Kategorie-Archiv: IHK Rheinhessen

Ausstellerrekord bei 13. BerufsInformationsMesse Rheinhessen mit mehr als 8000 Besuchern und 140 Ausstellern

Die 13. BerufsInformationsMesse BIM Rheinhessen hat gezeigt, wie stark Berufsorientierung gefragt ist © Foto Diether von Goddenthow
Die 13. BerufsInformationsMesse BIM Rheinhessen hat gezeigt, wie stark Berufsorientierung gefragt ist © Foto Diether von Goddenthow

Die 13. BIM Rheinhessen ging mit neuen Angeboten, frischem Design und einem Ausstellerrekord an den Start: Mehr als 140 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen präsentierten sich in diesem Jahr bei der größten Berufsinfo-und Studienmesse der Region. Unter der Überschrift „Entdecke deinen Traumberuf“ waren am 15. und 16. September in der Mainzer Rheingoldhalle mehr als 8.000 Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte anwesend. Sie hatten die Chance, Berufe und Unternehmen kennen zu lernen, Bewerbungsunterlagen prüfen zu lassen, sich im Schul- und Hochschulpark über Studiengänge und Weiterbildungen zu informieren und bei der Last-Minute-Lehrstellenbörse sogar noch kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu finden. Zu den Besonderheiten der BIM Rheinhessen gehören die vorgelagerten Webinare der BerufsInfoOnline. Hier konnten sich die Schülerinnen und Schüler, sowie auch Eltern über Berufe und Studium, sowie übergreifenden Themen informieren und somit auch den Besuch der BIM Rheinhessen gut vorbereiten.
Ein weiteres Highlight sind die neun verschiedenen Aktionsbereichen, die vertiefend Angebote zum Ausprobieren, Mitmachen und Kennenlernen in ihren Themenbereichen vorstellten. In der Technikmeile präsentierten die Azubis ihre selbstgebauten Exponate vor, was bei den Besuchern sehr gut ankam. Insbesondere die Apfelteilermaschine und die Wurfmaschine erfreuten sich großer Beliebtheit. In den Lebenden Werkstätten präsentierten die Handwerksbetriebe ihre interessanten Berufe und luden vielfach zum Mitmachen ein. Neu war in diesem Jahr die Logistik Arena am Rheinufer, wo beispielsweise ein Elektro-Gelenkbus, ein Feuerwehrauto oder ein Funkpeilwagen die Verbindung von Technik und Logistik anschaulich zeigte.
Die BIM Rheinhessen punktete bei den Besuchern mit dem einzigartigen Mix aus umfangreichen Informationen und interessanten Aktionsbereichen, sowie der direkten Kommunikation mit den Ausstellern aus ganz unterschiedlichen Branchen. Auch die Vielfalt der Austeller aus ganz unterschiedlichen Branchen, wie Dienstleistungen, Naturwissenschaften, Handel, Verkehr, Gesundheit, Soziales, Verwaltung, Medien, Gastro oder Hochschulen ließ kaum einen Berufs- oder Studienwunsch offen.
Veranstalter waren die IHK für Rheinhessen, die Handwerkskammer Rheinhessen und mainzplus CITYMARKETING. Die diesjährige BIM Rheinhessen wurde zudem von der Landeshauptstadt Mainz durch interkulturelle Angebote, wie Sprachmittler und Messeführungen in verschiedenen Sprachen unterstützt.

BerufsInfoMessen – Save the Date
BIM Ingelheim: 3. Februar 2024
BIM Worms: 3. und 4. Mai 2024
BIM Mainz: 13. und 14. September 2024

Alle Infos und weitere Bilder über BIM
IHK Rheinhessen

Ausstellerrekord bei größter Berufsinfo-Messe (BIM) der Region in der Rheingoldhalle Mainz am 15. u. 16. 09.2023

Impression von der Berufsinformationsmesse (BIM) auf dem Jockel-Fuchs-Platz vor der Rheingoldhalle, wo die Aktionsbereiche aufgebaut sind. © Foto Diether von Goddenthow
Impression von der Berufsinformationsmesse (BIM) auf dem Jockel-Fuchs-Platz vor der Rheingoldhalle, wo die Aktionsbereiche aufgebaut sind. © Foto Diether von Goddenthow

Die 13. BIM Rheinhessen geht mit neuen Angeboten, frischem Design und einem Ausstellerrekord an den Start: Mehr als 140 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen präsentieren sich in diesem Jahr bei der größten Berufsinfo-Messe der Region. Unter der Überschrift „Entdecke deinen Traumberuf“ werden am 15. und 16. September in der Mainzer Rheingoldhalle mehr als 8.000 Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte erwartet. Sie haben die Chance, Berufe und Unternehmen kennen zu lernen, Bewerbungsunterlagen prüfen zu lassen, sich im Schul- und Hochschulpark über Studiengänge und Weiterbildungen zu informieren und bei der Last-Minute-Lehrstellenbörse noch kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu finden. Veranstalter sind die IHK für Rheinhessen, die Handwerkskammer Rheinhessen und mainzplus CITYMARKETING. Die diesjährige BIM Rheinhessen wird zudem von der Landeshauptstadt Mainz unterstützt. Der Messe-Einlass ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen finden sich unter
www.bim-rheinhessen.de

Wer Lust hatte, konnte sich als "Steinmetz" erproben. © Foto Diether von Goddenthow
Wer Lust hatte, konnte sich als „Steinmetz“ erproben. © Foto Diether von Goddenthow

„Die BIM ist die Top-Adresse für die Studien- und Berufswahl in unserer Region“, stellt IHK-Präsident Peter Hähner fest. „Das zeigt auch der Ausstellerrekord in diesem Jahr. Gleichzeitig wird damit deutlich, dass immer mehr Unternehmen viel Zeit und Geld investieren, um Jugendliche bei der Berufswahl zu unterstützen und Fachkräfte für sich zu gewinnen.“ Dass der Fachkräftemangel nur gemeinsam gelöst werden kann, spiegele sich auch im neuen Messeauftritt der BIM wider: Dabei treffen unterschiedliche Sprechblasen in der Mitte zusammen – auch ein

Zeichen, welche Rolle Kommunikation und direkter Austausch bei der Berufswahl und der Suche nach Fachkräften spielen. Zusätzlich hat die BIM einen neuen Anstrich erhalten: Magenta, Lila und ein klares Blau lösen das bisherige Orange als Erkennungsfarben der Messe ab.

„Die BIM Rheinhessen bietet den Jugendlichen und Eltern neue Ideen und vielfältige Impulse“, bekräftigt Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen. „Viele unserer rheinhessischen Handwerksbetriebe präsentieren sich daher gemeinsam mit Handwerkskollegen direkt vor Ort bei den lebenden Werkstätten. Alle Besucherinnen und Besucher können sich über Chancen und Möglichkeiten für den eigenen Berufsweg informieren und auch gerne direkt ein Praktikum vereinbaren.“

Am Stand der Dachdeckerinnung zeigten vor allem Mädchen großes Interesse.  Hier bringen zwei Interessentinnen Naturschiefer auf Maß.© Foto Diether von Goddenthow
Am Stand der Dachdeckerinnung zeigten vor allem Mädchen großes Interesse. Hier bringen zwei Interessentinnen Naturschiefer auf Maß.© Foto Diether von Goddenthow

„Wir freuen uns sehr, dass sich die BIM Rheinhessen bei Unternehmen und Hochschulen so großer Beliebtheit erfreut und wir dadurch eine größere Messefläche sowie mehr Aussteller in und um die Rheingoldhalle haben“, sagen Katja Mailahn und Marc André Glöckner, Geschäftsführer der mainzplus CITYMARKETING GmbH. „Der persönliche Kontakt und die Beratung, in Kombination mit dem Angebot an unterschiedlichen Berufen, Studiengängen und Weiterbildungsformaten, ist einzigartig in der Region. Daher sind wir als mainzplus ebenfalls vor Ort mit einem eigenen Stand vertreten. Wir bieten motivierten Auszubildenden die Chance, in eine spannende Berufswelt einzusteigen. Unser Ziel ist es, für die Veranstaltungswirtschaft und den Tourismus Nachwuchstalente zu fördern.“

