Kategorie-Archiv: Caligari Filmbühne

Wiesbaden feiert Adele Neuhauser bei Krimiehrenpreisverleihung mit stehenden Ovationen – Überraschungsgast Harald Krassnitzer

Adele Neuhauser erhielt gestern Abend auf der Caligari Filmbühne Wiesbaden, den Ehrenpreises für besondere Verdienste um den deutschen Fernsehkrimi.  "Über 30 Mal hat Adele Neuhauser die verletzliche und verletzte Figur der Bibi Fellner gespielt. Die Intensität, die sie dieser Rolle einer unkonventionellen Vermittlerin verleiht, stammt zum Teil aus ihrer eigenen wechselvollen und intensiven Lebensgeschichte. Adele Neuhauser ist als Mensch einen Weg voller Tiefen und Höhen gegangen. So sagt sie von sich selbst, dass ihre Rollen ihr mehrmals das Leben gerettet haben. Der Mut, persönliche zerbrechliche Seiten in ihr Spiel einzubeziehen, spiegelt sich damit in besonders eindrucksvoller Weise in ihrer Adele Neuhausers Darstellung der Bibi Fellner im österreichischen „Tatort“ wider.", ist die Begründung der Jury. Zu ihr zählen: Filmjournalist und Moderator Knut Elstermann, Produzentin Liane Jessen, Festivalleiterin Cathrin Ehrlich. © Foto Diether von Goddenthow
Adele Neuhauser erhielt gestern Abend auf der Caligari Filmbühne Wiesbaden, den Ehrenpreises für besondere Verdienste um den deutschen Fernsehkrimi.  © Foto Diether von Goddenthow

Die österreichische Tatort-Kommissarin Bibi Fellner wurde am 17. März im Rahmen des 20. Deutschen FernsehKrimi-Festivals  für ihre charaktervolle Darstellung mit dem Ehrenpreises für besondere Verdienste um den deutschen Fernsehkrimi ausgezeichnet. 

„Es freut mich, dass ich mit dieser eigenwilligen Kommissarin Bibi Fellner die Herzen so vieler Menschen erreiche! Aus dieser Vielzahl von großartigen Ermittlern im deutschsprachigen Raum mit dem Ehrenpreis des Deutschen FernsehKrimi-Festivals ausgezeichnet zu werden, ist schon besonders!“ Sichtlich bewegt und ein wenig stolz zeigte sich Schauspielerin Adele Neuhauser gestern Abend anlässlich der Verleihung des Ehrenpreises des Deutschen FernsehKrimi-Festivals. Das Publikum in der ausverkauften Caligari FilmBühne feierte die Ehrenpreisträgerin mit stehenden Ovationen.

Laudator und Jurymitglied Knut Elstermann, © Foto Diether von Goddenthow
Laudator und Jurymitglied Knut Elstermann, © Foto Diether von Goddenthow

Die Österreicherin wurde für ihre schauspielerische Gesamtleistung in der Rolle der Bibi Fellner ausgezeichnet. Jury-Mitglied und Filmjournalist Knut Elstermann würdigte Adele Neuhausers Verdienste um die Schauspielkunst im Krimi: „Adele Neuhauser als Bibi biedert sich bei niemandem an, sie wirft sich auch dem Publikum nicht an den Hals. Gerade darum fliegen ihr die Herzen zu, weil sie uns nie etwas vorgaukelt, obwohl sie natürlich auch eine begnadete Gauklerin, eine Erzkomödiantin, ein Harlekin ist. Sie steht vor einer Fernsehkamera und macht sich und ihre Figuren durchscheinend, legt spielerisch ihre Mittel und ihre Motive frei. Bibi und Adele sind nicht identisch, doch jeder von uns spürt die Gemeinsamkeiten der beiden, den herzlichen Humor, die Aufrichtigkeit, die sympathische Unfähigkeit zum faulen Kompromiss, das feine Gespür für die richtigen Töne und Gesten.“

Preisträgerin Adele Neuhauser am Rande des Wahnsinns als  bei der Verleihung des Ehrenpreises für besondere Verdienste um den deutschen Fernsehkrimi 2024 an sie, wie aus dem Nichts Harald Krassnizer, Bibi Fellners Tatortkollege Moritz Eiser, auf der Bühne stand. © Foto Diether von Goddenthow
Preisträgerin Adele Neuhauser am Rande des Wahnsinns als bei der Verleihung des Ehrenpreises für besondere Verdienste um den deutschen Fernsehkrimi 2024 an sie, wie aus dem Nichts Harald Krassnizer, Bibi Fellners Tatortkollege Moritz Eiser, auf der Bühne stand. © Foto Diether von Goddenthow

Als Adele Neuhauser gerade die Bühne zur Preisverleihung betrat kam – wie aus dem Nichts über eine hintere Bühnenhintertür –  Harald Krassnitzer, Bibi Fellners Tatortkollege Moritz Eisner herein. Bis zuletzt war es Festivalleitern Cathrin Ehrlich und dem Team, Nicole Hauptmann, Tom Winter und Ethel Dadam. gelungen, Harald Krassnitzers Kommen geheim zu halten. Um grandioser fiel für Adele Neuhauser die Überraschung aus, die es fast nicht fassen konnte, und kaum wusste, wohin mit all ihrer Freude darüber.  Eigentlich habe sie Krassnitzer bei der Ehrenpreisverleihung  vermisst gehabt, da sie ja nur durch ihren Tatortkollegen Moritz Eisner, alias Krassnitzer, diese Bibi Fellner werden konnte, die jetzt den Preis erhält. Für seine am Rande eines emotionalen Ausnahmezustandes mäandernde Bibi Fellner fand Krassnitzer aus dem Stehgreif heraus sehr  persönliche und liebenswürdig  treffliche Worte, die sich zu einer wunderbaren zweiten Laudatio für Adele Neuhauser formten: „In dem Augenblick, in dem man mit ihr in einem Raum ist, geht es nur noch um eines: um Wahrhaftigkeit, um den Augenblick und die Unmittelbarkeit einer Situation.“

Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende überreicht Adele Neuhauser auf der Caligari Filmbühne den Ehrenpreises für besondere Verdienste um den deutschen Fernsehkrimi. © Foto Diether von Goddenthow
Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende überreicht Adele Neuhauser auf der Caligari Filmbühne den Ehrenpreises für besondere Verdienste um den deutschen Fernsehkrimi. © Foto Diether von Goddenthow

Überreicht wurde der Ehrenpreis vom Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden Gert-Uwe Mende, der bekannte: „Ich bin ein absoluter Fan von Adele Neuhauser. Sie ist eine großartige Preisträgerin – sehr würdig des 20jährigen Jubiläums!“ „Über 30 Mal hat Adele Neuhauser die verletzliche und verletzte Figur der Bibi Fellner gespielt. Die Intensität, die sie dieser Rolle einer unkonventionellen Vermittlerin verleiht, stammt zum Teil aus ihrer eigenen wechselvollen und intensiven Lebensgeschichte. Adele Neuhauser ist als Mensch einen Weg voller Tiefen und Höhen gegangen. So sagt sie von sich selbst, dass ihre Rollen ihr mehrmals das Leben gerettet haben. Der Mut, persönliche zerbrechliche Seiten in ihr Spiel einzubeziehen, spiegelt sich damit in besonders eindrucksvoller Weise in ihrer Adele Neuhausers Darstellung der Bibi Fellner im österreichischen „Tatort“ wider.“ lautete die Jurybegründung.  Der Jury gehören an: Filmjournalist und Moderator Knut Elstermann, Produzentin Liane Jessen und Festivalleiterin Cathrin Ehrlich.

Preisträgerin Nele Neuhauser. © Foto Diether von Goddenthow
Preisträgerin Nele Neuhauser. © Foto Diether von Goddenthow

Adele Neuhauser dankte und sagte, dass sie diesen Preis eigentlich auch für ihren Teamkollegen Moritz Eisner annehme, da die Einzel-Figuren nur in diesem Duo und nur mit Krassnitzer möglich seien. „Ich bin überwältigt – und glücklich. Ich wurde letzte Woche gefragt, was bedeutet Ihnen dieser Ehrenpreis? Ich muss ehrlich sagen, ich wusste noch nicht, was er mir bedeutet. Jetzt weiß ich es!“

 

 

Seit 2019 wird der Ehrenpreis des Deutschen FernsehKrimi-Festivals für besondere Verdienste um den Fernsehkrimi vom Kulturamt Wiesbaden vergeben, unterstützt von der SV SparkassenVersicherung. Preisträgerinnen und Preisträger sind Ulrike Folkerts, Matthias Brandt, Barbara Auer, Eoin Moore, Anna Schudt und Alexander Held.

 

Vorschau auf die Festivalhighlights
Das Festival startet heute mit dem Wettbewerb um die Krimiserie des Jahres. Besucherinnen und Besucher können sich unter anderem auf die Schauspielenden Heino Ferch, Henriette Confurius, Jonathan Berlin sowie auf fünf spannende Produktionen freuen – darunter um 19.10 Uhr die Hessenpremiere von Zeit Verbrechen, basierend auf Fällen aus dem gleichnamigen Erfolgspodcast.

Zur Eröffnung des Wettbewerbs um den 20. Deutschen FernsehKrimi-Preis kommen am Dienstag Peter Kurth, Peter Schneider, Sascha Nathan, Katrin Wichmann und Regisseur Thomas Stuber nach Wiesbaden. Das Team präsentiert die Premiere des Hallenser Polizeiruf 110 – Der Dicke liebt.

Am Mittwoch und Donnerstag erwartet das Festival u.a. die Schauspielenden Nina Gummich, Hanno Koffler, Ulrike C. Tscharre, Alicia von Rittberg, Cornelia Gröschel und Felix Klare sowie die Regisseurinnen und Regisseure Bastian Günther, Daniel Prochaska und Lena Stahl. Die Filmgespräche im Anschluss an die Vorführungen – auch in diesem Jahr ein Highlight des Festivals – führt Filmexperte Knut Elstermann.

