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16. Verleihung des rheinland-pfälzischen Brückenpreises für ehrenamtliches Engagement, das Menschen zusammenbringt

Abschlussbild der Feierstunde zur Verleihung des Brückenpreises 2023 am 2. Dezember 2023 durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Festsaal der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz mit den Vertretern der ausgezeichneten Initiativen in den sechs Kategorien: 1) „Bürgerschaftliches Engagement von Jung und Alt“ Projekt Neuhäusel 2030, Neuhäusel. 2) „Bürgerschaftliches Engagement von Menschen mit und ohne Behinderung“,Atelier Molemol der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt e.V.  3)„Bürgerschaftliches Engagement für und von Migranten und Flüchtlingen“ Café International Büchenbeuren. 4) „Bürgerschaftliches Engagement gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung, Hass und Diskriminierung“ Für ein buntes Trier – gemeinsam gegen Rechts e.V. Gemeinsam gegen Antisemitismus. 5) „Bürgerschaftliches Engagement aus Rheinland-Pfalz in die Welt“ Freunde helfen mit Herz – Flüchtlingshilfe für die Ukraine, Heimbach-Weis/Neuwied  6) „Bürgerschaftliches Engagement für eine nachhaltige Welt“ Hack-museumsgARTen – Ein Garten für Alle!, Ludwigshafen. © Foto: Diether von Goddenthow
Abschlussbild der Feierstunde zur Verleihung des Brückenpreises 2023 am 2. Dezember 2023 durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Festsaal der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz mit den Vertretern der ausgezeichneten Initiativen in den sechs Kategorien: 1) „Bürgerschaftliches Engagement von Jung und Alt“ Projekt Neuhäusel 2030, Neuhäusel. 2) „Bürgerschaftliches Engagement von Menschen mit und ohne Behinderung“,Atelier Molemol der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt e.V. 3)„Bürgerschaftliches Engagement für und von Migranten und Flüchtlingen“ Café International Büchenbeuren. 4) „Bürgerschaftliches Engagement gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung, Hass und Diskriminierung“ Für ein buntes Trier – gemeinsam gegen Rechts e.V. Gemeinsam gegen Antisemitismus. 5) „Bürgerschaftliches Engagement aus Rheinland-Pfalz in die Welt“ Freunde helfen mit Herz – Flüchtlingshilfe für die Ukraine, Heimbach-Weis/Neuwied 6) „Bürgerschaftliches Engagement für eine nachhaltige Welt“ Hack-museumsgARTen – Ein Garten für Alle!, Ludwigshafen. © Foto: Diether von Goddenthow

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat das Engagement von sechs ehrenamtlichen Initiativen mit dem Brückenpreis „Engagement leben, Brücken bauen, Integration stärken in Rheinland-Pfalz“ gewürdigt. „Diese Auszeichnung liegt mir besonders am Herzen. Sie stellt die Menschen in den Vordergrund, die mit ihrem Engagement Brücken bauen und zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft beitragen. Das ist in diesen Zeiten notwendiger denn je“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Preisverleihung in der Staatskanzlei.

Die Welt sei leider gerade von kriegerischen Auseinandersetzungen, von Hass, Gewalt und Falschinformationen geprägt. Der menschenverachtende Antisemitismus und die Verherrlichung des Hamas-Terrors erschütterten sie zutiefst wie auch viele andere Menschen im Land.

Malu Dreyer © Foto: Diether von Goddenthow
Malu Dreyer © Foto: Diether von Goddenthow

„Umso wichtiger ist es, dass wir Brücken bauen und uns für eine friedliche, demokratische und solidarische Gesellschaft einsetzen. Genau das tun die vielen ehrenamtlich Engagierten hier in Rheinland-Pfalz. Sie setzen ein Zeichen für eine Kultur des respektvollen Miteinanders gegen Hass und Hetze und der Solidarität von Jung und Alt, von Menschen, die schon lange hier leben und solchen, die neu zu uns kommen, von denen, die aus eigener Kraft viel vermögen und denen, die Unterstützung und Hilfe benötigen“, so die Ministerpräsidentin. Die sechs ausgezeichneten Projekte sind beispielgebend für die vielen anderen Initiativen und Hilfsprojekte überall im Land, auf die sie sehr stolz sei.

Impression von der Verleihung des "Brückenpreises  2023 - Engagement leben, Brücken bauen, Integration stärken“. Für Projekte, Initiativen und Vereine, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement die unterschiedlichsten Menschen zusammenbringen. Zu der Auszeichnung gehören ein Pokal in Form einer stilisierten Brücke, ein Preisgeld von 1.000 Euro sowie ein professioneller Film, der das Engagement vorstellt und bei der Preisverleihung gezeigt wird. © Foto: Diether von Goddenthow
Impression von der Verleihung des „Brückenpreises 2023 – Engagement leben, Brücken bauen, Integration stärken“. Für Projekte, Initiativen und Vereine, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement die unterschiedlichsten Menschen zusammenbringen. Zu der Auszeichnung gehören ein Pokal in Form einer stilisierten Brücke, ein Preisgeld von 1.000 Euro sowie ein professioneller Film, der das Engagement vorstellt und bei der Preisverleihung gezeigt wird. © Foto: Diether von Goddenthow

Der Brückenpreis wurde zum 16. Mal verliehen und dabei wurden Preise in sechs Kategorien vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden im Vorfeld von einer sechsköpfigen Jury ausgewählt. Sie erhielten eine symbolische Brücke und jeweils 1.000 Euro als Unterstützung für ihr Engagement. Von jedem ausgezeichneten Projekt wurde ein Film produziert, der bei der Verleihung gezeigt wurde. Die Videos können heruntergeladen werden unter www.wir-tun-was.rlp.de und für die Berichterstattung genutzt werden.

Ausgezeichnet wurden:

Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement von Jung und Alt“:
Projekt Neuhäusel 2030

Brückenpreis für „Bürgerschaftliches Engagement von Jung und Alt“ an das Projekt Neuhäusel 2030, Neuhäusel. Projektgruppe mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer© Foto: Diether von Goddenthow
Brückenpreis für „Bürgerschaftliches Engagement von Jung und Alt“ an das Projekt Neuhäusel 2030, Neuhäusel. Projektgruppe mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer© Foto: Diether von Goddenthow

Das Projekt Neuhäusel 2030 (P 30) möchte in den fünf Westerwälder „Augst-Gemeinden“ mit ihren 9.300 Einwohnerinnen und Einwohnern das Zusammenleben aller Generationen stärken und die Gemeinschaft aktiv gestalten. P30 entwickelt Ideen, die für alle Altersgruppen von Bedeutung sind. Zu den Projekten gehören ein monatlicher Büchertreff, die Neugestaltung des Kreisels und der Unterführung in Neuhäusel, Einwohnerumfragen und Informationsabende, Bücherflohmärkte, „Aktion Neuhäusel bewegt sich“ und ein Dorfplatzfest. Angestrebt wird eine Theaterwerkstatt für Kinder im Grundschulalter, literarische Lesungen und ein Weihnachtsmarkt. Damit wirkt das Projekt gegen eine zunehmende Individualisierung unserer Gesellschaft und lässt sich gut auf andere Gemeinden übertragen.

Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement von Menschen mit und ohne Behinderung“: Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt e.V. mit dem Atelier „Molemol“

Brückenpreis 2023 für „„Bürgerschaftliches Engagement von Menschen mit und ohne Behinderung“ an das Projekt „Atelier Molemol der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt e.V.. Projektgruppe mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer© Foto: Diether von Goddenthow
Brückenpreis 2023 für „„Bürgerschaftliches Engagement von Menschen mit und ohne Behinderung“
an das Projekt „Atelier Molemol der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt e.V.. Projektgruppe mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer© Foto: Diether von Goddenthow

„Molemol“ ist die pfälzische Dialektform der Aufforderung „Male einmal!“. Bei dem Atelier Molemol handelt es sich um ein kreatives Arbeitsumfeld für bis zu zehn besonders künstlerisch begabte Erwachsene mit kognitiven und körperlichen Einschränkungen. Alle Kunstschaffenden sollen das Atelier als einen Ort, an dem Behinderung keine Rolle spielt, wahrnehmen. Dabei stehen Teilhabe und Mitgestaltung des regionalen Kulturlebens im Vordergrund. Die Teilnehmenden sind zwischen 30 und 65 Jahren alt und arbeiten in den Bereichen Malerei, Druckgrafik, Installation, Zeichnung und Keramik in kleinen Teams oder allein. Neben der gezielten individuellen Förderung bietet der Verein eine Auseinandersetzung mit kunstgeschichtlichen Themen in leichter Sprache, Museumsbesuche und die Möglichkeit, an inklusiven Kunstprojekten und Wettbewerben teilzunehmen und eigene Ausstellungen zu veranstalten.

Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement für und von Migrantinnen und Migranten und Füchtlingen“: Café International Büchenbeuren

Brückenpreis 2023 für „Bürgerschaftliches Engagement für und von Migrantinnen und Migranten und Füchtlingen“: Café International Büchenbeuren. Projektgruppe mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer© Foto: Diether von Goddenthow
Brückenpreis 2023 für „Bürgerschaftliches Engagement für und von Migrantinnen und Migranten und Füchtlingen“: Café International Büchenbeuren. Projektgruppe mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer© Foto: Diether von Goddenthow

Café International Büchenbeuren ist ein Begegnungsort, der Menschen unterschiedlicher Herkunft, Geschlechter und Weltanschauungen zusammenführt. Das Angebot reicht von einem Kaffeetreff über kulturelle Angebote bis hin zur Begleitung von Geflüchteten und Zugewanderten bei der Integration. Zielgruppe sind vor allem Kinder und Familien. Nach der Pandemie haben aber auch viele Seniorinnen und Senioren ihren Weg in das Café gefunden. Das Projekt ist Teil des Netzwerks „Solidarisches Miteinander im Rhein-Hunsrück-Kreis“, ist landesweit vernetzt und setzt auch durch seine Öffentlichkeitsarbeit Impulse.

Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung Hass und Diskriminierung“: Für ein buntes Trier – gemeinsam gegen Rechts e.V. mit dem Projekt „Gemeinsam gegen Antisemitismus“

Brückenpreis 2023 für „Bürgerschaftliches Engagement gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung, Hass und Diskriminierung“ Für ein buntes Trier – gemeinsam gegen Rechts e.V. Gemeinsam gegen Antisemitismus. Projektgruppe mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer© Foto: Diether von Goddenthow
Brückenpreis 2023 für „Bürgerschaftliches Engagement gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung,
Hass und Diskriminierung“ Für ein buntes Trier – gemeinsam gegen Rechts e.V. Gemeinsam gegen Antisemitismus. Projektgruppe mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer© Foto: Diether von Goddenthow

Das Projekt befasst sich mit aktuellen Formen des Antisemitismus und soll dazu beitragen, Antisemitismus zu erkennen, und Menschen sensibilisieren, sich aktiv gegen Antisemitismus einzusetzen. Die Mitglieder leisten Aufklärungsarbeit, beispielsweise durch eine Plakatserie, die in Trier und auch überregional ausgestellt wurde. Zu den Plakaten ist eine Broschüre entstanden, die in allen weiterführenden Schulen der Stadt Trier und im Landkreis Trier-Saarburg verteilt wurde. Zudem wurden mehrere Vorträge zum Thema „Alltagsantisemitismus“ veranstaltet. Ein weiterer Teil des Projekts sind Filmclips, die über Verschwörungsmythen aufklären.

Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement aus Rheinland-Pfalz in die Welt“: Freunde helfen mit Herz – Flüchtlingshilfe für die Ukraine“ aus Heimbach-Weis in Neuwied

Brückenpreis 2023 für „Bürgerschaftliches Engagement aus Rheinland-Pfalz in die Welt“. Freunde helfen mit Herz – Flüchtlingshilfe für die Ukraine, Heimbach-Weis/Neuwied. Projektgruppe mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer© Foto: Diether von Goddenthow
Brückenpreis 2023 für „Bürgerschaftliches Engagement aus Rheinland-Pfalz in die Welt“. Freunde helfen mit Herz – Flüchtlingshilfe für die Ukraine, Heimbach-Weis/Neuwied. Projektgruppe mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer© Foto: Diether von Goddenthow

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 organisiert der Verein Hilfstransporte in die Ukraine. Er sammelt und sortiert Kleidung, kauft Lebens- und Arzneimittel, Verbandsmaterial und Hygiene-Produkte, und verschickt gespendete Krankenhausbetten, Gehhilfen, Rollstühle, Rollatoren, Isomatten, Schlafsäcke und vieles mehr. Die Mithelfenden packen Lebensmittelpakete für die Soldaten an der Front und für bedürftige Familien im Kriegsgebiet. Bisher wurden 18 Hilfstransporte mit insgesamt 720 Tonnen auf den Weg gebracht.

Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement für eine nachhaltige Welt“: hack-museumsgARTen – Ein Garten für Alle! aus Ludwigshafen.

Brückenpreis 2023 für „Bürgerschaftliches Engagement für eine nachhaltige Welt“. Hack-museumsgARTen – Ein Garten für Alle!, Ludwigshafen. Projektgruppe mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer© Foto: Diether von Goddenthow
Brückenpreis 2023 für „Bürgerschaftliches Engagement für eine nachhaltige Welt“. Hack-museumsgARTen – Ein Garten für Alle!, Ludwigshafen. Projektgruppe mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer© Foto: Diether von Goddenthow

„Ein Garten für Alle“- das wird beim Projekt hack-museumsgARTen wortwörtlich gelebt. Hier kommen Menschen aus allen Bevölkerungsschichten, Altersgruppen und über 15 Nationalitäten zum Gärtnern, Lernen, Malen, Musizieren und Feiern zusammen, unabhängig von Sprache, Einkommen, Bildungsgrad oder Religion. Mittlerweile bildet der hack-museumsgARTen einen Rückzugsort für viele Großstadtgeplagte. Er ist inmitten einer Betonwüste eine kleine grüne Oase, die zu den schönsten Orten der Stadt zählt und aus der multikulturell geprägten Stadtmitte nicht mehr wegzudenken ist. Kräuter, Obst- und Staudenpflanzen, Gemüse und allerlei Blumen wachsen in Hochbeeten, Kisten, Badewannen oder schlichten Kübeln. Alles, was dort geschieht, dient der Natur und sorgt für ein wohltuendes Mikroklima in der Stadtmitte und leistet auch damit einen wichtigen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit.

Internationales Forschungsnetzwerk untersucht in Mainz mit LEIZA Super-CT Gebrauchsspuren an 1,6 Mio. Jahre alten Werkzeugen

In den spezialisierten Laboren des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) werden die Rohstoff, aus denen die Steinwerkzeuge hergestellt sind, nun auf ihren ursprünglichen Gebrauch untersucht. Die Forscher erhoffen sich durch den Einsatz des modernen 3D Computertomographn (CT) für die zerstörungsfreie Prüfung, verborgene Gebrauchsspuren im Inneren der Objekte aufzudecken und so Rückschlüsse auf die spezifische Verwendung der altsteinzeitlichen Werkzeuge ziehen zu können. (v.li.:) Baker Hughes u.Frank Sieker (beide Firma Waygate Technologies), Dr. Ivan Calandra, Laborleiter für bildgebende Verfahren, LEIZA; Generaldirektorin Prof. Dr. Alexandra W. Busch und Kooperati onspartner Dr. Sören Tholen, Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. © LEIZA /Foto: R. Müller
In den spezialisierten Laboren des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA)
werden die Rohstoff, aus denen die Steinwerkzeuge hergestellt sind, nun auf ihren ursprünglichen Gebrauch untersucht. Die Forscher erhoffen sich durch den Einsatz des modernen 3D Computertomographn (CT) für die zerstörungsfreie Prüfung, verborgene Gebrauchsspuren im Inneren der Objekte aufzudecken und so Rückschlüsse auf die spezifische Verwendung der altsteinzeitlichen Werkzeuge ziehen zu können. (v.li.:) Baker Hughes u.Frank Sieker (beide Firma Waygate Technologies), Dr. Ivan Calandra, Laborleiter für bildgebende Verfahren, LEIZA; Generaldirektorin Prof. Dr. Alexandra W. Busch und Kooperati onspartner Dr. Sören Tholen, Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. © LEIZA /Foto: R. Müller

Um die menschliche Lebensweise vor 1,6 Millionen Jahren zu ergründen, rücken zahlreiche jüngst im äthiopischen Hochland gefundene Werkzeuge aus der Altsteinzeit in den Fokus eines internationalen Forschungsnetzwerks, bestehend aus Experten der Hebräischen Universität Jerusalem in Israel, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Universität Algarve in Portugal und dem Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz. Die aus dem Fundort Melka geborgenen Steinwerkzeuge weisen in ihrer Herstellung jeweils unterschiedliche Materialien auf.

In den spezialisierten Laboren des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) Mainz werden die Rohstoffe, aus denen die Steinwerkzeuge hergestellt sind, nun auf ihren ursprünglichen Gebrauch untersucht. Die Forschenden erhoffen durch den Einsatz eines in Europa einzigartigen 3D-Computertomographen (CT) für die zerstörungsfreie Prüfung, verborgene Gebrauchsspuren und die Beschaffenheit im Inneren der 1,6 Millionen Jahre alten Schlagwerkzeuge aufzudecken.  Nachdem die verborgenen Gebrauchsspuren im Inneren der Gesteinsmaterialien sichtbar gemacht worden sind, sollen sie mit den äußerlichen Spuren der Werkzeuge in einen kausalen Zusammenhang gebracht werden, um somit Rückschlüsse auf ihre unterschiedliche Verwendung bei der Bearbeitung von Gegenständen ziehen zu können.
„Wir untersuchen die Hypothese, dass die frühen Menschen die verschiedenen Steinrohstoffe gezielt nach bestimmten Verwendungszwecken der Werkzeuge auswählten“, erklärt Projektleiterin Prof. Erella Hovers vom Archäologischen Institut der Hebräischen Universität Jerusalem und ergänzt: „Frühere Studien haben bereits eindeutige Zusammenhänge zwischen verschiedenen Werkzeugtypen und Rohstoffen festgestellt, aber die genaue Verwendung der Werkzeuge bleibt unbekannt. Unser Ziel ist es, die spezifische Verwendung durch die Analyse der verwendeten Rohstoffe und der Gebrauchsspuren zuzuordnen.“

Mit 3D-CT-Gesteins-Analyse Rückschlüsse auf Werkzeuggebrauch

Dr. Ivan Calandra (Laborleiter für bildgebende Verfahren, LEIZA) hat den kleinen Steinprobenwürfel zum Röntgen-Scan durch die 350-KV-Röhre positioniert. © Foto: Diether von Goddenthow
Dr. Ivan Calandra (Laborleiter für bildgebende Verfahren, LEIZA) hat den kleinen Steinprobenwürfel zum Röntgen-Scan durch die 350-KV-Röhre positioniert. © Foto: Diether von Goddenthow

„In diesem Projekt geht es um Steine“, so Dr. Ivan Calandra, Laborleiter für bildgebende Verfahren am LEIZA. Die in Afrika gefundenen verschiedenen Artefakte, Steinobjekte, und Steinwerkzeuge seien aus verschiedenen Rohstoffen gemacht. „Und es muss irgendwie einen Grund gegeben haben, warum verschiedene Rohstoffe für die gleiche Art von Werkzeugen verwendet wurden.“ Dies ist die zentrale Fragestellung, auf die die Forscher eine Antwort zu finden hoffen. „Wir gehen davon aus, dass verschiedene Rohstoffe verschiedene Eigenschaften haben, die es erlauben verschiedene Funktionen durchzuführen. Also es kann sein, dass der eine Rohstoff, die eine Steinsorte, für einen Knochen zu zerbrechen besser geeignet war, und ein anderer Rohstoff zum Beispiel für irgendwelche pflanzlichen Bearbeitungen eingesetzt wurde“, so Calandra. Daher sei es eine wichtige Information, zu wissen, wie die verwendeten Steine innen aussehen, wie sie beschaffen sind hinsichtlich Dichtigkeit und Härtegrad. Man wolle verstehen, wie sich die Steine als Schlagwerkzeuge (z.B. Steinhammer) verhalten haben, wenn man mit ihnen schlagend Gegenstände bearbeitet wurden.
Fünf Gesteinsproben für´s CT-Scanning

Gesteinsprobenwürfel von Bimstein, Basalt, Glasartiger Ignimbrit, Vulkan-Schlacke und Ingnimbrit in Würfelform werden zum Scan in den 3D-CT gegeben. © Foto: Diether von Goddenthow
Gesteinsprobenwürfel von Bimstein, Basalt, Glasartiger Ignimbrit, Vulkan-Schlacke und Ingnimbrit in Würfelform werden zum Scan in den 3D-CT gegeben. © Foto: Diether von Goddenthow

