Mit minutenlangen Standing Ovations wurde im ausverkauften komfortablen Chapiteau am 12. Juni die Premiere der neuen Schau PARAISO 2024 des Cirque Bouffon gefeiert. Der poetische Zirkus mit Elementen des französischen Nouveau Cirque gastiert noch bis zum 7. Juli 2024 in Mainz-Kastel an der Reduit am Rheinufer. Das Showkonzept von „Paraiso“ kombiniert traditionelle Zirkuselemente mit moderner Performancekunst und schafft damit eine ganz besondere Atmosphäre, eine Traumwelt, die Erwachsene und Kinder gleichermaßen elektrisiert.
Inspiriert vom Werk des niederländischen spätgotischen Malers Hieronymus Bosch, hat der französische Regisseur und Cirque-Bouffon-Gründer Frédéric Zipperlin eine Show erschaffen, in der es um illustre Figuren und Fabelwesen geht, die zudem viele ungewöhnliche Bildelemente enthält. Sie geht weit darüber hinaus, was man landläufig von einem traditionellen Zirkus erwarten würde.
Akrobatik, Körperkunst, Komik und Live-Musik auf höchstem Niveau sind die tragenden Elemente der legendären Artisten des Cirque Bouffon. Kombiniert mit den rauschhaft schönen, sinnlich melancholischen Musikstücken, ist Paraiso eine Show der internationalen Extraklasse, die, so das Motto, „Das Herz berührt und die Zeit entschleunigt“.
Das Programm „Paraiso“, welches auf Spanisch „Paradies“ bedeutet, spiegelt den modernen Wunsch nach Aufbruch, Erneuerung und Glück wider, symbolisiert durch eine Krone. Die Botschaft dahinter: Jeder kann, wenn er seine Talente fair einsetzt, auch „König“ sein. Entsprechend wandert die begehrte Krone während des ganzen Abends von Haupt zu Haupt der nach ihr strebenden Protagonisten.
Natürlich gibt es auf dem Weg zur „Krönung“ immer wieder Hindernisse. Gleich zu Beginn scheitert die Clownin Noémie Pichereau, sich die Krone zu schnappen. Sie ist das Enfant Terribel des Abends. Sie bannt mit immer wieder neu eingestreuten pantomimisch- skurrilen Schelmenstückchen das Publikum bis zuletzt.
Noch im Bühnen-Abgang der Clownin vereinnahmen neue Künstler die Manege, etwa der Kontorsionist und Ausnahmeathlet Alexander Mitin: Mit seinem übergelenkigen Körper versetzt der Sohn einer legendären Moskauer Zirkusfamilie sein Publikum in ungläubiges Staunen:-Dabei steht er auf einem Bein oder kopfüber nur auf einer Hand, die andere stemmt er in die Hüfte. Den rechten Fuß legt sich der ganz in Blau gekleidete Schwerkraftbezwinger auf die Schulter, die Zehen des anderen üben Druck auf den Oberschenkel aus. Alles leicht und mit einem Lächeln. Alexander ist Preisträger zahlreicher Festivals u.a. beim Internationalen Zirkusfestival Moskau, Monte Carlo und beim European Youth Festival in Wiesbaden. (dieser kommt im Oktober 2024 wieder auf’s Dern’sche Gelände nach Wiesbaden)
Während Alexander unter tosendem Applaus das Feld räumt, wird die Umbauphase zum Abtransport des „Konzertflügels“ vom Paraiso-Team als wunderbare Performance inszeniert, unablässig begleitet von Momo Kohlschmidt mystischen Gesängen. In die wieder freie Manege gleitet Varieté- und Theater-Künstlerin Annika Hemmerling hinein und präsentiert eine chinesischen Mundbalance, bei der sie auf einem –im Mund gehaltenen – Stöckchen eine 1,5 Meter hohe Kunstblume aus diversen Körperpositionen heraus graziös balanciert. Später überzeugt die Artistin mit atemberaubenden Trapez-Nummern, und einer großen Überraschung. Wunderbar, das muss man einfach erlebt haben, wie die vielen anderen grandiosen Meisterstückchen und poetischen Szenen auf höchstem Niveau, wie etwa die Darbietungen von:
- der US-Ausnahmeartistin Alexis Hedrick mit ihren Vertikalseil- und Cyr-Rad-Nummern,
- dem Magier Winston Fuenmayor, der es auf der Bühne regnen lässt und Karten nonstop zaubert oder den Ikarus gibt,
- den tollen stutenbissigen „Weibern“ Yana Lutsiv und Suzanne Da Cruz, die im Primaballerina-TuTu heikle Rang-Kämpfe bis ins riskante Schwung-Trapez hinauf um die „Königinnen-Krone fechten,
- der Fußjongleurin Nata Galkina, die mit ihrer originellen One-Woman -Show neue Maßstäbe setzt,
- so vielen weiteren Darstellern mit ihren poetischen Bühnen- und Gruppenbildern,
- Sergej Sweschinski und seiner grandiosen Musik mit Nastja Schkinders brillantes Akkordeon, Jana Mishenina mit ihrem virtuosem Violinen-Spiel und Momo Kohlschmidt mystischen Gesang
Paraiso ist ein großartiges Gesamtkunstwerk, Weltflucht garantiert!
(Diether von Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)
Spielort: Zirkuszelt, An der Reduit
Kasteler Museumsufer, 55252 Wiesbaden/Mainz-Kaste
12. Juni bis 7. Juli 2024
Mittwoch bis Freitag 19:30 Uhr,
Samstag 14:30 und 19:30 Uhr,
Sonntag 14:30 und 17:30 Uhr,
Montag und Dienstag keine Vorstellungen
Karten sind erhältlich online unter www.cirque-bouffon.com, bei https://cirque-bouffon.reservix.de/events und (ab 2 Stunden vor jeder Vorstellung ohne VVK-Gebühren) an der Abendkasse direkt am Zelt.