Am Donnerstag diskutieren um 17 Uhr Expertinnen und Experten unter dem Motto Tatort KI über die Frage, wie Künstliche Intelligenz den Fernsehkrimi von morgen beeinflusst. Wer bereits heute die Filmschaffenden von morgen kennenlernen möchte, hat hierzu Gelegenheit um 21 Uhr im Rahmen der Vorstellung der Nominierten des Drehbuch-Nachwuchspreises 2024 in der Caligari FilmBühne. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.

Die Preisverleihung des 20. Deutschen FernsehKrimi-Festivals findet am Freitag, 22. März, um 20 Uhr in der Caligari FilmBühne statt. Karten für alle Veranstaltungen gibt es in der Tourist-Information, Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden und auf der Website des Festivals unter www.fernsehkrimifestival.de.

Über das Festival:
Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die Hessen Film & Medien, den Hessischen Rundfunk und die SV SparkassenVersicherung, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, dem Wiesbadener Kurier und dem Literaturhaus Villa Clementine.

Mehr Informationen unter www.fernsehkrimifestival.de
Das Festival bei Social Media: www.instagram.com/deutschesfernsehkrimifestival, www.facebook.com/fernsehkrimifestival

Das Programm des 20. Deutschen FernsehKrimi-Festivals steht – Viel Krimi-Prominenz kommt nach Wiesbaden

logo-dtsch-fernseh-krimifestival-2024_450Wiesbaden, den 27. Februar 2024 – Heino Ferch, Felix Klare, Hanno Koffler, Peter Kurth und Bjarne Mädel, Margarita Broich, Cornelia Gröschel, Nina Gummich, Ulrike C. Tscharre und Carol Schuler – anlässlich seines 20. Jubiläums begrüßt das Deutsche FernsehKrimi-Festival erneut die besten Fernseh-Ermittlerinnen und Ermittler in Wiesbaden. Vom 18. bis 21. März präsentieren die Darstellenden ausgewählte Filme oder Serien persönlich in der Caligari FilmBühne. Sechs der insgesamt fünfzehn Wettbewerbsbeiträge sind Premieren und werden in Wiesbaden zum ersten Mal einem größeren Publikum vorgestellt.

„Seit 20 Jahren ist das Deutsche FernsehKrimi-Festival ein wichtiger Treffpunkt für Filmschaffende und zieht ein überregionales Publikum nach Wiesbaden. Auch für 2024 haben die Organisatoren erneut ein spannendes Programm mit vielen prominenten Gästen zusammengestellt“, zeigt sich Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl erfreut.

Prominente Jury
Welche Produktion sich in diesem Jahr über den legendären Hauptpreis des Deutschen FernsehKrimi-Festivals, 1.000 Liter Wein, freuen darf, entscheidet eine prominent besetzte Jury. Ihre Mitglieder verbindet die Leidenschaft und das Engagement für den Fernsehkrimi. Die Schauspielerin, Comedienne und Moderatorin Thelma Buabeng ist bekannt aus preisgekrönten Produktionen wie Berlin Alexanderplatz, Borga und Wunderschön. Die ehemalige Wiesbadenerin Christina Hecke ist seit acht Jahren als Kommissarin in der ZDF/ARTE-Reihe In Wahrheit im Krimi-Einsatz. Schauspieler Rick Okon wurde bekannt als Kapitänleutnant Klaus Hoffmann in der international erfolgreichen SKY-Serie Das Boot und als Hauptkommissar Jan Pawlak im Tatort aus Dortmund. Der Schriftsteller und Fotograf Bernhard Aichner feierte große Erfolge, u.a. mit der Trilogie Totenfrau, die in 16 Sprachen übersetzt und von Netflix/ORF als Serie verfilmt wurde. Bernhard Aichner ist zudem der diesjährige Krimi-Stipendiat der Landeshauptstadt Wiesbaden. Casting Director Deborah Congia komplettiert die Jury 2024. Neben dem Deutschen FernsehKrimi-Preis vergibt die Fachjury zwei Preise für herausragende darstellerische Leistungen sowie einen Sonderpreis für ein Gewerk ihrer Wahl.

Hochkarätige Wettbewerbe und Talks
Im Wettbewerb um den Deutschen FernsehKrimi-Preis konkurrieren zehn Filme, darunter fünf Premieren. Eröffnet wird der Wettbewerb am 19. März um 18 Uhr mit dem Polizeiruf 110 – Der Dicke liebt (MDR) – eine Premiere in Anwesenheit der Hauptdarsteller Peter Kurth und Peter Schneider sowie des Schauspielers Sascha Nathan. Um 20.30 Uhr dürfen sich Festivalbesuchende auf Regisseur und Hauptdarsteller Bjarne Mädel sowie Schauspielerin Katrin Wichmann freuen, die Sörensen fängt Feuer (NDR) in Wiesbaden präsentieren.

Weitere acht Fernsehkrimis laufen im Wettbewerb: Am Mittwoch zeigt das Festival Theresa Wolff – Lost (ZDF), Tatort – Von Affen und Menschen (SRF/ARD Degeto), Zielfahnder – Polarjagd (ARD Degeto/WDR), Tatort – Erbarmen. Zu spät (HR) und Bis in die Seele ist mir kalt (ORF/ZDF). Am Donnerstag folgen drei Tatort-Filme: Was ihr nicht seht (MDR), Geisterfahrt (NDR) und Lass sie gehen (SWR).

Zu den Filmgesprächen im Anschluss begrüßt der Berliner Filmjournalist Knut Elstermann zusätzlich zu den Darstellenden vor der Kamera auch die Regisseurinnen und Regisseure Hansjörg Thurn, Daniel Geronimo Prochaska, Lena Stahl und Christine Hartmann sowie die Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren Stefan Brunner, Lorenz Langenegger, Dagmar Gabler, Peter Dommaschk, Ralf Leuther und Norbert Baumgarten.

Besonderes Augenmerk auf serielles Erzählen
Neben dem traditionellen 90-Minüter erfreuen sich Krimiserien in den letzten Jahren einer stetig wachsenden Beliebtheit. Das Deutsche FernsehKrimi-Festival würdigt die Vielfalt und den Einflussreichtum dieses Genres durch einen eigenen Wettbewerb. Am 18. März wird ab 17 Uhr zum fünften Mal das Rennen um die Krimiserie des Jahres ausgetragen. Nominiert sind Der Schatten (ZDFneo), Die Quellen des Bösen (RTL+), Zeit Verbrechen (Paramount+), Die Saat – Tödliche Macht (ARD Degeto/NRK) und Boom Boom Bruno (Warner TV Serie). Das Festival zeigt je eine Folge der fünf nominierten Serien in der Caligari FilmBühne. Über die Gewinner-Serie entscheidet eine Studierenden-Jury.

Auch hier finden von Knut Elstermann moderierte Gespräche statt, u.a. mit den Regisseurinnen und Regisseuren Stephan Rick, Helene Hegemann, Alexander Dierbach und Maurice Hübner sowie den Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren Stefanie Veith, Catharina Junk, Christian Jeltsch und Kerstin-Sofie Laudascher.

Welcher Fernsehkrimi und welche Krimiserie eine Auszeichnung erhalten, wird auf der Preisverleihung des Festivals am Freitag, den 22. März, um 20 Uhr in der Caligari FilmBühne verkündet. Anschließend wird der Gewinnerfilm zu sehen sein.

KI, Drehbuchnachwuchs und Krimi-Marathon im Rahmenprogramm

Das Festival setzt in diesem Jahr einen Fokus auf ein brandaktuelles Thema, das die Film- und Fernsehbranche nachhaltig bewegt. Am Donnerstag, den 21. März, um 17 Uhr, beleuchtet das in Zusammenarbeit mit HRInfo geplante Panel Tatort KI die Frage, wie Künstliche Intelligenz den Fernsehkrimi von morgen beeinflusst. Es diskutieren Drehbuchautor Oliver Schütte, KI-Spezialist Renée Abe (ZDF Digital) und Susanne Klein, Rechtsanwältin mit dem Schwerpunkt Urheberrecht und KI. Das Panel moderiert Jan Eggers von HRinfo. „Künstliche Intelligenz ist ein entscheidendes transformatorisches Thema unserer Zeit und aktuell in aller Munde. Es wird spannend sein, zu erfahren, wie KI auch die Film- und speziell die Krimibranche beeinflusst. Es freut mich, dass das KrimiFestival hier wieder ein Fokusthema gewählt hat, das zu interessanten Diskussionen anregt“, so der Kulturdezernent.

Die Förderung des Drehbuchnachwuchses liegt dem Festival besonders am Herzen. Gemeinsam mit Hessen Film & Medien und TOP:Talente e.V wurden Stoffideen für Miniserien gesucht, vier Bewerbungen gelangten in die Endauswahl. Die eingereichten Drehbuchszenen wurden mit der Schauspielerin Luisa-Céline Gaffron und dem Schauspieler Oscar Hoppe verfilmt. Sie sind am Donnerstag, den 21. März um 21 Uhr in Anwesenheit der nominierten Autorinnen und Autoren auf der Leinwand der Caligari FilmBühne zu sehen. Die vielfach preisgekrönte Drehbuchautorin und Regisseurin Isabel Kleefeld kürt die Gewinnerin oder den Gewinner.

Den Abschluss des Festivals bildet am Samstag, den 23. März, ab 18 Uhr, die Lange FernsehKrimi-Nacht. Bis zum Morgen des 24. März werden noch einmal alle zehn Beiträge des Filmwettbewerbs in der Caligari FilmBühne zu sehen sein.

Das 20. Deutsche FernsehKrimi-Festival findet vom 17. bis 24. März 2024 in Wiesbaden statt. Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag, 1. März, ab 10 Uhr in der Tourist-Information, Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden und auf der Website des Festivals unter www.fernsehkrimifestival.de.

Über das Festival:
Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die Hessen Film & Medien, den Hessischen Rundfunk und die SV SparkassenVersicherung, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, dem Wiesbadener Kurier und dem Literaturhaus Villa Clementine.

Mehr Informationen, das Programm zum Download und Pressebilder unter www.fernsehkrimifestival.de

Wiener Tatortkommissarin Adele Neuhauser erhält Ehrenpreis des 20. Deutschen Fernsehkrimifestival u. kommt am 17.03.2024 nach Wiesbaden

© Peter-Rigaud
© Peter-Rigaud

Wiesbaden, den 13. Februar 2024 – Der Tatort-Star und Publikumsliebling Adele Neuhauser wird in diesem Jahr mit dem Ehrenpreis des Deutschen FernsehKrimi-Festivals ausgezeichnet. Das Festival würdigt damit Adele Neuhausers charaktervolle Darstellung der Kommissarin Bibi Fellner im Wiener Tatort.

