Kategorie-Archiv: Minipressenmesse Mainz

Mainzer Minipressen-Messe – Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher in der Rheingoldhalle eröffnet – noch bis 21.05.23

Der größte Handelsplatz für Kleinstverlage und Handdruckpressen-Werke mit besonderem persönlichem Flair hat gestern in der Mainzer Rheingoldhalle nach vierjähriger Corona-Zwangspause wieder seine Pforten geöffnet. Noch bis zum 21. Mai können sich die Besucher in der Rheingoldhalle über 209 Verlage informieren. © Foto Heike von Goddenthow
Der größte Handelsplatz für Kleinstverlage und Handdruckpressen-Werke mit besonderem persönlichem Flair hat gestern in der Mainzer Rheingoldhalle nach vierjähriger Corona-Zwangspause wieder seine Pforten geöffnet. Noch bis zum 21. Mai können sich die Besucher in der Rheingoldhalle über 209 Verlage informieren. © Foto Heike von Goddenthow

Nach vierjähriger Pause ist das Mekka der Kleinverleger wieder zurück. Gestern öffneten die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse, Minipressenleiter Jürgen Kilb und Gutenberg-Museumsdirektor Ulf Sölter die 26. Mainzer Minipressen-Messe in der Rheingoldhalle.

Auch dieses Mal ist es Mister Buchmesse, Jürgen Kilb (r.) wieder gelungen nach vierjähriger Corona-Pause und (Kleinverlags-)Krise eine superspannende Minipressen-Messe auf die Beine zu stellen. Dafür dankten ihm Kulturdezernentin Marianne Grosse und Gutenberg-Museumsdirektor Ulf Sölter. © Foto Heike von Goddenthow
Auch dieses Mal ist es Mister Buchmesse, Jürgen Kilb (r.) wieder gelungen nach vierjähriger Corona-Pause und (Kleinverlags-)Krise eine superspannende Minipressen-Messe auf die Beine zu stellen. Dafür dankten ihm Kulturdezernentin Marianne Grosse und Gutenberg-Museumsdirektor Ulf Sölter. © Foto Heike von Goddenthow

Die Mainzer Minipressenmesse – Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher ist der größte Handelsplatz für Indie- und Kleinstverlage, Handdruck-Grafiken und Künstlerbücher. Rund 210 Aussteller präsentieren rund 5.000 Titel und etwa 1.000 Neuerscheinungen. Rund um die Messe gibt es zudem ein umfangreiches Programm aus Lesungen, Workshops, Performances, Filmen über Bücher, Seminaren, z.B. hinter die Kulissen des Büchermachens, und Ausstellungen.

Axel Dielmann, hier an seinem Stand erhielt den Stomps-Ehrenpreis. © Foto Heike von Goddenthow
Axel Dielmann, hier an seinem Stand erhielt den Stomps-Ehrenpreis. © Foto Heike von Goddenthow

Die Verleihung des V.O.Stomps-Preises an den Verlag rotopol aus Kassel sowie des Stomps-Ehrenpreises an Axel Dielmann, fand gestern Abend im Vortragssaal des Gutenberg-Museums statt.

 

 

Auf der Minipressenmesse können die Besucher sich noch bis zum 21. Mai in der Rheingoldhalle über das Angebot der 210 Verlage und Druckpressen-Grafik-Anbieter informieren über: https://www.minipresse.de/veranstaltungen/index.php

Impression von der Minipressenmesse. © Foto Heike von Goddenthow
Impression von der Minipressenmesse. © Foto Heike von Goddenthow

Künstlerische Kreativität statt künstliche Intelligenz – 26. Minipressen-Messe, Buchmesse der Kleinverlage u. Künstlerbücher – 18. – 26. 05. 2023, Rheingold-Halle

26MMPM2023_2-plakat250Bereits zum 26. Mal heißt die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz Kleinverlage und Buchkünstler und Buchkünstlerinnen aus über 10 Ländern herzlich willkommen zur Mainzer Minipressen-Messe (MMPM) vom 18. bis 21.05.2023 in der Rheingoldhalle.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1970 steht die MMPM traditionell vor allem für Vielfalt und Toleranz. Der Bogen reicht vom anspruchsvollen Pressedruck engagierter Kleinverlage bis zum individuell gestalteten Einband, vom Kinderbuch zum Klassiker, von Kalligrafie zu Pop Art und vom liebevollen Handwerk zum digitalen Publishing der Gegenwart. Auf der MMPM wird ein breites Spektrum künstlerischer Kreativ- und Schaffenskraft präsentiert, für jeden etwas, außer Massenware und Werke künstlicher Intelligenz. Ob Bücher, Buchobjekte, Grafiken, Drucke oder Papierkunst in allen Farben, Formaten und Preisklassen – Besucher finden hier alles, was berührt,  erfreut und inspiriert, vielleicht auch zum Kaufen.  Denn kein Künstler, Kleinverleger und Druckpressen-Drucker lebt von Kreativität allein, wenn er nicht dann und wann mal einen geneigten Käufer findet.

Über 200 Verlage, Künstler und Künstlerinnen, Autoren und andere Buchbegeisterte freuen sich besonders nach der Corona bedingten Zwangspause darauf, ihre Resultate und hingebungsvollen Arbeiten zu präsentieren und mit Besuchern aller Alters- und Interessensgruppen ins Gespräch zu kommen.

Zusätzlich haben das Gutenberg-Museum und das dort beheimatete Mainzer-Minipressen-Archiv (MMPA) ein umfangreiches Rahmenprogramm konzipiert, welches die Messe begleitet: Lesungen, Workshops und Seminare, einer Literaturbörse für Autorinnen und Autoren sowie das Drucken vor Ort wie es Johannes Gutenberg seinerzeit erfand vor über 500 Jahren.

Ein besonderer Höhepunkt der MMPM ist wieder die Verleihung des Victor Otto Stomps-Preises der Landeshauptstadt Mainz. Der nach der bedeutendsten Verlegerpersönlichkeit aus der Mitte des 20.Jahrhunderts benannte Preis wird alle zwei Jahre an eine oder mehrere Personen für außergewöhnliche kleinverlegerische Leistungen oder für besondere buchgraphische oder literarische Leistungen, die in einem Kleinverlag erschienen sind, vergeben.

Im Anschluss trifft sich die Kleinverlags-Szene und Gäste im Foyer des Gutenberg-Museums zu einem interessierten Kennenlernen oder freudigen Wiedersehen. Es spielt das „Mebus-Duo“ bei Brezeln und Wein.

Die Vernissage der Minipressenmesse findet am 18. Mai 2023, 14.00 Uhr, im Foyer der Rheingold-Halle statt.
Die Verleihung des Stomps-Preises ebenfalls am 18.Mai, um 20:00 Uhr, im Vortragssaal des Gutenberg-Museums.

Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten der Messe (Rheingold-Halle:
Donnerstag, 18.5. 14.00 – 19.00 Uhr
Freitag, 19.5. 14.00 – 19.00 Uhr
Samstag, 20.5. 10.00 – 19.00 Uhr
Sonntag, 21.5. 10.00 – 17.30 Uhr

Weitere Informationen zu Angebot und Programm

Verleihung des V.O.Stomps-Preises der Landeshauptstadt Mainz – Zugang zu jungen Lesern als Merkmal

Archivfoto Impression der Mainzer Minipressenmesse in der Rheingold-Halle. © Foto Diether von Goddenthow
Archivfoto Impression der Mainzer Minipressenmesse in der Rheingold-Halle. © Foto Diether von Goddenthow

Der V. O. Stomps-Preis der Landeshauptstadt Mainz, benannt nach dem legendären Gründer der Eremitenpresse, Victor Otto Stomps (1897 – 1970), wird am Abend vor der Eröffnung der Minipressen-Messe in diesem Jahr am 18. Mai 2023, 20 Uhr, im Vortragssaal des Gutenberg-Museums an drei Verlage verliehen: An den Verlag rotopol aus Kassel, ein  Förderpreis an den Berliner Buchkünstler und Verleger Cornelius Brändle für seinen Verlag „edition wasser im turm“. Zudem wird zum ersten Mal  auch ein Ehrenpreis vergeben. Er geht an Axel Dielmann für seinen gleichnamigen Verlag in Frankfurt am Main.

Die Jury unter Vorsitz der Kulturdezernentin Marianne Grosse, vertreten durch Dr. Ulf Sölter entschied sich beim Hauptpreis einstimmig für den Verlag rotopol. Er wurde aus 64 Vorschlägen ausgewählt.

Die Jury des V.O. Stomps-Preises 2023 überrascht in diesem Jahr. Usus war bisher mit dem Hauptpreis einen älteren Verlag auszuzeichnen und den Förderpreis einer jungen Verlagsinitiative zuzusprechen. In diesem Jahr erhält der 2007 gegründete und schon vielfach ausgezeichnete Verlag rotopol unter der Leiterin und Gründerin Rita Fürstenau den V.O. Stomps-Hauptpreis.
Sie führt den „Verlag für grafisches Erzählen“ auch als Netzwerk für Autor:innen mit einer Ladengalerie für zeitgenössische Illustration und Comickunst. Der Verlag publiziert eigenwillige Geschichten, überrascht mit starken grafischen Umsetzungen und spricht damit auch ein jugendliches Leser:innenpublikum an. Jede Veröffentlichung wird als gestalterischer Mikrokosmos begriffen und dabei verdanken ihr Leser:innen Bücher von bekannten und vielfach ausgezeichneten Illustratoren wie Matthew Forsythe, aber auch jungen, noch unbekannten Grafiker:innen bietet sie ein erstes Podium. Buchkünstlerisch setzen die Bücher in der Aufmachung Akzente. Am liebsten druckt sie auf Natur- und Recyclingpapieren, die für einen günstigen Preis zu erwerben sind, ganz im Sinne im Namen des Preisgebers.

Um die Arbeit von Kleinverlagen zu würdigen, vergibt die Landeshauptstadt Mainz seit 1979 den V.O. Stomps-Preis. Zusätzlich gibt es seit 2009 einen V.O. Stomps-Förderpreis. Dieser ist mit 1.500 Euro dotiert und wird Cornelius Brändle aus Berlin zuerkannt.

Cornelius Brändle gründete 1998 seine „edition wasser im turm“. Brändle ist Buchkünstler, Grafiker, Siebdrucker und verlegt neben Büchern und grafischen Mappenwerken auch ein illustriertes Periodikum namens Froschkönig. Davon sind mittlerweile 17 verschiedene Ausgaben erschienen. Stets wechseln die verwendete Typografie und die beteiligten Autor:innen und Künstler:innen und interpretieren eines der
berühmtesten Märchen der Gebrüder Grimm immer wieder neu. Mit Zeichnungen und Collagen, im zwei- und dreifarbigen Siebdruck, einem haptisch angenehmen Papier, einem handlichen quadratischen Format von 23cm und einem günstigen Preis von 24 Euro für eine originalgrafische Zeitschrift wäre das ganz im Sinne von V.O. Stomps.

In diesem Jahr vergibt die Jury des V.O. Stomps-Preises erstmalig einen Ehrenpreis. Er geht an Axel Dielmann für den gleichnamigen Verlag in Frankfurt am Main.
Victor Otto Stomps war nicht nur Verleger, sondern auch Autor. Axel Dielmann ist es zu verdanken, das gesamte verstreute literarische Werk von Victor Otto Stomps aufzuspüren und in einer überzeugenden vierbändigen Werkausgabe neu zu verlegen. Die gesammelte Prosa, alle Romane, Gedichte und Dramen sowie seine Essays und Portraits in einer Kassette, deren Buchumschläge, von den Stomps’chen Weggefährten Horst Antes, Bernhard Jäger, Johannes Vennekamp und Ali Schindehütte extra dafür gestaltet wurden. Der Preis besteht aus einer Urkunde im Buchdruck, gedruckt im Druckladen des Gutenberg-Museums.

Info: Auf der Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und Handpressen zeigen über 200 Aussteller die neuesten Ideen und Trends zum Thema Drucken und Verlegen von Literatur und Kunst. Während der Messetage gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Lesungen, Workshops, Performances, Seminaren und Ausstellungen. Informationen zur Messe auf: www.minipresse.de

Endlich wieder: 26. Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Handpressen – Mainzer Minipressen-Messe – Jetzt um Teilnahme bewerben

Mainzer Minipressenmesse  © Archiv-Foto: Diether von Goddenthow
Mainzer Minipressenmesse © Archiv-Foto: Diether von Goddenthow

Jürgen Kipp, Mister Minipressen-Messe, seit Anbeginn im Auftrag der Stadt Mainz Organisator der Minipressen-Messe lädt interessierte Aussteller herzlich ein zur Teilnahme an der  26. Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher –  Mainzer Minipressen-Messe – in der Mainzer Rheingold-Halle.

Vom 18. bis zum 21. Mai werden in der Mainzer Rheingoldhalle wieder über 250 experimentelle Büchermacherinnen und Büchermacher, Kleinverlegerinnen und Kleinverleger, Autorinnen und Autoren ihre neuesten Publikationen vorstellen. Die Veranstalter freuen sich, wenn auch Sie dabei sind. Die Teilnahme unterliegt von Anbeginn keiner Zensur und die Besucher genießen freien Eintritt.

