goEast geht bei Finanzierung neue Wege
Das Festival des mittel- und osteuropäischen Films startet erstmalig Crowdfunding-Kampagne
Wiesbaden/Frankfurt, 12. Oktober 2015 – goEast geht neue Wege, das gehört seit der Gründung des Festivals des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden zum Programm. Auch bei der Finanzierung ist das Festival vorne mit dabei, wenn es darum geht, sich weiter zu entwickeln und neue Quellen zu erschließen. Dabei setzen die Festivalmacher fest auf Publikum, Freunde und Fans. 20.000 Euro sollen über die Initiative kulturMut der Aventis Foundation in Zusammenarbeit mit dem Crowdfundig-Portal StartNext akquiriert werden, um die Festivalwoche im April 2016 mitzufinanzieren. In Konkurrenz steht es dabei mit weiteren 30 Projekten, die dieses Jahr bei kulturMut mitmachen, und über einen Zeitraum von rund vier Wochen Geld mobilisieren wollen. Damit „Crowdfunding goEast“ ein Erfolg wird, müssen vom 12. Oktober bis zum 10. November möglichst viele Unterstützer/innen gewonnen werden. Wird das Finanzierungsziel von 20.000 Euro nicht erreicht, ist noch nichts verloren. Dann kommt es nämlich auf die Platzierung innerhalb der Projekte an. Denn die Aventis Foundation stellt zusätzliche 200.000 Euro bereit, um die Finanzlücken der erfolgreichsten Projekte zu stopfen. Entscheidend ist dabei nicht nur die erzielte Summe, sondern auch die Anzahl der Unterstützer. Jeder kann dabei helfen, und zwar aufvia Sofortüberweisung, Lastschrift, Kreditkarte oder Vorkasse.
„Partizipation und Engagement ist uns bei goEast sehr wichtig. Auch Crowdfunding als Projektfinanzierung setzt ja auf Teilnahme und Eigeninitiative. Wir setzen daher darauf, dass goEast und diese Art der Finanzierung gut harmoniert und wir so unser erstes Crowdfunding-Projekt zu einem Erfolg machen werden“, so Festivalmanager Stefan Adrian.
Jeder Unterstützer bekommt beim Crowdfunding von goEast eine attraktive Gegenleistung, etwa eine Dauerkarte, eine der limitierten Karten für die Eröffnung und die Preisverleihung oder eine exklusive Kinovorstellung im Kino des Deutschen Filmmuseums. Spendenquittungen können selbstverständlich auch für die Crowdfunding-Beiträge ausgestellt werden.
16. goEast Filmfestival vom 20. bis 26. April 2016 in Wiesbaden
Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival präsentiert seit 2001 alljährlich die künstlerische Vielfalt des Filmschaffens in Mittel- und Osteuropa. Ob eigenwilliges Autorenkino oder Mainstream, Spiel- oder Dokumentarfilm – die ausgewählten Produktionen bieten beeindruckendes Kino, meist noch unentdeckt vom westlichen Kinomarkt. Die Fülle des mittel- und osteuropäischen Autorenkinos zeigt sich bei den 16 ausgewählten Beiträgen im Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerb. Bewegende, eigenwillige und wegweisende Produktionen zeichnen ein differenziertes Stimmungsbild der Gesellschaften Osteuropas
In MAIDAN dokumentiert Regisseur Sergei Loznitsa den Verlauf und die Auswirkungen des anhaltenden Konflikts zwischen Bevölkerung und Polizei in der Ukraine. Das Filmfestival goEast präsentiert den hochaktuellen Film im September im Kino des Deutschen Filmmuseums.
MAIDAN
Ukraine/Niederlande 2014. R: Sergei Loznitsa
Dokumentarfilm. 130 Min. DCP. OmU
Mehr als eine halbe Million Menschen trieben bei Protesten auf dem Maidan in der Innenstadt von Kiew im Winter 2013/2014 den damaligen Präsidenten Janukowitsch aus dem Amt wie aus dem Land. Niemand ahnte zu dieser Zeit, dass darauf später der aktuelle Konflikt im Osten der Ukraine folgen würde. Bilder des zunächst friedfertigen Protests, aber auch der gewaltsamen Auflösung desselben und der Auseinandersetzungen mit der Polizei erschütterten die Welt. Der Konflikt dauert bis heute an. In fast ornamentalen Bildern, inspiriert von Eisensteins STREIK (UdSSR 1925), schildert Sergei Loznitsa die Ereignisse als zeitlose Chronik jenseits von Voyeurismus und Sensationsjournalismus.
Die skurrile wie bewegende Geschichte eines serbisch-kroatischen Findelkindes, das fernab jeglicher moderner menschlichen Zivilisation aufwächst, gewinnt den mit 10 000 Euro dotierten Hauptpreis des Filmfestivals goEast 2015. Der serbische Regisseur Vuk Ršumović hatte mit seinem Erstlingswerk die Jury überzeugt: „Nicije dete“ auf deutsch „Niemandskind“ beruht auf einer wahren Begebenheit vor dem Hintergrund des Bürgerkrieges im ehemaligen Jugoslawien: In den Bergen von Bosnien-Herzegowina wird 1988 ein Wolfs-Junge gefunden. Woher „Haris“, so hatten sie ihn genannt, kommt und wie er in der Wildnis unter Wölfen überleben konnte, bleibt ein Rätsel. Der Film zeigt die Paradoxie wie Haris „vom Tier zum Menschen“ werden soll, während um ihn herum, die Entwicklung genau umgekehrt verläuft, nämlich die menschliche Zivilisation in der Barbarei des Bürgerkrieges versinkt.
