Unterstützt von Wiesbadens Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr, feierte die seit 1. Juli 2024 neue NKV-Direktorin Lotte Dinse mit Neven Allgeier „Drown in Dreams“ am 30. August 2024 ein gelungenes Vernissagen-Debüt im Nassauischem Kunstverein.
Drown in Dreams, so nennt sich die umfassende Einzelausstellung von Neven Allgeier, der 1986 in Wiesbaden das Licht der Welt erblickte, jetzt aber in Wien lebt und arbeitet. Der Künstler habe in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes fotografisches Werk entwickelt, das sich mit Lebensgefühlen und Selbstentwürfen junger Menschen auseinandersetze, die mit Klimakrise, Pandemie, Krieg und sozialen Medien aufgewachsen seien. Dabei kombiniere der Künstler Porträts von Jugendlichen mit Environments – Natur- und Landschaftsbilder, urbane Räume, Stillleben und Interieurs, führte Dinse in das Werk ein. „Durch diese Gegenüberstellung und den spielerischen Wechsel zwischen unterschiedlichen fotografischen Genres schafft der Künstler eine persönliche und offen angelegte visuelle Erzählung, die der Frage nachgeht, wie wir unsere Welt wahrnehmen und wovon wir träumen“, so die neue Direktorin
Im ersten Stockwerk werden Fotografien aus der Werkserie Fading Temples gezeigt, wobei es aber nicht bloß um die Vergänglichkeit allen Seins geht, sondern vor allem auch „Veränderung“ gemeint sei. Die Werke entstanden 2017 und 2022 und wurden zunächst in Buchform im Distanz Verlag veröffentlich. Allgeier selbst nimmt gegenüber den Porträtierten öfters eine beobachtende Position ein. Dies zeigt sich darin, dass manche Personen nicht der Kamera zugewandt sind und mehr bei sich zu sein scheinen. Durch solche Setzungen entwickelt Allgeier seine künstlerische Ausdrucksweise weiter und schafft neue Sichtweisen auf seine Themen.
„Die Zusammenstellung von Porträts und Environments dient nicht nur dazu, Mensch und Natur in ein bestimmtes Verhältnis zu setzen, sondern auch die Bilder selbst.“, so Dinse, dabei folgten die Bildkombinationen keiner dokumentarischen Strategie, sondern einer subjektiven und formal-ästhetisch begründeten Zuschreibung von Porträt und Environment. Die Zusammenstellungen beruhten auf Analogien in Farben, Strukturen, Mustern oder bildkompositorischen Überschneidungen. „Diese Art des Umgangs mit dem eigenen Bildmaterial verdeutlicht, dass Allgeier eigene Geschichten und zusammenhänge konstruiert und suggeriert. Allgeiers Fotografien zeichnen sich durch besondere Lichtstimmungen aus. Es bleibt oft unklar, ob die Aufnahmen bei Tag oder Nacht entstanden sind. Durch den gezielten Einsatz von Licht und Farben erzeugt Allgeier eine spannungsvolle Mehrdeutigkeit. Wir sehen einerseits schöne Sonnenuntergänge, fast schon romantische Naturaufnahmen. Andererseits erzählen verrußte Autos von Luftverschmutzung, verwelkte Blumen von Zerfall und Vergänglichkeit.“, erläutert Dinse.
Genau diese Art uneindeutiger melancholischer, bis depressiver Stimmung spiegelt sich auch auf den Gesichtern der recht abwesend wirkenden fotografierten Jugendlichen wider. „Auch wenn gegenwärtige Krisen und Entwicklungen wenig hoffnungsvoll auf die Zukunft blicken lassen, scheinen die Porträtierten jedoch selbstbewusst und selbstverständlich einen Bereich für sich zu beanspruchen, den sie frei gestalten können: ihr Aussehen, ihre Körper, Geschlechtsidentität und Selbstdarstellung“, interpretiert Dinse Allgeiers Werke. Seine fotografische Bildwelt bewege sich zwischen Realität und Fiktion, zwischen Utopie und Dystopie. Seine Bilder verhandelten zahlreiche Themen unserer Zeit und erzählten von Zerrissenheit, Sehnsucht und Selbstbehauptung.
Im zweiten Stockwerk hat Allgeiers neueren Arbeiten versammelt. Sie knüpfen thematisch an Fading Temples an, setzen den fotografischen Fokus jedoch stärker auf Einzelbilder und sequenzielle Bildfolgen, auf denen sich oft nur minimale Verschiebungen von Bewegung, Geste und Mimik beobachten lassen. Zudem experimentiere Allgeier mit anderen Materialien und verschiedenen Bildformaten und Techniken. So flössen beispielsweise Handyfotos und Drucke auf Kunststoffplanen mit ein, erläutert die NKV-Direktorin.
Begleitprogramm zur Ausstellung lnspirational Happening
Freitag, 20.9.2024, 19 Uhr
mit dem Philosophen Manuel Scheidegger (Argumented Reality, Göttingen)
Gesprächsrunde
Donnerstag, 17.10.2024, 18 Uhr
mit Neven Allgeier (Künstler, Wien), Christin Müller (freie Kuratorin und Autorin, Leipzig) und Heinz Drügh (Professor für Neuere Deutsche Literatur und Ästhetik, Universität Frankfurt). Moderiert von Lotte Dinse (Direktorin, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden)
Bei fast milden 14 Grad empfanden viele Kunstfreunde den langersehnten Regen beinahe eher bereichernd als hinderlich zur facettenreichen Kurzen Nacht der Galerien und Museen, am Samstag, 1. April 2023 von 19.00 bis 24.00 Uhr, in Wiesbaden. Flankiert wurde die grandiose Gemeinschafts- Veranstaltung der Wiesbadener Kunst- und Kultur-Szene wieder vom PopJazzChor Wiesbaden sowie durch das Rollenden Museums, dessen beliebter Shuttle-Dienst die Besucher in Oldtimern zu insgesamt 5 zentralen Haltestellen der Innenstadt chauffierte.
Es sei schön, nachdem wir in den letzten drei Jahren durch Corona Ausfälle und Restriktionen zu verkraften hatten, „endlich mal wieder ganz dicht gedrängt zusammenzustehen“, begrüßte Kulturamtsleiter Jörg-Uwe Funk, stellvertretend für den immer noch corona-gebeutelten Kulturdezernenten Axel Imholz, die zahlreichen Gäste bei der Eröffnung gegen 18.00 Uhr im Nassausischen Kunstverein.
Der eigentliche Start aller teilnehmenden Galerien, Projekträume und Museen erfolgte gegen 19.00 Uhr mit einem prall gefüllten Programm, unter anderem mit dem Jazz Chor Wiesbaden, Oldtimer-Shuttle-Service, mit Weinverköstigung zahlreicher Weingüter und vor allem: mit einer Schau unglaublich abwechslungsreicher Malerei, (Druck-)Grafik, Fotografie, Foto-Malerei, Collagen, Video-Installation, Skulpturen, Gold- und Silberschmiedekunst und Töpferwaren quer durchs Angebot der 36 beteiligten Galerien und Museen. Kurzum: es ging einfach darum, die Ausstellungsräume der Stadt einmal in einer Nacht zu erleben, mit Kunstmachern und Kunstvermittlern ins Gespräch zu kommen, und eben auch Leuten gewisse Schwellenängste zu nehmen, die vielleicht nicht immer in Ausstellungsräume von Galerien und Museen gehen. Die Kurze Nacht ist auch eine Form der Vernetzung, der Häuser untereinander, und für Leute, die vielleicht nicht in Wiesbaden wohnen, ein Grund mehr, auch mal wieder nach Wiesbaden zu kommen, um ihnen die Kunst- und Ausstellungs-Szene Wiesbaden ein wenig näher zu bringen, so Funk.
Der Kulturamtsleiter dankte allen Galerien, Kunstinitiativen und Museen, insbesondere aber dem seit Anbeginn der „Kurzen Nacht“ im Jahr 2001 unermüdlich engagierten Organisator Erhard Witzel und seinen Kompatanten sowie der Eröffnungs-Gastgeberin Elke Gruhl für ihr großartiges Engagement.
Schon immer sei die Kurze Nacht der Galerien und Museen sehr vielfältig gewesen, und man glaube es kaum, „ dass diese noch zu toppen ist“. Aber von der Anzahl der teilnehmenden Einrichtungen her, wurde es dieses Jahr noch getoppt“, freute sich Funk. So waren in diesem Jahr 36 Einrichtungen dabei, darunter 7 zum ersten Mal wie: der artroom Wiesbaden in der Eltviller Str. 6, das Künstlerhaus43 im altehrwürdigen, ehemaligen Palasthotel am Kochbrunnenplatz 1, die Galerie Neongolden in der kleinen Schwalbacher Str. 8, das Queere Zentrum e.V. Wiesbaden, Bornhofenweg 7a, und der Kunstverein Walkmühle, Bornhofenweg 9.
Die Geschichte von der Kurzen Nacht sei eigentlich schnell erzählt, erinnert sich Erhard Witzel bei seiner Begrüßung: 1999 hatten die damalige Kulturdezernentin Rita Thies, die leider vor kurzem verstorbene Kunsthausleiterin Dr. Isolde Schmidt sowie Gottfried Hartmann und er die Idee gehabt,“ eine Nacht hier in Wiesbaden zu veranstalten“. Es gab erst in Berlin und Stuttgart Nächte für Museen, aber „wir wollten uns ganz anders aufstellen“, nämlich neben der Öffnung von Museen, insbesondere auch die Türen öffnen in die „noch innovativere und spannendere Galerien-Szene“, und zwar zum Zeitpunkt der Uhren-Umstellung zur Sommerzeit, wenn die Uhren eine Stunde zurückgestellt werden, woraus auch der Name „Kurze Nacht“ herrühre, so Weitzel.
Nach ganz kurzer Planungs- und Entwicklungs-Zeit wurde in Wiesbaden 2001 die erste Kurze Nacht gefeiert, „teilweise legendär. In der ersten Nacht wurden überall Cocktails gemixt. Meine Galerie sah danach aus, als wäre sie renovierungsbedürftig“, so Witzel, der allein an diesem Abend als Chef persönlich 800 Cocktails gemixt habe „und sowas überall“. Man sei dann doch davon etwas abgekommen, „von diesen Sauereien und habe einfach ein große Abschluss-Feste gefeiert, unter anderem auch in der Villa Clementine. Da kam dann irgendwann nachts um 4 Uhr die Polizei, weil die Angst hatten, dass die Lüster im Erdgeschoss abstürzten“. Denn in der Villa Clementine feierten über 400 Leute ausgelassen, „und das noch morgens um 4 Uhr, natürlich auch mit der entsprechenden Lautstärke“, blickt Witzel gern zurück auf die Kurze Nacht, „die sich zu einem weit über Wiesbadens Grenzen bekannten Event entwickelte und für deren Ideen“, so Witzel, „uns viele beneiden“.