Büchermacher, Kleinverleger, Handdrucker und Autoren können wieder einer interessierten Mainzer Öffentlichkeit Ihre neuesten Druckwerke und Publikationen offerieren und  mit Gleichgesinnten ins Gespräch kommen.

Die 26. Minipressen-Messe wird im frisch renovierten Erdgeschoss der Mainzer Rheingoldhalle stattfinden. Wieder ist Christi Himmelfahrt der Eröffnungstag und wieder wird der V.O. Stomps-Preis der Stadt Mainz am Vorabend der Eröffnung für die herausragende Arbeit kleinverlegerischer Tätigkeit vergeben werden.

Ein Messestand mit drei lfd. Meter Stellwand, einem Ausstellungstisch und eins bis drei Stühlen kostet eine Anmeldegebühr in Höhe von 199,– Euro; ein Messestand bestehend aus einem Ausstellungstisch und eins bis drei Stühlen kostet 99,– Euro. In jeder Anmeldegebühr sind neben der Standfläche und dem Standmobiliar ein Adresseintrag im virtuellen Ausstellerverzeichnis und die Zusendung von Werbematerial enthalten.

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen des Rahmenprogramms ist weiterhin kostenfrei sowie der Möglichkeit, im Rahmen des Lesemarathon-Programms selbst bis zu vier 1/2-stündige Lesungen zu veranstalten.

Zur Onlineanmeldung gelangen Sie hier: Anmeldung 26. Minipressen-Messe 2023

Bewerben für den Victor Stomps-Preis

Auch in diesem Jahr und damit zum 22. Mal verleiht die Landeshauptstadt Mainz den Victor Otto Stomps-Preis für die herausragende Arbeit kleinverlegerischer Tätigkeit. 2019 erhielten die Friedenauer-Presse aus Berlin den Hauptpreis und Otto Dettmer mit ottoGraphic aus London den Förderpreis.
Wenn Sie sich selbst um den diesjährigen V.O. Stomps-Preis bewerben möchten oder uns Vorschläge für einen oder mehrere Kleinverlage, Buchkünstlerinnen und /oder Buchkünstler machen können, welche Ihnen aufgrund ihrer herausragenden Arbeit aufgefallen sind, finden Sie hier die offizielle Einladung zur Teilnahme: 22. VauO Stomps-Preis Einladung zur Teilnahme.

Mainzer Minipressen-Messe wird auf 2022 verschoben

25. Mainzer Minipressenmesse Archivbild © Diether v. Goddenthow
25. Mainzer Minipressenmesse Archivbild © Diether v. Goddenthow

Mainz. Alle zwei Jahre wird die Gutenberg-Stadt noch mehr zum internationalen Anziehungspunkt für alle, die Bücher und Buchdruck lieben: Die Mainzer MinipressenMesse ist seit über 50 Jahren Aushängeschild für das Branchentreffen in Mainz der Minipressen, Kleinverlage, Handpressen, Buchkünstler und -künstlerinnen, Autorinnen und Autoren.

Auch in diesem Jahr sollte die Messe vom 03. bis zum 06. Juni 2021 in der Rheingoldhalle stattfinden und als größter Handelsplatz für Kleinverlagsbücher und künstlerische Pressendrucke für über 250 Ausstellende aus zehn Ländern und 10.000 Besucherinnen und Besucher vor allem ein Ort der Begegnung und des Austauschs sein.

Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Auflagen und Reisebeschränkungen kann die Mainzer Minipressen-Messe – Internationale Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Handpressen des Gutenberg-Museums in diesem Jahr nicht stattfinden und muss auf das kommende Jahr 2022 verschoben werden.

Marianne Grosse  © Foto Diether v. Goddenthow
Marianne Grosse © Foto Diether v. Goddenthow

Kulturdezernentin Marianne Grosse sagt dazu: „Wir haben uns bewusst dazu entschlossen, die Minipressen-Messe nicht abzusagen, sondern ins kommende Jahr zu verschieben, um dann der besonderen Atmosphäre der Messe einerseits und dem wichtigen Austausch zwischen Fachleuten und der interessierten Öffentlichkeit andererseits gerecht werden zu können“.

Die 26. Mainzer Minipressen-Messe wird auf einen Zeitpunkt im Mai bzw. Juni 2022 verschoben und ab dann wird der bewährte zweijährige Rhythmus beibehalten. Alle potentiellen Ausstellerinnen und Aussteller der Mainzer Minipressen-Messe werden zeitnah vom organisierenden Gutenberg-Museum über die weiteren Schritte informiert und ein neuer Termin wird bekanntgegeben.

Seit 1979 wird die Minipressen-Messe von der Vergabe des V. O. Stomps-Preises der Landeshauptstadt Mainz begleitet, welcher die herausragende Arbeit kleinverlegerischer Tätigkeit auszeichnet. Auch die Ausschreibung und Vergabe des nunmehr anstehenden 22. V. O. Stomps-Preises wird wegen der Corona-Pandemie auf das nächstes Jahr verschoben.

 

25. Mainzer Minipressen-Messen eröffnet – International einzigartiger Treffpunkt der Kleinverlags- und Selfpublisher-Szene

25. Mainzer Minipressenmesse - Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher hat heute ihre Tore geöffnet und geht noch bis zum 2. Juni 2019.© Foto: Diether v. Goddenthow
25. Mainzer Minipressenmesse – Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher hat heute ihre Tore geöffnet und geht noch bis zum 2. Juni 2019.© Foto: Diether v. Goddenthow

Großer Andrang herrschte, als Kulturdezernentin Marianne, Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig und Hauptorganisator Jürgen Kipp, auch Mister Minipresse genannt, gemeinsam die 25. Mainzer Minipressenmesse  – Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher im Foyer des vom Brand verschonten Teils der Rheingoldhalle heute gegen 14.00 Uhr feierlich und mit anschließender Geburtstagstorte und Umtrunk eröffneten. Gleich zu Beginn überbrachte Katzengraben-Presse-Verleger und Stomps-Preisträger 2013, Christian Ewald, Sonnenstrahlen aus Berlin, damit sie auch hier Ideen und Gedanken während der Messe erhellten.

„Auf die unterschiedlichste Art und Weise, aber jeweils mit ganzem Herzen, großer Leidenschaft wollen sie alle Bücher machen, besondere Bücher und einmalige Buchkunst. Und dabei, und das ist das Besondere, stehen nicht Umsätze und Gewinne im Vordergrund, sondern es geht darum, einzigartige Ideen in Worten und Bildern umzusetzen“, sagte die Kulturdezernentin und fügte hinzu: „Sich selbst zu verwirklichen und andere, Gleichgesinnte auch daran teilhaben zu lassen: Seite an Seite, Blatt für Blatt“.

