Kategorie-Archiv: George-Konell-Preis

Nach 20 Jahren das Aus für den Wiesbadener George-Konell-Preis – Letztmalige Verleihung gestern Abend an Eva Demski

Stadtrat Helmut Nehrbaß überreicht der Schriftstellerin Eva Demski die Urkunde zum George-Konell-Preis 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow
Stadtrat Helmut Nehrbaß überreicht der Schriftstellerin Eva Demski die Urkunde zum George-Konell-Preis 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow

Gestern Abend wurde im Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine der George-Konell-Preis zum letzten Mal verliehen. Den mit 5000 Euro dotierten Literaturpreis erhielt Eva Demski für ihr literarisches Gesamtwerk. Kulturstadtrat Helmut Nehrbaß überreichte die Urkunde in Vertretung von Kulturdezernent Axel Imholz und verlas die Jurybegründung: „Das Werk der Schriftstellerin Eva Demski zeichnet sich durch seine ungeheure Dichte und Vielseitigkeit aus. Lässig verschränkt sie in ihren Büchern die Hochkultur mit dem Populären, die Literatur mit dem Alltag und erweist sich als präzise und unerschrockene Beobachterin ihrer Welt. In herausragender Weise gelingt es ihr dabei, die Dinge des Lebens in ebenso kluger wie unterhaltsamer Weise sprachlich auf den Punkt zu bringen“. Die Jury setzte sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern des literarischen Lebens der Stadt Wiesbaden wie der freien Journalistin und Kritikerin Shirin Sojitrawalla, der Inhaberin der Buchhandlung Vaternahm Jutta Leimbert, der Leiterin der Büchergilde Wiesbaden Gudrun Olbert, des Journalisten Dr. Alexander Hildebrand sowie DaDder Leiterin des Literaturhauses Susanne Lewalter.

Eine höchst geistreiche wie amüsant-pointierte „Lieber-Nicht-Laudatio“  hielt der renommierte Publizist und Lektor Wolfgang Schopf.

Zum Dank las Eva Demski aus ihren Lebenserinnerungen „Den Koffer trage ich selber“,  erschienen im Suhrkamp Verlag 2017, sowie über ihre kurze Wiesbadener Zeit als Neunjährige und den  Umzug  nach Frankfurt.

Melanie Ickert (Violine) und Jennifer (Piano) gaben der Feierstunde einen entsprechenden musikalischen Rahmen.

Anstelle des Konell-Preises neuer Wiesbadener Literaturpreis?
Bereits in seiner Begrüßung erläuterte Kulturstadtrat Helmut Nehrbaß weswegen nach 20 Jahren, im Jubiläumsjahr, der George-Konell-Preis 2018 zum letzten Mal verliehen werde. Das habe damit zu tun, so der Kulturstadtrat, dass das Stiftungs-Kapital mittlerweile schlichtweg aufgebraucht sei. „Dass der Preis nämlich über zwei Jahrzehnte hinweg gemeinsam mit einem Förderpreis für junge Literaten vergeben werden konnte“, sei „dem großen kulturellem Engagement der Stifterin Ilse Konell zu verdanken“. Ilse Konell war die Witwe des 1912 in Berlin geborenen und 1991 verstorbenen Dichters George Konell, der ab 1955 hier in Wiesbaden wohnte. „Noch mit über 60 Jahren“, so Nehrbaß, „begann Ilse Konell ihre leidenschaftliche Arbeit als Mäzenatin und setzte sich vor allem für die Literaturförderung ein. Damals stellte sie die finanzielle Grundlage für den seit 1998 nun alle zwei Jahre vergebenen Preis her mit einer Dotierung von 5000 Euro, und zusätzlich immer in den dazwischenliegenden Jahren einen Förderpreis für Schülerinnen und Schüler, der von ihr ebenfalls gestiftet war.“

Doch die Stadt Wiesbaden sei bemüht, anstelle des Konell-Preises „zukünftig einen neuen Literaturpreis zu schaffen. Natürlich, wenn dem die politischen Gremien entsprechend zustimmen werden“, verriet Nehrbaß.

Siehe das ausführliche Interview von Frau Dr. Viola Bolduan mit Eva Demski im Wiesbadener Kurier

Programm des Literaturhauses Villa Clementine

Saskia Hennig von Lange erhält am 14. Dezember den George-Konell-Preis

Foto: Diether v. Goddenthow  © massow-picture
Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Die Schriftstellerin Saskia Hennig von Lange wird in diesem Jahr mit dem George-Konell-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet. Die öffentliche Preisverleihung findet am Mittwoch, 14. Dezember, um 19 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine statt. Die Laudatio hält der Frankfurter Literaturkritiker Christoph Schröder. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

zurueck-z-feuerAusgewählt wurde die Preisträgerin von einer Jury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern des literarischen Lebens der Stadt Wiesbaden zusammensetzt: Shirin Sojitrawalla (freie Journalistin und Literaturkritikerin), Jutta Leimbert (Inhaberin der Buchhandlung Vaternahm), Gudrun Olbert (Leiterin der Büchergilde Wiesbaden), Dr. Alexander Hildebrand (Journalist) und Susanne Lewalter (Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine). „Im Zentrum von Saskia Hennig von Langes noch schmalem Werk steht die Frage nach der Vergänglichkeit des menschlichen Daseins. Ihre Sprache ist von einem hohen Formbewusstsein geprägt und gestaltet sich so klar wie poetisch. Herausragend ist, wie Saskia Hennig von Lange die Vorstellung der eigenen menschlichen Existenz ihrer Figuren durch die Wahrnehmung anderer schildert, dabei das Innen mit dem Außen verwebt und bis in die Tiefen philosophischer Fragen eintaucht“, so die Begründung der Jury.

