Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (3. v.li.) mit Ministerpräsident Boris Rhein (2.v.li.) mit der Schwälmer Volkstanzgruppe Röllshausen im Hessischen Landtag. Zu Tradition, Heimat und Kultur dieser und weiterer Regionen informier auch dasFreilichtmuseum Hessenpark (Neu-Anspach/Taunus).
Am Mittwoch hat Landtagspräsidentin Astrid Wallmann beim „Abend der Agrarwirtschaft“ des Hessischen Bauernverbandes im Landtag ein Grußwort gesprochen.
Astrid Wallmann sagte: „Die hessische Agrarwirtschaft und ihre Produkte stehen für einen wichtigen Teil unserer Heimat und brauchen in Zeiten des Wandels unsere volle Unterstützung. Trotz des Klimawandels und großer wirtschaftlicher Herausforderungen vieler Betriebe, leisten unsere Landwirtinnen und Landwirte 365 Tage im Jahr einen wichtigen Beitrag zur Versorgung unserer Bevölkerung. Ich danke Ihnen von Herzen für Ihren unermüdlichen Einsatz und wünsche Ihnen reiche Ernten.“
Im Laufe des Abends nahm die Landtagspräsidentin die Erntekrone der Hessischen Landjugend entgegen.
„Das Überreichen der Erntekrone ist mehr als nur eine schöne Tradition – sie symbolisiert Dankbarkeit für die Ernte und erinnert an die Herkunft unserer Nahrungsmittel. Sie übermittelt uns die Botschaft, dass wir Teil eines großen Ökosystems sind, das uns nährt und uns nicht in unbegrenztem Maße zur Verfügung steht. Wir tragen Verantwortung für den Erhalt und den Schutz der Natur, die uns umgibt. Durch einen bewussten und sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln können wir alle einen wichtigen Beitrag dazu leisten“, so die Landtagspräsidentin. Schwälmer Volkstanzgruppe Röllshausen Hessenpark
Der Hessische Friedenspreis der Albert Osswald-Stiftung für das Jahr 2022 wurde heute im Hessischen Landtag an die somalisch-kanadische Friedens- und Menschenrechtsaktivistin llwad Elman verliehen. Landtagspräsidentin Astrid Wallmann würdigte vor rund 100 Gästen den Einsatz der jungen Preisträgerin für den Frieden in Somalia: „Der Hessische Friedenspreis wird an herausragende Persönlichkeiten vergeben, die sich in besonderer Weise um die Völkerverständigung und um den Frieden verdient gemacht haben. Ilwad Elman ist solch eine herausragende Persönlichkeit. Im Konflikt in ihrer Heimat Somalia ist sie eine kraftvolle und mutige Stimme der Menschlichkeit. Ihre Projekte sorgen für ganz konkrete Verbesserungen im Alltag der Menschen. Ilwad Elman ist mit ihren erst 33 Jahren eine der wichtigsten Stimmen der afrikanischen Friedensbewegung. Ihr großer Einsatz für die Menschenrechte, in einem der gefährlichsten Länder der Welt, macht sie zu einer würdigen Preisträgerin des Hessischen Friedenspreises 2022.“
Ministerpräsident Boris Rhein erklärte in seinem Grußwort: „Der Hessische Friedenspreis ist nicht nur ein sichtbares Zeichen unserer Anerkennung und Wertschätzung, er steht außerdem dafür, wie unverzichtbar das mutige und beharrliche Engagement Einzelner ist, um unsere Welt insgesamt ein Stück besser zu machen. Mit Ilwad Elman zeichnen wir heute eine Frau aus, die sich in Somalia auf beeindruckende Weise für Frieden, Humanität und Menschenrechte einsetzt. Bei ihrem vielfältigen Engagement geht es ihr vor allem darum, nachhaltig etwas zu verändern: etwa durch Bildungsprogramme für ehemalige Kindersoldaten oder die Unterstützung von Frauen, die Opfer von Vergewaltigungen geworden sind. Sie schenkt den Menschen in Somalia die Hoffnung auf ein besseres Leben und auf ein Leben in Frieden. Diesem Einsatz gebührt mein höchster Respekt.“
Der Hessische Friedenspreis ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Laudatio auf die Preisträgerin sprach in diesem Jahr die hessische Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin für Europa im Auswärtigen Amt, Dr. Anna Lührmann. Der Vorsitzende des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis, Landtagspräsident a.D. und Staatsminister a.D. Karl Starzacher überreichte die Urkunde an die Preisträgerin und sagte: „Der Preis ist eine Würdigung der herausragenden Arbeit von Ilwad Elman und darüber hinaus auch eine persönliche Auszeichnung für die Resilienz und Stärke, mit der Ilwad Elman und ihre Mutter ihre Trauer über die Ermordung ihres Vaters bzw. Ehemanns und der Schwester bzw. Tochter in Friedensarbeit und unermüdlichen Einsatz für die Menschenrechte umgewandelt haben.“
llwad Elman sagte in ihrer Dankesrede: „Es ist mir eine große Ehre, diesen prestigeträchtigen Preis im Namen des gesamten Teams des Elman Peace Center, ohne dessen Unterstützung ich hier heute sicher nicht stehen würde, entgegennehmen zu dürfen. Der Mut und das unerschütterliche Engagement meiner Kolleginnen und Kollegen, mit dem sie unsere Menschenrechte tagtäglich schützen und unter widrigsten Umständen verteidigen, inspiriert mich jeden Tag aufs Neue. Ich bin sehr dankbar, dass unserer Sache durch die Verleihung des Hessischen Friedenspreises mehr Aufmerksamkeit zukommt und lokale Lösungsansätze wie der unsere ins Rampenlicht gerückt werden. Dieser Preis setzt auch ein starkes Zeichen, dass der Weg zu Frieden gemeinschaftlicher Bemühungen und inklusiver Prozesse bedarf, die alle Mitglieder der Gesellschaft ansprechen. Nur so können auch scheinbar unlösbare Konflikte auf der ganzen Welt gelöst werden. Der Frieden in Somalia, für den wir so sehr kämpfen, ist heute mehr denn je in Reichweite und ich bin der festen Überzeugung, dass dieser Preis uns dabei helfen wird, noch mehr Unterstützung und Verbündete für unsere Sache zu gewinnen.“
