Kategorie-Archiv: Jüdisches Museum Frankfurt

Aufruf der Frankfurter Kulturverantwortlichen zur Lichterkette am 10. Dezember – das Freie Deutsche Hochstift, Haus am Dom u. viele andere Einrichtungen sind mit dabei

Nie-Wieder-Ist-Jetzt_Banner450In Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen setzt die Kulturszene in Frankfurt ein Zeichen gegen Antisemitismus. 85 Jahre nach den November-Pogromen 1938 sind Jüdinnen und Juden in Frankfurt wieder in Sorge um ihr Leben. Entsetzt sehen wir, dass das Massaker am 7. Oktober und der Terrorangriff von Hamas weltweit, auch in Deutschland, zum Auslöser für andauernde antisemitische Propaganda und Gewalt wurde.

Dazu wollen wir als Kulturverantwortliche in Frankfurt / Rhein-Main nicht schweigen. Wir bekennen uns zu unserer historischen Verantwortung. Wir stehen auf und nehmen Stellung: Im Alltag, bei der Arbeit, im Freundeskreis, in Vereinen und Gemeinden. Wir erheben unsere Stimme gegen Antisemitismus. Wir stellen uns schützend an die Seite von Jüdinnen und Juden. Wer sie angreift, greift uns an. Unsere Solidarität überschreitet religiöse und kulturelle Grenzen.

Als Zeichen dafür rufen wir, unterstützt durch das Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt, zu einer Lichterkette auf. Denn:

Nie wieder ist jetzt!

Jeder und jede aus Frankfurt und Region wird gebraucht. Denn von dieser Stadt mit ihrer vielfältigen Geschichte und Gegenwart soll ein starkes Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft und gegen Antisemitismus und Extremismus in unserer Gesellschaft ausgehen.

Die Kulturverantwortlichen sehen es als ihren demokratischen Auftrag an, in den aktuellen Debatten gegen jede Art der Diskriminierung einzustehen, sowie Empathie, Respekt und Vielfalt zu fördern. Wir wollen gerade jetzt Raum für offenen, kritischen und vielfältigen Gedankenaustausch schaffen und die Gesellschaft gegen jeden Extremismus stärken.

Wir treffen uns, gerne mit eigenen Kerzen, am Sonntag, 10. Dezember, zwischen Eisernem Steg und Ignatz-Bubis-Brücke (Uferweg an der Innenstadtseite des Mains). Beginn 18 Uhr, Ende 18:30 Uhr.

Die Initiative geht aus von Prof. Dr. Joachim Valentin, Direktor des Hauses am Dom und der Katholischen Akademie. Zu den Mitinitiatoren gehören Hanna-Lena Neuser (Direktorin der Evangelischen Akademie Frankfurt), Hauke Hückstädt (Leiter des Literaturhauses Frankfurt), Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken (Direktorin Deutsches Romantik-Museum und Frankfurter Goethe-Haus), Wolfgang David (Direktor des Archäologischen Museums), Dr. Peter Cachola Schmal (Direktor des Deutschen Architekturmuseums), Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft), Prof Dr. Mirjam Wenzel (Direktorin des jüdischen Museums), Dr. Sebastian Baden (Direktor Schirn Kunsthalle) und Jan Gerchow (Direktor des Historischen Museums). Mit der Unterstützung des Kulturdezernats der Stadt Frankfurt am Main. Und viele mehr: niewiederist.jetzt/

Neue Projekte 2023 im Jüdischem Museum Frankfurt: ZURÜCK INS LICHT Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege – bis 29.Mai 2023 verlängert

In der Weimarer Republik reüssieren erstmals Frauen auf dem internationalen Kunstmarkt – darunter die Zeichnerin, Malerin und Holzbildhauerin Rosy Lilienfeld, die Bildhauerin und Malerin Amalie Seckbach, die Autorin, Zeichnerin und Illustratorin Erna Pinner und die Malerin Ruth Cahn. Die vier Künstlerinnen stellen international aus, reisen um die Welt und entwickeln sich zu weithin wahrgenommenen Kosmopolitinnen. Ihre Werke werden gefeiert, gesammelt und gedruckt, ihre Ateliers in Frankfurt am Main von vielen aufgesucht. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten bereitet ihren Karrieren ein jähes Ende. Rosy Lilienfeld wird 1942 in Auschwitz, Amalie Seckbach 1944 in Theresienstadt ermordet. Erna Pinner gelingt die Flucht nach London, wo sie als Illustratorin naturwissenschaftlicher Bücher ihr Geld verdient und bis 1987 lebt. Ruth Cahn flieht nach Santiago de Chile und kehrt Anfang der 60er Jahre als unbekannte Künstlerin zurück nach Frankfurt.

Lilienfeld und Seckbach sind heute weitgehend unbekannt. Auch Cahn und Pinner gelingt es – wie zahlreichen anderen Kunstschaffende – nicht, im Exil an ihre Erfolge anzuknüpfen. Alle vier geraten nach der Schoa in Vergessenheit. Die Ausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege“ verschafft Ihnen nun die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt.

Den Ausgangpunkt der Ausstellung bildet ein Artikel der Kunsthistorikerin Dr. Sascha Schwabacher, der im Mai 1935 im „Frankfurter Israelitischen Gemeindeblatt“ unter dem Titel „Atelierbesuch bei Frankfurter Künstlerinnen“ erscheint. Schwabacher erinnert sich darin an die Atelierbesuche bei den vier Künstlerinnen und stellt diese in Kurz-Porträts vor. Die Ausstellung erinnert in der Gestaltung von vier distinkten Räumen, denen jeweils eine eigene Farbe zugeordnet ist, an die vier Ateliers.

Neben dem Artikel von Schwabacher stellt sie eine Zeitung mit zeitgenössischen Texten zu den vier Künstlerinnen sowie Selbstzeugnisse als Audiobeiträge zur Verfügung.

Im Eingangsbereich sind sowohl Stadtansichten, die Topografie Frankfurts und seiner Kunstszene in den1920er Jahre zu sehen, als auch das Bild der „Neuen Frau“ und die damit einhergehenden Selbstinszenierungen in Kunst und Fotografie. Neben den vier farbigen Räumen, die zu Begegnungen mit den Werken der vier Künstlerinnen aus der Zeit der Weimarer Republik einladen, sind in einem zusammenhängenden abschließenden Raumgefüge auch die Werke zu sehen, die sie nach der nationalsozialistischen Machtübernahme schufen. In ihnen zeichnet sich eine weitreichende Flucht in die Fantasie ab. Diese Flucht wird von der eigens entwickelten Auftragsarbeit der zeitgenössischen Künstlerin Elianna Renner aufgegriffen und reflektiert, die in einem separaten Raum zu sehen ist. Die Arbeit setzt sich mit den beiden weithin unbekannten Künstlerinnen Ruth Cahn und Amalie Seckbach auseinander und widmet der Erinnerung an sie die dreiteilige Medieninstallation „Re per toire“.