In der Begründung der Jury heißt es: „Der Film überzeugt sein Publikum durch eine starke Geschichte über einen Jungen, der vom Tier zum Menschen zivilisiert wird, während die Welt um ihn herum sich in die Gegenrichtung entwickelt.“
Den Preis für die Beste Regie der Landeshauptstadt Wiesbaden (7.500 Euro) gewann Ivan Ostrochovsky mit dem Boxerdrama KOZA. „Der Preis wird verliehen für die Darstellung eines ungewöhnlichen Mannes auf einer Reise, die ihn an seine Grenzen bringt. Die herausragende Regie bringt uns sehr nahe an die
Protagonisten heran“, so die Jury.
Weitere Filme aus Serbien, Kroatien und der Slowakischen sowie der Tschechischen Republik haben die Preise im Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerb der 15. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films gewonnen. Mit der von Festivalleiterin Gaby Babic moderierten Preisverleihung endete am Dienstagabend in der vollbesetzten Caligari FilmBühne das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival in Wiesbaden.
Gaby Babic zieht eine positive Bilanz: „Wir freuen uns über gelungene Festivaltage, die hinter uns liegen, und haben mit rund 11.450 Besucherinnen und Besuchern einen neuen Publikumsrekord erzielt“, betonte Festivalleiterin Gaby Babic bei der Preisverleihung.
Der Preis des Auswärtigen Amts für kulturelle Vielfalt (4.000 Euro) ging an den Film DESTINACIJA_SERBISTAN / DESTINATION_SERBISTAN von Zelimir Zilnik.
Die Jury begründet die Vergabe des Preises folgendermaßen: „Der Film beleuchtet die gegenwärtigen europäischen Schlüsselthemen auf vielschichtige Art und Weise und diskutiert die Ost-West- und Nord-Süd-Beziehungen aus einer ungewöhnlichen Perspektive.“
Die goEast Jury sprach zudem zwei Lobende Erwähnungen aus: Sie war begeistert von DRIFTER von Gabor Hörcher, dessen Protagonist versucht, sein Leben wieder auf Kurs zu bringen, und ehrte JAMA / ZUHAUSE von Jiri Stejskal für die Geschichte einer Familie, die um ein Leben in Würde kämpft.
Der Preis der Internationalen Filmkritik, vergeben von der FIPRESCI, der internationalen Vereinigung von Filmkritikern- und Filmjournalisten, ging in diesem Jahr ebenfalls an das Boxer-Drama KOZA von Ivan Ostrochovsky.
Die FIPRESCI-Jury begründet ihre Vergabe: „Dieses sehr gut beobachtete, poetische Roadmovie spiegelt eindrucksvoll die schwierige und bedrückende Situation in Osteuropa mit der Darstellung eines einfachen, jungen Mannes, der sich als Boxer seinen Lebensunterhalt verdient, um über die Runden zu kommen. In wunderschönen Bildern erzeugt der Film eine einnehmende Atmosphäre und erzählt zudem die Geschichte einer seltsamen, aber großen Freundschaft mit offenem Ausgang.“
Im Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst wurde die beste Arbeit mit dem Open Frame Award in Höhe von 5.000 Euro ausgezeichnet. Der Preis wird von der BHF-BANK-Stiftung ausgelobt. Die Jury des Open Frame Awards prämierte ESSEN VOM BODEN DER GESCHICHTE / EATING FROM THE FLOOR OF HISTORY (Deutschland 2014) von Sita Scherer. Überzeugt hat die Jury vor allem die Bildsprache, „der eigenständige und sichere Umgang mit dem filmischen Material, der im Einsatz einer dezidiert subjektiven Kamera zwischen dokumentarischen Aufnahmen und assoziativen Montagen changiert und sich auf diese Weise den überwachsenen, doch nie verschließbaren Schichten deutscher Vergangenheit widmet.“
Der goEast Development Award (3.500 Euro) für das beste Pitching im Rahmen des East-West Talent Lab ging an die Projektidee SOL / MESSENGER der Regisseurin Anda Puscas aus Rumänien. In der Jurybegründung heißt es: „Eine berührende Geschichte über die Bedeutung der familiären Bindungen, die unseren Glauben an die menschliche Existenz berührt. Die Geschichte von Leben und Tod, Religion und Glaube konfrontiert uns mit einer geschlossenen, distanzierten Gemeinschaft.“ Bereits 2012 gewann die Rumänin bei goEast den Preis für den besten Dokumentarfilm im Hochschulwettbewerb.
Das East-West Talent Lab konnte dank der Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain und der BHF-BANK-Stiftung realisiert werden.
„Wir freuen uns sehr über das große Interesse, das unser Festival – und damit auch der mittel- und osteuropäische Film – Jahr für Jahr erfährt. Sieben Tage lang schlug das Herz Wiesbadens für goEast. Hier erfuhren Filmschaffende aus Osteuropa die Aufmerksamkeit und den Respekt, den ihr kreatives Schaffen verdient.
