Ein lauter Hahnenschrei ertönt. Für Anja-Gockel-Fans das Zeichen: Jetzt geht die Show los! Premiere in Mainz für die international erfolgreiche Mainzerin: Erstmals präsentierte die Modedesignerin und Rheinhessen-Jubiläumsbotschafterin Anja Gockel am 28. April auf der Fashion Night bei Möbel Martin ihre aktuelle Sommerkollektion. Ein Heimspiel also – und ein einmaliges Erlebnis für die 800 modeinteressierten Besucherinnen und Besucher.
Gemeinsam mit dem Projektbüro 200 Jahre Rheinhessen und der Agentur BARTENBACH als Veranstalter entstand vor gut einem Jahr die Idee für diese Show als ein Höhepunkt des Jubiläumsjahres. Die große Resonanz zeigt: Rheinhessen ist schwer in Mode. Und Anja Gockel inspiriert nicht nur die Rheinhessen: Zahlreiche Prominente aus dem In- und Ausland zählen zu den Kundinnen des Labels, das im Rheinhessen-Jubiläumsjahr seinen 20. Geburtstag feiert.
„Zwei großartige Jubiläen, die 2016 zusammenfallen: 20 Jahre Anja Gockel und 200 Jahre Rheinhessen – ein Fest der Vielfalt. Ich freue mich wahnsinnig, eine so große Modenschau zu diesem schönen Anlass zu präsentieren und so ein Gefühl der internationalen Catwalks mit meiner Heimat zu teilen“, so die Rheinhessen-Botschafterin in ihrer kurzen Ansprache vor der Show.
Nach musikalischer Einstimmung durch die Band mit dem passenden Namen „Colors“ (Farben), startete um 21 Uhr der Catwalk: 14 Models, darunter die aus einer Model-Casting-TV-Show bekannte Aminata, präsentieren insgesamt 50 Looks aus der aktuellen „amelia“-Sommerkollektion.
Darüber hinaus stellte Anja Gockel auch ihre Rheinhessen-T-Shirt-Jubiläumskollektion vor, die nach der Show reißenden Absatz fanden: Designer-Oberteile für Damen und Herren, zum symbolischen Preis von jeweils 20,16 Euro, erhältlich in den Farben Weiß und Schwarz, mit insgesamt fünf verschiedenen Motiven. Die Modelle im Aquarell-Stil mit frechen Sprüchen gibt es als Lang- und Kurzarmshirts. Auch ein Motiv zur Fußball-Europameisterschaft 2016 ist mit dabei.
Hinter den Kulissen sorgte ein Team aus 50 Personen, von den Anziehhilfen über die Hair- und Make-Up-Artists bis hin zur Designerin persönlich dafür, dass die 45-minütige Show reibungslos verlief und das Publikum begeisterte.
Die Besucher erwartete darüber hinaus ein abwechslungsreiches Programm rund um die Themen Mode, Ausstattung, Interieur und Kosmetik. Verschiedene Aussteller präsentierten ihr Leistungsspektrum in diesen Bereichen. Außerdem wurden auf allen Etagen des Möbelhauses Getränke sowie kulinarische Köstlichkeiten aus der rheinhessischen Küche angeboten.
Die Nacht war nicht nur modisch, sondern auch lang: Von 22 bis 2 Uhr lud RPR1 alle tanzbegeisterten Modefans zur Dance Night.
Für alle, die nicht live dabei sein konnten und künftig selbst ein echtes Anja Gockel-Designerstück tragen möchten: Die T-Shirts aus der Rheinhessen-Jubiläumskollektion sind direkt vor Ort auf der Veranstaltung oder online im Rheinhessen-Shop unter www.shop-rheinhessen.de erhältlich.
Die aktuelle Sommerkollektion 2016 „amelia“ gibt es im Anja Gockel Shop in Mainz direkt neben dem Atelier der Designerin (Alte Patrone, Am Judensand 59e, 55122 Mainz, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr, Samstag von 10 bis 16 Uhr). Hier berät Anja Gockel gerne persönlich, an dem Ort, an dem sie ihre Mode auch kreiert: ein ganz besonderes und einmaliges Einkaufserlebnis in der Region. Wie gesagt: Rheinhessen ist schwer in Mode!
Rheinhessen. Ganz schön anders.