Die Ausstellung „Zurück ins Licht“ begeht fünf Premieren:
Zum ersten Mal werden:

  • die gesammelten Werke von Rosy Lilienfeld ausgestellt, darunter auch die illustrierte zweisprachige Nacherzählung zu Baal Schem Tov von Martin Buber,
  • die Werke von Amalie Seckbach umfänglich gezeigt,
  • alle bekannten Werke von Ruth Cahn und
    die bislang unbekannten Zeichnungen von Erna Pinner und ihre Fotoalben präsentiert und außerdem
  • wird zum ersten Mal die dreiteilige Medieninstallation „Re per toire“ von Elianna Renner ausgestellt.
Erna Pinner, Köpfe von vier Kronenkranichen, 1920er Jahre, Farbholzschnitt, Abzug auf Papier, 60,8 × 55,2 cm © Jüdisches Museum Frankfurt
Erna Pinner, Köpfe von vier Kronenkranichen, 1920er Jahre, Farbholzschnitt, Abzug auf Papier, 60,8 × 55,2 cm © Jüdisches Museum Frankfurt

Anlässlich der Ausstellungseröffnung waren  auch Familienangehörige der vier Künstlerinnen nach Frankfurt gereist. Christian Peña Cortés, Großneffe der Künstlerin Ruth Cahn, ließ wissen: „Die Familie von Ruth Cahn ist stolz darauf, dass sie dazu beitragen kann, das Bild einer Künstlerin wieder herstellen zu können, die einen Teil ihres Lebens der Kunst und ihrer Geburtsstadt gewidmet hat, die sie so sehr liebte und so oft gemalt hat. Die politischen Umstände der damaligen Zeit hatten sie auf dramatische Weise zur Flucht gezwungen. Nun werden ihre menschlichen und künstlerischen Qualitäten den Vergessen entrissen.“

Neben institutionellen und privaten Leihgaben sind in der Ausstellung insgesamt 210 Werke aus der Sammlung des Jüdischen Museums zu sehen. Dieses sammelt seit seiner Gründung systematisch Werke von jüdischen Künstlerinnen und Künstlern und setzte mit dem 1992 eingerichteten „Ludwig Meidner Archiv“ dabei zunächst einen Schwerpunkt im Bereich der Exil-Kunst. Bereits 1989, ein Jahr nach der ersten Eröffnung, präsentierte das Jüdische Museum erstmals den einer alten Frankfurter jüdischen Familie entstammenden Künstler und Bildhauer Samson Schames, dessen Werk im Januar 2023 erneut in einer Kabinettausstellung zu sehen sein wird. Das 2017 gegründete Jakob Nussbaum Archiv, welches unter anderem die Werke von Schames, Lilienfeld und Pinner umfasst, macht diesen Schwerpunkt
innerhalb der Sammlung des Jüdischen Museums deutlich. Es umfasst Bildende Kunstwerke von Angehörigen der „verlorenen Generation“, also von jüdischen Künstlerinnen und Künstlern aus Frankfurt, die von den Nationalsozialisten geächtet und verfolgt wurden und die heute weitgehend unbekannt sind.

Prof. Dr. Mirjam Wenzel, die Direktorin des Jüdischen Museums sagt dazu:

„Es gehört zu den Kernaufgaben des Jüdischen Museums Frankfurt, nicht nur an die Menschen zu erinnern, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden, sondern auch den Folgen des systematischen Ausschlusses aus dem öffentlichen Leben und Bewusstsein entgegen zu treten, der nach 1945 andauerte. Mit der Ausstellung ,Zurück ins Licht‘ holen wir vier Künstlerinnen an eben den Ort zurück, wo sie in den 1920er Jahren hingehörten: in die internationale Öffentlichkeit Frankfurts.“

Die Ausstellung wird von mehreren Veranstaltungen (siehe Flyer) und einem Katalog begleitet, der in einer deutschen und in einer englischen Ausgabe im Kerber Verlag erschienen ist.

Weitere Informationen: Zurück zum Licht

Neue Projekte/Ausstellungen 2023

 

Vom 13. Bis 30. April 2023
Mapping Memories – Judengasse Extended. Pop-up-Ausstellung mit Performances, Workshops, Artist Talks und Podiumsgesprächen in und rund um das Museum Judengasse.
Das mehrtägige Event findet im Rahmen von METAhub (Museum, Education, Theater, Arts) Frankfurt statt, einem mehrjährigen Kooperationsprojekt des Jüdischen Museums mit dem Archäologischen Museum und dem Künstlerhaus Mousonturm, das jüdische Kulturgüter auf performative und digitale Weise im Stadtraum sichtbar macht. Im Zentrum von „Mapping Memories – Judengasse Extended“ stehen archäologische Fundstücke aus der Judengasse sowie deren Verhältnis zum heutigen Stadtraum. Neben einer Pop-up-Ausstellung im Museum Judengasse sind architektonische Interventionen und digitale Rekonstruktionen, Performances und Führungen, Workshops, Künstlerinnengespräche und zwei Podiumsdiskussionen geplant. Näheres zum Projekt und dem Programm sind auf der Website zu finden: metahubfrankfurt.de

Vom 14. Mai 2023 bis 7. Januar 2024
Metall & Gesellschaft. Wilhelm Merton – Unternehmer mit sozialer Verantwortung. Kabinettausstellung im Jüdischen Museum
Die Merton-Straße, das Merton-Viertel, eine Berufsschule, ein Übersetzerpreis sowie ein Universitätsinstitut erinnern in Frankfurt an Wilhelm Merton, dessen Engagement die Stadt so viel verdankt. Wer aber war Wilhelm Merton, der 1848 in eine Frankfurter jüdische Familie geboren wurde? Aus Anlass des 175. Geburtstages von Wilhelm Merton geht das Jüdische Museum dieser Frage in einer Ausstellung nach, die insbesondere das unternehmerische und sozialreformerische Wirken des Gründers der Metallgesellschaft thematisiert. Die Ausstellung richtet den Blick nicht nur auf bislang wenig bekannte Facetten des Lebens von Wilhelm Merton, sondern mit eigens entwickelten Fotoarbeiten und Bildungskooperationen auch auf soziale wie auch ökologische Fragen in der gegenwärtigen globalisierten Welt. Mehrere Begleitveranstaltungen an verschiedenen Orten in Frankfurt und eine Publikation, die im Verlag Hentrich & Hentrich erscheint, ergänzen die Ausstellung, die unter der Schirmherrschaft der Frankfurter Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig steht. Weitere Informationen: Metall & Gesellschaft. Wilhelm Merton – Unternehmer mit sozialer Verantwortung