Oberbürgermeister Nino Haase macht deutlich: „Für Mainz ist es ein großes Glück, dass die Berufsinformationsmesse Rheinhessen zum 13. Mal hier stattfindet. Sie ist ein wichtiger Baustein in der Berufsorientierung unserer jungen Mainzerinnen und Mainzer und bietet auch unseren Betrieben und Unternehmen eine wichtige Plattform zur Sicherung der notwendigen Fachkräfte. Auch wir als Stadtverwaltung nutzen die BIM seit Jahren, um junge Menschen für unsere vielfältigen Berufsfelder und Ausbildungsberufe zu gewinnen. Fachkräftegewinnung wird für uns alle in den kommenden Jahren eines der Schwerpunktthemen sein.“

Auch das ZDF informierte auf der Berufsinformationsmesse über die zahlreichen Ausbildungsberufe bis hin zum Kameramann. Hier konnten Interessenten mal einen Blick durch eine Studio-Kamera werfen. © Foto Diether von Goddenthow
Auch das ZDF informierte auf der Berufsinformationsmesse über die zahlreichen Ausbildungsberufe bis hin zum Kameramann. Hier konnten Interessenten mal einen Blick durch eine Studio-Kamera werfen. © Foto Diether von Goddenthow

Eine Besonderheit der BIM Rheinhessen sind die neun unterschiedlichen Aktionsbereiche. Hier können die Besucher anschauen, mitmachen und ausprobieren, beispielsweise in der Technik-Meile, dem Gastro-Basar oder bei der Initiative „Inklusion gelingt“. Neu ist der Aktionsbereich „Logistik Arena“ – damit erweitert sich die Messefläche auf das Rheinufer. Hier präsentieren erstmals Ausbildungsbetriebe der Logistik gebündelt ihre Anschauungs- und Mitmachangebote und zeigen damit, dass Logistik mehr ist als Transport, Lagerung und Umschlag.

Im neuen Schul- und Hochschulpark konnte man sich über weitere Berufsausbildungssteine, etwa über Studienmöglichkeiten nach der Lehre, über Fachschulberufe und über Möglichkeiten des Dualen Studiums informieren. © Foto Diether von Goddenthow
Im neuen Schul- und Hochschulpark konnte man sich über weitere Berufsausbildungssteine, etwa über Studienmöglichkeiten nach der Lehre, über Fachschulberufe und über Möglichkeiten des Dualen Studiums informieren. © Foto Diether von Goddenthow

Mit einem eigenen Ausstellungsbereich, dem Schul- und Hochschulpark, sind Schulen, Hochschulen sowie Anbieter mit Weiterbildungsprogrammen vertreten. Informations- und Beratungsangebote für Lehrkräfte werden am Messefreitag an einem eigenen Stand präsentiert. Für Eltern als eine der wichtigsten Berater ihres Nachwuchses bieten die Veranstalter am Samstag ein umfangreiches Auskunfts- und Unterstützungsangebot. Dazu gehören auch Beratungen in unterschiedlichen Sprachen, von Arabisch und Englisch bis zu Ukrainisch, Farsi und Russisch.

Zudem werden für Eltern drei Messerundgänge in arabischer, englischer und ukrainischer Sprache angeboten. Unterstützt werden die interkulturellen Aktivitäten von der Landeshauptstadt Mainz.

Größte Berufsinfo-Messe der Region startet mit Vorbereitungs-Webinaren – am 15. und 16.September werden 8000 Besucher in der Rheingoldhalle erwartet

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Die 13. BIM Rheinhessen steht in den Startlöchern – die größte Berufsinfomesse der Region lädt für 15. und 16. September mit neuen Angeboten und einem frischen Design in die Mainzer Rheingoldhalle ein. Unter der Überschrift „Entdecke deinen Traumberuf“ werden mehr als 8.000 Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte erwartet. Sie können ohne Anmeldung in der Rheingoldhalle vorbeikommen, der Eintritt ist kostenfrei. Veranstalter sind die IHK für Rheinhessen, die Handwerkskammer Rheinhessen und mainzplus CITYMARKETING. Die diesjährige BIM Rheinhessen wird zudem von der Landeshauptstadt Mainz unterstützt.

Zur Vorbereitung startet bereits am 7. September die Webinarreihe „BerufsInfoOnline“: Ob es um Berufe, Weiterbildungsmöglichkeiten oder Studiengänge geht – hier können Jugendliche bereits vor dem Messebesuch in 30-minütigen Webinaren erste Informationen sammeln und Fragen stellen, am 7. und 8. sowie am 11. und 12. September, jeweils um 16:30 Uhr und um 18 Uhr. Das Angebot richtet sich ebenso an Eltern. Zur Auswahl stehen mehr als 30 unterschiedliche Themen, darunter auch Tipps für Bewerbung und Vorstellungsgespräch. Die Buchung ist kostenfrei möglich unter www.bim-rheinhessen.de.

„Es ist entscheidend, dass wir dem Fachkräftemangel in unserer Region auf vielen Ebenen etwas entgegensetzen. Derzeit ist die Orientierungslosigkeit nach der Schule groß – mit der Kombination aus Webinaren und dem Messebesuch bieten wir gezielt die Möglichkeit, die eigenen Talente zu entdecken und den passenden Beruf zu finden“, sagt IHK-Präsident Peter Hähner. Bei der

Berufsinfomesse in der Rheingoldhalle haben die Jugendlichen die Chance, mit mehr als 140 ausstellenden Unternehmen, Institutionen und Hochschulen in Kontakt zu kommen.

Sie finden an einem Messeplatz alle Infos zu Berufen im Dienstleistungs- und im sozialen Bereich, in Gesundheit, Handel, Handwerk, Industrie, Informatik, Medien, Naturwissenschaften, Technik, Verwaltung sowie zu Studiengängen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Eine eigene Last-Minute-Lehrstellenbörse zeigt die noch offenen Ausbildungsplätze der Aussteller. So können Jugendliche direkt auf der Messe das erste Gespräch führen und sogar kurzfristig noch ein Praktikum oder eine Lehrstelle finden – oder sich schon für 2024 umschauen. In der Durchstarter-Lounge können Bewerbungsunterlagen geprüft werden und bei den lebenden Werkstätten präsentieren Unternehmen und Auszubildende des Handwerks ihre Branchen und Berufszweige.

Eine Besonderheit der BIM Rheinhessen sind die neun unterschiedlichen Aktionsbereiche. Hier können die Besucher anschauen, mitmachen und ausprobieren, beispielsweise in der Technik-Meile, dem Gastro-Basar oder bei der Initiative „Inklusion gelingt“. Neu ist der Aktionsbereich „Logistik Arena“ – damit erweitert sich die Messefläche auf das Rheinufer. Hier präsentieren erstmals Ausbildungsbetriebe der Logistik gebündelt ihre Anschauungs- und Mitmachangebote und zeigen damit, dass Logistik mehr ist als Transport, Lagerung und Umschlag.

Mit einem eigenen Ausstellungsbereich, dem Schul- und Hochschulpark, sind Schulen und Anbieter mit Weiterbildungsprogrammen sowie die Hochschulen vertreten. Die Informations- und Beratungsangebote für Lehrkräfte werden am Messefreitag an einem eigenen Stand präsentiert. Für Eltern als eine der wichtigsten Berater ihres Nachwuchses bieten die Veranstalter am Samstag ein umfangreiches Auskunfts- und Unterstützungsangebot. Dazu gehören auch Beratungen in elf unterschiedlichen Sprachen, von Arabisch und Englisch bis zu Ukrainisch, Farsi und Russisch. Zudem werden für Eltern drei Messerundgänge in arabischer, englischer und ukrainischer Sprache angeboten. Unterstützt werden die interkulturellen Aktivitäten von der Landeshauptstadt Mainz.