Die Festivalwoche war für Besucherinnen und Besucher sowie das Team gleichermaßen eine intensive, inspirierende und spannende Zeit. Talentierte Filmschaffende, bezaubernde Gäste und ein leidenschaftliches Publikum schufen eine wunderbare Atmosphäre, die uns besonders glücklich macht und für die wir sehr dankbar sind“, erklärt Festivalleiterin Gaby Babic.
Nach wie vor großer Beliebtheit erfreute sich das Festivalzentrum in der Wiesbadener Casino-Gesellschaft. Filmemachen in Kriegszeiten war in diesem Jahr einer der thematischen Schwerpunkte von goEast, der vor allem in der Sektion Beyond Belonging zum Tragen kam. In dem Pilotprojekt „Young Filmmakers for Peace“ wurde insbesondere der Dialog zwischen russischen und ukrainischen NachwuchsfilmemacherInnen gefördert. goEast ist es gelungen, einen Raum für intensive und fruchtbare Begegnungen zu schaffen, was angesichts der angespannten politischen Situation zwischen Ost und West von großer Bedeutung ist.
Gestern Abend eröffneten Gaby Babic, Festivalleiterin, Ingmar Jung, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Stadt Wiesbaden, und Claudia Dillmann, Leiterin des Deutschen Filminstituts, das 15. Filmvestival goEast und gaben den zahlreichen internationalen Gästen und Besuchern mit einem cineastischen Potpourri einen ersten Kurzüberblick über das spannende wie vielfältige Festival-Programm der nächsten Tage.
Tickets für das Festival sind ab sofort in der Tourist-Information in Wiesbaden (Telefon 0611 172 9780) erhältlich.
Das Programmheft liegt bereits an den zahlreichen öffentlichen Verteilstellen aus, ist online digital hier einsehbar oder auch direkt auf der Veranstalterwebsite www.filmfestival-goEast.de verfügbar.
Ein Highlight ist der Besuch von Altmeister Marlen Khutsiev: Der russische Regisseur ist am Sonntag und Montag in Wiesbaden zu Gast
goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films erwartet am Sonntag Marlen Khutsiev, einen der wichtigsten russischenTauwetter-Regisseure, für zwei Tage in Wiesbaden. Dem Altmeister, der in diesem Jahr seinen neunzigsten Geburtstag feiert, ist die goEast Hommage der 15. Festivalausgabe gewidmet. Sie umfasst sechs seiner Filme und ein Werkstattgespräch.
Khutsievs meisterhafte Werke bieten aufschlussreiche Blicke auf die wechselvolle Geschichte der Sowjetunion, die sie cineastisch reflektieren.
Nach den Vorführungen seiner Filme IYULSKY DOZHD / JULI-REGEN (Sonntag, 26. April, 13.30 Uhr), BYL MESYATS MAY / ES WAR EINMAL IM MAI (Sonntag, 26. April, 16.00 Uhr) und BESKONECHNOST / INFINITAS (Montag, 27. April, 12.00 Uhr) wird Marlen Khutsiev jeweils zu einem Filmgespräch anwesend sein. Zu POSLESLOVIE / DAS NACHWORT (Sonntag, 26. April, 22.00 Uhr) wird es eine Einführung des Regisseurs geben.
Krönender Abschluss der Hommage ist ein ausführliches Werkstattgespräch mit Marlen Khutsiev am Montag, 27. April, um 18.00 Uhrim Festivalzentrum. Khutsiev wird einen Einblick in sein Leben, seinen beruflichen Werdegang, sein künstlerisches Schaffen und „sein“ zwanzigstes Jahrhundert geben. Das Gespräch wird von goEast-Auswahlkommissionsmitglied und Kuratorin der Hommage Barbara Wurm moderiert und in russischer Sprache mit englischer Übersetzung geführt. Der Eintritt ist frei.
15. goEast Filmfestival vom 22. bis 28. April 2015 in Wiesbaden
Vom 22. bis 28. April findet zum 15. Mal goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden statt. Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival präsentiert seit 2001 alljährlich die künstlerische und thematische Vielfalt des Filmschaffens aus Mittel- und Osteuropa. Ob eigenwilliges Autorenkino oder Mainstream, Spiel- oder Dokumentarfilm – die ausgewählten Produktionen bieten beeindruckendes Kino, meist noch unentdeckt vom westlichen Kinomarkt. Die Fülle des mittel- und osteuropäischen Autorenkinos zeigt sich bei den 16 ausgewählten Beiträgen im Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerb. Bewegende, eigenwillige und wegweisende Produktionen zeichnen ein differenziertes Stimmungsbild der Gesellschaften Osteuropas. Filmemachen in Kriegszeiten ist in diesem Jahr einer der thematischen Schwerpunkte von goEast.
Open Frame Award: goEast präsentiert ab Donnerstag junge, experimentelle Positionen im Museum Wiesbaden
Zum zweiten Mal findet im Rahmen von goEast der Open Frame Award – Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst statt, der eine Auswahl aktueller Arbeiten junger KünstlerInnen und FilmemacherInnen aus Mittel- und Osteuropa sowie von hessischen Film- und Kunsthochschulen präsentiert. Er bietet nicht nur den Grenzbereichen zwischen herkömmlichen filmischen Formen Raum, sondern auch alternativen, installativen Präsentationsweisen für das bewegte Bild. Damit möchte goEast jungen, experimentellen Positionen einen dauerhaften Platz im Programm einräumen.
goEast zeigt acht der zwölf nominierten Arbeiten am Donnerstag, 23. April, um 16.00 Uhr in der Caligari FilmBühne und eröffnet im Anschluss daran um 18.00 Uhr die Ausstellung im Museum Wiesbaden mit vier weiteren nominierten Videoinstallationen.