Vom 17. bis 21. Mai 2023 auf dem Bertha-Pappenheim-Platz und im Juni 2023 an drei verschiedenen Orten im Stadtraum
Paulskirche und demokratisches Selbstverständnis. Pop-up-Archiv zu 75 Jahren bundesdeutschem Diskurs
Zum 175-jährigen Jubiläum der Nationalversammlung richtet das Jüdische Museum Frankfurt die Aufmerksamkeit auf den Wiederaufbau der Paulskirche im Jahr 1948 und die Reden, Ausstellungen und Konflikte, die seither in der „Wiege der deutschen Demokratie“ gehalten, gezeigt und ausgetragen wurden. In einem eigens gestalteten Pop-up-Archiv werden Fotos, Zeitungsberichte, Manuskripte, Ton- und Filmdokumente präsentiert, die sich auf vier zentrale Aspekte konzentrieren: das Konzept des Wiederaufbaus und die ersten Veranstaltungen in der Paulskirche Ende der 1940er Jahre, die Ausstellungen und Reden zu Auschwitz, die vor Ort zu sehen und zu hören waren, die nationalkonservativen Umdeutungsversuche der deutschen Geschichte und fortschreitende Pluralisierung der Erinnerungskultur vor Ort. Das Pop-up-Archiv wird während der Jubiläumswoche erstmals auf dem Bertha-Pappenheim-Platz und im Juni an verschiedenen Orten im Stadtraum präsentiert. Seine Gestaltung lädt Jugendliche und junge Erwachsene zur Partizipation und Diskussion ein.

vom 14. Juli 2023 bis 14. Januar 2024
Ausgeblendet – Eingeblendet. Eine jüdische Filmgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Ausstellung im Jüdischen Museum
Die Ausstellung widmet sich erstmalig der jüdischen Filmgeschichte der Bundesrepublik Deutschland und zeichnet die Lebenswege und Karrieren jüdischer Produzenten, Regisseurinnen und Regisseure oder Schauspieler und Schauspielerinnen nach, die mal am Rande, mal im Zentrum der Filmproduktion standen. Die Ausstellung thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen ihrem Filmschaffen und der allgemeinen bundesdeutschen Filmgeschichte von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis zur deutsch-deutschen Wiedervereinigung. Den Ausgangpunkt bildet eine Videoinstallation mit Statements von zeitgenössischen Filmschaffenden zur Frage, ob sie ihr Jüdischsein in der Filmproduktion lieber ein- oder lieber ausgeblendet sehen (wollen). Der sich anschließende Rundgang geht sowohl auf die ersten Filmproduktionen jüdischer Überlebender wie Artur Brauner als auch auf die Filme von Stars wie Lilli Palmer oder von Autorenfilmemacherinnen wie Jeanine Meerapfel ein. Seine Gestaltung nimmt Bezug auf den historischen Ort der Filmproduktion, das Studio, und setzt Filmausschnitte und –requisiten neben persönlichen Zeugnissen in Szene. Die Ausstellung basiert auf jahrelanger Forschung der beiden Kuratoren und Filmwissenschaftlerinnen Lea Wohl von Haselberg und Johannes Praetorius-Rhein und wird in Kooperation mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V. entwickelt. Weitere Informationen: Ausgeblendet – Eingeblendet

Die neue App des Jüdischen Museums Frankfurt 

Die digitale Strategie des Jüdischen Museums Frankfurt wurde 2016 entwickelt und umfasst eine Vielzahl an Projekten, die der Kommunikation, Vermittlung und Forschung im digitalen Raum gewidmet sind. Mit der im Februar 2023 gelaunchten App ist sie nunmehr abgeschlossen. Die App fungiert als zielgruppenspezifischer Mediaguide für die Dauerausstellung im Rothschild-Palais, den die Besucherinnen und Besucher sich entweder aus den App-Stores von Google und Apple auf ihr Smartphone laden oder auf Leih-Tablets mit Kopfhörern ansehen und -hören können. Die Entwicklung der App wurde unter anderem von der Dr. Marschner Stiftung finanziert. Deren Vorstand, Peter Gatzemeier, beschrieb das Anliegen der Unterstützung mit den Worten: „Die Dr. Marschner Stiftung freut sich, den digital innovativen und inhaltlich wie optisch attraktiven Guide des Jüdischen Museums in Frankfurt mittragen zu können. Das langanhaltende Projekt ist nicht nur für das Publikum eine Bereicherung vor Ort, sondern nimmt mit seinen einzelnen Features weit über das Museum hinaus die Vielfältigkeit unserer Frankfurter Stadtgesellschaft auf.“

Die App umfasst sowohl einen 90-minütigen wie auch einen 60-minütigen Highlight-Rundgang jeweils in deutscher wie in englischer Sprache. Sie umfasst zudem drei inklusive Angebote: eine Tour für höreingeschränkte Besucherinnen und Besucher mit Gebärdensprachen-Videos, eine Audioführung in Leichter Sprache sowie eine Tour für Seheingeschränkte. Letztere besteht aus eingehenden Beschreibungen zu ausgewählten Exponaten und führt zu den Tastobjekten in der Dauerausstellung. Die inklusiven Spuren wurden von der Crespo Foundation gefördert, deren Vorstand, Prof. Christiane Riedel, wissen lässt: „Die Crespo Foundation engagiert sich für die Bildungsteilhabe und kulturelle Teilhabe aller Menschen. Dass die Angebote des Jüdischen Museums auch für Zielgruppen erschlossen werden, für die der Zugang aus unterschiedlichen Gründen erschwert ist, unterstützen wir sehr. Das Jüdische Museum geht hier mit dem Mediaguide neue Wege, um die kulturelle Teilhabe für mehr Menschen zu ermöglichen.“

Jüdisches Museum Frankfurt a.Main
Bertha-Pappenheim-Platz 1,
60311 Frankfurt am Main
Tel: + 49 (0) 69 212 35000

»Soll, muss und kann Sprache gerecht sein?« Start der Frankfurter Hausgespräche 2022 am 27. April

Die Dudin Der Duden Collage © Diether v. Goddenthow
Die Dudin Der Duden Collage © Diether v. Goddenthow

 Die Frankfurter Hausgespräche beschäftigen sich in diesem Jahr mit dem Thema „Soll, muss und kann Sprache gerecht sein?“. An vier öffentlichen Diskussionsabenden wird der Wunsch nach gerechter Sprache aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick genommen.

Aktuelle sprachwissenschaftliche und sprachpolitische Forderungen werden ebenso diskutiert wie die Idee einer universalen Sprache, wie sie im Esperanto formuliert wird. Weitere Themen sind Sprachengerechtigkeit durch Mehrsprachigkeit und Überlegungen zur bewusstseinsbildenden Kraft von Sprache als Thema in der Epoche der Romantik. Die kostenfreien Veranstaltungen finden vom 27. April bis zum 18. Mai 2022 wöchentlich an unterschiedlichen Orten in Frankfurt statt. Manche Diskussionen werden zudem live ins Internet übertragen. Die Frankfurter Hausgespräche sind ein gemeinsames Veranstaltungsformat der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, des Freien Deutschen Hochstifts, des Haus am Dom und des Jüdischen Museum Frankfurt. Weitere Informationen zu den Inhalten und zur Anmeldung unter www.frankfurter-hausgespraeche.de.

Seit 2010 veranstalten vier namhafte Frankfurter Institutionen zusammen die Frankfurter Hausgespräche. An öffentlichen Diskussionsabenden wird ein gemeinsames Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet – stets mit der Maxime, die Gegenwart mit einem Blick in die Vergangenheit und Gedanken an die Zukunft zu verbinden.