Für die Experimente und das CT-Scanning wurden bisher als Rohmaterialien in Würfelform Bimstein, Basalt, Glasartiger Ignimbrit, Vulkan-Schlacke und Ingnimbrit verwendet. Die CT- Scans durchgeführt und ausgewertet hat als Kooperationspartner des LEIZA Dr. Sören Tholen, Postdoktorand am Institut für Geowissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. „Was der CT uns bietet, ist halt, dass wir das Innere der Probe angucken können und die verschiedenen Materialien hier erkennen.“ Besonders interessierten die Forscher in dem Projekt die Ecken und die Kanten. Man wolle sich genau angucken, „was mit den unterschiedlichen Mineralien, mit den unterschiedlichen Gesteinen, passiert bei Schlageinwirkungen.“

LEIZA-Kooperationspartner Dr. Sören Tholen, Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, ist der Fachmann für die Gesteinsanalyse. © Foto: Diether von Goddenthow
LEIZA-Kooperationspartner Dr. Sören Tholen, Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, ist der Fachmann für die Gesteinsanalyse. © Foto: Diether von Goddenthow

Deswegen habe er seinen Focus der Analyse auf die Ecken gelegt, da hier sofort erkennbar wäre, was bei Starkeinwirkung im Stein passiere, ob und wie stark Poren zuzusagen zusammengedrückt würde, ob sich Material abspalte, welche Materialien druckabsorbierend seien usw. , so Tholen. „Vorläufige Beobachtungen aus den CT-Scans bestätigen, dass sich die verschiedenen Materialien unterschiedlich verhalten: Vulkanische Schlacke (engl.: scoria) ist zum Beispiel ein sehr poröses Material, das beim Aufprall verdichtet wird. Basalt kann hingegen viel dichter sein. Durch die im Gestein vorhandene Risse und eingeregelten Minerale kommt es hier häufig zu einem Bruch entlang einer klar erkennbaren Vorzugsrichtung.“ Endgültige Ergebnisse zu den Untersuchungen werden im nächsten Jahr publiziert.

Das erste Projekt für den neuen LEIZA-3D-Computertomograph

Generaldirektorin Prof. Dr. Alexandra W. Busch. © Foto: Diether von Goddenthow
Generaldirektorin Prof. Dr. Alexandra W. Busch. © Foto: Diether von Goddenthow

Das Projekt läuft schon seit zwei Jahren in verschiedenen Schritten, aber dies hier sei der erste Schritt, und es ist eins der ersten Projekte mit dem neuen Computertomograph. „Wir waren extrem dankbar dem Land Rheinland-Pfalz für die Sonderfinanzierung dieses Gerätes im Zusammenhang mit dem Beschluss des Neubaus und den Mitteln, die wir für die Ersteinrichtung bekommen haben.“, so Professorin Dr. Alexandra Busch, LEIZA-Generaldirektorin. Es gäbe „keine andere Einrichtung in Deutschland, also kein Museum, das über solche Forschungs-Infrastruktur verfügt, und wir haben jetzt auch schon neben den hauseigenen Projekten viele Anfragen von Kooperationspartnern, die einfach auch mit uns zusammen Untersuchungen über diesen 3D-Computertomographen durchführen möchten.“, freut sich Busch. Wie das Beispiel mit der Untersuchung der Steingeräte zeige, könne man mit diesem Gerät Untersuchungen machen, „die man vorher nicht machen konnte. Und da kommen wir wirklichen einen substanziellen Schritt mit weiter“. Den 3D-CT würde das LEIZA „natürlich nicht nur für die Steingeräte anwenden oder für die Untersuchung von Blockbergungen, sondern zukünftig für die Analyse von Metallen.“, so Busch.

Einzigartige CT-Technologie und Einsatzmöglichkeit

Das CT-System, das sich im Untergeschoss des LEIZA befindet ist von der Firma Waygate Technologies geliefert worden. Das hier verwendete Modell Phoenix V|tome|x L450 ist besonders leistungsstark und daher in der Lage, mittels innovativer industrieller Röntgentechnologie auch vergleichsweise große Objekte zu scannen. © Foto: Diether von Goddenthow
Das CT-System, das sich im Untergeschoss des LEIZA befindet ist von der Firma Waygate Technologies geliefert worden. Das hier verwendete Modell Phoenix V|tome|x L450 ist besonders leistungsstark und daher in der Lage, mittels innovativer industrieller Röntgentechnologie auch vergleichsweise große Objekte zu scannen. © Foto: Diether von Goddenthow

Das Besondere an dem neuen 3D-Computertomographen, Modell Phoenix V|tome|x L450, sei, so Frank Sieker der Herstellerfirma Waygate Technologies, dass es bislang in der Archäologie und Museumesektor kein Gerät in dieser Größenordnung gäbe. Das rund 16 Tonnen schwere Geräte sei für die unterschiedlichen Einsatzbereiche mit zwei unterschiedlichen Röntgen-Quellen ausgestattet. Die Gesteinswürfel zur Steinwerkzeuganalyse seien beispielsweise mit der 300 KV-Mikrofocusröhre durchschossen (gescannt) worden. Diese Röhre können Objekte mit sehr hoher Auflösung von bis 5 /6 Tausendstel Millimeter (0,005 mm) erfassen. Im Vergleich: Ein Haar hat beispielsweise einen Durchmesser von 0,04 mm).
Für relativ große, kompakte und schwer zu durchstrahlende Objekte sei der 3D-Computertomograph mit einer 450 KV-Röntgenquelle ausgestattet für Objekte bis 1,25 Meter Höhe. Und sollte das Objekt höher sein, könne man dieses einmal umdrehen, so dass man auch „Objekte bis 2,5 Meter Länge und einem Durchmesser von 1 Meter bis zu 100 kg tomographieren und komplett hinterher abbilden“ könne, so Sieker.

Vorteil: Zerstörungsfreie Untersuchungsmethode 

Der 3D-Computertomograph im Wert von 1,3 Millionen Euro bietet dem archäologischen Forschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft eine weitere zerstörungsfreie Untersuchungsmethode. Zwar arbeite man schon seit 40 Jahren mit CT-Technologie, aber nur in 2D. „Mit dem 3D-CT sehen wir beispielsweise, was sich in einer Blockbergung befindet, um zu entscheiden, ob die Artefakte innerhalb des Erdklumpens restauriert oder nur konserviert werden sollen. Durch das Verfahren ist es uns nun auch möglich, in verschlossene Gefäße zu schauen, ohne sie zu öffnen. Damit schützen wir das Objekt vor weiteren Schäden“, fasst Dr. Ivan Calandra zusammen. Eine weitere wichtige Anwendung besteht in der Rekonstruktion von vergangenen Herstellungstechniken sowie der Dokumentation von Befunden und Artefakten durch zerstörungsfreie Untersuchungsmethoden. Ziel ist es, diese Informationen aus der Forschung der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Projektinformationen:

Um das Wissen über diese frühe Entwicklungsphase von Werkzeugen zu erweitern, widmet sich das Forschungsprojekt The stone tool technology of the Acheulian culture and the origins of Human Decision-making processes dem neu entdeckten archäologischen Fundortkomplex im äthiopischen Hochland, Melka Wakena, der mit der Acheuléen-Kultur in Verbindung gebracht wird. Die Untersuchungen fokussieren sich dabei auf die physikalischen Eigenschaften und Nutzungsprozesse von Schlagwerkzeugen vor 1,6 Millionen Jahren. Das Projekt in Melka Wakena wird von Prof. Dr. Erella Hovers und Dr. Tegenu Gossa aus dem Archäologischen Institut der Hebräischen Universität Jerusalem in Israel geleitet. Weitere Kooperationspartner neben dem LEIZA sind das Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und das Interdisciplinary Center for Archaeology and Evolution of Human Behaviour der Universität Algarve in Portugal. Das Projekt wird von der Fritz Thyssen Stiftung unterstützt.

Link:
https://www.leiza.de/forschung/projekt/die-steinwerkzeug-technologie-des-acheuleens-und-die-urspruenge-der-menschlichen-entscheidungsprozesse

Weiterführende Links:
Archäologisches Institut der Hebräischen Universität Jerusalem https://archaeology.huji.ac.il/
Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz https://www.geowiss.uni-mainz.de/tektonik-und-strukturgeologie/
Das interdisziplinäre Zentrum für Archäologie und Evolution des menschlichen Verhaltens an der Universität der Algarve: https://www.ualg.pt/en/interdisciplinary-centre-archaeology-and-evolution-human-behaviour
MONREPOS Archäologisches Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution: https://monrepos.leiza.de/
Labor für Gebrauchsspurenforschung und kontrollierte Experimente in MONREPOS, Neuwied/ Laboratory for Traceology and Controlled Experiments,(TraCEr): https://www.leiza.de/forschung/infrastrukturen/labore/tracer
Plattform für bildgebende Verfahren im LEIZA Mainz/ Imaging Platform at LEIZA, (IMPALA): https://www.leiza.de/forschung/infrastrukturen/labore/impala

Herstellerlinks:

Industrielle Computertomographie von Waygate Technologies:
ww.waygate-tech.com/CT
Das CT_System Phoenix V|tome|x L450: https://www.bakerhughes.com/waygate-technologies/industrial-radiography-and-ct/industrial-3d-precision-metrology-ct/phoenix-vtomex-l450

„Wir sind alle aus Sternenstaub“: Verleihung des Akademiepreises des Landes Rheinland-Pfalz an Prof. Concettina Sfienti

Concettina Sfienti, Professorin für Kernphysik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wurde am 30. November 2023 der Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für außerordentliche Leistungen in Lehre und Forschung verliehen. Mit Concettina Sfienti wurde eine universelle Forscherpersönlichkeit ausgezeichnet, die in ihrem Fachgebiet - der Erforschung der kosmischen Materie - Maßstäbe setzt, aber auch in der Vermittlung dieses hochkomplexen Themas neue Wege geht und ein Vorbild für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist. (v.li.:) Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl, Präsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz, Prof. Dr. Margret Wintermantel, Vorsitzende der Jury Akademiepreis, Concettina Sfienti, Professorin für Kernphysik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Staatsminister Clemens Hoch, Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit. © Foto: Diether von Goddenthow
Concettina Sfienti, Professorin für Kernphysik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wurde am 30. November 2023 der Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für außerordentliche Leistungen in Lehre und Forschung verliehen. Mit Concettina Sfienti wurde eine universelle Forscherpersönlichkeit ausgezeichnet, die in ihrem Fachgebiet – der Erforschung der kosmischen Materie – Maßstäbe setzt, aber auch in der Vermittlung dieses hochkomplexen Themas neue Wege geht und ein Vorbild für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist. (v.li.:) Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl, Präsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz, Prof. Dr. Margret Wintermantel, Vorsitzende der Jury Akademiepreis, Concettina Sfienti, Professorin für Kernphysik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Staatsminister Clemens Hoch, Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit. © Foto: Diether von Goddenthow

Sie habe in der Erforschung der kosmischen Materie neue Maßstäbe gesetzt, aber auch in der Vermittlung dieses hochkomplexen Themas sei sie neue Wege gegangen und ein Vorbild für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, lautet die Begründung der Jury, den diesjährigen Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz zu vergeben an Concettina Sfienti, Professorin für Kernphysik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In ihrem Dankesvortrag »Sternenstaub im Bauch: Kosmische Rezepte für Erdlinge« gab die Preisträgerin sogleich eine Kostprobe ihres Könnens, komplexe Themen spannend und pointiert zu vermitteln.
Während einer Feierstunde am 30. November 2023 in der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur  überreichte Staatsminister Clemens Hoch, Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit der Preisträgerin  ihre Urkunde. 