Das Kuratoriumsmitglied und geschäftsführende Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung Prof. Dr. Nicole Deitelhoff gratulierte: „Die Arbeit von Ilwad Elman und dem Elman Peace Center sind ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass der Einsatz für einen nachhaltigen Frieden weit über das Ende der Gewalt hinausgeht. Den Frieden zu erreichen ist ein langer und schwieriger Prozess, ergangenes Unrecht muss verurteilt, erlebte Traumata müssen bearbeitet werden. Ilwad Elman hat erkannt, dass Zusammenhalt nur dann möglich ist, wenn alle Menschen befähigt sind, an gesellschaftlichen Entscheidungen mitzuwirken. Ihr Einsatz für die Ermächtigung der besonders Verletzlichen entspricht daher in besonderer Weise der Idee dieses Preises. In der Friedensforschung wissen wir, dass der inklusive und lokale Ansatz, für den Elman Peace steht, besonders vielversprechend ist, um den Frieden zu erhalten und weiterzuentwickeln. Für diese Arbeit wünsche ich Ilwad Elman auch zukünftig die Energie, die Inspiration und die Weitsicht, für die sie heute völlig zu Recht ausgezeichnet wird.“
llwad Elman wurde am 22.12.1989 in der Hauptstadt Somalias (Mogadischu) geboren. Die Familie emigrierte in den 1990er Jahren vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat nach Kanada, wo llwad und ihre Schwestern aufwuchsen. Die heute 33-jährige kehrte 2010 nach Somalia zurück. Im Bürgerkrieg Somalias verstarb ihr Vater und eine ihrer Schwestern. Auch sie setzten sich für Frieden und Menschenrechte ein. Ihr Vater gründete die Nichtregierungsorganisation Elman Peace and Human Rights Center, die IIwad Elman seit ihrer Rückkehr gemeinsam mit ihrer Mutter weiterführt. Die Organisation setzt sich ganz besonders für die Förderung des Friedens und den Schutz von Minderheiten ein. So engagiert sich IIwad Elman beispielsweise für die Entwaffnung, Rehabilitierung und Reintegration von Kindersoldaten und kümmert sich um auf Mädchen und Jugendliche ausgerichtete Bildungsprogramme. IIwad Elman ist Mitbegründerin von Sister Somalia, dem im Jahr 2010 gegründeten ersten Krisenzentrum zur Betreuung von Vergewaltigungsopfern in Somalia. Durch ihre Arbeit hatte sie maßgeblichen Anteil an der Verabschiedung des ersten Gesetzes, das sich in Somalia mit Sexualstraftaten befasst. llwad Elman wurde im Jahr 2020 mit dem Deutschen Afrika-Preis geehrt. Im vergangenen Jahr erhielt sie den „Alternativen Nobelpreis“ (Right Livelihood Award). Das Magazin Forbes zählte IIwad Elman im Jahr 2020 zu den 50 einflussreichsten Frauen Afrikas.
Während einer Feierstunde im Hessischen Landtag Wiesbaden ehrten gestern Abend Astrid Wallmann, Präsidentin des Hessischen Landtages, Matthias Haupt, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung, Knud Zilian, Vorsitzender des DJV-Landesverbandes Hessen und Heidje Beutel Vorsitzende DJV Thüringen, die diesjährigen Sieger des PresseFoto-Wettbewerbs der DJV-Landesverbände Hessen und Thüringen in den folgenden Kategorien:
Gute Fotos benötigten für Informationen nur einen Augenblick. „Sie können ohne Worte Geschichten erzählen. Sie dokumentieren, wie sich Mode, Städte und Natur verändert haben. Fotos können ganz allein ihre Wirkung entfalten“, begrüßte Knud Zilian, Landesvorsitzender DJV Hessen. Vor allem, so der hessische DJV-Vorsitzende, freue er sich, dass es den Landesverbänden DJV-Hessen und DJV-Thüringen trotz der vielen aktuellen Herausforderungen und der erheblichen Arbeit erneut gelungen sei, „diese Kunst wieder in den Fokus rücken zu können“. Inzwischen zum 16. Mal. „Diese gemeinsame Veranstaltung bedeutet auch, den Blick über den Tellerrand und über die Landesgrenzen zu werfen“, so Zilian.
Astrid Wallmann, Präsidentin des Hessischen Landtages und selbst leidenschaftlicher Fan guter Fotos, sieht im Foto „ein Medium, das unabhängig von Nationalitäten und Sprachräumen universell verstanden werden kann.“ Gute Fotografien zeigten einem nicht nur einen Ausschnitt des Sichtbaren, „sondern durch sie werden Dinge häufig erst sichtbar gemacht, die dem Auge und der Wahrnehmung sonst entgangen wären“, unterstrich Wallmann. Fotografien, insbesondere Pressefotografien, seien somit „keine bloßen Abbilder der Realität, sie formen diese stattdessen selbst mit“, so die Landtagspräsidentin. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Birgit Pommer, Präsidentin des Thüringer Landtags, ist Astrid Wallmann Schirmherrin des PresseFoto-Wettbewerbs ist.
Der seit Jahren maßgeblich von der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen unterstützte Wettbewerb soll „die Arbeit fotografierender, hauptberuflicher Journalistinnen und Journalisten der Öffentlichkeit nahe bringen und das aktuelle Geschehen in Hessen und Thüringen dokumentieren“. Besonders gut ist dies in diesem Jahr dem dpa-Fotografen Boris Roessler mit seinem, per Drohne geschossenem Siegerfoto „Nichts als schwarze Flächen“ geglückt: Auf den ersten Blick sehen wir, und sagt uns die Bild-Legende, „wie Feuerwehrleute nach tagelangem Kampf letzte Glutnester inmitten einer niedergebrannten Waldfläche bei Münster in Hessen löschen“.