„Mehr als 30 Mal hat Adele Neuhauser die verletzliche und verletzte Figur der Bibi Fellner gespielt. Die Intensität, die sie ihrer unkonventionellen Ermittlerin verleiht, stammt zum Teil aus der eigenen wechselvollen Lebensgeschichte. In besonders eindrucksvoller Weise spiegelt sich deshalb Adele Neuhausers Mut, persönliche zerbrechliche Seiten in ihr Spiel einzubeziehen, im österreichischen Tatort wider“, schreiben Filmjournalist und Moderator Knut Elstermann, Produzentin Liane Jessen und Festivalleiterin Cathrin Ehrlich in ihrer Jurybegründung.

Nach ihrer Ausbildung an der Wiener Schauspielschule Krauss zog es Adele Neuhauser für viele Jahre nach Deutschland, wo sie in erster Linie Theater spielte. Sie stand unter anderem in Münster, Essen, Mainz und Regensburg auf der Bühne. Der große Durchbruch gelang Adele Neuhauser im Fernsehen. Einem breiten Publikum wurde sie 2004 durch die österreichische Landkrimiserie Vier Frauen und ein Todesfall bekannt.

2010 übernahm sie die Rolle der alkoholkranken Ermittlerin Bibi Fellner im Tatort aus Wien. Mit dieser Rolle wurde sie zu einer der prominentesten Schauspielerinnen im deutschsprachigen Fernsehen.

Der Ehrenpreis des Deutschen FernsehKrimi-Festivals wird am 17. März um 18.00 Uhr in der Caligari FilmBühne übergeben. Die Laudatio hält Knut Elstermann, es moderiert Ariane Binder (3sat). Im Anschluss an die Preisverleihung zeigt das Festival die Tatort-Folge mit dem Titel Angezählt aus dem Jahr 2013. Der Film erhielt 2014 den renommierten Grimme-Preis.

Der Ehrenpreis des Deutschen FernsehKrimi-Festivals für besondere Verdienste um den Fernsehkrimi wird seit 2019 vergeben. Preisträger sind Ulrike Folkerts, Matthias Brandt, Barbara Auer, Eoin Moore, Anna Schudt und Alexander Held.

Unterstützt wird der Ehrenpreis von der SV SparkassenVersicherung. Das 20. Deutsche FernsehKrimi-Festival findet vom 17. bis 24. März 2024 in Wiesbaden statt.

Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag, 1. März, ab 10 Uhr in der Tourist-Information, Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden und auf der Website des Festivals unter www.fernsehkrimifestival.de.

Über das Festival:
Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die Hessen Film & Medien, den Hessischen Rundfunk und die SV SparkassenVersicherung, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, dem Wiesbadener Kurier und dem Literaturhaus Villa Clementine.

20. Deutsches FernsehKrimi-Festival in Wiesbaden vom 17. bis 24. März 2024

Peter Kurth und Peter Schneider in: POLIZEIRUF 110 – DER DICKE LIEBT (MDR). Premiere am  Dienstag, 19. März 2024 , in Anwesenheit von Hauptdarsteller Peter Schneider. © MDR_Felix Abraham
Peter Kurth und Peter Schneider in: POLIZEIRUF 110 – DER DICKE LIEBT (MDR). Premiere am Dienstag, 19. März 2024 , in Anwesenheit von Hauptdarsteller Peter Schneider. © MDR_Felix Abraham

Das vom 17. bis 24. März in Wiesbaden veranstaltete 20, Deutsche FernsehKrimi-Festival 2024  wirft bereits seine Schatten voraus: Die Nominierungen des Film- und des Serienwettbewerbs stehen fest und erste Promis haben bereits ihr Kommen zugesagt.

Alle Produktionen, darunter sechs Premieren, werden im Rahmen der Festivalwoche vom 17. bis 24. März 2024 in Anwesenheit zahlreicher prominenter Kreativer in der Caligari FilmBühne Wiesbaden gezeigt. Im Wettbewerb um den Deutschen FernsehKrimi-Preis gehen zehn Filme ins Rennen. Insgesamt wurde eine Rekordzahl von 60 Produktionen für die Vorauswahl eingereicht.

„Nie war das Deutsche FernsehKrimi-Festival breiter aufgestellt als zu seiner 20. Ausgabe: Öffentlich-rechtliche und private Sender sowie Streamingdienste stellen ihre Filme und Serien vor. In den Wettbewerben konkurrieren Produktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Über diese Vielfalt freue ich mich sehr. Das verspricht ein außergewöhnlich spannendes Rennen um die tausend Liter Wein zu werden“, sagt Dr. Hendrik Schmehl, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, mit Blick auf den Hauptpreis des Festivals.

Der Wettbewerb um den Deutschen FernsehKrimi-Preis wird am Dienstag, 19. März, um 18 Uhr eröffnet: Mit der Premiere des Polizeiruf 110 – Der Dicke liebt in Anwesenheit von Hauptdarsteller Peter Schneider. Der erste Fall des Hallenser Ermittlerduos um Peter Kurth und Peter Schneider gewann 2022 den Deutschen FernsehKrimi-Preis.

Katrin Wichmann und Bjarne Mädel in  SÖRENSEN FÄNGT FEUER (NDR), Regie: Bjarne Mädel, Buch: Sven Stricker. ©  NDR Foto: Michael Ihle
Katrin Wichmann und Bjarne Mädel in SÖRENSEN FÄNGT FEUER (NDR), Regie: Bjarne Mädel, Buch: Sven Stricker. © NDR Foto: Michael Ihle

Im Anschluss begrüßt das Festival um 20.30 Uhr Regisseur und Schauspieler Bjarne Mädel sowie Schauspielerin Katrin Wichmann zur Vorführung des Films Sörensen fängt Feuer. Mädels erste Regiearbeit Sörensen hat Angst wurde 2021 mit dem Deutschen FernsehKrimi-Preis ausgezeichnet.

Weitere acht Fernsehkrimis werden an den darauffolgenden zwei Tagen gezeigt. Die Wettbewerbsfilme 2024 sind:

  • PREMIERE: POLIZEIRUF 110 – DER DICKE LIEBT (MDR)
    Regie: Thomas Stuber, Buch: Clemens Meyer, Thomas Stuber, u.a. mit Peter Kurth, Peter Schneider
  • SÖRENSEN FÄNGT FEUER (NDR)
    Regie: Bjarne Mädel, Buch: Sven Stricker, u.a. mit Bjarne Mädel, Katrin Wichmann
  • PREMIERE: THERESA WOLFF – LOST (ZDF)
    Regie: Hansjörg Thurn, Buch: Hansjörg Thurn, Carl-Christian Demke, u.a. mit Nina Gummich, Aurel Manthei
  • PREMIERE: BIS IN DIE SEELE IST MIR KALT (ORF/ZDF)
    Regie: Daniel Prochaska, Buch: Pia Hierzegger, u.a. mit Jutta Fastian, Pia Hierzegger
  • TATORT – GEISTERFAHRT (NDR)
    Regie & Buch: Christine Hartmann, u.a. mit Maria Furtwängler, Florence Kasumba
  • PREMIERE: TATORT – VON AFFEN UND MENSCHEN (SRF/Degeto)
    Regie: Michael Schaerer, Buch: Stefan Brunner, Lorenz Langenegger, u.a. mit Anna Pieri Zürcher, Carol Schuler
  • PREMIERE: TATORT – LASS SIE GEHEN (SWR)
    Regie: Andreas Kleinert, Buch: Norbert Baumgarten, u.a. mit Richy Müller, Felix Klare
  • TATORT – ERBARMEN. ZU SPÄT. (HR)
    Regie & Buch: Bastian Günther, u.a. mit Margarita Broich, Wolfram Koch
  • TATORT – WAS IHR NICHT SEHT (MDR)
    Regie: Lena Stahl, Buch: Peter Dommaschk, Ralf Leuther, Lena Stahl, u.a. mit Karin Hanczewski, Cornelia Gröschel
  • ZIELFAHNDER – POLARJAGD (DEGETO/WDR)
    Regie: Sebastian Ko, Buch: Dagmar Gabler, u.a. mit Ulrike C. Tscharre, Hanno Koffler
  • Fünf Serien bewerben sich um den Titel Krimiserie des Jahres. Hier reichten Sender und Streamingdienste neun Produktionen ein.
    Die fünf Wettbewerbsserien in der Übersicht:
  • DER SCHATTEN (ZDFNEO)
    Regie: Nina Vukovic, Bücher: Stefanie Veith, Michael Comtesse, nach einem Roman von Melanie Raabe, u.a. mit Deleila Piasko, Andreas Pietschmann
  • DIE QUELLEN DES BÖSEN (RTL+)
    Regie: Stephan Rick, Bücher: Catharina Junk, Elke Schuch nach einer Romanvorlage von Ada Fink, u.a. mit Henriette Confurius, Fahri Yardim

PREMIERE: ZEIT VERBRECHEN (PARAMOUNT+)
Regie & Bücher: Faraz Shariat, Helene Hegemann, Mariko Minoguchi, Jan Bonny auf Grundlage des Kriminal-Podcast der ZEIT von und mit Sabine Rückert (stellvertretende Chefredakteurin der ZEIT) und Andreas Sentker (Leiter des Ressorts Wissen), u.a. mit Zethphan Smith-Gneist, Lavinia Wilson

DIE SAAT – TÖDLICHE MACHT (ARD DEGETO/NRK)
Regie: Alexander Dierbach, Bücher: Christian Jeltsch, Axel Hellstenius , u.a. mit Heino Ferch, Ingrid Bolsø Berdal

BOOM BOOM BRUNO (WARNER TV SERIE)
Regie: Maurice Hübner, Bücher: Kerstin-Sofie Laudascher, u.a. mit Ben Becker, Vincent zur Linden

„Der Wettbewerb um die Krimiserie des Jahres ist in diesem Jahr eine echte Wucht: Bereits Preisgekröntes steigt mit einer aufregenden Premiere in den Ring, dazu gibt es mordende Wölfe, schillernde Drag Queens, schmierige Lobbyisten. Also wirklich für alle etwas dabei“, freut sich Festivalleiterin Cathrin Ehrlich. Der Serienwettbewerb wird am Montag, den 18. März, ab 17 Uhr ausgetragen.