Die Berufsbildungsmesse in der Rheingoldhalle

Freitag, 15. September, 8 bis 16 Uhr
Samstag, 16. September, 9 bis 14 Uhr
Rheingoldhalle Mainz, Rheinstraße 66, 55116 Mainz
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

BerufsInfoOnline
7. + 8. und 11. + 12. September
Anmeldung zu den Webinaren unter
www.bim-rheinhessen.de

Veranstalter: Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen (IHK), Handwerkskammer Rheinhessen (HWK) und mainzplus CITYMARKTING GmbH, unterstützt von der Landeshauptstadt Mainz
Alle Angebote sind kostenfrei.
www.bim-rheinhessen.de

225 Jahre IHK für Rheinhessen – Zweitälteste IHK in Deutschland lädt unter dem Motto „Zukunft braucht Geschichte“ ein zur digitalen Zeitreise

Zukunft braucht Geschichte – unter dieser Überschrift feiert die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen in diesem Jahr ihr 225-jähriges Bestehen. „Unternehmerisches Engagement hat in Rheinhessen eine lange Tradition“, sagt IHK-Präsident Peter Hähner. „Dafür möchte ich den Unternehmerinnen und Unternehmern in unserer Region meinen herzlichen Dank aussprechen.“ So ist die IHK für Rheinhessen die zweitälteste Industrie- und Handelskammer in ganz Deutschland. Gegründet wurde sie am 28. Januar 1798 von der französischen Stadtbehörde in Mainz, um die Wirtschaft in einer schweren Krise zu stärken. In ihrem Jubiläumsjahr lädt die IHK ein zur digitalen Zeitreise unter www.ihk.de/rheinhessen/ihk225 und zeigt in einem eigenen Jubiläumsfilm Menschen mit einer besonderen Verbindung zur IHK – von der Auszubildenden bis zur Ministerpräsidentin. Ebenso macht die IHK das Jubiläum zum Teil ihrer unterschiedlichen Veranstaltungen, bis hin zur konstituierenden Sitzung ihres neu gewählten Ehrenamts, der IHK-Vollversammlung, im Dezember.

„Unsere Wirtschaftsregion und die IHK haben sich in den vergangenen zwei Jahrhunderten enorm gewandelt“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz. „Unser Kern ist geblieben: die Selbstverwaltung der Wirtschaft, die getragen wird vom starken Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmer in unserer Region.“ Derzeit sind gut 2.000 Menschen ehrenamtlich bei der IHK für Rheinhessen im Einsatz, davon allein fast 1.300 als Prüferinnen und Prüfer in der Aus- und Weiterbildung. Dazu gehören auch die Unternehmerinnen und Unternehmer der IHK-Vollversammlung, die in diesem Jahr neu gewählt wird. Seit Gründung der IHK standen 25 Unternehmerpersönlichkeiten aus Rheinhessen als Präsident an ihrer Spitze, der erste war Heinrich von Mappes, Inhaber der Mainzer Weinhandelsfirma „Gebr. Heinrich und Konrad Mappes“. Der derzeitige Präsident Peter Hähner ist Regionalvorstand der Landesbank Baden-Württemberg LBBW und wurde 2021 gewählt.

Über 225 Jahre hinweg haben die Unternehmen in Rheinhessen immer wieder neue Akzente für die IHK-Arbeit gesetzt. „In den Anfangsjahren standen das Ankurbeln des Handels im Vordergrund – und die Verantwortung, der Regierung die Ansichten der Wirtschaft zum Ausbau des Handels mitzuteilen“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz. „Inzwischen bieten wir vielfältige Dienstleistungen und Programme an, etwa um Fachkräfte aus- und weiterzubilden, Gründerinnen und Gründer zu unterstützen, die Digitalisierung voranzutreiben und die Nachhaltigkeit in der Wirtschaft zu fördern.“

Geblieben sind Schwerpunkte wie die Förderung der Wirtschaft insgesamt, der Einsatz für die Infrastruktur am Standort sowie für die Ehrbaren Kaufleute, die Verantwortung für das eigene Unternehmen, Gesellschaft und Umwelt übernehmen. Für die Zukunft stehen das Sichern von Fachkräften, die Digitalisierung, Energiewende und Klimaschutz auf der Agenda. „Wir sehen, dass eine starke Interessenvertretung, eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Institutionen sowie eine konsequente Förderung von Innovation und Nachhaltigkeit essenziell sind, um die Wirtschaft in Rheinhessen voranzubringen“, stellt IHK-Präsident Peter Hähner fest. „Wir sollten auch weiter den Mut haben, neue Wege zu gehen und Veränderungen aktiv anzugehen.“

Plädoyer für rascheren Bürokratieabbau – „Jahresempfang der Wirtschaft“ feiert Comeback in der Mainzer Rheingoldhalle

Bis auf den letzten Platz besetzt war der große Kongressaal der  frisch sanierten Mainzer Rheingold-Halle beim 22. Empfang der Wirtschaft am 2. Februar  2023. 15 Kammern und Institutionen des Mittelstands, des Handwerks, der freien Berufe und der Landwirtschaft aus Rheinland-Pfalz hatten nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause zum Mainzer Großereignis eingeladen, das als größter Jahresempfang der regionalen Wirtschaft in Deutschland gilt. Keynote-Speaker und Ehrengast war Dr. Peter Frey, der als einer der bekanntesten TV-Journalisten Deutschlands gilt – mit einer klaren und unabhängigen Perspektive angesichts der aktuellen Krisen und der politischen Gemengelage. © Foto Diether von Goddenthow
Bis auf den letzten Platz besetzt war der große Kongressaal der frisch sanierten Mainzer Rheingold-Halle beim 22. Empfang der Wirtschaft am 2. Februar 2023. 15 Kammern und Institutionen des Mittelstands, des Handwerks, der freien Berufe und der Landwirtschaft aus Rheinland-Pfalz hatten nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause zum Mainzer Großereignis eingeladen, das als größter Jahresempfang der regionalen Wirtschaft in Deutschland gilt. Keynote-Speaker und Ehrengast war Dr. Peter Frey, der als einer der bekanntesten TV-Journalisten Deutschlands gilt – mit einer klaren und unabhängigen Perspektive angesichts der aktuellen Krisen und der politischen Gemengelage. © Foto Diether von Goddenthow

Rezession, Inflation und Krieg in Europa, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und Fragen, was gegen all diese Krisen helfen könne, waren die Stichworte, mit denen  der bekannte TV-Moderator Markus Appelmann die rund 3000 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur zum 22. „Jahresempfang der Wirtschaft“ am 2. Februar 2023 in der frisch renovierten Mainzer Rheingoldhalle begrüßte.  Sie repräsentierten  rund 100 000 Betriebe mit über 400 000 Beschäftigten aus 15 Kammern und Institutionen des Mittelstands, des Handwerks, der freien Berufe und der Landwirtschaft aus Rheinland-Pfalz. 

Als Keynote-Speaker konnte der renommierte, international erfahrene Journalist und Fernsehmoderator Dr. Peter Frey, ZDF-Chefredakteur i.R., gewonnen werden. Er sprach zu   „Zeitenwende und deutsche Lebenslügen“, wobei Frey mit Blick auf  den Umgang mit der Pandemie,  mit dem Energie-Engpass und dem Mut zur unfreiwilligen militärischen „Zeitenwende“ unserem Land eine positive Bilanz 2022 bescheinigte:  „Wir haben die Kraft, Krisen zu bewältigen. Dieses Land ist zu Innovation und Solidarität fähig!“.
Aber wie lange noch, fragten viele Mittelständler und Wirtschaftsvertreter: Denn nicht die Krisen allein seien ihr  größtes Problem. Vielmehr lähme sie und unser Land eine wachsende überbordende Bürokratie, eine zu beobachtende Erschöpfung von Mitarbeitern und Unternehmern sowie zusehends die Angst etlicher  junger Menschen, sich Führungspositionen zuzutrauen.