Doch Boris Rösslers PresseFoto symbolisiert viel mehr. Dies hat Matthias Haupt, Geschäftsführer der Sparkassen-Stiftung, in seiner Laudatio herausgearbeitet: „Boris Roessler hat seinem Foto eine klare Struktur gegeben. Ja, es wirkt gar aufgeräumt. Ein farblicher Kontrast gibt Orientierung, leitet den Blick. Wege treffen im rechten Winkel aufeinander. Alles ist an seinem Platz. Die Fahrzeuge stehen auf dem Weg, die Bäume sind ausgerichtet – wenn auch nicht vertikal, wie bei einem intakten Wald, sondern horizontal. Aber hier ist auch kein Wald mehr. Waldbrände werden in Deutschland meist durch Fahrlässigkeit oder vorsätzlich durch Brandstiftung verursacht. In wenigen Fällen sind Blitzeinschläge natürliche Auslöser. Schwere Waldbrände zerstören wertvolle Ökosysteme mit weitreichenden Folgen für Fauna, Flora und Umwelt. Ein Flächenbrand relativiert die Größe der technischen Hilfsmittel des Menschen. Ihre Ordnung geht verloren. Forstwege sind die Verkehrsachsen im Wald. Doch nach einem Brand und ohne Wald werden sie zum mahnenden Kreuz auf schwarzem Grund– wie auf dem Foto des Jahres 2022. Egal, welchen Blickwinkel man wählt!“
Jury:
Ausgewählt wurden die Bilder von einer Fachjury der folgende Personen angehörten: Anke Deleiter (Freie Journalistin), Axel Häsler (Freier Fotojournalist), Dirk Metz (Inh. DIRK METZ Kommunikation), Henner Flohr (Redakteur der FAZ), Lochthofen (ehem. Chefredakteur Thüringer Allgemeine“ und Buchautor), Matthias Haupt (Geschäftsführer der Sparkassen-Stiftung), Monika Plhal (Freie Journalistin), Prof. Rüdiger Pichler (hessische Film- und Medienakademie, Hochschule RheinMain), Sergej
Wie Martina Feldmayer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag, mitteilt haben sich die Fraktionen der Parteien CDU, GRÜNE, SPD und FDP mit den Demonstrantinnen im Iran und ihrem Ruf „Frauen-Leben-Freiheit“ solidarisiert. „Frauen-Leben-Freiheit, das ist der Ruf der mutigen Frauen, Mädchen und Männer im Iran, die gegen die systematische Verletzung von Frauen- und Menschenrechten zu Tausenden auf die Straße gehen. Mit dem gemeinsamen Antrag von CDU, SPD, GRÜNEN und FDP sendet der Landtag ein starkes Zeichen der Solidarität an die Demonstrantinnen. Er sendet ein Zeichen an die in Hessen lebenden Menschen iranischer Herkunft. Wir sehen und teilen ihre Sorge um ihre Angehörigen, um ihre Freundinnen, um ihre Leute in der Heimat. Ihr seid nicht alleine. Es ist gut und wichtig, dass sich die Innenministerkonferenz mit dem Thema Abschiebungen in den Iran beschäftigt. Es ist gut und wichtig, wenn die Bundesregierung, die dafür zuständig ist, eine neue Lagebewertung zur Situation im Iran vorlegt, auf deren Grundlage das Thema Abschiebungen neu bewertet werden wird. Unabhängig davon hat Innenminister Beuth erklärt, dass in Hessen vor der nächsten Innenministerkonferenz zunächst keine Abschiebungen in den Iran durchgeführt werden.“
Die Frankfurter Paulskirche gilt als „Wiege der deutschen Demokratie“. Am 18. Mai 1848 tagte hier erstmals ein gesamtdeutsches Parlament. Im kommenden Jahr finden aus diesem Anlass die Feierlichkeiten zum 175-jährigen Jubiläum statt. Im Rahmen ihrer Sommerreise besuchte Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) bereits in diesem Jahr die Paulskirche. Die Besichtigung der neuen und in Teilen interaktiven Ausstellung sowie ein Austausch mit dem Bürgerverein Demokratieort Paulskirche e.V. und Frankfurts Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) standen dabei auf dem Programm.
Die Landtagspräsidentin würdigte die Arbeit des vor rund zwei Jahren gegründeten Bürgervereins: „Den Demokratieort Paulskirche mit zu entwickeln und mit der eigenen Arbeit auch einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie in unserem Land zu leisten – dies hat sich der Bürgerverein auf die Fahnen geschrieben. Unsere Demokratie braucht wahre Freunde. In diesen bewegten Zeiten ganz besonders. Die Mitglieder des Bürgervereins sind wahre Freunde der Demokratie. Ich wünsche Ihrem noch jungen Verein, dass sich noch viele weitere Freunde der Demokratie Ihnen anschließen. Für Ihr großes ehrenamtliches Engagement möchte ich Ihnen auch im Namen des Hessischen Landtages ausdrücklich danken.“
Weiter sagte Astrid Wallmann: „Die Frankfurter Paulskirche ist ein nationales Symbol für Freiheit, Einheit und Demokratie in Deutschland. Gerade die Geschichte der ersten frei gewählten Nationalversammlung lehrt uns, wie zerbrechlich die Demokratie ist. Wir müssen sie und ihre Werte deshalb gemeinsam bewahren und dann, wenn es notwendig ist, auch entschieden verteidigen. Der hohe Wert unserer demokratischen Verfassung, auf der unsere Gesellschaft fußt, muss auch im Alltagsleben den Menschen in unserem Land immer wieder neu vermittelt werden. Zentralen Demokratieorten, wie der Frankfurter Paulskirche, kommt dabei eine wichtige Bedeutung zu. Sie sollen ‚lebendig‘ sein und die Menschen einladen, die Geschichte der Demokratie hautnah zu erleben.“
Die Landtagspräsidentin begrüßte in diesem Zusammenhang die Idee eines Hauses der Demokratie in Frankfurt. Hierfür setzt sich auch der Bürgerverein ein. Die Umsetzung des Vorhabens ist den Mitgliedern ein zentrales Anliegen. Geplant sind des Weiteren Veranstaltungen zu Themen zentraler Fragestellungen der Demokratie. Die historisch-politische Bildung liegt dem Bürgerverein am Herzen. In den Veranstaltungen wird die Geschichte der Nationalversammlung beleuchtet und die Frage gestellt, welche Rückschlüsse Politik und Gesellschaft daraus für die heutige Stärkung der Demokratie ziehen können.
Frankfurts Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg sagte: „Die Paulskirche steht für das unverbrüchliche Streben nach Demokratie, nach Freiheit und Menschenrechten. Im Jubiläumsjahr wollen wir die Demokratiebewegungen in Frankfurt und darüber hinaus feiern. Wir wollen dass die vielfältige Stadtgesellschaft sich in diesem Demokratieort wiederfindet und das Symbol Paulskirche zu ihrem eigenen macht.“
Die Vorsitzende des Bürgervereins Demokratieort Paulskirche, die ehemalige Bundestags- und Landtagsabgeordnete Bettina Wiesmann, sagte: „Als Vorsitzende des Bürgervereins Demokratieort Paulskirche e.V. freue ich mich sehr, dass die Hessische Landtagspräsidentin auf ihrer ersten Sommertour im neuen Amt gleich an der Frankfurter Paulskirche Station machte und auch unseren Verein besuchte. Unser Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Dieter Hein hat die Präsidentin, zusammen mit dem Kurator Philipp Sturm, gern durch die neue Ausstellung in der Rotunde geführt. Gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen Uta Rasche und Ansgar Kemmann haben wir uns über den anschließenden Austausch im Beisein der Frankfurter Bürgermeisterin gefreut. Kernanliegen des Bürgervereins ist es, unsere Verfassungsordnung gegen äußere und innere Bedrohungen, z.B. durch Extremisten und Staatsfeinde, aber auch im Angesicht von Politikverdrossenheit und demokratischer Apathie, zu verteidigen und zu stärken. Dazu wollen wir die Geschichte unserer Demokratie mit ihren Traditionslinien und ihren Brüchen am Gedenkort Paulskirche lebendig halten und zur Diskussion stellen – zunächst im Rahmen des 175. Jubiläums der Paulskirchenversammlung 2023/24. Das geplante Haus der Demokratie soll ein Ort der historisch-politischen Bildung und kritischen Reflexion werden, der auf Dauer und weit über Frankfurt hinaus die Demokratie schützt, stärkt und zu ihrer Weiterentwicklung in Europa beiträgt.“
Die Landtagspräsidentin überreichte bei ihrem Besuch der Vorsitzenden für die weitere Vereinsarbeit eine finanzielle Unterstützung aus Lottomitteln der Kanzlei des Hessischen Landtages über 500 Euro.