Der Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst ist Teil des goEast Nachwuchsprogramms East-West Talent Lab und ist mit einem von der BHF-BANK-Stiftung ausgelobten Preis, dem Open Frame Award, in Höhe von 5.000 Euro dotiert. Die Jury ist mit Inke Arns (künstlerische Leiterin des Hartware MedienKunstVereins, Dortmund), Fabian Schöneich (Kurator des Portikus, Frankfurt am Main) und Florian Wüst (Künstler und freier Filmkurator, Berlin) hochkarätig besetzt.
Alle Wettbewerbsbeiträge sind im Museum Wiesbaden von Donnerstag, 23. April, bis Sonntag, 3. Mai, zu sehen. Die Öffnungszeiten des Museums sind Dienstag und Donnerstag von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr, Mittwoch sowie Freitag bis Sonntag von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr.
15. goEast Filmfestival vom 22. bis 28. April 2015 in Wiesbaden
Vom 22. bis 28. April findet zum 15. Mal goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden statt. Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival präsentiert seit 2001 alljährlich die künstlerische und thematische Vielfalt des Filmschaffens aus Mittel- und Osteuropa. Ob eigenwilliges Autorenkino oder Mainstream, Spiel- oder Dokumentarfilm – die ausgewählten Produktionen bieten beeindruckendes Kino, meist noch unentdeckt vom westlichen Kinomarkt. Die Fülle des mittel- und osteuropäischen Autorenkinos zeigt sich bei den 16 ausgewählten Beiträgen im Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerb. Bewegende, eigenwillige und wegweisende Produktionen zeichnen ein differenziertes Stimmungsbild der Gesellschaften Osteuropas. Filmemachen in Kriegszeiten ist in diesem Jahr einer der thematischen Schwerpunkte von goEast.
Tickets für das Festival sind ab sofort in der Tourist-Information in Wiesbaden (Telefon 0611 172 9780) erhältlich.
Das Programmheft liegt bereits an den zahlreichen öffentlichen Verteilstellen aus, ist online digital hier einsehbar oder auch direkt auf der Veranstalterwebsite www.filmfestival-goEast.de verfügbar.
Sechs Tage bis goEast: Großes Autorenkino, ein Friedens-Pilotprojekt und zwei Altmeister des europäischen Films beim 15. goEast Festival in Wiesbaden
In sechs Tagen startet zum 15. Mal goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden. Vom Mittwoch, 22. April, bis Dienstag, 28. April, ist erneut eine Auswahl der besten aktuellen und historischen Produktionen aus Mittel- und Osteuropa zu sehen. Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival präsentiert an sieben Festivaltagen dieses Jahr insgesamt über 100 Filme aus 30 Ländern, darunter 21 Deutschlandpremieren und fünf internationale Premieren, teilte Festivalleiterin Gaby Babic auf der Pressekonferenz am heutigen Donnerstag in der Caligari FilmBühne mit.
Der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ingmar Jung, Wiesbadens Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz und Festivalleiterin Gaby Babic eröffnen das Festival am Mittwoch, 22. April, um 19.00 Uhr in der Caligari FilmBühne. Im Anschluss ist als Eröffnungsfilm CIALO / BODY (Polen 2015) von Malgorzata Szumowska zu sehen, der bei der diesjährigen Berlinale einen Silbernen Bären in der Kategorie „Beste Regie“ erhielt.
Auf der Pressekonferenz gab Gaby Babic einen Ausblick auf das Festivalprogramm:
„Ein weiteres Mal haben wir im Wettbewerb das Interessanteste und Beste zusammengetragen, was mittel- und osteuropäisches Autorenkino zu bieten hat: von beeindruckenden Debüts bis zu Werken vielfach ausgezeichneter Regisseure. Parallel präsentieren wir im Symposium zum Produzenten Artur Brauner und der Hommage an den Tauwetter-Regisseur Marlen Khutsiev Themen und ästhetische Verfahren, die den europäischen Film in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts umgetrieben haben. Ein wichtiger Schritt für goEast ist das Pilotprojekt „Young Filmmakers for Peace“, das wir mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung starten. Das ist unser Einsatz für die Fortsetzung des kulturellen Dialogs zwischen Ost und West und letztlich unsere Form der Friedensarbeit und Demokratieförderung.“
Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts und Gründungsdirektorin von goEast, wies auf die besondere Bedeutung des Festivals im aktuellen Zeitgeschehen hin: „Von Anfang an galt es bei goEast, das Kino Mittel- und Osteuropas auch unter politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen zu präsentieren, es in Symposien, Vorträgen, Diskussionen zu erschließen und zugleich jede Form von kulturellem Austausch, von Dialog und Verständigung zu fördern. Daher ist es auch besonders wichtig, derzeit in die Ukraine und nach Russland zu schauen.“