Das Festival startet am Sonntag, den 17. März, mit der Verleihung des Ehrenpreises. Die Preisverleihung des 20. Deutschen FernsehKrimi-Festivals findet statt am Freitag, den 22. März, um 20 Uhr in der Caligari FilmBühne, Marktplatz 9, in Wiesbaden. Die Moderation der Film- und Seriengespräche übernimmt erneut der renommierte Filmjournalist Knut Elstermann. Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag, 1. März, ab 10 Uhr in der Tourist-Information, Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden und auf der Website des Festivals unter www.fernsehkrimifestival.de.

Über das Festival:
Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die Hessen Film & Medien, den Hessischen Rundfunk und die SV SparkassenVersicherung, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, dem Wiesbadener Kurier und dem Literaturhaus Villa Clementine. Mehr Informationen unter www.fernsehkrimifestival.de

Mit Kurzfilmwettbewerb und Preisverleihung ging das Wiesbadener exground filmfest 36 gestern Abend zu Ende

Zum Ausklang des Wiesbadener exground filmfest 36 am 26.11.2023 spielte  die chilenische Band „Badecima“ im Kinosaal der Caligari Filmbühne. © Foto: Diether von Goddenthow
Zum Ausklang des Wiesbadener exground filmfest 36 am 26.11.2023 spielte die chilenische Band „Badecima“ im Kinosaal der Caligari Filmbühne. © Foto: Diether von Goddenthow

Am gestrigen Abend wurden im Rahmen der feierlichen Preisverleihung die Gewinner der Wettbewerbe von exground filmfest 36 bekanntgegeben. Nach der letzten Auswertung der Publikumsstimmen startete die Preisverleihung in der Caligari FilmBühne vor anwesenden Filmgästen, Jurymitgliedern, Preisstiftern und Laudatoren. Insgesamt vergab exground filmfest Wert- und Sachpreise im Wert von fast 20.000 EUR.

Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb
Der vom Publikum gekürte erste Platz des Deutschen Kurzfilm-Wettbewerbs geht dieses Jahr an KORRUPTION AUF ERDEN von Omid Mirnour. Der Preis ist mit 3.000 EUR dotiert und wird gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden. Der vom Wiesbadener Kinofestival e. V. mit 2.000 EUR dotierte zweite Platz geht an FÜNFZEHN MINUTEN von Sead Ademaj und der dritte mit 1.000 EUR dotierte und ebenfalls von der Landeshauptstadt Wiesbaden bereitgestellte Preis geht an GRANICA von Joshua Neubert.

Langfilm-Wettbewerb in der Reihe MADE IN GERMANY um DAS BRETT
Im Publikums-Langfilm-Wettbewerb MADE IN GERMANY gewann LASVEGAS von Kolja Malik DAS BRETT und 3.000 EUR Preisgeld.

Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, hier im Gespräch mit Festivalleiterin Andrea Wink, ehrte die Gewinner mit Preisen, die von der Stadt Wiesbaden gestiftet wurden. © Foto: Diether von Goddenthow
Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, hier im Gespräch mit Festivalleiterin Andrea Wink, ehrte die Gewinner mit Preisen, die von der Stadt Wiesbaden gestiftet wurden. © Foto: Diether von Goddenthow

Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb
Im Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb kürte die internationale Jury den Film LOVE HAS NOTHING TO DO WITH IT von Yotam Knispel aus Israel zum Gewinner. Das Preisgeld von 2.000 EUR stiftet der exground-Freundeskreis. Die Jury-Mitglieder Maria Weyer, Roberto Doveris und Martin Scheuring begründeten ihre Entscheidung mit den Worten:
„Der Film schafft es auf wunderbare Weise, das Publikum mit einem sehr gut konstruierten Drehbuch tief in die Geschichte hineinzuziehen. Während wir uns auf die Hauptfigur einlassen, versuchen wir immer wieder herauszufinden, was auf dieser inneren moralischen Reise vor sich geht, die zwischen Liebe und sozialer Verantwortung schwankt. Der Film zeichnet sich aus durch eine gut ausgearbeitete Inszenierung und ein sehr gut besetztes Ensemble; er überzeugt in jeder Hinsicht. Wir freuen uns über die vielen Bedeutungsebenen und Lesarten der Geschichte, woraus ein Film entsteht, der sehr viele Diskussionsmöglichkeiten bietet. Er bleibt noch lange nach dem Sehen im Gedächtnis.“

Die Lobende Erwähnung für WO ICH WOHNE von Susi Jirkuff aus Österreich begründete die Jury wie folgt: „Die lobende Erwähnung geht an WO ICH WOHNE von Susi Jirkuff – an einen Film, der eine sehr nachvollziehbare Erfahrung von Angst schildert, die plötzlich real wird. Der Film nimmt das Publikum mittels grober und sich stetig steigernder Animationen auf eine sehr unkonventionelle Reise mit und fesselt die Aufmerksamkeit mit einer sehr nüchternen, gleichsam neutralen und ruhigen Stimme in der Ich-Perspektive. Diese surreale Art von Märchen zeigt auf innovative Weise, dass es keinen Ausweg aus der sozialen Abwärtsspirale gibt, in der Happy Ends nicht zu erwarten sind.“

exground youth days – Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb
Die Jugendjury im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb vergab den Preis für den besten Langfilm in diesem Jahr an LIGHT LIGHT LIGHT der finnischen Regisseurin Inari Niemi:
„Dem Film gelingt es, typische Themen des Coming-of-Age-Genres wie die erste große Liebe, Verlust und Probleme mit der Familie originell und innovativ zu erzählen. Dies zeigt sich in der Tschernobyl-Symbolik, dem eindrücklichen Soundtrack und den nostalgischen Rückblenden.

Auch der Umgang mit Licht ist herausragend. Szenen, in denen man lieber wegschauen würde, sind gleißend hell ausgeleuchtet. Das Herausstellen der emotionalsten Szenen zieht den Zuschauer visuell in seinen Bann. Es ist dieser meisterhafte Umgang mit den Themen Trauma und Missbrauch sowie die grandiosen Schauspielerinnen, die diesen Film für uns zu einem absoluten „Must-Watch“ machen.“

Gewinner des diesjährigen Kurzfilm-Wettbewerbs im Rahmen der exground youth days ist der Film BEFORE MADRID von Ilén Juambeltz und Nicolás Botana aus Uruguay, in dem sich ein junges Paar gemeinsam auf sein erstes Mal vorbereitet. „Dank der realistischen Umsetzung wird dieses Thema nicht – wie so oft – verteufelt oder glorifiziert, sondern als natürlicher Schritt im Lebensweg junger Menschen abgebildet. Der Film überzeugt ebenfalls durch die hervorragende schauspielerische Leistung der beiden Protagonisten, die Unsicherheit und Vorfreude wunderbar darstellen. In einem Zeitalter, in dem durch Film und Fernsehen Sex häufig tabuisiert oder als selbstverständlich behandelt wird, ist ein Film wie dieser, der den Druck nimmt und eine realistische Darstellung bietet, dringend erforderlich – vor allem für Jugendliche.“ Der Preis ist dotiert mit 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.

Eine lobende Erwähnung fand die Jury für den animierten Kurzfilm IT’S NICE IN HERE von Robert-Jonathan Koeyers aus den Niederlanden, da er die relevanten Themen Polizeigewalt und Rassismus aufgreift und durch den wechselnden Animationsstil, der die unterschiedlichen Sichtweisen unterstreicht, facettenreich darstellt.

Der Publikumspreis im Rahmen der exground youth days ging ex aequo an EDGE OF EVERYTHING von Sophia Sabella und Pablo Feldman aus den USA sowie LIGHT LIGHT LIGHT von Inari Niemi aus Finnland. Die Gewinnerinnen dürfen sich über jeweils 500 EUR Preisgeld freuen, gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden.

exground youth days – Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb
Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb setzte sich Hendrik Schücke mit seinem Kurzspielfilm EMILY durch. Der erste Platz ist dotiert mit 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V. Den zweiten Platz belegte SNACKNAPPING von „Die Bananenbrote“; sie erhielten einen Einkaufsgutschein vom Apple Store ergo sum im Wert von 150 EUR.

Klappe 7 – Kinderfilmfestival
Im Rahmen von exground filmfest 36 fand auch wieder das Klappe 7 – Kinderfilmfestival statt. Daraus ging der Kurzspielfilm MKW – DIE MUTIGSTEN KINDER DER WELT von der BGS Ursula-Wölfel-Schule als Sieger hervor. GIRLS & BOYS von der BGS Gustav-Stresemann-Schule bekam den Publikumspreis.

Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb
Im Publikumswettbewerb um den besten Wiesbadener Kurzfilm setzte sich KT197 – EINE HEIMAT, EIN STADTTEIL, EIN KLARENTHAL von Lenard Lüdemann durch. Der mit 500 EUR dotierte Geldpreis wird gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V. Den Sachpreis im Wert von 1.000 EUR für Lichttechnik und Kamerabühne von LiveFrame Rental erhielt Moritz Göbel für seinen Kurzspielfilm KOPF IN DEN WOLKEN.

exground-Gong-Show
Beim Kultwettbewerb für Trashperlen und Amateurwerke wurden suiraM und kirtaP für DIE DUNKELHEIT HINTER DEN PIXELN ausgezeichnet und nahmen die mit 50 EUR dotierte „Goldene exground-Gurke“ mit nach Hause.

