Ein Stück Frankfurter Geschichte wird für die Zukunft erhalten

v.li. Dr. Andrea Hampel,Leiterin des Denkmalamtes, Dr. Carsten Wenzel, kommissarischer Leiter des Archäologischen Museums, Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Mike Josef, Planungsdezernent.
v.li. Dr. Andrea Hampel,Leiterin des Denkmalamtes, Dr. Carsten Wenzel, kommissarischer Leiter des Archäologischen Museums, Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Mike Josef, Planungsdezernent.

Stadträte Josef und Hartwig stellen Lackprofile römischer Fundstücke vor Planungsdezernent Mike Josef und Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig haben heute ein erstmals in Frankfurt angewandtes Verfahren vorgestellt, wie archäologische Bodenfunde für die Nachwelt konserviert werden können. Gemeinsam mit der Leiterin des Denkmalamtes, Dr. Andrea Hampel, und dem kommissarischen Leiter des Archäologischen Museums, Dr. Carsten Wenzel, erläuterten die beiden Stadträte Herstellung und Inhalt zweier sogenannter Lackprofile, mit denen römische Ausgrabungsfunde aus dem Stadtgebiet für die Zukunft erhalten und museal präsentiert werden können.

„Mithilfe der Lackprofile können die herausragenden Befunde aus den jüngsten Grabungen in Heddernheim beispielhaft erhalten werden“, sagte Planungsdezernent Josef. „Indem ein vollständiges Bodenprofil abgenommen und mit allen darin enthaltenen Fundstücken im ursprünglichen Zustand konserviert wurde, ist nun ein Blick zurück in die Vergangenheit möglich.“ Kulturdezernentin Hartwig ergänzt: „Nicht nur können auf diese Weise die archäologischen Befunde aus der Römerzeit in ihrer Gesamtheit erhalten, sondern auch sehr eindrucksvoll präsentiert werden. Scherben von Keramikgefäßen sind darin ebenso zu erkennen wie zahlreiche Tierknochen oder Metallobjekte wie eine verkleinerte Lanzenspitze – so lässt sich unsere Geschichte anhand von Originalen bildhaft vermittelt.“

Die Herstellung und Bearbeitung von Lackprofilen bis hin zu einem ausstellungfähigen Objekt ist äußerst aufwendig und dauert mehrere Wochen. Die beiden römischen Lackprofile sind das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Archäologischen Museum Frankfurt und dem städtischen Denkmalamt.

Restauratoren und Grabungstechniker waren zunächst vier Tage lang im Schutzanzug und mit Atemmaske tätig, um die bereits freigelegten Bodenprofile zu bearbeiten. Diese wurden mit einem Kunstharzprodukt beschichtet und getrocknet, bevor die Vorderseite erstmals sichtbar wurde. Nach dem Abtransport ins Museum wurde diese bereinigt, lose Kiesel und Ähnliches abgenommen und gebrochene Knochen restauriert. Schließlich wurde das Ganze in einen Rahmen gefasst und gleichmäßig an den Seiten und am Boden beschnitten.
Die Profile sind zwischen 1,50 x 1,50 Meter und 2,50 x 1,50 Meter groß. Die Kosten alleine für das Material liegen bei rund 4000 Euro. Es ist angedacht, ein Lackprofil in der Römerstadtschule unterzubringen und eines im Archäologischen Museum auszustellen.

Bereits seit Mai vergangenen Jahres führte das Denkmalamt aus Anlass der die Erweiterung der Römerstadtschule archäologische Ausgrabungen durch und machte herausragende Funde. Dabei wurde im Zentrum der römischen Stadt Nida, die sich in den heutigen Gemarkungen Heddernheim und Praunheim befand, ein neu entdeckter Tempelbezirk mit mindestens fünf Tempeln freigelegt. Neben mehreren ehemals repräsentativen Steingebäuden stieß man zudem auf weitere Zeugnisse der religiösen Verehrung zur Römerzeit. Dazu gehören auch Kultgruben aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, die in einem bisher nicht erforschten Zusammenhang mit religiösen Handlungen innerhalb der Tempelanlage stehen. Durch die nun erstellten Lackprofile kann ihr Zustand, ihr Inhalt und ihre Struktur unverändert für die Zukunft konserviert werden.

Die römische Fundstelle in Frankfurt-Heddernheim als Verwaltungssitz der Civitas Taunensium ist bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Es handelt sich um eine der bedeutendsten Fundstellen im Stadtgebiet und innerhalb der römischen Provinz Germania Superior (Obergermanien).

Nach einer Militärphase ab dem Jahr 70 nach Christus wurde um 85 nach Christus die Provinz Germania Superior gegründet und es entstand eine zivile Siedlung in der Nähe der Nidda. Die Stadt Nida bestand nach ihrer Gründung um 110 nach Christus bis zur Aufgabe der rechtsrheinischen Gebiete 259/260. Sie hatte eine besondere Bedeutung als zentraler Handels- und Verwaltungsplatz. Der römische Name Nida, der sicher auf einen keltischen Ursprung zurückgeht, ist durch einen Inschriftenfund gesichert.

Über lange Zeit wurde das Areal landwirtschaftlich genutzt, bis durch die Ernst-MaySiedlung „Römerstadt“ in den Jahren 1927/1929 der südliche Teil der Stadt überbaut wurde. Gleichwohl erfolgte eine archäologische Dokumentation der Befunde gemäß dem damaligen wissenschaftlichen Standard. Nach dem 2. Weltkrieg begannen moderne wissenschaftliche Aufnahmen des Geländes, wobei man sich in erster Linie auf die Erforschung des „Steinkastells“ aus der militärischen Periode konzentrierte. Das Steinkastell liegt im Osten des römischen Stadtgebiets und berührt nur zu einem Teil die spätere zivile Stadt.

Ab 1961 wurde der bis dahin unversehrte nördliche Teil der Stadt allerdings großflächig überbaut. Die Fundstelle erlitt beim Bau der Nordweststadt schwerste Verluste: Hochhäuser, Tiefgaragen, U Bahntrassen und eine Schnellstraße wurden auf einer Fläche von 500.000 Quadratmetern errichtet. Mit wenigen Ausnahmen konnte die Denkmalpflege damals keine Dokumentation in wissenschaftlich angemessener Form durchführen.