Rheinhessen hat 2016 allen Grund zu feiern: Am 8. Juli 1816 wurde die Besitzergreifungsurkunde des Großherzogs Ludwig I. von Hessen-Darmstadt (offizieller Titel: „Ludewig von Hessen und bei Rhein“) veröffentlicht – die Geburtsstunde einer neuen Region: Rheinhessen. Seitdem wächst zwischen Mainz, Bingen, Alzey und Worms zusammen, was damals politisch so gewollt. Das 200-jährige Jubiläum wird mit 615 verschiedenen, überwiegend kulturellen Veranstaltungen im Jahresverlauf gefeiert. Darüber hinaus realisiert der federführende Verein Rheinhessen Marketing in Zusammenarbeit mit Rheinhessen Touristik, Rheinhessenwein sowie dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück und unterstützt vom Projektbüro 200 Jahre Rheinhessen eine crossmediale Image- und Identitätskampagne. Medienpartner sind die Verlagsgruppe Rhein-Main (Print), Radio RPR1 (Funk) sowie der Außenwerber Ströer (Out-of-Home).
Finissage meiner Ausstellung am Samstag, dem 21. Mai 2016 ab 11 Uhr. Nach über dreissigjähriger Ausstellungstätigkeit schließt Brigitte Haasner Ende Juni aus Altersgründen ihre Galerie in Wiesbaden, um in kleinerem Rahmen von Zuhause aus ihre Künstler zu empfehlen oder zu vermitteln. Ab Juli wird sie dann weiterhin per email (HaasnerGal@aol.com) erreichbar sein. In dieser letzten Galerieausstellung zeigt die Galeristin bis zum 21. Mai 2016 Bilder, Skulpturen und Graphik von ihren vielen Künstlern, mit denen sie seit Jahren zusammengearbeitet hat. Siehe hier:Accrochage – zumAbschied 3-2016
Zusätzlicher Hinweis und Einladung:
Am 12. Mai 2016 um 19.30 Uhr zeigt Brigitte Haasner in ihrer Galerie im Rahmen der Filmreihe der Interessengemeinschaft der Galerien Wiesbaden die Kunstmarkt-Parodie ´(Untitled)´ von Jonathan Parker (dem Sohn ihrer kalifornischen Künstlerin Gertrud Parker). Der Film wurde bei den Filmfestspielen Mannheim Heidelberg im Jahr 2009 in Deutschland uraufgeführt und erhielt den Spezialpreis der Jury / Special Award of the International Jury.
Eintritt € 10.- / Anmeldung erforderlich unter Brigitte Haasners Tel-Nr. 0611 51422.
Am 3. Mai um 18.30 Uhr, im Jahr des 50jährigen Gründungsjubiläums der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft (DIG) in Mainz, werden Ernst Wolfgang Eichler, Vizepräsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und Michael Ebling, Oberbürgermeister der Stadt Mainz, zur Ausstellungseröffnung begrüßen.
Nach einem Überblick zur Emigration jüdischer Architekten aus Deutschland nach Palästina ab Beginn des 20. Jahrhunderts durch den langjährigen ZDF-Israelkorrespondeten Dietmar Schulz wird die Fotografin Stephanie Kloss in die Ausstellung selbst einführen.
Abgerundet wird das Programm durch den Film „Hafen der Hoffnung – Haifa, das Tor Israels“ von Dietmar Schulz.
Hintergrund Dass in den 1930er Jahren in Haifa und an den Hängen des Berges Carmel eine bemerkenswerte Vielfalt an modernistischer Architektur im Internationalen Stil entstand, ist heute weitgehend unbekannt. Zu stark ist die Aufmerksamkeit auf Israels Bauhaus-Stadt Tel Aviv fokussiert. Dabei hatte die einst viel gepriesene Lage Haifas am Mittelmeer mit ihrem einzigartigen Panoramablick das Interesse der modernen Architekten, die in der Mehrheit aus Europa emigriert waren, auf sich gezogen. Die Stadt mit ihren landschaftlichen Reizen und besonderem Klima wurde zur Projektionsfläche ihrer avantgardistischen Ideen und sozialen Utopien, die sie in ihrem Gepäck mitbrachten. Die Bausubstanz der Haifaer Moderne befindet sich heute in einem Zustand, wie er noch in den 1990er Jahren in Tel Aviv anzutreffen war. Die Bauten wurden zumeist unsensibel erweitert und umgebaut. Stephanie Kloss‘ Fotografien zeigen mit hohem ästhetischen Anspruch und einem außergewöhnlichen Blick für stilistische Details und Charakteristika das von Umbau und Verfall bedrohte wertvolle Erbe Haifas, das es zu erhalten gilt.
Die Ausstellung Carmel. Internationaler Stil in Haifa – Fotografien von Stephanie Kloss ist bis zum 27. Mai 2016 im Zentrum Baukultur zu sehen.
Veranstaltungen, die vom 02.05 bis 08.05.2016 im Gutenberg-Museum stattfinden.
