Kategorie-Archiv: Rheingau Literaturpreis

Matthias Jügler erhält Rheingau Literatur Preis 2024 – Kartenvorverkauf für Rheingau Literatur Festival startet ab 2. Mai

Matthias Jügler © Michael Bader
Matthias Jügler © Michael Bader

Oestrich-Winkel, 25.04.2024 – Der mit 11.111 Euro und 111 Flaschen besten Rheingauer Rieslings dotierte Rheingau Literatur Preis 2024 geht an den Schriftsteller Matthias Jügler für seinen Roman „Maifliegenzeit“.  Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie der Rheingau Musik Festival e.V. stiften je 5.000 Euro des Preises, der vom Relais & Chateaux Hotel Burg Schwarzenstein um 1.111 Euro ergänzt wird. Die erlesenen Weine stammen aus den herausragenden Kellern des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter Rheingau.

Der zum 31. Mal vergebene Rheingau Literatur Preis wird Matthias Jügler im Rahmen des diesjährigen Rheingau Literatur Festivals am Sonntag den 22.9. um 11 Uhr auf Burg Schwarzenstein verliehen. Die Laudatio wird FAZ-Literatur-Ressortleiter Andreas Platthaus halten. Er ist künstlerische Leiter des Rheingau-Literaturfestivals. Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, gratulierte dem Preisträger.  „Maifliegenzeit“ erzähle uns die traumatische Geschichte einer  in der DDR gewaltsam um ihr Glück betrogene Familie. Jügler schlüge „damit ein dunkles Kapitel DDR-Geschichte auf – umso wichtiger ist, dass wir davor nicht die Augen verschließen“, so der Minister.

In der Jurybegründung heißt es: „Matthias Jüglers dritter Roman heißt „Maifliegenzeit“, und im Titel steckt bereits das nur kurze Glück, das dem Ich-Erzähler Hans und seiner Frau Katrin beschieden ist. Im Mai, so erfahren wir im Buch, schwärmen für wenige Tage kleine Insekten aus und machen die Fische gefräßig und damit unvorsichtig. ‚Seit jeher faszinieren mich diese Fliegen‘, erzählt der passionierte Angler Hans über die den größten Teil ihres Lebens verborgenen Tiere: ‚Nur, weil sich etwas konsequent dem Blick entzieht, heißt das nicht, dass es nicht existiert.‘ Das gilt auch für das, was dem jungen Ehepaar in der Spätphase der DDR widerfährt, als ihr Kind zur Welt kommt. Im Krankenhaus wird vom Personal der Tod des Säuglings vorgetäuscht, um das Neugeborene zur Adoption an andere Eltern weiterzureichen. Der Roman erzählt von der verspäteten Suche des Vaters nach der Wahrheit und dem mittlerweile erwachsenen Sohn. Beide findet er, doch damit ist für ihn der Sohn noch nicht gewonnen. Jüglers literarische Präzision erlaubt ihm, seinen Stoff in nicht einmal hundertfünfzig Seiten zu fassen und sich dennoch den nötigen Raum für eine Beschreibungsgenauigkeit zu nehmen, die der psychologischen Last der verzweifelten Eltern ebenso gerecht wird wie dem für den Ich-Erzähler seelenwichtigen Naturerlebnis des Angelns. ‚Maifliegenzeit‘, der einen realen Verdachtsfall zur Vorlage hat, macht einen Schatten der Zeitgeschichte sichtbar, aber erhebt nicht den Anspruch aufzuklären, was damals geschah. Die Literatur bleibt bei sich: als Möglichkeitsraum.“

Über den Preisträger
Matthias Jügler, geboren 1984 in Halle/Saale, studierte Skandinavistik und Kunstgeschichte in Greifswald sowie Oslo und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sowohl für seinen Debütroman ‚Raubfischen‘ (2015) als auch für seinen Roman ‚Die Verlassenen‘ (2021) wurde er mehrfach ausgezeichnet, 2022 erhielt er den Klopstock-Preis für Literatur des Landes Sachsen-Anhalt. 2023 war Jügler Stadtschreiber von Halle. Er lebt mit seiner Familie in Leipzig, wo er auch als freier Lektor arbeitet.

Die Jury des Rheingau Literatur Preises setzt sich unter der Leitung von Andreas Platthaus (Leiter des Ressorts „Literatur und literarisches Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) zusammen aus Prof. Dr. Heiner Boehncke, Dr. Viola Bolduan (ehemalige Feuilletonchefin des Wiesbadener Kuriers), Dr. Alf Mentzer (Literaturredakteur des Hessischen Rundfunks) und Shirin Sojitrawalla (Literatur- und Theaterkritikerin).

Die bisherigen Preisträger waren Stefanie Menzinger, Ulla Berkéwicz, Herbert Maurer, Thomas Meinecke, Hella Eckert, Thomas Lehr, Peter Stamm, Bodo Kirchhoff, Robert Gernhardt, Reinhard Jirgl, Ralf Rothmann, Gert Loschütz, Clemens Meyer, Antje Rávic Strubel, Ursula Krechel, Christoph Peters, Jochen Schimmang, Josef Haslinger, Sten Nadolny, Ralph Dutli, Stephanie Bart, Klaus Modick, Saša Stanišić, Ingo Schulze, Robert Seethaler, Dörte Hansen, Annette Pehnt, Judith Hermann, Katerina Poladjan und Arno Geiger.

Über das Rheingau Literatur Festival

Zur herbstlichen Weinlese hält zwischen dem 12. und 22. September 2024 wieder ein literarischer Jahrgang Einzug in einmalige Kulturstätten des Rheingaus. Zu den Veranstaltungsorten gehören in diesem Jahr die Burg Schwarzenstein, das Weingut Baron Knyphausen, das Weingut Balthasar Ress, das Schloss Johannisberg, das Kurhaus Wiesbaden, die Kelterhalle des Rheingau Musik Festivals und die Villa Belvedere in Eltville, wo die eingeladenen Schriftstellerinnen und Schriftsteller Kostproben aus ihren aktuellen oder noch unveröffentlichten Werken geben. Am 12. September wird das Rheingau Literatur Festival „WeinLese 2024“ unter der Künstlerischen Leitung von Andreas Platthaus in der Kelterhalle des Rheingau Musik Festivals in Oestrich-Winkel eröffnet.