Rheingau Literatur Festival „WeinLese 2017“: Ulrich Wickert liest am 20.9. auf Schloss Johannisberg

Oestrich-Winkel, 29.08.2017 – Die Nachfrage nach der Lesung von Ulrich Wickert am 20.9. war so groß, dass die Lesung von der Brentanoscheune in Oestrich nach Schloss Johannisberg verlegt wurde.

20.9.2017, 20.00 Uhr, Schloss Johannisberg, Fürst-von-Metternich-Saal, Geisenheim Rheingau Literatur Festival Ulrich Wickert: Frankreich muss man lieben, um es zu verstehen Heiner Boehncke Moderation

wickert-frankr.lieben1Frankreich – was nun? Ulrich Wickert zur Lage der Grande Nation
Frankreich ist mehr als nur der große Nachbar Deutschlands. Es ist ein Land, das sich vom Erbfeind zum vertrauten Partnerland gewandelt hat, das nach dem Brexit als Pfeiler Europas so wichtig ist wie nie zuvor. Und seit jeher ist es ein Sehnsuchtsland der Deutschen, die seine Eleganz, seinen Stil, die Küche und Kultur bewundern. Aber Frankreich steckt tief in der Krise: Der Niedergang der Wirtschaft, politische Stagnation, der Aufstieg des Front National, soziale Spannungen und islamische Attentate haben das Selbstbewusstsein der Grande Nation erschüttert. Ulrich Wickert, der bekannteste Frankreich-Experte Deutschlands, zieht in seinem neuen Buch ein Resümee über die lebenslange Faszination und Auseinandersetzung mit einem Land, das uns so vertraut scheint und doch viele Rätsel birgt – ein Buch, das hochaktuell ist, das hilft, Frankreich zu verstehen. Ulrich Wickert – geboren 1942 ist einer der bekanntesten Journalisten Deutschlands. Er war als Korrespondent in den USA und Frankreich tätig, außerdem langjähriger Anchorman der Tagesthemen. Er lebt in Hamburg und Südfrankreich, wo er neben Kriminalromanen auch politische Sachbücher schreibt.

Karten zu 25,00 € (Kartenpreise zzgl. Systemgebühr von 1,30 € pro Karte) Karten unter: 06723 / 60 21 70 oder https://www.rheingau-musik-festival.de

Weitere Veranstaltungen des Rheingau Literatur Festivals “WeinLese2017“ auf Schloss Johannisberg:

15.9.2017, 20.00 Uhr, Schloss Johannisberg, Fürst-von-Metternich-Saal, Geisenheim
Sten Nadolny: Das Glück des Zauberers. Der neue Roman des Autors von „Die Entdeckung der Langsamkeit“

Karten zu 25,00 € (Kartenpreise zzgl. Systemgebühr von 1,30 € pro Karte) Karten unter: 06723 / 60 21 70 oder https://www.rheingau-musik-festival.de

wickert-frankr.lieben3Frankreich muss man lieben, um es zu verstehen. Hoffmann & Campe, Hamburg 2017,  Seiten:288, Euro 22,00
ISBN:978-3-455-50217-6 Erscheint am:12.09.2017

Sektnacht 2017 bei Henkell – Am 28. Oktober It’s Party Time!

Henkell_Sektnachtplakat_201Der Countdown läuft: Am Samstag, den 28. Oktober, startet ab 20 Uhr die längste Partynacht des Jahres zur Zeitumstellung — die Sektnacht 2017. Bekannte Live-Acts und DJs bringen durchgehend coole Stimmung in den Henkell-Marmorsaal. Bei R&B, Pop, Soul und Jazz lässt Henkell die Korken knallen und offeriert den Gästen eine einzigartige Party-Atmosphäre.
Die Stars der Sektnacht 2017: Live-Auftritte von Beatrice, Telly und DJ Alex ‘K‘ Für Musik und jede Menge Stimmung sorgen Künstler wie die New Yorkerin Beatrice, die mit ihrer facettenreichen Stimme und einer mitreißenden Show Kritiker und Publikum von sich überzeugt.

Aber auch unsere deutschen Stars haben spannende Live-Acts zu bieten. Zum Beispiel Singer-Songwriter Telly, der nicht nur mit seiner Stimme, sondern auch mit seinen SounddesignFähigkeiten international Aufsehen erregt. Sein musikalisches Repertoire reicht von klassischen Oldies, Pop, Jazz und Rock bis zu den neuesten Trendsongs der deutschen Charts.

Sektnacht_2016_1Wem das nicht genügt, der kann spätestens zu den Sounds von DJ Alex ‘K‘ richtig durchstarten! Denn DJ Alex K ist einer der bekanntesten DJs in NRW und somit auf allen angesagten Society-Events zu Hause. Sein musikalisches Spektrum reicht von Oldies, 70er, 80er, 90er, Rock, Pop, Partymusik, Schlager bis hin zu aktueller Musik aus den Charts, House, Electro, Black Music und vieles mehr.

Für Augen und Ohren: Lasershow-Performerin Jean Pearl
In diesem Jahr präsentiert die Sektnacht einen ganz besonderen Show-Act. Künstlerin Jean Pearl präsentiert ihre Visual Vocal-Lasershow: Atmosphärischer Live-Gesang in einem atemberaubenden Spiegelkostüm untermalen das einzigartige Showerlebnis der bunt schillernden Laserlight-Show.

Chillout-Lounge in der Degorgierhalle:

Andrew Carrington featuring Katja
Auch an diesem Abend verwandelt sich die Degorgierhalle der Sektkellerei bei leichten Klängen in eine Chillout-Lounge. Ob eine kurze Verschnaufpause oder ein kleiner Snack vom Buffet – hier können die Partygäste ihre Tanzbatterien aufladen und dabei den Klängen von Andrew Carrington und Katja lauschen. Carrington ist ein internationaler Musiker und Saxophonist, bekannt geworden als Lead-Sänger der australischen Gruppe The Ten Tenors. Gemeinsam mit Sängerin Katja präsentiert er ein entspanntes Repertoire aus Jazz, Easy Listening und internationalen Klassikern wie Stücken von Frank Sinatra und Michael Bublé.

Fahrservice für den sicheren Heimweg
Es wird wieder eine ausgelassene Partynacht werden – und damit auch die prickelnden Köstlichkeiten genossen werden können, steht der Mercedes-Benz-Fahrservice von Taunus-Auto (www.taunus auto.de) bereit. Dieser bringt die Gäste auf Wunsch und nach Verfügbarkeit in einem Radius von ca. 20 Kilometern sicher nach Hause. Die eigenen Fahrzeuge können am Sonntag vom Henkell Parkplatz abgeholt werden.

