Kategorie-Archiv: LEIZA Leibniz-Zentrum für Archäologie Mainz

Internationales Forschungsnetzwerk untersucht in Mainz mit LEIZA Super-CT Gebrauchsspuren an 1,6 Mio. Jahre alten Werkzeugen

In den spezialisierten Laboren des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) werden die Rohstoff, aus denen die Steinwerkzeuge hergestellt sind, nun auf ihren ursprünglichen Gebrauch untersucht. Die Forscher erhoffen sich durch den Einsatz des modernen 3D Computertomographn (CT) für die zerstörungsfreie Prüfung, verborgene Gebrauchsspuren im Inneren der Objekte aufzudecken und so Rückschlüsse auf die spezifische Verwendung der altsteinzeitlichen Werkzeuge ziehen zu können. (v.li.:) Baker Hughes u.Frank Sieker (beide Firma Waygate Technologies), Dr. Ivan Calandra, Laborleiter für bildgebende Verfahren, LEIZA; Generaldirektorin Prof. Dr. Alexandra W. Busch und Kooperati onspartner Dr. Sören Tholen, Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. © LEIZA /Foto: R. Müller
In den spezialisierten Laboren des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA)
werden die Rohstoff, aus denen die Steinwerkzeuge hergestellt sind, nun auf ihren ursprünglichen Gebrauch untersucht. Die Forscher erhoffen sich durch den Einsatz des modernen 3D Computertomographn (CT) für die zerstörungsfreie Prüfung, verborgene Gebrauchsspuren im Inneren der Objekte aufzudecken und so Rückschlüsse auf die spezifische Verwendung der altsteinzeitlichen Werkzeuge ziehen zu können. (v.li.:) Baker Hughes u.Frank Sieker (beide Firma Waygate Technologies), Dr. Ivan Calandra, Laborleiter für bildgebende Verfahren, LEIZA; Generaldirektorin Prof. Dr. Alexandra W. Busch und Kooperati onspartner Dr. Sören Tholen, Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. © LEIZA /Foto: R. Müller

Um die menschliche Lebensweise vor 1,6 Millionen Jahren zu ergründen, rücken zahlreiche jüngst im äthiopischen Hochland gefundene Werkzeuge aus der Altsteinzeit in den Fokus eines internationalen Forschungsnetzwerks, bestehend aus Experten der Hebräischen Universität Jerusalem in Israel, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Universität Algarve in Portugal und dem Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz. Die aus dem Fundort Melka geborgenen Steinwerkzeuge weisen in ihrer Herstellung jeweils unterschiedliche Materialien auf.

In den spezialisierten Laboren des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) Mainz werden die Rohstoffe, aus denen die Steinwerkzeuge hergestellt sind, nun auf ihren ursprünglichen Gebrauch untersucht. Die Forschenden erhoffen durch den Einsatz eines in Europa einzigartigen 3D-Computertomographen (CT) für die zerstörungsfreie Prüfung, verborgene Gebrauchsspuren und die Beschaffenheit im Inneren der 1,6 Millionen Jahre alten Schlagwerkzeuge aufzudecken.  Nachdem die verborgenen Gebrauchsspuren im Inneren der Gesteinsmaterialien sichtbar gemacht worden sind, sollen sie mit den äußerlichen Spuren der Werkzeuge in einen kausalen Zusammenhang gebracht werden, um somit Rückschlüsse auf ihre unterschiedliche Verwendung bei der Bearbeitung von Gegenständen ziehen zu können.
„Wir untersuchen die Hypothese, dass die frühen Menschen die verschiedenen Steinrohstoffe gezielt nach bestimmten Verwendungszwecken der Werkzeuge auswählten“, erklärt Projektleiterin Prof. Erella Hovers vom Archäologischen Institut der Hebräischen Universität Jerusalem und ergänzt: „Frühere Studien haben bereits eindeutige Zusammenhänge zwischen verschiedenen Werkzeugtypen und Rohstoffen festgestellt, aber die genaue Verwendung der Werkzeuge bleibt unbekannt. Unser Ziel ist es, die spezifische Verwendung durch die Analyse der verwendeten Rohstoffe und der Gebrauchsspuren zuzuordnen.“

Mit 3D-CT-Gesteins-Analyse Rückschlüsse auf Werkzeuggebrauch

Dr. Ivan Calandra (Laborleiter für bildgebende Verfahren, LEIZA) hat den kleinen Steinprobenwürfel zum Röntgen-Scan durch die 350-KV-Röhre positioniert. © Foto: Diether von Goddenthow
Dr. Ivan Calandra (Laborleiter für bildgebende Verfahren, LEIZA) hat den kleinen Steinprobenwürfel zum Röntgen-Scan durch die 350-KV-Röhre positioniert. © Foto: Diether von Goddenthow

„In diesem Projekt geht es um Steine“, so Dr. Ivan Calandra, Laborleiter für bildgebende Verfahren am LEIZA. Die in Afrika gefundenen verschiedenen Artefakte, Steinobjekte, und Steinwerkzeuge seien aus verschiedenen Rohstoffen gemacht. „Und es muss irgendwie einen Grund gegeben haben, warum verschiedene Rohstoffe für die gleiche Art von Werkzeugen verwendet wurden.“ Dies ist die zentrale Fragestellung, auf die die Forscher eine Antwort zu finden hoffen. „Wir gehen davon aus, dass verschiedene Rohstoffe verschiedene Eigenschaften haben, die es erlauben verschiedene Funktionen durchzuführen. Also es kann sein, dass der eine Rohstoff, die eine Steinsorte, für einen Knochen zu zerbrechen besser geeignet war, und ein anderer Rohstoff zum Beispiel für irgendwelche pflanzlichen Bearbeitungen eingesetzt wurde“, so Calandra. Daher sei es eine wichtige Information, zu wissen, wie die verwendeten Steine innen aussehen, wie sie beschaffen sind hinsichtlich Dichtigkeit und Härtegrad. Man wolle verstehen, wie sich die Steine als Schlagwerkzeuge (z.B. Steinhammer) verhalten haben, wenn man mit ihnen schlagend Gegenstände bearbeitet wurden.
Fünf Gesteinsproben für´s CT-Scanning

Gesteinsprobenwürfel von Bimstein, Basalt, Glasartiger Ignimbrit, Vulkan-Schlacke und Ingnimbrit in Würfelform werden zum Scan in den 3D-CT gegeben. © Foto: Diether von Goddenthow
Gesteinsprobenwürfel von Bimstein, Basalt, Glasartiger Ignimbrit, Vulkan-Schlacke und Ingnimbrit in Würfelform werden zum Scan in den 3D-CT gegeben. © Foto: Diether von Goddenthow

Für die Experimente und das CT-Scanning wurden bisher als Rohmaterialien in Würfelform Bimstein, Basalt, Glasartiger Ignimbrit, Vulkan-Schlacke und Ingnimbrit verwendet. Die CT- Scans durchgeführt und ausgewertet hat als Kooperationspartner des LEIZA Dr. Sören Tholen, Postdoktorand am Institut für Geowissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. „Was der CT uns bietet, ist halt, dass wir das Innere der Probe angucken können und die verschiedenen Materialien hier erkennen.“ Besonders interessierten die Forscher in dem Projekt die Ecken und die Kanten. Man wolle sich genau angucken, „was mit den unterschiedlichen Mineralien, mit den unterschiedlichen Gesteinen, passiert bei Schlageinwirkungen.“

LEIZA-Kooperationspartner Dr. Sören Tholen, Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, ist der Fachmann für die Gesteinsanalyse. © Foto: Diether von Goddenthow
LEIZA-Kooperationspartner Dr. Sören Tholen, Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, ist der Fachmann für die Gesteinsanalyse. © Foto: Diether von Goddenthow

Deswegen habe er seinen Focus der Analyse auf die Ecken gelegt, da hier sofort erkennbar wäre, was bei Starkeinwirkung im Stein passiere, ob und wie stark Poren zuzusagen zusammengedrückt würde, ob sich Material abspalte, welche Materialien druckabsorbierend seien usw. , so Tholen. „Vorläufige Beobachtungen aus den CT-Scans bestätigen, dass sich die verschiedenen Materialien unterschiedlich verhalten: Vulkanische Schlacke (engl.: scoria) ist zum Beispiel ein sehr poröses Material, das beim Aufprall verdichtet wird. Basalt kann hingegen viel dichter sein. Durch die im Gestein vorhandene Risse und eingeregelten Minerale kommt es hier häufig zu einem Bruch entlang einer klar erkennbaren Vorzugsrichtung.“ Endgültige Ergebnisse zu den Untersuchungen werden im nächsten Jahr publiziert.

