Seit Freitag, dem 13. September 2024, findet wieder die ARTe Kunstmesse im Wiesbadener RheinMain CongressCenter statt – von Beginn an mit großem Erfolg. Bereits zur Eröffnung wurde das RMCC erneut zu einem vorübergehenden Treffpunkt für Kunstliebhaber, Sammler und Neugierige. Im Fokus der noch bis Sonntag geöffneten ARTe Kunstmesse Wiesbaden stehen insbesondere Galerien und Künstler, die ein breites Spektrum zeitgenössischer Kunst präsentieren. Dabei ist ein leichter Trend hin zu neuen romantischen Motiven und gegenständlicher Kunst zu erkennen, der beim breiten Publikumsgeschmack gut ankommt. Ob dieser Trend in der Kunst zu einer „heileren Welt“ mit dem Caspar-David-Friedrich-Jahr zusammenhängt – anlässlich der zahlreichen bundesweiten Jubiläumsausstellungen zu dessen 250. Geburtstag – oder ob Menschen in chaotischen Zeiten zumindest in den Werken, die sie sich an die Wand hängen möchten, ein wenig Harmonie und Frieden suchen, sei dahingestellt.
Unberührt von diesem Trend bleibt jedoch der nationale und internationale Sammlerkunstmarkt, der anderen Gesetzen folgt und eher auf Messen wie der ART Basel thematisiert wird, weniger auf der ARTe. Wobei auf der ARTe durchaus auch international nachgefragte Werke, beispielsweise von Prof. Max Ackermann aus dem Jahr 1975, angeboten werden. Wer möchte kann hier – sicherlich gut angelegte – 18 000 Euro investieren.
Die ARTe Kunstmesse in Wiesbaden ist generell empfehlenswert, auch für nicht Sammler: Das großartige Kunsterlebnis, das durch die Vielfalt, zumeist auch handwerklich brillanter Werke geboten wird, ist den Eintrittspreis von 15 Euro pro Ticket (10 Euro ermäßigt) allemal wert. Für zwei bis drei Stunden taucht man in eine andere, farbenfrohere Welt ein und ist ergriffen von all der schönen, bunten und zweckfreien Vielfalt. Die Bandbreite reicht vom Impressionismus über Werke der Klassischen Moderne bis hin zu symbolischen und gegenständlichen Arbeiten, die schön, kitschig, dekorativ, hintergründig oder witzig sein wollen und es zumeist auch sind.
Zudem bieten die Galeristen und Kunsthändler oft Einblicke in die historische Entwicklung der Kunstszene und ermöglichen es, verschiedene Stile und Einflüsse bedeutender Epochen zu entdecken.
Der Impressionismus, der sich durch seine Orientierung an Eindrücken und Sinneswahrnehmungen auszeichnet, und die Klassische Moderne, die mit ihren bahnbrechenden Veränderungen in der Kunstwelt des frühen 20. Jahrhunderts fasziniert, bilden einen spannenden Kontrast zur zeitgenössischen, oftmals durchaus eher wieder gegenständlichen Kunst. Gemeinsam spiegeln sie die Bandbreite und den Reichtum künstlerischer Ausdrucksformen wider, die auf der ARTe Kunstmesse Wiesbaden zu finden sind. Besucher können sich auf 140 Aussteller freuen, die diese Vielfalt der Kunstwelt präsentieren.
Unter ihnen findet sich etwa die Wiesbadener Galerie Kunst-Schaefer, die ihren Fokus auf Ausstellungen international erfolgreicher Künstler, sowie die Förderung junger Talente setzt. Auf der Kunstmesse zeigt die Galerie Werke von Jutta Wesel, die sich in ihren Werken auf das Sehen und Erleben von Licht und Schatten fokussiert, zeigt wie sie die Welt empfindet und in ihren Naturmalereien mit energischen, schnellen Pinselstrichen, Flächen und Konturen aufbricht.
Der Kunsthandel Ladrón de Guevara zeigt auf der ARTe Kunstmesse Wiesbaden Gemälde und Papierarbeiten des französischen Impressionismus und Fauvismus von Künstlern wie De Belay, Dufy, Friesz, Marquet, Lhote, Luce und Valtat, daneben wiederentdeckte Werke von Alluaud, Le Beau, Seyssaud und weiteren.
Neben der Präsentation von Werken etablierter Namen aus der Kunstszene bietet die ARTe Kunstmesse auch eine Plattform für junge und talentierte Künstler.
Ralf Lürig arbeitet als einzige Künstler auf der ARTe Kunstmesse live. Seine Ehefrau erledigt alles Organisatorisches, so dass sich Lürig voll auf seine grandiose Malerei konzentrieren kann. Er ist ausgebildeter Kulissenmaler, sattelte später noch ein Kunststudium in Düsseldorf drauf, und machte sich auch als Kirchenmaler, Kunstlehrer usw. einen Namen. „Bei 8 Kindern muss man sich schon etwas einfallen, um als Freischaffender über die Runden zu kommen.“, so Lürig. Vor etlichen Jahren zog er aus der Köln-Düsseldorfer Gegend an den Bodensee. Er ist mittlerweile 40 Jahre erfolgreich im Geschäft, Über die Corona-Zeit habe ihn sein Zahnarzt gerettet. Er hatte sich von Lürig die Praxis ausmalen lassen. Lürig ist nie auf den Zug abstrakter und informeller Kunst gesprungen. Er blieb seinem Œuvre gegenständlicher Malerei treu. Darin ist er ein absoluter Meister. Seine Bilder sind nicht nur verstehbar, fotorealistisch, sondern hintergründig, bisweilen witzig und mit verstecken politischen Botschaften, und zeugen von großem handwerklichem Können.
Weitere ausstellende ebso empfehlenswerte Künstler auf der ARTe sind beispielsweise die fotorealistische Malerin Anke Rohde, die mit Motiven aus dem urbanen Umfeld Schönheit, aber auch kritische Themen aufgreift, sowie die Skulpteurin Angela Bohn aus Freiburg. Im Zentrum ihrer illusionistischen „Lichtdühnen“ stehen geometrische Strukturen und harmonische Proportionen. Steinbildhauer Christoph Jakob aus Kleinwallstadt bei Aschaffenburg ist ebenfalls Aussteller auf der Messe. Er gestaltet Skulpturen und Brunnenanlagen aus Basalt sowie skulpturale und zweidimensionale Objekte aus Pilzmyzel.
Ein zentraler Aspekt des ARTe Messekonzeptes ist die Förderung des Dialogs zwischen Ausstellern und Kunstinteressierten. Die konvergente offene Standbauarchitektur, Sitzinseln und die Live-Musik der Band „Electric Conzertration“ sowie das kulinarische Angebot im RheinMain CongressCenter schaffen eine Atmosphäre, die zum Flanieren und Verweilen einlädt.
In einem offenen und lichtdurchfluteten Ambiente bietet die ARTe Kunstmesse Wiesbaden zu den künstlerischen Highlights kostenfreie Serviceleistungen. Auf der Verkaufs- und Entdeckermesse stehen Besuchern neben einem Einpackservice für gekaufte Werke eine EC/Kreditkartenbezahlstation und barrierefreier Zugang zur Verfügung.
Die Messe wird noch am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet sein.
Der Eintritt an der Tageskasse beträgt 15 Euro, ermäßigt 10 Euro. Kinder unter 16 Jahren haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt. Vergünstigte Tickets sind als Mehrtagestickets im Vorverkauf im ARTe Store erhältlich.
Alle Informationen zur Messe finden Sie unter https://arte-kunstmesse.de/wiesbaden/.