Kartenvorverkauf — First come, first serve!
Eine Karte für die beliebte Henkell-Sektnacht 2017 kostet 35,00 Euro (zzgl. Vorverkaufsgebühr, max. 4 Karten pro Person). Die Karten sind nur im Vorverkauf ab dem 30.09.2017 um 9:45 Uhr erhältlich. Tickets gibt es an folgender Vorverkaufsstelle in Wiesbaden: Tourist Information, Marktplatz 1 (Tel.: 0611 1729-930), Öffnungszeit: ab 9:45 Uhr.

Außerdem steht zum VVK-Start auch in diesem Jahr ein begrenztes Kartenkontingent über Wiesbaden Marketing/Tourist Info online (zzgl. Vorverkaufsgebühr, max. 2 Karten pro Person) zur Verfügung:
http://www.wiesbaden.de/tourismus/kartenvorvkauf-shop/index.php (Achtung: Dieser Link
wird auch erst am 30.09.2017 um 9:45 Uhr aktiviert)

Übrigens: Die Henkell & Co.-Sektkellerei ist jetzt auch samstags und sonntags für Kellereiführungen geöffnet. Weitere Infos unter https://www.henkell-gruppe.de/fuehrungen-events/fuehrungen.html

Weitere Informationen unter www.henkell.de

Frankfurter Goethepreis 2017 an „Théâtre du Soleil-Direktorin“ Ariane Mnouchhine

Oberbürgermeister Peter Feldmann überreichte   Francois Duplat, dem langjährigen Freund der Preisträgerin und Ehrenmitglied des „Théâtre du Soleil“  den Goethe-Preis stellvertretend für Ariane Mnouchkine im Kaisersaal des Frankfurter Römers. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann überreichte Francois Duplat, dem langjährigen Freund der Preisträgerin und Ehrenmitglied des „Théâtre du Soleil“ den Goethe-Preis stellvertretend für Ariane Mnouchkine im Kaisersaal des Frankfurter Römers. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

In einem Festakt wurde am Montag, 28. August, im Kaisersaal des Frankfurter Römers der alle drei Jahre vergebene Goethe-Preis an Ariane Mnouchkine verliehen, der Direktorin des legendären Théâtre du Soleil in Paris, welches sie vor über 50 Jahren mit Theaterstudenten mitbegründete.

Das Théâtre du Soleil, auch für seine politischen Botschaften bekannt, versteht sich als eine Art Kommune, in der die Schauspieler, Bühnenarbeiter und alle daran Beteiligten überwiegend zusammen arbeiten und leben und auch gleichviel verdienen. Ihre spielfreudigen, fantasievollen künstlerischen Projekte sind Gemeinschaftsproduktionen, die basisdemokratisch aus dem Kollektiv heraus entwickelt werden.

Dennoch machte Mnouchkine, Tochter des Filmproduzenten Alexandre Mnouchkine, klar, dass sie keine Hippies seien. Sie seien viel rigoroser, da es bei ihnen um eine  Verbindung von Arbeit, künstlerischen Projekten und privaten Beziehungen gehe, wie sie neulich in einem Interview dem Sender 3Sat erläuterte. Siehe: (Regisseurin, Autorin, Utopistin Die Künstlerin Ariane Mnouchkine).

Die Stadt Frankfurt ehrt mit Ariane Mnouchkine eine Persönlichkeit, deren Inszenierungen die europäische Theaterwelt geprägt haben. Ariane Mnouchkine habe mit der Gründung „Théâtre du Soleil“ eine kulturelle Institution von internationaler Bedeutung geschaffen. Mit ihrem Ensemble habe sie eine eigenständige Ästhetik entwickelt, die auf antike und asiatische Darstellungsformen zurückgreife und diese mit europäischen Traditionen verbinde, soweit die Urkunde.

Oberbürgermeister Peter Feldmann betonte in seinem Grußwort die herausragende Bedeutung der Preisträgerin für das Theater der späten Nachkriegszeit bis heute: „Ariane Mnouchkine ist eine Zauberin, die das Theater im Vertrauen auf seine Tradition neu erfunden hat; dafür gebührt ihr zurecht der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt des Jahres 2017.

Da Ariane Mnouchkine zur Zeit in Japan lebt,  konnte die 78jährige zur Verleihung nicht persönlich in den Frankfurter Römer kommen. Daher dankte die Preisträgerin per  zugeschalteter Videobotschaft. Den Preis nahm Franois Duplat, langjähriges Ehrenmitglied des Théâtre du Soleil Mitglieder des „Théatre du Soleil“, für die Preisträgerin entgegen. Die Laudatio hielt der Frankfurter Theaterwissenschaftler Prof. Dr. Rembert Hüser.

Der Goethe-Preis wird alle drei Jahre am Geburtstag Johann Wolfgang von Goethe an eine Persönlichkeit verliehen, „die durch ihr Schaffen bereits zur Geltung gelangt und deren schöpferisches Wirken einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig ist“. Er ist mit 50.000 Euro dotiert.

Das Kuratorium setzt sich in diesem Jahr neben den ständigen Mitgliedern (dem Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, dem Stadtverordnetenvorsteher, der Kulturdezernentin, dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, der Präsidentin der Goethe-Universität und der Direktorin des Freien Deutschen Hochstiftes) aus der Dichterin Monika Rinck, dem Schriftsteller Marcel Beyer und Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Jürgen Kaube zusammen.

Die letzten Preisträger waren 2002 Marcel Reich-Ranicki, 2005 Amos Oz, 2008 Pina Bausch, 2011 Adonis und 2014 Peter von Matt. Frühere Preisträger waren unter anderem Sigmund Freud (1930), Hermann Hesse (1946) und Thomas Mann (1949). Erster Goethepreisträger war im Jahr 1927 Stefan George

„Nachtvorlesung für jedermann“ in der Universitätsmedizin Mainz ab 31.08.2017 – Aktuelle Staffel informiert über „Allerweltserkrankungen“

(Mainz, 28. August 2017, br) An diesem Donnerstag, 31. August, startet die neue Staffel der Veranstaltungsreihe „Nachtvorlesung für jedermann“. Erkrankungen, die scheinbar alltäglich daherkommen, bilden den aktuellen Themenschwerpunkt. An drei Abenden klären Experten in 14 Vorträgen darüber auf, ab wann es sinnvoll ist, auch bei vermeintlich kleinen Erkrankungen ärztliche Hilfe aufzusuchen, um abklären zu lassen, was hinter den Schmerzen und Symptomen steckt. Die Themenabende der aktuellen Nachtvorlesungsstaffel finden jeweils donnerstags ab 20 Uhr im großen Hörsaal der Chirurgie der Universitätsmedizin Mainz statt (Gebäude 505H, Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz). Eintritt und Bewirtung sind frei.