Saskia Hennig von Lange, geboren 1976, studierte Angewandte Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, wo sie derzeit zum Verhältnis von Bild, Rahmen und Körper in der spätmittelalterlichen Kunst promoviert. 2013 erschien ihre Novelle „Alles, was draußen ist“, 2014 ihr Debütroman „Zurück zum Feuer“, für den sie mit dem Clemens-Bretano-Förderpreis der Stadt Heidelberg bedacht wurde. 2015 erhielt sie ein Autorenstipendium des Deutschen Literaturfonds. Saskia Hennig von Lange lebt in Frankfurt am Main. Im Rahmen der Preisverleihung wird Saskia Hennig von Lange auch aus ihrem Werk lesen.

Der George-Konell-Preis wird alle zwei Jahre von der Landeshauptstadt Wiesbaden zum Gedenken an den verstorbenen Schriftsteller George Konell verliehen, der bis zu seinem Tod 1991 viele Jahre in Wiesbaden verbrachte. Seine Witwe Ilse Konell stiftete diesen Preis, der seit 1998 verliehen wird. Die Preisträger müssen ihren ständigen Wohnsitz in Hessen haben oder durch einen biographischen Bezug mit Hessen verbunden sein. Der George-Konell-Preis wird für das literarische Gesamtwerk oder die literarische Erstveröffentlichung eines Autors oder einer Autorin vergeben.


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Schriftsteller Stephan Thome erhielt am 16. Januar 2015 den George-Konell-Preis 2014

Schriftsteller Stephan Thome erhielt den George-Konell-Preis 2014.der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Verleihung fand am   16. Januar 2015 im Literaturhaus Villa Clementine statt. Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz mit dem Preisträger.  Foto: Diether v. Goddenthow  © massow-picture
Schriftsteller Stephan Thome erhielt den George-Konell-Preis 2014.der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Verleihung fand am 16. Januar 2015 im Literaturhaus Villa Clementine statt. Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz mit dem Preisträger. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Schriftsteller Stephan Thome erhielt 2014 für sein literarisches Werk den George-Konell-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die öffentliche Preisverleihung fand am 16. Januar 2015 im Literaturhaus Villa Clementine in der Frankfurter Straße statt. Die Laudatio hielt Dr. Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Ausgewählt wurde der Preisträger von einer Jury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern des literarischen Lebens der Stadt Wiesbaden zusammensetzt: Shirin Sojitrawalla – freie Journalistin und Literaturkritikerin, Jutta Leimbert – Inhaberin der Buchhandlung Vaternahm, Gudrun Olbert – Leiterin der Büchergilde Wiesbaden, Dr. Alexander Hildebrand – Journalist, und Susanne Lewalter – Die Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine.

Im Zentrum von Stephan Thomes Werken steht die Frage nach dem Sinn im Leben und den Sehnsüchten der Menschen. In seinen Romanen hinterfragt er subtil die Fassaden bürgerlicher Scheinwelten. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird Stephan Thome aus seinem neuen Roman „Gegenspiel“ vorlesen, der im Januar 2015 erscheint.

Stephan Thome, mit bürgerlichem Namen Stephan Schmidt, wurde 1972 im hessischen Biedenkopf geboren. Er studierte Philosophie, Religionswissenschaft und Sinologie in Berlin, China, Taiwan und Japan. Von 2005 bis 2011 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an verschiedenen Forschungseinrichtungen. 2009 erschien sein Romandebüt „Grenzgang“, der auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis stand. Im selben Jahr gewann er den „aspekte Literaturpreis“ für das beste Debüt des Jahres. 2012 erschien sein zweiter Roman „Fliehkräfte“, mit dem er auch auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis stand. 2014 gewann er den „Literaturpreis Berlin“ in der Sparte Literatur.

Der George-Konell-Preis wird alle zwei Jahre zum Gedenken an den verstorbenen Schriftsteller George Konell verliehen, der bis zu seinem Tod 1991 viele Jahre in Wiesbaden verbrachte. Seine Witwe Ilse Konell stiftete den Preis, der seit 1998 verliehen wird. Die Preisträger müssen ihren ständigen Wohnsitz in Hessen haben oder durch einen biographischen Bezug mit Hessen verbunden sein. Der George-Konell-Preis wird für das literarische Gesamtwerk oder die literarische Erstveröffentlichung eines Autors oder einer Autorin vergeben.