Der Vorverkauf für das Rheingau Literatur Festival startet am: 2. Mai 2024 Karten- und Infoline: Tel. 06723 / 60 21 70 https://www.rheingau-literatur-festival.de

WeinLese: 14.9. bis 24.9.2023 – Rheingau Literatur Festival startet in einer Woche

Oestrich-Winkel, 06.09.2023 – Zur herbstlichen Weinlese hält zwischen dem 14. und 24. September 2023 wieder ein literarischer Jahrgang Einzug in einmalige Kulturstätten des Rheingaus. Zu den Veranstaltungsorten gehören in diesem Jahr die Burg Schwarzenstein, das Weingut Baron Knyphausen, das Weingut Balthasar Ress, die frisch restaurierte Kirche von Kloster Johannisberg und Schloss Vollrads. Traditionell werden die Lesungen durch Literarische Weinwanderungen durch den Rheingau ergänzt, wo an ausgewählten Ruhepunkten literarische Texte über den Rheingau vorgelesen werden. Damit kann man die landschaftliche Schönheit an Ort und Stelle mit Schätzen der Literatur in Beziehung setzen und der Begeisterung der Dichterinnen und Dichter nachspüren.

Unter den diesmal auftretenden Autorinnen und Autoren finden sich gleich vier ehemalige Preisträger des Rheingau Literatur Festivals: Saša Stanišić macht gleich den Auftakt am 14.9. in Kloster Johannisberg. Auf Stanišić folgt am 15.9. sein Preisträgerkollege Robert Seethaler (ausverkauft) mit seinem jüngsten Roman „Das Café ohne Namen“, in dem auf knappem Raum eine Geschichte aus den späten sechziger und frühen siebziger Jahren erzählt wird. Nicht das große politische Geschehen jener Jahre steht im Mittelpunkt, sondern die Bemühung der Menschen, sich eine vertraute Umgebung zu erschaffen und sie zu verteidigen. Im Laufe des elftägigen Festivals werden auch die früheren Rheingau-Gewinnerinnen Annette Pehnt (22.9. / ausverkauft) und Stephanie Bart (23.9.) ihre neuen Romane vorstellen. Pehnts aktueller Roman „Die schmutzige Frau“ scheint zunächst im Sinne von Virginia Woolfs „A Room of Her Own“ eine Schriftstellerin vorzustellen, die über einen eigenen Arbeitsraum verfügt und somit autark auftreten kann, die sich aber doch im Laufe der Handlung als abhängig von ihrem Mann erweist – also als das genaue Gegenteil des Woolf’schen Ideals. Barts neuestes Werk „Erzählung zur Sache“ hingegen handelt von der linksextremistischen Terroristin Gudrun Ensslin und dem RAF-Prozess in Stammheim. Dabei entwirft Bart ein Zeitporträt aus der Innensicht einer Frau, die keine Kompromisse kennt.

Auch Judith Schalansky (21.9.) und Ilija Trojanow (24.9.) sind wieder beim Festival, aber mit beiden zieht jeweils nun etwas Neues ins Literatur Festival ein: Musik als Bestandteil des Abends mit Trojanow sowie die populäre Gattung des Nature Writings als Thema der Veranstaltung mit Schalansky. Trojanows musikalische Romanperformance wird auf der Grundlage seines dann gerade erschienenen neuen Romans „Tausend und ein Morgen“ präsentiert und wird begleitet von Dietmar Wiesner und Sava Stoianov, zwei Mitgliedern des Ensemble Modern, deren Musik eigens für den Abend entstanden ist. Über den Zusammenhang von Natur und Literatur wird Schalansky vor dem Hintergrund des zehnjährigen Jubiläums ihrer Reihe „Naturkunden“ im Weingut Baron Knyphausen“ sprechen.

Michel Friedman, Jürgen Kaube und Christoph Ransmayr wiederum sind fest etablierte Größen auf dem deutschen Buchmarkt, die 2023 nun auch ihr Festivaldebüt im Rheingau geben. Unmittelbar vor dem Festival erscheint Friedman neues Buch: „Schlaraffenland abgebrannt“, in dem er eine erste Bilanz nach Corona, Klimastreit und mehr als einem Jahr Krieg in der Ukraine zieht. Jürgen Kaube bringt sein im Jahr 2022 mit dem Soziologen André Kieserling veröffentlichtes Buch „Die gespaltene Gesellschaft“ in den Rheingau, das gegen die verbreitete Vorstellung von sich unvermeidlich immer weiter vertiefenden Gräben in Deutschland anschreibt. „Unter einem Zuckerhimmel“ ist ein großformatiger, opulent ausgestatteter Band mit Balladen und Gedichten von Christoph Ransmayr und illustriert von Anselm Kiefer, das die Sprache Christoph Ransmayrs und die Kunst Anselm Kiefers miteinander verschränkt.

Und natürlich werden die legendären Literarischen Weinwanderungen mit Prof. Dr. Heiner Boehncke (16. & 23.9. / beide Termine ausverkauft) fortgesetzt. Das Rheingau Literatur Festival nimmt die vielgerühmten Eigenarten des Rheingaus auf und bietet eine schöne Mixtur aus Vergnügen und geistiger Anregung.

Am Abschlusstag, dem 24.9. (ausverkauft), erweitert sich das Preisträgerquartett dann zum Quintett, wenn der diesjährige Rheingau Literatur Preis verliehen wird: in diesem Jahr an Arno Geiger für sein Buch „Das glückliche Geheimnis“. Die seit 1994 vergebene Auszeichnung ist dank Zuwendungen des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, des Rheingau Musik Festival e.V., des Hotels Burg Schwarzenstein und des VDP Rheingau mit 11.111 Euro und 111 Flaschen besten Rheingauer Rieslings dotiert.

Relais & Châteaux Hotel Burg Schwarzenstein unterstützt das Rheingau Literatur Festival wieder als Hauptsponsor. hr2-kultur ist der Medienpartner.