Haarausfall, ein Husten, der sich als hartnäckig erweist, eine vermeintlich kleine Bissverletzung, unklare Schmerzen im Bein, blaue Lippen oder auch immer wieder auftauchende Rücken- oder Zahnschmerzen – alles Schmerzen und Symptomen, die bei den Betroffenen meist keinen hohen Leidensdruck erzeugen, sondern vornehmlich als lästig empfunden werden. Für die Mediziner sind sie jedoch Warnzeichen: Verbirgt sich dahinter eventuell eine ernsthafte Erkrankung? Deswegen möchte die aktuelle Staffel der Nachtvorlesung darüber informieren, ab wann Patienten auch bei Allerweltserkrankungen besser zum Arzt gehen sollten.

In der Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 31. August 2017, können die Besucher mehr über helle und dunkle Herzschmerzen, unklare Beinschmerzen, blaue Lippen, die Niere sowie über Bluthochdruck und dessen Behandlung mit Elektrotherapie erfahren. Die Referenten sind Dr. Daniel Dohle, Dr. Martin Oberhoffer und Prof. Dr. Bernhard Dorweiler von der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie Prof. Dr. Christoph Kampmann vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin und Prof. Dr. Jens Lutz von der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz.

Am 7. September handeln die Vorträge vom pulsierenden Bauchschmerz, Leistenschmerzen, andauerndem Husten, Synkope und Schwindel sowie unklarem Haarausfall. Den zweiten Abend gestalten PD Dr. Fritz Dünschede, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Prof. Dr. Werner Kneist, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Dr. Oliver Nitsche und Dr. Krystyna Poplawska, beide vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, PD Dr. Eberhard Schulz, Zentrum für Kardiologie I sowie Dr. Anna Sohn, Hautklinik der Universitätsmedizin Mainz.

Zum Abschluss der aktuellen Staffel am 14. September referieren die Experten Prof. Dr. Georg Bartsch, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Prof. Dr. Philipp Drees und Dr. Eric Hanke, beide Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Prof. Dr. Irene Willershausen, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Universitätsmedizin Mainz zu den Krankheitsbildern gutartige Prostatavergrößerungen, Rückenschmerzen Bissverletzungen und Zahnschmerz.

Termine der aktuellen Staffel: 31.08.2017, 07.09.2017, 14.09.2017

16. Mainzer Wissenschaftsmarkt: Mensch und Umwelt Unseren Planeten Erde verstehen, (be)greifen und bestaunen

WiMa2017(Mainz, 24.08.2017-BL) – Wo gibt es Wolken zum Mitnehmen? Wer schnüffelt gegen den Treibhauseffekt? Was gibt es im virtuellen Ice-Cube-Experiment zu sehen? Und: Was passiert im Dschungelcamp? Am 9. und 10. September 2017 ist wieder Zeit zum Fragen stellen, zum (Be)greifen, Mitmachen und zum Staunen – eben Zeit für den Mainzer Wissenschaftsmarkt, der auf dem Gutenbergplatz wieder seine Zelte aufschlägt. Die rund 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Mitgliedsinstitutionen der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ e.V. zeigen in diesem Jahr rund um das Thema „Mensch und Umwelt“ über 30 Projekte, an denen sie gerade forschen, die sich in der Umsetzungsphase befinden oder sogar schon angewendet werden. Und sie präsentieren dies wieder auf leicht verständliche Art und Weise für alle Besucherinnen und Besucher, ob jung oder alt, ob Laie oder Experte.

„Aktuelle Entwicklungen, wie der Klimawandel oder zunehmende negative globale soziale Auswirkungen unseres Wirtschaftens und Konsumverhaltens, fordern uns heraus, den Umgang mit Ressourcen täglich zu hinterfragen. Hier arbeiten Wissenschaft, Politik und viele weitere Akteure daran, nach Lösungen für einen geringeren Ressourcenverbrauch, wie etwa im Bereich der Kreislaufwirtschaft oder Energieeffizienz, zu suchen“, erklärte Ulrike Höfken, Ministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz. „Die Bedeutung unserer Handlungen für die zukünftige Entwicklung unseres Planeten hat die MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ mit ihrem Themenjahr 2017 `Mensch und Umwelt´ aufgegriffen und zeigt nun dazu auf dem Wissenschaftsmarkt ein breites Spektrum der Forschungen – aktuell, informativ und spannend“, sagte Professor Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz. Dass die Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger Mensch und Umwelt zu erkunden und sich im Rahmen von Aktionen und Vorführungen zu informieren, gerne wieder von diesen in großer Zahl angenommen wird, darüber sind sich Höfken und Wolf einig.

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

„Ich freue mich besonders, dass zu dem Thema ‚Mensch und Umwelt‘ alle Facetten dazu auf dem Wissenschaftsmarkt zum Zuge kommen. So beschreitet die Katholische Hochschule den Pfad von Ethik und Werten und setzt sich mit verschiedenen Begriffen aus der Umwelt-Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus auseinander. Dann gibt es natürlich viel zu sehen, woran gerade geforscht wird, wie beispielsweise beim Max Planck-Institut für Polymerforschung mit der Entwicklung von neuartigen mikro- und nanostrukturierten Oberflächen, oder dem Sonderforschungsbereich Spin+X der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der TU Kaiserslautern, dessen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neuartige Materialien, mit denen zukünftig energieeffizientere und damit umweltschonendere Technologien entwickelt werden können, erforschen. Auch bereits in der Anwendung befindliche Entwicklungen werden präsentiert, unter anderem von der TH Bingen, der Hochschule Mainz oder dem Fraunhofer ICT-IMM“, führt Professor Dr. Gerhard Muth, Vorstandsvorsitzender der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ und Präsident der Hochschule Mainz aus und nennt noch ein weiteres, die Vielfalt bereicherndes Projekt: „Schön ist auch, dass wir mit ‚Dark Matters. Die Dunklen Materien der Stadt‘ ein Projekt an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Stadtgesellschaft dabei haben, das spielerisch die Dimensionen des Unbekannten und die Ränder des aktuellen Wissens erlebbar macht.“ Für Professor Muth ist ganz klar: „Mit dem Wissenschaftsmarkt zeigt sich immer wieder die große Stärke unseres Netzwerkes: Leidenschaft für Forschung in Verbindung mit Wissen im Herzen!“