Das erste Projekt für den neuen LEIZA-3D-Computertomograph

Generaldirektorin Prof. Dr. Alexandra W. Busch. © Foto: Diether von Goddenthow
Generaldirektorin Prof. Dr. Alexandra W. Busch. © Foto: Diether von Goddenthow

Das Projekt läuft schon seit zwei Jahren in verschiedenen Schritten, aber dies hier sei der erste Schritt, und es ist eins der ersten Projekte mit dem neuen Computertomograph. „Wir waren extrem dankbar dem Land Rheinland-Pfalz für die Sonderfinanzierung dieses Gerätes im Zusammenhang mit dem Beschluss des Neubaus und den Mitteln, die wir für die Ersteinrichtung bekommen haben.“, so Professorin Dr. Alexandra Busch, LEIZA-Generaldirektorin. Es gäbe „keine andere Einrichtung in Deutschland, also kein Museum, das über solche Forschungs-Infrastruktur verfügt, und wir haben jetzt auch schon neben den hauseigenen Projekten viele Anfragen von Kooperationspartnern, die einfach auch mit uns zusammen Untersuchungen über diesen 3D-Computertomographen durchführen möchten.“, freut sich Busch. Wie das Beispiel mit der Untersuchung der Steingeräte zeige, könne man mit diesem Gerät Untersuchungen machen, „die man vorher nicht machen konnte. Und da kommen wir wirklichen einen substanziellen Schritt mit weiter“. Den 3D-CT würde das LEIZA „natürlich nicht nur für die Steingeräte anwenden oder für die Untersuchung von Blockbergungen, sondern zukünftig für die Analyse von Metallen.“, so Busch.

Einzigartige CT-Technologie und Einsatzmöglichkeit

Das CT-System, das sich im Untergeschoss des LEIZA befindet ist von der Firma Waygate Technologies geliefert worden. Das hier verwendete Modell Phoenix V|tome|x L450 ist besonders leistungsstark und daher in der Lage, mittels innovativer industrieller Röntgentechnologie auch vergleichsweise große Objekte zu scannen. © Foto: Diether von Goddenthow
Das CT-System, das sich im Untergeschoss des LEIZA befindet ist von der Firma Waygate Technologies geliefert worden. Das hier verwendete Modell Phoenix V|tome|x L450 ist besonders leistungsstark und daher in der Lage, mittels innovativer industrieller Röntgentechnologie auch vergleichsweise große Objekte zu scannen. © Foto: Diether von Goddenthow

Das Besondere an dem neuen 3D-Computertomographen, Modell Phoenix V|tome|x L450, sei, so Frank Sieker der Herstellerfirma Waygate Technologies, dass es bislang in der Archäologie und Museumesektor kein Gerät in dieser Größenordnung gäbe. Das rund 16 Tonnen schwere Geräte sei für die unterschiedlichen Einsatzbereiche mit zwei unterschiedlichen Röntgen-Quellen ausgestattet. Die Gesteinswürfel zur Steinwerkzeuganalyse seien beispielsweise mit der 300 KV-Mikrofocusröhre durchschossen (gescannt) worden. Diese Röhre können Objekte mit sehr hoher Auflösung von bis 5 /6 Tausendstel Millimeter (0,005 mm) erfassen. Im Vergleich: Ein Haar hat beispielsweise einen Durchmesser von 0,04 mm).
Für relativ große, kompakte und schwer zu durchstrahlende Objekte sei der 3D-Computertomograph mit einer 450 KV-Röntgenquelle ausgestattet für Objekte bis 1,25 Meter Höhe. Und sollte das Objekt höher sein, könne man dieses einmal umdrehen, so dass man auch „Objekte bis 2,5 Meter Länge und einem Durchmesser von 1 Meter bis zu 100 kg tomographieren und komplett hinterher abbilden“ könne, so Sieker.

Vorteil: Zerstörungsfreie Untersuchungsmethode 

Der 3D-Computertomograph im Wert von 1,3 Millionen Euro bietet dem archäologischen Forschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft eine weitere zerstörungsfreie Untersuchungsmethode. Zwar arbeite man schon seit 40 Jahren mit CT-Technologie, aber nur in 2D. „Mit dem 3D-CT sehen wir beispielsweise, was sich in einer Blockbergung befindet, um zu entscheiden, ob die Artefakte innerhalb des Erdklumpens restauriert oder nur konserviert werden sollen. Durch das Verfahren ist es uns nun auch möglich, in verschlossene Gefäße zu schauen, ohne sie zu öffnen. Damit schützen wir das Objekt vor weiteren Schäden“, fasst Dr. Ivan Calandra zusammen. Eine weitere wichtige Anwendung besteht in der Rekonstruktion von vergangenen Herstellungstechniken sowie der Dokumentation von Befunden und Artefakten durch zerstörungsfreie Untersuchungsmethoden. Ziel ist es, diese Informationen aus der Forschung der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Projektinformationen:

Um das Wissen über diese frühe Entwicklungsphase von Werkzeugen zu erweitern, widmet sich das Forschungsprojekt The stone tool technology of the Acheulian culture and the origins of Human Decision-making processes dem neu entdeckten archäologischen Fundortkomplex im äthiopischen Hochland, Melka Wakena, der mit der Acheuléen-Kultur in Verbindung gebracht wird. Die Untersuchungen fokussieren sich dabei auf die physikalischen Eigenschaften und Nutzungsprozesse von Schlagwerkzeugen vor 1,6 Millionen Jahren. Das Projekt in Melka Wakena wird von Prof. Dr. Erella Hovers und Dr. Tegenu Gossa aus dem Archäologischen Institut der Hebräischen Universität Jerusalem in Israel geleitet. Weitere Kooperationspartner neben dem LEIZA sind das Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und das Interdisciplinary Center for Archaeology and Evolution of Human Behaviour der Universität Algarve in Portugal. Das Projekt wird von der Fritz Thyssen Stiftung unterstützt.