Handwerkspräsident Jörg Friese hofft auf einen neuen Ruck durch unsere Gesellschaft 

Im Namen aller 15 gastgebenden Kammern begrüßte in diesem Jahr der Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen die Gäste. © Foto Diether von Goddenthow
Im Namen aller 15 gastgebenden Kammern begrüßte in diesem Jahr der Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen die Gäste. © Foto Diether von Goddenthow

Diese vielerorts anzutreffende postpandemische und von den Auswirkungen der Energiekrise gezeichnete Gemengelage der Unternehmen und Arbeitnehmer im Mittelstand  brachte Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen, in seinem bisweilen recht emotionalen Grußwort  auf den Punkt: Die multiplen Krisen wirkten auf ihn wie ein Brennglas, sie zeigten „was wir in den letzten Jahren vernachlässigt und immer wieder vor uns hergeschoben haben“. Die Digitalisierung sei immer noch nicht so weit, „dass sie schon derartige Effizienzgewinne bringen könnte, um natürlich auch die Folgen des demographischen Wandels abzufangen“, so Friese. „Plötzlich erkennen wir in fast allen Bereichen der Infrastruktur erheblichen Investitionsstau, egal, ob bei der Bahn, den Autobahnbrücken, dem Öffentlichen Gesundheitswesen oder gerade im Bereich der Bildung.“ Fehlende Arbeitskräfte würden zur Herausforderung, und er, der Handwerkspräsident, kenne „keine Branche, keinen Betrieb und keine Organisation, die nicht über die Schwierigkeiten bei der Besetzung vakanter Arbeitsstellen“ klage. Zudem gingen immer mehr traditionelle Strukturen im sozialen Miteinander verloren, ob z. B. in Vereinen oder anderen ehrenamtlichen Organisationen, so Friese. „Was mich besorgt“ so Friese, „ sind weniger die zahlreichen Herausforderungen. Auch unsere Eltern, unsere Großeltern hatten mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Was mich besorgt, ist die riesige Verunsicherung, und die Erschöpfung, die ich wahrnehme! Vielleicht an der einen oder anderen Stelle ist es auch Bequemlichkeit und Egoismus.“

Vor allem sorge ihn auch, dass immer mehr junge Menschen „keine Führungsposition mehr übernehmen“ wollten. „Und allen Aufrufen zur Notwendigkeit des lebenslangen Lernens zum Trotz, gibt es eine immer geringere werdende innere Bereitschaft, auch an Weiterbildungen teilzunehmen“, so der Handwerkspräsident. Er höre immer wieder so Aussagen wie: „Ich habe keine Zeit! Ich habe keine Lust zur Weiterbildung!“ Und das höre er nicht nur von Beschäftigten, sondern auch „von Betriebsinhabern“. Er könne allmählich die Entschuldigungen nicht mehr hören.
„Wie schaffen wir es, dass wieder ein Ruck durch unsere Gesellschaft geht. Wie schaffen wir wieder Mut und Zuversicht zu schaffen, und diesen auch an unsere Mitarbeiter und an unsere Mitmenschen weiterzugeben?“, fragte er ins Plenum und ermahnte sich und seine Kolleginnen und Kollegen: „Sie alle, die Sie hier sitzen! Sie, die Sie Verantwortung tragen in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen! Sie sind diejenigen, die andere mitnehmen, andere anstecken und inspirieren müssen, mit Zuversicht und Mut nach vorne zu blicken!“

Gerade die Zeit der multiplen Krisen sollten genutzt werden, Neuanfänge zu wagen: „Gehen Sie neue Wege! Trauen Sie sich! Schneiden Sie alte Zöpfe ab und probieren Sie neue Dinge aus! Und was genauso wichtig ist: Ermutigen Sie auch andere, dies zu tun. Seien Sie bereit, auch Fehler zu machen und Dinge auszuprobieren und gestehen Sie dies auch anderen zu! Wir brauchen mehr Zuversicht, mehr Mut in der Politik, in der Gesellschaft in den Betrieben. Sie alle, auch ich, sind gefordert, dies umzusetzen“, so Friese abschließend in seinem leidenschaftlichen Appell.

IHK-Präsident Peter Hähner: „Wir dürfen uns nicht länger bremsen lassen“

Die Talkrunde war einer der  Höhepunkte des 22. Empfangs der Wirtschaft- (v.li.n.r.:) TV-Moderator Thomas Appelmann, Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Peter Hähner, Präsidenten der IHK für Rheinhessen,  Günther Matheis, Präsident der Landesärztekammer. © Foto Diether von Goddenthow
Die Talkrunde war einer der Höhepunkte des 22. Empfangs der Wirtschaft- (v.li.n.r.:) TV-Moderator Thomas Appelmann, Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer,
Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Peter Hähner, Präsidenten der IHK für Rheinhessen, Günther Matheis, Präsident der Landesärztekammer. © Foto Diether von Goddenthow

Im Mittelpunkt der anschließenden Talkrunde mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dem Präsidenten der IHK für Rheinhessen, Peter Hähner, dem Präsidenten der Landesärztekammer, Dr. Günther Matheis, sowie Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer, standen Energie- und Klimakrise und die Frage, wie Wirtschaft und Politik damit umgehen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto Diether von Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto Diether von Goddenthow

Ministerpräsidentin Malu Dreyer sieht aber  auch Grund für Optimismus, so spüre man nach  den vielen Krisen der vergangenen Jahre den „starken Willen in der Bevölkerung und in der Wirtschaft, nach vorne zu schauen, zu gestalten und aus den Herausforderungen Chancen zu machen“. „Wirtschaft und Industrie, Staat und Gesellschaft haben bewiesen, wie gut sie Kräfte bündeln und Modernisierung vorantreiben können“, so die Ministerpräsidentin. Der Weg in die Zukunft sei klar gezeichnet: „Die Transformation von Wirtschafts- und Arbeitswelt und die Umstellung auf erneuerbare Energien müssen mit hohem Tempo vorangetrieben werden. Wir müssen Innovationen fördern, die Infrastruktur nachhaltig ausbauen und bürokratische Hürden senken, so dass qualifizierte Fachkräfte nach Deutschland kommen, zukunftsweisende Ideen gefördert werden und Unternehmen bereit sind, in Deutschland zu investieren“, sagte die Ministerpräsidentin.

Peter Hähner, Präsident der IHK für Rheinhessen © Foto Diether von Goddenthow
Peter Hähner, Präsident der IHK für Rheinhessen © Foto Diether von Goddenthow

Der IHK-Präsident Peter Hähner machte deutlich, dass sich die Wirtschaft in Rheinhessen und in Rheinland-Pfalz insgesamt als krisenresistent gezeigt habe – allerdings unter anderem auf Kosten von Investitionen, die zurückgestellt werden mussten. Dabei seien diese gerade jetzt entscheidend, auch mit Blick auf das Ziel des Landes Rheinland-Pfalz, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein. „Hier geht es um Neubau, Erweiterung sowie Modernisierung großer Teile der Infrastruktur, der Gebäude oder der Industrieanlagen. Dabei dürfen wir uns nicht länger durch langwierige Genehmigungsprozesse bremsen lassen. Wir brauchen dringend eine höhere Ausbaugeschwindigkeit und -dynamik bei der Energieversorgung.“ Der IHK-Präsident forderte „Bürokratiearme, schnellere und digitalisierte Förderprozesse und eine höhere Ausbaugeschwindigkeit und -dynamik der Energie-Infrastruktur. „Wir dürfen uns nicht länger bremsen lassen“

Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer. © Foto Diether von Goddenthow
Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer. © Foto Diether von Goddenthow

Diese Forderung unterstrich auch Joachim Rind,  Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz: „Ich wünsche mir bei dem Bürokratieabbau deutlich mehr Geschwindigkeit. Ich glaube, dann kriegen wir von ganz alleine eine Fahrt rein, die man aufnehmen kann.“ Im Bausektor läge seiner Einschätzung nach die Zukunft vor allem im Gebäudebestand: „Wenn wir die Klimaziele zwischen 2035 und 2040 erreichen wollen, brauchen wir ein wirkliches Umsteuern bei allen am Bau Beteiligten. Der Fokus muss weg vom Neubau mit seinem großen CO2-Fußabdruck hin zur Entwicklung und Pflege des Gebäudebestands und seiner Potenziale.“ Deshalb ist für den Gebäudebestand nach Auffassung von Rind die konsequente Lebenszyklusanalyse nötig. So können die beim Bau ehemals aufgewendete und darin gebundene Energie, die verwendeten endlichen Materialressourcen und nicht zuletzt die ihnen zugewachsene Kultur- und Alltagsgeschichte in die Abwägung ‚Sanierung oder Neubau‘ einbezogen werden. Auch bei der Frage nach Schaffung von dringend benötigtem Wohnungen müsse geprüft werden, ob nicht auch leerstehende Bürogebäude in guten Zentrumslagen entsprechend umgebaut werden könnten. „Zero Waste“ wäre keine Utopie. Lösungen für dieses neue Bauen sind an den Hochschulen und in vielen ambitionierten Architekturbüros bereits entwickelt. Präsident Rind fordert daher „Was uns noch hindert, sind alte Normen und Regelwerke und natürlich Haftungsfragen.“ Deshalb: „Nachdenken und Mut haben, sich auch von gewohnten Dingen mal zu lösen!“

