talk. © Foto Diether von Goddenthow

Im Anschluss an die einführenden Worte von Wirtschaftsminister Mansoori reflektierten Larissa Pohl, Präsidentin des Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA, und Professor Mike Richter, Präsident des Rat für Formgebung, aktuelle Herausforderungen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Moderiert wurde das Gespräch von Katja Lis, Kommunikationsdesignerin und Mitinitiatorin der Women of DDC. Im Zentrum des Gesprächs standen dabei die Herausforderungen und Chancen von KI-Systemen wie zum Beispiel Chat GPT (Text), Stable Diffusion (Bilder), AIVA AI (Musik) und ähnlicher Software. KI werde die Arbeit der Kreativwirtschaft in den kommenden Jahren rasant verändere.

Der Transformations-Prozess habe seit einiger Zeit schon begonnen. So ermögliche künstliche Intelligenz zunehmend beispielsweise, dass kreative Leistungen, die bislang vornehmlich nur von hochqualifizierten Fachkräften erbracht werden konnten, jetzt mitunter als Massenware hergestellt werden könnten.

Im  Personalbereich, im Recruting etwa, seien größere Werbeagenturen, die von Bewerbungen überschüttet würden, dazu übergegangen, die ersten beiden Bewerberrunden rein elektronisch durchforsten zu lassen.

Vor enormen Herausforderungen stehen vor allem Studium und Ausbildung, die der Geschwindigkeit gegenwärtigen Wandels kaum hinterher kommen.
Besonders wichtig sei, so Larissa Pohl, „dass wir uns darauf vorbereiten müssen, dass eben schon in der Ausbildung, das Thema KI eine Rolle spielt. Ich bin gelernte Strategin. Die ersten zwei, drei Jahre meines Berufs waren Recherchieren, das Richtige zu finden, die richtigen Insides zu finden“. Damit habe sie ihr Handwerkszeug gelernt. „Wenn ich heute die KI damit füttern und nach den Insides fragen kann, wenn ich das so herausziehe, dann ist ein ganz wichtiger Ausbildungspart weg“, sorgt sich die GWA- Präsidentin um eine ins Wanken gekommene entscheidende Basis zum beruflichen Kompetenztraining.  „Ich glaube, dass massive Herausforderungen auf uns zukommen!“ Deswegen müsse der Kreativstandort Hessen weiter gestärkt werden. „Nach wie vor steht Hessen eher für Banken und Industrie als für Kreativwirtschaft. In Deutschland wird insgesamt zu wenig für die neuen Berufe an der Schnittstelle von Digitalisierung und Kreation getan, hier könnte sich Hessen als Ausbildungsstandort profilieren“, so Pohl.

Professor Mike Richter pflichtet dem bei.  Niemand könne doch einen fahrenden Güterzug aufhalten. Vielmehr müsse die Kreativitätswirtschaft die Transformation aktiv selbst mitgestalten und vor allem auf die mit KI verbundenen neuen Möglichkeiten und Chancen setzen. Besonders wichtig sei, möglichst rasch die Ausbildungs- und Studieninhalte entsprechend den neuen Herausforderungen anzupassen und zu erweitern.

Mit Blick auf die erfolgreiche Bewerbung der Region FrankfurtRheinMain als World Design Capital 2026 wurden auch Fragen zum Image des Kreativstandortes diskutiert. „Mit der Auszeichnung als World Design Capital – nicht nur für Frankfurt, sondern für die ganze Region – besteht nun die Chance, Design als Instrument für sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Wandel in Hessen zu nutzen und zu präsentieren“, betonte Professor Mike Richter.

Prof. Matthias Wagner K., Direktor des Museums Angewandte Kunst  in Frankfurt, der die Bewerbung für "World Design – Frankfurt 2026" zum Erfolg führte, mit Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds FrankfurtReinMain, für Förderungen zur kulturellen Vernetzung zuständig. © Foto Diether von Goddenthow
Prof. Matthias Wagner K., Direktor des Museums Angewandte Kunst in Frankfurt, der die Bewerbung für „World Design – Frankfurt 2026″ zum Erfolg führte, mit Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds FrankfurtReinMain, für Förderungen zur kulturellen Vernetzung zuständig. © Foto Diether von Goddenthow

Bei dem von Professor Matthias Wagner K., Direktor des Museums Angewandte Kunst in Frankfurt, und seinen Mitstreitern entwickelten Leitgedanken „Design for Democracy. Atmospheres for a better life“, mit dem der World Design Capital 2026 geholt wurde, geht es im Kern um eine gestalterische Umsetzung der Erkenntnis, dass Ästhetik nicht nur Design und Schönes schafft, sondern  auch  Werte vermittelt.  Es geht vorrangig um die diverse Gestaltung von urbanen und baulichen Lebens- und Erlebensräumen, die die Werte von Demokratie, Freiheit, Mitmenschlichkeit und Umweltschonung spiegeln.  (siehe Bewerung „Design for Democracy. Atmospheres for a better life“) Das Land Hessen wird das Projekt mit insgesamt 6 Mio. Euro.