Weitere Infos über: https://exground.com/

Exground: Zweites Festivalwochenende mit Länderfokus Chile, Highlights aus der deutschen Filmwelt, Internationalem Kurzfilm-Wettbewerb und vielen Gästen in Wiesbaden

© exground filmfest 36
© exground filmfest 36

Spannende Filmgespräche zu Werken aus aller Welt, persönliche Begegnungen zwischen internationalen Filmschaffenden und dem Publikum, die exground-Gong-Show, TALES FROM THE CRYPT: SALON EXOTIQUE und THE RETURN OF VIEWER’S DIGEST sowie die Lesung in Kooperation mit Amnesty International Wiesbaden in der Krypta der Marktkirche: Die erste Hälfte von exground filmfest zeigte bereits deutlich, wie wichtig und beliebt exground filmfest ist. Es leben die inspirierenden Kinobesuche, gemeinschaftlichen Filmerlebnisse und ein von gegenseitigem Interesse und Respekt geprägter Austausch vor Ort. Beste Voraussetzungen dafür, dass das Motto des diesjährigen Festivaltrailers auf fruchtbaren Boden fallen kann: SEE AND LISTEN von Martin Gessner – jenseits aller Länder- und sonstigen Grenzen. Überhaupt hat der Trailer dieses Jahr eine besonders große Weitreiche erreicht.
Nach sechs erfolgreichen Festivaltagen bewegt sich exground filmfest auf die Zielgerade zu – das zweite Festivalwochenende wartet mit besonderen Highlights und Gästen auf das Publikum.

Fokus Chile: Filme und Panel
Einige Filme aus dem Länderfokus Chile sind bereits im Beisein zahlreicher Filmgäste gezeigt worden, so MEETING POINT von Roberto Baeza, dessen Produzent und Schauspieler Alfredo García im Filmgespräch über die sehr bewegende Arbeit an dem Film berichtete. Die Produzenten des Films teilen das Schicksal ihrer Väter, die sich zu Militärdiktaturzeiten nach ihrer Verhaftung im Folterzentrum Villa Grimaldi kennenlernten und von denen der eine überlebte und der andere „verschwand“. Eine große und schwierige Aufgabe des kollektiven Erinnerns war auf der Leinwand in der Krypta der Marktkirche zu sehen.

Weitere Highlights aus der Reihe am Samstag, 25. November, sind OUTSIDER GIRLS von Alexandra Hyland, die vor Ort sein wird, zusammen mit den Produzenten Selva Gonzalez und Alberto Doveris. Wochen nach einer süßen Partynacht bemerkt Rafaela, dass sie schwanger ist. Da ein Kind gerade überhaupt nicht in ihr Leben passt und ein Schwangerschaftsabbruch in Chile in den meisten Fällen noch immer illegal ist, müssen sich Rafaela und ihre Freundin auf dem Schwarzmarkt nach Pillen umsehen. Damit sie sich diese überhaupt leisten können, nehmen sie unzählige Gelegenheitsjobs an; zudem wird ihre Freundschaft auf die Probe gestellt. Auch zum Vorfilm MANO SECA werden Filmgäste erwartet.

Ebenfalls am Samstag werden im Kurzfilmprogramm SHORTS FROM CHILE fünf herausfordernde Filme gezeigt, die unter die Haut gehen. In experimentierfreudigen Formsprachen widmen sie sich mit Lust an visueller Poesie und den ästhetischen Möglichkeiten verschiedener Materialien – etwa VHS, Super-8 und 16 mm – komplexen Themen wie Familienerinnerungen, Mutterschaft, Genderzuschreibungen, Gewalt und Tod. Das PANEL: CHILEAN CINEMA OF TODAY „Chile despertó! – Chile ist erwacht!“ wird der Fokus-Kurator Amos Borchert mit Gästen über aktuelle Themen und ästhetische Entscheidungen sprechen – ebenso wie über die Wechselwirkungen von Filmemachen und sozialen Veränderungen im Angesicht der gegenwärtigen Herausforderungen in der chilenischen Gesellschaft. Teilnehmen werden Roberto Doveris (Produzent und Filmemacher), Alexandra Hyland (Regisseurin OUTSIDER GIRLS), Felipe Huenchuñir (Regisseur THE FALLEN) und andere Gäste.

© exground filmfest 36
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Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb – Teil II, Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb mit Preisverleihung und Konzert
Außerdem werden zwei Kurzfilmreihen am Freitag, 24. November, und Sonntag, 26. November, zu sehen sein: Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb – Teil II und Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb.
Zum 22. Mal präsentiert exground filmfest den Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb, bei dem auch in diesem Jahr viele Gäste den Weg nach Wiesbaden gefunden haben. 16 Filme aus 16 Ländern treten gegeneinander um den Jurypreis an, der mit 2.000 EUR dotiert ist und vom exground-Freundeskreis gestiftet wird. Der zweite Teil wird am Freitagabend, 24. November, präsentiert.
Auch in diesem Jahr hat exground filmfest wieder zehn Filme für den Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb ausgewählt. Bunt gemischt werden Spiel-, Dokumentarfilme und Animationen zu sehen sein. Auch haben die meisten der Regisseurinnen und Regisseure ihr Kommen zugesagt, sodass das Publikum die Chance hat, die Filmschaffenden im Gespräch nach dem jeweiligen Film sowie nach der Preisverleihung bei einem Getränk kennenzulernen. Zum Ausklang des Festivals spielt die chilenische Band BADECIMA im Kinosaal.

© exground filmfest 36
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MADE IN GERMANY mit Langfilmdebüts
In der Reihe MADE IN GERMANY sind am Samstag, 25. November, die Regisseure Henning Beckhoff mit FOSSIL (2023) und Behrooz Karamizade mit LEERE NETZE (2023) in Wiesbaden zu Gast. Obwohl Debütfilme, haben sie bereits auf großen internationalen Festivals für Aufsehen gesorgt.

FOSSIL von Henning Beckhoff beschäftigt sich aktuellen Fragen rund um Klimawandel und Klimaaktivismus. Tagebauarbeiter Michael weigert sich beharrlich, den bevorstehenden Kohleausstieg zu akzeptieren. Er will keine Veränderung und keine blühenden Seenlandschaften. Die Arbeit im Tagebau ist für Michael mehr als nur ein Beruf, weshalb er versucht, seine Kolleginnen und Kollegen vom Protest gegen den schnellen Wandel zu überzeugen. Zunehmend gerät er in Isolation.
In eine Art Isolation gerät auch Amir, die Hauptfigur in Behrooz Karamizades erstem Langfilm LEERE NETZE. Amir liebt Narges, und Narges liebt Amir. Sie träumen davon, ein gemeinsames Leben aufzubauen; doch als er seinen Job verliert, rückt eine Heirat wegen des zu hohen Brautpreises in weite Ferne. In der Hoffnung, die Klassenunterschiede mit harter Arbeit überwinden zu können, heuert Amir bei einer Fischerei an der rauen Küste des Kaspischen Meeres an und verstrickt sich dort in kriminelle Machenschaften illegaler Kaviar-Wilderei. Zunehmend gerät Amir in einen gefährlichen Sog, der seine Träume zu verschlingen droht.

© exground filmfest 36
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Das vollständige Programm des Festivals ist unter www.exground.com zu finden.

Exground filmfest 36 zeigt in Wiesbaden und Frankfurt noch bis zum 26.11.2023 außergewöhnliche Filme – Focusland Chile

mailingassets_27e404920da9107d4ad1cecfe5abdad07d8f7d08 0Am vergangenen Wochenende wurde exground filmfest sehr feierlich in Wiesbaden eröffnet: Samt vielen lokalen sowie internationalen Gästen startete das Festival am 17. November mit dem chilenischen Film 1976 von Manuela Martelli in der vollbesetzten Caligari FilmBühne in seine 36. Ausgabe, auch im Beisein des Generalkonsuls der Republik Chile, Francisco Mackenney Palamara.

Stellvertretend für die bereits anwesenden Filmschaffenden und Künstlerinnen begrüßte Andrea Wink, Mitglied des Kuratoren- und Organisationsteams, die Regisseurin des Eröffnungsfilms.

Regisseurin Manuela-Martelli von "1976" im-Film-Gespräch mit Andrea Wink, Exgroundmitbegründerin. © Foto: Diether von Goddenthow
Regisseurin Manuela-Martelli von „1976“ im-Film-Gespräch mit Andrea Wink, Exgroundmitbegründerin. © Foto: Diether von Goddenthow

Zudem dankte sie allen Beteiligten für ihre Unterstützung und betonte in ihrer Eröffnungsrede ihre Erleichterung über die vorerst verschobenen Kürzungen im Kulturetat der Stadt Wiesbaden, durch die die nächste Ausgabe des Festivals existenziell bedroht worden wäre. Andrea Wink appellierte an die Stadtverordneten, Wiesbadens vielfältige Kulturlandschaft weiterhin zu sichern, auch im Hinblick auf die Haushaltsberatungen für das Jahr 2025. Daran knüpfte auch die hessische Staatssekretärin für Wissenschaft und Kunst, Ayse Asar, in Vertretung für die Landesregierung in ihrer Ansprache an.

Bei der Einführung zum Film offenbarte Manuela Martelli dem Publikum die Frage, die sie schon beim Schreiben des Drehbuchs beschäftigte – nämlich, wie man sein normales Leben weiterführen kann, während vor der eigenen Haustür schreckliche Dinge passieren, die aktuelle Weltlage betonend. Im Nachgespräch mit Fokus-Kurator Amos Borchert wurden die vielfältigen Facetten des Films erörtert. 1976 bot den Gästen genug Gesprächsstoff auch noch nach der offiziellen Eröffnung und dem Empfang im Rathaus mit Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende.

Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. © Foto: Diether von Goddenthow
Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. © Foto: Diether von Goddenthow

Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, zeigte sich besonders erfreut über den Länderschwerpunkt Chile, weil das Filmschaffen des weit entfernten Landes sonst kaum in das Blickfeld der breiten Masse gerate und exground filmfest auch in diesem Jahr beweise, wie wichtig die künstlerische Auseinandersetzung mit den gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Gegenwart sind, 50 Jahre nach dem Ende der Diktatur in Chile.

Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl © Foto: Diether von Goddenthow
Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl © Foto: Diether von Goddenthow

Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl empfahl zur Eröffnung die Filme der youth days, die noch bis Mittwoch, 22. November, zu sehen sind und von der Jugendjury in den nächsten Tagen kritisch gesichtet werden, um im Anschluss einen Gewinner im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb zu bestimmen. Eine eigene Eröffnung feierten am vergangenen Samstag die youth days, zusammen mit einem sehr lebhaften und begeisterungsfähigen Jugendpublikum aus Wiesbaden und der Umgebung.