Marianne Grosse, © Foto: Diether v. Goddenthow
Marianne Grosse, © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Minipressenmesse bilde das gesamte Spektrum der Kleinstverlage und der Kleinstverlags-Szene ab und gäbe ihr ein Forum, um sich hier auf einer ganz breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. „Und wo, meine Damen und Herren, wäre diese Messe besser aufgehoben, als hier in Mainz, der Geburtsstadt Johannes Gutenbergs und im Gutenberg Museum, der Institution, die die Messe alle zwei Jahre organisiert“, sagte Grosse und unterstrich, dass „wir hier in Mainz wahnsinnig stolz“ darauf sind.

 

Jürgen Kipp, Vor-Denker, Organisator und Macher der Minipressenmesse, zumeist im Hintergrund bleibend, griff anlässlich des Jubiläums dieses Mal auch zum Mikrofon und erzählte von seiner Begegnung am Rande der ersten wie einzigen alternativen Buchmesse 1991 in Leipzig mit dem damals noch relativ unbekannten Neo Rauch in dessen Atelier. Rauch zitierte dort seinen Lehrer, der gesagt habe, dass ein Kunstwerk nie fertig werde. Man müsse es irgendwann für fertig erklären. „Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt“, so Kipp, „das trifft auch auf die Messe zu. Nach der Messe ist vor der Messe“, auch wenn die Messe, wie die Minipresse alle zwei Jahre stattfindet.

Jürgen Kipp, Organisator der Minipressenmesse.© Foto: Diether v. Goddenthow
Jürgen Kipp, Organisator der Minipressenmesse.© Foto: Diether v. Goddenthow

„Ich schlafe mit ihr ein und ich wache mit ihr auf“, denn die Fülle der Themen sei schier grenzenlos, allein schon, sich stets auf dem Laufenden zu halten, sei unübersehbar. Und dabei sehe er immer noch etwas, was besser zu machen sei. Vor allem wachse mit näher rückendem Termin die Nervosität, ob auch alle Entscheidungen richtig getroffen waren. Das wichtigste, was er gelernt habe sei, „dass es zwei wirklich wichtige Personengruppen für eine Messe gibt: Die einen sind die Aussteller, die anderen sind die Besucher. Fehlt auch nur eine dieser Gruppen, bleibt die viel persönlich investierte Zeit vertan.“

So hoffe er für die Jubiläumsmesse, dass es auch gelungen sei, „die Messe so gut zu bewerben, dass sich zahlreiche Besucher einfinden: Denn ihre Bücher, Drucke und Zeitschriften haben es verdient“, so Kipp.

Nach den Eröffnungsreden schnitten Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg Museums  (r.) und Kulturdezernentin Marianne Grosse gemeinsam die Geburtstagstorte an. © Foto: Diether v. Goddenthow
Nach den Eröffnungsreden schnitten Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg Museums (r.) und Kulturdezernentin Marianne Grosse gemeinsam die Geburtstagstorte an. © Foto: Diether v. Goddenthow

Nach dem Anschnitt der in Form einer Fast-Gutenberg-Bibel mit Minipressen-Messe-Logo verzierten Torte durch Dr. Annette Ludwig und Marianne Grosse waren auch die Schleckermäuler unter den Bibliophilen mental für die in mehreren Hallen organisierte Minipressenmesse bereit. Auch in diesem Jahr war der Bogen wieder weit gespannt vom anspruchsvollen Pressendruck engagierter Kleinverleger bis hin zum individuell gestalteten Einband vom Kinderbuch und Klassiker, von Kalligrafie zu Pop Art und vom liebevollen Handwerk zum digitalen Publishing der Gegenwart. Es gibt wieder Papierschöpfen und zudem ein großes Rahmen- und Vortragsprogramm.

Spiele-Entwickler Franz Scholles

Spieleautor Franz Scholles mit „: DOCH!DOCH!DOCH!“  in Personalunion mit der bekannten TV-Aufklärerin Ann-Marlene Henning, und einem zweiten Liebeskartenspiel:„Liebesgeflüster“ .© Foto: Diether v. Goddenthow
Spieleautor Franz Scholles mit „: DOCH!DOCH!DOCH!“ in Personalunion mit der bekannten TV-Aufklärerin Ann-Marlene Henning, und einem zweiten Liebeskartenspiel:„Liebesgeflüster“ .© Foto: Diether v. Goddenthow

Der Spieleautor Franz Scholles gehört quasi schon zum Minipressen-Urgestein. Ursprünglich in Mainz-Weisenau aufgewachsen, verschlug es ihn bereits 1983 beruflich nach Remagen. Vor 40 Jahren hatte er mit seinem ersten Umweltspiel „Öko“ angefangen, Spiele zu entwickeln. „Und das war genau der richtige Zeitpunkt: die ersten Grünen, die ersten alternativen Buchläden, und dann lief das wie verrückt“, erinnert sich der Berufsschullehrer mit einem Dreiviertel-Deputat. Ich habe das als Liebhaberei weitergemacht. Und „weil es am Anfang so gut lief, bin ich halt dabei geblieben.“ Gottlob kann man nur sagen, denn inzwischen hat der mittlerweile bekannte Spieleentwickler jede Menge Brett-, Karten-, Quiz- und Pädagogik-Spiele entwickelt, Preise wie 2004 den „Deutschen Lernspielpreis“ erhalten, und viele seiner Kreationen erfolgreich selbst per Online-Shop an die Kunden und Kundinnen gebracht: https://www.aktuell-spiele-verlag.de/

Seine neuesten Spiele-Kreationen sind Erotik-Kartenspiele, das eine „: DOCH!DOCH!DOCH!“ in Personalunion mit der bekannten TV-Aufklärerin Ann-Marlene Henning, zu 29,90 Euro, das andere „Liebesgeflüster“ für 14,95 Euro. „Liebesgeflüster“ hat Scholles gemeinsam mit dem Schweizer Paartherapeuten Henri Guttmann entwickelt, und besteht aus quasi „Wunsch-„ und „Antwortkarten“.