Peter Frey  „Zeitenwende und deutsche Lebenslügen“  

Keynote-Speaker und Ehrengast war Dr. Peter Frey, der als einer der bekanntesten TV-Journalisten Deutschlands gilt – mit einer klaren und unabhängigen Perspektive angesichts der aktuellen Krisen und der politischen Gemengelage. Unter dem Titel „Zeitenwende und deutsche Lebenslügen“ hielt er ein starkes Plädoyer für Demokratie und Zusammenhalt. Seine Jahresbilanz 2022: „Wir haben die Kraft, Krisen zu bewältigen. Dieses Land ist zu Innovation und Solidarität fähig.“ © Foto Diether von Goddenthow
Keynote-Speaker und Ehrengast war Dr. Peter Frey, der als einer der bekanntesten TV-Journalisten Deutschlands gilt – mit einer klaren und unabhängigen Perspektive angesichts der aktuellen Krisen und der politischen Gemengelage. Unter dem Titel „Zeitenwende und deutsche Lebenslügen“ hielt er ein starkes Plädoyer für Demokratie und Zusammenhalt. Seine Jahresbilanz 2022: „Wir haben die Kraft, Krisen zu bewältigen. Dieses Land ist zu Innovation und Solidarität fähig.“ © Foto Diether von Goddenthow

„Wir stecken in sich überlagernden Krisen, und jede einzelne ist  schwergewichtig und kurzfristig kaum lösbar“,  fasste Peter Frey gleich zu Beginn seines Beitrags „Zeitenwende und deutsche Lebenslügen“ die gegenwärtige Situation   zusammen. Umso mehr gelte es, gemeinsam eine Zeitenwende zu wagen, um die Herausforderungen zu meistern. Dazu müsse sich unsere Gesellschaft endgültig aus drei zentralen Lebenslügen befreien, nämlich erstens, „der billigen Energie aus Russland“, zweitens, „einer kaum zu verantwortenden und zu Abhängigkeiten führenden wirtschaftlichen Verschränkung mit China“ und drittens „der Übereignung der eigenen Sicherheit an die USA.“  „Diese drei, in Politik, Medien und Gesellschaft kaum kontrovers diskutierten Grundbedingungen, waren die Grundlage für das neue deutsche Wirtschaftswunder zum Beginn des 21. Jahrhunderts“, so Frey.

Aufwertung der Verteidigung
Obgleich er als ehemaliger Kriegsdienstverweigerer zu einer Generation gehöre, „die angesichts des Nato-Doppelbeschlusses in den 1980er Jahren von „Frieden schaffen ohne Waffen“ geträumt hatte, müsse er heute feststellen, dass „dieser Satz seine Schwächen hat, wenn wir es mit einem Angreifer zu tun haben, der entschlossen ist, seine Interessen mit militärischer Gewalt, auch mit Gewalt gegen die eigene Bevölkerung, durchzusetzen“, so Frey. In dieser Lage sei „der effektivste Weg, die Ukraine zu unterstützen durch die Lieferung von Waffen“, was für Christen und Pazifisten natürlich eine Zumutung sei. „Unter dem Druck des Aufstiegs der neuen Autokratien wird sich ein größer gewordenes Europa, einschließlich der Ukraine, stärker mit den USA verbünden und sich dabei gleichzeitig für den Fall wappnen müssen, dass diese USA noch einmal in die Hände neonationalistischer, an Westeuropa wenig interessierter Kräfte fallen.

Generell müsse Deutschland „der militärischen Dimension als staatlicher Aufgabe einen viel höheren Stellenwert einräumen“, so Frey. Die »Zeitenwende« sei „nicht nur ein politischer, vor allem sicherheits- und außenpolitischer Paradigmenwechsel, sondern eine Entscheidung mit weitreichenden finanziellen und deshalb gesellschaftlichen Folgen.“

Re-Globalisierung statt Entkopplung von China
Deutschland brauche sich auch nicht kleiner machen als es sei, immerhin kam die Erfindung des entscheidenden Impfstoffes zur Corona-Bekämpfung aus Mainz, überspitzt gesagt, wurde aus Deutschland heraus die „Welt vor Corona“ gerettet, und nicht aus China. In China sei die Pandemie benutzt worden, „um die Mobilität einzuschränken und einen digitalen Überwachsungsstaat einzuführen, wie ihn die Welt bisher nicht kannte“, so Frey. Die wirtschaftlichen Folgen der verfehlten Corona-Politik in China seien immens. „Es ist Zeit, China mit mehr Selbstbewusstsein entgegenzutreten“. Der  Westen habe in der Krise gezeigt, „was er besser kann“, so Frey, der sich jedoch ausdrücklich gegen eine wirtschaftliche Entkopplung von China und gegen eine De-Globalisierung aussprach. Der wirtschaftliche Preis und die destabilisierenden Folgen in unserer Gesellschaft wären viel zu hoch. Aber wir müssten Konsequenzen ziehen. „die Abhängigkeiten genau kalkulieren, und unsere Kunden und Auftraggeber diversifizieren. Wir müssen am Ende Globalisierung neu denken, nicht nur ökonomisch, auch strategisch, politisch, ökologisch und sozial“, sagte Frey. Ein neues Globalisierungs-Konzept bedeutete nicht, „wie bisher einfach die günstigsten Produktionsstandorte durch Handel, durch Kommunikation, Investitionen, Technologietransfer, durch eine freizügige Wirtschaftsordnung miteinander zu verknüpfen“.

„Wir brauchen eine Re-Globalisierung, wie das Claus Hulverscheidt in der Süddeutschen Zeitung genannt hat“, so Frey. Re-Globalisierung hieße, „sich breit aufzustellen, Rohstoff und Produktion zu Exportmärken zu diversifizieren, die Arbeitsteilung mit ähnlich gestrickten Staaten zu forcieren, und zugleich gegenüber Autokraten und Diktatoren mehr Vorsicht walten zu lassen, insbesondere bei kritischen Gütern“, allein, wenn wir an Arzneimittel, Batterien oder Chips dächten.

(Dokumentation: Diether von Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Über den Jahresempfang der Wirtschaft 

Impression vom 22. Empfang der Wirtschaft in der Rheingold-Halle Mainz. © Foto Diether von Goddenthow
Impression vom 22. Empfang der Wirtschaft in der Rheingold-Halle Mainz. © Foto Diether von Goddenthow

Auch beim  22. Jahresempfang der Wirtschaft kamen in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt wieder Unternehmerinnen und Unternehmer aus Betrieben und Berufen aller Branchen und Größen zusammen – mit der Möglichkeit zu einem unmittelbaren Dialog mit Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitikern aus Bund und Land sowie Repräsentanten der Region. Die Kooperation begann im Jahr 2000 mit sechs beteiligten Kammern und dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck als Gastredner. Seither waren Bundeskanzler Gerhard Schröder und – dreimal – Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Gast, Bundeskanzler Olaf Scholz stand 2019 als Finanzminister am Rednerpult. Dialogpartner waren ebenso die Bundeswirtschaftsminister Clement, Glos und Brüderle, die Parteivorsitzenden Westerwelle, Beck, Gabriel und Lindner sowie Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Bundesbankpräsident Dr. Jens Weidmann sowie EU-Kommissar Günther Oettinger.

Dahinter stehen folgende 15 Kammern und Institutionen der Wirtschaft, des Handwerks, der freien Berufe und der Landwirtschaft:

Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Handwerkskammer Rheinhessen
Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen
Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz
Landesärztekammer Rheinland-Pfalz
Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz
Landespflegekammer Rheinland-Pfalz
Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz
Landestierärztekammer Rheinland-Pfalz
Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
Pfälzische Rechtsanwaltskammer Zweibrücken
Rechtsanwaltskammer Koblenz
Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz
Wirtschaftsprüferkammer in Rheinland-Pfalz

Weitere Eindrücke vom Jahresempfang der Wirtschaft

Austausch und Netzwerken beim Jahresempfang der Wirtschaft im oberen Foyer der Mainzer Rheingold-Halle. © Foto Diether von Goddenthow
Austausch und Netzwerken beim Jahresempfang der Wirtschaft im oberen Foyer der Mainzer Rheingold-Halle. © Foto Diether von Goddenthow

Mit gegenseitiger Wertschätzung gemeinsam die Zukunft schaffen – Sommerabend der Wirtschaft 2022 im VRM-Garten

Mainzer Sommerabend der Wirtschaft im VRM-Garten nach zwei Jahren Coronapause. Treffen von  Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. © Foto Diether von Goddenthow
Mainzer Sommerabend der Wirtschaft im VRM-Garten nach zwei Jahren Coronapause. Treffen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. © Foto Diether von Goddenthow

Nach coronabedingter zweijähriger Pause hatten Industrie-und Handelskammer und Handwerkskammer Rheinhessen ihr traditionell großes Netzwerk-Event „Sommerabend der Wirtschaft“ im Garten der VRM in Mainz-Marienborn wieder aufleben lassen.

