Spitzmaulnashorn Taco ist die neue Attraktion im Frankfurter Zoo

Taco, der 29 Jahre alte Spitzmaulnashorn-Bulle fühlt sich bereits nach einem Tag wohl im neuen Frankfurter Nashorngehege,  welches er sich gelegentlich mit einer Flusspferddame teilt. © Foto: Diether von Goddenthow
Taco, der 29 Jahre alte Spitzmaulnashorn-Bulle fühlt sich bereits nach einem Tag wohl im neuen Frankfurter Nashorngehege, welches er sich gelegentlich mit einer Flusspferddame teilt. © Foto: Diether von Goddenthow

Nach dem Tod des letzten Südlichen Spitzmaulnashorns in einem europäischen Zoo Ende des vergangenen Jahres, war die Nashornanlage im Frankfurter Zoo monatelang verwaist. Seit gestern ist da wieder Leben eingezogen, nämlich Taco, der 29 Jahre alte Spitzmaulnashorn-Bulle. Da der neue „Mieter“ gestern Abend erst verspätete aus Köln eintraf, war nicht absehbar, ob er heute schon fit genug wäre, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Doch Taco, der von seinen vertrauten Kölner Tierpflegern zur Erleichterung seiner Umgewöhnung begleitet worden war, hat sich erstaunlich rasch in seinem neuen Gehege gleich heimisch gefühlt. Wie ein kleiner Star posierte Taco heute vor der Presse, begrenzt für ein paar Minuten, bevor er dann wieder ins Tierhaus verschwand. Nachdem der Haupttrubel vorbei war, zeigte er sich wieder, während im gegenüberliegenden Gehege gerade die Seehunde gefüttert wurden. Während der Eingewöhnungszeit bleibt das Tierhaus als Rückzugsort für Taco noch geschlossen. Er bewohnt es mit der Flusspferddame,  deren Gehege, spricht Becken, jedoch zur anderen Seite heraus geht.

Tacos Umzug sei recht abenteuerlich gewesen. Denn es galt, den 3,5 Tonnen schweren Taco zuzüglich seiner 1,5 Tonnen schweren Transportkiste vom Transportfahrzeug heil ins Gehege zu hieven.  Aber Taco habe diese Aufregung recht gut verkraftet, ist Zoodirektorin Dr. Christina Geiger sichtlich erleichtert.

 Dr. Christina Geiger, Zoodirektorin, ist sichtlich erleichtert, dass der Umzug von Taco aus dem Kölner Zoo zu ihnen in den Frankfurter Zoo so gut bislang geklappt hat. In Zoos können Spitzmaulnashörner bis 40 Jahre und älter werden. Taco fühlt sich nicht allein, da Spitzmaulnashörner absolute Einzelgänger sind, auch in der Wildnis. © Foto: Diether von Goddenthow
Dr. Christina Geiger, Zoodirektorin, ist sichtlich erleichtert, dass der Umzug von Taco aus dem Kölner Zoo zu ihnen in den Frankfurter Zoo so gut bislang geklappt hat. In Zoos können Spitzmaulnashörner bis 40 Jahre und älter werden. Taco fühlt sich nicht allein, da Spitzmaulnashörner absolute Einzelgänger sind, auch in der Wildnis. © Foto: Diether von Goddenthow

Der Umzug von Taco aus dem Kölner Zoo war für beide Zoos ein glücklicher Umstand: während der Frankfurter Zoo wieder ein Nashorn zeigen wollte, habe Taco, der altersbedingt für die Zucht nicht mehr infrage käme, in der neuen, 2023 eröffneten Kölner Savannenanlage den für die Zucht benötigten Platz blockiert. Auf Wunsch des Zoos und des Zuchtbuchs soll dort sobald wie möglich ein junges Spitzmaulnashorn-Paar einziehen und für Nachwuchs bei den vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörnern (Diceros bicornis michaeli) sorgen. Da Spitzmaulnashörner aber Einzelgänger sind, musste der 29 Jahre alte Taco Platz für einen neuen Zuchtbullen machen. Der Zoo Frankfurt bot sich als neue Heimat für Taco an, wo er alt werden kann. „Spitzmaulnashörner in menschlicher Obhut können 40 Jahre oder sogar noch etwas älter werden. Taco kann also noch eine gute Zeit bei uns haben. Unser Masterplan sieht für das Areal, auf dem jetzt noch das aus den 1950er Jahren stammende alte Nashornhaus steht, einen vollkommen neuen Afrikabereich vor. Dort sollen dann in Zukunft – genau wie in Köln – Spitzmaulnashorn-Zuchtpaare leben“, sagt Geiger.

Es ist ein gutes Zeichen, dass der Kohl bereits schmeckt. © Foto: Diether von Goddenthow
Es ist ein gutes Zeichen, dass der Kohl bereits schmeckt. © Foto: Diether von Goddenthow

Bis es soweit ist, können wir hier aber gut ein Nashorn halten, zumal, wenn es sich um ein älteres Individuum handelt, das nicht mehr aktiver Teil des Zuchtprogramms ist. Von der Fläche und den Bedingungen für ein Einzeltier her entspricht das Gehege noch den Anforderungen an die Haltung eines Nashorns, und das Tierpflegeteam hat viel Erfahrung mit dieser Tierart“, erklärt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger.

Dass das Spitzmaulnashorn Taco vom Kölner in den Frankfurter Zoo umgezogen ist, ist ein gutes Beispiel für die Kooperation von wissenschaftlich geführten Zoos, so die Zoodirektorin.

(Diether von Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

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