Bücher, die man nicht lesen können soll

Künstlerpaar Georg und Claudia Raab aus Karlsruhe mit ihren unmöglichen Bücher, in denen Informationen vernichtet oder verschleiert werden. © Foto: Diether v. Goddenthow
Künstlerpaar Georg und Claudia Raab aus Karlsruhe mit ihren unmöglichen Bücher, in denen Informationen vernichtet oder verschleiert werden. © Foto: Diether v. Goddenthow

So nützlich und sinnstiftend Scholles Spielekreation sind, so sinnentleerend scheinen Georg und Claudia Raabs hohle oder verschraubten Buchprodukte visavis zu sein. Da liegt beispielsweise eine Serie Botticelli- Hochglanzbroschüren, aber dort, wo man im Zentrum erwarteter Text- und Bildinformation klafft ein „Nichts“, ein ausgestanzter Raum in Form eines großen Schlüssels, andere Broschüren der Serie sind anders verunstaltet, etwa mit schwarz übermalten Französischen Schimpfworten bemalt, so dass die Figuren weinen, und in einer Japanischen Ausgabe finden wir auf den Abbildungen des italienischen Renaissance-Bildern Manga-Augen. Man kann mit alledem nichts anfangen, die Broschüren sind komplett unbrauchbar, und das soll auch so sein. Der Künstler Georg Raab bearbeitet oft Bücher so, dass der eigentliche Inhalt nicht mehr lesbar ist. Er möchte Informationen quasi unbrauchbar machen. Das mache Ihr Mann oft bei Bücherserien, neulich auch mit einer Serie mit Kochbüchern. Die Bücher werden alle so als Objekt umgestaltet, dass man sie auf keinen Fall wirklich noch benutzen kann. Auf unterschiedlichste Art und Weise sollen Informationen hier verschleiert werden.

Serie Botticelli- Hochglanzbroschüren und Männerbücher ohne oder mit verschlossenem Inhalt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Serie Botticelli- Hochglanzbroschüren und Männerbücher ohne oder mit verschlossenem Inhalt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das gab es auf der Minipressen-Messe noch nie: Bücher, die man nicht lesen können soll, je nach Projektart zwischen 9 und 30 Euro pro Werk. Besonders stolz ist Georg Raab über seine Männerbuchserie: Ob Auto-, Flugzeug- oder Elektrotechnik-Buch – sie sind mit Mutter-Schauben von Buchdecken absolut nicht aufklappbar: „Da nimmt er das: Oh, ein Autobuch!. Dreht es herum, zack schon fertig! Und denkt: Ah klasse!“, verrät der Künstler augenzwinkernd, was Männer wirklich wollen.
Informationen über das international bekannte Karlsruher Künstlerpaar Claudia und Georg Raab findet man im Minipressen-Ausstellerkatalog unter: Bu.Ku.Co (BuchKunstCompany/Karlsruhe) – Georg Raab. Die Website www.georgraab.de wird zurzeit umgebaut.

Self-Publishing-Thriller, die unter die Haut gehen
Ein für die Mainzer Minipressenmesse so ganz typischer Self-Publisher der Thriller-Autor Uwe Alexi aus Bad Homburg. Im früheren Leben war er Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. In dieser Zeit habe er schon mal rein aus Spass, „weil er irgendwann mal ein Buch schreiben wollte“, 6 Seiten geschrieben, die jedoch in seiner Schreibtisch- Schublade liegen geblieben. „Früher war ich Workaholic , das war wirklich krank“, und, mittlerweile aus dem Beruf ausgestiegen, sind ihm 2013 diese 6 Seiten in die Hände gefallen: „Okay, jetzt hast Du Zeit, jetzt guckst Du einfach mal, ob Du etwas daraus machen kannst“, erinnert er sich an seinen ersten Versuche, Krimiautor zu werden, woraus dann sein erster Thriller „Niemand wird dich vermissen“ entstanden ist. „Die Kritiken waren so gut, dass ich dann gesagt habe, und weil es Spaß gemacht hat: Okay, probier’s mal, ob eine zweite Geschichte in dir steckt.“ Aus dieser zweiten Geschichte, mit dem Journalisten Armin Anders, der immer wieder über irgendwelche seltsamen Morde stolpert, wurde schließlich eine ganze Serie, wovon der vierte Band „Gott und Tod“ jetzt im Juni 2019 erscheinen wird.

Seit 2013 wurde aus dem ehemaligen Wirtschaftsprüfer und Steuerberater ein erfolgreicher Thriller-Autor und Selfpublisher.  Der nächste Band "Gott und Tod" erscheint im Juni 2019. © Foto: Diether v. Goddenthow
Seit 2013 wurde aus dem ehemaligen Wirtschaftsprüfer und Steuerberater ein erfolgreicher Thriller-Autor und Selfpublisher. Der nächste Band „Gott und Tod“ erscheint im Juni 2019. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit der Reihe Armin Anders kam dann Alexis Entschluss, beim Schreiben zu bleiben. Zum Schreiben nimmt er sich jedes Jahr eine Auszeit. Meistens schriebe er in Afrika, er überwintere dort sozusagen. Zwischen zwei und fünf Monate sei er irgendwo. Und dort schreibt er dann das Buch. Zu Hause brauche er, um ein Buch zu schreiben, ein gutes Jahr. „Wenn ich auf Reisen gehe, das letzte hier, ist genau in 57 Tagen entstanden“.

Er nehme sich dann komplett aus dem normalen Alltag raus. Er sei ohne Handy und andere Ablenkungsobjekte, um sich nur auf seine Geschichte konzentrieren zu können. Er habe keinen festen Plott, sondern setze sich an sein Laptop und schreibe einfach drauf los. Die Geschichten entstünden beim Schreiben, er wisse selbst nicht, wohin sie führten, das sei ja das Spannende. Für ihn sei das Schreiben eines Thrillers deswegen genauso spannend wie das Lesen eines. Es dauere zwar länger, „als wenn man das komplett durchplottete“, und dann anhand des vorgefertigten Gerüstes das Buch einfach linear runterschreibe. Es sei natürlich effizienter. „Ich habe beispielsweise kein Buch, wo ich nicht zwischendrin mal zwei oder drei Kapitel löschen muss, weil es einfach im Finale mit dem Zusammenfügen der Handlungsstränge nicht hinkommt“. Es dauere etwas länger, mache aber dafür mehr Spaß!

Ohne vorgefertigtes Konzept zu schreiben, bedeutet aber nicht disziplinlos zu sein, im Gegenteil- Der Thriller-Autor setzt sich ein Tagesziel von 1500 Wörtern. „Und bevor ich die nicht erfüllt habe, stehe ich auch wirklich nicht auf!“. Manchmal ist er schon morgens um 9 Uhr fertig, wenn’s gut läuft: „Dann habe ich den ganzen Tag für mich, gehe ans Meer, an den Strand, mache Sightseeing oder sonst irgendetwas. Manchmal sitze ich wirklich bis abends!“ Aber nur so ginge es bei ihm. Jeder habe eine andere Herangehensweise. „Aber so läuft’s bei mir ganz gut“, freut sich Uwe Alexi wie sich das alles so gefügt hat, der alle seine Werke als Self-Publisher auch verlegt und vertreibt. Er will unabhängig sein. Einem größeren Verlag hat er seine Werke noch nicht angeboten. Als unbekannter oder C- oder D-Autor müssen sie dort ihr Marketing ohnehin selbst machen, und nicht jeder hat das Glück wie Nele Nauhaus, entdeckt zu werden. Aber die hatte ja auch bereits ihr Marketing in Eigenregie erfolgreich organisiert gehabt. Natürlich, wenn ein großer Publikumsverlag anklopfe, und ihm ein lukratives Angebot machte, könnte er darüber nachdenken, unter dessen Dach dann weiter zu publizieren. https://uwealexi.de

 © Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Alle, die hier ausstellen wären es wert, kurz vorgestellt zu werden, haben einzigartige Biographien und sind zumeist auch lebenskünstlerisch ganz besondere Menschen, Idealisten, die sich nicht in die üblichen Schablonen pressen lassen wollen.