Ausstellung  zur Ausschreibung des KalenderWettbewerbs Feels like Hessen 2024 des Hessischen Wirtschaftsministeriums  © Foto Diether von Goddenthow
Ausstellung zur Ausschreibung des KalenderWettbewerbs Feels like Hessen 2024 des Hessischen Wirtschaftsministeriums © Foto Diether von Goddenthow

„Das Thema ‚Design for Democracy. Atmospheres for a better life‘ könnte aktueller nicht sein. Als World Design Capital 2026 können wir zusammen viel erreichen und Demokratie und Wirtschaft stärken. Vermutlich keine andere Disziplin kann dies leisten. Daher mein Appell an alle aktiv mitzuwirken, um uns Zukunftschancen zu erschließen.“

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Terminvorschau:

Am 21. Juni 2024 wird sich die Branche unter dem Motto „Connecting Worlds“ zum 7. Kreativwirtschaftstag – der Konferenz für alle 11 Teilmärkte der Branche –  treffen.

Weitere Informationen:
Hessische Kreativwirtschaft

Informationen zur Ausschreibung des KalenderWettbewerbs Feels like Hessen 2024.

Einzigartiges Kreativ- und Gründerzentrum im Alten Gericht ab Ende 2022 /Anfang 2023

Das künftige Innovationszentrum im Alten Gericht in Wiesbaden soll auf 2500 qm über 7 Tagungsräume, 5 Veranstaltungsräume, 20 Büroräume, ein Cafè und vieles mehr verfügen. Den überwiegenden Teil der insgesamt 7500 qm hat die Eigentümerin, die Nassauische Heimstätte, in 48 Mietwohnungen umgewandelt, die bereits zu 12,95 Euro pro qm angeboten werden . © Foto Diether von Goddenthow
Das künftige Innovationszentrum im Alten Gericht in Wiesbaden soll auf 2500 qm über 7 Tagungsräume, 5 Veranstaltungsräume, 20 Büroräume, ein Cafè und vieles mehr verfügen. Den überwiegenden Teil der insgesamt 7500 qm hat die Eigentümerin, die Nassauische Heimstätte, in 48 Mietwohnungen umgewandelt, die bereits zu 12,95 Euro pro qm angeboten werden . © Foto Diether von Goddenthow

Einen besseren Ort als das „Alte Gericht“, ein imposanter Neorenaissance-Gründerzeitbau, in dem von 1897 bis 2009 das Wiesbadener Amts- und Landgericht residierte, hätte der Wiesbadener Heimathafen zur Realisierung seines um den Faktor 10 expandierenden Gründerzentrums kaum finden können. „Ich freue mich sehr, dass die Landeshauptstadt Wiesbaden die Entstehung dieses neuen Kreativ- und Innovationszentrums unterstützen darf. Für die bauliche Herrichtung und Erstausstattung des Gründerzentrums stellt die Stadt einen Zuschuss von insgesamt 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Die erste Teilauszahlung ist bereits im Juni erfolgt.

Zeitzeuge Dr. Oliver Franz, kennt wie kaum ein anderer aus seiner Zeit als Richter noch das Alte Gericht. Auf diesem Klapphocker habe einst ein Vollzugsbeamter Platz genommen, nachdem er die Angeklagten aus ihren Zellen im Keller über ein separates Treppenhaus zur Anklagebank geleitet habe.. © Foto Diether von Goddenthow
Zeitzeuge Dr. Oliver Franz, kennt wie kaum ein anderer aus seiner Zeit als Richter noch das Alte Gericht. Auf diesem Klapphocker habe einst ein Vollzugsbeamter Platz genommen, nachdem er die Angeklagten aus ihren Zellen im Keller über ein separates Treppenhaus zur Anklagebank geleitet habe.. © Foto Diether von Goddenthow

Ich bin zuversichtlich, dass die geplante Eröffnung im Dezember 2022 ein großer Erfolg wird und wünsche allen Beteiligten in dieser Phase des Endausbaus weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen sowie Freude an diesem einmaligen Projekt.“, so Wiesbadens Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz (CDU) bei der ersten öffentlichen Pressebesichtigung am 26. Juli 2022 nach Beginn der Umbau- und Sanierungsarbeiten. Geführt von Dominik Hofmann und Nils Hafa, Geschäftsführer der heimathafen GmbH & Co.KG, verschaffte sich Dr. Franz gemeinsam mit Birgit Knetsch, Referatsleitung Wirtschaft und Beschäftigung, Beate Betz, Leiterin des Teams Gründerservice und junge Unternehmen und Ulrich Albersmeyer, Leiter des Regionalcenters der Nassauischen Heimstätte GmbH, einen Überblick über den Stand der Umbauarbeiten und Räumlichkeiten. Für den Bürgermeister war der Rundgang durch die Noch-Baustelle auch eine nostalgische Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte als junger Richter.