Erste Gewinner der Wiesbadener Wettbewerbe gekürt
Während die Jugendjury noch diskutiert und berät, sind erste Gewinner bei exground filmfest bereits gewürdigt worden: Zur youth-days-Eröffnung fand außerdem der Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb statt: Hendrik Schücke gewann mit seinem Kurzspielfilm EMILY den Hauptpreis und die 500 EUR Preisgeld des Wiesbadener Kinofestival e. V. Auf Platz zwei landete die Gruppe „Die Bananenbrote“ mit ihrem Film SNACKNAPPING; sie erhielten einen Einkaufsgutschein von 150 EUR vom Apple-Store ergo sum. Als weiterer Gewinner des Eröffnungswochenendes darf sich Moritz Göbel freuen, dessen Film KOPF IN DEN WOLKEN den von der Wiesbadener Firma LiveFrame Rental für Lichttechnik und Kamerabühne gestifteten Sachpreis im Wert von 1.000 EUR im Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb mit nach Hause nahm. Der Publikumspreis, vom Wiesbadener Kinofestival e. V. mit 500 EUR dotiert, ging an KT197 – EINE HEIMAT, EIN STADTEIL, EIN KLARENTHAL von Lennard Lüdemann, und wie von Andrea Wink bei der Preisverleihung formuliert: „in die Hood“ bei einem Kinosaal voller Klarenthaler.

© exground filmfest 36
© exground filmfest 36

Filmschaffende zu Gast in Wiesbaden und spannendes Programm bis zum 26.11.2023
Nachdem der Regisseur Kolja Malik seinen Film LASVEGAS aus der Reihe MADE IN GERMANY bereits am Samstag dem Wiesbadener Filmpublikum persönlich vorstellte, warten in den kommenden Tagen weitere besondere deutschsprachige Filme auf die Kinobesucherinnen und -besucher.

Am Mittwoch, 22. November, ist die Regisseurin Aylin Tezel mit ihrem Debütfilm FALLING INTO PLACE in Wiesbaden zu Gast. Anna Schoeppe, Geschäftsführerin von Hessen Film und Medien, hob am Freitag in ihrer Ansprache die Reihe besonders hervor, darunter das bereits mehrfach international preisgekrönte Drama LEERE NETZE von Behrooz Karamizade, der am Samstag, 25. November, vor Ort erwartet wird, um seinen Film persönlich vorzustellen. Auch Regisseurin Janin Halisch ist bei der Vorführung ihres Films SPRICH MIT MIR am Dienstag, 21. November, dabei und freut sich auf die Gespräche mit dem exground-Publikum.

Auch auf die Vorführung von IRDISCHE VERSE vom renommierten Regieduo Ali Asgari und Alireza Khatami in der Sektion WORLD CINEMA am Dienstag, 21. November, darf das Publikum sehr gespannt sein.

Im youth-days-Programm fiebert das Regieduo Sophia Sabella und Pablo Feldman den Publikumsfragen zu ihrem Familiendrama EDGE OF EVERYTHING am Mittwoch, 22. November, entgegen.

Am Mittwoch, 22. November, wäre auch die Deutschland-Premiere von DRUGSTORE JUNE in der Reihe AMERICAN INDEPENDENTS hervorzuheben.

Für die heutige Projektion von LANDEN in der Krypta der Marktkirche sind Regisseurin Vanessa Nica Mueller und Line-Produzentin Elisa Rosi extra nach Wiesbaden angereist, um mit dem Festivalpublikum über den Film zu sprechen, der auch im DEUTSCHEN LANGFILM-WETTBEWERB an den Start geht.

Des Weiteren sind am Donnerstag, 23. November, zahlreiche Regisseurinnen und Regisseure aus dem INTERNATIONALEN KURZFILM-WETTBEWERB – TEIL I vor Ort in der Caligari FilmBühne.

Infos zu Youth Days

Das umfangreiche Filmprogramm von exground filmfest 36 u. Youth Days befindet sich auf: https://exground.com/programm/timetable/

exground filmfest 36 mit Länderfocus eröffnet in der Caligari Filmbühne mit Film über den Lebenswahnsinn im Pinochet-Regime 1976

exground filmfest 36 bringt vom 17. bis 26. November 2023 wieder die Höhepunkte aus dem internationalen Filmschaffen in die hessische Landeshauptstadt. Rund 200 Kurz- und Langfilmproduktionen werden zu sehen sein, darunter zahlreiche Premieren. Im Fokus steht dieses Jahr Chile. Aus diesem Anlass wird das exground filmfest 36 am Freitag, dem 17. November 2023, mit dem chilenischen Spielfilm 1976 von Manuela Martelli eröffnet; als Gäste erwarten wir die Regisseurin Manuela Martelli und die Produzentin Alejandra García. Gestern Abend wurde es in der Caligari Filmbühne Wiesbaden eröffnet. © Foto: Diether von Goddenthow
exground filmfest 36 bringt vom 17. bis 26. November 2023 wieder die Höhepunkte aus dem internationalen Filmschaffen in die hessische Landeshauptstadt. Rund 200 Kurz- und Langfilmproduktionen werden zu sehen sein, darunter zahlreiche Premieren. Im Fokus steht dieses Jahr Chile. Aus diesem Anlass wird das exground filmfest 36 am Freitag, dem 17. November 2023, mit dem chilenischen Spielfilm 1976 von Manuela Martelli eröffnet; als Gäste erwarten wir die Regisseurin Manuela Martelli und die Produzentin Alejandra García. Gestern Abend wurde es in der Caligari Filmbühne Wiesbaden eröffnet. © Foto: Diether von Goddenthow

Mit Grußbotschaften von Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl, Dezernent für Finanzen, Schule und Kultur Wiesbaden, Francisco Mackenney Palamara, Generalkonsul von Chile, Frankfurt am Main sowie von Anna Schoeppe, Geschäftsführerin von Hessen Film und Medien, und Dr. Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, eröffnete gestern Abend Festival-Mitbegründerin und -Leiterin Andrea Wink die 36. Auflage von exground filmfest in der Caligari Filmbühne Wiesbaden.

Zur Eröffnung wurde der Debüt-Film „1976“ Chile/Argentinien/Katar 2022) von Manuela Martelli, der Meisterin eines ruhigen, metaphernreichen Inszenierungsstils, gekleidet in opulente Bilder, getragen von atmosphärischer Musik und elegantem Schauspiel. Vor dem Hintergrund des sich 1973 an die Macht geputschten Pinochet-Regime wird der ganze Wahnsinn einer vordergründig krampfhaft aufrechterhaltenen Heile-Welt-Fassade gezeigt, hinter sich die lähmenden Ängste vor Verfolgung, Gewalt und Existenzverlust verbergen.
Der Film  wird wiederholt am 20.11.2023 in der „Pupille – Kino in der Uni Frankfurt am Main“, Mertonstr. 26-28,Telefon 069 79828976.

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Als zweiten Film des Eröffnungsabends um 21.45 Uhr „Estland 2022″ von von Boris Guts gezeigt, ein sehenswerter politischer Thriller über die Proteste im August 2020 in Minsk. Der in einer einzigen Einstellung gedrehte Film erzählt die Geschichte des jungen Ehepaars Julia und Pavel, das in den Vorstädten der belarussischen Hauptstadt lebt. Sie haben gerade geheiratet, eine Wohnung auf Kredit gekauft und wollen ein Baby. Eines Nachts gehen sie aus zum Feiern, geraten mitten in die friedlichen Proteste gegen die manipulierten Wahlen – und sind mit brutaler Polizei, Gewalt und Folter konfrontiert. In nur 90 Minuten ändert sich ihr Leben komplett.

Beim  Empfang im Rathaus mit zahlreichen Gäste aus Chile, dem Focusland von exground filmfest 36, bot sich ein Forum zum Erfahrungsaustausch.

Heute eröffnen exground youth days

Am heutigen Samstag, 18.11.2023, startet um 15.00 Uhr in der Caligari-Filmbühne der Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb zur Eröffnung der exground youth days. Dabei werden Kurzfilme einheimischer Regietalente gezeigt. Das vom Wiesbadener Kinofestival e. V. gestiftete Preisgeld von 500 EUR geht an den Film, der vom Publikum am besten bewertet wird. Platz zwei im Wettbewerb ist dotiert mit einem Einkaufsgutschein vom Apple-Store ergo sum im Wert von 150 EUR.
Um 17:15 Uhr wird zur Premiere der LIGHT LIGHT LIGHT [VALOA VALOA VALOA] von Inari Niemi gezeigt. „1986 in einem Dorf in Südfinnland: Gerade ist das Kernkraftwerk von Tschernobyl explodiert, und Mimi zieht dorthin und erfüllt das Leben der 15-jährigen Mariia für einen Moment mit Licht. Nach 20 Jahren besucht die erwachsene Mariia das Haus ihrer Kindheit wieder, um ihre kranke Mutter zu pflegen, und erinnert sich an den Sommer ihrer ersten Liebe und die tragischen Ereignisse im darauffolgenden Herbst. Wird sie ihre Schuldgefühle loslassen können, die alles Licht zu verschlucken drohen? Ein beeindruckend intensiver Film in Rückblenden.“

Infos zu Youth Days

Das umfangreiche Filmprogramm von exground filmfest 36 u. Youth Days befindet sich auf: https://exground.com/programm/timetable/

Am Freitag, 17. November 2023 startet das Wiesbadener Filmfest exground 36

Am Freitag, den 17.November 2023 startet um 19.00 Uhr in der Filmbühne Caligari das Wiesbadener exground filmfest 36 mit dem Länder-Focus Chile. Dabei werden bis einschließlich 26. November 2023 gut 200 Kurz- und Langfilme in Wiesbadener Spielstätten sowie Kinos in Frankfurt am Main gezeigt. Aus fast 2.100 eingereichten Filmvorschlägen wählte das Kuratoren-Team die eindrucksvollsten Filme aus 57 Ländern. Außerdem wird der YouTube-Kanal von exground filmfest wieder mit festivalbegleitenden Inhalten bespielt. exground filmfest verleiht in insgesamt sechs Wettbewerben Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR.