Der Chefredakteuer der Verlagsgruppe Rhein-Main, Friedrich Roeinght, begrüßte über 500 Gäste aus Wirtschaft, Politik,  Kultur und Gesellschaft.  Beim anschließenden Talk mit den Präsidenten der Kammern, Hans-Jörg Friese von der Handwerkskammer Rheinhessen, Peter Hähner von der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, sowie dem Geschäftsführer der VRM, Joachim Liebler. ging es um brennende Fragen der Zeit und was sie für die Region Rheinhessen und Rheinland-Pfalz bedeuten. Tenor des Abends: Trotz aller Krisen sehen die Wirtschaftsführer doch eher optimistisch in die Zukunft.

Hans-Jörg Friese, HWK-Präsident Rheinhessen. © Foto Diether von Goddenthow
Hans-Jörg Friese, HWK-Präsident Rheinhessen. © Foto Diether von Goddenthow

Handwerkskammerpräsident Hans-Jörg Friese ist relativ sicher, dass es keinen Blackout geben wird und dass das Handwerk es auch schaffen könnte, bis 2030 sechs Millionen Wärmepumpen in Deutschland einzubauen. Durchschnittlich wären das 25 Anlagen, die jeder Heizungsbauer-Betrieb jährlich einbauen müsste. Das wäre mit ein wenig Geduld, um auch die benötigten Fachkräfte nach und nach heranzubilden, durchaus zu schaffen.

Peter Hähner, IHK-Präsident Rheinhessen.© Foto Diether von Goddenthow
Peter Hähner, IHK-Präsident Rheinhessen.© Foto Diether von Goddenthow

IHK-Präsident Peter-Hähners  Optimismus basiert unter anderem auf der Tatsache, dass trotz aller Krisen die Anzahl der Existenzgründungen in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren wieder zugenommen habe. Erst vor wenigen Tagen hatte er das Jubiläum zum 20jährigen Bestehen der Starterzentren in Rheinland-Pfalz feiern können und hatte dabei die erfreulichen Zahlen der wachsenden prosperierenden Starter-Szene präsentiert.

Joachim Liebler, Geschäftsführer der VRM.© Foto Diether von Goddenthow
Joachim Liebler, Geschäftsführer der VRM.© Foto Diether von Goddenthow

Joachim Liebler, der Geschäftsführer der VRM, machte einmal mehr deutlich, wie wichtig es in diesen Zeiten wachsender Fake-News sei, auf seriös recherchierte, verlässliche Informationen wie sie der Qualitätsjournalismus in Deutschland böte, zurückgreifen zu können. Ganz bewusst positioniere sich die VRM als publizistisches Gegengewicht zu alternativen Fakten. Sie bräche  komplexe Sachverhalte und Krisen  auf die Region herunter. Etwa, „was bedeutet der Ukraine-Krieg für uns, für die Kinder in den Schulen für den Arbeitsmarkt?“ und vieles mehr.

Der Chefredakteur der VRM, Friedrich Roeingh (li) im Gespräch mit Bundesverkehrsminister  Volker Wissing  © Foto Diether von Goddenthow
Der Chefredakteur der VRM, Friedrich Roeingh (li) im Gespräch mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing © Foto Diether von Goddenthow

Bundesverkehrsminister Volker Wissing, Ehrengast des Abends, verrät im Interview mit Friedrich Roeingh, dass es 2023 ein ÖPNV-Ticket als Fortsetzung des 9-Euro-Tickets geben werde: „Wir sollten das Jahr 2023 mit einem solchen Ticket beginnen“, da hierüber infrastrukturelle Einigkeit herrsche. Auch habe er die Straßen im Blick, unter anderem die 4000 maroden Autobahnbrücken. „Davon hängt der Wohlstand und die Sicherheit unserer Gesellschaft ab“. Natürlich hinge über allem das Damoklesschwert der Energiekrise. Als Geschenk überreichte Roeingh ein „Tempo-130-Schild“ für Autobahnen. Der Bundesverkehrsminister nahm’s mit Humor.

Rheinhessische Weinkönigin Juliane Schäfer.© Foto Diether von Goddenthow
Rheinhessische Weinkönigin Juliane Schäfer.© Foto Diether von Goddenthow

Juliane Schäfer, die amtierende rheinhessische Weinkönigin, lud  anschließend  zum geselligeren Teil Abends und Netzwerken ein. „Ihre Majestät“ warb dabei nicht nur für die ausgezeichneten heimischen Weine und leckeren Speisen der Region.  Sie  hatte auch eine besondere Botschaft im Gepäck, nämlich,  sich einmal mehr der  „Wichtigkeit gegenseitiger Wertschätzung“  bewusst zu werden. Nur mit entsprechender gegenseitiger Wertschätzung in  der   Gesellschaft seien all die herausfordernden  Aufgaben der Zukunft zu meistern.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

20 Jahre Starterzentren Rheinland-Pfalz

Gründer-Talk  bei der Jubiläumsfeier 20 Jahre Starterzenten Rheinland-Pfalz.© Foto Diether von Goddenthow
Gründer-Talk bei der Jubiläumsfeier 20 Jahre Starterzenten Rheinland-Pfalz.© Foto Diether von Goddenthow

Allen gegenwärtigen Krisen zum Trotz befände sich das Gründungsland Rheinland-Pfalz im Steigflug, freuten sich gestern Abend Peter Hähner, Präsident der IHK für Rheinhessen, und Kurt Krautscheid, Präsident Handwerkskammer Koblenz, bei ihrer Begrüßung zur Jubiläumsveranstaltung 20 Jahre Starterzentren Rheinland-Pfalz im „Alten Auktionshaus“ visavis zur Halle 45 in Mainz. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt gratulierte mit einem Grußwort. Es gab Videobotschaften aus ganz Rheinland-Pfalz, einen hochinteressanten Impulsvortrag von Dr. von Stockhausen zum eigentlich unmöglichen, aber bestens gelungenen Gründungsvorhaben „Halle 45“ sowie eine spannende Talkrunde mit erfolgreichen Jung-Gründerinnen und Gründern aus Rheinland-Pfalz.

Hähner betonte, dass die Zahl der Gewerbeanmeldungen von rund 31 300 im Jahr 2020 auf knapp 33 600 im Jahr 2021 gestiegen sei, während parallel dazu die Zahl der abgemeldeten Unternehmen seit 2013 kontinuierlich sank. Seit 2018 habe sich dieser Rückgang sogar noch verstärkt. Damit lag der Saldo bei Gewerbeanmeldungen und -abmeldungen im vergangenen Jahr bei knapp 6000 neuen Unternehmen. Den stärksten Zuwachs gab es unterm Strich im Bereich wirtschaftliche Dienstleistungen, danach folgt der Sektor Information und Kommunikation. Die einzige Branche mit einem Rückgang ist laut IHK das Gastgewerbe. Grund dafür seien – trotz einer hohen Zahl von Neugründungen – die zahlreichen Abmeldungen während der Corona-Pandemie. Etwa jede dritte Neugründung in dem Bundesland ging im vergangenen auf eine Frau zurück. Jeder fünfte Betrieb wurde von Nicht-Bundesbürgern gegründet. „Wer in Zeiten von Pandemie, Flutkatastrophe, Inflation und gestörten Lieferketten gründet – und das trotz guter Chancen auf dem Arbeitsmarkt – tut dies aus Überzeugung. Solche Gründer und Gründerinnen braucht das Land“, unterstrich Hähner.