Elke Gruhn, ebenfalls eine Frau der ersten Stunde, erinnerte bei ihrer Begrüßung vor allem daran, dass die erste Kurze Nacht der Galerien und Museen auch ihr erstes Jahr war, als frischgebackene Künstlerische Leiterin des NKV. Seither leitet sie den NKV, Wiesbadens Zentrum für zeitgenössische Kunst, sehr erfolgreich, und alles ehrenamtlich.
Von der ursprünglichen Planung, die Kurze Nacht noch im März rechtzeitig zur Zeitumstellung zu organisieren, sei man aus wichtigem Grund weggekommen, so Erhard Witzel: „Würden wir die Kurze Nacht im März, sprich am letzten Wochenende machen, dürften keine Oldtimer fahren. Viele der Oldtimerbesitzer haben diese Halbjahres-Schilder, und die beginnen am 1. April“, so Organisator Witzel. Aus dem Grund startet die Kurze Nacht erst am ersten Samstag im April. Aber man sähe das nicht so orthodox.
Auch in diesem Jahre war das Rollende Museum wieder eine große Attraktion und aktiv dabei. Für 10 Fahrer war der Regen, so sehr er gewünscht wird, für ihre Fahrzeuge nun doch zu stark. Aus Rücksicht auf ihre wertvollen, zum Teil mittlerweile recht empfindlichen Oldtimer mussten sie absagen, so dass anstatt der ansonsten gut 100 Fahrzeuge immerhin noch zirka 85 historische Autos zum Einsatz kamen.
Für eine heitere Einstimmung sorgte die im Klassik-Sound dargebotene Performance „Strings” von Annika Kahrs Quartett. Die in Hamburg geborene Multikünstlerin Annika Kahrs und der in Wiesbaden geborenen Cemile Sahin bieten zurzeit im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden, dem Zentrum für zeitgenössische Kunst, neben ihren Performances weitere Highlights wie Filmarbeiten, Soundinstallationen und Objekte, die auf vielfältige Weise zeigen, welche Bedeutung Musik und Klang – also akustische Informationen – in unterschiedlichen sozialen, kulturellen und politischen Strukturen der Koexistenz spielen.
Vom Nassauischen Kunstverein aus, boten sich unterschiedliche Routen durch den „Kunst-Parkour“ an. Mit am bequemsten war es wohl, die Wilhelmstraße in Richtung Ecke Ebert-Allee zur ersten Shuttle-Haltestelle zu laufen, um zu versuchen, in einen der tollen Oldtimer einen Mitfahrplatz zu ergattern. Wer wollte, konnte aber auch zuvor im Museum Wiesbaden die Ausstellungen „Zwintscher, Hy und Jugendstil“ besichtigen, oder sich diese für den Abschluss aufheben.
Eine andere Möglichkeit war, vom NKV aus gleich fußläufig Richtung Wilhelmstrasse 32, zum Bellevue-Saal, zu pilgern, um dort Verena Freyschmidts und Maike Häuslings Installationen „Wandlungen“ anzuschauen.
Kurz zurück in der Karl-Glässing-Straße 5, AIDS-Hilfe Wiesbaden, zeigte Andreamaria Bresson ihre ein wenig esoterisch anmutende intensive Malerei „VOLLton – ZWISCHENton“.
Von dort war es nicht weit zum SAM, Stadtmuseum am Markt, im Marktkeller, mit der Sonderausstellung „URFORMEN – Figürliche Eiszeitkunst Europas“ und der Dauerausstellung „Wiesbadens Lieblingsstücke“. Gegen 19.30 Uhr trat im SAM Wiesbadens legendärer PopJazzChor unter der Leitung von Clemens Schäfer mit seinem Klassiker-Repertoire aus Pop und Jazz auf.
Einen zweiten Auftritt gab der PopJazzChor später im Museum Wiesbaden. Eigens von der Mosel angereist, offerierte das Weingut Lay ein paar gute Tröpfchen im SAM.
Oberirdisch, auf dem Dern‘schen Marktgelände, lud eine zweite Oldtimer-Shuttle-Station zum Chauffeur-Dienst ein, oder man lief Richtung Markstraße. Links abgebogen, ging es über die Langgasse in die Kleine Schwalbacher Str. 8 zum Kunsthaus Weinstock mit Utaellamarie Peters Malerei, Alessandror Padovans Wandobjekten sowie Ottmar Hörls Unikate und Multiples. In Nachbarschaft: Galerie Neogolden, Kleine Schwalbacher Str. 8, mit „The Look“ von 4 Künstlerinnen.
In der Faulbrunnenstrasse 5 befindet sich der Kunstraum der IG mit Arbeiten von Johannes Buchholz „molle creature“, und in der Faulbrunnenstraße 11, geht es zu Kunst-Schaefer mit „Emotional Circus – Manege junger Kunst“ von M. Crössmann, P. Lorenz (Riot184), N. Marschalek, R. Löhr, und P. Debusi (NEDE) und in der Studiogalerie zu Laetitia Eskens Videoinstallation „Es lebe Kunstoff! Soziale Plastik“.
Zurück in die Langgasse 20, zeigt das Loftwerk Wiesbaden unter dem Titel „Urban Feel“ Stadtansichten von 5 Fotografen.
Am Kranzplatz 1, hatte das Theater im Palast „madebykuenstlerhaus43″ die Türe geöffnet: „Surrealismus (2023) trifft Historismus (1905)“ von Shabnam Miller. Beineindruckend auch der Rundblick in die einzigartige Lokation des ehemaligen Gesellschaftsraums im einstigen Pallasthotel, der jetzt als Theater dient.
In der Saalgasse 16 zeigte der projektraumKUNST „Reflex“
– Zeichnungen“ von Stella Pfeiffer, „Gefäß, Objekt“ von Antje Dienstbir und Malerei von Angela Cremer.
Richtung Webergasse gelangte man in der Büdingenstraße 4-6 zur Galerie RubrechtContemorary mit Werken im Stil alter Meister des Dresdner Malers Leo Leonhard. Hier kredenzte das Weingut Stenner aus Mainz-Hechtsheim gute Tröpfchen.
Zurück in der Saalgasse 36, zeigte die Kunst-Galerie Cherny einen kleinen Querschnitt ihres derzeitigen Angebotes. Gleich um die Ecke in der Nerostr. 16, präsentierte das Atelier von Andreas Orosz u. Katharina Reschke – Werke aus dem Nachlass von Bernd Schwering und Ullrich Habermann sowie ausgewählte Arbeiten der Malereiklasse von Prof. A. Orosz.
Nebenan, in der Nerostraße 22, stößt man direkt auf die Pottery & Gallery, Sabine Wittmanns Atelier für Töpferkunst und Kunstgalerie.
An der Ecke Nerostraße 46, Röderstraße konnte man sich in der Photogalerie Wiesbaden von Astrid und Volker Haackes Fotowerken „blüten : blätter“ sowie von Me Kathi Krechtings „ silhouettes II“ faszinieren lassen.
Viel los war auch wieder bei Rother, Taunusstraße 52, wo Tim Bengels Werke überzeugten, und das Weingut Georg Müller Stiftung, Eltville, gute Weine anbot. Schräg gegenüber, Taunusstraße 55, die Rother-Galerie IncubARTor mit Werken der Wiesbadener Malerin Jana Albrecht.
Mit gleicher Adresse, Taunusstrasse 55, daneben Juwelier Hermsen, zeigte (Hand-)Werke unter dem Titel „Astonished“ von Adriana Almeida Meza, Gina Nadine Müller, Julia Obermaier und Stephie Morawetz, Sharareh Aghaei.
Ein paar Schritte nur, und man war im KunstKontor in der Taunusstraße 39: “Mixed Media“. Verschiedene Künstler, unter anderem Stefanie Minzenmay und Rolf Gith, zeigten – zum Teil großformatige – Malerei, Fotografie und – mitunter kuriose – Bildhauerei und einen Napoleon-Pappkamerad für Selfis.
Mehr Stationen als die erwähnten, sind in einer Kurzen Nacht der Galerien und Museen kaum zu schaffen. Die anderen Einrichtungen stehen für die kommende „Kurze Nacht der Galerien und Museen“ im nächsten Jahr auf der Liste, darunter: Aktives Museum Spiegelgasse in der KZ-Gedenkstätte, Carl-von-Ibell-Weg 7, BBK SCHAUstelle, Marcobrunnerstraße 3, Atelier Dreimann, Rüdesheimer Straße 22 (Hinterhof über Toreingang), s frauen museum wiesbaden, Wörthstraße 5, Galerie Hafemann, Oranienstraße 48, Hospizverein Wiesbaden Auxilium e.V., Luisenstraße 26, 1. O:G,, HS Galerie, Oranienstraße 6, Kirche und Kultur Kath. Kirche St. Mauritius, Kunstinterventionen im sakralen Raum, Abeggstraße 37, Kunsthaus, Am Schulberg 10, Galerie Pokusa Kunstsalon e.V., Albrechtstraße 40, Schloß Freudenberg, Freudenbergerstr. 224-226 sowie die Westend Galerie, Freiluftgalerie an der Kreuzung Bismarckring/Goeben- Bertramstraße.
Drei Institutionen der Region, das Deutsche Ledermuseum in Offenbach am Main, die Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim und der Nassauische Kunstverein Wiesbaden, treffen zu einer Betrachtung der Tradition und des Wandels von Mensch-Tier-Beziehungen zusammen. Gemeinsam und doch aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln wird die Koexistenz von Mensch und Tier in verschiedensten Facetten thematisiert.
tierisch schön? 3. Oktober 2020 bis 30. Mai 2021 Deutsches Ledermuseum in Offenbach am Main
Alles im Wunderland 2. Oktober 2020 bis 7. Februar 2021 Nassauischer Kunstverein Wiesbaden
Kunst für Tiere 4. Oktober 2020 bis 17. Januar 2021 Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim
Die räumliche Nähe entlang der RMV-S-Bahnlinie 8, die die Städte Offenbach und Wiesbaden mit Halt in Rüsselsheim verbindet, ermöglicht dieses Artentreffen auf klimaneutralem Weg. Die Ausstellungskooperation ist Teil des aktuellen Themenschwerpunktes Erzählung.Macht.Identität des Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
tierisch schön? 3. Oktober 2020 bis 30. Mai 2021 Deutsches Ledermuseum in Offenbach am Main
Mit der Ausstellung tierisch schön? rückt das DLM die ambivalente Ästhetik seiner Exponate in den Fokus und nimmt die eigene Sammlung in den Blick.