Die Paulskirche wird heute als Ausstellungs-, Versammlungs- und Gedenkort genutzt. Die Dauerausstellung „Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit“ wurde kürzlich neu gestaltet. Die digitale Ausstellung präsentiert unter anderem die wechselvolle Baugeschichte der historischen Paulskirche und des gegenwärtigen Gebäudes. Und sie bietet ebenso einen Überblick zur Frankfurter Nationalversammlung und deren Verfassungsgeschichte. Die Ausstellung ist täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
„Mit der neuen Dauerausstellung wird die Paulskirche zu einem noch spürbareren Ort deutscher Demokratiegeschichte. Hier bekommen die Besucherinnen und Besucher den Wert, aber auch die Zerbrechlichkeit der Demokratie intensiv vermittelt. Die Geschichte der Nationalversammlung hält auch für uns heute wichtige Erkenntnisse bereit. Gerade deshalb lege ich allen einen Besuch dieser Ausstellung ans Herz“, so die Landtagspräsidentin.
Am 30. November und 1. Dezember 2016 fand das große Finale zum Jubiläum „70 Jahre Hessen“ in Wiesbaden statt. Im Zentrum der Feierlichkeiten standen die Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille in Schloss Biebrich, eine Sondersitzung des hessischen Landtags, die Kurhausgeburtstagsparty, der Ökumenische Gottesdienst in der Marktkirche, der Staatsakt im Hessischen Staatstheater, das Feuerwerk auf dem Bowling-Green und das feierliche Abschlusskonzert im Staatstheater.
Die Veranstaltungen am 30. November 2016
Langjähriger Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann von Ministerpräsidenten Volker Bouffier mit höchster hessischer Auszeichnung, der Wilhelm-Leuschner-Medaille, geehrt. Foto: Heike v. Goddenthow
Leuschner-Medaille an Bischof Karl Kardinal Lehmann
Auftakt zum großen Hessengeburtstags-Finale bildete am 30. November gegen 10 Uhr der Festakt zur Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille im Wiesbadener Schloss Biebrich an den früheren Mainzer Bischof Karl Kardinal Lehmann durch Ministerpräsident Volker Bouffier (hier).
Sondersitzung des Hessischen Parlaments
Gegen 14 Uhr würdigten die Abgeordneten das bevorstehende Jubiläum der hessischen Landesverfassung mit einer Sondersitzung des Landtags im großen Plenarsaal. Am 1.Dezember 1946 hatten sich die Hessen in einer großen Volksabstimmung für die Annahme der neuen Landesverfassung ausgesprochen. Seither gilt der 1. Dezember als Geburtsstunde Hessens. Übrigens trat die Hessische Verfassung als zweite deutsche Landesverfassung der Nachkriegszeit (nach der des 1952 aufgelösten Württemberg-Badens) in Kraft. Sie ist die älteste noch geltende Landesverfassung Deutschlands.
Begrüßung durch den Präsidenten des Hessischen Landtags
Während der 2-stündigen Sitzung erinnerte Norbert Kartmann, Präsident des Hessischen Landtags, an die ersten Jahre des Parlaments, als Wiederaufbau und der Wunsch nach einem vereinten Deutschland im Vordergrund standen.
Michael Boddenberg, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, sprach vom hessischen Landtag als eines der „härtesten Parlamente der Republik“, in dem jedoch an der Sache orientiert gerungen und nach der besten Lösung gesucht werde. Er erinnerte an die Entstehung der Grünen-Partei, mit denen „man aber streiten konnte“, nicht so mit den heutigen Parteien aus dem rechtspopulistischen Spektrum, sagte Boddenberg.
Mathias Wagner, Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen, betonte, dass Hessen oft ein Politiklabor war, das eine Vorreiterrolle eingenommen habe, wie etwa beim Datenschutzgesetz, mit dem Amt für Multikulturelle Angelegenheiten in Frankfurt, mit den ersten rot-grünen Koalitionen sowie dem ersten Bündnis aus CDU und Grünen.
Thorsten Schäfer-Gümbel, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, unterstrich, dass das Land Hessen sich aufgrund guter Startchancen durch die alliierten Streitkräfte ungeachtet der Verwüstungen durch Nazi-Herrschaft und den Zweiten Weltkrieg habe gut entwickeln können.
Janine Wissler, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag, mahnte ein gerechtes Wirtschaftssystem an und den Verfassungsauftrag „ernst zu nehmen“.
Florian Rentsch, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, rief ins Gedächtnis, dass vor allem unternehmerischer Mut und die Leistungsbereitschaft der Hessen für den Erfolg verantwortlich seien, denen an diesem Tag gedankt werden sollte.
Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident appelliert eindringlich gegen rechten Populismus. Zwar gehöre eine kritische Opposition zu einer erfolgreichen Demokratie. Politik sei aber nicht das wilde Behaupten, das Manipulieren und Missachten von Fakten, sagte der Ministerpräsident.
Festlich illuminiertes Wiesbadener Kurhaus zum 70-Jahre Hessen-Finale. Foto: Heike v. Goddenthow
Großes Bürgerfest im Wiesbadener Kurhaus
Im 50er-Jahre Look präsentierten sich Schauspieler des Staatstheaters und animierten später zum Tanz. Foto: Heike v. Goddenthow
2300 Gäste feierten in allen Sälen des Kurhauses von 19.00 bis 0.15 Uhr die große Hessen-Party mit Riesentorte, einer musikalischen Zeitreise durch die vergangenen 70 Jahre, Tanz im hr1 Hessen-Dancefloor, der Band Niteshit, dem Blauen Bock und Infoständen in der Hessen-Geburtstags-Lounge.
Volker Bouffier (l) und Norbert Kartmann eröffneten das große Bürgerfest. Foto: Heike v. Goddenthow
Der Hessische Landtagspräsident Norbert Kartmann und der Ministerpräsident Volker Bouffier begrüßten die Gäste im Eagle-Club, wozu der Friedrich-von-Thiersch-Saal in rötliche Farben getaucht und entsprechend dekoriert worden war.
Bill Ramsey: Foto: Heike v. Goddenthow
Hier spielten abwechselnd das Landesjugendjazzorchester Hessen und der Musikkorps der Bundeswehr mit Solistenauftritten von Bill Ramsey, Madeline Bell und Humphrey Campbell. Umringt von Schauspielern des Hessischen Staatstheaters im 50-Jahre-Look oblag es Volker Bouffier die Hessen-Geburtstagstorte anzuschneiden. Vorsorglich hatten die Veranstalter mit 50 Käsekuchen-Barren im dicken Zuckergussmantel ausreichend vorgesorgt, so das jeder Gast in den süßen Genuss kam.
