Kategorie-Archiv: Kaub – Blüchermuseum

„Wieder solonfähig – Handbemalte Tapeten des 18. Jahrhunderts“, Buchvorstellung im Blüchermuseum Kaub

Nordwestansicht auf die  Leinen-Wandbespannungen mit der alttestamentarischen Jokobs- u. Josephsgeschichte   im Salon des Blüchermuseum. Von der Malweise her ist sie in der Tradition der Dekorations-, Bühnen- und Theatermalerei zu sehen. Die 46 m² wurden in lockerer und schneller Malerei, er Geschwindmalerei" ausgeführt. Es ging um die dekorative Wirkung insgesamt, weniger um virtuose Detailgenauigkeit. © massow-picture
Nordwestansicht auf die Leinen-Wandbespannungen mit der alttestamentarischen Jokobs- u. Josephsgeschichte im Salon des Blüchermuseum. Von der Malweise her ist sie in der Tradition der Dekorations-, Bühnen- und Theatermalerei zu sehen. Die 46 m² wurden in lockerer und schneller Malerei, der Geschwindmalerei“,  vor Ort ausgeführt. Es ging um die dekorative Wirkung insgesamt, weniger um virtuose Detailgenauigkeit. © massow-picture

Handbemalte Tapeten waren für Adel und Bürgertum gerade im 18.Jahrhundert   als Elemente der Raumausstattung äußerst beliebt. Stellten sie doch eine  anspruchsvolle wie ebenso preisgünstige Alternative zu den bis dahin  kostspieligen gewebten Tapisserien dar. Zu den bemerkenswerten Beispielen zählen die im Barock üblichen Leinwandtapeten  sowie  Papiertapeten der Romantik im Blüchermuseum in Kaub. Ihre aufwändige Restaurierung wurde im Rahmen eines internationalen und hochkarätig besetzten Kolloquiums gewürdigt, das die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) mit ihrer Direktion Landesdenkmalpflege2013 durchgeführt hatte. Die Ergebnisse wurden nun in einer neuen Publikationsreihe der Landesdenkmalpflege unter dem Titel „Aus Forschung und Praxis“ zusammengefasst und im Rahmen eines Pressetermins im Blüchermuseum in Kaub der Öffentlichkeit vorgestellt.

cover-wieder-salonfaehigDer reich bebilderte Band lässt Fachleute aus dem Museumswesen, Kunsthistoriker, Architekten, Restauratoren und Denkmalpfleger zu Wort kommen. Neben der Vorstellung der bemerkenswerten Restaurierungsergebnisse präsentiert der Band auch neue Erkenntnisse zur Herstellung und Herkunft der im 18. Jahrhundert beliebten, heute seltenen Ausstattungselemente. Die Publikation mit dem Titel „Wieder salonfähig – Handbemalte Tapeten des 18. Jahrhundert“ ist im Michael Imhof Verlag erschienen, umfasst 199 Seiten und kostet im Buchhandel 24,95 Euro.

Der Nachbarraum ist mit Papiertapeten ausgestattet in sechs Motiven  der Romantik. Höchstwahrscheinlich aus der Frankfurter Werkstatt Andreas Nothnagel. So befinden sich ähnliche Bildmotive im Depot des Historischen Museums Frankfurt. © massow-picture
Der Nachbarraum ist mit Papiertapeten ausgestattet in sechs Motiven der Romantik. Höchstwahrscheinlich aus der Frankfurter Werkstatt Andreas Nothnagel. Diese wurden vorgefertigt und später beim Auftraggeber montiert. Ähnliche Bildmotive befinden sich im Depot des Historischen Museums Frankfurt. © massow-picture

Die handgemalte Leinwand- und Papiertapeten befinden sich in zwei Räumen des ehemaligen Gasthauses „Stadt Mannheim“  in Kaub, das seit 1913 das Blüchermuseum beherbergt. „Das Blüchermuseum zählt mit seiner einzigartigen bauzeitlichen Innenausstattung zu den bislang eher unbekannten Schätzen des UNESCO-Welterbegebiet Oberes Mittelrheintal“, so Generaldirektor Thomas Metz von der GDKE.

Das historische Gebäude wurde unter Johann Kilp um 1780 als Gasthaus nach einem Entwurf des kurpfälzischen Hofbaumeisters in Mannheim, Franz Wilhelm Rabaliatti, als repräsentativer zweigeschossiger Barockbau erbaut. Berühmt wurde die „Stadt Mannheim“ durch die Beherbergung des preußischen Generalfeldmarschalls Leberecht von Blücher, der hier während des Rheinübergangs der preußischen Truppen in der Silvesternacht 1813/14 sein Hauptquartier aufschlug.