Concettinna Sfienti erforscht die Physik der Atomkerne; mit ihren Experimenten will sie der Entwicklung der Sterne und der Entstehung der Elemente im Universum auf die Spur kommen. Mit ihren Arbeiten, die in ›Physical Review Letters‹ und ›Physics Letters‹ veröffentlicht wurden, hat sie Methoden vorbereitet, um künftige Messungen am neuen Mainzer Beschleuniger MESA durchzuführen. In ihrer Lehre begeistert sie die Studierenden für das Fach und hat neue Konzepte entwickelt, um unter anderem sowohl die Attraktivität des Physikstudiums zu verbessern als auch die individuelle Förderung exzellenter Studierender zu ermöglichen. Ihr gelingt es, in verschiedenen Formaten ihre komplexen und schwierigen Fragestellungen der Kernphysik kurzweilig und verständlich einem breiten Publikum zu vermitteln, egal, ob sie die Physik bei ›Star Wars‹ präsentiert oder – wie bei ihrem Vortrag »Kosmische Rezepte für Erdlinge« verrät.

Der Präsident der Akademie, Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl, unterstrich in seiner Begrüßung die Wichtigkeit eines solchen Preises, mit dem »kommende Forschergenerationen motiviert werden sollen, neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen auch die Nachwuchsförderung und die Vermittlung an die Öffentlichkeit im Blick zu haben. Frau Sfienti ist hier ein leuchtendes Vorbild.«

Auch Wissenschaftsminister Clemens Hoch gratulierte Frau Professorin Sfienti zu ihrer Auszeichnung und sagte weiter: »Die Liste der Preisträgerinnen und Preisträger zeigt eindrucksvoll, dass an all unseren Hochschulen im Land hervorragende Lehre und Forschung stattfindet. Darauf bin ich als Wissenschaftsminister besonders stolz. Darüber hinaus freut es mich, dass mit dem Akademiepreis das Gesamtwirken einer Wissenschaftlerin in Lehre, Forschung und Nachwuchsförderung ausgezeichnet wird. Dabei geht es auch darum, mit dem Akademiepreis einen Anreiz für zukünftige Leistungen zu setzen.«

Für die Vorsitzende der Jury, Prof. Dr. Margret Wintermantel, ist Concettina Sfienti ein wunderbares Beispiel für eine »exzellente und erfolgreiche Forscherin und eine begeisternde, motivierende Lehrende. Dass beides in einer Person zusammentrifft, ist nach meiner persönlichen Erfahrung garnicht mal so selten. Wer exzellent in der Forschung ist, ist häufig auch in der Lehre besonders engagiert. Jedenfalls verhält es sich so ganz sicher bei unserer Preisträgerin.«

Eine Friedensbotschaft der Physik

DSCF6674-wir-alle-sind-sternenstaubIn ihrem pointierten Vortrag „Sternenstaub im Bauch. Kosmische Rezepte für Erdlinge“ unterstrich die Preisträgerin Professorin Concettina Sfienti einmal mehr und ein wenig augenzwinkernd, dass wir Menschen eigentlich eine „Unmöglichkeit in einem unmöglichen Universum“ seien, eine Minderheit, fast illegal auf dieser Erde. Aus dem „Nichts“ seien wir Menschen gekommen und ins „Nichts“ verschwänden wir wieder. Denn wir Menschen bestünden, kosmologisch betrachtet, aus nichts anderem als aus Jahrmilliarden „altem“ Sternenstaub. In jedem von uns verkörpere sich die komplette kosmische Evolution. Die kleinsten Bauteile unseres menschlichen Körpers, die Atome und Moleküle, wurden einst während nuklearer Prozesse (z.B Urknall) ins All geschleudert. Unter diesen heißen Extrem-Bedingungen (mehrere Millionen Grad) in Inneren von Sternen verschmolzen leichte Elemente wie Wasserstoff und Helium zu schwereren Elementen wie Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff und vielen anderen. Es sind die Grundstoffe, aus denen letztlich das Leben auf der Erde entstand, letztlich so auch der Mensch. Physikalisch betrachtet, besteht der heutige Mensch nach wie vor aus eben diesen elementaren kosmischen Bestandteilen, nämlich etwa: zu 65% Sauerstoff (O), zu 10 % Wasserstoff und zu 18 % Kohlenstoff (C) seiner Körpermasse. So betrachtet, ist er eben nichts anderes als Sternenstaub, und wenn er geht, geht nichts verloren.
Daher erscheine im Spiegel der Sterne vieles, was uns im Alltag beschäftige, in einem anderen Licht. Ja diese Erkenntnisse, dass wir letztlich alle gleichermaßen eben „nur“ aus Sternenstaub bestünden, egal welcher Ethnie oder Nationalität wir angehörten, ob wir weiß, dunkel, alt oder jung, gläubig oder nicht gläubig seien, könne mehr als ein „kosmisches Rezept für Erdlinge“, nämlich  „eine Friedensbotschaft der Physik“ sein, „die Sie glücklich machen kann“, so  Sfienti.

Zum 250. Geburtstag: CASPAR DAVID FRIEDRICH. KUNST FÜR EINE NEUE ZEIT vom 15. Dezember 2023 bis 1. April 2024 in Hamburger Kunsthalle

Caspar David Friedrich (1774–1840) Mondaufgang am Meer, 1822. Öl auf Leinwand, 55 x 71 cm. Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie. © bpk / Nationalgalerie, SMB / Jörg P. Anders
Caspar David Friedrich (1774–1840) Mondaufgang am Meer, 1822. Öl auf Leinwand, 55 x 71 cm. Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie. © bpk / Nationalgalerie, SMB / Jörg P. Anders

Anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich (1774–1840) präsentiert die Hamburger Kunsthalle vom 15.Dezember 2023 bis 1. April 2024 die Jubiläumsausstellung „CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit“.

Sie bietet die umfangreichste Werkschau des bedeutenden romantischen Malers seit vielen Jahren. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine thematisch ausgerichtete Retrospektive mit rund 70 Gemälden – darunter zahlreiche ikonische Schlüsselwerke – und etwa 100 Zeichnungen. Ergänzend werden ausgewählte Arbeiten von Künstlerfreunden wie Carl Gustav Carus, Johan Christian Dahl, August Heinrich und Georg Friedrich Kersting präsentiert. Gattungs- und medienübergreifend nehmen rund 20 zeitgenössische Künstler*innen mit ihren Arbeiten, u.a. in Form von Videos, Fotografien und raumgreifenden Installationen, die Romantik, ihr Naturverständnis und die Kunst Friedrichs in den Blick.

Weitere Infos über: Hamburger Kunsthalle

Von Punktlandungen in Teams und Turbulenzen im Cockpit „Attraktive Arbeitgeber Rheinland-Pfalz 2023“ ausgezeichnet

Die besten Arbeitgeber Rheinland-Pfalz'. Mit Förderung der ISB - Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz nahm das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz (MWVLW) die Auszeichnung zum zehnten Mal vor. © Foto: Jutta Ziegler
Die besten Arbeitgeber Rheinland-Pfalz‘. Mit Förderung der ISB – Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz nahm das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz (MWVLW) die Auszeichnung zum zehnten Mal vor. © Foto: Jutta Ziegler

Mainz, 29. November 2023 – Der rheinland-pfälzische Mittelstand hat für seine Beschäftigten eine ganze Menge zu bieten – das wurde bei der Preisverleihung „Attraktiver Arbeitgeber Rheinland-Pfalz 2023“ in Mainz einmal mehr deutlich. Von der robotergesteuerten Future Factory über eine Nachwuchs-Academy bis hin zu unternehmenseigenen KI-Tools: Die acht durch die Staatssekretärin des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Petra Dick-Walther ausgezeichneten Unternehmen beweisen, wie kreativ und individuell eine zukunftsorientierte Personalpolitik gestaltet sein kann. Die Preisverleihung fand wie gewohnt in der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in Mainz statt. Durch den Abend führte Moderator Holger Wienpahl. Im Rahmen der Veranstaltung erhielten die Gäste spannende Impulse von Keynote-Speaker Philip Keil, der Anekdoten aus seinem Alltag als Pilot teilte. Die Mammutaufgabe, Menschen auch in schwierigen Situationen Orientierung und Sicherheit zu geben, stand im Zentrum seines Vortrags. Er gab hilfreiche Tipps, um bei Stress nicht in den Panikmodus zu verfallen und stattdessen überlegt zu handeln.

Die Preisverleihung im Foyer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) hat nunmehr bereits zum zehnten Mal stattgefunden. Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium, die ISB sowie die Arbeitsgemeinschaften der Industrie- und Handelskammern (IHK) und der Handwerkskammern (HWK) Rheinland-Pfalz zeichnen sich dafür verantwortlich. „Die Digitalisierung in den Betrieben ist für alle Beschäftigten eine Querschnittsaufgabe, die wir chancenorientiert nutzen sollten“, so Staatssekretärin Petra Dick-Walther an die rund 150 geladenen Gäste in Mainz. „Neue Technologien können unser Arbeiten und Wirtschaften erleichtern und unterstützen – umso größer wird dabei künftig die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz sein.“ Zudem müssten Unternehmen angesichts des Wandels eine Balance finden zwischen Bewahren und Verändern, so die Staatssekretärin. „Wir brauchen beides. Nicht alles, was technologisch möglich ist, ist auch sinnvoll. Aber viele neue Technologien helfen uns, den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Deshalb sollten wir ihnen offen gegenüber begegnen“, appellierte sie an die Gäste im stilvoll ausgeleuchteten Foyer.