Bitte beachten Sie, dass das Museum und der Druckladen am Donnerstag, 05.05.2015 (Christi Himmelfahrt) geschlossen bleiben.
Der Druckladen hat darüber hinaus auch am Freitag, 06.05.2015 und Samstag, 07.05.2015 geschlossen und öffnet erst wieder am Montag, 09.05.2015.
Montag, 02.05.2016, 9.00-17.00 Uhr Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museumsfür Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686)
Dienstag, 03.05.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse
Dienstag,03.05.2016, 14.00 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)
Mittwoch, 04.05.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse
Mittwoch, 04.05.2016, 14.00 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)
Donnerstag, 05.05.2016,
Museum und Druckladen geschlossen (Feiertag)
Freitag, 06.05.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse
Freitag, 06.05.2016, 14.00 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)
Samstag, 07.05.2016, 8-14:30 Uhr Antiquarischer Buch- und Grafikmarkt im Innenhof des Gutenberg-Museums.
Samstag, 07.05.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse
Samstag, 07.05.2016, 13.30-16.30 Uhr Nachlass von großen und kleinen Sünden: Druckvorführung von Ablassbriefen.
Samstag, 07.05.2016, 14.00 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)
Sonntag, 08.05.2016, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr Druckvorführung an der Gutenberg-Presse (15 Uhr im Rahmen der Kinderführung)
Sonntag, 08.05.2016, 13.00 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)
Sonntag, 08.05.2016, 15.00-17.00 Uhr
Familiennachmittag Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführung von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst. Für Kinder ab 4 Jahre und ihre Eltern. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt: Drucken im Foyer des Gutenberg-Museums. Teilnahmebeitrag 4 Euro pro Kind (Führung und Drucken), erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige
Von Montag bis Mittwoch zwischen 9.00-17.00 Uhr Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686)
Geliebt und verdrängt: Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963
Retrospektive und Katalog als Kooperation des Festival del film Locarno und des Deutschen Filminstituts
Dem Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963 ist die umfassende Retrospektive der 69. Ausgabe des Festival del film Locarno im August 2016 gewidmet, die in enger Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut ausgerichtet wird. Damit wendet sich die Locarno-Retrospektive einer Phase des bundesdeutschen Kinos zu, auf der noch immer das Verdikt lastet, „es sei restaurativ, angepasst, unkünstlerisch und deshalb belanglos gewesen“, erläuterte Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, auf der Pressekonferenz zur Retrospektive am Donnerstag in Frankfurt. Ein Verdikt das sich aus dem typisch deutschen Gegensatzpaar von „Kunst oder Kasse“ speist. „Und das ist womöglich auch Ausdruck einer Verachtung von Populärkultur, die mit dazu geführt hat, dass das Autorenkino und das populäre Kino heute so weit voneinander entfernt sind, wie nie. Wir fragen uns: Tut das dem deutschen Kino gut?“, so Dillmann. Dabei erweise sich das Kino der Adenauer-Ära bei genauerem Hinsehen „als spannungsreich und formal vielgestaltig. Selbst die oft belächelten Heimatfilme, Musikfilme und Komödien sind gar nicht so konfliktscheu, wie man denken könnte. Hier gibt es viel zu entdecken über Männer- und Frauenbilder, individuelle Ängste und nationale Traumata. Und auch in künstlerischer Hinsicht vermögen diese Filme heute zu verblüffen. Sie haben jede Aufmerksamkeit verdient.“
Das betonte auch Carlo Chatrian, Künstlerischer Leiter des Festival del film Locarno. „Wir richten unsere Scheinwerfer auf eine Zeit des bundesdeutschen Kinos, die unseres Erachtens zu Unrecht vernachlässigt wurde. Denn nicht alles, was die Väter und Großväter gemacht haben, ist bedeutungslos. Weil dieses Kino von der Nouvelle Vague verdrängt wurde, wissen wir nur wenig darüber, auch ich selbst nicht. Dabei ist es das Ziel des Festivals von Locarno verschüttete Kinoschätze zu heben und für die jüngeren Generationen zu erschließen.“ Bei der aktuellen Retrospektive stehe im Mittelpunkt, „das Kino der Adenauer-Ära mit der Rekonstruktion von Identität in Verbindung zu bringen und es einer jungen Generation von Filminteressierten zu erschließen“. „Nachdem 2014 Italien im Mittelpunkt der Retrospektive stand, wenden wir uns nun der Tradition des deutschen Kinos zu. Wir werden unsere Scheinwerfer auf einen Teil seiner Filmografie richten, die unseres Erachtens zu Unrecht vernachlässigt wurde. Die Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut in Frankfurt war für diese Wahl und für die Definition der Inhalte entscheidend.“
Die „Adenauer-Ära“ in Deutschland war bestimmt von Auseinandersetzungen um große Themen: Westbindung, Aussöhnung mit Frankreich und Beginn des europäischen Einigungsgedankens zur dauerhaften Friedenssicherung, NATO-Mitgliedschaft, Blockdenken, Wiederbewaffnung und Kalter Krieg. Sie war geprägt von erbittertem Antikommunismus und Verhandlungen im Kreml über die „Heimholung“ der letzten Deutschen aus sowjetischer Gefangenschaft, von Debatten über die „Wiedergutmachung“ an Israel und über alte Nazis, die schon wieder an den Schaltstellen des bundesdeutschen Machtapparats saßen, über soziale Marktwirtschaft, Restauration, autoritären Regierungsstil und junge Demokratie.