„Infolge vieler Besitzerwechsel waren seit den 1970er Jahren stets nur die dringlichsten Erhaltungsmaßnahmen am barocken Anwesen durchgeführt worden“, erklärte die Gebietskonservatorin der Landesdenkmalpflege, Dr. Alexandra Fink, bei der Buchvorstellung in Kaub. Gemeinsam mit Claudia Gerner,

Papiertapete mit Rheinromantik-Motiv.Nordwestansicht auf die  Leinen-Wandbespannungen mit der alttestamentarischen Jokobs- u. Josephsgeschichte   im Salon des Blüchermuseum. Von der Malweise her ist sie in der Tradition der Dekorations-, Bühnen- und Theatermalerei zu sehen. Die 46 m² wurden in lockerer und schneller Malerei, er Geschwindmalerei" ausgeführt. Es ging um die dekorative Wirkung insgesamt, weniger um virtuose Detailgenauigkeit. © massow-picture
Papiertapete mit Rheinromantik-Motiv.Nordwestansicht auf die Leinen-Wandbespannungen mit der alttestamentarischen Jokobs- u. Josephsgeschichte im Salon des Blüchermuseum. Von der Malweise her ist sie in der Tradition der Dekorations-, Bühnen- und Theatermalerei zu sehen. Die 46 m² wurden in lockerer und schneller Malerei, er Geschwindmalerei“ ausgeführt. Es ging um die dekorative Wirkung insgesamt, weniger um virtuose Detailgenauigkeit. © massow-picture

Demnach wurden zunächst 2007 mit Förderung der Landesdenkmalpflege sämtliche historischen Dachstühle instand gesetzt. Die Maßnahme verhinderte so den weiteren akuten Substanzverlust an den hofseitigen Gebäuden und erbrachten Zeit für die Entwicklung eines umfassenden Sanierungs- und Nutzungskonzepts. Mit dem Erwerb des Gebäudes durch die Stadt Kaub und das durch den Bund initiierte Welterbe-Sonderprogramm ergab sich 2010 schließlich die große Chance, sowohl die umfängliche und dringend erforderliche Instandsetzung des Gebäudes sowie die Sicherung und Restaurierung der bauzeitlichen Innenausstattung, vor allem aber die der Leinwand- und Papiertapeten in Angriff zu nehmen.

Auf der Grundlage umfangreicher Voruntersuchungen und der Erfassung des gesamten bauzeitlichen Inventars begannen 2010 die Restaurierungsarbeiten, die schließlich mit dem wissenschaftlichen Kolloquium im April 2013 endeten. Das Blüchermuseum selbst öffnete ab Oktober 2013 wieder seine Tore für die Öffentlichkeit. Die Ergebnisse der Restaurierung sind in dem Schriftband festgehalten.

Dieter Weber, Vereinsvorsitzender, Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE, Dr.Geord Peter Karn, Landesdenkmalpflege, Dr. Alexandra Fink,Gebietskonservatorin der Landesdenkmalpflege, Claudia Gerner-Beuerle, Restauratorin, Karl-Heinz Lachmann, Bürgermeister von Kaub. © massow-picture
Dieter Weber, Vereinsvorsitzender, Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE, Dr.Geord Peter Karn, Landesdenkmalpflege, Dr. Alexandra Fink,Gebietskonservatorin der Landesdenkmalpflege, Claudia Gerner-Beuerle, Restauratorin, Karl-Heinz Lachmann, Bürgermeister von Kaub. © massow-picture

„Wieder solonfähig – Handbemalte Tapeten des 18. Jahrhunderts“ ist der zweite Band der neuen Schriften-Reihe „Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz – Aus Forschung und Praxis“. Der erste Band, ebenfalls erst vor kurzem erschienen, basiert auf einem Kolloquium aus dem Jahr 2012 und hat den Titel: „Querbeet – Restaurierungsprojekte der Landesdenkmalpflege Rheinland-Pfalz2.

 

Kauber Blüchertage vom 23.-25.05.2015

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Das Programm an allen Tagen:
Einzug der Abordnungen & Aktiven
Marktstände, Handwerkermarkt, Kinderprogramm
Ganztägige Darbietungen durch Spielleute, Musikgruppen und zeitgenössische Handwerker,
militärhistorische Darstellungen.
Präsentation & Verkostung des historischen Feuerweins durch die Zunft der Feuermeister.

An diesen Tagen freier Eintritt im Blüchermuseum
Eintritt: Sa.+ So. Tageskarte € 6,– (Kinder bis 14 Jahren Eintritt frei)
Montag kein Eintritt,

Das detailierte Programm hier

Weitere Infos sowie Hinweise über Anfahrt und Kontakt: „Blüchertage“

 

Öffnungszeiten des Blüchermuseums außerhalb der Blüchertage:
Ab Mitte März ,nur an den Wochenenden und
von April bis Oktober:
Di. – So. von 11:00 – 17:00 Uhr
Letzter Einlass: eine halbe Stunde vor Schließung

Januar bis Mitte März, November, Dezember
und an jedem ersten Werktag einer Woche geschlossen.
Termine und Führungen sind jedoch nach Vereinbarung möglich.

Blüchermuseum Kaub
Metzgergasse 6
D-56349 Kaub am Rhein
Fon: 06774/400
Mail: bluechermuseum-kaub@t-online.de