Ministerialdirigent Günter Schmitteckert, Abteilungsleiter Kultur und Kunst im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, betonte auf der Pressekonferenz: „Wir blicken mit Stolz auf die Entwicklung des Festivals, das das Land Hessen von Beginn an gefördert hat. Das Festival mit seinen beständig hohen Besucherzahlen und den vielen internationalen Gästen ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie der kulturelle Austausch zwischen Ost und West zeitgemäß funktionieren kann. Die Hessische Landesregierung freut sich sehr, mit der alljährlichen finanziellen Förderung in Höhe von 115.000 Euro einen entsprechenden Beitrag zum Erfolg des Festivals und damit gleichzeitig auch für die Völkerverständigung in Europa leisten zu können.“
Stolz auf den Erfolg des Festivals ist auch Rose-Lore Scholz, die Kulturdezernentin der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden und weist zudem auch auf die Aktualität des Programms hin: „In 15 Jahren hat goEast sich in einer wahren Erfolgsgeschichte zu einem der wichtigsten Festivals der europäischen Filmlandschaft entwickelt. goEast macht unsere Landeshauptstadt zur Festspielstadt des mittel- und osteuropäischen Films und unsere schöne Caligari FilmBühne zum lebhaften und weltoffenen Ort der Begegnung zwischen Ost und West. Das Festival bringt zahlreiche internationale Gäste in unsere Stadt. Es gibt Anstoß und Raum zum kulturellen Austausch und gegenseitigen Verständnis. Der diesjährige thematische Schwerpunkt ,Filmemachen als Möglichkeit der Friedensbildung und Demokratisierung‘ steht für das hochaktuelle und engagierte Programm des Festivals.“
Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, erklärte: „goEast ist ein innovatives Filmfestival mit tollen Beiträgen. Wie innovativ, das werden die nächsten Tage zeigen. Mit dem Blick in die Zukunft freut sich der Kulturfonds Frankfurt RheinMain gemeinsam mit goEast das East-West Talent Lab zu realisieren. Dieses umfassende Nachwuchsprogramm bietet neben diversen Workshops und Networking-Gelegenheiten jungen Filmemacherinnen und -machern die Möglichkeit, sich mit ihren Arbeiten und Projektideen öffentlich vorzustellen – und das wertvolle Feedback einer namhaft besetzten Jury zu erhalten.“
goEast vergibt Preise in einer Gesamthöhe von 30.000 Euro.
Sechs Preise werden beim 15. goEast Filmfestival von vier internationalen Fach-Jurys vergeben. Eine fünfköpfige Jury entscheidet im Hauptwettbewerb über den mit 10.000 Euro dotierten Preis für den Besten Film, den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 Euro) sowie den Preis des Auswärtigen Amtes für kulturelle Vielfalt (4.000 Euro). Die FIPRESCI-Jury vergibt den Preis der Internationalen Filmkritik. Im Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst entscheidet eine dreiköpfige Jury über den von der BHF-BANK-Stiftung ausgelobten Open Frame Award in Höhe von 5.000 Euro und im East-West Talent Lab geht der mit 3.500 Euro dotierte goEast Development Award an das beste Filmprojekt.
Gaby Babic gab die Mitglieder der Internationalen Jury bekannt:
Den Juryvorsitz übernimmt der tschechische Produzent Pavel Strnad. Über die Preisvergabe entscheiden mit ihm die bosnische Regisseurin Ines Tanovic, der rumänische Regisseur Marian Crisan, die in Polen geborene Schauspielerin Anja Antonowicz und der deutsche Festivalmacher und Filmjournalist Bernd Buder.
Zu den Höhepunkten des Festivals gehören neben den Wettbewerbsfilmen der Start des neuen Nachwuchsförderprojekts Young Filmmakers for Peace, zu dem goEast mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung junge FilmemacherInnen zum Festival einlädt, um sie zum Themenkomplex Filmemachen/Krieg/Frieden zu schulen; sowie das Symposium zum legendären deutschen Filmproduzenten Artur Brauner, dessen Schaffen entlang der Ost-West-Achse bisher kaum erforscht ist. Darüber hinaus freut sich das Team von Gaby Babic sehr auf den Auftritt einer Legende des sowjetischen Tauwetter-Kinos,Marlen Khutsiev, und auf die Sonntagsmatinee mit dem deutschen Regisseur Dominik Graf, der über seine Begeisterung für DDR-Stoffe und osteuropäische Themen sprechen wird.
Der anhaltende Krieg in der Ukraine und die Krise zwischen der Ukraine und Russland spiegeln sich in vielen Programmpunkten von goEast wider. In Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Hessen e.V. findet am Montag, 27. April, (20.00 Uhr) im Festivalzentrum, Friedrichstrasse 22, Wiesbaden ein Podium statt, das sich der Frage „Alltag in der Ukraine, Alltag in Russland? Wie weiter, was tun?“ stellt. Diskutieren werden die Filmemacherinnen Marina Razhbezhkina (Moskau), Marina Zhukovskaya (Odessa) und Irene Langemann (Köln) und die Historikerin Dr. Anna Veronika Wendland (Marburg). Die Moderation übernimmt der hr-Redakteur Eberhard Nembach.
Tickets für das Festival sind ab sofort in der Tourist-Information in Wiesbaden (Telefon 0611 172 9780) erhältlich.
Das Programmheft liegt bereits an den zahlreichen öffentlichen Verteilstellen aus, ist online digital hier einsehbar oder auch direkt auf der Veranstalterwebsite www.filmfestival-goEast.de verfügbar.