Link:
https://www.leiza.de/forschung/projekt/die-steinwerkzeug-technologie-des-acheuleens-und-die-urspruenge-der-menschlichen-entscheidungsprozesse

Weiterführende Links:
Archäologisches Institut der Hebräischen Universität Jerusalem https://archaeology.huji.ac.il/
Institut für Geowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz https://www.geowiss.uni-mainz.de/tektonik-und-strukturgeologie/
Das interdisziplinäre Zentrum für Archäologie und Evolution des menschlichen Verhaltens an der Universität der Algarve: https://www.ualg.pt/en/interdisciplinary-centre-archaeology-and-evolution-human-behaviour
MONREPOS Archäologisches Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution: https://monrepos.leiza.de/
Labor für Gebrauchsspurenforschung und kontrollierte Experimente in MONREPOS, Neuwied/ Laboratory for Traceology and Controlled Experiments,(TraCEr): https://www.leiza.de/forschung/infrastrukturen/labore/tracer
Plattform für bildgebende Verfahren im LEIZA Mainz/ Imaging Platform at LEIZA, (IMPALA): https://www.leiza.de/forschung/infrastrukturen/labore/impala

Herstellerlinks:

Industrielle Computertomographie von Waygate Technologies:
ww.waygate-tech.com/CT
Das CT_System Phoenix V|tome|x L450: https://www.bakerhughes.com/waygate-technologies/industrial-radiography-and-ct/industrial-3d-precision-metrology-ct/phoenix-vtomex-l450

Der bundesweite Vorlesetag „Vorlesen verbindet“ meldet Rekordzahlen – Landtagspräsidentin Astrid Wallmann las Wiesbadener Kindern vor

© Hessischer Landtag
© Hessischer Landtag

Laut der Initiatoren des bundesweiten Vorlesetags (Stiftung Lesen, Deutsche Bahn und ZEIT Verlagsgruppe)  bricht dieser alle Rekorde. Über eine Million Menschen seien heute beim 20.  bundesweiten Vorlesetag dabei (Börsenblatt 17. November 2023).

2004 wurde der Vorlesetag ins Leben gerufen mit dem Ziel, ein Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens zu setzen. Am Anfang hätten sich gerade einmal 1.900 Menschen beteiligt, so die Organisatoren. Das Motto in diesem Jahr lautet: „Vorlesen verbindet“, Kitas, Schulen, Buchhandlungen und Bibliotheken machen mit. Auch zahlreiche Prominente und Politiker und Politikerinnen sind dabei, darunter die Schauspielerinnen Paula Schramm und Sonja Gerhardt, Fußballstar Thomas Müller und Sportmoderator Sven Voss . Vorlesevideos können auf YouTube sowie unter Instagram @der_bundesweite_vorlesetag und @stiftunglesen und Facebook @vorlesetag und @stiftunglesen angesehen werden.

Zum Beispiel finden heute in über 300 Bibliotheken Vorleseaktionen für Kinder und Jugendliche statt, meldet der Deutsche Bibliotheksverband (dbv).

In Wiesbaden können Jung und Alt spannenden Geschichten lauschen und an den verschiedensten Orten in andere Welten eintauchen. Die Vorleserinnen und Vorleser freuen sich schon auf Sie!

Das diesjährige Motto „Vorlesen verbindet“ stellt diesen Aspekt in den Mittelpunkt. „Ob in der Familie, der Kita oder in der Schule: Vorlesen stärkt Kinder und Jugendliche und den Zusammenhalt – auch zwischen den Generationen“, so die Hessische Landtagspräsidentin Astrid Wallmann. © Hessischer Landtag
Das diesjährige Motto „Vorlesen verbindet“ stellt diesen Aspekt in den Mittelpunkt. „Ob in der Familie, der Kita oder in der Schule: Vorlesen stärkt Kinder und Jugendliche und den Zusammenhalt – auch zwischen den Generationen“, so die Hessische Landtagspräsidentin Astrid Wallmann. © Hessischer Landtag

Prominenteste Vorleserin Hessens war Landtagspräsidentin Astrid Wallmann. Sie besuchte anlässlich des bundesweiten Vorlesetages die Kita Sonnenberg und die Sophie-und-Hans-Scholl-Schule in Wiesbaden. Den Vorschulkindern und Schülerinnen und Schülern las sie aus den Büchern „Das Sams“ von Paul Maar und aus dem Landtagskrimi „Ein rätselhaftes Erbe“ von Lois Brendel vor. „Lesen ist der Schlüssel zu Bildung und Wissen. Der Bundesweite Vorlesetag ist ein wunderbarer Anlass, die Freude am Lesen mit Kindern zu teilen und sie für die Welt der Bücher zu begeistern“, sagte Hessens Parlamentspräsidentin.

In Wiesbaden koordiniert das Freiwilligen-Zentrum die Vorlese-Aktion. Z

um Netzwerk Leseförderung gehören folgende Initiativen, Formate und Einrichtungen:

  • Bundesweiter Vorlesetag (koordiniert durch das Freiwilligen-Zentrum Wiesbaden) Info-Hotline: 0173 7958598
  • Chamäleon Lernbegleitung (Videago gUG)
  • Ehrenamt Schule (Initiative)
  • Junges Literaturhaus
  • Kinderbibliothek der Mauritius-Mediathek
  • Vorleseprojekt „Lies mit mir!“ (Träger MitInitiative e. V.)
  • Netzwerk Leseförderung Rheingau-Taunus e. V.
  • Bildungsbüro der Stadt Wiesbaden
  • Bücherkästen für Kinder und Jugendliche

Die Beteiligten pflegen einen kontinuierlichen fachlichen Austausch, organisieren Fortbildungen für Vorleserinnen sowie Lesepaten, für Leseförderer und Lesementorinnen.
Weitere Info: https://www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/bildung/netzwerk-lesefoerderung/netzwerk-lesefoerderung.php

In Mainz steht der bundesweite Vorlese-Tag unter dem Motto MAINZ LIEST BUNT. Hier werden an zahlreichen Orten und in Museen Lesungen angeboten,
siehe BUNDESWEITER VORLESETAG „MAINZ LIEST BUNT“ VOM 16.-19.11.2023 FÜR KINDER U. JUGENDLICHE / ERSTMALS AUCH IM LEIZA AM 17./18. NOVEMBER

Bundesweiter Vorlesetag „Mainz liest bunt“ vom 16.-19.11.2023 für Kinder u. Jugendliche / Erstmals auch im LEIZA am 17./18. November

Am 16. November 2023 werden Mainz‘ Oberbürgermeister Nino Haase und Kulturdezernentin Marianne Grosse bundesweiten Vorlesetag unter dem Motto „Mainz liest bunt“ um 13.30 Uhr in der Öffentlichen Bücherei – Anna Seghers, Rhabanusstraße 3, 55118 Mainz. eröffnen.

Beim diesjährigen bundesweiten Vorlesetag (vom 16. bis zum 19. November 2023) werden wieder ehrenamtliche Vorleser und Vorleserinnen für Kitas, Kindergartengruppen, Schulklassen und Familien in spannende Geschichten lesen, in den
– Buchhandlungen Erlesenes & Büchergilde,
Kinderbuchhandlung Nimmerland und
Buchhandlung Seite 36,
– im Fastnachtsmuseum,
– im Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA), erstmals im Rahmen des Familientages mit dabei!
– im Landesmuseum Mainz,
– dem Naturschaugarten Lindenmühle,
– an verschiedenen Orten im Dom und
–  in der Öffentlichen Bücherei – Anna Seghers.

Alle Infos im Detail über: https://www.mainz.de/freizeit-und-sport/feste-und-veranstaltungen/vorlesetag-mainz.php

Vorlesetag-Programm im Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) am 17./18. November, im Ludwig-Lindenschmit-Forum 1, 55116 Mainz

Krimi-Lesung mit Mara Pfeiffer und Familientag

Die Autorin und Wortpiratin Mara Pfeiffer wird zum Auftakt für einen spannenden Krimiabend sorgen und liest am Freitag, dem 17. November, ab 19 Uhr aus ihren Mainzer Fußballkrimis „Im Schatten der Arena“ und „Vergiftete Hoffnung“. Passend zum diesjährigen Motto des bundesweiten Vorlesetags „Vorlesen verbindet“ wird das Programm am 18. November, ab 10 Uhr gänzlich Familien gewidmet sein. Hier gibt es für alle Altersgruppen Einblicke in die archäologische Arbeit der LEIZA-Forschung, einen Büchermarkt, Lesungen, verschiedene Mitmach-Aktionen, Snacks und Getränke. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.