In diesem Jahr geht es vor dem Hintergrund aktueller Debatten im Spannungsfeld zwischen einem Sprachwandel und der Einhaltung bestimmter Sprachregeln um die Frage „Soll, muss und kann Sprache gerecht sein?“. Woher der Anspruch nach gerechter Sprache kommt, wie er sich im Einzelnen darstellt, und wohin er führt, damit beschäftigen sich vier aufeinanderfolgende Diskussionsrunden.

Den Auftakt macht die Stiftung Polytechnische Gesellschaft am 27. April 2022 um 19:30 Uhr mit einer Podiumsdiskussion in der Evangelischen Akademie Frankfurt. Unter dem Titel „Die Forderung nach gerechter Sprache – sprachphilosophisch, sprachwissenschaftlich und sprachpolitisch betrachtet“ diskutiert die Germanistin und DUDEN-Chefredakteurin, Dr. Kathrin Kunkel-Razum mit Prof. Dr. Thomas Steinfeld, Journalist, Literaturkritiker, Übersetzer und Schriftsteller. Moderiert wird das Gespräch von Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft. Zu Fuß Gehende, Praktikant*innen, Steuerberater_innen, BürgerInnen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Es ist nicht gerade leicht, ein bestehendes System von Personenbezeichnungen und Pluralen umzubauen, auch wenn das Deutsche durch seine Elastizität viele Möglichkeiten bietet. Es bleibt spannend, ob sich die neuen Personenbezeichnungen und die damit einhergehenden Verschiebungen in der Bezeichnungsarchitektur des Deutschen gegen Tendenzen der Sprachökonomie durchsetzen werden. Sprachphilosophische, sprachwissenschaftliche und sprachpolitische Aspekte spielen dabei eine wichtige, nicht immer dieselbe Rolle. Das Hausgespräch lotet Absichten und Folgen der Forderung nach gerechter Sprache differenziert aus.

Am 4. Mai 2022 um 19:00 Uhr setzen sich im Jüdischen Museum Frankfurt Prof. Dr. Liliana Ruth Feierstein, Professorin für Transkulturelle Geschichte des Judentums an der Humboldt-Universität Berlin, Prof. Dr. Sabine Fiedler, Vorsitzende der Gesellschaft für Interlinguistik e. V. und Professorin für anglistische Sprachwissenschaft an der Universität Leipzig, und Dr. Anja Christina Stecay, Vorstandsmitglied der Esperanto-Gesellschaft Frankfurt, mit Ludwig Zamenhof und seiner Idee der „universalen Sprache“ auseinander. 1887 publizierte der Warschauer Augenarzt und Philologe Ludwig Leyzer Zamenhof (1859-1917) eine Broschüre mit dem Titel „Internationale Sprache“, die zum Gründungsmanifest von Esperanto wurde. Bereits als Jugendlicher träumt er von einer „Lingwe Uniwersale“, die die Verständigung in der diversen Stadtbevölkerung stärken und ehemalige Shtetl-Bewohnerinnen und Bewohner mit anderen Minderheiten verbinden sollte. Dieser Völkerverständigungsgedanke trägt bis heute die Plansprache Esperanto, die weltweit Anhänger fand und nach wie vor von Millionen Menschen praktiziert wird.

Am 11. Mai 2022 um 19:30 Uhr folgt eine Veranstaltung im Haus am Dom. Die Zunahme einer Pluralität der Herkünfte und Kulturen führt in einem Einwanderungsland wie Deutschland notwendig zu einer Vielfalt von Sprachen, die – zumindest im privaten Zusammenhang – gesprochen werden. Doch wie sich dann verständigen, wenn nicht durch Mehrsprachigkeit möglichst aller Bürgerinnen und Bürger? Ist Indien ein Vorbild, wo Hindi und Englisch zwar als Amtssprachen gelten, man aber angesichts der Vielfalt gesprochener Sprachen auf eine Nationalsprache verzichtet? Sollten Herkunftssprachen ebenso gefördert werden wie die deutsche Sprache, also auch als Schulfächer und Zusatzqualifikation anerkannt werden? Oder sollten nicht doch vor allem (sehr) gute Deutschkenntnisse aller langfristig in Deutschland Lebenden als oberstes Ziel der Sprachbildung gelten? Über diese und andere Fragen aus Theorie und Praxis diskutieren Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt, Dr. Magdalena Knappik, Gastprofessorin „Grundschuldidaktik, Mehrsprachigkeit und soziale Teilhabe“ Universität Kassel, Dr. Aladin El-Mafaalani, Professor für Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft, Universität Osnabrück, und Dr. Brigitta Sassin, Religionswissenschaftlerin und Theologin, Referentin für Gemeinden anderer Muttersprache und christlich-islamischen Dialog, katholische Stadtkirche Frankfurt.

Den Abschluss der Reihe bildet das Freie Deutsche Hochstift mit dem Gesprächsabend „Sprachgewalt – Sprachgerechtigkeit: Ein Thema der Romantik?“ am 18. Mai 2022, um 19:30 Uhr im Arkadensaal. Dass man durch Sprache die Welt nicht nur fasst und gleichsam „abbildet“, sondern dass man sie gestaltet und in wesentlicher Hinsicht sogar überhaupt erst hervorbringt, war der Goethezeit wohlbekannt. Neben den beiden wichtigsten sprachphilosophischen Autoren des späten 18. und des frühen 19. Jahrhunderts, Johann Gottfried Herder und Wilhelm von Humboldt, waren es vor allem die Romantiker August Wilhelm und Friedrich Schlegel, die der Sprache eine bewusstseinsbildende Kraft zuschrieben. Sie vertraten zugleich neue, teilweise geradezu moderne Ansichten vom Verhältnis der Geschlechter – doch brachten sie auch beides zusammen und hatten die Idee einer im heutigen Sinne ‚geschlechtergerechten‘ Sprache? Dieser Frage geht die Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts, Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, im Gespräch mit dem Sprachwissenschaftler und Romantikforscher Prof. Dr. Jochen A. Bär (Universität Vechta) und mit der Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Frederike Middelhoff (Universität Frankfurt am Main) nach.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe und den Zugangsmodalitäten zu den einzelnen Diskussionsrunden finden sich unter www.frankfurterhausgespraeche.de.

Die Frankfurter Hausgespräche sind ein Kooperationsprojekt des Freies Deutsches Hochstifts, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, dem Jüdischen Museum Frankfurt und dem Haus am Dom.

Einfach reinkommen: Inklusive Museumsführungen in sieben Frankfurter Museen

ffm. Menschen mit und ohne Behinderungen machen gemeinsam Führungen in Frankfurter Museen und Kunstinstitutionen. Den Auftakt macht das Museum für Kommunikation am Sonntag, 19. September. Die anderen sechs folgen im wöchentlichen Wechsel. Das Angebot ist für Museumsbesucher mit und ohne Behinderungen. Es ist inklusiv im umfassenden Sinne.

Mit dabei sind das Deutsche Architekturmuseum (25. September), das Weltkulturen Museum (2. Oktober), das Jüdische Museum (3. Oktober), das Museum für Moderne Kunst (17. Oktober), die Schirn Kunsthalle (23. Oktober) sowie das Historische Museum (30. Oktober).