Karten unter: 06723 / 60 21 70 und www.rheingau-literatur-festival.de

Rheingau Literatur Preis 2023 geht an Arno Geiger

aus dem Hanser-Verlag
aus dem Hanser-Verlag

Oestrich-Winkel, 03.05.2023 – Den Rheingau Literatur Preis 2023 erhält der Schriftsteller Arno Geiger für sein Buch „Das glückliche Geheimnis“. Die durch das Rheingau Literatur Festival initiierte Ehrung wird in diesem Jahr zum 30. Mal vergeben. Die Auszeichnung ist mit 11.111 Euro und 111 Flaschen besten Rheingau Rieslings dotiert. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Rheingau Musik Festival e.V. stiften je 5.000 Euro des Preises, der vom Relais & Chateaux Hotel Burg Schwarzenstein um 1.111 Euro ergänzt wird. Die erlesenen Weine stammen aus den herausragenden Kellern des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter Rheingau.

Arno Geiger, 1968 geboren, lebt in Wien und Wolfurt. Sein Werk erscheint bei Hanser, zuletzt „Alles über Sally“ (Roman, 2010), „Der alte König in seinem Exil“ (2011), „Grenzgehen“ (Drei Reden, 2011), „Selbstporträt mit Flusspferd“ (Roman, 2015), „Unter der Drachenwand“ (Roman, 2018), „Der Hahnenschrei“ (Drei Reden, 2019) und „Das glückliche Geheimnis“ (2023). Er erhielt u. a. den Deutschen Buchpreis (2005), den Hölderlin-Preis (2011), den Literaturpreis der Adenauer-Stiftung (2011), den Alemannischen Literaturpreis (2017), den Joseph-Breitbach-Preis (2018), den Bremer Literaturpreis (2019) und den in den Niederlanden vergebenen Europese Literatuurprijs (2019).

Der Rheingau Literatur Preis wird Arno Geiger im Rahmen des diesjährigen Rheingau Literatur Festivals am Sonntag den 24.9. um 11 Uhr auf Burg Schwarzenstein verliehen. Die Laudatio wird Andreas Platthaus (Künstlerischer Leiter des Rheingau Literatur Festivals) halten.

Die Jury begründet ihre Wahl folgendermaßen: „Arno Geigers ‚Mein glückliches Geheimnis‘ ist ein autobiographisches Buch. Das muss man betonen angesichts der Schwemme von autofiktionalen Publikationen. Geiger tritt mit dem Anspruch von unbedingter Wahrhaftigkeit auf, wenn er von einer über Jahrzehnte hinweg verborgen gehaltenen eigenen Leidenschaft erzählt: dem Durchstöbern der Altpapiercontainer in Wien. An den dabei getätigten handschriftlichen Funden schulte der Schriftsteller im Laufe der Zeit seinen Stil, um das Ideal einer möglichst lebensnahen Prosa zu erreichen. ‚Mein glückliches Geheimnis‘ ist nun selbst das beste Beispiel für die daraus resultierende Meisterschaft der lakonischen Schilderung geworden. Das Buch entwickelt übers Erzählen eine Poetik des gesamten Werks von Arno Geiger. Es ist zugleich Selbstauskunft und Gesellschaftsporträt, ein Lehrstück und ein Lesevergnügen.“

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn erklärt: „Literatur hält uns einen Spiegel vor und bietet gleichzeitig einen Zufluchtsort vor Krieg und Krise; sie lässt uns lachen und betroffen zurück, sie bietet Raum für Diskussionen und Fantasie“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Mit ‚Das glückliche Geheimnis‘ hat uns Arno Geiger einen Roman geschenkt, der genau diese Vielfalt auf Seiten bannt. Anläufe und Enttäuschungen, Finden und Wegwerfen; Arno Geiger nimmt uns mit auf eine Fahrt durch das Menschsein. Ich gratuliere Arno Geiger herzlich zu dieser Auszeichnung.“

Die Jury des Rheingau Literatur Preises setzt sich unter der Leitung von Andreas Platthaus zusammen aus Prof. Dr. Heiner Boehncke, Dr. Viola Bolduan (ehemalige Feuilletonchefin des Wiesbadener Kuriers), Dr. Alf Mentzer (Literaturredakteur des Hessischen Rundfunks) und Shirin Sojitrawalla (Literatur- und Theaterkritikerin).

Die bisherigen Preisträger waren Stefanie Menzinger, Ulla Berkéwicz, Herbert Maurer, Thomas Meinecke, Hella Eckert, Thomas Lehr, Peter Stamm, Bodo Kirchhoff, Robert Gernhardt, Reinhard Jirgl, Ralf Rothmann, Gert Loschütz, Clemens Meyer, Antje Rávic Strubel, Ursula Krechel, Christoph Peters, Jochen Schimmang, Josef Haslinger, Sten Nadolny, Ralph Dutli, Stephanie Bart, Klaus Modick, Saša Stanišić, Ingo Schulze, Robert Seethaler, Dörte Hansen, Annette Pehnt, Judith Hermann und Katerina Poladjan.

Über das Rheingau Literatur Festival

Zur herbstlichen Weinlese hält zwischen dem 14. und 24. September 2023 wieder ein literarischer Jahrgang Einzug in einmalige Kulturstätten des Rheingaus. Zu den Veranstaltungsorten gehören in diesem Jahr Schloss Vollrads, Kloster Johannisberg, Burg Schwarzenstein, Weingut Baron Knyphausen und Weingut Balthasar Ress, wo die eingeladenen Schriftstellerinnen und Schriftsteller Kostproben aus ihren aktuellen oder noch unveröffentlichten Werken geben. Am 14. September wird das Rheingau Literatur Festival „WeinLese 2023“ unter der
Künstlerischen Leitung von Andreas Platthaus im Kloster Johannisberg in Geisenheim eröffnet.

Der Vorverkauf für das Rheingau Literatur Festival startet am: 10. Mai 2023
Karten- und Infoline: Tel. 0 67 23 / 60 21 70 | https://www.rheingau-literatur-festival.de

Rheingau Literatur Preis 2021 an Judith Hermann

Judith Hermann Foto: Michael Witte
Judith Hermann Foto: Michael Witte

Oestrich-Winkel, 6. Juli 2021 – Den Rheingau Literatur Preis 2021 erhält die deutsche Schriftstellerin Judith Hermann für ihren Roman „Daheim“. Die durch das Rheingau Literatur Festival initiierte Ehrung wird in diesem Jahr zum 28. Mal vergeben. Die Aus-zeichnung ist mit 11.111 Euro und 111 Flaschen besten Rheingau Rieslings dotiert. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Rheingau Musik Festival e.V. stiften je 5.000 Euro des Preises, der vom Relais & Chateaux Hotel Burg Schwarzenstein um 1.111 Euro ergänzt wird. Die erlesenen Weine stammen aus den herausragenden Kellern des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter Rheingau.