Das Kino der „Adenauer-Ära“ war nicht frei von diesen politischen Wertungen und Auseinandersetzungen und dabei häufig reduziert auf eine ideologische „Funktion“. Hatte dieses Kino mit der NS-Zeit gebrochen? Fand es eine neue Bildsprache? Thematisierte es den Holocaust? Hielt es den Deutschen Schuld und Verstrickung vor Augen? Kriegsverbrechen? Lebenslügen? Die junge Nachkriegs-Generation verneinte diese Fragen und erklärte kurz vor Ende der Adenauer-Zeit dieses Kino für tot.
Dabei lohnt ein Blick zurück: Wovon handelte eigentlich das populäre Kino der jungen Republik, wie adressierte es sein Publikum? Wie drückt sich das Lebensgefühl der unmittelbaren Nachkriegszeit aus – in Gesten, Blicken, Körpersprache, in Gesagtem und Ungesagtem, Andeutungen und Anspielungen, inmitten zerstörter Städte und heiler Landschaften? Welche Experimente und Wagnisse gab es, stilistisch wie inhaltlich? Die Filme zeigen sich offen für verschiedene Lesarten, für neue Interpretationen und Zugänge. Diese wollen die Retrospektive des Festival del film Locarno 2016 und der begleitende Katalog eröffnen und so den Blick lenken auf ein geliebtes, verachtetes, verdrängtes Kino.
Das Deutsche Filminstitut hat sich mit dem deutschen Nachkriegskino schon früh intensiv auseinandergesetzt. Seit den 1980er Jahren sind in Frankfurt wichtige Ausstellungen und Publikationen zum Thema entstanden, darunter „Zwischen Gestern und Morgen“ (1989) und „Abschied vom Gestern“ (1991/92). Mit dem Archiv der Produktionsfirma CCC Film von Artur Brauner oder dem Nachlass von Maria Schell werden für das deutsche Nachkriegskino bedeutende Sammlungen im Filminstitut bewahrt und aufbereitet. So wurde der Nachlass von Curd Jürgens kürzlich als virtuelle Ausstellung online zugänglich gemacht.
Die fast 80 Titel umfassende Retrospektive, zusammengestellt von den Kuratoren Olaf Möller und Roberto Turigliatto, versammelt lange und kurze Formate, Spiel- und Dokumentarfilme, Werke des Animations- und des experimentellen Films. Einen Schwerpunkt bildet das Genrekino, in dem sich, so Olaf Möller, „die politisch wirklich interessanten Filme finden. Wer etwas darüber erfahren will, wie schizophren die BRD in vielerlei Hinsicht war, der muss Heimatfilme, Krimis und Melodramen schauen.
Als „ein großes Missverständnis“ bezeichnete es Kurator Olaf Möller, „dass der Neue Deutsche Film wirklich etwas Neues gewesen wäre: Viele Unterzeichner haben ja schon seit Anfang der 50er Jahre Filme gemacht. Viele Regisseure des Neuen Deutschen Films erhielten eben genau von den vielgescholtenen Produzenten der Populärfilm-Industrie die Chance, etwas Neues zu wagen. Viele dieser wunderbaren Filme werden in der Retrospektive zu sehen sein.“
Denn im Gegensatz zum Klischee, der BRD-Film der 1950er Jahre sei harmoniesüchtig und zahm gewesen, brodelt es da vor Aggression und – auch sexueller – Subversion.“ So erweisen sich Filme wie DIE SPUR FÜHRT NACH BERLIN von Franz Cap (1952) oder VIELE KAMEN VORBEI von Peter Pewas (1955/56) als Thriller über die Ausweglosigkeit der von den Alliierten verordneten Freiheit; DAS BEKENNTNIS DER INA KAHR von Georg Wilhelm Pabst (1954) verhandelt im Heimatgewand den Geschlechterkrieg der 1950er Jahre. Ein „Überläufer“ wie Rolf Hansens in Nazi-Deutschland verbotener EINE FRAU FÜRS LEBEN (1938/50) erzählt von der Wohnungsnot Ende der 30er Jahre.