Dr. Ulrich Link, Vorstandsmitglied der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), wies auf die hohen Qualifikationsanforderungen an die Beschäftigten angesichts der rasanten Entwicklung der Digitalisierung hin. „Um sicher und zukunftsorientiert navigieren und den Mitarbeitenden damit eine Orientierung bieten zu können, bedarf es einer Personalpolitik, die sich an Stärken und Talenten ausrichtet“, betonte Link. „Das gemeinsame Suchen nach Lösungen und der Austausch untereinander – so wie auch hier am heutigen Abend – gewinnt vor diesem Hintergrund noch mehr Bedeutung“, führte er weiter aus.

Crash oder Punktlandung – was Führungskräfte von Piloten lernen können

In der Keynote von Philip Keil, Pilot und Autor, erhielt das Publikum inspirierende Impulse aus seinem Alltag im Cockpit. “Nicht eine Fehlhandlung führt zum Absturz, sondern fast immer das Fehlen einer Handlung!“ berichtete Keil aus seiner Flugpraxis und ermunterte Führungskräfte, die Angst davor abzulegen, Fehlentscheidungen zu treffen. „Eine Fehlentscheidung ist immer noch besser als gar keine Entscheidung.“ Dieser Grundsatz gelte nicht nur im Flugzeug, sondern auch im Unternehmensumfeld. „Im Cockpit zählt das Handeln genauso wie im Geschäftsleben. Rechts ranfahren ist keine Option“, unterstrich Keil und wies auch auf die Bedeutung eines starken Teams hin, denn Fliegen sei Teamwork. „Das Team macht den Unterschied zwischen Crash oder Punktlandung“, schloss Keil seinen Beitrag.

Innovative Personalpolitik und New-Work-Modelle

Höhepunkt der Veranstaltung war die Auszeichnung der acht Preisträger, die eine unabhängige Jury aus Vertretern von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gekürt hatte. Die Vorschläge für die insgesamt 24 nominierten Arbeitgeber waren zuvor von den Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern der vier rheinland-pfälzischen Kammerbezirke eingebracht worden. Alle ausgezeichneten Unternehmen stehen für vielfältige, maßgeschneiderte und innovative Ansätze in der Personalpolitik sowie New-Work-Modelle als festen Bestandteil ihres Arbeitsalltags.

Region Koblenz
Die Zukunft der Arbeit bei der Cargo Future Communications GmbH aus Lautzenhausen ist von Innovation und Digitalisierung geprägt. Dabei setzt das Unternehmen auf offene Dialogsitzungen sowie individuelle und gruppenbasierte Schulungen und Coachings, die mithilfe von KI-Anwendungen unterstützt werden, um seine Beschäftigten umfassend auf die Veränderungen der Digitalisierung vorzubereiten. Zusätzlich bietet das Unternehmen vielfältige finanzielle und nichtfinanzielle Anreize und ermöglicht die Arbeit im hybriden Modell, welches auch Ruheständlern die Möglichkeit bietet, weiterhin aktiv im Unternehmen tätig zu sein.

Bedachung Schmidt GmbH aus Weißenthurm ist ein etabliertes generationsübergreifendes Familienunternehmen mit über 160 Jahren Erfahrung. Das Unternehmen zeichnet sich insbesondere durch eine innovative Arbeitskultur aus, die über die konventionellen Standards weit hinausgeht. Dazu gehört beispielsweise die Einführung von Homeoffice für alle kaufmännischen und technischen Angestellten. Eine unternehmenseigene App wurde speziell zur Unterstützung der Kommunikation und Zusammenarbeit entwickelt und stellt einen reibungslosen und effektiven Wissenstransfer sicher.

Region Pfalz
Die „Superkraft“ des Unternehmens Nagarro ES GmbH aus Pirmasens ist „Caring“. Dieses Leitprinzip steht für client-centric, agile, responsible, intelligent, non-hierarchical und global. Diese Philosophie ist der treibende Motor, der das gesamte Unternehmen dazu motiviert, Bestleistungen zu erzielen, das Team zu inspirieren und sämtliche Erwartungen zu übertreffen. Sie bildet die Grundlage für jahrzehntelange Kundentreue, minimale Fluktuation und eine äußerst zufriedene und loyale Belegschaft.

Wittmer Haare & Ästhetik aus Deidesheim hat erkannt, dass die Beschäftigten den Mehrwert und das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens ausmachen. Sie setzen auf Mentoring, Salonschulungen und die vollständige Kostenübernahme für Fort- und Weiterbildungen, um gezielt persönliche und fachliche Kompetenzen zu fördern. Darüber hinaus wird ab 2024 die 4-Tage-Woche eingeführt, nachdem sie bereits erfolgreich getestet wurde.

Region Rheinhessen
Das Unternehmen RENOLIT SE mit Sitz in Worms schöpft seine Innovationskraft aus dem eigens etablierten Bereich „Digital Transformation“, der den organisatorischen Transformationsprozess aktiv gestaltet. Innerhalb des internen Inkubators, der „Future Factory“, werden kreative Ideen entwickelt und Projekte mithilfe einer Verschmelzung von traditionellem Projektmanagement und agiler Arbeitsweise erfolgreich umgesetzt. Zudem gibt ein eigener Podcast interssante Einblicke in die Arbeitskultur, Karrieremöglichkeiten und Familienfreundlichkeit des Unternehmens.

Die Sauer GmbH aus Budenheim zeichnet sich durch ihre ausgewogene Kombination aus Fortschritt und Tradition aus. Sie bewahrt die Handwerkskunst der Steinmetz- und Steinbildhauerei durch zeitgemäße Praktiken und zeigt dadurch ein beeindruckendes Engagement für die Fortentwicklung dieses Handwerks und die Wahrung seiner traditionsreichen Wurzeln. Zusätzlich investiert das Unternehmen intensiv in die Ausbildung und gewährt potenziellen Nachwuchskräften in informativen Kurzvideos einen authentischen Einblick in seine Arbeitswelt.

Region Trier
Die Vet-Concept GmbH & Co. KG aus Föhren legt besonderen Wert auf die Förderung von Vielfalt. Dies zeigt sich durch den hohen Frauenanteil, auch in Führungspositionen, sowie durch die offene „Open-Door“-Politik der Führungskräfte und der Geschäftsführung, die ihr Engagement für eine inklusive Arbeitsumgebung verdeutlicht. Neben der Anwendung agiler Arbeitsmethoden setzt das Unternehmen auf ein zukunftssicheres Personalgewinnungskonzept, das Job-Dating und Blitzbewerbungsgespräche einschließt.

Das Unternehmen Schneider Elektro GmbH aus Bekond nimmt mit seiner „Schneider Academy“ eine Vorreiterrolle in der Ausbildung und Nachwuchsförderung ein. Diese Akademie bietet eine umfassende Ausbildung, die gezielt auf die individuellen Bedürfnisse der Auszubildenden ausgerichtet ist. Das Konzept beinhaltet neben persönlichen Mentoren und regelmäßigen Feedbackgesprächen, wöchentliche Aufgaben im Rahmen eines „Micro-Learning Ansatzes“.

Ministerpräsident Boris Rhein eröffnete vor dem Kurhaus Wiesbaden Deutschlands größte mobile Eisbahn

Vor traumhafter Kulisse und moderiert von Ex-Eiskunstläufer Daniel Weiss gaben am 27.11.2023  zur Eröffnung  junge Eiskunstläuferinnen auf Deutschlands größter mobiler Eiskunstbahn eine Kostprobe von "Wiesbaden on Ice".  © Foto: Diether von Goddenthow
Vor traumhafter Kulisse und moderiert von Ex-Eiskunstläufer Daniel Weiss gaben am 27.11.2023 zur Eröffnung junge Eiskunstläuferinnen auf Deutschlands größter mobiler Eiskunstbahn eine Kostprobe von „Wiesbaden on Ice“. © Foto: Diether von Goddenthow

Besser als mit diesem unerwarteten zauberhaften Schneegestöber vor romantischer Kurhauskulisse hätte auch kein Film-Regisseur am 27.11.2023 den Start von „Wiesbaden on Ice“  auf dem Bowling Green am Kurhaus  inszenieren können: Umgeben von  300 begeisterten Gästen, Sportlern und Medienvertretern hat Ministerpräsident Boris Rhein gemeinsam mit Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende und dem Vorstand der Sporthilfe Wiesbaden e.V. Deutschlands größte mobile Eisbahn eröffnet. Rhein stellte dabei die Bedeutung von Freizeitangeboten für Familien in der Adventszeit heraus: „Für viele Familien ist die Adventszeit nicht nur fest verbunden mit Weihnachtsmusik, Plätzchenbacken und der festlichen Dekoration der eigenen vier Wände, sondern auch mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, einem Adventsbasar oder der Eisbahn“, sagte Rhein. „Die Eislaufbahn vor dem beeindruckenden Wiesbadener Kurhaus bietet Schlittschuhläuferinnen und Schlittschuhläufern eine einzigartige Kulisse. Der Zauber von Weihnachten wird bei jeder Runde auf dem Eis spürbar.“

Bei heftigem Schneetreiben drücken gemeinsam auf den "roten Knopf" zur Eröffnung von Wiesbaden on Ice (v.li.) Dr. Tilo Nemuth (stv. Vorsitzender Deutsche Sporthilfe),Andreas Steinbauer (Vorsitzender Sporthilfe Wiesbaden), Ministerpräsident Boris Rhein, Michael Müller (Geschäftsführer Sporthilfe), Bürgermeisterin Christiane Hinninger (Wirtschaftsdezernentin)Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Dr. Gerhard Obermayr (Stadtverordnetenvorsteher u. stv. Vorsitzender Deutsche Sporthilfe).© Foto: Diether von Goddenthow
Bei heftigem Schneetreiben drücken gemeinsam auf den „roten Knopf“ zur Eröffnung von Wiesbaden on Ice (v.li.) Dr. Tilo Nemuth (stv. Vorsitzender Deutsche Sporthilfe),Andreas Steinbauer (Vorsitzender Sporthilfe Wiesbaden), Ministerpräsident Boris Rhein, Michael Müller (Geschäftsführer Sporthilfe), Bürgermeisterin Christiane Hinninger (Wirtschaftsdezernentin)Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Dr. Gerhard Obermayr (Stadtverordnetenvorsteher u. stv. Vorsitzender Deutsche Sporthilfe).© Foto: Diether von Goddenthow

Die XXL-Eisbahn auf dem Bowling Green ist mit einer Fläche von 2.500 Quadratmetern die größte mobile Eisbahn Deutschlands. „Wiesbaden on Ice“ soll mit Show-Programmen, Schlittschuhlaufen, Eisstockschießen, Gastro-Angeboten und als Eventort für Familien- und Firmenfeiern zum festen winterlichen Jahreshighlight werden. „Ob zum Eislaufen oder Eisstockschießen, tagsüber mit Kindern oder abends zum gemütlichen Glühwein mit Freunden – die Eiszeit vor dem Kurhaus ist ein Ort der Begegnung und des Miteinanders“, sagte der Regierungschef. Die Anlage sei ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Landeshauptstadt. „Wiesbaden on Ice hat für Jung und Alt viel zu bieten. Ich bin mir sicher, dass das Angebot gut angenommen wird.“

Einen besonderen Dank richtete der Ministerpräsident an die Sporthilfe Wiesbaden, die maßgeblich an dem Projekt beteiligt ist. „Die Sporthilfe spielt eine unverzichtbare Rolle bei der Förderung des Sports in der Region“, sagte Rhein und ergänzte: „Ihr Engagement ist für Sportlerinnen und Sportler und für die Gemeinschaft als Ganzes von großer Bedeutung. Es ist beeindruckend, was die Sporthilfe mit Wiesbaden on Ice auf die Beine gestellt hat.“
Die Umsetzung von „Wiesbaden on Ice“ war eine Herkulesaufgabe, und ihre Finanzierung erst Ende September in trockenen Tüchern. Ein Großteil der Gesamtkosten von 1.023.200 Euro sollen durch Eintrittsgelder und über Sponsoren „eingespielt“ werden. 197 000 Euro schießt die Stadt Wiesbaden aus für ein sportliches Großereignis zweckgebundenen Spielbank-Geldern dazu.