Welche tierischen Rohstoffe wurden und werden von Menschen genutzt und wozu? Welche Rolle spielt die Einteilung von Tierarten in Nutz- und Haustier oder die den Tieren zugeschriebenen kulturellen Bedeutungen? Wie beeinflussen sie die Mode? Und was ist eigentlich unter Artenschutz und Veganismus zu verstehen? Auch die Nachhaltigkeit des Materials Leder wird dabei nicht außer Acht gelassen.
Ausgehend von dem umgestalteten Studioraum führt ein Parcours durch die Ausstellungsräume des DLM und lädt die Besucher*innen ein, die Objekte unter der Perspektive der aufgeworfenen Fragestellungen neu zu betrachten. Über 50 Exponate erzählen vom Umgang mit Tieren, ihrer Nutzbarmachung und Aneignung durch den Menschen und lassen auch den gesellschaftlichen Wandel ablesbar werden. Bereichert wird die Sammlungspräsentation um zeitgenössische künstlerische Positionen von Fernando und Humberto Campana, Heide Hatry, Christian Jankowski, Eva Ruhland und Marcel Walldorf, die mit den Objekten in Dialog treten.
Alles im Wunderland
2. Oktober 2020 bis 7. Februar 2021
Nassauischer Kunstverein Wiesbaden (NKV)
„Von der Grenze, die wir zwischen Tier und Mensch als gegeben annehmen, kann weder die Evolutionsbiologie noch die Paläoanthropologie mit Gewissheit definieren, an welchem Punkt sich nur animalisches von humanem Leben trennt. Auf der Suche nach dieser Grenze nimmt das „kluge Tier“ weitere Kategorisierungen und Hierarchisierungen vor, die Verwandtschaften herleiten, Gruppen bilden, aber vor allem darauf hinauslaufen, eine polare Bewertung zu manifestieren: lieb- oder unliebsam (Gefährte), nütz- oder schädlich (Ressource) – schließlich gut oder böse.
Die anthropozentrische Zuordnung unterscheidet zwischen Nutztieren, tatsächlich gemeint ist Ressource, Haustieren, zu häufig unter denaturierten Umständen in Gefangenschaft gehalten, und Schädlingen, die gar den wirtschaftlichen Erfolg des Menschen mindern, indem sie dessen Kulturpflanzen, Güter oder Bauwerke schädigen, Krankheitserreger übertragen oder als direkter Nahrungskonkurrent auftreten, spätestens hier versagt unsere sogenannte Moral.
Tatsächlich ist es der Mensch, der sich unfraglich als der größte Schädling des Planeten entpuppt, während er sich langsam der (öko-)systemerhaltenden Bedeutung der unzähligen, überwiegend kleineren Lebewesen mehr und mehr bewusst wird. Unmittelbar nach dem Fall durch den dunklen Tunnel bedarf es jetzt eines weißen Kaninchens – alles im Wunderland.“ (Text: NKV Wiesbaden)
Kunst für Tiere – Ein Perspektivwechsel für Menschen 4. Oktober 2020 bis 17. Januar 2021 Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim
Die Ausstellung stellt Künstlerinnen und Künstler vor, die sich mit ihren Arbeiten dem Tier zuwenden, um sich näher mit den Beziehungen zwischen Mensch und Tier zu beschäftigen oder um einfach ihre Tierliebe auszudrücken. Das Duo Krõõt Juurak (geb. 1981) und Alex Bailey (geb. 1987) beispielsweise schafft mit ihren Performances for Pets wortwörtlich Kunst für Tiere. Das Künstlerpaar performt nicht für ein menschliches, sondern tierisches Publikum.
Die Auseinandersetzung mit dem Mensch-Tier-Verhältnis ist in der zeitgenössischen Kunst vielfältig und unterschiedlich. Künstlerinnen wie Sanna Kannisto (geb. 1974) und Gabriele Muschel (geb. 1941) werden zu visuellen Forscherinnen, die Tiere in entlegenen Gebieten aufspüren. Resultate sind neue Bildräume und Bildfindungen. Schafft Kannisto im Regenwald einzigartige Bühnengebilde für ihre Tierminiaturen, wandelt Muschel ihre Fotografien von Affen im heimischen Atelier zu Porträtzeichnungen voller Individualität. Jedes Porträt unterscheidet sich von dem anderen und zeigt Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Gesichtszügen und Merkmalen.
Das ambivalente Verhältnis von Mensch und Tier spielt bereits in frühen Arbeiten von Rosemarie Trockel (geb. 1952) eine besondere Rolle. »Jedes Tier ist eine Künstlerin«, lautet 1993 ihre Botschaft. Auch wenn sie damit dem berühmten Ausspruch »Jeder Mensch ist ein Künstler« von Joseph Beuys entgegentrat, ist eine Wertschätzung des Tieres impliziert. Im gleichnamigen Künstlerbuch veröffentlichte Trockel Porträts ihres Hundes mit einer liebevollen Widmung.
Tiere werden von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern als ästhetische Wesen begriffen, ernst genommen und neu gedacht. Die Hinterfragung der absoluten Trennung von Mensch und Tier könnte neue Perspektiven der Koexistenz der Arten aufzeigen. Dass das künstlerische Engagement für Tiere auch humorvoll sein kann, spiegelt sich nicht nur in den Ausstellungsexponaten, sondern auch im Vermittlungsprogramm der Opelvillen.
Das Deutsche Ledermuseum DML in Offenbach, eines der renommiertesten Häuser weltweit seiner Art, verfügt über einen einmaligen Sammlungsbestand aus sechs Jahrtausenden und fünf Kontinenten, der über 30.000 Objekte aus den Bereichen Angewandte Kunst, Ethnologie und dem Deutschen Schuhmuseum umfasst. Zu sehen sind Meisterwerke der europäischen Ledergestaltung vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Schuhwerk aus vier Jahrtausenden sowie herausragende ethnologische Objekte aus Amerika, Afrika, Asien und der Polarregion.
Auch 2020 veranstaltet das DML zudem wieder spannende Sonderausstellungen rund um das Thema Leder:
STEP BY STEP Schuh.Design im Wandel
Vor dem Hintergrund der einzigartigen Schuhsammlung des DLM entfaltet sich mit STEP BY STEP: Schuh.Design im Wandel eine Ausstellung rund um das Thema Schuhe über alle Kontinente und durch alle Zeiten hinweg.
DAS IST LEDER! VON A BIS Z
Mit DAS IST LEDER! Von A bis Z präsentiert das DLM einen innovativen, multimedialen Projektraum, der umfassenden Einblick in den jahrtausendealten Werkstoff gibt und erstmals die Grundlagen von Leder in einem Dialog mit der herausragenden Sammlung des Museums zeigt.
IN BEZUG GESETZT: OBJEKTE BERICHTEN AUS AFRIKA
Ein Ausstellungsmodul im Sammlungsbereich Ethnologie wird zur Experimentierfläche, um neue Perspektiven auf ausgewählte Exponate der Afrika-Sammlung zu ermöglichen.
und ab 3. OKTOBER 2020 bis 30. MAI 2021 TIERISCH SCHÖN?.Über die Koexistenz von Mensch, Tier und Natur in verschiedensten Facetten durch zeitgleiche Ausstellungen neben dem DLM auch in Räumlichkeien der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim und des Nassauischen Kunstvereins Wiesbaden.
In einer Vorankündigung heißt es, dass sich das DLM „Mit TIERISCH SCHÖN?“ anhand von Objekten aus seinen drei Sammlungsbereichen – Angewandte Kunst, Ethnologie und Deutsches Schuhmuseum – mit der jahrtausendealten Beziehung zwischen Mensch und Tier auseinandersetzt. Seit jeher ist diese von Widersprüchen geprägt. Tiere spielen seit Urzeiten eine wichtige Rolle – einerseits stellten sie eine Bedrohung für den Menschen dar, andererseits waren sie als Jagd- und Beutetiere für den Menschen existenziell. In verschiedenen Kulturen werden Tieren magische Kräfte zugeschrieben; sie sind als Heilsbringer und Gottheiten bei Ritualen und in Religionen von zentraler Bedeutung. Einige dieser unterschiedlichen Gesichtspunkte will die Schau pointiert darstellen und kritisch analysieren. Die überwiegend aus Leder gefertigten Exponate, die einen weiten geografischen als auch zeitlichen Bogen spannen, nehmen dabei eine besonders ambivalente Position ein.
Eröffnung RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain: RAY 2018 EXTREME vom 24. Mai – 9. September 2018 Vernissage heute am 23. Mai, 19 Uhr im RAY Festivalzentrum im MMK 3 des MMK Museum für Moderne Kunst Domstr. 3, 60311 Frankfurt am Main
Das Bildliche bestimmt unseren Alltag und unsere Wirklichkeit. Mit dem Thema EXTREMEstellen die RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain 2018 diese Bildmächtigkeit anhand einer Vielfalt internationaler künstlerischer Strategien in den Mittelpunkt ihrer dritten Ausgabe. Seit Jahrzehnten findet sich in den Institutionen und Sammlungen in Frankfurt und der Region Rhein-Main eine bemerkenswerte Dichte und Kompetenz im Bereich der Fotografie. Nach den ersten beiden erfolgreichen Ausgaben RAY 2012 und RAY 2015 wird diese außerordentliche Qualität und Vielfalt erneut in einer einzigartigen Konstellation präsentiert:
Über 60 Künstlerinnen und Künstler, 15 Partnerinstitutionen, 10 Ausstellungsorte und 6 Städte im Rhein-Main-Gebiet schließen sich zusammen und machen diesen Fokus international sichtbar. Mit Ausstellungen, zahlreichen Events und erstmals mit einem viertägigen Festival zum Triennale-Thema EXTREME bietet RAY zwischen dem 24. Mai und 9. September 2018 eine facettenreiche Auseinandersetzung mit der Fotografie.