Formale Experimente sind mit JONAS von Ottomar Domnick (1957) oder Harald Brauns DER GLÄSERNE TURM (1957) vertreten. Im Programm der Retrospektive sind natürlich auch Werke der wenigen bisher als Meister anerkannten Regisseure wie Helmut Käutner und Wolfgang Staudte zu finden, ebenso wie Filme der Remigranten Robert Siodmak, Frank Wisbar und Fritz Lang. Das DEFA-Kino als Korrektiv, das Themen aufgriff, die in der BRD tabu waren, ist mit Titeln wie dem NATO-skeptischen Anti-Atomkriegs-Thriller WEISSES BLUT (Gottfried Kolditz, 1959) präsent.
Der von Olaf Möller und Claudia Dillmann herausgegebene Katalog versammelt Essays und Porträts von rund 30 Autorinnen und Autoren. Dominik Graf entwirft eine Typologie der Film-Männer und großen Stars jener Jahre: O.W. Fischer, Carl Raddatz, Rudolf Prack, Mario Adorf und viele andere. Rainer Knepperges plädiert in seinem Text über „Mamas Kino“ dafür, die erotischen Unter- und Obertöne im Kino der Adenauer-Ära zur Kenntnis zu nehmen. Marco Grosoli, Chris Fujiwara und Hannu Nuotio blicken aus der Perspektive Italiens, der USA und Finnlands auf das Kino der Bundesrepublik jener Zeit. Darüber hinaus finden sich Reflexionen über Genres wie das Melodram, den Kriegs- und den Kriminalfilm, Porträts zu Victor Vicas und Robert Siodmak sowie eine Vielzahl weiterer Artikel zu thematischen und stilistischen Tendenzen in dem rund 400 Seiten starken Katalog.
Mit ihrer Vielfalt tragen Retrospektive und Katalog dazu bei, eine Lücke zu schließen, sagt Kurator Olaf Möller: „Die Babyboomer-Generation wuchs mit der Idee auf, dass das sogenannte Nachkriegskino bloß politisch fragwürdige kommerzielle Massenware produzierte. Die sogenannte Stunde Null des bundesdeutschen Kinos, das Manifest von Oberhausen im Jahr 1962, hatte eben auch diese fatale Folge: dass alles, was davor kam, eine Leerstelle blieb. Es ist Zeit, dass wir ein paar Vorurteile loswerden und uns die widersprüchliche Schönheit dieser frühen Phase des bundesdeutschen Nachkriegskinos erschließen.“
Nach Lorcano auf Tournee – ab Herbst im Kino des Filmmuseum und im Caligari Filmbühne Wiesbaden
Nach der Premiere beim Festival del film Locarno (3. bis 13. August 2016) wird die Retrospektive auf internationale Tournee geschickt. Bisher sind folgende Stationen bestätigt: In der Schweiz wird die Retrospektive in der Cinémathèque suisse in Lausanne, dem Kino Rex in Bern und dem Filmpodium in Zürich laufen.
In Deutschland wird das Programm außer im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main auch im Zeughauskino in Berlin, im Filmmuseum Düsseldorf, im Metropolis Kino Hamburg und in der Caligari FilmBühne in Wiesbaden zu sehen sein, in Portugal in der Cinemateca Portuguesa und in Italien vom Festival I Mille Occhi in Triest und vom Museo Nazionale del Cinema in Turin übernommen. „Geliebt und verdrängt” beendet seine Reise nach gegenwärtigem Stand 2017 in den USA, wo die Filmreihe von der Film Society of Lincoln Center in New York und der National Gallery of Art in Washington präsentiert werden wird. Die internationale Resonanz sei ein „klares Zeichen für die Qualität unseres Angebots“, sagt der künstlerische Festivalleiter Carlo Chatrian.