„Kulturelle Teilhabe und vor allem Partizipation sind wichtig für eine funktionierende Gesellschaft. Das soll möglichst alle Menschen einschließen, daher finde ich die Idee der inklusiven Führungen per se fabelhaft. Menschen mit und ohne Behinderungen beschäftigen sich mit Kunst und eröffnen den jeweils anderen eine neue Perspektive auf die Objekte und vielleicht sogar die Welt“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig.

Die beteiligten Kulturinstitutionen kooperieren bei diesem Projekt mit der Lebenshilfe Frankfurt. Gemachte Vorerfahrungen durch ein Projekt der Praunheimer Werkstätten im Jahr 2018 halfen bei der Vorbereitung. Gemeinsam haben sowohl die Vermittler aus den Museen, als auch die Neueinsteiger aus der Werkstatt ihre Expertise ausgeweitet. Wie spreche ich die Besucher an? Wie erarbeite ich mir den Zugang zu Ausstellungsstücken? Wie vermittele ich die Inhalte an die Besucher? All das haben sie bei den Workshops gemeinsam erarbeitet. Gefördert wird das Projekt durch die Aktion Mensch.

Die Workshops fanden online, bei der Lebenshilfe Frankfurt auf Gut Hausen und im Jüdischen Museum statt. Zusätzlich arbeiten alle Teams in den jeweiligen Museen. Dabei bekommen die Teilnehmenden auch Einblicke hinter die Kulissen des Museums. Durch dieses selbstverständliche Ein- und Ausgehen verschwinden Zugangshemmnisse ganz von selbst. „Kultur für alle“ gewinnt, wenn auch wirklich alle in die Konzeption und Präsentation eingeschlossen sind – das haben alle am Projekt Beteiligten schon vor der Eröffnung mitgenommen.

Welche Wirkungen dieser partizipative Ansatz für das Museumserlebnis mit sich bringt, können Kulturinteressierte bei #einfachreinkommen selbst ausprobieren.

Interessierte melden sich bei der Lebenshilfe Frankfurt bei Maria Hauf unter Telefon 0176/14498288 oder per E-Mail an m.hauf@lebenshilfe-ffm.de.

Frankfurter Museen öffnen wieder ab dem 24. Mai 2021

frankfurter-museen-oeffnen-wiederIm Rahmen der Hygieneregeln öffnen Frankfurts Museen wieder Detaillierte Informationen zu Ausstellungen und  Angaben  zu den Anmeldeverfahren finden Sie auf den Webseiten der Museen,

Archäologisches Museum Frankfurt
Das Museum öffnet ab Dienstag, dem 1. Juni 2021.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Mittwoch bis 20 Uhr
www.archaeologisches-museum-frankfurt.de

Bibelhaus Erlebnis Museum
Das Bibelhaus ist ab Mittwoch, dem 26. Mai geöffnet.
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 14 Uhr bis 17 Uhr
www.bibelhaus-frankfurt.de

Caricatura Museum Frankfurt
Das Caricatura Museum öffnet am Mittwoch, dem 26. Mai 2021.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr
www.caricatura-museum.de

Deutsches Architekturmuseum
Das Deutsche Architekturmuseum ist von Pfingstmontag, 24. Mai, an wieder geöffnet.
Öffnungszeiten: Dienstag 12 bis 18 Uhr, Mittwoch bis Freitag von 12 bis 20 Uhr,
Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr
www.dam-online.de/besuch

DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Das DFF öffnet am Pfingstmontag, dem 24. Mai 2021, wieder seine Ausstellungen.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
www.dff.film

Dommuseum Frankfurt
Das Museum ist wieder ab Mittwoch, 2. Juni, geöffnet.
Öffnungszeiten: Mittwoch, Donnerstag und Freitag 10 bis 17 Uhr
Samstags, sonntags und an den Feiertagen 11 bis 17 Uhr
Montags und dienstags geschlossen
www.dommuseum-frankfurt.de

Eintracht Frankfurt Museum
Das Museum öffnet ab Dienstag, dem 25. Mai 2021.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
https://museum.eintracht.de/news/

Fotografie Forum Frankfurt
Das Fotografie Forum Frankfurt öffnet am Dienstag, 2. Juni 2021.
Öffnungszeiten bitte der Homepage entnehmen.
www.fffrankfurt.org

Frankfurter Goethe-Haus
Das Frankfurter Goethe-Haus öffnet ab Freitag, dem 28. Mai 2021.
Öffnungszeiten: Freitag, Samstag, Sonntag von 11 bis 17 Uhr
www.freies-deutsches-hochstift.de

Historisches Museum Frankfurt und Junges Museum Frankfurt
Beide Museen öffnen am Mittwoch, dem 26. Mai 2021.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11
bis 19 Uhr.
www.historisches-museum-frankfurt.de
www.junges-museumm-frankfurt.de

Institut für Stadtgeschichte
Das Institut für Stadtgeschichte öffnet am Mittwoch, dem 26. Mai. Lesesaal und
Sammlungsbereich sind bereits nach Voranmeldung geöffnet.
Öffnungszeiten: Ausstellungen Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag
11 bis 18 Uhr, Lesesaal nach Voranmeldung Montag bis Freitag 8.30 bis 17 Uhr
(Dienstag, 25.05. nur bis 12 Uhr)
ACHTUNG: Die Vorlage eines Negativnachweises ist nur für den Besuch von Lesesaal
und Sammlungsbereich nötig, nicht für den Ausstellungsbesuch. Weitere Informationen
auf der Webseite:
www.stadtgeschichte-ffm.de

Jüdisches Museum Frankfurt
Das Jüdische Museum öffnet ab Mittwoch, dem 26. Mai 2021.
Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 10 bis 21 Uhr, Mittwoch, Freitag, Samstag
und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.
www.juedischesmuseum.de

Das Museum für Kommunikation
Das Museum öffnet am Dienstag, dem 25. Mai 2021.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr
Museumsshop & Museumsbibliothek
Der Museumsshop ist geöffnet. Ebenfalls wieder möglich ist der Besuch der
Museumsbibliothek: Eine Voranmeldung ist auch hier erforderlich, siehe Homepage des
Museums. Die Bibliothek ist dienstags bis Donnerstag von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
http://www.mfk-frankfurt.de

Frankfurter Kunstverein
Der Frankfurter Kunstverein öffnet am Dienstag, dem 1. Juni von 17 bis 22 Uhr mit dem
Soft Opening der Ausstellung „And This is Us 2021 – Junge Kunst aus Frankfurt“
Ab dem 2. Juni gelten folgende Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 19
Uhr, Donnerstag von 11 bis 21 Uhr.
www.fkv.de

Museum Angewandte Kunst und Ikonenmuseum
Das Museum Angewandte Kunst und das Ikonenmuseum öffnen am Mittwoch, dem 26.
Mai 2021.
Öffnungszeiten Museum Angewandte Kunst: Dienstag von 12 bis 18 Uhr, Mittwoch von
12 bis 20 Uhr, Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Öffnungszeiten Ikonenmuseum: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Mittwoch von
12 bis 20 Uhr.
www.museumangewandtekunst.de