Im ehemaligen Schwurgerichtssaal des Alten Gerichtes sollen demnächst Events und Seminare möglich sein. Die alten Holzbänke und  -Täfelungen sowie der neuzeitliche Hessische Löwe sollen erhalten bleiben. © Foto Diether von Goddenthow
Im ehemaligen Schwurgerichtssaal des Alten Gerichtes sollen demnächst Events und Seminare möglich sein. Die alten Holzbänke und -Täfelungen sowie der neuzeitliche Hessische Löwe sollen erhalten bleiben. © Foto Diether von Goddenthow

Dieses künftige Kreativ- und Gründerzentrum sei anders aufgestellt als die bisherigen Aktivitäten der Stadt zur Gründerförderung wie die Existenzgründungsgesellschaft (EXINA), das Startwerk, der Startblock oder andere Förderinstrumente wie Mieterzuschüsse für Gründer, so Franz. Die 2.500 Quadratmeter wird der heimathafen künftig mit einem New Work Space, mit Co-Working-Räumen, Gründerbüros mit 23 Arbeitsplätzen, knapp 20 Büroräumen mit Platz für bis zu 120 „Coworker und Coworkerinnen“, 7 Tagungs- und Eventlocations für 5 bis 100 Personen im historischen Schwurgerichtssaal, 5 Veranstaltungsräumen für allerei Events und Kultur, sowie den sogenannten „Kultur-Katakomben“ mit Raum für Events und Künstler-Ausstellungen im Untergeschoss des Alten Gerichts bespielen.

In den künftigen Coworking-Räumen wurden wie überall die Deckenabhängungen der 70er Jahre herausgerissen und die Original-Kassettendecken in 4,5 wieder freigelegt. © Foto Diether von Goddenthow
In den künftigen Coworking-Räumen wurden wie überall die Deckenabhängungen der 70er Jahre herausgerissen und die Original-Kassettendecken in 4,5 wieder freigelegt. © Foto Diether von Goddenthow

Dominik Hofmann vom „heimathafen“ entwickelte bereits 2016 ein erstes Ideenpapier für das Gebäude. Diese Vision wurde in den folgenden drei Jahren immer weiter konkretisiert und finalisierte sich zu diesem überregionalen Kreativ- und Innovationszentrum für Wiesbaden, dessen Strahlkraft das gesamte Rhein-Main-Gebiet einnehmen soll, so der Bürgermeister.

„Wir wollen, dass das ein anziehender Ort ist, der jeden und jede, der hier vorbeiläuft, eigentlich reinzieht, und wenn sie oder er drinnen ist, merkt, hier werde ich unterstützt, hier werde ich inspiriert, hier werde ich motiviert, egal, ob ich eine soziale Gründungsidee hab‘ oder eine ökologische Gründungs-Idee, ob ich Kreativer bin oder was auch immer, es soll ein Unterstützungs-Ökosystem sein“, so schwärmt Dominik Hofmann, der schon weiter denkt.

(vli.:) Nils Hafa, der neue Co-Geschäftsführer insbesondere künftig für die Finanzen zuständig, Dominik Hofmann, Gründungsgeschäftsführer von Heimathafen, und Bürgermeister Dr. Oliver Franz auf der Mensa-Terrasse des Hochschul-Campus der das Alte Gericht mit der Hochschule Fresenius verbindet und wichtiger Treffpunkt sein wird. © Foto Diether von Goddenthow
(vli.:) Nils Hafa, der neue Co-Geschäftsführer, insbesondere künftig für die Finanzen zuständig, Dominik Hofmann, Gründungsgeschäftsführer von Heimathafen, und Bürgermeister Dr. Oliver Franz auf der Mensa-Terrasse des Hochschul-Campus, der das Alte Gericht mit der Hochschule Fresenius verbindet und wichtiger Treffpunkt sein wird. © Foto Diether von Goddenthow

Der Heimathafen-Gründer möchte demnächst unter dem entliehenen historischen Begriff „Civilkammer“ eine solche im übertragenen Sinne am authentischen Ort wieder eröffnen: „Auch für die Civilkammer, die wir wieder eröffnen werden, werden wir eine gemeinnützige Gesellschaft gründen, um eigentlich zu verhandeln, wie wir in Zukunft zusammenleben wollen“ Es ginge um die Fragen, was die Herausforderungen der Gesellschaft seien, wie wir mehr Einigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt erreichen könnten, es ginge über Überalterung oder Urbanisierung, kurz um alle Themen, die aufkommen, auf die man durch in einem offenen Kommunikationsprozess sozusagen zusammen mit einem 360-Grad-Blick schauen könne und so zu besseren Lösungen fände, so Hofmann.