+++ Aufruf: Fan-Artikel zur Krimi-Lesung mit Mara Pfeiffer bitte mitbringen +++

Als Rahmenprogramm zum Krimi-Abend mit Mara Pfeiffer wird es ein archäologisches Zwischenspiel geben: Fußball-Fans und Krimifreunde sind gebeten, ihre liebsten Fan-Artikel mitzubringen. Ob Fußballschal, Trikot oder Vereinssocken – das Team des LEIZA ist gespannt auf die mitgebrachten Zeugnisse echter Fankultur. Ausgehend von diesen privaten Schätzen und Erinnerungen wird sich gemeinsam mit den Archäologinnen und Archäologen des LEIZA auf die Suche nach den Wurzeln antiker Fangeschichte begeben.

Familientag mit Büchermarkt im LEIZA am Samstag, 18. November von 10 bis 15 Uhr

Am Familientag können bei Snacks und Getränken, über den Büchermarkt geschlendert, alte Schriften entziffert, spannenden Lesungen zugehört oder das eigene Mini-Buch gestaltet werden. Auch Geschichten zum Grab des berühmten Pharaos Tutanchamun wird es geben sowie Einblicke in spannende historische Briefwechsel aus den 170-jährigen Archiven des LEIZA. Ein weiteres Highlight ist der Ausblick auf die noch entstehende neue Dauerausstellung. Wer aktiv werden möchte, kann an den kreativen Mitmach-Aktionen, die durchgehend angeboten werden, teilnehmen und Archäologie auch auf Papier lebendig werden lassen.

Das LEIZA-Motto: Was war, ist.

Das LEIZA erforscht den Menschen, genauer gesagt seine materiellen Hinterlassenschaften und Spuren, die über einen Zeitraum von 3 Mio. Jahren Aufschlüsse über die Menschheitsgeschichte geben. Wie der Mensch denkt und handelt, hat immer etwas mit seiner Vergangenheit, der Evolutionsgeschichte, zu tun. Archäologische Forschung hilft dabei, den Menschen in seinen Zusammenhängen zu verstehen und eine Grundlage für ein besseres Verständnis unserer Gegenwart und die Gestaltung unserer Zukunft zu schaffen.

Termine
Krimi-Lesung mit Mara Pfeiffer:
Freitag, 17. November, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Ludwig-Lindenschmit-Forum 1, 55116 Mainz
Eintritt frei.
Link zur Webmeldung: https://www.leiza.de/aktuelles/nachricht/mitreissende-stories-im-leiza-was-begeistert-sportfans-damals-wie-heute-krimilesung-mit-archaeologischem-zwischenspiel

„Vorlesen verbindet“ Familientag im LEIZA
Samstag, 18. November, 10 bis 15 Uhr
Ludwig-Lindenschmit-Forum 1, 55116 Mainz
Eintritt frei.
Zum Programm:
https://www.leiza.de/aktuelles/nachricht/vorlesen-verbindet-familientag-am-leiza

Was macht uns als Mensch aus? Darüber spricht Professorin Alexandra W. Busch Generaldirektorin des LEIZA im neuen Mainzer-Heft

© Verlag u. Agentur Bonewitz
© Verlag u. Agentur Bonewitz

Exklusiv-Interview über unser „Menschsein“ mit Alexandra W. Busch Generaldirektorin des LEIZA im neuen Mainz-Heft, und viele weitere interessante Themen.

Ende 2024 soll das neue „Museum für Archäologie“ im Leibniz-Zentrum für Archäologie, kurz LEIZA genannt, am Ludwig-Lindenschmit-Forum 1 in Mainz eröffnet werden. Das „Museum für Archäologie“ wird der Nachfolger des ehemaligen RGZM-Museums aus dem Kurfürstlichen Schloss. Gemeinsam mit Lernpsychologen und Bildungswissenschaftlern erarbeiten die Mitarbeitenden des LEIZA derzeit einen völlig neuen Ansatz der Vermittlung. „Wir wollen zeigen, dass Archäologie nicht einfach nur mit der Vergangenheit zu tun hat, vielmehr ist sie eine Wissenschaft, die substanziell dazu beiträgt, uns als Menschen besser zu verstehen, wir wollen wissen, was uns als Mensch ausmacht“, so die Generaldirektorin des LEIZA, Prof. Dr. Alexandra W. Busch, im Interview der neusten Ausgabe der Mainz Vierteljahreshefte 2/23, die sowohl im Buchhandel als auch im Online-Verlags-Shop unter www.mainz-hefte.de erhältlich ist.

In dem zehnseitigen Interview beschreibt Alexandra Busch den Transferprozess des früheren RGZM und stellt den neuen Ansatz an einem LEIZA-Projekt vor, das der Frage nachgeht, was uns als Menschen widerstandsfähig macht. Das Leibniz-Zentrum für Archäologie arbeitet dabei eng mit dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung, der Johannes Gutenberg-Universität und weiteren Partnern im Rhein-Main-Verbund zusammen. Dabei zeigte sich, „dass Resilienzfaktoren, die in der modernen Psychologie als besonders wirksam angesehen werden, auf Verhaltensweisen zurückzuführen sind, die wir ganz früh in der Menschheitsgeschichte schon fassen können“, so Busch. Aus den Ergebnissen der Vergangenheit wurde nun eine Studie für die Gegenwart entwickelt.

Neben dem Interview der LEIZA-Generaldirektorin berichten die Mainz-Hefte unter anderem über die abenteuerliche Schwimmfahrt des Paul Boyton, der im Oktober 1875 den Rhein in einem unförmigen Gummianzug mit reiner Muskelkraft von Basel bis Köln bezwang und in Mainz Station machte. Weitere Themen: Der aufreibende Kampf des Landgerichtsdirektors Josef Loewe um Wiedergutmachung, ein ungehobener Schatz aus dem Depot des Mainzer Landesmuseums – ein Proportionalwinkel, das neue Sommerprogramm von mainzplus, das 25-jährige Jubiläum des Hyatt-Hotels mit einem Kurzporträt des Barista Made I Sudiana, einem Mitarbeiter der ersten Stunde und vieles mehr.

Das Mainz-Heft, ursprünglich gegründet von Jockel Fuchs, erscheint seit 1981 vierteljährlich und ist eine einmalige Chronik der Mainzer Stadtgeschichte über Kultur, Geschichte, Wirtschaft und Politik der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Das Einzelheft kostet 7,90 Euro, im Jahresabonnement 27 Euro und erscheint bei Agentur & Verlag Bonewitz, mehr Infos unter www.bonewitz.de.