Die Jury begründet ihre Wahl folgendermaßen: „Judith Hermann ist eine literarische Zauberkünstlerin. Sie nimmt die Fantasie des Lesepublikums gefangen und eröffnet ihr gleichzeitig ungeahnte neue Möglichkeiten. In ihrer klaren und präzisen Prosa sind die unheimlichen Leerstellen des prägnant Gesagten immer auch Verheißungen, das Gefängnis der Realität hinter sich lassen zu können. Mit solch befreiender Magie erkundet Judith Hermanns neuster Roman „Daheim“ die Spielräume existentieller Selbstermächtigung und kollektiver Zukunftstüchtigkeit in einer sozial und ökologisch fragilen Welt. Ihre Kunst erweist sich einmal mehr als äußerst gegenwärtig ohne sich auf diese Gegenwart einengen zu lassen.“

Judith Hermann, wurde 1970 in Berlin geboren. Ihrem Debüt „Sommerhaus, später“ (1998) wurde eine außerordentliche Resonanz zuteil. 2003 folgte der Erzählungsband „Nichts als Gespenster“. 2009 erschien „Alice“, fünf Erzählungen, die international gefeiert wurden. 2014 veröffentlichte Judith Hermann ihren ersten Roman, „Aller Liebe Anfang“. 2016 folgten die Erzählungen „Lettipark“, die mit dem dänischen Blixen-Preis für Kurzgeschichten ausgezeichnet wurden. Im Frühjahr 2021 erschien der Roman

„Daheim“, der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wurde. Für ihr Werk wurde Judith Hermann mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem Kleist-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis. Die Autorin lebt und schreibt in Berlin.

Die Jury des Rheingau Literatur Preises setzt sich unter der Leitung von Prof. Dr. Heiner Boehncke zusammen aus Dr. Viola Bolduan (ehemalige Feuilletonchefin des Wiesbadener Kuriers), Dr. Alf Mentzer (Literaturredakteur des Hessischen Rundfunks) und Andreas Platthaus (Literaturchef der F.A.Z).

Die bisherigen Preisträger waren Stefanie Menzinger, Ulla Berkéwicz, Herbert Maurer, Thomas Meinecke, Hella Eckert, Thomas Lehr, Peter Stamm, Bodo Kirchhoff, Robert Gernhardt, Reinhard Jirgl, Ralf Rothmann, Gert Loschütz, Clemens Meyer, Antje Rávic Strubel, Ursula Krechel, Christoph Peters, Jochen Schimmang, Josef Haslinger, Sten Nadolny, Ralph Dutli, Stephanie Bart, Klaus Modick, Saša Stanišić, Ingo Schulze, Ro-bert Seethaler, Dörte Hansen und Annette Pehnt.

Der Rheingau Literatur Preis wird Judith Hermann im Rahmen des diesjährigen Rheingau Literatur Festivals am Samstag, dem 18. September 2021, auf Schloss
Johannisberg verliehen. Die Laudatio wird Dr. Alf Mentzer halten.

Karten- und Infoline: 0 67 23 / 60 21 70 | https://www.rheingau-literatur-festival.de

Rheingau Literatur Preis 2020 an Annette Pehnt – 11.111 Euro und 111 Flaschen Rheingauer Riesling an Annette Pehnt

Oestrich-Winkel, 27.09.2020 – Heute Vormittag wurde die deutsche Schriftstellerin Annette Pehnt für ihren Roman „Alles was sie sehen ist neu“ auf Burg Schwarzenstein in Geisenheim-Johannisberg mit dem Rheingau Literatur Preis 2020 ausgezeichnet. Die durch das Rheingau Literatur Festival initiierte Ehrung wurde in diesem Jahr zum siebenundzwanzigsten Mal vergeben. Der Preis ist mit 11.111 Euro und 111 Flaschen besten Rheingau Rieslings dotiert. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Rheingau Musik Festival e.V. stiften je 5.000 Euro des Preises, der vom Relais & Châteaux Hotel Burg Schwarzenstein um 1.111 Euro ergänzt wird. Die erlesenen Weine stammen aus den herausragenden Kellern des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter Rheingau. Die Laudatio auf Annette Pehnt hielt Andreas Platthaus, Leiter das Ressorts „Literatur und literarisches Leben“ der F.A.Z. und Mitglied der Jury des Rheingau Literatur Preises.

Die Jury begründete die Wahl folgendermaßen: „In ‚Alles was sie sehen ist neu‘ erzählt Annette Pehnt von der Reise einer Gruppe deutscher Kulturbürger in ein fernöstliches Land namens Kirthan. Sie kommen mit festen Erwartungen, doch sie finden einen Staat in tiefer Ambivalenz zwischen Tradition und Vormarsch in die Moderne. Alle westlichen Wahr- und Weisheiten kommen dort an ein Ende, und bald droht auch dem Reiseprogramm der Abbruch. In diesem Moment verlässt Annette Pehnts Roman die Deutschen und begibt sich auf den Spuren des kirthanischen Reiseleiters zu dessen Lebensstationen über drei Jahrzehnte hinweg. Die europäische Perspektive wird neu fokussiert, ehe das Buch in einem furiosen Finale die Hybris eines angelesenen Verständnisses der Kraft des Zuhörens und Weitererzählens gegenüberstellt. ‚Alles was wir sehen ist neu‘ sucht die Balance zwischen Orient und Okzident, Kollektivismus und Individualismus, Allegorie und Beobachtung. Das Buch ist ein Schlüsselroman, denn es öffnet die Welt.“

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn: „Annette Pehnt hat uns mit ,Alles was sie sehen ist neu‘ einen eindrucksvollen Roman geschenkt, der die europäische Perspektive neu fokussiert und uns auf eine unterhaltsame Reise mitnimmt. Ich gratuliere herzlich zum Rheingau Literatur Preis und freue mich, dass wir diese Auszeichnung als Teil unserer Literaturförderung tatkräftig unterstützen. Mein Dank geht an das Gremium, das jedes Jahr aufs Neue mit feinem Gespür Autorinnen und Autoren prämiert, die sich mit Themen unserer Zeit in herausragender Prosa auf künstlerisch hohem Niveau auseinandersetzen.“