RAY 2018 EXTREME
Technische Neuerungen, Digitalisierung und Globalisierung, Bevölkerungswachstum und Klimawandel verändern die sozialen wie politischen Verhältnisse weltweit. Krisen, Kriege, Extremismus und Populismus rütteln an unseren Werten, Normen und Organisationsformen. Das Extreme hat Hochkonjunktur. Insbesondere jetzt, wo die grenzenlose Verfügbarkeit digital zirkulierender Informationen und Bilder nach einer Ökonomie der Aufmerksamkeit verlangt, weckt das Extreme die Begehrlichkeit, es ins Bild zu bannen. Je außergewöhnlicher und randständiger, desto größer die Beachtung, die ihm zuteil wird. Die dabei entstehenden Bilder versagen sich dem Normativen und manchmal auch dem „guten Geschmack“. Sie sind fotografischer Ausdruck einer Faszination für das Außergewöhnliche, das Andere, die Entgrenzung, das Künstliche, Bizarre, das Äußerste, den Schock, den Unfall. Ebenso sind sie Beweis für das Schöne, Flüchtige, Verletzbare, das Zerbrechliche. In fünf Ausstellungen zum Phänomen des Extremen reflektieren die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler die globalen sozioökonomischen Veränderungen ebenso wie die Rolle und Funktion einer Fotografie, die nicht den Normal-, sondern den Grenzfall zum Gegenstand der Wahrnehmung macht.
Das inhaltliche Konzept von RAY 2018 EXTREME wurde von folgenden Kuratorinnen und Kuratoren entwickelt: Anne-Marie Beckmann (Deutsche Börse Photography Foundation), Peter Gorschlüter (MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main), Alexandra Lechner (Darmstädter Tage der Fotografie), Celina Lunsford (Fotografie Forum Frankfurt) und Matthias Wagner K (Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main). Dieses Team hat fünf Ausstellungen erarbeitet, in denen die ausgewählten künstlerischen Positionen unterschiedliche Aspekte des Extremen beleuchten.
Die Ausstellung EXTREME. SELF, präsentiert von den Darmstädter Tagen der Fotografie in Kooperation mit dem Kunstforum derTU Darmstadt, zeigt die drei Künstlerinnen Aneta Grzeszykowska, Laís Pontes und Isabelle Wenzel, die sich ebenso persönlichen wie ideenreichen Aspekten der Wahrnehmung des Selbst widmen und sich jenseits des Selfie-Wahns bewegen. Isabelle Wenzel hat hierzu im Januar 2018 in Darmstadt auf der Mathildenhöhe ein neues Werk in Rahmen ihrer Serie Field Studies erarbeitet.
Die Deutsche Börse Photography Foundation zeigt mit der Ausstellung EXTREME. TERRITORIES in The Cube (Eschborn) Landschaften, die sich durch politische und wirtschaftliche Entwicklungen in zum Teil dystopische Orte verwandelt haben. Präsentiert werden Arbeiten von Christoph Bangert, Anne Heinlein und Göran Gnaudschun, Sze Tsung Nicolás Leong, Gregor Sailer und Guy Tillim, dessen Serie Avenue Patrice Lumumba (2008) von der Sammlung der Deutsche Börse Photography Foundation neu angekauft wird.
Das Fotografie Forum Frankfurt (FFF) widmet sich dem ökologischen Wandel: In der Ausstellung EXTREME. ENVIRONMENTS illustrieren Mathieu Asselin, Krista Caballero und Frank Ekeberg, Lois Hechenblaikner, Paula Luttringer, Pradip Malde, Gideon Mendel und Ami Vitale mit verschiedenen investigativen Herangehensweisen die Auswirkungen des Menschen auf die Umwelt in verschiedenen Teilen der Welt. Das Künstlerduo Krista Caballero und Frank Ekeberg war im Vorfeld in Frankfurt zu Gast, um sich für sein Langzeitprojekt Birding the Future (seit 2010) mit der Vogelpopulation im Rhein-Main-Gebiet zu beschäftigen und traf sich vor Ort mit lokalen Vogelexperten des Senckenberg Museum und dem Frankfurter Grüngürtel. Die Ergebnisse werden in Form einer interaktiven Multimediainstallation im FFF sowie im öffentlichen Raum zu sehen sein.
Mit Werken von Cao Fei, Richard Mosse und Paulo Nazareth nimmt die Ausstellung EXTREME. NOMADS im MMK 1 des MMK Museum für Moderne Kunst zeitgenössische Formen nomadischer Existenz in den Blick und setzt sich mit der Entgrenzung von Politik, Ökonomie, Gesellschaft und Kultur im digitalen Zeitalter auseinander. Abgesehen von der großzügigen Präsentation von mehreren Werkzyklen der chinesischen Künstlerin Cao Fei und dem brasilianischen Künstler Paulo Nazareth, gehört die 20 Meter umfassende Panorama-Filminstallation Incoming des Künstlers Richard Mosse zu den Highlights der Ausstellung, die zusammen mit Leihgaben aus den Sammlungen der DZ BANK Kunstsammlung und der Deutsche Börse Photography Foundation präsentiert wird.
Im Museum Angewandte Kunst werden mit EXTREME. BODIES Darstellungen von Körper und Identität beleuchtet. Die Künstlerinnen und Künstler, u. a. Antoine d’Agata, Inez van Lamsweerde und Vinoodh Matadin, Arno Rafael Minkkinen, Boris Mikhailov und Carolin Saage, beschäftigen sich mit Gender, Drogenexzessen, randständigen Lebensweisen, Armut, Über-Präsenz sowie dem Verschwinden des eigenen Körpers. Dabei sind u. a. neue Werke des französischen Fotografen Antoine d’Agata und Arno Rafael Minkkinen zum ersten Mal zu sehen.
RAY 2018 Festival am Eröffnungswochenende
Den Auftakt von RAY 2018 bildet vom 24. bis 27. Mai 2018 erstmalig ein viertägiges Festival-Kickoff. In Vorträgen und Paneldiskussionen beleuchten Künstlerinnen und Künstler, Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen sowie das RAY 2018 Kuratorenteam das Phänomen des Extremen aus verschiedenen Perspektiven. Gemeinsam diskutieren sie die Themen und künstlerischen Positionen der EXTREME Ausstellungen, um neue Impulse für Kunstschaffende, Kulturinstitutionen und die Öffentlichkeit zu generieren. Zentrum des Festivals ist das MMK 3 des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main. Ermöglicht wird das Festivalprogramm von der Deutsche Börse Photography Foundation. Während des RAY Festival-Kickoffs bietet RAY 2018 außerdem Vermittlungsangebote, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene spielerisch an das Medium Fotografie und Aspekte des Triennale-Themas heranführen.
In interaktiven Workshops und mit Gewinnspielen werden die Besucherinnen und Besucher selbst aktiv. Am Festivalsonntag, den 27. Mai können Besucherinnen und Besucher zwischen 12 und 16 Uhr im Festivalzentrum an dem partizipativen Workshop EXTREM EXPERIMENTIERTteilnehmen und inspiriert von den künstlerischen Positionen der RAY 2018 EXTREME Ausstellungen unter Anleitung der Berliner Fotografin Marzena Skubatz ihre eigenen fotografischen Kunstwerke erschaffen und mit nach Hause nehmen.
RAY MASTER CLASS
Als weitere Premiere hat RAY 2018 in diesem Jahr eine MASTER CLASS in Kooperation mit derHfG Hochschule für Gestaltung Offenbach, der Hochschule Darmstadt, der Kunsthochschule Mainz sowie der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste — Städelschule initiiert. Die Ergebnisse werden vom 24. bis 27. Mai in der gemeinsamen Ausstellung N E X U S im Festival-Zentrum im MMK 3 zu sehen sein. Mit der MASTER CLASS fördert RAY mit Unterstützung von Olympus und der Crespo Foundation den Austausch der regionalen Kunsthochschulen und ermöglicht jungen Fotografinnen und Fotografen eine öffentlichkeitswirksame Plattform. Die MASTER CLASS wird von Arno Rafael Minkkinen geleitet, dessen Werk in der Ausstellung EXTREME. BODIES zu sehen ist.
RAY JUNIOR
Darüber hinaus veranstaltet RAY 2018 die Workshopreihe RAY JUNIOR, die sich an Schulen in der Rhein-Main-Region richtet. Aus den Workshop-Ergebnissen entsteht mit der Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain eine Publikation. In sechs Workshopwochen arbeiten die Fotografen Wolfgang Zurborn und Mirko Krizanovic zusammen mit der Kunstvermittlerin Lisa Weber und den Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern von Schulen in Aschaffenburg, Darmstadt, Frankfurt, Mainz, Offenbach und Wiesbaden: Wöhlerschule (Frankfurt), Marienschule (Offenbach), Mittelstufenschule Dichterviertel (Wiesbaden), Friedrich Dessauer Gymnasium (Aschaffenburg), Maria-Ward-Schule Mainz Gymnasium (Mainz) und die Viktoriaschule Gymnasium (Darmstadt).
RAY PARTNERPROJEKTE
Im Rahmen von RAY 2018 präsentieren die DZ BANK Kunstsammlung, der Frankfurter Kunstverein, die Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim, die Marta Hoepffner-Gesellschaft für Fotografie e.V. im Stadtmuseum Hofheim und der Nassauische Kunstverein Wiesbaden eigens kuratierte Ausstellungen und erweitern das Thema EXTREME um vielschichtige Perspektiven in der zeitgenössischen Fotografie.
Die DZ BANK Kunstsammlung widmet sich im ART FOYER in ihrer Ausstellung DIE ZAHL ALS CHIFFRE IN DER KUNST einem Thema, das Kunst und Bankenwesen gleichermaßen durchdringt. Der Frankfurter Kunstverein erweitert mit seiner Präsentation von FOAM TALENT | FRANKFURT das RAY Netzwerk nach Amsterdam und zeigt Positionen junger Fotografinnen und Fotografen unter 35 Jahren, die jedes Jahr nach dem renommierten Open Call FOAM TALENT ausgewählt und im Fotografiemuseum FOAM in Amsterdam gezeigt werden. Die Ausstellung ist außerdem in London und New York zu sehen.