5. Internationaler Tag der Provenienzforschung: Podiumsdiskussion im Landesmuseum Mainz am 15. April 2023

Justus Juncker, Prunkstillleben mit Früchten, um 1759, Öl auf Holz, Inv. Nr. 1215, GDKE/ Landesmuseum Mainz, © GDKE - Landesmuseum Mainz (Ursula Rudischer)
Justus Juncker, Prunkstillleben mit Früchten, um 1759, Öl auf Holz, Inv. Nr. 1215, GDKE/ Landesmuseum Mainz, © GDKE – Landesmuseum Mainz (Ursula Rudischer)

Mit einer Podiumsdiskussion laden alle Mainzer Institutionen, die aktuell Provenienzforschung betreiben, am 15. April 2023 um 15 Uhr, in das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) ein, um im Umfeld des internationalen Tags der Provenienzforschung unterschiedliche Themen der Provenienzforschung vorzustellen.
Der Eintritt ist frei. Moderiert von Marie-Christine Werner vom SWR geben die Teilnehmenden der Diskussionsrunde einen umfassenden Einblick in ihre laufenden Forschungsvorhaben aus den Bereichen NS-Raubkunst sowie postkoloniale Provenienzforschung in Archäologie und Ethnologie. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion erhalten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich an verschiedenen Stationen Originale und Quellenmaterial anzuschauen. Auch weitere Fragen können hier im persönlichen Gespräch beantwortet werden.

Für das Landesmuseum Mainz nimmt Dorothee Glawe mit dem Thema „Systematische Prüfung der Erwerbungen der Gemäldegalerie und des Altertumsmuseums der Stadt Mainz in den Jahren 1933–45″ teil. Nathalie Neumann vom Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität sowie Prof. Adam Ganz, Medienwissenschaftler an der Royal Holloway-University, London, befassen sich mit der „Rekonstruktion und Lokalisierung der privaten Kunstsammlung des Teppichhändlers Felix Ganz (1869-1944), Inhaber der Firma Ludwig Ganz AG aus Mainz“. Anna Georgiev und Dr. Jörg Drauschke vom Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) stellen das Projekt „Das Glas vom Gleis – Archäologie der Bagdadbahn unter kolonialen Vorzeichen“ vor und Dr. Anna-Maria Brandstetter vom Institut für Ethnologie und Afrikastudien an der Johannes Gutenberg-Universität stellt am Beispiel des in Kamerun tätigen Händlers Adolf Diehl (1870-1943) die Provenienzforschung an der Ethnografischen Studiensammlung vor. Die ersten drei Projekte werden vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert. Das LEIZA-Projekt erhält eine zusätzliche Förderung durch die Gesellschaft der Freunde.

Der Internationale Tag der Provenienzforschung findet 2023 bereits zum fünften Mal statt und wird jeweils am zweiten Mittwoch im April angeboten. Hervorgegangen ist dieser Tag durch eine Initiative des Arbeitskreises Provenienzforschung e. V.

Kontakt
Dorothee Glawe M.A.
Provenienzforschung
Direktion Landesmuseum Mainz

GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ
Große Bleiche 49-51
55116 Mainz
Telefon 0173-7161515
dorothee.glawe@gdke.rlp.de
www.landesmuseum-mainz.de

Das neue Leibniz-Zentrums für Archäologie in Mainz wurde eingeweiht – am 26.03. folgt Tag der offenen Tür

Heute am 24. März 2024 wurde das neue Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) eingeweiht. Der neue Name  "Ludwig-Lindenschmit-Forum 1" erinnert an den Gründer des  Römisch-Germanischen-Zentralmuseums, welches ab 1. Januar 2023 entsprechend seiner erweiterten Aufgaben und Funktionen LEIZA heißt. © Foto Diether von Goddenthow
Heute am 24. März 2024 wurde das neue Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) eingeweiht. Der neue Name „Ludwig-Lindenschmit-Forum 1″ erinnert an den Gründer des Römisch-Germanischen-Zentralmuseums, welches ab 1. Januar 2023 entsprechend seiner erweiterten Aufgaben und Funktionen LEIZA heißt. © Foto Diether von Goddenthow

Mainz. Mit einem Festakt wurde heute das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz eingeweiht. Vor zahlreichen Gästen betonten der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch sowie der parlamentarische Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg die wissenschaftliche Bedeutung und internationale Strahlkraft des Instituts, das zukünftig im neuen Hauptsitz am Ludwig-Lindenschmit-Forum in Mainz archäologische Spitzenforschung und ein Museum unter seinem Dach vereinen wird. Die Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft Prof. Dr. Martina Brockmeier unterstrich den typischen Auftrag des Leibniz-Forschungsmuseums im Dreiklang von forschen, sammeln und vermitteln. Oberbürgermeister Nino Haase betonte in seinem Grußwort, dass das LEIZA nun den ihm gebührenden Standort erhält.

v.l.n.r.: Wissenschaftsminister Clemens Hoch, Finanzministerin Doris Ahnen, Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg (Bundesministerium für Bildung und Forschung), Prof. Dr. Martina Brockmeier, Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, Mainzer Oberbürgermeister Nino Hase, Generaldirektorin Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch und administrativer Direktor Heinrich Baßler
v.l.n.r.: Wissenschaftsminister Clemens Hoch, Finanzministerin Doris Ahnen, Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg (Bundesministerium für Bildung und Forschung), Prof. Dr. Martina Brockmeier, Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, Mainzer Oberbürgermeister Nino Hase, Generaldirektorin Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch und administrativer Direktor Heinrich Baßler

Rund 60 Mio. Euro investierten das Land Rheinland-Pfalz, die Landeshauptstadt Mainz und der Bund in den Neubau. Nach rund sieben Jahren Bauzeit erfolgte im September 2022 die Schlüsselübergabe. Ein mehrmonatiger Umzug in das neue Gebäude, bei dem u.a. mehr als 220.000 archäologische Objekte bewegt wurden, fand Ende des Jahres seinen erfolgreichen Abschluss.

LEIZA-Impression - die weiteläufige Treppe verfügt mittig über Sitzbänke, so dass hier Veranstaltungen vielfältiger Art möglich sind. © Foto Diether von Goddenthow
LEIZA-Impression – die weiteläufige Treppe verfügt mittig über Sitzbänke, so dass hier Veranstaltungen vielfältiger Art möglich sind. © Foto Diether von Goddenthow

Zum 1.1.2023 benannte sich das bis dato als Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM) bekannte Institut in Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) um und machte mit dem Namenswechsel den Schritt in eine neue Ära. Mit der großen Fachbibliothek, den Laboren und Werkstätten hat das LEIZA den Wissenschaftsbetrieb bereits aufgenommen. Ende 2024 wird das neue archäologische Museum mit der Ausstellung „Zusammenleben“ öffnen.

 

 

Generaldirektorin Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch. © Foto Heike von Goddenthow
Generaldirektorin Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch. © Foto Heike von Goddenthow

Generaldirektorin Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch sprach bei den Einweihungsfeierlichkeiten von den Perspektiven, die das neue Gebäude möglich machen: „Ich freue mich für die gesamte Archäologie auf die Möglichkeiten, die ihr der Neubau eröffnet. Hier feiert die Wissenschaft nicht sich selbst, sondern sie geht ihrem Auftrag nach, Antworten zu suchen, was uns als Menschen ausmacht, wie wir denken und handeln und wie ganz aktuelle Probleme erklärt und vielleicht auch gelöst werden können.“

Sie bedankte sich beim Land Rheinland-Pfalz und dem Bund sowie bei der Landeshauptstadt Mainz für die Finanzierung und Realisierung des Großprojektes.