Auch für Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz, ist es wichtig, das enge Miteinander der zahlreichen Beteiligten, welche diese Veranstaltung engagiert mittragen – sowohl die Institutionen mit ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als auch die überzeugten Sponsoren und Projektpartner – herauszustellen. „Wir danken all jenen, die es erneut ermöglichen, einen vielschichtigen Bereich unserer Stadt auf diese unkonventionelle Weise zu entdecken und näher kennen zu lernen“, freut er sich. Ebling findet es zugleich „großartig“, dass die Landeshauptstadt Mainz beim Thema Mensch und Umwelt mit seinem „Masterplan 100 % Klimaschutz“-Projekt vertreten ist und sich dabei vorgenommen hat, die Abläufe der Weltklimakonferenz verständlicher zu machen und zu zeigen, wie eine Stadt lokale Lösungen anbietet.

Doch das ist lange noch nicht alles an Projekten und Themen zu Mensch und Umwelt, die auf über 800 qm Zeltfläche, gruppiert in vier große und mehrere kleine Zelte, zu sehen sind. Einblicke in Forschung, Umsetzung und Anwendung geben beispielsweise auch das i3mainz (Institut für raumbezogenen Informations- und Messtechnik) / Hochschule Mainz: Es zeigt verschiedene Möglichkeiten der Erfassung, Darstellung und Auswertung digitaler Geländemodelle und stellt sein geographisches Informationssystem (GIS) zur Unterstützung der Vorhersage und Bewältigung einer städtischen Flutkatastrophe vor. Beim Fraunhofer ICT-IMM heißt es „Schnüffeln gegen den Treibhauseffekt“ mit dem Leck-Suchgerät, dessen Helium-Sensor dort entwickelt wurde.

Das begehbare Herz. Foto: Diether v. Goddenthow
Das begehbare Herz. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bietet auf dem Wissenschaftsmarkt Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte rund um das Verständnis zur Entstehung, Entwicklung und Zukunft unseres Planeten. „Die Universität öffnet dabei die Tür zu wissenschaftlichen Projekten, die in der Regel dem außeruniversitären Publikum gar nicht oder nur sehr selten zugänglich sind“, erklärt der Präsident der JGU, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch. „In den Mittelpunkt rücken wir auch unsere Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie beispielsweise mit den Max-Planck-Instituten oder dem Helmholtz-Institut Mainz. Gerade diese Kooperationen gehören zum Kern der Mainzer Forschungskultur und bilden das Fundament des dynamischen Wissenschaftsstandorts Mainz.“ So können mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Exzellenzclusters PRISMA, des Instituts für Informatik, des Ada Lovelace-Projekts und dem Helmholtz-Institut Mainz natürliche Radioaktivität in der Nebelkammer beobachtet und Neutrinos im virtuellen Ice-Cube-Experiment erlebt werden. Die AG Geophysik und Geodynamik des Instituts für Geowissenschaften der JGU präsentiert eine sehr große Bandbreite ihrer Forschung – von der Deformation der Erde über geothermische Exploration bis zu industriellen Prozessen. „Unsere Forschung ist wichtig, um Naturkatastrophen und mögliche negative Folgen menschlichen Handelns zu vermeiden sowie die Qualität einiger wichtiger Materialien wie Glas zu verbessern“, erläutern die Projektverantwortlichen Beatriz Martínez Montesinos und Linfeng Ding. Zum Thema Versauerung von Ozeanen wirft das NatLab für Schülerinnen und Schüler der JGU einen experimentellen Blick auf die Meere und fragt: „Hängt das CO2-Problem und die Versauerung der Meere zusammen?“

„Die Technische Hochschule (TH) Bingen will die Lebensqualität in der Region verbessern und gleichzeitig den Umweltschutz voranbringen“, erklärt deren Präsident Professor Dr. Klaus Becker. „Dazu gehen wir der Frage nach, wie stark sich die Geräusche der Güterzüge im Mittelrheintal unterscheiden. Gibt es schon einen Fortschritt bei den umgerüsteten Waggons und wie groß ist dieser Effekt?“. Und in einem weiteren Experiment zeigt die TH Bingen, wie Dachbegrünungen das Klima in der Stadt beeinflussen. „Die bewachsenen Dächer tragen dazu bei, die Temperatur in den Städten zu senken und die Klimagase zu absorbieren. Sie können Regenwasser zurückhalten und bieten verschiedenen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum“, erläutert Prof. Becker.

Das Thema Umwelthygiene verdeutlicht die Abteilung für Hygiene und Infektionsprävention/ Universitätsmedizin Mainz der JGU am Beispiel Trinkwasseranalyse. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lassen das Unsichtbare in dem so wichtigen Bestandteil unseres Lebens sichtbar werden. Dem lebenswichtigen Prozess der Blutgerinnung widmet sich das Zentrum für translationale Vaskuläre Biologie (CTVB) / Universitätsmedizin Mainz der JGU. In anschaulichen Experimenten zeigt es, welche Blutzellen an der Bildung von Blutgerinnseln beteiligt sind. Forscherinnen und Forscher des Instituts für Physik der Atmosphäre / JGU und des Max Planck-Instituts für Chemie (MPI-C) erzeugen Wolken in der Wolkenkammer und zeigen, wie sie so wichtige Informationen für die Klimaforschung und Wettervorhersagen erhalten. Und auch im Dschungelcamp des MPI-C, mitten im brasilianischen Regenwald, werden Wetterdaten sowie Informationen zu Treibhausgasen und Aerosolpartikel für die Klimaforschung gesammelt.