Hier weitere Programm-Details und Ticket-Infos

Das 36. exground filmfest Wiesbaden ab 17.11.23 mit 200 Filmen aus 57 Ländern – Events und wertvollen Preisen

© exground filmfest
© exground filmfest

Am 17. November 2023 geht die 36. Ausgabe von exground filmfest Wiesbaden mit dem Länderfocus „Chile“ an den Start. Das Festivalteam mit Orga-Leiterin Andrea Wink, Gerald Pucher, Nadja Huhle, Brigitte Strubel-Mattes und Ulrike Hampl und vielen anderen haben auch  dieses Mal wieder ein großartiges Programm zusammenstellen können. Und das alles ehrenamtlich. Alle Besucher können sich freuen, vom 17. bis 26. November 2023 in Wiesbadener Spielstätten sowie in  Frankfurter Kinos rund 200 besondere und normalerweise nicht angebotene Kurz- und Langfilme anzuschauen, darüber miteinander ins Gespräch zu kommen und an zahlreichen Events des Rahmenprogramms teilnehmen zu können.

Aus fast 2.100 Film-Einreichungen  entschied sich das Kuratoren-Team für die eindrucksvollsten Filme aus 57 Ländern, die gezeigt werden. Außerdem wird der YouTube-Kanal von exground filmfest wieder mit festivalbegleitenden Inhalten bespielt. exground film-fest verleiht in insgesamt sechs Wettbewerben Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR.
„Wir sind froh, endlich wieder das Festival in Präsenz und ohne die Corona-Einschränkungen durchführen“, freute sich Andrea Wink beim heutigen Pressegespräch in der Filmbühne Caligari. Allerdings wird es kein Streaming-Angebot mehr geben, da dies viel zu aufwändig und kostenintensiv sei. Zudem freuten sich die exground-Fans auf persönliche Kontakte, die typische exground-Atmosphäre an verschiedenen Spielorten. Es würden auch über 180 Gäste, Filmemacher und Filmemacherinnen, Regisseure und Regisseurinnen erwartet, wobei der Anteil der weiblichen Regisseurinnen in diesem Jahr so hoch ist, wie noch nie bei Filmen, die bei exground gezeigt wurden.

(v.li.) Gerald Pucher, unter anderem  für  die Organisation von exground youth-days zuständig; Festivalmitbegründerin und Orga-Leiterin Andrea Wink, Dr. Julia Cloot, Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain und Wiesbadener Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl, Dezernent für Finanzen, Schule und Kultur © Foto Diether von Goddenthow
(v.li.) Gerald Pucher, unter anderem für die Organisation von exground youth-days zuständig; Festivalmitbegründerin und Orga-Leiterin Andrea Wink, Dr. Julia Cloot, Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain und Wiesbadener Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl, Dezernent für Finanzen, Schule und Kultur © Foto Diether von Goddenthow

Mit am Pressetisch freuen sich auch Dr. Julia Cloot, Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl, Dezernent für Finanzen, Schule und Kultur und Gerald Pucher, unter anderem wieder für  die Organisation von exground youth-days zuständig, dass nun exground zum 36. Mal in Wiesbaden stattfinden kann, und für die Landeshauptstadt inzwischen zu einem unverzichtbaren Bestandteil aktiven  Kulturlebens mit internationaler Resonanz sei, wofür „uns viele Städte beneiden“. Trotz der geplanten krassen Einsparungen im Kultursektor in Wiesbaden von 20, eigentlich sogar 23 Prozent, will sich Axel Imholz Nachfolger  Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl sehr dafür einsetzen, dass Projekte wie exground weiterhin gefördert werden können. Auch im Stadtrat herrsche große Sensibilität für den Wert kulturellen Lebens und die Folgen, würde hier der Rotstift zuerst angesetzt werden. Auch Dr. Julia Cloot ist sich sicher, dass der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der insbesondere für die Förderung der Länderschwerpunkte und den Vernetzungsgedanken zuständig ist, weiterhin exground fördern wird.

Warum Chile?

36. exground filmfest wiesbaden mit Länderfokus Chile © exground filmfest
36. exground filmfest wiesbaden mit Länderfokus Chile © exground filmfest

Traditionell möchte das exground-filmfestival einen Beitrag dazu leisten, auch über den nationalen Tellerrand zu  schauen, und wählt jeweils einen Länderfokus. Im letzten Jahr war es beispielsweise Portugal. Und in diesem Jahr soll einmal der spezielle Blick nach Chile gerichtet werden, insbesondere auch wegen der besonderen politischen Situation des Landes. So haben die Proteste in Chile ab 2019 ihren Ursprung in eklatanten Missständen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Deswegen hat das Festivalteam es sich dieses Jahr zur Aufgabe gemacht, beim Länderfokus eine Filmauswahl zu treffen, die sich stark mit den Grundlagen dieser Schieflagen auseinandersetzt, seien es die patriarchalen Strukturen, die (neo-)koloniale Gewalt oder der nachwirkende Terror der Militärdiktatur, die erst 1990 zu Ende ging.

Erinnern und Sprechen sind dabei zentral, sowie der bewusste Blick auf die Werke einer jüngeren Generation. Und einige Filmschaffende werden ihre Arbeiten persönlich in Wiesbaden vorstellen. Dabei sind klassisch narrative Studentenprojekte ebenso vertreten wie unabhängig realisierte Experimentalfilme oder Debüts. Aber auch die Oscar-Einreichung Chiles THE SETTLERS (CL/AR/DK/FR/TW/GB 2023) und gefeierte Werke aus Berlin, Cannes und Rotterdam sind zu sehen. Die Ländersektion umfasst stilistisch und konzeptionell eigenwilliges, emotional bewegendes und gesellschaftlich relevantes Kino, ergänzt um ein äußerst vielseitiges Zusatzprogramm.

Länderstatistik. Rahmenprogramm und Spielorte
Unter den ausgewählten Filmen befinden sich 15 Welt-, sechs internationale, sieben Europa und 54 Deutschland-Premieren. Deutschland führt die Länderstatistik mit 54 Filmen an, während Frankreich auf Platz zwei liegt: 24 französische Filme und Koproduktionen sind im Programm zu finden. Chile ist mit 20 Filmen im diesjährigen Länderfokus präsent. Aber auch hierzulande oft kaum sichtbare Filmna¬tionen wie Kongo, Kamerun und Palästina sind vertreten.

Die exground-Xtras bieten Fachveranstaltungen, Kunstausstellungen sowie die beliebte exground-Gong-Show und das Filmquiz in der Krypta der Marktkirche. Dort präsentiert Bernd Brehmer in seinem Programm THE RETURN OF VIEWER’S DIGEST auch wieder komprimierte Höhepunkte der Filmgeschichte im Super-8-Format, Das Publikum ist hier sogar eingeladen, das Programm aus der reichhaltigen Filmsammlung mitzubestimmen.
Neben den Spielstätten in Wiesbaden — der Caligari FilmBühne, dem Murnau-Filmtheater, der Krypta in der Marktkirche sowie dem Nassauischen Kunstverein und dem Literaturhaus Villa Clementine —werden ausgewählte Filme des Länderfokus wieder in der Pupille — Kino in der Uni Frankfurt am Main und im Orfeos Erben, Frankfurt am Main, zu sehen sein.

Filmprogramm: Deutschland, Europa, USA und die Welt
Die Auswahl von exground filmfest gliedert sich in die Sektionen Made in Germany, American Independents, European Cinema, World Cinema sowie die youth-days.

2023 zeigt exground filmfest gleich sechs Oscar-Einreichungen: THE SETTLERS aus Chile, THE DE-LINQUENTS aus Argentinien, OMEN aus Belgien, OLFAS TÖCHTER aus Tunesien, INSHALLAH A BOY aus Jordanien und BYE BYE TIBERIAS aus Palästina, zu dem auch Filmgäste erwartet werden.

© exground filmfest
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Wie in den vorigen drei Jahren wird das Publikum in der 36. Festivalausgabe über den Gewinnerfilm in der Reihe Made in Germany entscheiden. Aylin Tezel, die Regisseurin von FALLING INTO PLACE (Deutschland/Großbritannien 2023), der auf der Isle of Skye spielt, wird in Wiesbaden zu Gast sein, Das Regiedebüt Tezels erweist sich als einer der zärtlichsten Liebesfilme der vergangenen Jahre. Der Verein Wiesbadener Kinofestival e. V. richtet den Wettbewerb aus und stiftet den Preis DAS BRETT für den besten deutschen Film.

© exground filmfest
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Hervorzuheben aus dem Programm ist auch der fesselnde Thriller ROXY (Deutschland/Belgien 2022) von Dito Tsintsadze mit einem herausragenden Devid Striesow in der Hauptrolle. Der Film handelt vom unauffälligen Taxifahrer Thomas Brenner, dessen Leben eine unerwartete Wendung nimmt, nachdem eine Gruppe russischer Männer mit einem Kampfhund in sein Taxi eingestiegen ist International angesiedelt ist auch das mehrfach preisgekrönte Drama LEERE NETZE (Deutschland/Iran 2023) von Regisseur Behrooz Karamizade, der eine starke Bildsprache nutzt, um die Ungleichheiten in der iranischen Gesellschaft zu zeichnen. Der junge Iraner Amir heuert bei einem Fischer an der rauen Küste des Kaspischen Meeres an, um das Geld für die Heirat mit sei¬ner großen Liebe Narges aufbringen zu können. Die so sehr ersehnte Heirat rückt in immer weitere Ferne, weil Amir in kriminelle Machenschaften verwickelt wird. Der deutsch-iranische Regisseur wird ebenfalls in Wiesbaden erwartet.

Neun Highlights großer Festivals finden sich in der Sektion European Cinema. In dieser Sektion ragt der Politthriller MINSK (Estland 2022) von Boris Guts heraus. Ein frischverheiratetes Paar gerät im August 2020 in den Tagen nach der manipulierten Präsidentschaftswahl in Belarus bei einem Abendspaziergang im Stadtzentrum von Minsk in die Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden sowie den vermummten und schwer bewaffneten Schlägern der Behörden, die ohne Vorwarnung auf alle einprügeln und auch Unbeteiligte festnehmen. In der bitterbösen Komödie UNDER THERAPY (Spanien 2023) von Gerardo Herrera sind drei unterschiedliche Paare zu einer ungewöhnlichen Gruppentherapiesitzung eingeladen. Die Psychologin selbst erscheint nicht. Auf dem Tisch liegen stattdessen nummerierte Umschläge mit Aufgaben, welche die Paare gemeinsam bearbeiten sollen.