Die Veranstaltungen am 1. Dezember 2016
Ökumenischer Gottesdienst in der Marktkirche
Am 1.Dezember 2016 zelebrierten von 9.30 bis 10.30 Uhr Bischof Martin Hein von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, und Bischof Heinz-Josef Algermissen vom Bistum Fulda gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst . Nach dem Gottesdienst gingen die Gäste zu Fuß ins Staatstheater, wo sie gegen 11.30 Uhr gemeinsam den Staatsakt zu Hessens 70. begingen.
Staatsakt im Hessischen Staatstheater Wiesbaden
Foto: Heike v. Goddenthow
Gut 1000 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft, unter ihnen zahlreiche Vertreter hessischer Tanz- und Trachtenpflege in Originalkostümen, feierten im Wiesbadener Staatstheater das 70. Jubiläum Hessens mit einem eindrucksvollen, unterhaltsamen, aber auch nachdenklichem Bühnenprogramm. In einer bunten Geschichts-Revue wurde die Entwicklung des Bundeslandes Hessen aus Ruinen mit Hilfe der Amerikaner bis hin zum internationalen Hightech-Land mit Europas größtem Datenknoten und der Raumfahrt eindrucksvoll umrissen.
Szene: Vertriebene ziehen mit einem Bollerwagen nach Weilburg. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Musikkorps der Bundeswehr und Violinist Thomas Bilowitzki gedachten zum Einstieg mit Musik aus „Schindlers Liste“ von John Williams würdevoll den Opfer der Nazi-Diktatur vor einer Großprojektion des Konzentrationslagers Auschwitz. Bedrückend auch die nächsten Bühnenszenen von Kapitulation und Flucht, symbolisiert mit weißen Kapitulationsfahnen und einer nachempfundenen Szene Vertriebener, die mit Bollerwagen ihre letzte Habe bis nach Hessen gerollt hatten. Über eine Millionen Ostvertriebener fanden nach dem zweiten Weltkrieg in Hessen nicht nur eine neue Heimat, sondern trieben mit ihrem Know-how und dem unbedingten Willen, Flucht und Elend hinter sich zu lassen, ganz entscheidend den Wiederaufbau und Hessens Weiterentwicklung mit voran. In den 50er Jahren war schon jede vierte Ehe , die in Hessen geschlossen wurde, eine mit einem Vertriebenen-Partner.
Musik- und Tanzszene Elvis und die verrückten 50er Jahre. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Bühnenbild wechselte: „Hessen wird von den Amerikanerin befreit“! Elvis Presley platze herein, gefolgt von lauten, lebhaften Fans, unter ihnen jede Menge hysterischer Mädchen, die im Original-Outfit der 50er zu Rock-’n’-Roll-Klängen durch die Luft gewirbelt wurden. Reihenweise fielen sie in Ohnmacht beim Anblick des „King of Rock ’n’ Roll“.
Landtagspräsident Norbert Kartmann ging in seiner anschließenden Begrüßung auf die zentrale wie segensreiche Rolle der Amerikaner für den Neuanfang Hessens nach dem Krieg ein. So waren die Hessen mit Hilfe der Amerikaner das erste Mal nach dem Krieg aufgerufen, ein frei gewähltes Parlament zu bestimmen. Das war die die Geburtsstunde der Demokratie und des Parlamentarismus in Hessen, so Kartmann.
Norbert Kartmann
Damit legten die Bürgerinnen und Bürger, so Kartmann, selbst den Grundstein für ein demokratisches und rechtsstaatliches Land und bildeten eine freiheitliche Gesellschaft nach der verherrenden Diktatur des Nationalsozialismus. Auf dieser Grundlage von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, so der Hessische Landtagspräsident, wuchs das Bundesland Hessen in der Gemeinschaft mit den anderen Bundesländern in der seit 1949 durch die Bundesländer begründeten Bundesrepublik Deutschland und auf dem Fundament des Grundgesetzes zu einem blühenden und erfolgreichen Bundesland mitten in Deutschland heran.
Ausschnitt aus Woyzeck.
Den „Großen Hessen“ gedachten Maximilian Pulst und Benjamin Krämer-Jenster mit einem Ausschnitt aus dem Theaterstück „Woyzeck“ dem „aufmüpfigen“ Schriftsteller Georg Büchner (1813 – 1837), der Zuflucht vor der Obrigkeit in Straßburg fand, nachdem er im Landboten mit seiner Schrift „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ die hessische Landbevölkerung zur Revolution gegen die Unterdrückung der Obrigkeit aufgerufen hatte.
Christopher Bolduc (Bariton) sang in Begleitung von Julia Palmova am Klavier Johann Wolfgang von Goethes Lied „Erlkönig“ mit Musik von Franz Schubert. Den Brüdern Grimm gedachte eindrucksvoll das Hessische Staatsballett unter Leitung von Tim Plegge mit Ausschnitten aus dem Ballett „Aschenputtel“.
70 Jahre Frieden, Freiheit und Wohlstand – Hessen eine Erfolgsgeschichte im Herzen Europas
Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident. Foto: Heike v. Goddenthow
In seiner vielbeachteten Festrede hob der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hervor, dass der heutige Wohlstand in Frieden, Freiheit und Sicherheit keinesfalls eine Selbstverständlichkeit sei.
Die Rede von Volker Bouffier im Wortlaut:
„Sieben Jahrzehnte Hessen, das bedeutet sieben Jahrzehnte Frieden, Freiheit, Sicherheit und nie gekannten Wohlstand. Ein großartiges Bundesland ist entstanden. Dafür sind wir an diesem Tag besonders dankbar. Und ich sage es bewusst: Wir sind auch stolz auf unsere Heimat Hessen. Ich gratuliere unserem Land, und vor allem seinen Bürgerinnen und Bürgern – es ist ihr Jubiläum! Das Leben unserer Bürgerinnen und Bürger, so wie sie es in Hessen geführt haben, das ist es, was unser Land zum dem gemacht hat, was es heute ist.
Niemand konnte vor 70 Jahren ahnen, was aus unserem in Trümmern liegenden Land werden würde. Die Zeit nach dem Krieg, das war eine Zeit großer Ängste und Sorgen und eine Zeit unglaublichen Mangels. Viele wussten nicht, ob sie den Hunger und den Winter überhaupt überleben würden. Aus Stahlhelmen wurden Nudelsiebe, aus Granaten Wasserkannen und aus Fallschirmseide Kleider. Papier war so knapp, dass die Verwaltung in Wiesbaden die alten Briefumschläge mit dem Nazi-Reichsadler weiter verwendete. Hunderte Druckplatten, mit denen zuvor Hitlers „Mein Kampf“ gedruckt worden war, wurden eingeschmolzen. Aus ihnen wurden Druckplatten für die ersten freien Zeitungen. Auch in Hessen erschienen neue Zeitungen, die über wichtige Ereignisse des Tages, heute vor genau 70 Jahren, berichteten.