Aus der Laudatio von Andreas Platthaus: „Annette Pehnt ist genau die richtige Autorin für den Rheingau Literatur Preis. Das Buch, für das sie ausgezeichnet wird, heißt ‚Alles was Sie sehen ist neu“. Was wir darin lesen, ist auch neu – ein einfühlsamer Blick in die Strukturen einer Diktatur. Sie trägt den Namen ‚Kirthan‘, doch dahinter ist unschwer China zu entdecken. Dort findet eine Begegnung von Orient und Okzident, bei der ein einheimischer Reiseleiter eine deutsche Besuchergruppe führt. Aus der Kraft seiner Geschichten soll das Bild des modernen Kirthan erstehen, doch er kennt auch die andere Seite des Landes. Die große Erzählerin Annette Pehnt hat das gleiche Ideal wie ihre Hauptfigur: Gegenwärtigkeit, zeitlich verstanden und geistig. Dazu braucht es Neugier: ‚Den Blick, der alles festhalten will, habe ich mir nie abgewöhnt‘, hat Annette Pehnt festgestellt. Neugier aber umfasst auch den Prozess des Schreibens selbst, und so können wir den Titel ‚Alles was Sie sehen ist neu‘ programmatisch lesen: Keines der vielen Bücher dieser Schriftstellerin gleicht diesem.“

Annette Pehnt, geboren 1967 in Köln, ist freie Schriftstellerin seit 2001. Seitdem hat sie zahlreiche Romane publiziert, darunter „Haus der Schildkröten“, „Mobbing“, „Chronik der Nähe“ und „Briefe an Charley“, sowie Kinderbücher wie „Der Barbeiß“. Sie lebt mit ihrer Familie in Freiburg und leitet das Studio für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft an der Universität Hildesheim.

Die Jury des Rheingau Literatur Preises setzt sich unter der Leitung von Prof. Dr. Heiner Boehncke zusammen aus Dr. Viola Bolduan (ehemalige Feuilletonchefin des Wiesbadener Kuriers), Dr. Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Andreas Platthaus (Leiter das Ressorts „Literatur und literarisches Leben“ der F.A.Z. und Mitglied der Jury des Rheingau Literatur Preises) und Dr. Insa Wilke (freie Literaturkritikerin aus Berlin).

Die bisherigen Preisträger waren Stefanie Menzinger, Ulla Berkéwicz, Herbert Maurer, Thomas Meinecke, Hella Eckert, Thomas Lehr, Peter Stamm, Bodo Kirchhoff, Robert Gernhardt, Reinhard Jirgl, Ralf Rothmann, Gert Loschütz, Clemens Meyer, Antje Rávic Strubel, Ursula Krechel, Christoph Peters, Jochen Schimmang, Josef Haslinger, Sten Nadolny, Ralph Dutli, Stephanie Bart, Klaus Modick, Saša Stanišić, Ingo Schulze, Robert Seethaler und Dörte Hansen.

Weitere Informationen:
https://www.rheingau-literatur-festival.de
https://www.rheingau-musik-festival.de/festival/rheingau-literatur-preis/

Der mit 11.111 Euro und 111 Flaschen Riesling dotierte Rheingauer Literatur Preis 2019 an Dörte Hansen verliehen

doerte-hanselOestrich-Winkel, 23.09.2019 – Gestern Nachmittag wurde die deutsche Schriftstellerin Dörte Hansen für ihren Roman „Mittagsstunde“ auf Burg Schwarzenstein mit dem Rheingau Literatur Preis 2019 ausgezeichnet. Die durch das Rheingau Literatur Festival initiierte Ehrung wurde in diesem Jahr zum sechsundzwanzigsten Mal vergeben. Der Preis ist mit 11.111 Euro und 111 Flaschen besten Rheingau Rieslings dotiert. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Rheingau Musik Festival e.V. stiften je 5.000 Euro des Preises, der vom Relais & Châteaux Hotel Burg Schwarzenstein um 1.111 Euro ergänzt wird. Die erlesenen Weine stammen aus den herausragenden Kellern des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter Rheingau. Die Laudatio auf Dörte Hansen hielt Prof. Dr. Heiner Boehncke, der Künstlerische Leiter des Rheingau Literatur Festivals und der Vorsitzende der Jury des Rheingau Literatur Preises.

Die Jury begründete die Wahl folgendermaßen: „„Mittagsstunde“ ist eine bewegende Reise in die verlorene Zeit. Mit archäologischem Gespür lässt Dörte Hansen die untergehende Kultur einer norddeutschen Dorfgemeinschaft wieder lebendig werden. In meisterhafter Intensität beschwört sie Gerüche und Geräusche der ländlichen Lebenswelt und damit gelingt ihr das Kunststück, das Verschwinden dieser Lebensform sinnlich erfahrbar werden zu lassen.“ Staatssekretärin Ayse Asar: „Dörte Hansen hat uns mit ,Mittagsstunde‘ einen eindrucksvollen Roman geschenkt, der vom Abschied einer alten Welt, aber auch vom Neubeginn handelt. Ich gratuliere herzlich zum Rheingau Literatur Preis und freue mich, dass wir diese Auszeichnung als Teil unserer Literaturförderung tatkräftig unterstützen. Mein Dank geht an das Gremium, das jedes Jahr aufs Neue mit feinem Gespür Autorinnen und Autoren prämiert, die sich mit Themen unserer Zeit in herausragender Prosa auf künstlerisch hohem Niveau auseinandersetzen.“

Die Jury des Rheingau Literatur Preises setzte sich unter der Leitung von Prof. Dr. Heiner Boehncke zusammen aus Dr. Alf Mentzer (Literaturredakteur hr2-kultur), Dr. Viola Bolduan (ehemalige Feuilletonchefin des Wiesbadener Kuriers), Andreas Platthaus (Literaturchef der F.A.Z.), und Prof. Dr. Wilfried Schoeller (Journalist und P.E.N. Deutschland). Bisherige Preisträger waren Stefanie Menzinger, Ulla Berkéwicz, Herbert Maurer, Thomas Meinecke, Hella Eckert, Thomas Lehr, Peter Stamm, Bodo Kirchhoff, Robert Gernhardt, Reinhard Jirgl, Ralf Rothmann, Gert Loschütz, Clemens Meyer, Antje Rávic Strubel, Ursula Krechel, Christoph Peters, Jochen Schimmang, Josef Haslinger, Sten Nadolny, Ralph Dutli, Stephanie Bart, Klaus Modick, Saša Stanišić, Ingo Schulze und Robert Seethaler.