Beindruckende Filmkunst, Alltag in Ausnahmezeiten, Krieg und politische Repressionen: Russland und die Ukraine bei goEast 2015
Erhellende filmische Einblicke in die sowjetische Vergangenheit, nicht alltägliche Geschichten aus der Ukraine und dem Russland der Gegenwart und Beispiele von Repressionen gegen politisch Andersdenkende – die Spannbreite der Themen und Beiträge aus der Ukraine und Russland ist groß bei goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films. Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival wirft in seiner 15. Ausgabe vom 22. bis 28. April 2015 aufgrund der aktuellen politischen Lage seinen Blick verstärkt auf die beiden Länder.
goEast widmet sich neben dem bemerkenswerten aktuellen russischen Autorenfilm in zahlreichen Programmpunkten der gesellschaftspolitischen Situation in der Ukraine und Russland und dem ukrainisch-russischen Konflikt. Im Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerb sind gleich drei Beiträge aus Russland vertreten:
Mit Andrey Konchalovskys BELYE NOCHI POCHTALONA ALEKSEYA TRYAPITSYNA / DIE WEISSEN NÄCHTE DES POSTBOTEN (2014)
und Aleksey Fedorchenkos ANGELY REVOLYUTSII / ENGEL DER REVOLUTION (2014) brillieren zwei ungewöhnliche Spielfilme im goEast Wettbewerb.
Ein radikal-eindrückliches Dokumentarfilmdebüt liefert Denis Shabaev mit VMESTE / ZUSAMMEN (2014), der ebenfalls im Wettbewerb zu sehen ist.
Kirill Adibekovs rhythmisch-experimentelle Improvisation YA NE GO (2014) ist Teil des Open Frame Awards – Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst und wird als Installation im Museum Wiesbaden zu sehen sein (23. April bis 3. Mai).
Alle vier Beiträge laufen als Deutschlandpremieren bei goEast, letzterer sogar als internationale Premiere.
In der Sektion Specials versammeln sich unter dem Titel „Das andere Russland, die neue Ukraine“ sechs Dokumentarfilme und eine Podiumsdiskussion, die hochaktuelle Themen behandeln: Die Trilogie UKRAINE, NOVEMBER 2014 (Ukraine 2014) von Mykhailo Moskalenko, Marina Zhukovskaya und Tetiana Kuzminchuk u.a. zeigt drei sehr unterschiedliche Schicksale aus verschiedenen Regionen der Ukraine. Die Filme laufen als internationale Premieren am Freitag, 24. April (18.00 Uhr), in Anwesenheit der FilmemacherInnen.
Als Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Filmemacher Oleg Sentsov, der sich seit Mai 2014 aufgrund seines Engagements für die Euromaidan-Bewegung in Moskau in Untersuchungshaft befindet, zeigt goEast am Freitag, 24. April (22.00 Uhr), DIE MOSKAUER PROZESSE (Deutschland 2013) von Milo Rau. In mehreren inszenierten Gerichtsverfahren thematisiert Rau in seinem Film die Schaffensfreiheit der Kunst.
Eine Dokumentation um den stillen, aber versierten Protest im Kampf um das Moskauer Filmmuseum „Musei Kino“ ist CINEMA: A PUBLIC AFFAIR (Deutschland 2015) von Tatiana Brandrup, die am Donnerstag, 23. April (16.00 Uhr), gezeigt wird.
Das dokumentarische Kammerspiel WENN ES BLENDET, ÖFFNE DIE AUGEN (Österreich 2014) von Ivette Löcker zeichnet ein intimes und warmherziges Porträt der verlorenen „Generation Perestroika“ und läuft am Freitag, 24. April (16.00 Uhr), im goEast Programm.
Podiumsdiskussion
Schließlich diskutiert ein Podium, veranstaltet in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Hessen e.V. am Montag, 27. April (20.00 Uhr) die Frage: „Alltag in der Ukraine, Alltag in Russland? Wie weiter, was tun?“. Teilnehmen werden die Filmemacherinnen Marina Razhbezhkina (Moskau), Marina Zhukovskaya (Odessa), Irene Langemann (Köln) und die Historikerin Dr. Anna Veronika Wendland (Marburg). Die Moderation übernimmt der hr-Redakteur Eberhard Nembach.
In der Sektion Beyond Belonging zeigt Produzent Pavel Kostomarov am Samstag, 25. April (20.00 Uhr), sein neustes Projekt KIEV/MOSKVA / KIEV/MOSKAU (Russland, Ukraine 2015) in einer Vorab-Präsentation: Ein Regie-Kollektiv begleitet „gewöhnliche“ Helden des Alltags, die versuchen, „Normalität“ inmitten des Krieges aufrechtzuerhalten.
Aufschlussreiche Blicke und cineastische Reflexionen auf die wechselvolle Geschichte der Sowjetunion erlauben die meisterhaften Filme des Moskauer Regisseurs Marlen Khutsiev. Ihm widmet goEast die diesjährige Hommage mit sechs Filmen und erwartet den Altmeister am Montag, 27. April (18.00 Uhr), zu einem ausführlichen Werkstattgespräch.
15. goEast Filmfestival vom 22. bis 28. April 2015 in Wiesbaden
Filmemachen in Kriegszeiten ist in diesem Jahr einer der thematischen Schwerpunkte von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films, das vom 22. bis 28. April zum 15. Mal in Wiesbaden stattfindet. Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival präsentiert seit 2001 alljährlich die künstlerische Vielfalt des Filmschaffens aus Mittel- und Osteuropa.