Die Zeitungen enthielten damals nur Text, einige wenige Überschriften, keine Werbung – für was sollte auch geworben werden. In unserer digitalen Welt scheint uns nicht mehr viel mit einer solchen Zeitung zu verbinden. Doch der Eindruck täuscht: Die Schlagzeile von damals verweist auf den Grund unserer heutigen Feierlichkeiten: Zu 77 Prozent hatten sich die Hessen in der Volksabstimmung für die neue Verfassung ausgesprochen, vermeldet die Titelseite, zum Beispiel des Wiesbadener Kuriers. Fast zwei Drittel der Wahlberechtigten waren zur Urne gegangen.
Damit war die erste demokratisch legitimierte Landesverfassung Deutschlands nach zwölf Jahren nationalsozialistischer Herrschaft angenommen. Das Fundamenteines der erfolgreichsten Bundesländer der kommenden Republik war gelegt. Das Bemühen der Amerikaner, dem Land demokratisch auf die Beine zu helfen, war aber längst nicht bei allen willkommen. Die Soldaten ihrer Armee hatten die Innenstädte von Frankfurt, Kassel, Offenbach oder Gießen ausgelöscht, auch viele kleinere Städte wie Dietzenbach, Bensheim oder Bad Vilbel waren in Schutt und Asche gelegt worden.
Die gleichen Soldaten standen nun vor den Deutschen und unterrichteten sie über Grundsätze der neuen Staatsform. Aber die militärische und moralische Niederlage war vielen Hessen schmerzlich genug. Sie wollten jetzt nicht auch noch belehrt und umerzogen werden. Viele wollten nicht akzeptieren, dass die alliierten Bomben eine Folge des von den Deutschen mit äußerster Brutalität geführten Krieges war. Und so äußerten 50 Prozent der Hessen nach dem Krieg, der Nationalsozialismus sei nach wie vor eine gute Idee, die einfach nur schlecht ausgeführt worden sei. Heute völlig unverständlich und nicht ansatzweise zu tolerieren.
Unser Land lag nicht nur in Trümmern, viele Millionen Tote waren zu beklagen, viele Familien bangten um ihre Söhne, Väter, Männer, die vermisst oder in Kriegsgefangenschaft waren. Das Land war auch moralisch diskreditiert und aus der Gemeinschaft der Völker ausgeschlossen. Doch die Amerikaner glaubten an unser Land. Sie legten trotz allem das Schicksal zurück in die Hände der Bürgerinnen und Bürger. Ein mutiger Schritt und ein enormer Vorschuss an Vertrauen nur wenige Monate nach Ende des Krieges.
Sie wurden nicht enttäuscht. Nach und nach wurden aus den Kriegsgegnern und der Besatzungsmacht Befreier, Verbündete und Freunde. Immer mehr Hessen verstanden die Befreiung und neue Demokratie als das, was sie war: Eine Chance für persönliche Entfaltung und einen Neubeginn in Freiheit. Die Demokratie festigte sich. Hessen wurde ein weltoffenes, ein tolerantes Land.
Wir Hessen haben aus den Verbrechen des Krieges Lehren für den Frieden gezogen. Der Weg dorthin war nicht leicht. Die Titelseiten der Zeitungen vor 70 Jahren berichten nicht nur über die erfolgte Zustimmung zur Verfassung. Es findet sich auch eine Meldung über eine Änderung des Kontrollrates bei der Verordnung zum Wohnungsgesetz. Das klingt heute wie eine unbedeutende Nebensache. Aber für die Menschen vor 70 Jahren waren Regelungen darüber wer, wie und wo wohnen durfte, existentiell. Wohnraum war knapp und er wurde noch knapper, nachdem die Flüchtlinge und Vertriebenen aus dem Osten nach Hessen kamen.
Es gehört zu den größten Leistungen der hessischen Nachkriegsgeschichte, dass trotz der schwierigen Verhältnisse fast eine Million Flüchtlinge und Vertriebene aufgenommen wurden. Und so schlägt auch diese Meldung, über die Wohnraumnutzung 70 Jahre später, die Brücke in unsere Zeit. Die Vorbehalte waren ähnlich hoch, wie in der Flüchtlingskrise unserer Tage, ja sogar noch größer. Denn das Teilen der knappen Nahrung, das Teilen der kaum vorhandenen Arbeit, und vor allem der noch verbliebenen intakten Wohnungen stieß auf größte Ablehnung. Mit der Schaffung des „Hessenplans“ aber wurde die Eingliederung vorangebracht – und sie wurde zu einem großen Erfolg. Der kulturellen, konfessionellen und landsmannschaftlichen Aussöhnung wurde der Weg bereitet. Im Jahr 1953 zeigte sich sogar: Bei jeder vierten Ehe-schließung war nun einer der beiden Partner ein Heimatvertriebener. Hessen wuchs zusammen! Damals wie heute gilt der legendäre Satz von Ministerpräsident Georg August Zinn: Hesse ist, wer Hesse sein will. So zeigt der Blick zurück, dass wir keinen Zweifel haben sollten, dass auch uns – mit weitaus größeren Ressourcen – die Integration der Flüchtlinge gelingen kann.
Eine große Herausforderung für viele Jahre, die wir aber meistern werden, wenn sowohl Einheimische als auch Neubürger es ernsthaft wollen. Aus Nebeneinander ein fruchtbares Miteinander, aus Flüchtlingen, denen die Heimat zur Fremde und die Fremde noch nicht zur Heimat geworden ist, Mitbürger werden zu lassen, das ist unser Ziel. So muss es dann auch gelingen, erneut eine gemeinsame Identität und eine gemeinsame Heimat entstehen zu lassen.
Hessen gelang es nach dem Krieg, nicht nur die Integration voran zu bringen, sondern unser Land wurde auch Teil des Wirtschaftswunders. Industrie und Handel expandierten, die Menschen hatten Arbeit und schon Anfang der sechziger Jahre kamen die ersten Gastarbeiter. Der neue Wohlstand erreichte nun auch viele Familien. Das erste Auto, vielleicht ein Opel aus Rüsselsheim oder ein VW-Käfer aus Baunatal, an denen die Väter selbst mitgeschraubt hatten, und bald sogar wieder eine Urlaubsreise und ja sogar ins Ausland, bevorzugt nach Österreich oder Italien, waren die sichtbarsten Zeichen dieses Aufschwungs. Aus Hessen wurde einer der stärksten Regionen Deutschlands und Europas.
Das Wirtschaftswunder und das zunehmende Wachstum riefen aber auch Konflikte zwischen Mensch und Natur hervor, die uns bis heute beschäftigen. Die heftigen Auseinandersetzungen um die Atomkraft oder den Bau der Startbahn West am Frankfurter Flughafen prägten das politische und gesellschaftliche Leben in Hessen ganz wesentlich und mögen als Beispiele genügen. Es waren Vorboten eines notwendigen Ausgleichs zwischen Ökologie und Ökonomie. Ein solcher Ausgleich war und ist anspruchsvoll. Den technischen Fortschritt zu ermöglichen, die Umwelt zu wahren und gleichzeitig den Wohlstand der Gesellschaft zu erhalten, wenn möglich zu mehren, muss das Ziel sein. Hier galt und gilt es immer wieder, innovative Lösungen zu finden.