Wie wir Menschen Umwelt nutzen, schützen und auch verändern bzw. dies in der Vergangenheit getan haben, das zeigen das Römisch-Germanische Zentralmuseum, das Naturhistorische Museum, das Landesmuseum Mainz und auch die Akademie der Wissenschaften und Literatur. Last, but not least, lädt das Kooperationsprojekt des Instituts für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft, Abteilung Theaterwissenschaft der JGU, des Staatstheaters Mainz und des Netzwerks für Urbane Übergänge „Dark Matters. Die Dunklen Materien der Stadt“ zur Spurensuche nach dem Unsichtbaren und Unterschwelligen ein. „Wir wollen unsichtbare Netzwerke wie Viren, Datenströme, Pilzstrukturen oder Müll- und Abwassersysteme aufspüren und nach Zusammenhängen jenseits alltäglicher Wahrnehmung und heutiger Wissensgrenzen suchen“, schwärmen Dr. Annika Wehrle und Malin Nagel, beide federführend für das Projekt.

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Die feierliche Eröffnung des 16. Mainzer Wissenschaftsmarkts findet am Samstag, 9. September 2017, um 10 Uhr vom Balkon des Staatstheaters aus statt. Mit dabei sind Professor Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz, Dr. Thomas Griese, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz, der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz, Michael Ebling, der Intendant des Staatstheaters, Markus Müller, sowie Professor Dr. Gerhard Muth, Vorstandsvorsitzender der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ und Präsident der Hochschule Mainz. Das Intro zur Eröffnung gestalten Blechbläser des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz unter Leitung von Hermann Bäumer. Vertreter der Presse sind herzlich willkommen.

WEITERE INFORMATIONEN

Öffnungszeiten Wissenschaftsmarkt 2017:
Samstag, 9. September 2017, 10 bis 18 Uhr
Sonntag, 10. September 2017, 11 bis 18 Uhr

Eröffnung am Samstag, 9. September 2017, 10 Uhr, vor dem Staatstheater

Allgemeine Informationen: Mainzer Wissenschaftsmarkt

 

500 JAHRE REFORMATION – TAG DER OFFENEN TÜR AM SAMSTAG, 9. 9. 2017

Leibniz-Institut für Europäische Geschichte

Der Tag der offenen Tür 2017 steht ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums. Mit Hilfe einer Luther-Box kann auf dem Gutenberg-Platz spielerisch in die Welt Martin Luthers eingetaucht werden. Codes müssen geknackt und Gegenstände kombiniert werden – und am Ende wartet ein Preis, der im IEG-Gebäude abgeholt werden kann.
Dort warten weitere Aktivitäten auf die Besucherinnen und Besucher: mit Hilfe einer Druckpresse kann die Technik des Buchdrucks, der für die Verbreitung der Reformation eine große Rolle spielte, erlernt werden. Weitere Bastelstationen beschäftigen die Kleinen, während sich das IEG mit seiner Bibliothek, dem Stipendiatenwohnheim und seiner Forschung den Großen im Rahmen einer Führung präsentiert.
Welche Rolle die Reformation in Mainz spielte, verraten zwei Stadtführungen.

INTERAKTION
Marktplatz: Luther-Box
Stadtführungen zum Thema Reformation in Mainz
Samstag, 9.9., um 10 Uhr und 11 Uhr.
Treffpunkt: Gutenberg-Statue

ZIELGRUPPE
ab 10 Jahren

DARK MATTERS. DIE DUNKLEN MATERIEN DER STADT

Johannes Gutenberg Universität Mainz | Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft, Abteilung Theaterwissenschaft
Staatstheater Mainz in Kooperation mit dem Netzwerk für Urbane Übergänge

„Dark Matters. Die Dunklen Materien der Stadt“ lädt ein zu einer Spurensuche nach dem Unsichtbaren und Unterschwelligen in Mainz. Unsichtbare Netzwerke wie Viren, Datenströme, Pilzstrukturen oder Müll- und Abwassersysteme werden aufgespürt und nachgezeichnet. In Workshops, Stadttouren, Vorträgen, virtuellen Rundgängen, Lesungen, Vorträgen, Konzerten und Ausstellungen werden die Teilnehmenden zu geladenen Teilchen, die im urbanen und virtuellen Raum fluktuieren. Von verschiedenen physikalischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kräften angezogen und abgestoßen, werden sie Teil des Gewimmels unter den Oberflächen.

PROGRAMM

  • Sa/ So ganztägig (Foyer Staatstheater): Dark Matters – die Ausstellung. Installative Ausstellung zu den „Dunklen Materien“ der Stadt Mainz
  • Sa, 14:00 – 17:00 (Treffpunkt: Foyer des Staatstheaters): Dark Matters – der Workshop. Unter Leitung der Politikwissenschaftlerin Jacqueline Rudolf gehen die Teilnehmenden des Workshops den Dunklen Materien im gesellschaftlich-politischen Raum nach.
  • So, 14:00 und 16:00 (Treffpunkt: Foyer des Staatstheaters): Dark Matters. Die Tour.

Weitere Veranstaltungen im Rahmen des Projekts „Dark Matters“ finden am 16. und 17.9. im Kino Capitol statt.

INTERAKTION

  • Neugier und Entdeckerlust werden geweckt durch den Blick unter die Oberflächen der Stadt.
  • Das Projekt befindet sich an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Stadtgesellschaft und macht spielerisch die Dimensionen des Unbekannten und die Ränder des (aktuellen) Wissens erlebbar.

ZIELGRUPPE
ab Jugendliche

Begleitprogramm

SAMSTAG, 09.09.2017

zu den Marktzeiten

IEG – Leibniz-Institut für Europäische Geschichte
Tag der Offenen Tür zum Thema Reformation
10:00 Stadtführung – Die Rolle der Reformation in Mainz
11:00 Stadtführung – Die Rolle der Reformation in Mainz
Der Treffpunkt ist jeweils die Gutenberg-Statue auf dem Gutenbergplatz

NatLab-Showtime

Dronen-Vorführungen – MAINZER STADTWERKE

Theaterwissenschaft der JGU und Staatstheater Mainz
in Kooperation mit dem Netzwerk für Urbane Übergänge
Dark Matters – die Ausstellung.
Installative Ausstellung zu den „Dunklen Materien“ der Stadt Mainz
ganztägig (Foyer Staatstheater)

Theaterwissenschaft der JGU und Staatstheater Mainz
in Kooperation mit dem Netzwerk für Urbane Übergänge
Dark Matters – der Workshop.
Unter Leitung der Politikwissenschaftlerin Jacqueline Rudolf gehen die Teilnehmenden des Workshops den Dunklen Materien im gesellschaftlich-politischen Raum nach.
14:00 – 17:00 (Treffpunkt: Tritonplatz)