Weitere Informationen: Rheingau-Literaturfestival

Rheingau Literatur Festival „WeinLese 2019“ vom 19. – 28. September 2019

Newsletterheader_RLF_2019Oestrich-Winkel, 18.6.2019 – Das 32. Rheingau Musik Festival steht in den Startlöchern – da fällt der Blick bereits auf das nächste große Ereignis: das Rheingau Literatur Festival. Pünktlich zur herbstlichen Weinlese hält zwischen dem 19. und 28. September ein besonderer literarischer Jahrgang Einzug in einmalige Kulturstätten des Rheingaus. Pittoreske Weingüter, urige Sektkeller und die an mittelalterliche Architektur erinnernde romantische Burg Schwarzenstein laden dazu ein, mit Literatur auf Tuchfühlung zu gehen. Das Konzept der WeinLese ist so einfach wie überzeugend: Dreh- und Angelpunkt jeder Veranstaltung ist der Dialog mit den Schriftstellern, die aus aktuellen Werken Kostproben geben. Am 19. September wird das Rheingau Literatur Festival 2019 mit einer Lesung und Weinverkostung auf Burg Schwarzenstein eröffnet. Hierzu präsentiert Knut Bergmann sein neues Buch „Mit Wein Staat machen – Eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“, in dem er süffig, süffisant die Politik der Bundesrepublik Deutschland durch das Glas betrachtet.

Karen Duve spürt in ihrem Roman „Fräulein Nettes kurzer Sommer“ der jungen Annette von Droste-Hülshoff nach – der großen deutschen Dichterin, die den alten, giftgrünen Zwanzigmarkschein zierte und bis heute fest im Literaturkanon verankert ist. (20.9.)

Einer weiteren großen Dichterin ist der thematische Schwerpunkt des diesjährigen Festivals gewidmet: Bettine von Arnim, geb. Brentano. Wolfgang Bunzel wird ihre „Letzte Liebe“, die jetzt erstmals veröffentlichte Sammlung ihres Briefwechsels mit dem sehr viel jüngeren Jura-Studenten Julius Döring, in der Brentanoscheune vorstellen. (25.9.).

Der Briefwechsel zwischen Achim von Arnim und Bettine Brentano gehört zu den bedeutendsten Korrespondenzen deutscher Sprache. Er umfasst 838 Briefe und war bisher nur in gekürzter und fehlerhafter Form bekannt. Renate Moering hat sich des Missstandes angenommen und ein Zeitdokument von unschätzbarem Wert vorgelegt, das sie am 28.9. im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden präsentieren wird.

Ulrich Sonnenberg ist preisgekrönter literarischer Übersetzer aus dem Dänischen und dem Norwegischen. Halldór Guðmundsson ein renommierter isländischer Autor, Literaturwissenschaftler und Verlagsleiter. Beide stellen das Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, Norwegen, literarisch vor (21.9.). Andreas Platthaus stellt Judith Schalansky mit ihrem wunderbaren Buch „Verzeichnis einiger Verluste“ vor. (22.9.) Franz Keller bietet in einem literarischen Menü „Vom Einfachen das Beste“ exklusiv auf seinem Falkenhof an. (22.9.) Ulrich Noethen liest Texte von Alexander von Humboldt zu dessen 250. Geburtstag (22.9.) und Saša Stanišić liest aus seinem autobiografischen Roman „Herkunft“. (24.9.) Dörte Hansens Buch „Mittagsstunde“, das mit dem diesjährigen Rheingau Literatur Preis ausgezeichnet wird, ist eine bewegende Reise in die verlorene Zeit. (22.9.) Eleonore Büning bereitet mit ihrem Buch „Sprechen wir über Beethoven“ auf das große Beethoven-Jahr 2020 vor. (26.9.) Norbert Zähringers neuer Roman „Wo wir waren“, die Geschichte einer zerrissenen Familie, beginnt in einem Kinderheim im Rheingau und umspannt dabei ein ganzes Jahrhundert. (27.9.) Zwei Literarische Weinwanderungen runden das Programm ab. (21.9. und 28.9.)

Die Veranstaltungen des Rheingau Literatur Festivals WeinLese 2019 im Überblick:

19.9. Donnerstag, 20.00 Uhr, Geisenheim-Johannisberg, Burg Schwarzenstein
Knut Bergmann: Mit Wein Staat machen – Eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Martin Maria Schwarz, Moderation
Karten zu: 36,– Euro (inkl. 4 Gläser Wein)

20.9. Freitag, 20.00 Uhr, Eltville am Rhein, Hessische Staatsweingüter, Domäne Steinberg
Karen Duve: Fräulein Nettes kurzer Sommer
Bianca Schwarz, Moderation
Karten zu: 18,– Euro

21.9. Samstag, 10.30 Uhr, Oestrich-Winkel, Parkplatz Rheinweg/Am Lindenplatz
Literarische Weinwanderung über das Brentanohaus zu den Rieslingschlössern
Heiner Boehncke und Franz Herke
Karten zu: 45,– Euro (inkl. 3 Gläser Wein und einem Flammkuchen)

21.9. Samstag, 20.00 Uhr, Oestrich, Kelterhalle des Rheingau Musik Festivals
Norwegen – Gastland der Frankfurter Buchmesse
Ulrich Sonnenberg & Halldór Guðmundsson, Gespräch
Heiner Boehncke, Moderation
Karten zu: 20,– Euro

22.9. Sonntag, 11.00 Uhr, Geisenheim-Johannisberg, Burg Schwarzenstein
Ulrich Noethen: Der unbekannte Kosmos des Alexander von Humboldt
Ulrich Noethen, Lesung
Oliver Lubrich & Hans Sarkowicz, Gespräch
Karten zu: 24,– Euro

22.9. Sonntag, 14.00 Uhr, Heidenrod-Dickschied, Franz Kellers Falkenhof
Franz Keller: Vom Einfachen das Beste
Franz Keller, Kochen & Gespräch
Martin Maria Schwarz, Lesung
Karten zu: 88,– Euro (inkl. Menü und Weinbegleitung)

22.9. Sonntag, 16.00 Uhr, Geisenheim-Johannisberg, Burg Schwarzenstein
Verleihung des Rheingau Literatur Preises
Dörte Hansen: Mittagsstunde
Heiner Boehncke, Moderation
Karten zu: 20,– Euro