Ob eigenwilliges Autorenkino oder Mainstream, Spiel- oder Dokumentarfilm – die ausgewählten Produktionen bieten beeindruckendes Kino, meist noch unentdeckt vom westlichen Kinomarkt.
Die Fülle des mittel- und osteuropäischen Autorenkinos zeigt sich bei den 16 ausgewählten Beiträgen im Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerb. Bewegende, eigenwillige und wegweisende Produktionen zeichnen ein differenziertes Stimmungsbild der Gesellschaften Osteuropas.
goEast-Festivalsektionen von heiter bis wolkig:
Highlights und Beyond Belonging mit Kurzweiligem und Politisch-Ernstem
Ein thematisch sowie stilistisch vielseitiges Programm von politisch-ernst bis humorvoll und kurzweilig präsentiert die 15. Ausgabe des vom Deutschen Filminstitut veranstalteten goEast Filmfestival vom 22. bis 28. April in den Sektionen Highlights und Beyond Belonging. Diese ergänzen das Festivalprogramm mit seinem Wettbewerb für Spiel- und Dokumentarfilm und dem Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst.
goEast Highlights: Erfolgreiches Kino aus Mittel- und Osteuropa
In der Sektion Highlights zeigt goEast in diesem Jahr drei Kinohits aus Mittelund Osteuropa, die schon in ihrer Heimat oder auf anderen Festivals für Begeisterung sorgten.
Zwei dieser Filme sind Deutschlandpremieren: Das satirische Drama DIRAUHANUŚOVIC / NIRGENDWO IN MORAVIA (Tschechische Republik, 2014) von Miroslav Krobot, bereits bei den Czech Lions für sein SchauspielerInnen-Ensemble mehrfach ausgezeichnet, hat am Donnerstag, 23. April, seine Deutschlandpremiere bei goEast.
Am selben Tag feiert auch der Coming-Of-Age-Film POT V RAJ / DER WEG INSPARADIES (Slowenien, 2014) von Blaž Završnik seine Deutschlandpremiere. Der Film gewann den Publikumspreis auf dem Slowenischen Filmfestival in Portorož und die Hauptdarstellerin Ajda Smrekar wurde vom slowenischen Kulturmagazin STOP zur Schauspielerin des Jahres gekürt.
Schwarzhumorig wird es mit der Tragikomödie SPOMENIK MAJKLU DŽEKSONU /EIN DENKMAL FÜR MICHAEL JACKSON (Serbien / Mazedonien / Deutschland /Kroatien, 2014) von Darko Lungulov am Montag, 27. April.
Beyond Belonging:
Filmen gegen Krieg – Von Trauma und Aussöhnung
Die aktuell schwierige politische Lage in der Ukraine und Russland spiegelt sich in vielen Filmen des goEast Festivalprogramms wider.
In der Sektion Beyond Belonging versammeln sich unter dem Titel „Filmen gegen Krieg: Von Trauma und Aussöhnung“ Lang- und Kurzfilme zu den kriegerischen Auseinandersetzungen in Osteuropa nach 1989.
Neben dem aktuellen Krieg in der Ukraine werden die teilweise noch schwelenden Konflikte im Kaukasus und die jugoslawischen Zerfallskriege in den Blick genommen.
„Wir verfolgen generell die politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen in den Ländern, deren Filmkultur sich unser Festival widmet“, erklärt Festivalleiterin Gaby Babić, „der Krieg in der Ukraine und der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland hat einen starken Einfluss auf unser Programm und unsere Arbeit am Festival. Dem können und wollen wir uns nicht entziehen.“
Beyond Belonging untersucht, wie kriegerische Gewalterfahrungen im
fiktionalen und dokumentarischen Film behandelt werden.
Insgesamt 16 Werke, etwa aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien, der Ukraine und Georgien sowie westeuropäische Produktionen beleuchten sehr unterschiedliche Aspekte des Lebens in den von Krieg betroffenen Regionen.
Zu ALL THINGS ABLAZE / KIEV BRENNT (Ukraine, 2014) wird am Donnerstag, 24. April, die Produzentin Yulia Serdyukova und zu DOMINO EFFEKT (Deutschland /Polen, 2014) am Samstag, 25. April, das Regie-Duo Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski für ein Publikumsgespräch im Anschluss an den Film erwartet.
Der Produzent Pavel Kostomarov stellt am Samstag, 25. April, sein Filmprojekt KIEV/MOSKVA / KIEV/MOSKAU (Russland / Ukraine, 2014) vor.
Bei der Podiumsdiskussion „Wie und warum von Krieg filmisch erzählen?“ sind Filmschaffende und AktivistInnen am Sonntag, 26. April, zur streitbaren Debatte im Festivalzentrum eingeladen.
15. goEast Filmfestival in Wiesbaden erweitert seine Nachwuchsförderung um das engagierte Projekt Young Filmmakers for Peace
Gleich zwei Programme für den Filmnachwuchs sind in diesem Jahr Bestandteil von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films.
Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival findet vom 22. bis zum 28. April 2015 zum 15. Mal in Wiesbaden statt.