Museum Judengasse
Am Mittwoch, den 26. Mai 2021, erfolgt die Öffnung des Museums Judengasse.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
www.juedischesmuseum.de/besuchen/museumjudengasse

MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST
Der TOWER MMK öffnet am Pgingstmontag, dem 24. Mai 2021.
Reguläre Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr und Mittwoch 11 bis 20
Uhr
www.mmk.art

Portikus
Der Portikus auf der Alten Brücke öffnet wieder am Pfingstmontag, 24. Mai 2021.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr, mittwochs 11 bis 20 Uhr

Senckenberg Naturmuseum
Am Mittwoch, dem 26. Mai wird das Senckenberg Naturmuseum
wieder geöffnet.
Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag von 9 bis 17 Uhr, mittwochs
von 9 bis 20 Uhr, Samstag, Sonntag und an den Feiertagen 9 bis 18 Uhr.
www.museumfrankfurt.senckenberg.de

Struwwelpeter Museum
Das Struwwelpeter Museum öffnet am Donnerstag, dem 3. Juni 2021.
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr
www.struwwelpeter-museum.de

Weltkulturen Museum
Ab Mittwoch, dem 26. Mai 2021 ist das Weltkulturen Museum geöffnet.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr, Mittwoch 11 bis 20 Uhr
www.weltkulturenmuseum.de

weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der einzelnen Häuser sowie unter
www.museumsufer.de

Wiedereröffnung der Frankfurter städtischenMuseen und des Instituts für Stadtgeschichte

Frankfurter Museen öffnen wieder. Impression aus dem Archäologischen Museum  © Foto Diether v. Goddenthow
Frankfurter Museen öffnen wieder. Impression aus dem Archäologischen Museum © Foto Diether v. Goddenthow

(ffm) Nach über viermonatiger Schließung aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie öffnen die städtischen Museen für Besucherinnen und Besucher wieder sukzessive ihre Türen. Möglich macht dies der aktuelle Beschluss der Landesregierung. Voraussetzung ist, dass der Inzidenzwert hessenweit zwischen 50 und 100 pro 100.000 Einwohner liegt, die Kontaktdaten der Besucherinnen und Besucher erfasst werden und Besuchstermine vereinbart werden können.

„Ich begrüße es sehr, dass die Museen und das Institut für Stadtgeschichte zu den ersten gehören, die wieder öffnen können. Wir sind mit entsprechenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen gut vorbereitet, um einen risikoarmen Besuch zu gewährleisten. Ich danke den Direktorinnen und Direktoren der Häuser, dass sie die aktuell geltenden Regeln so umsichtig umgesetzt haben, verantwortungsvoll mit der Situation umgehen und eine zeitnahe Öffnung der Häuser ermöglichen. In vielen der Museen wurden im zweiten Lockdown neue Ausstellungen eröffnet, die jetzt nur darauf warten, besucht zu werden“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig. Für den Museumsbesuch gelten die bekannten Hygienebestimmungen: Tragen einer medizinischen Maske, Abstand halten und regelmäßig die Hände wasche und desinfizieren.

Archäologisches Museum Frankfurt

Archäologisches Museum Frankfurt  © Foto Diether v. Goddenthow
Archäologisches Museum Frankfurt © Foto Diether v. Goddenthow

Das Museum öffnet am Dienstag, 9. März, wieder seine Türen für die Besucherinnen und Besucher. Es warten zwei besondere Ausstellungen auf ihre Gäste: Die Präsentation „Der Thoraschrein der Synagoge am Börneplatz“ ist noch bis zum 18. April zu sehen, bis zum 11. April zeigt das Haus die Ausstellung „SYRIEN. Fragmente einer Reise, Fragmente einer Zeit“ mit Fotografien von Yvonne v. Schweinitz (1921-2015). Der Besuch des Archäologischen Museums ist nur unter der Voraussetzung möglich, dass die Kontaktdaten der Besucherinnen und Besucher vor Ort erfasst werden und im Vorfeld Besuchstermine vereinbart werden. Man kann sich ab Dienstag, 9. März, unter der Telefonnummer 069/212-35896 für eine bestimmte Uhrzeit anmelden. Der Zugang sowohl zur Dauerausstellung als auch zur Sonderausstellung ist aus organisatorischen Gründen vorerst nur über den Haupteingang des Museums in der Karmelitergasse 1 möglich: https://archaeologisches-museum-frankfurt.de/de/

Caricatura Museum Frankfurt

Caricatura Museum für Komische Kunst © Foto Diether v. Goddenthow
Caricatura Museum für Komische Kunst © Foto Diether v. Goddenthow

Das Caricatura Museum öffnet am Dienstag, 16. März, wieder seine Türen für die Liebhaber der komischen Kunst. Die aktuelle Ausstellung „Grober Strich und feiner Witz“ mit Cartoons von Hauck & Bauer wurde bis zum 11. Juli verlängert. Die genauen Bedingungen für einen Besuch können zeitnah der Website des Museums entnommen werden: https://caricatura-museum.de/

 

 

Deutsches Architekturmuseum

Deutsches Architekturmuseum © Foto Diether v. Goddenthow
Deutsches Architekturmuseum © Foto Diether v. Goddenthow

Das Deutsche Architekturmuseum öffnet wieder am Freitag, 12. März, mit neuen Öffnungszeiten: dienstags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs von 12 bis 20 Uhr, donnerstags von 12 bis 20 Uhr und freitags von 12 bis 20 Uhr. Am Samstag und Sonntag ist das Haus von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Das Haus zeigt derzeit „max40 – BDA Architekturpreis für junge Architektinnen und Architekten“ bis zum 11. April, „Best Highrises 2020/21 – Internationaler Hochhaus Preis 2020“ bis zum 16. Mai und „DAM Preis 2021 – Die 25 besten Bauten in/aus Deutschland“ bis 13. Juni, sowie „Einfach Grün – Greening the City“ bis 11. Juli. Die genauen Bedingungen für einen Besuch können zeitnah der Website des Museums entnommen werden; https://dam-online.de/

Historisches Museum Frankfurt und Junges Museum Frankfurt

Historisches Museum Frankfurt und Junges Museum Frankfurt © Foto Diether v. Goddenthow
Historisches Museum Frankfurt und Junges Museum Frankfurt © Foto Diether v. Goddenthow

Das Historische Museum Frankfurt öffnet wieder am Samstag, 13. März, mit den vor dem zweiten Lockdown geltenden Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 19 Uhr. Über den Online-Shop der Website oder den Besucherservice des Museums (per Mail an besucherservice@historisches-museum-frankfurt.de oder unter Telefon 069/212-35154) kann ein Zeitslot gebucht werden (jeweils zweistündig, ab den Öffnungszeiten am Tag gerechnet). Die neue, große Ausstellung „Frankfurter Gartenlust – Die Stadt und das Grün“ ist ab Donnerstag, 25. März, zu sehen. Die Ausstellung des Jungen Museums ist ab Dienstag, 30. März, zu sehen, Spielräume und Werkstätten bleiben vorerst geschlossen. Für einen Besuch muss man sich ebenfalls ein Ticket des Historischen Museums über den Online-Shop holen, dass den Eintritt in das Junge Museum inkludiert: https://historisches-museum-frankfurt.de/