Die Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim präsentiert mit Die reine Leidenschaftzum ersten Mal Abzüge, Dias und Negative der Amateurfotografen Peter Dammann, Eugen Gerbert, Axel Herrmann und Vasilii Lefter. Über Jahrzehnte lang fotografierte jeder von ihnen im Verborgenen einer bestimmten Idee folgend nahezu obsessiv und unermüdlich ihre Reisen, Familien und Partner.
Für die Marta Hoepffner-Gesellschaft für Fotografiee.V. im Stadtmuseum Hofheim am Taunus haben Stefanie Schroeder und Christian A. Werner eine künstlerisch-dokumentarische Werkschau mit dem Titel Holy Smoke zum Thema Armut entwickelt. In der Ausstellung H × B × T im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden befassen sich die Künstlerinnen Felicity Hammond, Bianca Pedrina, Kathrin Sonntag und der Künstler Julian Irlinger mit dem Verhältnis von Kunst und Raum.
RAY PLUS
Unter dem Titel RAY PLUS informiert RAY über weitere unabhängige Fotografie-Ausstellungen, die im Zeitraum von RAY 2018 im Rhein-Main-Gebiet stattfinden. Hierzu zählen u. a. die Gruppenausstellung Image Profile. Aspekte des Dokumentarischen in der fotografischen Sammlung des MMK im MMK 2 des MMK Museum für Moderne Kunst, der Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2018 im MMK 3 des MMK Museum für Moderne Kunst sowie die monografische Ausstellung der Fotografin Ursula Schulz-Dornburg im Städel Museum. Auch Offspaces und Galerien wie die beiden Filialen des Citykiosks Yok Yok im Bahnhofsviertel und in der Fahrgasse sowie die Galerie Rundgaenger in der Niddastraße beteiligen sich an dem unabhängigen Programm.
RAY 2018 Webseite und Online-Magazin
Seit Februar ist die neu konzipierte Triennale-Webseite ray2018.de eine wichtige Anlaufstelle für RAY Besucherinnen und Besucher und gibt einen Überblick zu allen Aktivitäten im Rahmen der RAY 2018 Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain. Die Webseite informiert im Detail über das gesamte Festival-Programm sowie weitere Veranstaltungen. Dank des responsiven Designs können sich Festival- und Ausstellungsbesucher direkt vor Ort in den Ausstellungen über die ausgestellten Werke informieren und von überall stets über aktuelle Ereignisse im Festivalzentrum und über Veranstaltungen zu den Ausstellungen informieren.
Darüber hinaus bietet die Webseite viele andere dynamische Inhalte. So wird die Triennale RAY 2018 in diesem Jahr mit dem neu entstehenden RAY Magazin in Kooperation mit dem Museumsblog des MMK Museum für Moderne Kunst, mmk-notes.de, Interviews und Hintergrundgeschichten zu RAY 2018 und Künstlern bieten. Auch die Künstlertalks und Podiumsdiskussionen werden während des RAY Festivals aufgezeichnet und stehen darauf hin als Podcasts bereit. So schafft die Webseite ein nachhaltiges Archiv der Ereignisse.
#EXTREMECITIZEN Fotowettbewerb
Mit dem Instagram-Foto-Contest #EXTREMECITIZEN lädt RAY 2018 Fotobegeisterte dazu ein bis zum 15. Juli über den Instagram-Kanal @ray_fotografieprojekte ihre Bilder zum Thema EXTREME hochzuladen. Die zehn besten Fotos werden Ende August nach einer Juryauswahl im Shoppingcenter MyZeil prämiert und ausgestellt. Gleichzeitig erscheinen die zehn besten Fotografien in der Septemberausgabe des RAY 2018 Medienpartners Journal Frankfurt. Darüber hinaus gibt es viele andere attraktive Preise zu gewinnen. RAY 2018 Sponsor Olympus stiftet hierzu die Outdoor-Kamera Tough TG-5, die man zusätzlich mit dem ersten Platz gewinnen kann. Zu den weiteren Preisen zählen ein Jahres-Abonnement des Stadt-Magazins Journal Frankfurt sowie eine MuseumsUferCard mit der man ein Jahr lang 34 Museen in Frankfurt am Main kostenlos besuchen kann.
RAY 2018 Guide
Ein englisch- und deutschsprachiger Guide mit Informationen und Abbildungen zu allen RAY 2018 Ausstellungen sowie Begleitveranstaltungen liegt kostenlos in allen teilnehmenden Ausstellungshäusern aus.
Über RAY
Das Kooperationsbündnis RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain entstand 2010 auf Initiative des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, um die Kompetenz und Vielfalt der Fotografie in der Region Rhein-Main hervorzuheben und zu bündeln: „Nach den ersten beiden erfolgreichen Ausgaben der Fotografie-Triennale RAY freue ich mich schon auf die Umsetzung von RAY 2018, mit der wir die künstlerische Vielfalt unserer Region und damit unseren Ruf als hervorragende Kunst- und Kulturregion stärken. Wir sehen die internationale Tragweite der RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain als Best-Practice-Beispiel für unsere Förderziele, Projekte zu unterstützen, die eine Strahlkraft über die Region hinaus haben und zur besseren regionalen Vernetzung beitragen“, erläutert Kulturfonds-Geschäftsführer Dr. Helmut Müller.
RAY 2018 Termine und Fakten
RAY 2018 EXTREME Ausstellungen
EXTREME. SELF Darmstädter Tage der Fotografie und Kunstforum der TU Darmstadt (26.5.—19.8.2018); EXTREME.TERRITORIES Deutsche Börse Photography Foundation in The Cube, Eschborn (25.5.—28.9.2018); EXTREME. ENVIRONMENTS Fotografie Forum Frankfurt (24.5.—9.9.2018); EXTREME. BODIES Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main (24.5.—9.9.2018) und EXTREME. NOMADS MMK 1 des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main (24.5.—9.9.2018)
RAY 2018 EXTREME KÜNSTLERLISTE (AUSWAHL)
Antoine d’Agata (*1961 FR), Mathieu Asselin (*1973 VE/FR/US), Christoph Bangert (*1978 DE), Jamie Brunskill (*1983 GB), Krista Caballero (*1976 US) und Frank Ekeberg (*1970 NO/US), Cao Fei (*1978 CN), Aneta Grzeszykowska (*1974 PL), Lois Hechenblaikner (*1958 AT), Anne Heinlein (*1977 DE) und Göran Gnaudschun (*1971 DE), Inez van Lamsweerde (*1963 NL/FR) und Vinoodh Matadin (*1961 NL), Sze Tsung Nicolás Leong (*1970 MX/GB/US), Martin Liebscher (*1964 DE), Paula Luttringer (*1955 AR/FR), Pradip Malde (*1957 TZ/US), Gideon Mendel (*1959 ZA/GB), Boris Mikhailov (*1938 UA/DE), Arno Rafael Minkkinen (*1945 FI/US), Richard Mosse (*1980 IE/US/DE), Paulo Nazareth (*1977 BR), Laís Pontes (*1981 BR), Carolin Saage (*1978 DE), Gregor Sailer (*1980 AT), Guy Tillim (*1962 ZA), Ami Vitale (*1971 US), Isabelle Wenzel (*1982 DE/NL)
RAY 2018 PARTNERPROJEKTE Ausstellungen
DIE ZAHL ALS CHIFFRE IN DER KUNST ART FOYER der DZ BANK Kunstsammlung (24.5.—20.10.2018); FOAM TALENT | FRANKFURT Frankfurter Kunstverein (24.5.—26.8.2018); DIE REINE LEIDENSCHAFT Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim (2.5.—29.7.2018); HOLY SMOKE Marta Hoepffner-Gesellschaft für Fotografie e.V. im Stadtmuseum Hofheim am Taunus (26.5.—19.8.2018) und H x B x T Nassauischer Kunstverein Wiesbaden (25.5.—8.7.2018)
RAY 2018 PLUS Ausstellungen
Image Profile. Aspekte des Dokumentarischen in der fotografischen Sammlung des MMK
MMK 2 des MMK Museum für Moderne Kunst (23.3.—15.7.2018), Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2018 MMK 3 des MMK Museum für Moderne Kunst (22.6.—9.9.2018), Ursula Schulz-Dornburg Städel Museum (4.7.—16.9.2018), Neo Captures Galerie Rundgaenger (26.5.—30.6.2018), Wild. 30 FREELENS-Fotografen Haus am Dom (10.6.—10.8.2018) und viele mehr
RAY 2018 Eröffnung in Frankfurt am Main
Mittwoch, 23. Mai 2018, 19 Uhr
RAY Festivalzentrum im MMK 3 des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main
Domstr. 3, 60311 Frankfurt am Main
Folgende Ausstellungen haben am 23. Mai bis 22 Uhr geöffnet: EXTREME. ENVIRONMENTS(Fotografie Forum Frankfurt), EXTREME. BODIES (Museum Angewandte Kunst), EXTREME. NOMADS (MMK 1 des MMK Museum für Moderne Kunst), RAY 2018 MASTER CLASS Ausstellung(MMK 3 des MMK Museum für Moderne Kunst) sowie die RAY 2018 PARTNERPROJEKTE DIE ZAHL ALS CHIFFRE IN DER KUNST (ART FOYER der DZ BANK Kunstsammlung, Voranmeldung erforderlich über www.dzbank-kunstsammlung.de) und FOAM TALENT FRANKFURT (Frankfurter Kunstverein).
Weitere RAY 2018 Eröffnungen:
Sonntag, 29. April, 11 Uhr
Die Reine Leidenschaft, Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim
Donnerstag, 24. Mai, 18 Uhr
H x B x T, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden
Donnerstag, 24. Mai, 18:30
EXTREME. TERRITORIES, Deutsche Börse Photography Foundation in The Cube, Eschborn
Voranmeldung erforderlich über www.deutscheboersephotographyfoundation.org
Freitag, 25. Mai, 19 Uhr
EXTREME. SELF, Darmstädter Tage der Fotografie und Kunstforum der TU Darmstadt
Freitag, 25. Mai, 19 Uhr
HOLY SMOKE, Marta Hoepffner-Gesellschaft e.V. im Stadtmuseum Hofheim
Es stehen Shuttles zur Verfügung (begrenzte Platzzahl). Wir bitten um vorherige Anmeldung am Infopoint im Festivalzentrum im MMK 3.