Kostenfreies Eislaufen für Kinder

"Wiesbaden on Ice" wollen wir zu einem  Winter-Wonderland machen, und genau das ist uns gelungen. Besser geht’s nicht, freut sich Moderator Daniel Weiss © Foto: Diether von Goddenthow
„Wiesbaden on Ice“ wollen wir zu einem Winter-Wonderland machen, und genau das ist uns gelungen. Besser geht’s nicht, freut sich Moderator Daniel Weiss © Foto: Diether von Goddenthow

Dem Veranstalter liegt auch die Nachwuchsförderung am Herzen und öffnet werktags zwischen 10:00 und 12:00 während der Ferien die Eisbahn bei freiem Eintritt Kindern bis 12 Jahre.
Kinder ab 4 Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen.
Inklusion – auch Kinder mit Einschränkungen können Schlittschuhlaufen in Begleitung

Groß war auch die Freude gestern Abend bei Vertretern der Tafel Wiesbaden und der Anton-Gruner-Schule über 700 Freikarten für Familien, von der Sporthilfe Wiesbaden und Schufa Holding gesponsert wurden.

Ein großes Gastro-Angebot von der Bratwurst bis zum Kässe-Fondue, vom Glühwein bis zum Champagner erwartet die Besucher. Ein Hauch von  Aprés ski in Wiesbaden. © Foto: Diether von Goddenthow
Ein großes Gastro-Angebot von der Bratwurst bis zum Kässe-Fondue, vom Glühwein bis zum Champagner erwartet die Besucher. Ein Hauch von Aprés ski in Wiesbaden. © Foto: Diether von Goddenthow

Öffnungszeiten
Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 22 Uhr, Heiligabend und Silvester von 10 bis 14 Uhr. Der 1. Januar ist geschlossen. Weitere Details zu Programm, Tickets, Partnerpaketen, Catering-Angeboten, dem beliebten Eisstockschießen oder Trainingsmöglichkeiten gibt es auf der unten verlinkten Homepage.

Tickets Schlittschuhlaufen
Die Tickets zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen sind zum Wunschtermin für entsprechende Zeitfenster online buchbar, wobei das Ticket zum Eislaufen für Einzelpersonen zu einem Aufenthalt von 4 Stunden berechtigt, für Schulklassen und Kitas max. 2 Stunden (stets zwischen 10-12 Uhr). Erwachsene bezahlen je 8,00 €, Kinder (bis 12 Jahre) je 5,00 €, Schüler/Studenten je 7,00 €).
Werktags von 10:00 bis 12:00 Uhr und während der Ferien können Kinder bis 12 Jahre kostenfreien Eislaufen.
Auch Kinder mit Einschränkungen können Schlittschuhlaufen in Begleitung.

Ticket Schlittschuhlaufen

Eisstockschießen
Es gibt 5 Eisstockbahnen, die je für 8 Personen ausgelegt sind. Diese befinden sich auf beiden Seiten der Eisbahn am oberen Brunnen des Bowling Greens, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Catering-Areal. Der Normalpreis beträgt bis 17 Uhr 55,00 € pro Person/Stunde. Ab 17 Uhr 75,00 € pro Stunde. Bei längerer Nutzung oder im Fall von Gruppen-Events können mehrere Timeslots hintereinander gebucht werden.

Ticket Eisstockschießen

Events und Shows
2. Dezember 2023 FFH JUST PARTY ON ICE – Schlittschuhlaufen und feiern auf Deutschlands größter mobiler Eisbahn mit DJ Daniel Fischer, zwei Termine buchbar:

Show 1: 17 – 19:30 Uhr. Tickets

Show 2: 19:30 – 22 Uhr. Tickets

22. Dezember 2023 Eis-Shows
Am Freitag, 22. Dezember, finden um 17 und 20 Uhr zwei spektakuläre Eis-Shows statt – individuell konzipiert für „Wiesbaden on Ice“ und moderiert vom ehemaligen Deutschen Eiskunstlauf-Meister Daniel Weiss. 20 Formations-Läuferinnen und Formationsläufer vom Team des deutschen Vizemeisters United Angels aus Stuttgart zeigen ihr spektakulären Wettkampfprogrammen. Mit dabei ist außerdem ein Adagio Akrobatikpaar, Soloeiskunstläufer mit Feuerkunst, Rückwärtssalto, Flickflack, Sprünge über Fässer und Menschen oder Stelzen-Eiskunstlauf.
Preise:
22. Dezember, 17.00 und 20.00 Uhr
Stehplatz: 32,- Euro
Stehplatz ab 29. November: 37,- Euro
Sitzplatz: 35,- Euro
Sitzplatz ab 29. November: 40,- Euro

Weihnachtsshow am 23. Dezember 2023
Laufend neue Attraktionen – Shows, Nikolaus, Musiker, DJ

Ticket Shows und Events

Alle weiteren Details zu Angebot und Tickets über Wiesbaden on Ice

Mit Kurzfilmwettbewerb und Preisverleihung ging das Wiesbadener exground filmfest 36 gestern Abend zu Ende

Zum Ausklang des Wiesbadener exground filmfest 36 am 26.11.2023 spielte  die chilenische Band „Badecima“ im Kinosaal der Caligari Filmbühne. © Foto: Diether von Goddenthow
Zum Ausklang des Wiesbadener exground filmfest 36 am 26.11.2023 spielte die chilenische Band „Badecima“ im Kinosaal der Caligari Filmbühne. © Foto: Diether von Goddenthow

Am gestrigen Abend wurden im Rahmen der feierlichen Preisverleihung die Gewinner der Wettbewerbe von exground filmfest 36 bekanntgegeben. Nach der letzten Auswertung der Publikumsstimmen startete die Preisverleihung in der Caligari FilmBühne vor anwesenden Filmgästen, Jurymitgliedern, Preisstiftern und Laudatoren. Insgesamt vergab exground filmfest Wert- und Sachpreise im Wert von fast 20.000 EUR.

Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb
Der vom Publikum gekürte erste Platz des Deutschen Kurzfilm-Wettbewerbs geht dieses Jahr an KORRUPTION AUF ERDEN von Omid Mirnour. Der Preis ist mit 3.000 EUR dotiert und wird gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden. Der vom Wiesbadener Kinofestival e. V. mit 2.000 EUR dotierte zweite Platz geht an FÜNFZEHN MINUTEN von Sead Ademaj und der dritte mit 1.000 EUR dotierte und ebenfalls von der Landeshauptstadt Wiesbaden bereitgestellte Preis geht an GRANICA von Joshua Neubert.

Langfilm-Wettbewerb in der Reihe MADE IN GERMANY um DAS BRETT
Im Publikums-Langfilm-Wettbewerb MADE IN GERMANY gewann LASVEGAS von Kolja Malik DAS BRETT und 3.000 EUR Preisgeld.

Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, hier im Gespräch mit Festivalleiterin Andrea Wink, ehrte die Gewinner mit Preisen, die von der Stadt Wiesbaden gestiftet wurden. © Foto: Diether von Goddenthow
Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, hier im Gespräch mit Festivalleiterin Andrea Wink, ehrte die Gewinner mit Preisen, die von der Stadt Wiesbaden gestiftet wurden. © Foto: Diether von Goddenthow

Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb
Im Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb kürte die internationale Jury den Film LOVE HAS NOTHING TO DO WITH IT von Yotam Knispel aus Israel zum Gewinner. Das Preisgeld von 2.000 EUR stiftet der exground-Freundeskreis. Die Jury-Mitglieder Maria Weyer, Roberto Doveris und Martin Scheuring begründeten ihre Entscheidung mit den Worten:
„Der Film schafft es auf wunderbare Weise, das Publikum mit einem sehr gut konstruierten Drehbuch tief in die Geschichte hineinzuziehen. Während wir uns auf die Hauptfigur einlassen, versuchen wir immer wieder herauszufinden, was auf dieser inneren moralischen Reise vor sich geht, die zwischen Liebe und sozialer Verantwortung schwankt. Der Film zeichnet sich aus durch eine gut ausgearbeitete Inszenierung und ein sehr gut besetztes Ensemble; er überzeugt in jeder Hinsicht. Wir freuen uns über die vielen Bedeutungsebenen und Lesarten der Geschichte, woraus ein Film entsteht, der sehr viele Diskussionsmöglichkeiten bietet. Er bleibt noch lange nach dem Sehen im Gedächtnis.“

Die Lobende Erwähnung für WO ICH WOHNE von Susi Jirkuff aus Österreich begründete die Jury wie folgt: „Die lobende Erwähnung geht an WO ICH WOHNE von Susi Jirkuff – an einen Film, der eine sehr nachvollziehbare Erfahrung von Angst schildert, die plötzlich real wird. Der Film nimmt das Publikum mittels grober und sich stetig steigernder Animationen auf eine sehr unkonventionelle Reise mit und fesselt die Aufmerksamkeit mit einer sehr nüchternen, gleichsam neutralen und ruhigen Stimme in der Ich-Perspektive. Diese surreale Art von Märchen zeigt auf innovative Weise, dass es keinen Ausweg aus der sozialen Abwärtsspirale gibt, in der Happy Ends nicht zu erwarten sind.“

exground youth days – Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb
Die Jugendjury im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb vergab den Preis für den besten Langfilm in diesem Jahr an LIGHT LIGHT LIGHT der finnischen Regisseurin Inari Niemi:
„Dem Film gelingt es, typische Themen des Coming-of-Age-Genres wie die erste große Liebe, Verlust und Probleme mit der Familie originell und innovativ zu erzählen. Dies zeigt sich in der Tschernobyl-Symbolik, dem eindrücklichen Soundtrack und den nostalgischen Rückblenden.