SONNTAG, 10.09.2017

NatLab-Showtime

Dronen-Vorführungen – MAINZER STADTWERKE

Theaterwissenschaft der JGU und Staatstheater Mainz
in Kooperation mit dem Netzwerk für Urbane Übergänge
Dark Matters – die Ausstellung.
Installative Ausstellung zu den „Dunklen Materien“ der Stadt Mainz
ganztägig (Foyer Staatstheater)

Theaterwissenschaft der JGU und Staatstheater Mainz
in Kooperation mit dem Netzwerk für Urbane Übergänge
Dark MattersTour
14:00 – 17:00 (Treffpunkt: Foyer Staatstheater)

Landeshauptstadt Mainz MIT Intervention creartiv Köln
Was sind schon 2 Grad?
„Wahl: Wahrheit oder Pflicht“ – das heiße Spiel zum Klimawandel der League of Creative
Interventionists – Köln auf dem Mainzer Wissenschaftsmarkt,
ab 12:00 Uhr in Intervallen

STAATSTHTEATER MAINZ – GROSSES HAUS

19:00 Uhr Physik im Theater | Die dunkle Seite des Universums
Prof. Dr. Laura Baudis | Universität Zürich

Allgemeine Informationen: Mainzer Wissenschaftsmarkt

PREMIERE DER ROCK-OPER »Jesus Christ Superstar«

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Rock-Oper von Andrew Lloyd Webber
Gesangstexte von Tim Rice
Deutsch von Anja Hauptmann | In deutscher Sprache

Premiere am 3. September 2017 um 19.30 Uhr im Großen Haus
Die beiden nächsten Vorstellungstermine: 6. & 9. September jeweils um 19.30 Uhr

Die zutiefst emotionale Auseinandersetzung mit der biblischen Passionsgeschichte beleuchtet den Gründungsmythos einer Religion – als Rock­-Musical! Immer noch hochaktuelle Fragen nach pervertierendem Starkult stellen sich ebenso wie die nach den Erwartungen der Menschen gegenüber einer Leitfigur.

In Wiesbaden setzt Iris Limbarth (Regisseurin des Dauerbrenners »The Addams Family«) eines der erfolgreichsten Musicals der Musikgeschichte in Szene. Musicalstar Nyassa Alberta, aktuell in »Bodyguard« im Kölner Musical Dome, begeistert in der Rolle der Maria Magdalena. Der vielseitige Darsteller Björn Breckheimer, u.a. Galilieo in »We will rock you« in Zürich und Köln, ist in der Partie des Jesus von Nazareth zu erleben.

Inszenierung/Choreografie Iris Limbarth Musikalische Leitung Christoph Stiller Bühne Bettina Neuhaus Kostüme Heike Korn Licht Andreas Frank Video Gerard Naziri

Jesus von Nazareth Björn Breckheimer Maria Magdalena Nyassa Alberta Judas Ischariot Ulrich Rechenbach Pontius Pilatus Frank Bettinger Kaiphas Tobias Falk Annas Joel Scott Petrus Matias Lavall Herodes Uwe Kraus Simon Zelotes David Rossteuscher / Tim Speckhardt.

In weiteren Rollen Peter Emig, Ann-Christin Fray, Benjamin Geipel, Felicitas Geipel, Denia Gilberg, Joshua Heine, Anna Heldmaier, Norman Hofmann, Johannes Kastl, Constanze Kochanek, Lisa Krämer, Jessica Krüger, Nadine Lauterbach, Myriam Lifka, Rainer Maaß, Patrick Miller, Benjamin Muth, Victoria Reese, Georgia M. Reh, David Rothe, Moussé Dior Thiam, Silvia Willecke, Thomas Zimmer

Musicalband des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Extrachor und Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Wir würden uns freuen, Sie bei der Premiere oder einer der anderen Vorstellungen begrüßen zu dürfen. Weitere Vorstellungstermine und mehr Informationen finden Sie unter
www.staatstheater-wiesbaden.de.

Das Hessische Staatstheater Wiesbaden ruft zur Solidarität mit dem Schriftsteller Dogan Akhanli auf – PEN bittet um Spenden

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Am Samstag wurde der deutsche Schriftsteller Dogan Akhanli auf Ersuchen der türkischen Behörden während seines Spanienurlaubs inhaftiert. Ihm wird vorgeworfen, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein. Inzwischen ist er dank Intervention des Außenministeriums wieder auf freien Fuß, darf aber Madrid nicht verlassen.

Im Rahmen der Inszenierung von Verdis Requiem an der Oper Köln 2011 berichtete Akhanli von seiner ersten Verhaftung, als er 2010 seinen todkranken Vater in der Türkei besuchen wollte. Dogan Akhanli erzählte auf der Bühne von schrecklichen Haftbedingungen, von Willkür und von den Demütigungen, die er im Gefängnis erlebte. Er erzählte von seinen Ängsten, seiner Wut und von seiner Verzweiflung.

Nach sechs Monaten musste die türkische Staatsanwaltschaft die absurde Anklage wegen eines Raubmords fallen lassen, und Akhanli konnte zurück in seine Heimat, nach Deutschland. Wer um diese traumatisierende Erfahrung weiß, kann ansatzweise erahnen, was die erneute Inhaftierung – nun auf EU Gebiet – für Dogan Akhanli bedeutet.

Alles, was der sechzigjährige Autor begangen hat, ist, sich für einen offenen Umgang mit der türkischen Geschichte einzusetzen. Die nun gegen ihn erhobenen Anschuldigungen entbehren jeglicher Grundlage.

Das Hessische Staatstheater fordert die spanischen Behörden auf, Dogan Akhanli umgehend nach Deutschland ausreisen zu lassen und fordert die deutsche Bundesregierung auf, alles zu tun, damit der deutsche Staatsbürger nicht doch noch in die Türkei ausgeliefert wird, und es protestierst aufs Schärfste gegen diese menschenverachtende und willkürliche Handlungsweise der türkischen Regierung.