Der Besuch der Minipressenmesse ist wärmstens zu empfehlen. Freitag, 31.5. von 14.00 bis 19.00 Uhr;
Samstag, 1.06.von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Sonntag, 2.06. von 10.00 bis 17.00 Uhr.

Und eins noch: Kaufen Sie! Überlegen Sie, ob sie Geschenke jetzt schon besorgen oder sich selbst auch mal etwas Gutes tuen wollen. Wenn man bedenkt, wie „stark“ der Euro ist, ist ein guter Handpressendruck, ein Künstlerbuch, ein Spiel oder ein Selfpublisher-Roman alles mal werthaltiger!
Und wenn Sie schon alles haben, dann tun Sie’s eben, weil sie ein guter Mensch sein möchten:   Denn selbst die größten Idealisten leben letztlich nicht vom Lob allein!

Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst

Alle Informationen zum Programm der nächsten Tage finden Sie hier: Minipressenmesse

Katalog der Minipressenmesse

Mainzer Minipressen-Messe 2019 findet trotz Brand in der Rheingoldhalle termingerecht dort statt

Mainzer Minipressen-Messe. Archivbild: ©  Diether v. Goddenthow
Mainzer Minipressen-Messe. Archivbild: © Diether v. Goddenthow

Trotz Brand in der Rheingoldhalle findet die 25. Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher dort termingerecht vom 30. Mai bis 2. Juni 2019 statt. Da das gestrige Feuer in dem älteren, hinteren Teil ausbrach und gelöscht werden konnte, blieb der vordere Neubau-Teil und das Foyer, in dem die Minipressen-Messe stattfindet,  verschont.

„Für die durch Internet und neue Medien geschundenen Buchmenschen ist die Mainzer Minipressen-Messe auch wie eine Heil- und Pflegeanstalt: Sie heilt das pessimistische Denken vom Untergang der Buchkultur und sie pflegt, nicht zuletzt durch die Vergabe des V.O.Stomps-Preises (durch die Landeshauptstadt Mainz), die Liebe zu den besonders schönen Büchern.“ Riewert Quedens Tode (Buchantiquar und Verleger, Berlin) in seiner Lobrede auf Hendrik Liersch (Corvinus Presse, Berlin) zur Vergabe des V.O. Stomps-Preises.

Die Mainzer Minipressen-Messe hat sich aus bescheidenen Anfängen zur Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Handpressen entwickelt.

Eine Verkaufsmesse mit ausgedehntem Begleitprogramm aus mehr als 30 Kultur- und Fachveranstaltungen. Sie ist damit Umschlagplatz neuester Ideen und Trends für den Druck und das Verlegen von Literatur und Kunst geworden.

Historie

©  Diether v. Goddenthow
© Diether v. Goddenthow

Die Mainzer Minipressen-Messe wird alle zwei Jahre ausgerichtet – immer im ungeraden Jahr – und ist 2019 im 50. Jahr – die beständigste und älteste Veranstaltung ihrer Art in Europa. Weitere Informationen zur Entwicklung der Messe finden Sie hier. Sie hat sich aus bescheidenen Anfängen zur Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Handpressen entwickelt. Eine Verkaufsmesse mit ausgedehntem Begleitprogramm, in der sich zum Teil gänzlich unvereinbare Gegensätze nebeneinander präsentieren.

Träger
Träger der Minipressen-Messe ist die Landeshauptstadt Mainz. Die Vorbereitung und Durchführung liegen in den Händen des Mainzer Minipressen-Archives des Gutenberg-Museums, Sponsoren unterstützen sie.

Alle weiteren Details auf: http://www.minipresse.de/index.php

24. Mainzer Minipressen-Messe startet erfolgreich in der Rheingold-Halle – Stomps-Preisverleihung im Gutenberg-Museum

Kulturdezernentin Marianne Grosse, unterstützt von Johannes Gutenberg, eröffnet die Mainzer Minipressen-Messe im Foyer der Rheingold-Halle am 29. Juni 2017 gegen 14 Uhr.
Kulturdezernentin Marianne Grosse, unterstützt von Johannes Gutenberg, eröffnet die Mainzer Minipressen-Messe im Foyer der Rheingold-Halle am 29. Juni 2017 gegen 14 Uhr.

„In Zeiten von IPad und digitalen Medien ist es so schön und wichtig für die Seele, wenn wir hier Bücher sehen, von denen wir uns gar nicht vorstellen konnten, dass sie überhaupt verlegt wurden“, schwärmte Marianne Grosse, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Mainz bei ihrer gestrigen Eröffnung der 24. Mainzer Minipressen-Messe in der Rheingold-Halle. Unterstützt wurde sie dabei von „Johannes Gutenberg“, alias Harro Neuhardt von „Die Jünger Gutenbergs“, Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museums, Prof. Dr. Jürgen Hardeck, Geschäftsführer Kultursommer Rheinland-Pfalz und Jürgen Kipp, Leiter der Minipressen-Messe.

Jürgen Kipp, auch Mister Minipressen-Messe genannt. Foto: Diether v. Goddenthow
Jürgen Kipp, auch Mister Minipressen-Messe genannt. Foto: Diether v. Goddenthow

Jürgen Kipp wird auch Mister Minipressen-Messe genannt, da er seit 31 Jahren mit viel Herzblut und großer Professionalität das Mekka für Kleinverlage, Handdruckpressen und Autoren  mit einem guten Händchen für Individualisten erfolgreich organisiert.

 

 

In diesem Jahr, so Jürgen Kipp, gibt es über 50 Prozent Neuanmeldungen. Insgesamt seien 260 Ausstellende auf der Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und Handpressen vertreten. Die bekannte Vielfalt der Minipressen-Messe konnte hierdurch noch einmal gesteigert werden.