Heute und morgen noch einen kleinen Vorgeschmack auf die Retrospektive
In Arbeit: Begleit-Katalog „Gliebt und verdrängt“:
herausgegeben von Olaf Möller und Claudia Dillmann
Essays und Porträts von 30 Autorinnen und Autoren
deutsche und englische Ausgabe
400 Seiten
erscheint zur Festivaleröffnung im August 2016
ZUSAMMEN SAMMELN: Das Programm zum Wochenende
Filmflohmarkt, Festival des nacherzählten Films und Erzählcafé
Sonderausstellung im Deutschen Filmmuseum (noch bis 16. Mai 2016)
Samstag, 30. April, 10:00 bis 14:00 Uhr
Filmflohmarkt
Filmplakate, Fachliteratur, DVDs und Blu-rays, Fan-Artikel, Props und Geräte: Parallel zum Flohmarkt am Schaumainkai bieten private Verkäufer auf dem Filmflohmarkt im Foyer des Deutschen Filmmuseums am Samstag, 30. April, von 10 bis 14 Uhr ihre Schätze aus der Welt der bewegten Bilder an. Ein Samstagvormittag zum Stöbern, Jagen, Sammeln und Verhandeln.
Eintritt frei.
Samstag, 30. April, 19:00 Uhr TOTAL RECALL – Das Festival des nacherzählten Films
„Gestern habe ich einen tollen Film gesehen. Jude Law spielt einen …“ Im Alltag tut man es ständig: Filme nacherzählen. TOTAL RECALL – Das Festival des nacherzählten Films macht daraus ein großes Publikumsevent im Deutschen Filmmuseum: Am Samstag, 30. April, um 19 Uhr erzählen Filmfans vor Publikum einen Film ihrer Wahl in zehn Minuten nach. Alleine oder zu zweit, komödiantisch, poetisch, improvisiert oder aus einer ganz neuen Perspektive. Am Ende zeichnet das Publikum die beste Nacherzählung mit der „Silbernen Linde aus.
Wer mitmachen möchte, kann sich bereits im Vorfeld unter
info@total-recall.org anmelden, oder am Abend selbst spontan ans Pult treten. Ein Poetry Slam für Filmfans!
Sonntag, 1. Mai, 15:00 Uhr Erzählcafé
Im Anschluss an eine Führung durch die Ausstellung ZUSAMMEN SAMMELN im Deutschen Filmmuseum lädt das filmcafé ins Museumsfoyer ein. Die Besucherinnen und Besucher haben hier bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit, sich über die eigenen Kino- und Filmerinnerungen auszutauschen.
Eintritt, Führung, Kaffee und Kuchen: 10 Euro. Treffpunkt im Museumsfoyer.
Deutsches Filminstitut – DIF e.V. Deutsches Filmmuseum Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main
Landesmuseum Mainz der GDKE zeigt „Friedrich Pützer, Bauten und Projekte“
Friedrich Pützer war von 1902 bis 1907 der erste Denkmalpfleger für Rheinhessen und gilt als Retter der Mainzer Zitadelle, die er vor dem Abriss bewahrte. Erstmals werden nun seine Leistungen als Städtebauer, Architekt und Denkmalpfleger in der Ausstellung „Friedrich Pützer, Bauten und Projekte“ im Landesmuseum Mainz gewürdigt, die von der TU Darmstadt konzipiert und für die aktuelle Präsentation um Mainz- und Rheinhessen-spezifische Inhalte ergänzt wurde. Das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz (GDKE) eröffnet die Ausstellung am Sonntag, 1. Mai, um 16:30 Uhr. „Friedrich Pützer, Bauten und Projekte“ zeigt dann bis 31. Juli Zeichnungen, Pläne, Fotos und Modelle von und über Pützer im Eckrisalit des Landesmuseums.
Sein Wirken als Denkmalpfleger in Mainz ist bei vielen in Vergessenheit geraten. Umso mehr will diese Ausstellung einen Beitrag dazu leisten, sein Schaffen wieder in Erinnerung zu bringen. So legte Pützer für die Stadterweiterung des Zitadellengebietes 1905 einen vielbeachteten Plan vor, der den Erhalt und Eingliederung der Zitadellenanlage in das neuzeitliche Stadtbild forderte. Berühmt ist auch sein mit dem 1. Platz ausgezeichneter, allerdings nicht ausgeführter Wettbewerbsentwurf „um einen Bebauungsplan zu dem Stadtteil am Kurfürstlichen Schloss in Mainz“ (1900). Er erstritt zudem den Erhalt der Reichklarakirche und übernahm die Planung und Bauleitung des Umbaus der evangelischen Johanniskirche in Mainz (1906/1907). Durch die Kriegszerstörungen und Nachkriegsumbauten sind diese Maßnahmen nicht mehr am Original zu studieren. Dagegen hat sich die Evangelische Kirche in Budenheim unzerstört erhalten und bildet heute noch ein gutes Beispiel für Pützers Leistungen im Kirchenbau für einen lebendigen Gottesdienst in beschaulichen Kirchen mit großen Versammlungsräumen in jedem beliebigen Stil.