Wissenschaftsminister Clemens Hoch. © Foto Diether von Goddenthow
Wissenschaftsminister Clemens Hoch. © Foto Diether von Goddenthow

Wissenschaftsminister Clemens Hoch sieht durch das neue Gebäude eine bedeutende Chance für den Wissenschaftsstandort Rheinland-Pfalz, nicht nur im Bereich der internationalen Forschung, sondern auch im Bereich der Wissensvermittlung: „Das neue, hoch moderne LEIZA-Gebäude bietet Forschenden deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen und macht neugierig auf neue spannende Forschungsergebnisse zur Geschichte des menschlichen Zusammenlebens. Als Wissenschaftsminister freue ich mich sehr darauf zu sehen, wie das LEIZA seine neu gewonnenen Möglichkeiten zur Vermittlung archäologischen Wissens in die breite Öffentlichkeit nutzen wird. Die großzügigen modernen Ausstellungsflächen, das auf Begegnung ausgerichtete große Foyer mit attraktiver Gastronomie und die deutlich vergrößerten Bibliotheksflächen bieten hierfür die besten Voraussetzungen.“

Dr. Jens Brandenburg. © Foto Diether von Goddenthow
Dr. Jens Brandenburg. © Foto Diether von Goddenthow

Dr. Jens Brandenburg, parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, überbrachte herzliche Glückwünsche aus Berlin von Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger und stellte fest: „Nur wer die Vergangenheit versteht, kann die Zukunft gestalten. Das LEIZA erforscht und vermittelt regionen- und epochenübergreifendes Wissen über die frühe Menschheitsgeschichte. Es genießt national wie international einen hervorragenden Ruf. Nun erhält das LEIZA in Mainz ein Gebäude, das einem so bedeutenden und innovativen Forschungsmuseum angemessen ist. Das haben wir seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gerne mit rund 20 Mio. Euro unterstützt.“

Erster Auftritt von  Nino Haase in seiner Funktion als neuer Oberbürgermeister von Mainz. © Foto Diether von Goddenthow
Erster Auftritt von Nino Haase in seiner Funktion als neuer Oberbürgermeister von Mainz. © Foto Diether von Goddenthow

Der neue Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase zeigte sich begeistert vom neuen Wissenschaftsstandort in der Landeshauptstadt: „Ich bin überaus stolz, bei einem meiner ersten offiziellen Termine als Oberbürgermeister einen Schatz in Mainz präsentieren zu dürfen, der in Deutschland, in Europa, in der Welt seines Gleichen sucht: Ein forschendes Museum von Weltrang, das jetzt endlich und unübersehbar jenen Platz in unserer Stadt einnimmt, der ihm gebührt – und die Ausstattung erhält, die seinem Rang in der Wissenschaftsgemeinschaft gerecht wird: als eine der großen, international angesehenen deutschen Forschungs- und Kultur-Institutionen! Das Leibniz-Zentrum für Archäologie ist ein unsagbarer Schatz – made in Mainz. Ein Aushängeschild mit Strahlkraft weit über unsere Stadtgrenzen hinaus.“

Prof. Dr. Martina Brockmeier, die Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft  © Foto Heike von Goddenthow
Prof. Dr. Martina Brockmeier, die Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft © Foto Heike von Goddenthow

Prof. Dr. Martina Brockmeier, die Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, würdigte noch einmal die Relevanz des archäologischen Forschungsmuseums: „Ich freue mich, dass das Leibniz-Zentrum für Archäologie jetzt seinen für ein Leibniz-Forschungsmuseum typischen Auftrag im Dreiklang von forschen, sammeln und vermitteln an einem Ort und unter optimalen Rahmenbedingungen erfüllen kann. Moderne Forschungsmöglichkeiten, hervorragende Depots für die Sammlungen und zeitgemäße Ausstellungen ermöglichen es nun, das kulturelle Erbe der Archäologie und ihre relevanten Bezüge in unsere Gegenwart noch besser zur Geltung zu bringen. Dass dies unter einem neuen Namen mit darin ausgedrücktem Bekenntnis zu Leibniz-Gemeinschaft geschieht, begrüße ich ganz besonders, vor allem, weil ich mir vorstellen kann, wie herausfordernd es war, sich von dem bisherigen, traditionsreichen und bekannten Namen zu verabschieden.“

Impression der Einweihungsfeier - Heinrich Baßler,  administrativer Direktor des LEIZA moderiert den Festakt.  © Foto Diether von Goddenthow
Impression der Einweihungsfeier – Heinrich Baßler, administrativer Direktor des LEIZA moderiert den Festakt. © Foto Diether von Goddenthow

Das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA)

Das LEIZA erforscht als Leibniz-Forschungsinstitut und -museum für Archäologie die materiellen Hinterlassenschaften aus mehr als 3 Mio. Jahren Menschheitsgeschichte raum- und zeitübergreifend. Ziel ist es, anhand archäologischer Funde und Befunde menschliches Verhalten und Handeln, menschliches Wirken und Denken sowie die Entwicklung und Veränderung von Gesellschaften aufzuzeigen und zu verstehen. Als eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft verbindet das LEIZA exzellente Wissenschaft mit vielfältigen Formaten des Wissenstransfers. Seine Museen sind zugleich Erfahrungsräume wie auch Orte des Dialoges mit der Gesellschaft.

Das LEIZA ist weltweit tätig und betreibt bislang erfolgreich und umfassend Forschungen in verschiedenen Regionen Afrikas, Asiens und Europas. Die einzigartige Konzentration archäologischer, naturwissenschaftlicher, restauratorischer und informationstechnologischer Kompetenzen verbunden mit bedeutenden Laboren und Archiven, erlaubt es dabei, objektorientierte Forschung zur Archäologie von den Anfängen der Menschheitsgeschichte bis in das hohe Mittelalter zu betreiben.

Das LEIZA arbeitet an drei Standorten: Mainz (Hauptsitz LEIZA und Museum für Antike Schifffahrt), Neuwied (Monrepos. Archäologisches Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution), Mayen (Forschungsstelle Vulkanpark Osteifel). Ab 2024 tritt ein neuer LEIZA-Standort in Schleswig hinzu (Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie (ZBSA).

Als Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM) 1852 in Mainz gegründet, benannte sich das Forschungsinstitut am 1.1.2023 in Leibniz-Zentrum für Archäologie um.

Weitere Informationen LEIZA

Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz feiert Einweihung und lädt am 26.03.2023 zum Tag der offenen Tür

Das neue Mainzer Leibniz-Zentrum für Archäologie an der Neutorstraße wird eröffnet und lädt am 26.03.2023 zum Tag der offenen Tür. © Foto Diether von Goddenthow
Das neue Mainzer Leibniz-Zentrum für Archäologie an der Neutorstraße wird eröffnet und lädt am 26.03.2023 zum Tag der offenen Tür. © Foto Diether von Goddenthow

Das Römisch Germanische Zentralmuseum Mainz (RGZM), das seit dem 1. Januar 2023 entsprechend seiner erweiterten Funktionen in Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) umbenannt wurde, feiert Einweihung seines Neubaus und lädt anlässlich dieses Ereignisses ein zum Tag der offenen Tür am 26.03.2023 von 10 bis 17.00 Uhr, Ludwig-Lindenschmit-Forum 1 ( Neutorstraße).

Bereits im Vorfeld der Eröffnung durfte heute die Presse schon einmal einen kleinen Blick hinter die Kulissen des 60 Millionen-Forschungszentrums der Superlative werfen. 9.700 qm Nutzfläche misst das neue Forschungs-Flaggschiff von Rheinland-Pfalz, davon allein 3000 qm Ausstellungsfläche: 1820 qm Dauerausstellung im 1. u. 2. OG (wird Ende 2024 eröffnet), 960 qm für Sonderausstellungen im EG und 300 qm für die Forschungsausstellung im Foyer-Bereich.