RAY 2018 Festival und RAY MASTER CLASS Ausstellung
Donnerstag, 24. Mai bis Sonntag, 27. Mai 2018, Do—Sa 10—20 Uhr, So 11—18 Uhr
RAY Festivalzentrum im MMK 3 des MMK Museum für Moderne Kunst Das detallierte Programm finden Sie hier
Noch fasziniert von der großartigen Architektur des neuen RheinMain CongressCenters (RMCC) wechselten am Samstagabend, am 14. April 2018 gegen 18 Uhr, zahlreiche Kulturinteressierte nonstop vom „Tag der offenen Tür des RMCC“ zur Eröffnung der 18. Kurzen Nacht der Galerien und Museen ins Wiesbadener Stadtmuseum am Markt (SAM) . Im einstigen Marktlager-Gewölbekeller aus der Gründerzeit stimmte der international renommierte PopJazzChor Wiesbaden unter Leitung von Clemens Schäfer die Besucherschar ein auf die „Kurze Nacht“ mit 23 beteiligten Galerien und Museen.
Eröffnet hatten die „Kurze Nacht“ Sabine Philipp, die neue Direktorin des Stadtmuseums, Alexander Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt, und Erhard Witzel, seit 18 Jahren Haupt-Regisseur der von der Interessengemeinschaft der Galerien (IG Galerien) veranstalteten „Kunstnacht“. Sabine Philipp und Alexander Imholz dankten ihm und allen Akteuren, die diese wunderbare Kulturveranstaltung mit 23 Galerien und Museen erneut ermöglichten, insbesondere auch Rainer Wehner und Herrn Weber für die Organisation des Oldtimer-Shuttle-Service vom Rollenden Museum Wiesbaden.
Mit einer Flotte von 80 Oldtimern konnten wieder Scharen von Kunstinteressierten über ein Netz von fünf Haltepunkten bis gegen Mitternacht durch die Stadt chauffiert werden. „Ich habe den Verdacht“, so Stadtrat Imholz ein wenig augenzwinkernd, „dass es auch ein paar Autobegeisterte gibt, die heute nur kommen, um Oldtimer zu fahren und weniger um sich Kunst und Kultur zu gönnen. Da wäre mein Rat: Sie können ja den Schwerpunkt auf die Autos setzen, und trotzdem bei der Kunst mal reinschauen. Es lohnt sich in jedem Fall, es erweitert natürlich auch den persönlichen Horizont“, wobei er aber zugab, als man ihn mit einem Senator-Oldtimer abholte, doch lieber den längeren Fahrtweg zum SAM gewählt zu haben. Er wolle heute Abend all die Stationen besuchen, die er beim letzten Mal nicht geschafft habe, so der Kulturdezernent.
Auch seien wieder neue Teilnehmer hinzugekommen, etwa das Schloss Freudenberg, das MI, eine Mischung aus Restaurant und Kunstgalerie, oder auch der Berufsverband der Künstler (BBK) in seinen neuen Räumen in der Nerostrasse. Aber es seien einfach so viele Orte, mit dem Nassauischen Kunstverein und dem Bellevuesaal und den vielen anderen, die Jahr für Jahr mit neuen Ausstellungen am Start sind, dass es gar nicht alles zu schaffen sei. „Also suchen Sie sich etwas aus, übernehmen Sie sich nicht, erholen Sie sich zwischendrin“, riet Imholz und empfahl, zwischendurch ein Gläschen Wein für den guten Zweck „Kunstkoffer“ zu trinken. „Wir haben nicht nur ein, sondern mehrere Weingüter mit dabei, die diese Veranstaltung unterstützen. Auch dafür herzlichen Dank!“
Erhard Witzel bedankte sich bei der Stadt und allen Beteiligten, und versicherte, dass es ihm auch nach 18 Jahren immer noch Spaß mache, die Kurze Nacht zu organisieren. Auch er empfahl ein wenig für den guten Zweck „zu trinken“. Die Hälfte der Erlöse aus dem Weinkonsum flössen direkt in das Projekt „Kunstkoffer“, so Witzel.
Der Weg sei mitunter schon das Ziel, zumindest ein bisschen, war SAM-Direktorin Sabine Philipp vom Oldtimer-Shuttle-Service besonders angetan, aber auch darüber, was die einzelnen Institutionen und Einrichtungen Wertvolles und Aufsuchenswertes zu bieten hätten. „Im Sam haben wir natürlich auch ein bisschen was zu bieten, etwa die aktuelle Sonderausstellung „Impulse – Nassau im Spannungsfeld der Konfessionen“, warb die Museumsdirektorin.
Oberhalb vom SAM, im Restaurant Lumen, hatte im Obergeschoss die GALERIE H22 aus der Herderstrasse 22, zu einem Ausstellungs-Intermezzo von Amador Vallina eingeladen.
In Richtung Wilhelmstraße gelangte man in der Karl-Glässing-Str. 5 bei der AIDS Hilfe Wiesbaden im dritten Stockwerk zur Ausstellung von Andrea Maria Bresson „Caleidoscope – Drei Partituren“ Leben – Tanz – BeWusstSein. Einen Teil dieser Ausstellung, die Buddha-Connection, lag im Dunkeln, und war nur per Taschenlampe bzw. Smartphoneleuchte zu erkunden.
Nur ein paar Schritte weiter in der Wilhelmstrasse 14, zeigte die Lumas Editionsgalerie zumeist großformatige Fotoarbeiten in den Themengruppen „Ein Himmel voller Blumen“ und „elements of nature“.
Nassauischer Kunstverein
Im Nassauischen Kunstverein, Wilhelmstr. 15, wurden die Besucher gefordert mit der aktuellen Gemeinschafts-Ausstellung „Rinnzekete bee bee nnz krr müü“ von Leda Bourgogne / Ryan Cullen / Diogo Duda / Beate Engl / FORT / Daniel Kemeny / Ulrike Königshofer / Tobias Krämer / Hanne Lippard / Isabell Ratzinger.
Beim Projekt FREEDOM & INDEPENDENCE hinterfragt Bjørn Melhus in experimentellen Science-Fiction-Kurzfilmen Ideologien eines religiös geprägten Kapitalismus. Ideen und Zitate der selbsternannten objektivistischen Philosophin und Schriftstellerin Ayn Rand werden dabei mit evangelikalen Inhalten US-amerikanischer Mainstream-Filme konfrontiert.
Ein weiterer Schwerpunkt sind im 3. OG die lebensgroßen Keramiknachbildungen riesiger Blüten von verschiedenen Corpse Flowers, landläufig als fleischfressende Pflanzen bekannt, von Gerrit Frohne-Brinkmann, dem zehnten Fluxus-Stipendiaten Wiesbadens. Ihr künstlich erzeugter Verwesungs-Hautgout ist nicht zu verfehlen, und wem dies nicht auf den Magen schlug, konnte sich vor der dreistöckigen Altbauvilla an Wiesbadens Prachtstrasse mit „Fluxus-Burgern“ ,„bee-bee-Spezials“ und „Pulled Pork Swadwiches“ stärken, dazu vielleicht noch ein Gläschen Riesling vom „Weingut Prinz von Hessen“ für den guten Zweck schlürfen.
Auf allen Etagen helfen an diesem Abend (Kunst-)Studentinnen aus Koblenz, Mainz, Frankfurt und Wiesbaden, Besuchern fachkundig, Kunstwerke auf den Raumplänen zu identifizieren und die dazu gehörenden Beschreibungen im Begleitskript zu finden.
Vom NKV aus haben Besucher geographisch die Wahl, entweder die Wilhelmstrasse in Richtung Friedrich-Ebert-Allee zum Museum Wiesbaden zu marschieren oder retour wieder zum Marktplatz zu laufen, um am dortigen Shuttle-Halt ein Oldtimer-„Taxi“ zu den Galerien in der Taunusstrasse, etwa zu Rother Winter, G 21 oder zum BBK in der Nerostrasse, zu besteigen.
Am SAM Oldtimer-Halt warten Scharen Kulturinteressierter auf „ihren“ Oldtimer-Favoriten. Die Auswahl der bejahrten Fahrzeuge ist riesig. Es gibt praktisch alle Marken. Selbst ein VW-Bus-Krankenwagen aus den 60ern ist dabei. Und für den, der eben nicht einen Rolls Royce, Porsche, Mustang, Jaguar, Mercedes, Opel-Senator, BMW & Co ergattert, kann auch eine Fahrt im Gogo-Mobil unvergesslich bleiben, insbesondere mi Fall längerer Knie.
Am Shuttle-Halt Taunusstrasse-/Ecke Röderstrasse neben der Galerie Rother-Winter herrscht reger Betrieb.
Drangvolle Enge auch in der Galerie Rother Winter. Diese präsentiert Skulpturen von René Dantes und Gemälde von Otto Ritschl ihrer neuesten Ausstellung, und kredenzt zur Verkostung feine Weine des Hauses Georg Müller Stiftung aus Hattenheim, zudem vielen bekannt für den Kunstkeller.
Besonders stimmungsvoll begrüßt die Hinterhauskulisse der BBK SCHAUstelle in der Nerostrasse 32 die nachtschwärmenden Besucher. Nur eine recht angejährte, schmale Steintreppe führt empor zum großen Ausstellungsraum.
14 Künstlerinnen des Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Wiesbaden e.V. zeigen hier Werke ihrer neuesten Ausstellung mit der an die Besucher gerichteten Fragen „WAS SEHEN SIE?“.
Inspiriert von dieser Frage decken die gezeigten Werke ein breites Spektrum ab. Das Flüchtige soll sichtbar gemacht werden, bis hin zur Frage: „Was sehe ich, wenn ich nichts (mehr) sehe?“. Weitere Schwerpunkte beschäftigen sich mit dem „Leben als Bühnenstück“, „Authentizität“, „Relevanz“ usw.
In der Taunusstrasse 19 lädt die GALERIE 21 ein zu „Wir sammeln, was wir lieben“. Gezeigt werden zeitgenössische Positionen origineller Künstler aus dem In- und Ausland
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Kunst Schäfer in der Faulbrunnenstrasse 11 präsentiert in der Ausstellungshalle unter „Doppelspiel“ zwei Ausstellungen von Anna Flores und Ralf Bohnenkamp, und in der Studiogalerie: „Secret terrain“.
Vor der Galerie malt Aktionskünstler Bernd Schneider auf einer Endlosrolle Bilder am „Fließband“ und kommt mit den Leuten ins Gespräch.