Neu bei goEast 2015: Young Filmmakers for Peace
Inhaltlich erweitert goEast die festivaleigene Nachwuchsförderung in diesem Jahr um das Pilotprojekt Young Filmmakers for Peace, das von der Robert Bosch Stiftung ermöglicht wird: goEast lädt zwölf NachwuchsfilmemacherInnen aus der Ukraine, Russland, Georgien, Ex-Jugoslawien und Deutschland zu Vorlesungen und Workshops ein, die sich damit beschäftigen, was es bedeutet, Filme über Konflikte, beziehungsweise unter Bedingungen von gewalttätigen Auseinandersetzungen zu machen. Als MentorInnen konnten unter anderem die RegisseurInnen Tamara Trampe (Deutschland), George Ovashvili (Georgien), Marina Razbezhkina (Russland) und Ines Tanović (Bosnien-Herzegowina) gewonnen werden. Zudem haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, an einzelnen Veranstaltungen des parallel stattfindenden East-West Talent Lab teilzunehmen, um weitere Kontakte zu jungen Filmschaffenden aus Mittel- und Osteuropa und Deutschland zu knüpfen, sowie ihre beruflichen Netzwerke zu erweitern.
Young Filmmakers for Peace wird inhaltlich durch die Festivalsektion Beyond Belonging ergänzt, die sich in 16 Filmen dem Thema „Filmen gegen Krieg: Von Trauma und Aussöhnung“ widmet.
East-West Talent Lab
Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr geht das East-West Talent Lab, das mit der Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain und der BHF-BANK-Stiftung realisiert wird, in die zweite Runde: Mehr als 30 junge FilmemacherInnen aus Armenien, Aserbaidschan, Litauen, der Republik Moldau, Rumänien, Russland, Serbien, der Tschechischen Republik, der Ukraine, Weißrussland und Deutschland wurden ausgewählt, um ihre Projektideen auszutauschen, diese weiter zu entwickeln, sowie ihren Wissens- und Kreativitätshorizont zu erweitern.
Eine Vielzahl an Workshops und Masterclasses, die von internationalen FilmexpertInnen betreut werden, vermitteln Kernkompetenzen und Einblicke sowohl in die Filmindustrie als auch in die Produktion von Experimentalfilm und Videokunst.
Ausgewählte Lab-TeilnehmerInnen präsentieren ihre Projektideen am Montag, 27. April, von 10.00 bis 13.00 Uhr in einem öffentlichen Pitching vor einer dreiköpfigen Fachjury und konkurrieren um den mit 3.500 Euro dotierten goEast Development Award.
13 TeilnehmerInnen des Lab sind zudem mit ihren Experimentalfilmen und Videoarbeiten für den Open Frame Award nominiert. Der Preis wird im Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst von einer namhaft besetzten Jury vergeben und wird von der BHF-BANK-Stiftung mit 5.000 Euro ausgestattet. Das Augenmerk des Wettbewerbs gilt ästhetisch innovativen, stilistisch und inhaltlich überraschenden Arbeiten.
Das Open Frame Screening ist am Donnerstag, 23. April, um 16.00 Uhr, die anschließende Open Frame Vernissage im Museum Wiesbaden beginnt um 18:00 Uhr.
Abgerundet wird das East-West Talent Lab durch eine Podiumsdiskussion. Unter dem Titel „Finding the Right Audience for your Work“ debattieren VertreterInnen aus Film, TV und Kunst am Dienstag, 28. April, von 11.00 bis 13.00 Uhr über die Möglichkeiten der Vermarktung der Nachwuchsarbeiten.
Förderer und Unterstützer des goEast- Festival des mittel- und osteuropäischen Films
goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Robert Bosch Stiftung, der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege und das Auswärtige Amt. Medienpartner sind u.a. 3sat, die FAZ und das Stadtmagazin sensor.
IDA ist ein polnisches Roadmovie der anderen Art: Es erzählt in atemberaubenden Schwarz-Weiß-Bildern, die Geschichte einer jungen Novizin. Vor ihrem Gelöbnis trifft sie ihre einzige Tante, eine dem Alkohol und wechselnden Liebhabern zugeneigte Richterin, einst als „Rote Wanda“ wegen ihrer harten Urteile gefürchtet. Beide Frauen, die gegensätzlicher nicht sein können, begeben sich am Grab der dem Holocaust zum Opfer gefallenen Eltern auf eine Reises, an deren Ende jede für sich eine folgenschwere Entscheidung treffen wird. Getragen wird die Geschichte vom reduziert-intensiven Spiel der beiden Protagonistinnen und – trotz des tragischen Sujets – angereichert mit einer gewissen Leichtigkeit und verführerischen Jazzklängen.
Tageskarten und Dauerkarten gibt es nur zum Festival an den Kinokassen und sind nicht übertragbar. Diese Karten enthalten nicht den Eintritt zu Veranstaltungen des Rahmenprogramms. Die Caligari-10er-Karte hat bei goEast keine Gültigkeit.
Eintrittskarten der Caligari FilmBühne und der Tourist Information zum goEast Filmfestival, die einen entsprechenden Aufdruck aufweisen, gelten im gesamten RMV-Gebiet als Fahrausweis. Fahrtantritt frühestens 5 Stunden vor Beginn der Veranstaltung, Rückfahrt bis Betriebsschluss.
Für den Nachspielort Frankfurt erhalten Sie die Karten an der Kasse des Deutschen Filmmuseums. Die Karten für die Spielorte Mainz und Darmstadt sind in den jeweiligen Kinos erhältlich.