Hessen hat sich dabei immer als eines der innovativsten Länder gezeigt. Gesellschaftliche und technische Herausforderungen fanden in Hessen schon früh erfolgreiche Antworten: Hierzu gehörte zum Beispiel die Idee der Dorfgemeinschaftshäuser, als Treffpunkt für alle in den Dörfern. Oder auf der anderen Seite unsere Vorreiterrolle bei neuen technischen Entwicklungen. Hessen war Sitz der ersten deutschen Zentrale für Datenverarbeitung und Hessen hatte den ersten Datenschutzbeauftragten der Welt. Und heute wollen wir mit unserem Leistungszentrum für Sicherheit und Datenschutz in der digitalen Welt in Darmstadt die Chancen der Digitalisierung mit den Erfordernissen eines sicheren Datenaustauschs erfolgreich verbinden.
Hessen war auch politisch besonders innovativ. Nach jahrzehntelanger sozial-demokratischer Dominanz wandelte sich auch in Hessen die politische Landschaft. Hessen wurde mit der ersten rot-grünen und später ersten schwarz-grünen Regierung in einem Flächenland zum Politlabor der Republik.
Hessen setzte auch in anderer Hinsicht besondere Akzente, die für die ganze Republik große Bedeutung hatten. In der Zeit des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders blieb wenig Raum sich mit dem Krieg, der Nazidiktatur und ihrer Verbrechen näher auseinander zu setzen. Und mancher wollte es auch nicht.
Es war der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der sich gegen dieses Vergessen stemmte. Seine Arbeit im Frankfurter Auschwitzprozess trug mit dazu bei, dass das NS-Unrecht nicht vergessen und ungesühnt blieb. Er holte in Hessen nach, was anderenorts verdrängt wurde. Wie kaum ein anderes Land hat Hessen sich gegen die Schlussstrich-Mentalität gewandt und sich für die Aussöhnung mit den jüdischen Bürgern engagiert.
Dass wir in Hessen wieder eine lebendige und reiche Kultur jüdischer Gemeinden haben, dafür bin ich außerordentlich dankbar. Aber Hessen hatte sich nicht nur mit dem rechten Terror auseinanderzusetzen. Es galt auch, dem Terror von links entgegenzutreten. Die Studentenunruhen an den hessischen Universitäten waren fast schon wieder vorbei, als das Protestpotential sich zu radikalisieren begann. Die ersten Anschläge der Roten Armee Fraktion erfolgten in Hessen: mit dem Angriff auf Frankfurter Kaufhäuser und sie endeten auch in Hessen mit dem Anschlag auf die Justizvollzugsanstalt Weiterstadt.
Unser Land ist den extremistischen und terroristischen Angriffen stets entschlossen entgegengetreten. Das galt und es gilt auch heute, zum Beispiel, wenn der islamistische Terror uns vor neue Herausforderungen stellt. Wir werden wachsam sein, damit Extremismus und Terrorismus egal welcher Art auch in den nächsten 70 Jahren keinen Platz in unserem Land haben. Unsere Demokratie ist stark geworden und wird stark bleiben. Sie hält Widerspruch und Gegensätze aus. Was sie nicht aushält, sind Gleichgültigkeit, Hass und Gewalt. Deshalb brauchen wir auch in Zukunft Menschen, die sich engagieren und für Demokratie und Freiheit eintreten.
So wie die Bürgerinnen und Bürger der ehemaligen DDR, die mit ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit friedlich eine Diktatur überwandten. Mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989 öffnete sich auch die Grenze zwischen Hessen und Thüringen und so kam unser Land zurück in die Mitte Europas. Deutschland wurde wieder vereinigt und die Spaltung Europas überwunden. Extremismus und Nationalismus haben die Länder Europas in den Abgrund geführt. Gerade jetzt ist es notwendig, daran wieder zu erinnern. Eine Zukunft in Frieden, Freiheit und Wohlstand kann es nur in einem geeinten Europa geben.
Wir feiern unsere Verfassung in einer Zeit großer Verunsicherung und krisenhafter Entwicklungen innerhalb und außerhalb der EU. Aber gerade das Glück der Wiedervereinigung zeigt uns, es lohnt sich, auch in schwierigen Zeiten an der Idee des friedlichen Miteinanders festzuhalten. Im Übrigen war die Lage zur Zeit der Verabschiedung unserer Verfassung weit schwieriger.
Auf derselben Titelseite, die über die Verfassung und die Wohnungsverordnung informierte, findet sich an diesem Tag eine weitere kleine Meldung, die keine gute Zukunft verhieß: „Unerwünscht und gefährlich“, so lautete die Überschrift. Gemeint war Deutschland. Es wird über die ablehnende bis feindliche Auffassung der niederländischen Regierung berichtet. Die Teilnahme Deutschlands an einem Block westeuropäischer Staaten wurde von der niederländischen Regierung radikal zurückgewiesen. Mehr noch: Zitat: „Die Keimzelle aller europäischen Probleme sei Deutschland“, so die zitierte Agenturmeldung und die damalige Auffassung unseres Nachbarlandes.
Heute hingegen unterhält Deutschland nicht nur ausgezeichnete Beziehungen zu den Niederlanden, sondern ist entscheidender Motor in Europa geworden, wirtschaftlich und politisch. Eine solche Stellung musste dem Leser vor 70 Jahren unvorstellbar erscheinen.
Gerade beim gegenwärtigen Blick auf die Vereinigten Staaten sollten wir nie vergessen, es waren die Amerikaner, die uns den Weg zur Selbstbestimmung und Demokratie öffneten, die uns Vertrauen schenkten und auch kulturell unser Land stark beeinflussten. Auf der Basis unserer freiheitlichen Grundwerte verbindet uns deshalb viel mehr, als uns trennt. Weder Europa noch Amerika hätten alleine das erreichen können, was wir gemeinsam erreicht haben. Dieses Erreichte mahnt uns auch, auch an jene zu denken, die heute unsere Unterstützung brauchen, die sich heute für Demokratie und Menschenrechte in ihren Ländern einsetzen. Der Blick auf die Schlagzeilen der Zeitung vor 70 Jahren zeigt, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben.
Wir haben Herausforderungen gemeistert und Chancen wahrgenommen. So wollen wir es auch in der Zukunft halten.
Meine Damen und Herren, über unseren Tag informieren heute in Echtzeit Fernsehen, Facebook oder Twitter. Doch auch morgen werden in Hessen wieder eine Reihe Zeitungen erscheinen, die über das Tagesgeschehen berichten. Ich maße mir nicht an, die Schlagzeilen vorweg zu nehmen. Aber eine besonders zutreffende könnte durchaus lauten: „70 Jahre Frieden, Freiheit und Wohlstand – Hessen eine Erfolgsgeschichte im Herzen Europas“.