Die insgesamt 260 Aussteller haben ihre  Stände aufgeschlagen in der großen Wandelhalle, im Übergang und im Westflügel der Rheingoldhalle. Es ist das dritte Mal, dass die Minipressen-Messe in der Rheingoldhalle und nicht mehr in zwei Großzelten am Konrad-Adenauer-Rheinufer untergebracht ist. Foto: Diether v. Goddenthow
Die insgesamt 260 Aussteller haben ihre Stände aufgeschlagen in der großen Wandelhalle, im Übergang und im Westflügel der Rheingoldhalle. Es ist das dritte Mal, dass die Minipressen-Messe in der Rheingoldhalle und nicht mehr in zwei Großzelten am Konrad-Adenauer-Rheinufer untergebracht ist. Foto: Diether v. Goddenthow

Ein absoluter Rekord sei auch, so Marianne Grosse, dass sich 120 Autorinnen und Autoren zu Lesungen angemeldet haben. Die Internationale Mainzer Minipressen-Messe sei vor allem auch Ausdruck einer unglaublichen Energie. Leidenschaft und Kreativität ihrer Macher.

Museum Papiermühle Homburg. Johannes Follmer informiert nicht nur an seinem Stand, sondern zeigt als Sonderaktion an allen Messetagen wie Papierschöpfen geht. Foto: Diether v. Goddenthow
Museum Papiermühle Homburg. Johannes Follmer informiert nicht nur an seinem Stand, sondern zeigt als Sonderaktion an allen Messetagen wie Papierschöpfen geht. Foto: Diether v. Goddenthow

Zu finden gibt es fast alles: Vom traditionellen Pressendruck über das eBook bis zum illustrativen Holzschnitt, von der Originallithographie bis zum hochwertigen Einband, vom liebenswerten Kinderbuch bis zum illustrierten Klassiker, von Büchern in Packpapier bis zur Literaturzeitschrift im Hochglanzdruck, vom papiermechanischen Objekt bis zum dreidimensionalen Popup, von der Publikationsinitiative bis zu Poetry Slam, von der persönlichen Biographie bis zu print on demand, von regionalen Autoren bis hin zu international gefeierten Schritstellern, von bibliophilen Ausgaben, mittelalterlicher Buchmalerei, von Kalligrafie bis PopArt. Dies sowie ein breites Rahmenprogramm  finden Besucher noch bis zum 2. Juli 2017 auf der  Mainzer Minipressen-Messe, der Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Handpressen.

V.O.Stomps-Preisverleihung 
Stomps-Preis 2017, v.li.: Frédéric Guille u. Gisa Schraml  vom Kollektiv Tod Verlag, waren aus Paris angereist. Hauptpreisträger Svato Zapletal und Kulturdezernentin Marianne Grosse , die die Preise überreichte. Foto: Diether v. Goddenthow
Stomps-Preis 2017, v.li.: Frédéric Guille u. Gisa Schraml vom Kollektiv Tod Verlag, waren aus Paris angereist. Hauptpreisträger Svato Zapletal und Kulturdezernentin Marianne Grosse , die die Preise überreichte. Foto: Diether v. Goddenthow

Zu Ehren des legendären Gründer der Eremitenpresse Victor Otto Stomps (1897 – 1970) vergibt die Stadt Mainz seit 1979 anlässlich der Minipressen-Messe den  Stomps-Preis „für herausragende kleinverlegerische Leistungen.  Mit dem V.O. Stomps-Preis werden Qualität und persönliches Engagement im Bereich der Kleinverlagsszene honoriert. Diese Auszeichnung gilt nicht dem wirtschaftlichen Erfolg, sondern hervorragenden Leistungen, die unter den schwierigen Bedingungen für Kleinverleger besonderes Talent und Einfallsreichtum erkennen lassen.

Der 20. V.O. Stomps-Preis wurde am Donnerstag, 29. Juni 2017, im Rahmen einer Feierstunde mit anschließendem Empfang gegen 20 Uhr im Gutenberg-Museum von Kulturdezernentin Marianne Grosse überreicht.

70 hochkarätige Bücher des Savato-Verlags, abgebildet auf einem Plakat. Etliche Titel können auf der Minipressen-Messe angeschaut werden. Foto: Diether v. Goddenthow
70 hochkarätige Bücher des Savato-Verlags, abgebildet auf einem Plakat. Etliche Titel können auf der Minipressen-Messe angeschaut werden. Foto: Diether v. Goddenthow

„Meine Bücher sind wie eine Frucht; an den Kern, die Literatur, ist oft schwer heranzukommen. Umso wichtiger sind eine schöne Schale und ein gutes Fruchtfleisch”, sagt Svato Zapletal, Hamburger Verleger, der den  mit 3.500 Euro dotierten V.O.Stomps-Preis aus den Händen von Kulturdezernentin Marianne Grosse erhielt. Seit 40 Jahren hat Zapletal 70 Bücher anspruchsvolle Werke illustratorisch bereichert, gedruckt und in originelle Einbände verpackt. Darunter so bedeutende Autoren wie Franz Kafka, Kurt Tucholsky, Daniil Charms, Doris Dörrie und Hans Magnus Enzensberger. Selbst  Martin Heidegger hat den Kleinverleger nicht abgeschreckt. 2001 wurden seine Bücher im Gutenberg-Museum ausgestellt. Die Jury zeichnet mit dem 20. V.O. Stomps-Preis einen Verleger aus, der mit seinem buchkünstlerischen Werk eine beachtliche Kontinuität aufweist: Zur diesjährigen 24. Minipressen-Messe legte er sein 71. Buch vor.

Laudator: Dr. Lothar Schöne. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudator: Dr. Lothar Schöne. Foto: Diether v. Goddenthow

Grafik, Gestaltung, Illustrationen stammen bei allen Büchern vom Verleger. Die Bücher und Drucke werden im Handsatz und in guter handwerklicher Qualität hergestellt, auf einer Andruckpresse gedruckt und zu erschwinglichen Preisen angeboten.  Svato Zapletal bereichere mit visuellen Kunst die Bücher, bringe sie mit seinen Illustrationen zum „Erleuchten“, indem er „mir meine Geschichte neu erkläre“, so der Laudator Dr. Lothar Schöne.

Den V.O. Stomps-Förderpreis in Höhe von  1.500 Euro erhielten Gisa Schraml und Frédéric Guille, Betreiber des Berliner Kollektiv Tod-Verlages.
Der Kollektiv Tod Verlag ist ein Kollektiv von Druckern, die hauptsächlich in Siebdruck und Holzdruck arbeiten. Seit etwa acht Jahren ist Kollektiv Tod mit seinen handgefertigten Kunstdruckbüchern regelmäßig auf Buchmessen von Paris bis Barcelona anzutreffen.

Laudator Oswald Buss. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudator Oswald Buss. Foto: Diether v. Goddenthow

Darüber hinaus gibt es immer wieder kleinere Ausstellungen und Street-Art-Projekte zu sehen. Die erste vom Kollektiv Tod produzierte Arbeit, der Friedrichshainer Totentanz, beschäftigte sich mit den langsam aussterbenden kollektiven Strukturen in der Berliner Hausbesetzerszene. Im Kern ginge es dem Kollektiv Tod Verlag um das Thema „Freiheit“, so Oswald Buss, Laudator.