Die Ausstellung „Friedrich Pützer, Bauten und Projekte“ würdigt zugleich Pützers Leistungen als Denkmalpfleger in Mainz und Rheinhessen, die in Form von zeitgenössischen Fotos, Plänen und weiteren historischer Realien aus Familienbesitz in der Ausstellung präsentiert werden. Darunter ein noch nie gezeigtes Dreiviertelporträt der Architekten aus Familienbesitz. Es wird erstmals nach der Restaurierung durch das Landesmuseum Mainz in der Ausstellung gezeigt.
Friedrich Pützer (1871 – 1922), gebürtiger Aachener, wurde von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein zum Professor für Baukunst an der Technischen Hochschule Darmstadt ernannt (1902), dem folgte die Ernennung zum Kirchenbaumeister der evangelischen Landeskirche in der Hessen-Darmstädter Provinzhauptstadt Mainz (1908). Davor hatte er die Zuständigkeit als Denkmalpfleger in der gesamten Provinz Rheinhessen übernommen, die seit 1816 zum Großherzogtum Hessen und bei Rhein gehörte. Die Provinz Rheinhessen profitierte von der „Allerhöchsten Verordnung…die Erhaltung der vorhandenen Denkmäler der Baukunst betreffend“ von 1818, einer der frühesten deutschen Denkmalschutzregelungen. Sie wurde 1902 unter Großherzog Ernst Ludwig durch das erste Denkmalschutzgesetz Deutschlands abgelöst, an dem Friedrich Pützer maßgeblich beteiligt war. Von 1902 bis 1907 war er Denkmalpfleger für Rheinhessen, befasste sich mit 70 kirchlichen und 74 profanen Denkmälern sowie 60 Neubauten und Bausatzungen. Besonders engagierte er sich für den Dom, die Synagoge und Stadtmauern von Worms, das Kurfürstliche Schloss, die Johanniskirche, St. Ignaz, Reich-Klarakloster und Eisenturm in Mainz. Pützer gilt als Pionier der Denkmalpflege im frühen 20. Jahrhundert und als Vertreter einer schöpferischen Denkmalpflege.
Als planender und teilnehmender Architekt nahm er an dem Unternehmen „Künstlerkolonie Mathildenhöhe 1899“ im Auftrag des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein teil und wurde von der modernsten Entwicklung der Architektur seiner Zeit geprägt. Sein enger Kontakt zu dem Großherzog machte ihn zu einem Teil der gehobenen bürgerlichen Gesellschaft. Als Denkmalpfleger in Rheinhessen und Mainz und Mitglied des Denkmalrates des Großherzogtums Hessen gehörte er in die erste Generation der deutschen Denkmalpfleger.
Die im Landesmuseum Mainz präsentierte Ausstellung ist eine weitgehende Übernahme der gleichnamigen Ausstellung, die im Auftrag der TU Darmstadt erstellt, durch einen Katalog wissenschaftlich bearbeitet und mit spezifischen regionalen Ergänzungen erweitert wurde.
Die Ausstellung „Friedrich Pützer, Bauten und Projekte“ ist der zweite Baustein in der Ausstellungstrilogie zum Thema „200 Jahre Rheinhessen“ im Landesmuseum Mainz. Neben der Sonderausstellung „Mainz – Ein Blick, viele Ansichten“, die noch bis zum 6. November zu sehen ist, wird die Trilogie abgeschlossen mit der Themeninsel-Präsentation „Rheinhessen – eine Kulturreise durch zwei Jahrtausende“, die am 3. Juli eröffnet wird.
Kuratorin ist die Pützer-Expertin, Professor Dr. Regina Stephan, von der Hochschule Mainz.
(pia) Am Samstag, 30. April, können Familien auf große Entdeckungstour durch vier Frankfurter Museen gehen, denn das Archäologische Museum, das Deutsche Architekturmuseum, das Historische Museum, und das Museum Giersch der Goethe-Universität laden am Satourday zur Entdeckungsreise ein.
Zu Fuß wanderten unsere Vorfahren in der Stein-, Bronze- und Eisenzeit durch Europa. Welche Wege sie dabei nahmen und welche Dinge sie mit sich trugen, können Kinder ab zehn Jahren im Archäologischen Museum entdecken. Weitaus komfortabler dagegen reiste es sich in der Großraumlimousine des Architekten Richard Buckminster Fuller.