22.9. Sonntag, 20.00 Uhr, Geisenheim-Johannisberg, Burg Schwarzenstein
Judith Schalansky: Verzeichnis einiger Verluste
Andreas Platthaus, Moderation
Karten zu: 20,– Euro

24.9. Dienstag, 20.00 Uhr, Oestrich-Winkel, Brentanoscheune
Saša Stanišić: Herkunft
Andreas Platthaus, Moderation
Karten zu: 22,– Euro

25.9. Mittwoch, 20.00 Uhr, Oestrich-Winkel, Brentanoscheune
Bettine von Arnim: Letzte Liebe
Wolfgang Bunzel, Buchvorstellung
Heiner Boehncke, Moderation
Krista Posch & Christoph Pütthoff, Szenische Lesung
Karten zu: 24,– Euro

26.9. Donnerstag, 20.00 Uhr, Eltville-Erbach, Weingut Baron Knyphausen
Eleonore Büning: Sprechen wir über Beethoven
Lotte Thaler, Moderation
Karten zu: 24,– Euro

27.9. Freitag, 20.00 Uhr, Geisenheim, Sektkellerei Bardong
Norbert Zähringer: Wo wir waren
Martin Maria Schwarz, Moderation
Karten zu: 20,– Euro

28.9. Samstag, 09.45 Uhr, Rüdesheim, Schiffsanleger der Bingen-Rüdesheimer, Brücke 8
Literarische Wanderung durch Amors Garten
Heiner Boehncke und Wolfgang Blum
Karten zu: 50,– Euro (inkl. Schiff- und Sesselliftfahrt, 3 Gläser Wein und Vesper im Weinberg)

28.9. Samstag, 20.00 Uhr, Wiesbaden, Literaturhaus Villa Clementine
Renate Moering: Achim von Arnim – Bettine Brentano verh. von Arnim. Briefwechsel
Renate Moering (Hrsg.), Buchvorstellung
Wolfgang Bunzel, Moderation
Julia Elfert und Sebastian Kroll, Szenische Lesung
Karten zu: 22,– Euro

Kartenpreise zzgl. Systemgebühr von 1,80 € pro Karte und Servicegebühr von 2,90 € pro Karte
Karten unter: 06723 / 60 21 70
oder https://www.rheingau-literatur-festival.de

 

Rheingau Literatur Preis 2019 an Dörte Hansen, dotiert mit 11.111 Euro und 111 Flaschen Rheingauer Riesling

Oestrich-Winkel, 22.05.2019 – Gerade hat die Jury getagt: Den Rheingau Literatur Preis 2019, den 26. Rheingau Literatur Preis, erhält die deutsche Schriftstellerin Dörte Hansen für ihren Roman „Mittagsstunde“. Die durch das Rheingau Literatur Festival initiierte Ehrung wird in diesem Jahr zum sechsundzwanzigsten Mal vergeben. Der Preis ist mit 11.111 Euro und 111 Flaschen besten Rheingau Rieslings dotiert. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Rheingau Musik Festival e. V. stiften je 5.000 Euro des Preises, der vom Relais & Châteaux Hotel Burg Schwarzenstein um 1.111 Euro ergänzt wird. Die erlesenen Weine stammen aus den herausragenden Kellern des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter Rheingau.

Die Jury begründet die Wahl folgendermaßen: „„Mittagsstunde“ ist eine bewegende Reise in die verlorene Zeit. Mit archäologischem Gespür lässt Dörte Hansen die untergehende Kultur einer norddeutschen Dorfgemeinschaft wieder lebendig werden. In meisterhafter Intensität beschwört sie Gerüche und Geräusche der ländlichen Lebenswelt und damit gelingt ihr das Kunststück, das Verschwinden dieser Lebensform sinnlich erfahrbar werden zu lassen.“

Dörte Hansen, geboren 1964 in Husum, arbeitete nach ihrem Studium der Linguistik als NDR-Redakteurin und Autorin für Hörfunk und Print. Ihr Debüt „Altes Land“ wurde 2015 zum „Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels“ gekürt und avancierte zum Jahresbestseller 2015 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr zweiter Roman „Mittagsstunde“ ist im Herbst 2018 erschienen und wird von Lesern und Kritik gefeiert. Dörte Hansen lebt mit ihrer Familie in Nordfriesland.

Die Jury des Rheingau Literatur Preises setzte sich unter der Leitung von Prof. Dr. Heiner Boehncke zusammen aus Dr. Alf Mentzer (Literaturredakteur hr2-kultur), Dr. Viola Bolduan (ehemalige Feuilletonchefin des Wiesbadener Kuriers), Andreas Platthaus (Literaturchef der F.A.Z.), und Prof. Dr. Wilfried Schoeller (Journalist und P.E.N. Deutschland). Bisherige Preisträger waren Stefanie Menzinger, Ulla Berkéwicz, Herbert Maurer, Thomas Meinecke, Hella Eckert, Thomas Lehr, Peter Stamm, Bodo Kirchhoff, Robert Gernhardt, Reinhard Jirgl, Ralf Rothmann, Gert Loschütz, Clemens Meyer, Antje Rávic Strubel, Ursula Krechel, Christoph Peters, Jochen Schimmang, Josef Haslinger, Sten Nadolny, Ralph Dutli, Stephanie Bart, Klaus Modick, Saša Stanišić, Ingo Schulze und Robert Seethaler.

Der Preis wird Dörte Hansen im Rahmen des Rheingau Literatur Festivals im September 2019 verliehen. Die Laudatio auf Dörte Hansen wird Prof. Dr. Heiner Boehncke halten.

https://www.rheingau-literatur-festival.de

Rheingau Literatur Preis 2018 an Robert Seethaler

das-feld-seethaler.wOestrich-Winkel, 20.09.2018 – Der 25. Rheingau Literatur Preis wird am 23.9.2018 um 11 Uhr auf Burg Schwarzenstein in Geisenheim-Johannisberg verliehen. Den Rheingau Literatur Preis 2018, den 25. Rheingau Literatur Preis, erhält der österreichische Schriftsteller Robert Seethaler für seinen Roman „Das Feld“. Die Laudatio auf Robert Seethaler hält Andreas Platthaus. Die durch das Rheingau Literatur Festival initiierte Ehrung wird in diesem Jahr zum fünfundzwanzigsten Mal vergeben. Der Preis ist mit 11.111 Euro und 111 Flaschen besten Rheingau Rieslings dotiert. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Rheingau Musik Festival e. V. stiften je 5.000 Euro des Preises, der vom Relais & Châteaux Hotel Burg Schwarzenstein um 1.111 Euro ergänzt wird. Die erlesenen Weine stammen aus den herausragenden Kellern des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter Rheingau.