© exground filmfest
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Sieben Filme laufen in der Sektion American Independents.
In Nicholaus Goossens Komödie DRUGSTORE JUNE, die exground filmfest als internationale Premiere zeigt, wird die Apotheke in einer Kleinstadt ausgeraubt, und eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern wohnt, will das Verbrechen selbst aufklären. Gleichzeitig versucht sie, über ihren Ex-Freund hinwegzukommen und endlich erwachsener zu werden. Der vielfach ausgezeichnete Film FANCY DANCE von Erica Tremblay mit Lily Gladstone in der Rolle als Jax ist eine Liebeserklärung an die indigenen Communities in den USA und deren Frauen. Jax, die sich seit dem Verschwinden ihrer Schwester um ihre Nichte Roki in einem Reservat in Oklahoma kümmert, sucht in jeder freien Minute nach der Vermissten und bereitet Roki auf ein Powwow (Fest der First Nations) vor. Getrieben von der Angst, das Sorgerecht für die Kleine zu verlieren, durchkämmen sie das Hinterland, um Rokis Mutter rechtzeitig zum Powwow zu finden. A GREAT PLACE TO CALL HOME von Marc Turtletaub spielt in einer Kleinstadt irgendwo in Pennsylvania, wo Milton (Sir Ben Kingsley) einen unaufgeregten Lebensabend zwischen Gartenarbeit, Gemeindetreffen und Gedächtnistraining verbringt. Als eines Nachts ein Ufo in seinem Blumenbeet landet, will niemand dem alten Mann glauben — nicht der Notruf, nicht der Kassierer im Supermarkt und schon gar nicht der Gemeinderat. Den extraterrestrischen Besucher mit einer Vorliebe für Äpfel bringt Milton trotzdem bei sich unter. Eine kluge und berührende Komödie über den späten Sinn im Leben und die Lust am Abenteuer.

© exground filmfest
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Aktuelle Highlights der diesjährigen Festivalsaison aus aller Welt werden in der Sektion World Cinema präsentiert. In DIE IRDISCHEN VERSEN (Iran 2023) erzählt das iranische Regieduo Alireza Khatami und Ali Asgari mit scharfer Zunge und sarkastischem Witz von neun Menschen, die zum Opfer der banalen Bosheit der Beamten im Gottesstaat werden. LET THE DANCE BEGIN (Argentinien/Spanien 2023) von Marina Seresesky ist ein verrücktes Roadmovie aus Südamerika: Drei Silver-Ager begeben sich mit einem alten Lieferwagen auf die Suche nach einem gemeinsamen Geheimnis. Zu dem aufregenden Trip durch Argentinien gibt’s jede Menge Tango, denn vor 30 Jahren waren Car¬los und Margarita das berühmteste Tangopaar der Welt.

Wettbewerbe bei exground filmfest

In insgesamt sechs Wettbewerben vergibt exground filmfest Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR, unter anderem im Deutschen und Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb (IVV) sowie dem Wiesbadener Kurzfilm-Wettbewerb. Die Jury des 22. IWs besteht aus dem chilenischen Filmemacher und Produzent Roberto Doveris, Martin Scheuring, Head of Short Films & Market Projects bei German Films in München, und Maria Weyer, stellvertretende Geschäftsführerin für den Bereich Medienpädagogik beim Medienzentrum Wiesbaden.

youth days
13 Lang- und Kurzfilme im Rahmen der 20. exground youth days

Für das junge Filmpublikum zeigt exground filmfest in der 20. Ausgabe der youth days in diesem Jahr 13 internationale Lang- und Kurzfilme, in denen die Lebensrealitäten junger Menschen im Fokus stehen. Jugendliche ab 12 Jahren können sich auf sieben aktuelle Filmproduktionen vom 18. bis 22. November freuen, die jeweils mit Vorfilmen in der Caligari FilmBühne präsentiert werden. Alle Filme werden in Deutsch bzw. mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Ganz im Geiste der Zeit sind ein Großteil dieser Filme das Werk von Regisseurinnen. Eröffnet wird das Jugendfilmfestival mit LIGHT LIGHT LIGHT (FI 2023) der finnischen Regisseurin Inari Niemi, die das Publikum zur Zeit des AKW-Unglücks in Tschernobyl 1986 in ein südfinnisches Dorf mitnimmt – und das jähe Ende einer zarten Liebesgeschichte zwischen zwei Schülerinnen aus komplett unterschiedlichen Elternhäusern in Rückblenden erzählt.

© exground filmfest
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Zu sehen bekommt das exground-Publikum auch EDGE OF EVERYTHING (US 2023) von Pablo Feldman und Sophia Sabella, die ihren Besuch in Wiesbaden schon angekündigt haben. Der Film handelt von der 14-jährigen Abby, die sich an der Grenze zwischen Kindheit und Erwachsensein befindet. Als ihre Mutter stirbt, ist sie gezwungen, bei ihrem Vater und dessen jüngerer Freundin einzuziehen. Abby fühlt sich alleingelassen und hat Mühe, ihren Verlust zu verarbeiten. Neue Freunde, Partys, Drogen und erste sexuelle Erfahrungen sollen ihr über die Trauer hinweghelfen.

© exground filmfest
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In ebenso schwierigen Verhältnissen wachsen die beiden Schwestern in SISTERS (LE/IT 2023) von Linda Olte auf: Vater abwesend, Mutter im Gefängnis, Kinder im Waisenhaus. Eines Tages erfahren sie, dass eine amerikanische Familie sie adoptieren will. Während die jüngere Diana sogleich Feuer und Flamme ist, zögert die ältere Anastasia und versucht, mit der inzwischen freigelassenen Mutter eine neue Beziehung aufzubauen.

Ebenfalls von quasi abwesenden Eltern handelt THE FANTASTIC THREE (FR 2023) von Michaël Dichter. Der zwölfjährige Max stellt zusammen mit seinen Freunden Tom und Vivian eine verschworene familiäre Gemeinschaft dar. Seine wirkliche Familie ist dagegen chaotisch: Der Vater ist abwesend, die Mutter ist apathisch. Als Max’ großer Bruder mit Fußfessel aus dem Gefängnis zurückkehrt, bringt er auch seine Probleme mit. Max will ihm helfen und Geld beschaffen. Unweigerlich gerät er in einen inneren Zwiespalt und zieht seine Freunde mit in eine Spirale von Gewalt.

© exground filmfest
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Außer Konkurrenz im Rahmen von „Kino macht Schule“ in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden und donum vitae Regionalverbund für Wiesbaden und den Rheingau-Taunus-Kreis e.V. findet die Schulveranstaltung statt, bei der BESTIES (FR 2021) von Marion Desseigne-Ravel gezeigt wird. Der Film spielt im Sommer in einem Pariser Vorort. Nedjma zieht mit ihren Freundinnen durch die Straßen, die Gang ist wie ihre zweite Familie. Als sie Zina, die Neue in der Nachbarschaft, zum ersten Mal sieht, ist sie sofort verknallt, aber Zina gehört zur verfeindeten Clique. Nedjma ist hin und hergerissen: zwischen der Loyalität zu ihrer Gruppe und dem Begehren für Zina, das mit jeder Nacht, die sie heimlich zusammen verbringen, größer wird. Eine echte Perle des jungen queeren Kinos aus Frankreich.
Für die Vorführung von BESTIES am 22. November 2023 um 10.30 Uhr wenden sich interessierte Schulklassen bitte an das Medienzentrum Wiesbaden e. V. unter: kino@mdz-wi.de oder Telefon 0611 1665841.

Weitere Infos zu youth-days

Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb

Die Filme konkurrieren auch in diesem Jahr im Wettbewerb um den besten Langfilm im Rahmen der youth days. Eine Jugendjury entscheidet, welche/-r der Regisseure oder Regisseurinnen das von der Landeshauptstadt Wiesbaden gestiftete Preisgeld von 2.500 EUR mit nach Hause nehmen darf. Zudem wird ein Publikumspreis vergeben, der von der Landeshauptstadt Wiesbaden mit 1.000 EUR dotiert ist.

Kurzfilme bei den exground youth days

Einen weiteren Preis von 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V., vergibt die Wiesbadener Jugendjury für den besten Kurzfilm. Insgesamt sechs Kurzfilme aus Spanien, Kanada, den Niederlanden, Deutschland und Uruguay sind jeweils vor den Langfilmen zu sehen – darunter der Kurzspielfilm ECHO (ES 2023) von Meritxell A. Valls und der Dokumentarfilm OASIS (CA 2022) von Justine Martin, der sich mit den Themen Ausgrenzung und Coming of Age beschäftigt. Der Kurzspielfilm CAMOUFLAGE (NL 2022) von Bregt Verhagen behandelt die Themen Armut und Familie, die Animation IT’S NICE IN HERE (NL 2022) von Robert-Jonathan Koeyers befasst sich mit Polizeigewalt, Ausgrenzung und Racial Profiling. Die Kurzspielfilme BEFORE MADRID (UY 2022) von Ilén Juambeltz und Nicolás Botana und DISCONNECTED (DE 2023) von Daniel Schulte thematisieren erste sexuelle Erfahrungen, Trauer und Verlust.

Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb

Wiesbadener Regietalente zwischen 12 und 18 Jahren haben die Chance, ihre eigenen Werke zum ersten Mal auf einer großen Leinwand zu präsentieren. Der Wettbewerb um den besten Wiesbadener Jugendfilm mit sechs Beiträgen in diesem Jahr eröffnet am 18. November um 15 Uhr in der Caligari FilmBühne die exground youth days. Er ist mit Geld- und Sachpreisen von 650 EUR dotiert.

Im Rahmen der youth days konkurrieren die besten Filme für junges Publikum im Internationalen sowie im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb. Die „exground-Gurke“ für den trashigsten Film wird ebenso wieder vergeben.

© exground filmfest
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Alle Programm-Infos und Karten für das Programm von exground filmtest 36 sind ab sofort über www.exground.com erhältlich sowie in der Tourist-Info und an der Caligari-Kasse — und über die exground-filmfest-App.