Im Museum Wiesbaden haben alle aktuellen Ausstellungen geöffnet. Zu den Highlights zählen „Frühe Bilder“ von Gerhard Richter. Die kürzlich eröffnete Überblicksausstellung „Von Beckmann bis Jawlensky – Die Sammlung Frank Brabant“, „Pilze – Nahrung, Gift und Mythen“ sowie „Orchideen“.
Gegen 19 Uhr findet die Präsentation der Ergebnisse des Kooperationsprojekts #shortnight statt. „Arbeiten der Leistungskurse Kunst der Oranienschule Wiesbaden treten in den Dialog mit Werken der ständigen Sammlungen des Museums Wiesbaden“.
Gegen 21.30 Uhr tritt ein zweites Mal der PopJazzChor Wiesbaden auf. Es herrscht Hochbetrieb, auch am Stand von Weingut Schloß Vollrads.
Mehr Stationen sind an diesem Abend nicht zu schaffen.
Alles „endet“ im Bellevue-Saal, in der Wilhelmstrasse 32. Vor dem Hintergrund der Ausstellungen von Heiko Sievers „together“ und Konstantin Voit „Konzeptkunst/Zeichnung/Malerei“ steigt gegen 23.30 Uhr zur Krönung der „Kurzen Nacht“ das Abschlussfest.
Alle teilnehmenden Galerien und Museen, sowie Infos zum Rollenden Museum, finden Sie unter http://www.kurze-nacht.de/,
Auch die 16. Kurze Nacht der Wiesbadener Galerien und Museen war am 16. April 2016 wieder ein großer Erfolg. Tausende Kunstinteressierte besuchten bis Mitternacht die insgesamt 21 Galerien und Museen in Wiesbaden und ließen sich mit den Oldtimern des Rollenden Museums an fünf im ganzen Stadtgebiet eingerichteten Haltestellen kutschieren, um die Ausstellungsorte zu besuchen.
Das Thalhaus, Galerie und private Kulturstätte für Theater, Konzerte und Tango-Argentino-Nächte, war in diesem Jahr Auftakt-Ort und mit der Abschlussparty von 23.30 bis 2.00 Uhr Endpunkt der Wiesbadener Kurzen Nacht der Galerien und Museen 2016.
Holger Hebenstreit, Theater-Chef des Hauses, begrüßte die zahlreichen Gäste, die ins Nerotal gepilgert waren. Er dankte „dass dieses Mal das Thalhaus mit den überschüssigen Gelder bedacht wird, um Anfang 2017 ein Ausstellungsprojekt zu machen, das in einer ganz besonderes engen inhaltlichen Beziehung zu einem Bühnenprojekt stehen wird.“ Mehr wollte der Chef des Hauses noch nicht verraten.
Die „überschüssigen“ Gelder sind der Reinerlös des Abends aus den in zahlreichen Galerien angebotenen Weinverkostungen der Rheingauer VDP-Weingüter wie: Wein- und Sektgut Barth, Hattenheim, Diefenhardt´sches Weingut, Eltville, Georg Müller Stiftung, Hattenheim, Weingut Hans Lang (Inh. U. Kaufmann), Hattenheim, Weingut Dr. Nägler, Rüdesheim, Weingut Balthasar Ress, Hattenheim, Weingutsverwaltung Schloss Vollrads, Winkel, Weingut Josef Spreitzer, Östrich-Winkel, Weingut Prinz von Hessen, Geisenheim, Weingut Joachim Flick, Flörsheim,
Weingut von Oetinger, Eltville, Weingut August Eser, Östrich-Winkel, Weingut Baron von Knyphausen, Erbach.
In der Thalhausgalerie ist Engelbert Müller, „ein Maler aus der Pfalz, sehr profiliert, sehr stark“ mit seinen Bildern „Jenseits der Sprache“ noch bis zum 5.Juni 2016 zu sehen, und „im Hintergrund hat die Gruppe Diskurs rechtzeitig heute zu den Kurzen Tagen wieder die Vitrinen mit sehr liebevollen künstlerischen Spielereien gestaltet“, betonte Hebenstreit.
Die Kurze Nacht sei Kult geworden, lobte Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz, die den Eröffnungsreigen fortsetzte, insbesondere, „seit man mit den Oldtimern von Ort zu Ort fahren kann.“ Sie habe das Glück gehabt, „eben mit dem Diplomat hergefahren worden zu sein“. Das sei immer so ein wenig Erinnerung, „aber auch Kunst, eine Autokunst“. 21 Galerien und Museen, darunter der Nassauische Kunstverein, Bellevue-Saal und das Kunsthaus, öffneten ihre Pforten. Sie alle zeigten zwischen 19.00 und 24.00 Uhr ein, „wie ich finde, sehr facettenreiches Programm“.
Erstaunt konstatierte die Kulturdezernentin, die bislang keine Kurze Nacht versäumt hatte, dass die Kurze Nacht „jetzt schon zum 16. Male stattfindet“ und man dabei leider merke, selbst auch immer ein bisschen älter geworden zu sein. Es sei schon Erstaunlich, was auch in diesem Jahr die Organisatoren und vielen Ehrenamtlichen wieder geleistet hätten, ohne die so eine Veranstaltung gar nicht möglich wäre. Die Kulturdezernentin dankte allen, insbesondere auch dem Rollen Museum für den kostenfreien Shuttle-Service, dem PoppJazzChor Wiesbaden für seine musikalische Begleitung und den Sponsoren, die „an der Realisierung und kulinarischen Verfeinerung dieser erlebnisvollen Nacht wieder maßgeblich beteiligt“ seien.
Organisiert wird die Kurze Nacht der Galerien und Museen Wiesbaden von Erhard Witzel im Auftrag der IG Wiesbadener Galerien. Dafür hatten die Veranstalter im vergangenen Jahr den Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden erhalten. Erhard Witzel, auf den wieder die organisatorische Hauptarbeit der Veranstaltung lastete, freute sich mit über „8000 Klicks allein am heutigen Tage deutlicher wahrgenommen zu werden“. Er bat um Verständnis, dass die Oldtimer nur an den fünf dafür vorgesehenen Haltestellen in der Stadt und nicht zwischendurch halten können. „Wir haben letztes Jahr ziemlich Ärger bekommen, Anzeigen, weil die Autos gehalten haben, wo sie nicht durften“, so Witzel.
Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von den 36 Sängerinnen und Sängern des PopJazzChor Wiesbaden unter Leitung Clemens Schäfers, der gegen 20.30 Uhr auch im Museum Wiesbaden und gegen 22.00 Uhr in der Kunsthalle der Stadt Wiesbaden auftrat.
In diesem Jahr nahmen das erste Mal die neue Galerie „M“ in der Grabenstrasse und der temporäre Kunstraum der IG Wiesbadener Galerien in der Faulbrunnenstraße teil. Zudem waren wieder mit von der Partie: das Ausstellungshaus Spiegelgasse und die Kinder- und Kunstgalerie in der Dotzheimerstr. 99.
Nassauische Sparkasse
Während der Eröffnungsfeier im Thalhaus hatte die Nassauische Sparkasse zu einer Vernissage ihrer neuesten Ausstellung „Künstlerräume und Wunderkammer“ in die Kundenhalle ihres Wiesbadener Stammhauses, Rheinstrasse 42 – 46, geladen. Zu sehen waren Rauminstallationen und Objekte von Maria Anisimowa, Hayn Jin Kim, Rieke Köster und Marcello Spada.
Die vier Nachwuchskünstler, die an Akademien und Hochschulen in der Rhein-Main Region bildhauerische Grundlagen studieren, haben die Besprechungszonen der Kundenhalle in Kunstwerke verwandelt – einzigartig, inspirierend und dennoch weiterhin funktional.
Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
Unter dem Motto „Nah dran – Begegnungen unter Nachbarn“ hatte das Museum Wiesbaden zur Kurzen Nacht 2016 mit seinen „Nachbarn“ kooperiert: So präsentierte die Oranienschule die Arbeiten der Kunstleistungskurse des Projektes „Nah dran“. Das Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V. übernahm in der Wandelhalle die musikalische Gestaltung des Abends.
Zudem war in diesem Jahr auch der Eintritt in die Sonderausstellungen frei: Jäger und Sammler „Vom Ende einer Kultur“, Thomas Bayrle „Seniorenfeier“ sowie“Seniorenfeier“ „Von Schadow bis Schuch“. Auch im Café „Jawlensky“ herrschte durchgehend großer Betrieb.
Nassauischer Kunstverein
Ein großer Magnet in der Kurzen Nacht der Galerien Wiesbaden 2016 war auch in diesem Jahr wieder der Nassauische Kunstverein mit Food-V(eg)an vor der Tür und zahlreichen Ausstellungen unter anderem: „My castle is your home“, kuratiert von Helga Schmidhuber der Künstler:Carsten Fock, Dominik Halmer, Ann-Kristin Hamm, Tobias Hantmann, Simon Hemmer, Christine Moldrickx, Joshua Reiman, Patricia Reinhart, Holger Schmidhuber und Felix Schramm.
„NKVextra“ von Hans Op de Beeck und Night Time.
„Follow Fluxus“: Mehreen Murtaza / … how will you conduct yourself in the company of trees.
Stadtmuseum am Markt
Wasserschäden hatten die geplante Eröffnung des neuen vorläufigen Stadtmuseums am Markt vereitelt, so dass die Türen noch verschlossen bleiben mussten. Jetzt soll das Stadtmuseum am Markt definitiv im Spätersommer nach den großen Ferien eröffnet werden.
Galerie M
Über seine neu in der Wiesbadener Grabenstrasse gegründete Galerie „M“, genannt nach dem Künstler Helmut Mayer, bietet der Wenzel Mayer das umfangreiche Gemälde- und Skulpturen-Werk (rund 1600 Exponate) aus fünf Jahrzehnten an.
Galerie Haasner
Zum letzten Mal mit dabei war die Galerie Haasner in der Saalgasse, Eingang Nerostrasse. Nach ihrem 30jährigen Jubiläum im Sommer 2015 wird die Galerie Haasner in diesem Jahr zum Leid vieler Kunstfreunde ihre Türen schließen.
Während der ganzen Kurzen Nacht der Wiesbadener Galerien war die Haasner umringt von zahlreichen Freunden des Hauses und Interessenten, die auf ein großes vielfältiges Kunstangebot stießen.
Weingut Joachim Flick
Haasner
Saalgasse 38,
Eing.: Nerostraße
Galerie Wang
Drangvolle Enge herrschte zumeist auch in der Galerie Wang, in der Werke „Zwischen figurativer Malerei und abstraktem Expressionismus“ von Zhang Yeyun, Chun Jin-sook, Kimoto Keiko und Sybille Will gezeigt wurden.