Spendenaufruf zugunsten des von der Auslieferung an die Türkei bedrohten deutschen Schriftstellers Doğan Akhanlı

Wie durch die Medien in den vergangenen Tagen ausführlich berichtet, betreibt die türkische Regierung ein Auslieferungsverfahren gegen den deutschen Autor türkischer Herkunft Doğan Akhanlı. Ein Madrider Gericht hat Doğan Akhanlı zwar die Untersuchungshaft erspart, doch darf er bis zur gerichtlichen Entscheidung Spanien nicht verlassen und muss sich bei der Madrider Polizei wöchentlich melden. Dieser Zwangsaufenthalt des Ehepaars Akhanlı, der zunächst einmal bis zu 40 Tage dauern kann, sowie die Kosten für seinen deutschen und seinen spanischen Anwalt müssen durch Doğan Akhanlı getragen werden. Dabei handelt es sich um Kosten, die die finanziellen Möglichkeiten der Familie übersteigen.

Das Auslieferungsbegehren ist unserer Überzeugung nach allein politisch motiviert aufgrund der kritischen Haltung Doğan Akhanlıs gegenüber dem gegenwärtigen türkischen Regime sowie seines Einsatzes für das Erinnern an den Völkermord gegen die Armenier im Jahr 1915, ein Verbrechen, das in der Türkei nicht als solches bezeichnet werden darf. Doğan Akhanlı wurde u.a. mit dem Menschenrechtspreis des evangelischen Kirchenkreises Köln sowie durch das Bündnis für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet. Seine Projekte sind außerdem durch die Bundesstiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft gefördert worden.

Aus diesem Grund bitten wir um Spenden für Doğan Akhanlı. Die gespendeten Gelder werden ausschließlich für die im Zusammenhang mit dieser gerichtlichen Auseinandersetzung entstehenden Kosten verwendet. Sollte ein Überschuss verbleiben, würde der Betrag dem Writers-in-Prison-Programm des PEN-Zentrums Deutschland zugutekommen, in dem wir uns für verfolgte und inhaftierte Autoren und Journalisten einsetzen, nicht zuletzt für die beängstigend vielen Kolleginnen und Kollegen in der Türkei.

Spenden können unter dem Stichwort: „Dogan Akhanli“ an das PEN-Zentrum Deutschland e.V. gerichtet werden.
Unsere Bankverbindung dafür lautet:

Volksbank Darmstadt-Südhessen eG
IBAN: DE22 5089 0000 0058 9207 11
BIC: GENODEF1VBD

Das PEN-Zentrum Deutschland ist als gemeinnützig anerkannt. Spenden können steuerlich geltend gemacht werden, wir stellen auf Wunsch eine Spendenbescheinigung aus.

Spannende Einblicke in Erdgeschichte und Steinzeit Landesmuseum Mainz veranstaltet Erlebniswochenende am 16. und 17. September

Idyllischer Innenhof im Landesmuseum Mainz Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Idyllischer Innenhof im Landesmuseum Mainz Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Passend zum Titel der Landesausstellung „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“, die noch bis 29. Oktober läuft, veranstaltet das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz in seinem idyllischen Innenhof am 16. und 17. September ein Erlebniswochenende rund um die Themen Erdgeschichte und Steinzeit. Bei dem groß angelegten Familienfest für alle Altersgruppen bietet sich den Besuchern die Möglichkeit, mit allen Sinnen in jenes ferne Zeitalter der Erdgeschichte einzutauchen, in welchem sich unterschiedliche Lebensräume und Formen des Lebens auf unserem Planeten entfalteten. So ist der Stöffelpark aus Enspel im Westerwaldkreis zu Gast und lädt an seiner Station zum Mitmachen ein, beispielsweise beim Bau eines kleinen Vulkans. Mit dabei ist auch die Stöffelmaus selbst, die Auskunft über ihr Leben vor 25 Millionen Jahren gibt – und im Nonstop-Kino auf die Fernseh-Maus trifft. Ergänzend dazu stellen Experten Fossilien und Funde aus eigenen Grabungen vor – und geben Auskünfte zu deren Präparierung und Aufarbeitung. Ab 11 Uhr starten durchgehend individuelle Touren an die 16 Ausstellungsboxen der „vorZEITEN“-Ausstellung.
Die Steinzeit steht ganz im Zeichen der ersten Menschen – und markiert damit zugleich den Beginn des Handwerks, der Kunst und der Jagd auf Tiere. Ein Experte in experimenteller Archäologie zeigt, wie vielseitig in der späten Steinzeit der Feuerstein (genannt: „Flintstein“) genutzt wurde. Er wurde unter anderem zum Feuermachen, Fleisch schneiden und zur Herstellung von Werkzeugen eingesetzt. Auch die Anfertigung von Muschelketten oder das Ritzen von Figuren in Schiefer können neugierige Besucher an diesem Wochenende ausprobieren. Zentral im Leben der Steinzeitmenschen waren Sammeln, Ernten und Zubereiten der täglichen Nahrung. Was die Menschen aßen und wie sie es zubereiteten, zeigt ein „Paleokoch“.
Das Erlebniswochenende findet am 16. und 17. September, jeweils von 10 bis 17 Uhr, im Innenhof des Landesmuseums Mainz statt. Es gilt der übliche Museumseintritt von 6 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51
Mainz

Tag der offenen Tür des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte (IEG) Mainz am 9.09.2017

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Anknüpfend an das diesjährige Reformationsjubiläum folgt eine um 11 Uhr beginnende Stadtführung den »Spuren der Reformation in Mainz«. Eine auf dem Gutenbergplatz platzierte Rätsel-Box lädt dazu ein, spielerisch in die Welt Martin Luthers einzutauchen. Wer es schafft, die vielen Schlösser zu knacken, wird am Ende mit einem Preis belohnt.
In der Domus Universitatis kann man hinter die Fassade des Alten Universitätsgebäudes blicken und sich von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern das Institut, die Bibliothek und das Stipendiatenwohnheim zeigen lassen. Die am Institut angesiedelte Forschung wird im Konferenzraum präsentiert, ebenso eine Bildsequenz, die die 400jährige Geschichte des Gebäudes verdeutlicht.
In der Druckwerkstatt können große und kleine Besucherinnen und Besucher an ein­er Druckerpresse ei­gene Dokumente zum Mitnehmen erstellen. Oder an der Bastelstation ihrer eigenen Kreativität freien Lauf lassen. Kinderschminken und Kaffee und Kuchen (13.00 – 17.00 Uhr) runden das Programm ab.

Programmflyer Tag der offenen Tür

Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG)
Alte Universitätsstraße 19
55116 Mainz
http://www.ieg-mainz.de