LEIZA-Generaldirektorin Alexandra Busch und Wissenschaftsminister Clemens Hoch im Austausch mit den Medienvertretern, hier im Raum der künftigen Forschungs-Ausstellung. © Foto Diether von Goddenthow
LEIZA-Generaldirektorin Alexandra Busch und Wissenschaftsminister Clemens Hoch im Austausch mit den Medienvertretern, hier im Raum der künftigen Forschungs-Ausstellung. © Foto Diether von Goddenthow

Die „Forschungs-Ausstellung“ (Arbeitstitel) befindet sich direkt neben der Rezeption im Foyer links. In diesem besonders gesicherten Raum „beschäftigen wir uns mit der 170jährigen Geschichte unserer Forschungsarbeit, unserer Forschungseinrichtung, und unseres Forschungs-Museums“, erläutert LEIZA-Generaldirektorin Alexandra Busch beim gemeinsamen Rundgang mit Wissenschaftsminister Clemens Hoch. Der Aufbau einer archäologischen Sammlung, bestehend aus Originalen und vor allem auch aus Kopien (wissenschaftlichen Replikaten) von den bedeutendsten Objekten und Monumenten des antiken Mittelmeerraums und der angrenzenden Regionen, war grundlegend für die Gründung des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz. „Die Idee war damals 1852, in Mainz eine Sammlung aufzubauen, die kulturvergleichende Studien ermöglicht. Und deshalb eben diese Dinge hier zusammenträgt“, so Prof. Busch. Das RGZM war schon im 19. Jahrhundert so bekannt und bedeutend gewesen, „dass Archäologen von überall her Objekte an uns geschickt haben, damit die in unserer Sammlung sind“, so habe unter anderem Heinrich Schliemann Sachen aus Troja geschickt, weil die hier in Mainz, im RGZM in der Sammlung vorgehalten werden sollten. Hiervon wurden natürlich wissenschaftliche Kopien angefertigt, und das sei auch im Hause die Geburtsstunde „unserer Restaurierung und Konservierung von Fundstücken“ gewesen.

Das Replikat eines ägyptischen Pharaos, im Hintergrund die Raum-Zeit-Vitrine, noch nicht bespielt. © Foto Diether von Goddenthow
Das Replikat eines ägyptischen Pharaos, im Hintergrund die Raum-Zeit-Vitrine, noch nicht bespielt. © Foto Diether von Goddenthow

In diesem Ausstellungs-Raum werde erstmals Besuchern ein kleiner Abriss der Forschungs-Geschichte des RGZM, dem jetzigen LEIZA, gezeigt, mit all seinen Generaldirektoren seit Anbeginn und in den wichtigsten Etappen, die die Einrichtung genommen hat. Anschließend, in einer zweiten Wandtafelreihe, wird der Frage nach der Bedeutung von wissenschaftlichen Objekt-Kopien nachgegangen. Als Beispiel nennt die Generaldirektorin Objekte, die einst im Krieg oder erst kürzlich im Nahen Osten vom IS zerstört worden seien, also kulturelle Güter, die sich im LEIZA wie archäologische 3D-Backups befänden, und jederzeit für die betreffenden Museen und die Wissenschaft wiederhergestellt werden könnten.

Ein Herzstück dieser Forschungs-Ausstellung wird eine 12 Meter lange und 4 Meter hohe fensterartige Wand-Vitrine sein, in der über 2,6 Millionen Jahre Menschheitsgeschichte exemplarisch die Bandbreite „unserer kulturellen Entwicklung und die wichtigsten Etappen dieser kulturellen Entwicklung“ ausgestellt sein werden. Ergänzend dazu wird es ein Medien-Panel geben, „welches Besuchern ermöglicht, einerseits noch vertiefende Informationen zu bekommen zu den Objekten, die sie in der Raum-Zeit-Vitrine sehen werden, aber auch diese Objekte dann in einer ganz anderen Art und Weise individuell zuordnen können, um sich eben dann hierdurch andere Überblicke zu verschaffen.“, so Prof. Busch. Das hier sei eine thematische Ausstellung, „die ganz eng aus unserer Forschung abgeleitet wird, und die sich mit Fragen des Zusammenlebens in menschlichen Gemeinschaften befasst.“ Damit soll im LEIZA ein weiteres Fundament gelegt und ein weiteres Angebot geschaffen werden, auch gerade für Schüler. In der Raum-Zeit-Vitrine werden schwerpunkthaft zu sehen sein: Exponate zu den entscheidenden Schritten der Menschheitsgeschichte, zum Moment der Seßhaftwerdung, zu dem Zeitpunkt, als Menschen begonnen haben, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, dann zur ersten Verhüttung von Metallen, und über die Entwicklungs-Sprünge, die der Mensch vor allem durch diese technischen Errungenschaften machen konnte. Und vieles mehr.

Das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) öffnet seine Türen am Sonntag, dem 26. März von 10 bis 17 Uhr und heißt alle herzlich willkommen, Im Foyer gelangt man zur eleganten Treppe hinauf zu dem späteren Dauerausstellungsbereich. © Foto Diether von Goddenthow
Das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) öffnet seine Türen
am Sonntag, dem 26. März von 10 bis 17 Uhr und heißt alle herzlich willkommen, Im Foyer gelangt man zur eleganten Treppe hinauf zu dem späteren Dauerausstellungsbereich. © Foto Diether von Goddenthow

Am Tag der offenen Tür können die Besucher mit Führungen oder als Selbst-Entdecker über verschiedene Routen das neue LEIZA  erkunden, etwa durch die rund 20 Restaurierungs-Werkstätten und Labore, die Forschungs-Bibliothek mit rund 9000 Regalmeter Bücherstellfläche, oder zum neuen Fotostudio und in die Räumlichkeiten insgesamt. Zudem wird  ein besonders Kinder- und Familienprogramm angeboten werden.

Exklusive Einblicke mit Führungen werden auch möglich sein in das sonst nicht zugängliche Untergeschoss des Instituts, wo sich die 6 zum Teil klimatisierten Depots für 220 000 Sammlungsstücke sowie das Labor für den 3D-Computertomograph befinden.

Das Herzstück des LEIZA, der neue 3D-Computertomograph. Dr. Ivan Calandra, Laborleiter erläutert die Funktionen. © Foto Diether von Goddenthow
Das Herzstück des LEIZA, der neue 3D-Computertomograph. Dr. Ivan Calandra, Laborleiter erläutert die Funktionen. © Foto Diether von Goddenthow

Highlight und ein Herzstück von LEIZA ist der 1,3 Mio. Euro teure 3-D-Computertomograph. Das „ist ein ganz besonderes Gerät, das es so kein zweites Mal in einer archäologischen Einrichtung oder in einem Museum in Deutschland gibt“, freut sich LEIZA-Generaldirektorin Alexandra Busch. Denn das LEIZA habe damit nun die Möglichkeit, wirklich große archäologische Objekte bis zu maximal 2,5 Meter Höhe und 1 Meter Durchmesser zu „röntgen“. Man könnte auch Menschen damit scannen, so Dr. Ivan Calandra, Laborleiter. Das Problem sei jedoch, dass dieses Gerät dazu viel zu leistungsstark sei, da es auf archäologische Objekte wie Gesteine, Metalle usw. ausgerichtet ist, die viel Röntgenstrahlen absorbierten. Um diese Materialien zu durchdringen und auch eine hohe Auflösung zu erhalten, benötige man sehr viel Leistung.