Blick in ein größeres Gründerzentrum-Büro  in einer ehemaligen Dienstwohnung des Seitentraktes zur Moritzstraße hin. Es kann von dort aus, aber auch über den Campus betreten werden. © Foto Diether von Goddenthow
Blick in ein größeres Gründerzentrum-Büro in einer ehemaligen Dienstwohnung des Seitentraktes zur Moritzstraße hin. Es kann von dort aus, aber auch über den Campus betreten werden. © Foto Diether von Goddenthow

„Zudem soll das Alte Gericht allen Wiesbadener Bürgerinnen und Bürgern offen stehen. Mit einem Café, individuellen Seminar- und Konferenzräumen sowie außergewöhnlichen Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen wird ein Ort für Kultur und Öffentlichkeit geschaffen, der alle einbindet“, so Dr. Franz abschließend.

Nachdem die abgehängte Decke freigelegt wurde, wird das künftige "Gerichts-"Cafe ein wahres Schmuckstück im Hause werden. Rund 75 Plätze mit kleiner Bühne für Veranstaltungen sowie eine Außenbewirtung über die frühere separate Postbotentreppe zur Gerichtsstraße hin soll's geben. © Foto Diether von Goddenthow
Nachdem die abgehängte Decke freigelegt wurde, wird das künftige „Gerichts-„Cafe ein wahres Schmuckstück im Hause werden. Rund 75 Plätze mit kleiner Bühne für Veranstaltungen sowie eine Außenbewirtung über die frühere separate Postbotentreppe zur Gerichtsstraße hin soll’s geben. © Foto Diether von Goddenthow

Das neue im ehemaligen Zivilgerichts-Saal eingerichtete Café wird vom Foyer linkerhand durch die ehemalige Poststelle betreten werden können. Es soll  75 Innenplätze sowie eine Veranstaltungsbühne und Möglichkeiten für Events bieten. Auch hier kam nach Rückbau der Deckenabhängung aus den 70er Jahren der wunderbare ursprüngliche Stuck wieder zum Vorschein. Wenn 2023 die Gerichtsstraße zur Fußgängerzone mit Quartiersplatz umgestaltet ist, seien auch Außenplätze geplant, so Hofmann.

(Diether v Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Erster Wiesbadener Changemaker Slam am 8.9.16 im „Heimathafen“

Aktuelles Programm Heimathafen
Ort:
heimathafen
Karlstr. 22
65185 Wiesbaden

Wie wollen wir in Zukunft leben? Was macht unsere Gesellschaft lebenswert, das Miteinander liebenswert und unsere Lebensweise nachhaltig? Darum geht es beim ersten Wiesbadener Changemaker Slam, dem vom Umweltamt Wiesbaden initiierten Vortragswettbewerb. Die kostenfreie Veranstaltung findet am Donnerstag, 8. September, um 19 Uhr im Wiesbadener Heimathafen, Karlstraße 22, statt.

Die Veranstaltung startet mit einem Impulsvortrag des Wiesbadener Sozialunternehmers Hans Reitz und dem per Videokonferenz zugeschalteten ehemaligen NASA-Astronauten Ron Garan. Anschließend stellen sechs kreative Öko-Unternehmer, Sozial-Innovatoren und Engagierte aus Wiesbaden und Rhein-Main ihre Projekte der Öffentlichkeit vor, mit denen sie die Welt ein Stück nachhaltiger und gerechter machen wollen. Sie zeigen, dass Alternativen zu bisherigem Verhalten, Handeln und Wirtschaften möglich sind und treiben damit den notwendigen gesellschaftlichen Wandel voran.

Seit rund 30 Jahren verbraucht die Menschheit mehr Natur und Biokapazität als der Planet zur Verfügung stellen kann. Das bleibt nicht ohne Folgen für Natur und Umwelt, aber auch für den Mensch selber. „Es gilt deshalb, die Menschen für einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Lebensstil zu gewinnen“, sagt Umwelt- und Sozialdezernent Arno Goßmann. Den Kommunen mit ihrer Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern komme dabei eine besondere Bedeutung zu.

Die Initiatoren der Veranstaltung erwarten einen spannenden Abend, der zeigt, dass Wiesbaden das Potential für eine zukunftsfähige Stadt hat. Wer das Rennen um die beste Idee oder Projekte macht, entscheidet das Publikum. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.wiesbaden.de/umwelt.