WangHohmann
Nerostrasse 9
Cerny und Partner im Showroom Nerostrasse
Sowohl in der Galerie Cerny und Partner in der Saalgasse wie auch im Showroom, dem früheren Magazin, ehemals Räumlichkeiten des frühen Frauenmuseums, zeigte die Galerie Arbeiten von Bernd Brach und Doris Tofall. Um zwei Positionen zu verbinden, zieht man eine Linie, die Kuratoren. Diese Verbindung stehe sowohl für den gelebten künstlerischen Diskurs zwischen Bernd Brach und Doris Tofall, als auch für den Bezug der Zeichnung zur Malerei.
Seit Bernd Brachs Studium, vor 40 Jahren an der Wiesbadener Freien Kunstschule, bei ehemaligen Lehrern des Bauhauses Dessau, entstehen kontinuierlich qualitätsvolle Zeichnungen, wohingegen bei Doris Tofall zeichnerische Elemente die Malerei durchziehen.
Rother & Winter
In diesem Jahr hatte das Rollende Museum eine Haltestelle direkt an der Galerie Rother & Winter eingerichtet, was für zusätzlichen Auftrieb und Publikumsfrequenz in den Ausstellungsräumen sorgte.
Präsentiert wurden unter dem Leitgedanken „Farbwelten“ – Malerei“ Werke von Peter Reichenberger und Susanne Zuehlke.
Weinverkostung:
Georg Müller Stiftung
Rother-Winter
Taunusstr. 52
Kunstraum der IG Wiesbaden
Erstmals mit von der Partie bei der Kurzen Nacht der Wiesbadener Galerien ist der neue temporäre Kunstraum der Interessengemeinschaft Wiesbadener Galerien in Faulbrunnenstrasse mit Werken von Siegfried Kreitner Minimalkinetik.
Kunstraum der IG Wiesbaden,
Faulbrunnenstraße 5
Kunstschäfer
Die Galerie Kunstschäfer zeigt „Fassaden“ des Ausnahmekünstler Boris Jacob. Boris Jacob, lesen wir auf einem Waschzettel, fokussiere in seinen Arbeiten die moderne, digitale, global vernetzte Welt und deren Auswirkungen auf uns Menschen. Er thematisiere das Dilemma des Individuums zwischen dem Zwang zur Selbstinszenierung und dem instinktiven Verlangen authentisch bleiben zu wollen.
Am Dienstag, den 23. September um 19.30 Uhr, findet die Auftaktveranstaltung von das salonfesival – literatur zu Gast, einem deutschlandweiten Netzwerk zur Förderung von Kunst und Kultur.
Der Schweizer Autor Rolf Lappert wird im Gespräch sein mit Stefanie Junker vom WDR. Sein aktueller Roman Über den Winter hat es auf die Shortlist des deutschen Buchpreises 2015 geschafft und handelt von einem Künstler, der im frostigen Hamburg auf seine Familie trifft, vor der er einst geflohen war.
Follow Fluxus 2015 / Mehreen Murtaza
… how will you conduct yourself in the
company of trees
5. September 2015 bis 29. Mai 2016
Die achte Follow Fluxus Stipendiatin verkabelt für ihre Ausstellung im Kunstverein und in ihrer temporären Außeninstallation an der Hochschule RheinMain Wiesbaden Pflanzen mit Synthesizern und Modulatoren, die es ihr ermöglichen sie schließlich „sprechen“ zu lassen.
„Whatever man built could be taken apart”: Image / Order
5. September bis 18. Oktober 2015
Song-Ming Ang / James Gregory Atkinson &
Helen Demisch / Juliette Bonneviot & Aude Pariset / Aleksandra Domanović / Claire Fontaine /
Ella Görner / Simon Hegenberg / Ilja Karilampi / Daniel Keller / Daniel Stempfer / Stephen Suckale
Teil des Parcours der B3 Biennale des bewegten Bildes 2015
Gaddoo Gaddoo / Animationsfilm aus Indonesien
5. September bis 6. Dezember 2015
Der indonesische Animationsfilm erfreut sich nicht nur einer großen Beliebtheit im eigenen Land, sondern eröffnet dort vielmehr ein ungeheures künstlerisches Potential.
Teil des Parcours der B3 Biennale des bewegten Bildes 2015
Gestern Abend eröffneten Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz und Elke Gruhn M.A. Vorsitzende und künstlerische Leiterin des Nassauischen Kunstvereins in Beisein vieler Künstler, Freunde und Promis die Ausstellung „Whatever man built could be taken apart“: Image / Order“.
Star des Abends war die pakistanische Künstlerin Mehreen Murtaza (*1986, Riyad, Saudi Arabien), die achte Follow Fluxus Stipendiatin. Für ihre Ausstellung „… how will you conduct yourself in the company of trees“ im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden und die Außeninstallation im Garten der Hochschule RheinMain Wiesbaden verkabelt sie Pflanzen mit Synthesizern und Modulatoren, die es ihr ermöglichen, sie schließlich „sprechen“ zu lassen.
Wie verhalten wir uns in der Gegenwart von Bäumen – diese, aus einem Haiku entnommene Frage stellte sich Mehreen Murtaza während ihres dreimonatigen Aufenthalts im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden. In der hessischen Landeshauptstadt kamen für die Künstlerin „zufällige urbane Umstände, Auflistungen von Rezepten für eine spirituelle Regeneration, lyrische Flechten und improvisierte kulturelle Implosionen als Dissonanz, Fragmentierung sowie als Aufeinandertreffen des Künstlichen und Mechanischen“ zusammen. Murtaza sammelte im Vorfeld der Installation im Wiesbadener Kurpark und dem Frauensteiner Forst Totholz, in der Natur zurückgelassene Objekte sowie Elemente der lokalen Flora.
In Zusammenarbeit mit dem Wiesbadener Architekten Tobias Haelke verbindet sie in der Ausstellung Pflanzen mit Soundequipment und Elektrotechnik zur Verstärkung der Energiezyklen lebender Organismen, um eine „post-ökologische“ Klanglandschaft zu erschaffen.
Während der Ausstellungslaufzeit wird ein ‚Labor‘ Einblicke in die Vorbereitungen und Arbeitsweise der Künstlerin geben. Eine zusammengesetzte Partitur, ein System oder eine mechanische Mind-Map der vermenschlichten elektronischen und pflanzlichen Wesen verknüpft Murtaza mit wiederkehrenden Themen des inneren Universums – anstatt Ideen zu entwickeln, versucht sie, einen innewohnenden Geist anzurufen, der weder Fiktion noch Nicht-Fiktion ist.
Im Nassauischen Kunstverein zeigt sich so ein Entwurf dessen, was am 15. September im Garten der Hochschule RheinMain Wiesbaden in den Abendstunden zu sehen sein wird. Installativ werden individuell angepasste Arduinos, Computer, Software und Lichttechnik mit der Pflanzenwelt zusammengebracht, die die elektronischen Ströme von Pflanzen erklingen lassen. Franciscus Gall, wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Lehrauftrag als Laboringenieur am „Lichtlabor“ der Hochschule RheinMain, wird die temporäre Außeninstallation mit seinem an der Institution entwickelten magischen Nachtregenbogen ergänzen.
Mehreen Murtaza, die diesjährige Stipendiatin des 2008 von der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden ins Leben gerufenen Stipendium Follow Fluxus – Fluxus und die Folgen, wurde von Dr. Marion Ackermann, Direktorin der K21 Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, nominiert. Das Stipendium setzt sich zum Ziel, internationale junge Künstlerinnen und Künstler zu fördern, die in ihrem Werk die Ideen der Kunstbewegung Fluxus aufgreifen und diese weiterentwickeln. Neben einem Preisgeld in Höhe von 10.000 € beinhaltet das Stipendium einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in der hessischen Landeshauptstadt sowie eine Einzelausstellung im Nassauischen Kunstverein inklusive einer Publikation.
Die fünfköpfige Jury setzte sich zusammen aus Prof. Gregor Schneider, Künstler und Professor für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München, Lilian Engelmann, ehemals Kuratorin am Frankfurter Kunstverein und ab September Geschäftsführerin des nGbK, Berlin, Michael Berger, Fluxus-Sammler und Mäzen, Wiesbaden, Dr. Isolde Schmidt, Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden, und Elke Gruhn, Künstlerische Leitung, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden. Die Jury entschied aus 43 Nominierungen.
Die bisherigen Follow Fluxus-Stipendiaten waren Emily Wardill (2008), Jimmy Robert (2009), Aslı Sungu (2010), Kateřina Šedá (2011), Stefan Burger (2012), Annette Krauss (2013) und Taro Izumi (2014). Das Stipendium wird durch das Kulturamt Wiesbaden ermöglicht.
Die Ausstellung wurde in Kooperation mit der Hochschule RheinMain – Wiesbaden technisch realisiert.
Der Nassauische Kunstverein, 1847 von Wiesbadener Bürgern als „Gesellschaft der Freunde bildender Kunst im Herzogtum Nassau“ gegründet, ist eine der ältestens Kunstinstitutionen Wiesbadens und Hessens. Der heutige Schwerpunkt der Ausstellungstätigkeit des Nassauischen Kunstvereins e.V. liegt auf der Förderung zeitgenössischer, experimenteller Kunst.
Ungewöhnlich in der deutschen Kunstszene ist die Anzahl von zwölf Kuratoren und gelegentlich zusätzlichen Gastkuratoren, die die Ausstellungen kuratieren und somit jungen Kulturschaffenden eine optimale Infrastruktur bieten.
Der Nassausische Kunstverein ist Partner der Reihe New Frankfurt International, der Ray Fotografieprojekte Frankfurt-RheinMain und bereits zum zweiten Mal bei der B3 Biennale des Bewegten Bildes in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein.
Durch solche Gemeinschaftsarbeiten nutzt der Nassauische Kunstverein die Möglichkeit, Synergien zwischen den Institutionen herzustellen und die Strahlkraft der verschiedenen Häuser zu bündeln, um auch größere Ausstellungsprojekte bewältigen zu können.
Das Programm des Nassauischen Kunstvereins ist auf hohem, internationalem Niveau und steht allen Menschen offen. Unterstützt wird der Nassauische Kunstverein vom Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden, einen Mitgliedern und Sponsoren.