Beim Gründertalk dabei: Die Zwillinge Maria und Johanna Daubner hatten die grandiose Gründungsidee, Haferdrink in Mehrwegflaschen abzufüllen und zu vertreiben. "Wir möchten mit unserem Start-up zu einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung beitragen". Das machen die Studentinnen sehr erfolgreich. Mehr unter: https://www.vonhanni.de/uebervonhanni.html © Foto Diether von Goddenthow
Beim Gründertalk dabei: Die Zwillinge Maria und Johanna Daubner hatten die grandiose Gründungsidee, Haferdrink in Mehrwegflaschen abzufüllen und zu vertreiben. „Wir möchten mit unserem Start-up zu einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung beitragen“. Das machen die Studentinnen sehr erfolgreich. Mehr unter: https://www.vonhanni.de/uebervonhanni.html © Foto Diether von Goddenthow

Teil und Treiber dieser Entwicklung sind die Starterzentren Rheinland-Pfalz. Sie wurden als erste Adresse für den Start in die Selbständigkeit von den vier Industrie- und Handelskammern und den vier Handwerkskammern im Jahre 2002 an den Start gebracht, so Hähner. Damals, noch in Zeiten der vom Arbeitsamt geförderten Ich-AG’n als Beratungsangebot geschaffen, hatte wohl niemand gedacht, dass dieses Modell bis heute deutschlandweit seinesgleichen sucht. Begonnen mit gemeinsamen kostenfreien Beratungsangeboten, einem Qualitätsstandard unterworfen und flächendeckend angeboten, haben die Starterzentren bis heute tausenden von Gründerinnen und Gründern in die unternehmerische Selbständigkeit verholfen und deren weiteres Wachstum bis hin zu Unternehmensübergaben mit begleitet. Von Beginn an haben die Kammern auf ein landesweites Netzwerk an Kooperationspartnern gesetzt und können eine Vielzahl an Service-und Beratungsangeboten vorweisen, die Gründungsinteressierten den Aufbau des eigenen Unternehmens erleichtern.

Weitere Informationen über das umfangreiche Gründungsberatungs-Programm unter: https://www.starterzentrum-rlp.de/

Strandfeeling über dem Münsterplatz ISB, IHK und Gutenberg Digital Hub bringen Gründungsspirit in die Mainzer Innenstadt – Mehr als 100 Gründungsinteressierte beim Startup-Beach

Impression vom Start-up-Beach auf der Dachterrasse von zeitRAUM (Gebäudekomplex „GB1“) Mainz. IHK für Rheinhessen / Denise Bischof
Impression vom Start-up-Beach auf der Dachterrasse von zeitRAUM (Gebäudekomplex „GB1“) Mainz. IHK für Rheinhessen / Denise Bischof

Sonne tanken, netzwerken, Erfahrungen sammeln und Kontakt knüpfen: Die Gründungsszene in Mainz trifft sich endlich wieder – mit Gründungsgeschichten, Ideen und viel Lust auf den persönlichen Austausch. Zum Start-up-Beach am Montag, 18. Juli, waren mehr als 100 Gründungswillige, Startups, Investoren und junge Unternehmen auf der Dachterrasse der Location „Zeitraum“ am Münsterplatz zusammengekommen. Die IHK für Rheinhessen, die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) und der Gutenberg Digital Hub e.V. brachten bei strahlendem Sonnenschein wieder echtes Strandfeeling und rheinhessischen Gründungsspirit zusammen.

„Innovative Köpfe bringen kreative Ideen, bereichern den Markt mit neuen Produkten und Dienstleistungen und knüpfen neue Netzwerke – deswegen freuen wir uns über die starke Resonanz bei unserem Startup-Beach. Besonders junge Unternehmen leben vom direkten Kontakt“, sagt Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer der IHK für Rheinhessen. „Beim Startup-Beach können sie locker und unkompliziert zusammenkommen und voneinander lernen.“ Es stimme ihn optimistisch, dass es im vergangenen Jahr in Rheinhessen 7 Prozent mehr Neugründungen gab, so viele wie seit 2016 nicht mehr. Das zeigt, dass die Gründungsnachfrage in der Region durch die aktuellen Krisenzeiten ungebrochen ist. Trotz der Lockdowns verzeichnete die IHK im vergangenen Jahr knapp 500 Beratungen in Rheinhessen. Dabei habe sich auch gezeigt, dass die Quantität und Qualität seitens der Gründungsinteressierten stimmt.

„Wer ein Unternehmen gründen will, findet in Mainz und ganz Rheinhessen eine gut vernetzte Szene. Als Förderbank des Landes und Partner der rheinland-pfälzischen Wirtschaft sehen wir es als unsere Aufgabe an, die Wettbewerbsfähigkeit von Rheinland-Pfalz heute und in Zukunft sicherzustellen“, bekräftigte Dr. Ulrich Link, Vorstandsmitglied der ISB. Die ISB halte viele Förderprogramme bereit, von Zuschüssen für Gründungsberatungen über Existenzgründerkredite bis hin zu Beteiligungen an Startups.

Auch wenn das Netzwerken im Mittelpunkt stand – beim „Startup-Beach“ gab es ebenso Informationen zu Finanzierungsangeboten, Unterstützungsleistungen. Anschließend sprachen die Startups StudioMux, Jules Box, PicWise und Küchenheld über Herausforderungen beim Start, die Expansion ihrer eigenen Unternehmen und ihre Wege, auch mit Rückschlägen umzugehen.

IHK Rheinhessen Gründungsnetzwerk

„Großes Potenzial an Hochschulen in Rheinhessen“ Wirtschaft trifft Wissenschaft: Preis der IHK für Rheinhessen 2021 geht an drei Nachwuchsforscher – Sonderpreis für Weiterbildungsbeste Inka Hayn

19.01.2022 – Sie haben die Bepflanzung von landwirtschaftlichen Flächen analysiert, sich mit dem Schutz vor Netzwerk-Angreifern beschäftigt oder ihre Forschungsergebnisse sogar bereits an ein Biotechnologie-Unternehmen verkauft: Für ihre herausragenden Abschlussarbeiten zeichnet die die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen eine junge Wissenschaftlerin und zwei junge Wissenschaftler mit dem IHK-Preis 2021 aus. Die mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Förderung des akademischen Nachwuchses vergab die Jury an den Molekularbiologen Dr. Christopher Reinkemeier, den Informatiker Sebastian Zillien und die Softwareentwicklerin Svenja Ruthmann. Mit dem mit 2.500 Euro dotierten Sonderpreis „Beste der Besten“ wurde die Laborleiterin Inka Hayn für ihre Leistungen in der beruflichen Weiterbildung ausgezeichnet.

„Die Arbeiten zeigen das große Potenzial an unseren Hochschulen in Rheinhessen – und die Funken, die zünden, wenn Forschergeist und Wirtschaft zusammentreffen“, gratulierte IHK-Präsident Peter Hähner bei der digitalen Preisverleihung mit Vertretern aus Wissenschaft, Unternehmen sowie Familie und Freunden der Preisträger. „Mit Biontech haben wir gerade ein beeindruckendes Beispiel dafür, was aus solchen Kooperationen entstehen kann.“ Für IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz ist der seit 1988 vergebene IHK-Preis ein Glanzpunkt in einer Reihe von Initiativen der IHK, um Hochschulen und Unternehmen zusammenzubringen: „Daraus hat sich eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Hochschulen in Rheinhessen entwickelt, die unseren Wirtschaftsstandort prägt und weiterbringt.“

Mit dem mit 2.500 Euro dotierten ersten Preis der IHK für Rheinhessen wird Dr. Christopher Reinkemeier für seine herausragende Dissertation an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ausgezeichnet. Die Forschungsergebnisse könnten unter anderem dabei helfen, Antikörper für therapeutische Zwecke herzustellen und auf diese Weise eine große Bedeutung für die biomedizinische Forschung haben, so die Universität. Das zugehörige Patent wurde bereits an das Biotechnologie-Unternehmen Veraxa exklusiv lizensiert. Die außergewöhnliche Doktorarbeit wird nun bereits zum vierten Mal preisgekrönt, seine Ergebnisse veröffentlichte der Nachwuchsforscher in einigen renommierten Fachzeitschriften. Mittlerweile arbeitet Reinkemeier als Postdoktorand am Lehrstuhl für Biologisches Engineering an der ETH Zürich.

Der mit 1.500 Euro dotierte zweite Preis geht an Sebastian Zillien für seine Masterarbeit an der Hochschule Worms, die sich mit so genannten verdeckten Kanälen in WiFi-Netzen auseinandersetzt. Dabei geht es darum, dass Angreifer ein Netzwerk ausnutzen können, um unbemerkt darüber zu kommunizieren, etwa, um Daten aus Unternehmen zu schleusen – und um Wege, solche Kanäle zu entdecken und zu blockieren. Der Informatiker ist derzeit Doktorand in einem Projekt der Hochschule Worms, Zentrum für Technologie und Transfer, und der Technischen Universität Kaiserslautern.