Festredner Harry Oberländer. Foto: Diether v. Goddenthow
Festredner Harry Oberländer. Foto: Diether v. Goddenthow

Harry Oberländer, bis 2016 langjähriger Leiter des Hessischen Literaturforum/Mousonturm erinnerte in seinem Festvortrag an Victor Otto Stomps, der 1897 in Krefeld geboren wurde, und mit seinen Eltern in jungen Jahren nach Berlin umzog als sein Vater Syndikus bei der Deutschen Reichsbank wurde. Nach Studiums-Abbruch und kurzer Zwischenstation bei der Ufa absolvierte Stomps 1923 eine Lehre bei der Deutschen Bank. 1926 gründete er den legendären Verlag „Die Rabenpresse“. Hier erschien unter anderem die Literaturzeitschrift „Der Fischzug“. Die Redaktion oblag Walther G. Oschilewski. Nach fünf Ausgaben musste diese jedoch im gleichen Jahr ihr Erscheinen wieder einstellen. Es folgte 1932 bis 1934 die Literaturzeitschrift Der weiße Rabe. Auf auf Druck der Nationalsozialisten und aus finanziellen Gründen musste Stomps 1937 den Verlag verkaufen.

Um die Rabenpresse kristallisierte sich in dieser Zeit ein literarischer Zirkel, der sich zumeist nur privat traf. Im gehören unter anderem an: Walther G. Oschilewski, Gertrud Kolmar, George A. Goldschlag, Jens Heimreich, Horst Lange und dessen Frau Oda Schaefer, Peter Huchel, Werner Bergengruen, Georg Zemke, Herbert Fritsche, Joachim Maass, Robert Seitz, Rolf Bongs, Werner Helwig, Eberhard Meckel, Heinz Oskar Wuttig und Hans Gebser, der in der Schweiz als Philosoph Jean Gebser bekannt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete Stomps 1949 in Frankfurt am Main einen neuen Verlag, die Eremitenpresse, mit der er 1954 nach Stierstadt im Taunus umzog. 1967 verließ er den Verlag, ging nach West-Berlin und gründete seinen dritten Verlag, die Neue Rabenpresse.

Veranstaltungsort
Rheingoldhalle
Rheinstraße 66
55116 Mainz
Telefon: 49 (0)61 31 / 242-0
Veranstalter

Gutenberg-Museum
Liebfrauenplatz 5
55116 Mainz
Telefon: 06131/12 26 40
gutenberg-museum@stadt.mainz.de
www.gutenberg-museum.de

24. Mainzer Minipressen-Messe in der Rheingoldhalle vom 29. Juni bis 2. Juli 2017 mit Lese-Marathon u. Rekordbeteiligung

Minipressenmesse Impression 2015 Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Minipressenmesse Impression 2015
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Eröffnung am 29. Juni, 14 Uhr
Lese-Marathon mit Rekordbeteiligung
Mainz. Endlich ist es wieder so weit, zwei Jahre Warten haben ein Ende: Wenn Marianne Grosse, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Mainz, am 29. Juni 2017 um 14 Uhr in der Rheingoldhalle die „Mainzer Minipressen-Messe“ eröffnet, verwandelt sich die Gutenberg-Stadt zum 24. Mail in ein Mekka der Kleinverlage, Buchkünstlerinnen und -künstler sowie Autorinnen und Autoren.

260 Ausstellende zeigen auf der MMPM, der Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und Handpressen, die vom Gutenberg-Museum organisiert wird, ihre neuesten Ideen und Trends zum Thema Drucken und Verlegen von Literatur und Kunst. Während der Messetage vom 29. Juni bis 2. Juli ist Zeit um eigene Entdeckungen zu machen und persönliche Favoriten zu finden.
Marianne Grosse freut sich bereits über einen Rekord, der ein wahres Lesefest in Aussicht stellt: Mehr als 120 Autorinnen und Autoren wurden über ihre Verlage zu Lesungen angemeldet!
Das umfangreiche Rahmenprogramm aus Poetry Slam, Lesungen, Workshops, Performances, Seminaren und Ausstellungen lässt kaum Wünsche offen.

Genannt sei etwa Klaus Wilinski, dessen Karikaturen – nicht nur zur Mainzer Lebensart – in über 30 Jahren Kultstatur erlangt haben. Er zeichnet live per Beamerpräsentation vor dem Publikum. Der Rotopol-Verlag aus Kassel steht für grafisches Erzählen und zeigt in seiner Rotopol-Mystery-Show, was Illustration, grafische Techniken und Comic heute leisten können. Der Mainzer „Brandstifter“ verbindet in seiner „antipodes Installation“ visuelle Poesie, Mailart und Copy Art. Dass alte Bücher ein zweites Leben als Wandregal oder Zeitungshalter finden und zum ästhetischen Objekt werden können, demonstriert Johanna Kuhn mit „Bücher falten in 3D“ in Workshops. Dirk Lange kann man zuschauen, wie er Papier durch die schwierige Technik des Marmorierens verwandelt.

Zum Besuchermagnet wird sicher auch wieder Loves Bites – die erotische Nacht im Gutenberg-Museum. Claudia Gehrke und ihr Team vom Tübinger Konkursbuch-Verlag versprechen anregende Texte, aufregende Stimmen, sinnliche Körperkunst und vieles mehr bei Live-Musik –ein Abend für alle Sinne.
Für Kinder gibt es eigene Programme. Die Arbeiterwohlfahrt hilft mit, dass den Eltern ein entspannter Messebesuch ermöglicht wird, während der Nachwuchs sich im Büchermachen übt. Die Papiermühle Homburg schöpft Papier mit Mainzelmännchen-Wasserzeichen. Lucia Bornhofen präsentiert am Sonntag ihr wunderbares Bilderbuchkino für Kinder ab vier Jahren – Alles bei freiem Eintritt.

24. Mainzer Minipressen-Messe in der Rheingoldhalle Vom 29. Juni bis 2. Juli 2017

minipressenmesse17Mainz. Zum Mekka der Kleinverleger, Buchkünstler und Autoren verwandelt sich die Gutenberg-Stadt Mainz, wenn am 29. Juni 2017 in der Rheingoldhalle die „24. Mainzer Minipressen-Messe“ eröffnet wird. Auf der Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und Handpressen, die vom Gutenberg-Museum alle zwei Jahre organisiert wird, zeigen 260 Aussteller die neuesten Ideen und Trends zum Thema Drucken und Verlegen von Literatur und Kunst. Während der Messetage vom 29. Juni bis 2. Juli gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Poetry Slam, Lesungen, Workshops, Performances, Seminaren und Ausstellungen. Die Veranstalter rechnen auch in diesem Jahr wieder mit rund 10.000 Besuchern.
Informationen zur Messe auf www.minipresse.de