Auch der Umgang mit Licht ist herausragend. Szenen, in denen man lieber wegschauen würde, sind gleißend hell ausgeleuchtet. Das Herausstellen der emotionalsten Szenen zieht den Zuschauer visuell in seinen Bann. Es ist dieser meisterhafte Umgang mit den Themen Trauma und Missbrauch sowie die grandiosen Schauspielerinnen, die diesen Film für uns zu einem absoluten „Must-Watch“ machen.“

Gewinner des diesjährigen Kurzfilm-Wettbewerbs im Rahmen der exground youth days ist der Film BEFORE MADRID von Ilén Juambeltz und Nicolás Botana aus Uruguay, in dem sich ein junges Paar gemeinsam auf sein erstes Mal vorbereitet. „Dank der realistischen Umsetzung wird dieses Thema nicht – wie so oft – verteufelt oder glorifiziert, sondern als natürlicher Schritt im Lebensweg junger Menschen abgebildet. Der Film überzeugt ebenfalls durch die hervorragende schauspielerische Leistung der beiden Protagonisten, die Unsicherheit und Vorfreude wunderbar darstellen. In einem Zeitalter, in dem durch Film und Fernsehen Sex häufig tabuisiert oder als selbstverständlich behandelt wird, ist ein Film wie dieser, der den Druck nimmt und eine realistische Darstellung bietet, dringend erforderlich – vor allem für Jugendliche.“ Der Preis ist dotiert mit 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.

Eine lobende Erwähnung fand die Jury für den animierten Kurzfilm IT’S NICE IN HERE von Robert-Jonathan Koeyers aus den Niederlanden, da er die relevanten Themen Polizeigewalt und Rassismus aufgreift und durch den wechselnden Animationsstil, der die unterschiedlichen Sichtweisen unterstreicht, facettenreich darstellt.

Der Publikumspreis im Rahmen der exground youth days ging ex aequo an EDGE OF EVERYTHING von Sophia Sabella und Pablo Feldman aus den USA sowie LIGHT LIGHT LIGHT von Inari Niemi aus Finnland. Die Gewinnerinnen dürfen sich über jeweils 500 EUR Preisgeld freuen, gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden.

exground youth days – Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb
Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb setzte sich Hendrik Schücke mit seinem Kurzspielfilm EMILY durch. Der erste Platz ist dotiert mit 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V. Den zweiten Platz belegte SNACKNAPPING von „Die Bananenbrote“; sie erhielten einen Einkaufsgutschein vom Apple Store ergo sum im Wert von 150 EUR.

Klappe 7 – Kinderfilmfestival
Im Rahmen von exground filmfest 36 fand auch wieder das Klappe 7 – Kinderfilmfestival statt. Daraus ging der Kurzspielfilm MKW – DIE MUTIGSTEN KINDER DER WELT von der BGS Ursula-Wölfel-Schule als Sieger hervor. GIRLS & BOYS von der BGS Gustav-Stresemann-Schule bekam den Publikumspreis.

Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb
Im Publikumswettbewerb um den besten Wiesbadener Kurzfilm setzte sich KT197 – EINE HEIMAT, EIN STADTTEIL, EIN KLARENTHAL von Lenard Lüdemann durch. Der mit 500 EUR dotierte Geldpreis wird gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V. Den Sachpreis im Wert von 1.000 EUR für Lichttechnik und Kamerabühne von LiveFrame Rental erhielt Moritz Göbel für seinen Kurzspielfilm KOPF IN DEN WOLKEN.

exground-Gong-Show
Beim Kultwettbewerb für Trashperlen und Amateurwerke wurden suiraM und kirtaP für DIE DUNKELHEIT HINTER DEN PIXELN ausgezeichnet und nahmen die mit 50 EUR dotierte „Goldene exground-Gurke“ mit nach Hause.

Weitere Infos über: https://exground.com/

DJV-Hessen kürt „Bye, bye Biblis“ von Frank Rumpenhorst zum hessischen Pressefoto des Jahres 2023

Die Sieger des Pressefoto-Wettbewerbs Hessen 2023,. (v.li.) Jan Hübner, Frank-Rumpenhorst, Astrid-Wallmann, Samira-Schulze und Boris-Roessler-im Hessischen Landtag. © Foto: Diether von Goddenthow
Die Sieger des Pressefoto-Wettbewerbs Hessen 2023,. (v.li.) Jan Hübner, Frank-Rumpenhorst, Astrid-Wallmann, Samira-Schulze und Boris-Roessler-im Hessischen Landtag. © Foto: Diether von Goddenthow

Am 22.November 2023 hat der Landesverband Hessen des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) im Hessischen Landtag die Sieger des Foto-Wettbewerbs „Pressefoto Hessen 2023“ ausgezeichnet. Der Foto-Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft der Präsidentin des Hessischen Landtags, Astrid Wallmann. Er soll die Arbeit fotografierender, hauptberuflicher Journalistinnen und Journalisten der Öffentlichkeit nahebringen und das aktuelle Geschehen in Hessen dokumentieren. Damit möchte der Landesverband, der den Pressefoto-Wettbewerb zum 17. Mal ausrichtet, die systemrelevante Arbeit von Bildjournalistinnen und -journalisten in den Fokus rücken. Bei der feierlichen Preisverleihung im Hessischen Landtag wurden Auszeichnungen in den vier Kategorien „Sport & Freizeit“, „Umwelt & Klima“, „Land & Leute“ und „Foto des Jahres 2O23″ verliehen.

Sie habe auch in diesem Jahr sehr gerne die Schirmherrschaft übernommen, sagte Astrid Wallmann bei der Begrüßung, „da ihr die Fotografie, insbesondere die Pressefotografie, sehr am Herzen“ liege. Es sei ihr „persönlich ein besonderes Anliegen, Pressefotografie noch breiter und stärker in der Öffentlichkeit zu verankern“, was „dieser Wettbewerb und die Preisverleihung“ genau täten. Gute Pressefotografien umfassten nicht nur eine ästhetische Dimension, sondern sie erfüllen vor allem auch eine aufklärende Funktion. „Ich freue mich daher sehr, dass mit dem Wettbewerb ‚Pressefoto HESSEN 2023‘ in diesem Jahr erneut die überzeugendsten und interessantesten Pressefotografien aus unserem Bundesland ausgewählt und prämiert wurden. Den Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich sehr herzlich. Ich hoffe sehr, dass der diesjährige Wettbewerb wieder eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Pressefotografie bewirkt.“

Knud Ziiian, DJV Hessen-Landesvorsitzender, der die Feierstunde moderierte und die Preisverleihung vornahmen, lobte seine Kollegen: „Sie leisten hervorragende Arbeit, unterstützen Stories in Tageszeitungen, aber auch in Zeitschriften und online.“ Er dankte der Jury und allen Beteiligten, die diesen Pressefoto-Wettbewerb möglich gemacht haben.

Sieger Kategorie: Foto des Jahres „„Bye, bye Biblis“

"Bye, bye Biblis" von Frank Rumpenhorst ist das Foto des Jahres beim Wettbewerb Pressefoto DJV Hessen
„Bye, bye Biblis“ von Frank Rumpenhorst ist das Foto des Jahres beim Wettbewerb Pressefoto DJV Hessen

„Die Jury war sich bei diesem Foto einig, hier wurde ein Moment im Bild festgehalten, der das Ende der hessischen Atomgeschichte widerspiegelt.“, heißt es unter anderem in der Jurybegründung. Der freie Bildjournalist Frank Rumpenhorst (u.a. für AP, dpa, FAZ) hat genau in dem Moment auf den Auslöser gedrückt, als der letzte Atommeiler, Turm 2, des Kernkraftwerkes Biblis in sich zusammensackte.

Sieger in der Kategorie „Land & Leute“

Boris Roessler, Fotograf dpa, für sein Foto "Moderne Sklaverei"
Boris Roessler, Fotograf dpa, für sein Foto „Moderne Sklaverei“

„Moderne Sklaverei – Vier Männer beim Essen. Essen im Auflieger eines LKWs, statt Tisch-übereinandergestapelte Europaletten. Haltung und Ausdruck aller vier sind unterschiedlich.5ie drücken aus, was viele der Männer, die auf dem Rastplatz Gräfenhausen an der A5 in den Streik gegen ihren polnischen Transportunternehmer getreten sind, denken und fühlen. Nachdenklichkeit, Überzeugungskraft, Aktivität, Erwartung.,,Ny’oderne Sklaverei“ von Boris Rössler zeigt eindrucksvoll, wie die Fernfahrer, die sich um lhre Löhne betrogen sehen, ihren Alltag bestreiten.“ (Knud Zilian).

Sieger in der Kategorie „Sport & Freizeit“

Jan Hübner, freier Sportfotograf für sein Foto "Headbanger"
Jan Hübner, freier Sportfotograf für sein Foto „Headbanger“

Sieger in der Kategorie „Umwelt & Klima“

Samira Schulze, freie Fotografin, für ihr Foto "Fridays for Future Wiesbaden"
Samira Schulze, freie Fotografin, für ihr Foto „Fridays for Future Wiesbaden“

„Was wir sammeln“ vom 25. November 2023 – 7. April 2024 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt am Main

image001Von banalen Alltagsgegenständen wie bunten Spülschwämmen, über Bananenaufkleber aus der ganzen Welt, Einwegbesteck und Fahrrädern bis hin zu Leuchtreklamen von bekannten Marken: Mit der Ausstellung Was wir sammeln fragt das Museum Gestalter:innen aus dem Großraum Frankfurt am Main, was und warum sie privat sammeln. Neben den gezeigten Objektsammlungen können Besucher:innen in der Ausstellung die Erzählungen der einzelnen Gestalter:innen nachlesen, die darin auf verschiedene Weise über das Zustandekommen ihrer privaten Sammlungen berichten. Die Objekte haben für die Sammler:innen unterschiedliche Bedeutungen: Sie können Zeitkapseln, Lebensbegleiter, Erinnerungsträger oder einfach nur eine spontane Entdeckung sein. Sammeln stellt somit nicht nur die Frage nach dem Umgang mit Dingen, sondern ist vielmehr ein Kommunikationssystem, ein Zeichensystem, eine gesellschaftliche Sprache.