Mit 1.000 Euro ist der dritte Preis dotiert, den die IHK an Svenja Ruthmann verleiht. Ihre Masterarbeit hat sie im Bereich Geoinformatik und Vermessung an der Hochschule Mainz verfasst, in Zusammenarbeit mit der GDV Gesellschaft für geografische Datenverarbeitung mbH in Ingelheim. Dort arbeitet die Preisträgerin inzwischen als Softwareentwicklerin. In ihrer Masterarbeit hat sie Methoden untersucht, um anhand von digitalen Fotografien, zum Beispiel Handyfotos, die Bepflanzung einer landwirtschaftlichen Fläche automatisch festzustellen.

Von der akademischen zur beruflichen Bildung: Der mit 2.500 Euro dotierte Sonderpreis „Beste der Besten“ geht an Inka Hayn. Sie hat ihre Weiterbildung als „Industriemeisterin Chemie“ bei der IHK für Rheinhessen mit 90 Punkten abgeschlossen, dem besten Ergebnis aller 1.072 Prüfungsteilnehmer. Im November ist sie als „Landesbeste Rheinland-Pfalz“ von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und den vier IHKs des Landes geehrt worden. Nach ihrer Ausbildung zur Chemikantin und dem Einstieg bei der Düngemittelfirma Lebosol als Labormitarbeiterin ist sie dort inzwischen zur Laborleiterin für „Qualität, Forschung und Entwicklung“ aufgestiegen. Zusätzlich hat sie Verantwortung als Ausbilderin für „Produktionsfachkräfte Chemie“ übernommen.

Der IHK-Preis wird zum 34. Mal verliehen. Damit prämiert die Industrie- und Handelskammer herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten aus den Hochschulen in Rheinhessen, die eine direkte Umsetzung in der Unternehmenspraxis erwarten lassen und im Gesamtinteresse der gewerblichen Wirtschaft liegen. Ergänzt wird der Förderpreis seit dem Jubiläum zum 200-jährigen Bestehen der IHK im Jahr 1998 durch den Sonderpreis „Beste der Besten“ für herausragende Absolventen der beruflichen Fortbildung.

Von der Apotheke der Welt zum BioTechHub – Biotechnologie-Standort – Jahrhundertchance für den Standort Mainz

(rap) Stadt Mainz zündet eine neue Stufe zur Entwicklung des Biotech-Standorts

· Potenzial für rund 5.000 neue Arbeitsplätze in den nächsten 10 Jahren
· 30 Hektar-Fläche zur unmittelbaren Entwicklung eines Biotechnologie-Campus mit direkter Anbindung an Uniklinik sowie Universität
· Mainz auf dem Weg zu global führendem Standort für Krebs- und Altersforschung
· Stärkung des Biotechnologie-Netzwerks am Standort mit dem Ziel, in den nächsten 10 Jahren 100 Mitglieder zu gewinnen

Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz zündet beim Ausbau zu einem weltweit führenden Biotechnologie-Standort die nächste Entwicklungsstufe: Als BioTechHub soll der Standort in den kommenden Jahren ausgebaut werden, so Oberbürgermeister Michael Ebling. Mainz, so das Ziel, soll zu einem weltweit führenden Zentrum für die Forschung und Entwicklung im Bereich Biotechnologie werden und so führende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen anlocken.

OB Michael Ebling stellte die Pläne am Dienstag, 09. November 2021 gemeinsam mit Bürgermeister Günter Beck der Öffentlichkeit vor. Demnach sollen durch umfangreiche Investitionen neue Flächen entwickelt und die bestehende Infrastruktur für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen verbessert werden: „Durch den Erfolg von BioNTech wurde Mainz in der Pandemie zur Apotheke der Welt. Wir nutzen die herausragenden Ausgangsbedingungen mit erfolgreichen Forschungseinrichtungen, privaten Unternehmen, der Johannes Gutenberg-Universität, der Universitätsmedizin sowie der positiven Finanzsituation mit Haushaltsüberschüssen, um mit Unterstützung des Landes und der Wissenschaftslandschaft einen globalen Wissenschafts- und Biotechnologiestandort zu etablieren,“ so Oberbürgermeister Ebling.

Inhaltlicher Schwerpunkt des Biotechnologiestandorts sollen die Bereiche Krebs- und Altersforschung werden. „In der Krebs- und Altersforschung steht die Wissenschaft vor Sprunginnovationen und entscheidenden Durchbrüchen bei der Förderung der Gesundheit der Menschen.“ Eine Masterplanung werde die Entwicklung von Flächen vorantreiben, so Oberbürgermeister Ebling. Damit biete man bestehenden und neuen Unternehmen der Biotech-Branche gute Bedingungen in der Landeshauptstadt. Zu den verbesserten Rahmenbedingungen gehöre auch eine Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes von 440 auf 310 Punkte. Dies führe zu einer Entlastung für die in Mainz ansässigen Unternehmen von insgesamt 351,6 Mio. Euro im Jahr 2022, so Bürgermeister und Finanzdezernent Günter Beck.

Auch das Land Rheinland-Pfalz wird seinen Beitrag leisten, um die Landeshauptstadt als führenden Standort zu positionieren. Hierzu wurde bereits im Koalitionsvertrag eine Vereinbarung zur Förderung der Biotechnologie beschlossen.

Die Stadt Mainz verfolgt bereits seit Jahren eine erfolgreiche Strategie zur Ansiedlung und Gründung von Biotechnologie-Unternehmen. Mit einer hochinnovativen und leistungsstarken Wissenschaftslandschaft im Rücken, haben sich in der Landeshauptstadt weltweit erfolgreiche Unternehmen der Gesundheitswirtschaft und Forschungseinrichtungen gegründet. „Die Erfolge von BioNTech, aber auch von Ganymed oder Tron, sind wunderbare Beispiele dafür, wie universitäre Grundlagenforschung in innovative Produkte überführt werden kann, um die Lebensqualität der Menschen nachhaltig zu verbessern. Mit dem BioTechHub schaffen wir das Fundament für die wissenschaftlichen Revolutionen von morgen“, so Oberbürgermeister Ebling.

IHK-Präsident Peter Hähner: „Jahrhundertchance für den Biotechnologie-Standort Mainz“

Die rheinhessische Wirtschaft sieht in den Planungen für den Biotechnologie-Standort Mainz eine einmalige Chance für den Standort. Peter Hähner, Präsident der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, macht deutlich, was aus Sicht der Betriebe nötig ist, um Start-ups und junge Unternehmen aus der Branche für die Landeshauptstadt zu gewinnen:

„Der Welterfolg von Biontech hat unserer Landeshauptstadt eine Jahrhundertchance eröffnet. Wenn Mainz zum weltweit führenden Zentrum für Biotechnologie werden soll, ist Schnelligkeit gefragt – und eine enge Verzahnung von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Jetzt ist der Zeitpunkt, Gründungen und junge Unternehmen aus der Biotech-Branche für den Standort Mainz zu gewinnen – dieses Momentum sollten wir nutzen. Der Schlüssel sind flexibel verfügbare Flächen, entscheidend sind aber auch das passende Umfeld und kurze Entscheidungswege. Die Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes setzt dazu ein richtiges und wichtiges Signal. Damit kann die Landeshauptstadt den Nährboden bereiten, um Mainz zum führenden Biotechnologie-Standort auszubauen, mit dem entstehenden Wissenschaftscampus als Innovationstreiber und Arbeitsmarktmotor“, so der IHK-Präsident.

Die Perspektiven sind da: Es gibt bereits ein aktives Netzwerk aus starken Partnern im Gründungsbereich, aus Wirtschaft und Wissenschaft – das nötige betriebswirtschaftliche Know-how, Fördermöglichkeiten und Kontakte zu Investoren inklusive. Als Wissenschaftsstadt und Teil der Metropolregion Rhein-Main ist die Landeshauptstadt auch für die dringend benötigten Fachkräfte attraktiv. Wenn sie hier ausreichend Raum und die richtigen Rahmenbedingungen finden, werden sich weitere Ausgründungen aus den Hochschulen und Start-ups ansiedeln. Die Landeshauptstadt sendet die richtigen Signale im harten Wettbewerb mit Standorten, die den rasanten Aufstieg der Biotech-Branche ebenfalls für sich nutzen wollen – jetzt geht es darum, sie rasch in die Tat umzusetzen“, so Hähner.