Die Jury begründet die Wahl folgendermaßen: „Robert Seethaler versammelt in seinem neuen Roman „Das Feld“ einen Stimmenchor der Toten: Alle Ich-Erzähler des Buchs haben ihren Platz auf dem Friedhof der imaginären Gemeinde Paulstadt gefunden. Die literarische Tradition der Totengespräche führt der österreichische Schriftsteller in die Moderne, indem er die einzelnen Erinnerungen in Stil und Länge variiert – bis hin zu einem Kapitel, das nur aus einem einzigen markanten Wort besteht. Aus den Blicken der Toten auf ihr Leben oder das ihrer Mitmenschen entsteht das Porträt einer Gemeinschaft über fast ein Jahrhundert hinweg, die sich erst in der Gesamtbetrachtung als vielfältig miteinander verwoben erweist und in Zu- wie Abneigung übers Grab hinaus lebendig bleibt. „Das Feld“ ist als Komplementärstück zu „Ein ganzes Leben“ konzipiert, Seethalers vorherigem Roman, der nur von einem einzigen Protagonisten erzählte. Verbunden sind beide Bücher durch ihren unverwechselbaren Erzählton und die Selbstverständlichkeit eines literarischen Umgangs mit dem Tod, der darüber nicht seinen Schrecken, aber seine Letztgültigkeit verliert.“

Robert Seethaler, geboren 1966 in Wien, ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Romane Der Trafikant (2012) und Ein ganzes Leben (2014) wurden zu großen internationalen Publikumserfolgen. Robert Seethaler lebt in Wien und Berlin. Robert Seethaler war bereits beim Rheingau Literatur Festivals 2014 zu Gast.

Die Jury des Rheingau Literatur Preises setzte sich unter der Leitung von Prof. Dr. Heiner Boehncke zusammen aus Dr. Alf Mentzer (Literaturredakteur hr2-kultur), Dr. Viola Bolduan (ehemalige Feuilletonchefin des Wiesbadener Kuriers), Andreas Platthaus (Literaturchef der F.A.Z.), und Prof. Dr. Wilfried Schoeller (Journalist und P.E.N. Deutschland). Bisherige Preisträger waren Stefanie Menzinger, Ulla Berkéwicz, Herbert Maurer, Thomas Meinecke, Hella Eckert, Thomas Lehr, Peter Stamm, Bodo Kirchhoff, Robert Gernhardt, Reinhard Jirgl, Ralf Rothmann, Gert Loschütz, Clemens Meyer, Antje Rávic Strubel, Ursula Krechel, Christoph Peters, Jochen Schimmang, Josef Haslinger, Sten Nadolny, Ralph Dutli, Stephanie Bart, Klaus Modick, Saša Stanišić und Ingo Schulze.

https://www.rheingau-literatur-festival.de

Rheingau Literatur Festival „WeinLese 2017“: Ulrich Wickert liest am 20.9. auf Schloss Johannisberg

Oestrich-Winkel, 29.08.2017 – Die Nachfrage nach der Lesung von Ulrich Wickert am 20.9. war so groß, dass die Lesung von der Brentanoscheune in Oestrich nach Schloss Johannisberg verlegt wurde.

20.9.2017, 20.00 Uhr, Schloss Johannisberg, Fürst-von-Metternich-Saal, Geisenheim Rheingau Literatur Festival Ulrich Wickert: Frankreich muss man lieben, um es zu verstehen Heiner Boehncke Moderation

wickert-frankr.lieben1Frankreich – was nun? Ulrich Wickert zur Lage der Grande Nation
Frankreich ist mehr als nur der große Nachbar Deutschlands. Es ist ein Land, das sich vom Erbfeind zum vertrauten Partnerland gewandelt hat, das nach dem Brexit als Pfeiler Europas so wichtig ist wie nie zuvor. Und seit jeher ist es ein Sehnsuchtsland der Deutschen, die seine Eleganz, seinen Stil, die Küche und Kultur bewundern. Aber Frankreich steckt tief in der Krise: Der Niedergang der Wirtschaft, politische Stagnation, der Aufstieg des Front National, soziale Spannungen und islamische Attentate haben das Selbstbewusstsein der Grande Nation erschüttert. Ulrich Wickert, der bekannteste Frankreich-Experte Deutschlands, zieht in seinem neuen Buch ein Resümee über die lebenslange Faszination und Auseinandersetzung mit einem Land, das uns so vertraut scheint und doch viele Rätsel birgt – ein Buch, das hochaktuell ist, das hilft, Frankreich zu verstehen. Ulrich Wickert – geboren 1942 ist einer der bekanntesten Journalisten Deutschlands. Er war als Korrespondent in den USA und Frankreich tätig, außerdem langjähriger Anchorman der Tagesthemen. Er lebt in Hamburg und Südfrankreich, wo er neben Kriminalromanen auch politische Sachbücher schreibt.

Karten zu 25,00 € (Kartenpreise zzgl. Systemgebühr von 1,30 € pro Karte) Karten unter: 06723 / 60 21 70 oder https://www.rheingau-musik-festival.de

Weitere Veranstaltungen des Rheingau Literatur Festivals “WeinLese2017“ auf Schloss Johannisberg:

15.9.2017, 20.00 Uhr, Schloss Johannisberg, Fürst-von-Metternich-Saal, Geisenheim
Sten Nadolny: Das Glück des Zauberers. Der neue Roman des Autors von „Die Entdeckung der Langsamkeit“

Karten zu 25,00 € (Kartenpreise zzgl. Systemgebühr von 1,30 € pro Karte) Karten unter: 06723 / 60 21 70 oder https://www.rheingau-musik-festival.de

wickert-frankr.lieben3Frankreich muss man lieben, um es zu verstehen. Hoffmann & Campe, Hamburg 2017,  Seiten:288, Euro 22,00
ISBN:978-3-455-50217-6 Erscheint am:12.09.2017