Die Ausstellung fragt nach Zusammenhängen von Gestaltung und Sammeltätigkeit. Was sammeln Gestalter:innen, die innerhalb ihrer Profession Objekte im Hinblick auf Form, Material, Funktion, Verarbeitung und auf gesellschaftliche oder historische Kontexte untersuchen? Mit dem „Wir“ im Ausstellungstitel wird die Verbindung zwischen Gestalter:innen und Museum verdeutlicht. So sollen Zusammenhänge, Hintergründe und Motivationen des Sammelns thematisiert und Kontextualisierungen über das Museum hinaus ermöglicht werden. Die Ausstellung fragt nach den verschiedenen Aspekten des Sammelns vom privaten Bereich bis hin zur kulturellen Praxis: Was lässt sich über das Sammeln herausfinden? Was lässt sich miteinander teilen?

Ausgangspunkt von Was wir sammeln sind die eigenen Sammlungen des Museum Angewandte Kunst, die in der Geschichte des Hauses teilweise als Übereignung oder Dauerleihgabe privater Sammlungen zu einer permanenten institutionellen Bewahrung, Erforschung und Sichtbarmachung in das Museum aufgenommen wurden. Die Gegenstände einer Sammlung wie dem Museum Angewandte Kunst zeichnen sich durch eine Kombination aus Ästhetik, Funktion und Gebrauch, handwerklicher Qualität, gestalterischem Prozess, Innovation und Experiment, historischem Kontext und kultureller Bedeutung aus. Hieraus formt sich ihre Eigenerzählung und trägt jedes Objekt zugleich zur Erzählung der Geschichte der angewandten Kunst bei. Zur Eigenerzählung eines Objekts gehört auch dessen Provenienz, seine Herkunft – und damit eine geschichtliche Zeugenschaft, haben sich doch verschiedene Akteur:innen wie beispielsweise Sammler:innen in die Geschichte der jeweiligen Objekte eingeschrieben. Objekte, so ließe sich sagen, entsprechen daher einem Gedächtnis, das in den Worten des deutschen Philosophen und Kulturkritikers Walter Benjamin (1892-1940), nicht ein Instrument zur Erkundung der Vergangenheit ist, als vielmehr deren Schauplatz.

Die Ausstellung Was wir sammeln ist eine temporäre Erweiterung der dauerhaft eingerichteten Sammlungspräsentation Elementarteile. Aus den Sammlungen im Museum Angewandte Kunst.

Gestalter:innen: Adrian Nießler, Annette Gloser, Antonia Henschel, Barbara Glasner, Betty Montarou, Burkhard Dämmer, Dorothee Merg, Frank Landau, Franziska Holzmann, Isabel Naegele, Jonathan Radetz, Kai Linke, Katharina Pennoyer, Marica Schaafhausen, Martin Schwember, Mario Lorenz, Markus Frenzl, Markus Weisbeck, Michael Dreher, Moni Port, Peter Eckart, Peter Zizka, Philip Waechter, Sandra Doeller, Sebastian Oschatz, Max Wolf, Mathias Wollin, Stefan Hauser, Tobias Cunz, Volker Albus

Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main
Information T +49 69 212 31286 F +49 69 212 30703 info.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de www.museumangewandtekunst.de

Öffnungszeiten
Mo, Do geschlossen
Di, Fr–So 10–18 Uhr Mi 10–20 Uhr
Eintritt 12 Euro, ermäßigt 6 Euro Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Studierende der Goethe-Universität Frankfurt, der Städelschule und der HfG Offenbach fre

Exground: Zweites Festivalwochenende mit Länderfokus Chile, Highlights aus der deutschen Filmwelt, Internationalem Kurzfilm-Wettbewerb und vielen Gästen in Wiesbaden

© exground filmfest 36
© exground filmfest 36

Spannende Filmgespräche zu Werken aus aller Welt, persönliche Begegnungen zwischen internationalen Filmschaffenden und dem Publikum, die exground-Gong-Show, TALES FROM THE CRYPT: SALON EXOTIQUE und THE RETURN OF VIEWER’S DIGEST sowie die Lesung in Kooperation mit Amnesty International Wiesbaden in der Krypta der Marktkirche: Die erste Hälfte von exground filmfest zeigte bereits deutlich, wie wichtig und beliebt exground filmfest ist. Es leben die inspirierenden Kinobesuche, gemeinschaftlichen Filmerlebnisse und ein von gegenseitigem Interesse und Respekt geprägter Austausch vor Ort. Beste Voraussetzungen dafür, dass das Motto des diesjährigen Festivaltrailers auf fruchtbaren Boden fallen kann: SEE AND LISTEN von Martin Gessner – jenseits aller Länder- und sonstigen Grenzen. Überhaupt hat der Trailer dieses Jahr eine besonders große Weitreiche erreicht.
Nach sechs erfolgreichen Festivaltagen bewegt sich exground filmfest auf die Zielgerade zu – das zweite Festivalwochenende wartet mit besonderen Highlights und Gästen auf das Publikum.

Fokus Chile: Filme und Panel
Einige Filme aus dem Länderfokus Chile sind bereits im Beisein zahlreicher Filmgäste gezeigt worden, so MEETING POINT von Roberto Baeza, dessen Produzent und Schauspieler Alfredo García im Filmgespräch über die sehr bewegende Arbeit an dem Film berichtete. Die Produzenten des Films teilen das Schicksal ihrer Väter, die sich zu Militärdiktaturzeiten nach ihrer Verhaftung im Folterzentrum Villa Grimaldi kennenlernten und von denen der eine überlebte und der andere „verschwand“. Eine große und schwierige Aufgabe des kollektiven Erinnerns war auf der Leinwand in der Krypta der Marktkirche zu sehen.

Weitere Highlights aus der Reihe am Samstag, 25. November, sind OUTSIDER GIRLS von Alexandra Hyland, die vor Ort sein wird, zusammen mit den Produzenten Selva Gonzalez und Alberto Doveris. Wochen nach einer süßen Partynacht bemerkt Rafaela, dass sie schwanger ist. Da ein Kind gerade überhaupt nicht in ihr Leben passt und ein Schwangerschaftsabbruch in Chile in den meisten Fällen noch immer illegal ist, müssen sich Rafaela und ihre Freundin auf dem Schwarzmarkt nach Pillen umsehen. Damit sie sich diese überhaupt leisten können, nehmen sie unzählige Gelegenheitsjobs an; zudem wird ihre Freundschaft auf die Probe gestellt. Auch zum Vorfilm MANO SECA werden Filmgäste erwartet.

Ebenfalls am Samstag werden im Kurzfilmprogramm SHORTS FROM CHILE fünf herausfordernde Filme gezeigt, die unter die Haut gehen. In experimentierfreudigen Formsprachen widmen sie sich mit Lust an visueller Poesie und den ästhetischen Möglichkeiten verschiedener Materialien – etwa VHS, Super-8 und 16 mm – komplexen Themen wie Familienerinnerungen, Mutterschaft, Genderzuschreibungen, Gewalt und Tod. Das PANEL: CHILEAN CINEMA OF TODAY „Chile despertó! – Chile ist erwacht!“ wird der Fokus-Kurator Amos Borchert mit Gästen über aktuelle Themen und ästhetische Entscheidungen sprechen – ebenso wie über die Wechselwirkungen von Filmemachen und sozialen Veränderungen im Angesicht der gegenwärtigen Herausforderungen in der chilenischen Gesellschaft. Teilnehmen werden Roberto Doveris (Produzent und Filmemacher), Alexandra Hyland (Regisseurin OUTSIDER GIRLS), Felipe Huenchuñir (Regisseur THE FALLEN) und andere Gäste.

© exground filmfest 36
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Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb – Teil II, Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb mit Preisverleihung und Konzert
Außerdem werden zwei Kurzfilmreihen am Freitag, 24. November, und Sonntag, 26. November, zu sehen sein: Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb – Teil II und Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb.
Zum 22. Mal präsentiert exground filmfest den Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb, bei dem auch in diesem Jahr viele Gäste den Weg nach Wiesbaden gefunden haben. 16 Filme aus 16 Ländern treten gegeneinander um den Jurypreis an, der mit 2.000 EUR dotiert ist und vom exground-Freundeskreis gestiftet wird. Der zweite Teil wird am Freitagabend, 24. November, präsentiert.
Auch in diesem Jahr hat exground filmfest wieder zehn Filme für den Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb ausgewählt. Bunt gemischt werden Spiel-, Dokumentarfilme und Animationen zu sehen sein. Auch haben die meisten der Regisseurinnen und Regisseure ihr Kommen zugesagt, sodass das Publikum die Chance hat, die Filmschaffenden im Gespräch nach dem jeweiligen Film sowie nach der Preisverleihung bei einem Getränk kennenzulernen. Zum Ausklang des Festivals spielt die chilenische Band BADECIMA im Kinosaal.

© exground filmfest 36
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MADE IN GERMANY mit Langfilmdebüts
In der Reihe MADE IN GERMANY sind am Samstag, 25. November, die Regisseure Henning Beckhoff mit FOSSIL (2023) und Behrooz Karamizade mit LEERE NETZE (2023) in Wiesbaden zu Gast. Obwohl Debütfilme, haben sie bereits auf großen internationalen Festivals für Aufsehen gesorgt.

FOSSIL von Henning Beckhoff beschäftigt sich aktuellen Fragen rund um Klimawandel und Klimaaktivismus. Tagebauarbeiter Michael weigert sich beharrlich, den bevorstehenden Kohleausstieg zu akzeptieren. Er will keine Veränderung und keine blühenden Seenlandschaften. Die Arbeit im Tagebau ist für Michael mehr als nur ein Beruf, weshalb er versucht, seine Kolleginnen und Kollegen vom Protest gegen den schnellen Wandel zu überzeugen. Zunehmend gerät er in Isolation.
In eine Art Isolation gerät auch Amir, die Hauptfigur in Behrooz Karamizades erstem Langfilm LEERE NETZE. Amir liebt Narges, und Narges liebt Amir. Sie träumen davon, ein gemeinsames Leben aufzubauen; doch als er seinen Job verliert, rückt eine Heirat wegen des zu hohen Brautpreises in weite Ferne. In der Hoffnung, die Klassenunterschiede mit harter Arbeit überwinden zu können, heuert Amir bei einer Fischerei an der rauen Küste des Kaspischen Meeres an und verstrickt sich dort in kriminelle Machenschaften illegaler Kaviar-Wilderei. Zunehmend gerät Amir in einen gefährlichen Sog, der seine Träume zu verschlingen droht.

© exground filmfest 36
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Das vollständige Programm des Festivals ist unter www.exground.com zu finden.