Hessen im Umbruch
Von den Hesselbachs über Blaue-Bock-Legende Heinz Schenk (Lied: „Es ist alles nur geliehen“) bis hin zum Hessentag, erinnerten zahlreiche Filmausschnitte sowie ein bunter Auftritt des jungen Hessischen Staatsmusicals mit Intendant Uwe Eric Laufenberg an Hessens Entwicklung, die letztlich nur durch 70 Jahre Frieden in Freiheit und Weltoffenheit möglich waren.
Foto: Diether v. Goddenthow
Großprojektionen, musikalisch mit Kompositionen von Guido Rennert umrahmt, ermahnten, dass Freiheit auch nach dem Krieg nicht in ganz Deutschland selbstverständlich war. Gezeigt wurden rasch wechselnde Bildfolgen von der ehemaligen Zonengrenze zum DDR-Nachbarland Thüringen, von der friedlichen DDR-Revolte mit dem Fall der Berliner Mauer, von den Mauerspechten, die sich in die Freiheit durch die Mauer klopften, von Trabi-Kolonnen, berührenden Umarmungen Wildfremder und der Erfolgsgeschichte deutsch-deutscher Wiedervereinigung.
Michael Quast. Foto: Diether v. Goddenthow
Dass aber auch bei manchem Ernst der Lage die Dinge in Hessen stets auch mit Humor gesehen wurden und werden, inszenierte eindrucksvoll der bekannte hessische Schauspieler, Kabarettist und Regisseur Michael Quast. In vier Minuten „ritt“ Quast grandios, kenntnisreich und pointiert durch „20 (wilde) Jahre Politik“, inklusive parodistischen Gedenkens an Frankfurter Sponti-Szene, Häuserkampf , Startbahn-West-Schlachten und Räumung des Hüttendorfes.
Astronaut Thomas Reiter Noch atemlos vom Quast’schen historischen Vier-Minutengalopp, war das Festpublikum reif dafür, in die unendlichen Weiten des Weltalls entführt zu werden. Vor einem auf Großleinwand projizierten Planeten Erde schwebte ein Astronaut quer durch den Bühnenhimmel, während Hessens berühmtester Raumfahrer, Thomas Reiter, am Stehpult von seinen grandiosen Eindrücken und Erkenntnissen im All berichtete. Zweimal habe er die Gelegenheit erhalten, in den Weltraum zu fliegen und „unseren Planeten aus einer Höhe von etwa 400 Kilometern zu bewundern“. Aus dieser Entfernung auf die kleine Erde geblickt, erkenne man die Anfälligkeit unseres Planeten, den wir Menschen nur gemeinsam bewahren könnten. In der unendlichen Weite des Weltalls schrumpfe unsere Erde auf die Größe eines einsamen Sandkorns unter Milliarden anderer Sterne in der Galaxie. So betrachtet, schrumpften auch „von hier oben“ die irdischen Probleme, weswegen die Menschen all das Elend verursachten und Kriege gegeneinander führten, statt gemeinsam die Erde als Lebensgrundlage für den Menschen zu bewahren, so Reiter.
Bislang habe noch jeder der insgesamt 550 Astronauten die Erfahrung gemacht, am ersten Tag seine Heimatstadt zu suchen, am zweiten Tag sein Land, aber schon am dritten oder vierten Tag zeige jeder auf seinen Kontinent, „und am 5 Tag achteten wir auch nicht mehr auf die Kontinente, wir sahen nur noch die Erde als den einen ganzen Planeten.“ Aus dieser großen Überblicks-Entfernung nivellierten sich nationale Grenzen und ethnische Unterschiede. Und es zeige wie Perspektivenwechsel Probleme und Konflikte mit einem Mal völlig anders und unerheblich erscheinen ließen.
Hessen heute – Multinationale Tradition
Foto: Heike v. Goddenthow
War zu Beginn die Vertreibung Millionen Deutscher nach dem Kriege aus den Ostgebieten Thema, bildete die Erinnerung an die multinationale Tradition Hessens den Abschluss des feierlichen Staatsaktes im Hessischen Staatstheater. Hierzu betrat eine Gruppe junger Menschen mit verschiedenen National-Fahnen die Bühne, während der palästinensisch-syrische Pianist und Beethoven-Preisträger 2015 Aeham Ahmad über den Schmerz seines in Trümmern liegenden Heimatortes Jarmuk als Mahnung an die Welt für Freiheit, Frieden und Integration sang.
Die Hessische Vereinigung für Tanz- und Trachtenpflege vertritt rund 17 000 Mitglieder aus Volkstanz, Trachten und Brauchtum in Hessen. Zahlreiche Vertreter nahmen in entsprechender Tracht am Staatsakt im Wiesbadener Staatstheater teil. Foto: Heike v. Goddenthow
Großes Jubiläumsfeuerwerk auf dem Bowling-Green
Foto: Diether v. Goddenthow
Gut 7000 Menschen verfolgten zum Abschluss der Jubiläums-Feierlichkeiten das große Jubiläumsfeuerwerk auf dem Bowling-Green. Das von Radio FFH gesponserte Lichterspektakel war perfekt auf die Musik abgestimmt. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier startete den fulminanten Abschluss mit einem Druck auf den „grünen Knopf“. Zu sehen waren 15 Minuten lang bunte Raketen und unterschiedliche Feuerfontänen vor dem von etwa 120 Strahlern in den Hessenfarben illuminierten Kurhaus. Dies war zudem links und rechts umrahmt von zwei Heizluftballons.
Abschluss-Festkonzert „70 Jahre Hessen“
Pausieren im herrlichen Theater-Foyer. Foto: Diether v. Goddenthow
Im Anschluss zum Feuerwerk hatte das Hessische Staatstheater zum großen Festkonzert anlässlich der Feierlichkeiten zum 70. Jubiläum der hessischen Verfassung eingeladen. Gespielt wurden Werke von Ludwig van Beethoven, Alban Berg, Engelbert Humperdinck, Fazil Say, Richard Wagner & Hans Zender unter Leitung von Patrick Lange, der mit Beginn der Spielzeit 2017.2018 als Nachfolger von Zsolt Hamaran sein Amt als Generalmusikdirektor antreten wird. Katja Leclere, Dramaturgin am Staatstheater, führte mit kulturhistorischen Einblicken und Anmerkungen unterhaltsam durchs Programm.
Festkonzert »70 Jahre Hessen« In der ersten Reihe v.r. Dirigent Patrick Lange (hinter Podest), Bariton (Mahler-Lieder) Benjamin Russell, Dramaturgin (Moderation) Katja Leclere, Sopran (Fazil Say Goethe-Lieder) Nihan Inan, Sopran (Clärchen-Lieder) Katharina Konradi, im Hintergrund das Hessisches Staatsorchester und der Jugendchor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow
Dokumentation: Diether v. Goddenthow (Rhein-Main.Eurokunst)