Institut für Stadtgeschichte

Institut für Stadtgeschichte © Foto Diether v. Goddenthow
Institut für Stadtgeschichte © Foto Diether v. Goddenthow

Das Institut für Stadtgeschichte öffnet am Dienstag, 9. März, seinen Lesesaal, die Sammlungen und Ausstellungen. Für den Lesesaal, die Sammlungen und den Ausstellungsbesuch ist eine Voranmeldung erforderlich, Informationen dazu sind auf der Website des Museums zu finden. Derzeit sind im Institut für Stadtgeschichte folgende Ausstellungen zu sehen: „Bewegte Zeiten: Frankfurt in den 1960er Jahren“ bis zum 18. April, „Eberhard Steneberg: Zwischen allen Stühlen“ bis zum 9. Mai und die Dauerausstellung „Jörg Ratgeb: Die Wandbilder im Karmeliterkloster“: https://www.stadtgeschichte-ffm.de/

Jüdisches Museum Frankfurt
Das Jüdische Museum präsentiert bis Mittwoch, 10. März, täglich zwischen 19 und 22 Uhr auf dem Museumsvorplatz eine interaktive Lichtinstallation rund um die Skulptur „Untitled“ von Ariel Schlesinger. Ab Donnerstag, 11. März, öffnet das Jüdische Museum am Bertha-Pappenheim-Platz den Lichtbau mit der Bibliothek und die Dauerausstellung im Rothschild-Palais. Besucherinnen und Besucher können sich ab Mittwoch, 10. März, auf der Website des Museums ein Zeitslot- und/oder Online-Ticket buchen. Sie werden vor Ort von Besucherbetreuerinnen und -betreuern empfangen, die individuelle Kurzführungen anbieten. Am Donnerstag, 18. März, öffnet das Haus zusätzlich die Wechselausstellung „Die weibliche Seite Gottes“ im Lichtbau. Die im Oktober eingeführten Öffnungszeiten bleiben bestehen: Dienstag und Donnerstag von 10 bis 21 Uhr, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr; https://www.juedischesmuseum.de/

Museum Angewandte Kunst

Museum Angewandte Kunst  © Foto Diether v. Goddenthow
Museum Angewandte Kunst © Foto Diether v. Goddenthow

Das Museum Angewandte Kunst öffnet am Dienstag, 9. März, um 12 Uhr. Beim Museum Angewandte Kunst ist eine Terminvergabe per Mail, Telefon oder an der Kasse möglich. Folgende Ausstellungen sind neben der Dauerausstellung zu sehen: „ars viva 2021, Rob Crosse, Richard Sides, Sung Tieu“ bis zum 21. März, „ANETTE LENZ. à propos“ bis zum 16. Mai und „亞歐堂 meet asian art: Schalen. Metamorphosen einer Grundform“ bis zum 7. November. Ab dem 16. April zeigt das Haus „Dieter Rams. Ein Blick zurück und voraus“. Das Haus hat dienstags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs von 12 bis 20 Uhr und donnerstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Das zugehörige Ikonenmuseum öffnet am Dienstag, 16. März, um 10 Uhr. Die genauen Bedingungen für einen Besuch befinden sich noch in der Planung und können zeitnah der Website des Hauses entnommen werden. Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs von 12 bis 20 Uhr geöffnet: https://www.museumangewandtekunst.de/

Museum Judengasse

Jüdisches Museum Judengasse  © Foto Diether v. Goddenthow
Jüdisches Museum Judengasse © Foto Diether v. Goddenthow

Am Donnerstag, 25. März, erfolgt die Öffnung des Museums Judengasse. Die Öffnungszeiten sind: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Besucherinnen und Besucher können sich zeitnah vor der Wiedereröffnung online ein Zeitslot- und/oder Online-Ticket buchen: https://www.juedischesmuseum.de/besuchen/museum-judengasse/

Tower MMK
Das Museum MMK für Moderne Kunst öffnet ab Dienstag, 9. März, wieder den TOWER MMK. Dort ist die Ausstellung „Sammlung“ zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr und Mittwoch von 11 bis 20 Uhr: https://www.mmk.art/de/visit/tower/

Weltkulturen Museum

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Das Weltkulturen Museum hat wegen Ausstellungsumbaus erst ab Donnerstag, 1. April, wieder geöffnet. Dann wird die neue, gerade im Aufbau befindliche Ausstellung im Haupthaus „Grüner Himmel, blaues Gras. Farben ordnen Welten“ gezeigt. Die Öffnungszeiten bleiben unverändert: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Mittwoch von 11 bis 20 Uhr. Die Möglichkeiten zur Buchung von Terminen für den Ausstellungsbesuch, auch schon im Voraus, werden nach organisatorischer Klärung über die Website des Hauses bekannt geben: https://www.weltkulturenmuseum.de/de/

Weitere Informationen sind auf den Webseiten der einzelnen Häuser sowie unter http://www.museumsufer.de zu finden. Die Informationen werden laufend aktualisiert.

MuseumsuferCard
Für Inhaberinnen und Inhaber der MuseumsuferCard geht die Wiederöffnung der Museen mit einer Verlängerung ihrer Jahreskarte einher. Die Laufzeit der MuseumsuferCard wurde bereits für den ersten Lockdown um zwei Monate verlängert, für den zweiten Lockdown ist die Gültigkeit der Karte um weitere vier Monate ausgeweitet worden. MuseumsuferCard-Inhaberinnen und -Inhaber müssen nichts tun: Die Verlängerung wurde auf dem QR-Code der Karte automatisch gespeichert: https://www.museumsufercard.de/

NEUERÖFFNUNG DES JÜDISCHEN MUSEUMS FRANKFURT

Neueröffnung des Jüdischen Museums am Dienstag, 20. Oktober 2020. (vli.) Andreas von Schoeler, Kulturdezernentin Ina Hartwig, Oberbürgermeister Peter Feldmann und Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums  © Stadt Frankfurt Foto Bernd Kammerer
Neueröffnung des Jüdischen Museums am Dienstag, 20. Oktober 2020. (vli.) Andreas von Schoeler, Kulturdezernentin Ina Hartwig, Oberbürgermeister Peter Feldmann und Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums © Stadt Frankfurt Foto Bernd Kammerer

Deutschlands erstes kommunales Jüdisches Museum öffnet nach mehrjähriger Bauzeit in erweiterter Form am 21. Oktober 2020

Das Jüdische Museum der Stadt Frankfurt am Main wird nach fünfjähriger Umbauzeit am 21. Oktober 2020 in doppelter Größe wieder eröffnet. Der einzigartige neue Museumskomplex besteht aus dem sorgfältig restaurierten Rothschild-Palais und einem hellen Neubau des renommierten Berliner Büros Staab Architekten. Das neoklassizistische Palais beherbergt die neue Dauerausstellung Wir sind Jetzt: Jüdisches Frankfurt von der Aufklärung bis zur Gegenwart über jüdisches Leben in der Moderne und knüpft damit an die Ausstellungserzählung im preisgekrönten Museum Judengasse an, die seit 2016 viele Besucher angezogen hat. Das neue Gebäude, Lichtbau genannt, bietet Raum für Wechselausstellungen und Veranstaltungen, eine öffentliche Bibliothek, das erste milchig-koschere Café in einem Jüdischen Museum in Deutschland, FLOWDELI, sowie einen Museumsshop, der von der Literaturhandlung betrieben wird. Der Lichthof zwischen den beiden Gebäuden bildet die Adresse des neuen Museums, Bertha-Pappenheim-Platz 1, und präsentiert die eindrucksvolle Skulptur „Untitled“ von Ariel Schlesinger.