Von seiner Idee inspiriert, entwerfen und bauen die jungen Museumsbesucher im Deutschen Architekturmuseum eigene fahrende Räume. Die Werke des jüdischen Malers Ludwig Meidner und die Gründe für seine unfreiwillige Reise ins Exil nach London lernen kleine und große Kunstbegeisterte im Museum Giersch kennen. Exotische und damals unbekannte Dinge, die Frankfurter Patrizier, Unternehmer und Wissenschaftler von ihren Reisen in ferne Länder mitbrachten, sind bei einer Führung im Historischen Museum zu sehen.
„Die frühzeitige und nachhaltige Förderung der kindlichen Neugier und des damit verbundenen Entdeckerdrangs ist ein wichtiges Anliegen. Denn damit wird der Grundstein für wichtige Schlüsselqualifkationen wie Experimentierfreude, Kreativität und vernetztes Denken gelegt“, erläutert Kulturdezernent Felix Semmelroth die Idee des musealen Familienprogramms.
Der Satourday findet an jedem letzten Samstag im Monat statt und gibt Kindern die Möglichkeit, spielerisch Kunst und Kultur zu entdecken, zu erleben und zu erfahren.
Für die Angebote des Deutschen Architekturmuseum und des Museum Giersch ist eine vorherige Anmeldung notwendig. Nach vorheriger Anmeldung ist die Teilnahme an allen Satourday-Angeboten kostenlos. Die Kontaktdaten der Museen zur Anmeldung sowie nähere Informationen zum Satourday-Programm liegen zum Download unter http://www.museumsufer-frankfurt.de bereit.
Sieben Kilometer lange „Rufkette“ von der Saalburg bis nach Friedrichsdorf
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Transit bewegt Rhein-Main“ laden die beiden regionalen Kulturgesellschaften Kulturfonds Frankfurt RheinMain und KulturRegion FrankfurtRheinMain zum Auftakt mit Weltrekordversuch ein. Unter der fachkundigen Anleitung der Theatergruppe Mobile Albania können sich alle Interessierten daran beteiligen.
Geplant ist der weltweit längste „analoge“ Telefonanruf, der zudem den Limes überqueren wird. Beginnend in Friedrichsdorf, dem Lebens- und Wirkungsort des Erfinders des Telefon, Johann Philipp Reis (1834-1874) werden die Teilnehmer eine Menschenkette bis auf die Saalburg bilden. Indem jedes Kettenmitglied seinem jeweiligen Nachbar eine zuvor vorgegebene Nachricht zuruft, wandert die Nachricht so vom Start- zum Zielort und die Antwort wieder zurück. Damit das auch gelingt, erhoffen sich die Veranstalter überaus rege Beteiligung. Eingeladen sind alle, die gern ihrer Stimme freien Lauf lassen. Zugleich sind zahlreiche Besucherinnen und Besucher als Zuschauer des Weltrekordversuchs auf der Saalburg gern gesehen. Dort lädt auch der Transit-Bus der Theatergruppe, ein Hörspielbus, der das Projekt an den verschiedenen Veranstaltungsorten über die gesamte Laufzeit bis in den November hinein begleitet, zu einer akustischen Reise in den Transit ein.
Im Anschluss an den Weltrekordversuch startet zudem um 16 Uhr eine Etappenwanderung von der Saalburg nach Friedrichsdorf am Limes entlang, die bis etwa 18 Uhr dauert. Sie ist Teil des Projektes „Grenzgänge – Der Limes als Grenze und Ort des Austauschs“ der Theatergruppe Mobile Albania im Rahmen von „Transit bewegt Rhein-Main“. Die Theatergruppe wandert über drei Monate langsam mit einem rollenden Holzesel entlang des Limes um herauszufinden, welche Vorstellungen Menschen heute noch mit Grenzen verbinden und welche Bedeutung sie ihnen beimessen. Eine wichtige Rolle für das Projekt spielt dabei die Begegnung mit Bewohnern und Passanten. Denn einst als militärischer Grenzwall errichtet, wurde der Limes in den darauffolgenden Jahrhunderten erst zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Umschlagsplatz und gilt noch heute als Begegnungsstätte zwischen den Kulturen.
Der Besuch der Saalburg und die Teilnahme an Weltrekordversuch und Wanderung sind kostenlos. Für Anreisende mit dem Auto gibt es einen Shuttle-Service zurück zur Saalburg.
Treffpunkt für alle, die am Weltrekordversuch teilnehmen wollen: Donnerstag, 5. Mai 2016, 13.45 Uhr am Landgrafenplatz in Friedrichsdorf
Treffpunkt für Teilnehmer auf der Saalburg:
Donnerstag, 5. Mai 2016, ab 15.00 Uhr (Start der Limeswanderung ab 16.00 Uhr) am Römerkastell Saalburg (Am Römerkastell 1, 61305 Bad Homburg v. d. Höhe)