Qualitätsvergleich eines 2D- mit einem 3D-Computertomographen-Bild (rechts).  © Foto Diether von Goddenthow
Qualitätsvergleich eines 2D- mit einem 3D-Computertomographen-Bild (rechts). © Foto Diether von Goddenthow

Dieses Geräte sei einmalig, es könne diese Bilder in 3D von sehr groß bis sehr klein in ganz unterschiedlichen Auflösungen liefern. Anders als mit 2D, könne man etwa mit dem 3D-Computertomograph bei einer Blockgrabung durch den Sicherungsgips hindurch die Form, Lage und Materialien der darin befindlichen Funde als dreidimensionales Bild abbilden, so dass die Präparatoren schon vor der Öffnung Art und Lage der Gegenstände im noch geschlossenen Fundblock genauer erkennen könnten. Eine Extraktion wäre somit viel leichter. Zum Teil erübrige sich durch die anschaulichen Bilder mitunter auch eine Öffnung des Fundblocks.

Bei Pop-Up Vorträgen über besonders spannende archäologische Projekte, wie zum Beispiel die KulturGutRetter oder die Glasobjekte aus dem Grab von Tutanchamun können sich die Besucher am Tag der offenen Tür weiter informieren im Wechsel zu lockeren Talks auf dem roten Science-Sofa. Dort nehmen Platz das Dlrektorium, Archäologen und Kuratorinnen, die von der Steinzeit über das Gold der Kelten und römische lndustrie-Reviere bis hin zur Frage ,,wie entsteht eigentlich eine Ausstellung?“ berichten und mit diesen und anderen Themen die Archäologie des LEIZA hautnah veranschaulichen.

Nachbildung eines kaukasischen Trinkhorns in Form eines Pegasus 4-Jhd. vor Chr. © Foto Diether von Goddenthow
Nachbildung eines kaukasischen Trinkhorns in Form eines Pegasus 4-Jhd. vor Chr. © Foto Diether von Goddenthow

Obwohl die meisten archäologischen Objekte noch in den Depots auf ihren zukünftigen Platz in der Ausstellung warten, haben es einige Großobjekte zum Tag der offenen Tür auf die  Ausstellungsfläche geschafft. Hier bieten lnfo-Stände nicht nur Ausblicke auf die zukünftigen Ausstellungen, sondern auch die Möglichkeit, sich direkt im Gespräch mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über die Forschungen des LEIZA zu informieren und mehr über den Berufsalltag in der Archäologie zu erfahren.

Weitere Infos: LEIZA 

Am 26.März 2023 Tag der offenen Tür im LEIZA – Leibniz-Zentrum für Archäologie Mainz

Blick auf das Ludwig Lindenschmit-Forum  © Foto Diether von Goddenthow
Blick auf das Ludwig Lindenschmit-Forum © Foto Diether von Goddenthow

Es ist soweit! Das neue Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) öffnet seine Türen und lädt zum Kennenlernen ein. Unter dem Motto „Was war, ist“ bieten werden Einblicke in die archäologische Spitzenforschung, die Restaurierungswerkstätten, Labore, Bibliothek geboten. Zudem werden erste Schlaglichter zu sehen sein auf die zukünftigen Ausstellungen, die ab 2024 zu sehen sein werden. Für das leibliche Wohl und ein Kinder-/Familienprogramm ist ebenfalls gesorgt.

Leibniz-Zentrum für Archäologie Mainz
Ludwig-Lindenschmit-Forum 1
55116 Mainz

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz ändert seinen Namen und heißt ab 1.01.2023 Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA)

Seit dem 1. Januar ist es offiziell: Das ehemalige Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) hat sich umbenannt und heißt ab jetzt Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) © Foto Diether von Goddenthow
Seit dem 1. Januar ist es offiziell: Das ehemalige Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) hat sich umbenannt und heißt ab jetzt Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) © Foto Diether von Goddenthow

Seit dem 1. Januar ist es offiziell: Das ehemalige Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) hat sich umbenannt und heißt ab jetzt Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA). Die Namensänderung verdeutlicht die grundlegende Entwicklung und das breite wissenschaftliche Portfolio des Leibniz-Forschungsmuseums und -instituts, das seit mehr als 170 Jahren archäologische Spitzenforschung an mehreren Standorten in Rheinland-Pfalz betreibt.

Das LEIZA erforscht als Leibniz-Forschungsinstitut und -museum für Archäologie die materiellen Hinterlassenschaften aus mehr als 2,6 Mio. Jahren Menschheitsgeschichte. Ziel ist es, anhand archäologischer Funde und Befunde menschliches Verhalten und Handeln, menschliches Wirken und Denken sowie die Entwicklung und Veränderung von Gesellschaften aufzuzeigen und zu verstehen. Als eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft verbindet das LEIZA exzellente Wissenschaft mit vielfältigen Formaten des Wissenstransfers. Seine Museen sind zugleich Erfahrungsräume, wie auch Orte des Dialoges mit der Gesellschaft. Das LEIZA ist weltweit tätig und betreibt bislang erfolgreich und umfassend Forschungen in verschiedenen Regionen Afrikas, Asiens und Europas. Die einzigartige Konzentration archäologischer, naturwissenschaftlicher, restauratorischer und informationstechnologischer Kompetenzen verbunden mit bedeutenden Laboren und Archiven, erlaubt es dabei, objektorientierte Forschung zur Archäologie von den Anfängen der Menschheitsgeschichte bis in die Neuzeit zu betreiben. Als Römisch-Germanisches Zentralmuseum 1852 in Mainz gegründet, firmiert das international tätige Forschungsinstitut seit 1.1.2023 unter dem neuen Namen Leibniz-Zentrum für Archäologie.

Die neue Dauerausstellung
Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Mitarbeiter:innen aus archäologischer Forschung, Restaurierung und Visualisierung hat gemeinsam ein inhaltliches und didaktisches Konzept für eine neue Dauerausstellung erarbeitet, die 2024 im LEIZA zu sehen sein wird. Diese Ausstellung wird dem Kern die Forschungsstrategie des Instituts abbilden und eine wesentliche Schnittstelle zwischen den Forschungen des Leibniz-Forschungsinstituts für Archäologie und der Gesellschaft sein. Sie fasst Objekte als Resultat von Handlungen auf und widmet sich den zentralen Fragen des menschlichen Zusammenlebens: Was verbindet uns Menschen über Zeiten, Räume und Gesellschaften hinweg? Und warum handeln wir dennoch so unterschiedlich?

Ludwig-Lindenschmit-Forum
Der neue Platz in der südlichen Altstadt wird zukünftig das großzügige Entree zum LEIZA bilden. In der Stadtratssitzung am 9. Februar 2022 wurde einstimmig beschlossen, dass das Areal „Ludwig-Lindenschmit-Forum“ heißen soll.

Über den Platz erreicht man die Haupteingänge der beiden Flügel des Neubaus. Im Inneren empfängt die Besuchenden ein großzügiges Foyer, das durch alle Obergeschosse bis unter das teilweise verglaste Dach reicht. Der Gebäudeflügel des Neubaus mit vier Vollgeschossen und einem Untergeschoss folgt der Form eines annähernd rechtwinkligen Dreiecks. Diese Raumfigur ergibt sich aus dem Kontext des Stadtgrundrisses. Die rückwärtige Fassade dieses Hauptgebäudes bildet auf der Nordostseite zur Rheinstraße hin eine Raumkante von 95 Metern Länge. Im Südosten treffen der Instituts- und der Ausstellungsflügel rechtwinklig aufeinander und definieren zwischen sich die neu entstehende Platzfläche. Die Fassade des Neubaus wird überwiegend aus einer Verkleidung mit Ziegelsteinen bestehen, die sich am historischen Vorbild römischer Bauten und an der Farbgebung des umgebenden Gebäudeensemble orientiert. Die Ziegelsteine haben ein langes, schmales Format und werden mit breiten Lagerfugen vermauert. Ein spezielles Herstellungsverfahren verleiht ihnen eine raue Oberfläche. Es werden vier verschiedene Farbtöne eingesetzt.