Oberbürgermeister Peter Feldmann sagt: „Frankfurt ist sicherlich die jüdischste Stadt Deutschlands – und bekommt mit der Neueröffnung des Jüdisches Museums nicht bloß neue und größere Ausstellungsräume, die der jahrhundertelangen jüdischen Vergangenheit unserer Heimatstadt einen angemessenen Rahmen geben. Das Jüdische Museum widmet sich vor allem gegenwärtigem jüdischen Leben in Frankfurt und das ist bundesweit einmalig.“

Ein Zentrum für jüdische Kultur in der Vergangenheit und in der Gegenwart
Das Jüdische Museum Frankfurt hat sich in den vergangenen fünf Jahren auch programmatisch erneuert und das Leitbild eines ‘Museums ohne Mauern‘ gegeben, das sich mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm (Diskussionen, Vorträgen, Konzerten, Filmvorführungen), einer Vielfalt an Bildungsangeboten (Führungen, Workshops, Kreativkurse), die in Teilen auch außerhalb des Museums stattfinden, und einer prägnanten digitalen Strategie an ein diverses, internationales Publikum wendet. Der neue Museumskomplex wird dabei als ein Zentrum für jüdische Kultur in Geschichte und Gegenwart begriffen, das sich im besonderen Maße mit der Frage beschäftigt, wie das Zusammenleben in einer diversen Gesellschaft gelingen kann. Die erste Wechselausstellung Die weibliche Seite Gottes widmet sich dieser Frage in einer kultur- und geschlechtergeschichtlichen Perspektive. Sie präsentiert archäologische Funde, mittelalterliche Handschriften, jüdische Zeremonialobjekte, christliche Ikonendarstellungen sowie Werke der Bildenden Kunst.

„Mit dem Jüdischen Museum Frankfurt hat die Stadt Frankfurt bereits 1988 eine Stätte der Erinnerung und des Wissens geschaffen, die sich herausragende Verdienste um die Bewahrung und Vermittlung der jüdischen Geschichte und Kultur in Frankfurt erworben hat. Die feierliche Neueröffnung nach Erweiterung und Renovierung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Entwicklung dieses Hauses. Wir wollen, dass jüdisches Leben in diesem Land sichtbar ist – in einer Gesellschaft, die friedlich und in gegenseitigem Respekt miteinander lebt. Antisemitismus und Rassismus, Hass und Hetze dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Mit Bürgermeister Uwe Becker hat unser Land einen Beauftragten für das jüdische Leben und den Kampf gegen Antisemitismus“, so der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier.

Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig erklärt: „Mit dem neuen Museumskomplexes und dem 2016 wiedereröffneten Museum Judengasse ist ein einzigartiges Zentrum für jüdische Kultur in Geschichte und Gegenwart entstanden, das die Vielfalt jüdischen Lebens historisch und für die Gegenwart auf visuelle, emotionale und kognitive Art erfahrbar macht. Das Jüdische Museum wirkt dabei so einladend wie wenige Gebäude in unserer Stadt, der öffentliche Raum geht fließend in die Ausstellungsfläche über. Diese Offenheit ist ein elementar wichtiges Signal im Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus. Das Jüdische Museum ist einer der wichtigsten öffentlichen Räume unserer Stadt, an dem sich ihre Diversität ausdrückt und ihr Pluralismus verteidigt wird.“

Die neue Dauerausstellung „Wir sind Jetzt: Jüdisches Frankfurt von der Aufklärung bis zur Gegenwart“
Auf drei Etagen des Rothschild-Palais bietet die neue Dauerausstellung „Wir sind Jetzt“ unterschiedliche Zugänge zur jüdischen Geschichte und Kultur in Frankfurt, einem der bedeutendsten Zentren jüdischen Lebens in Europa. Ausgehend von der Gegenwart skizziert der Ausstellungsrundgang wichtige historische Ereignisse und Konflikte seit der Aufklärung, reflektiert den Wandel von Traditionen und Ritualen in der Moderne und vermittelt Geschichte in Geschichten und aus einer jüdischen Perspektive. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Präsentation von Werken namhafter bildende Künstler, wie etwa Moritz Daniel Oppenheim und Ludwig Meidner, jüdischer Gelehrter wie etwa dem Begründer der Neo-Orthodoxie Samson Raphael Hirsch, und Intellektueller wie Martin Buber, Max Horkheimer und Theodor W. Adorno.

„Das Jüdische Museum Frankfurt macht jüdisches Leben, seine Geschichte und seine Gegenwart in Hessen und darüber hinaus sichtbar. Das ist wichtig gerade in einer Zeit, in der Antisemitismus zu gewalttätigen Angriffen auf Juden führt und Vertreter einer in deutschen Parlamenten sitzenden Partei den Holocaust als ‚Vogelschiss‘ abtun wollen. Dieses Haus ist eine unverzichtbare Bildungseinrichtung für das ganze Land; nach dem Umbau wird der gegenwärtige Blick konzeptionell weiter gestärkt. Dazu trägt die Hessische Landesregierung mit dem Einstieg in die institutionelle Förderung des Jüdischen Museums mit seit diesem Jahr 500.000 Euro jährlich gern bei, und wir haben – neben zahlreichen weiteren Projektförderungen – im Rahmen des Neubaus auch die moderne Ausstattung mit insgesamt zwei Millionen Euro unterstützt.“ sagt Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Jüdinnen und Juden prägten die kulturelle, wirtschaftliche, wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Frankfurts auch nach dem Holocaust. Mit ihrem mäzenatischem Engagement, ihren Gründungen von Forschungsinstituten, Industriezweigen, Privatbanken, Bildungs-, Kranken- und Pflegeeinrichtungen, ihrer Beteiligung an den sozialen Bewegungen und den Innovationen im Bereich von Kunst und Städtebau verliehen sie der Stadt des Verlagswesens, der Wissenschaft, des Handels und der Finanzen eine europaweite Bedeutung. Um einen persönlichen Blick auf diese außergewöhnliche Geschichte zu ermöglichen, widmet sich die Ausstellung insbesondere der Geschichte einiger jüdischer Familien, beispielsweise der Familie von Anne Frank, deren private Sammlung an Alltagsgegenständen und Dokumenten hier exklusiv präsentiert wird. Auch die berühmte Familie Rothschild spielt in dem neuen Museum eine zentrale Rolle. „Die historischen Wurzeln der Rothschilds liegen in Frankfurt, und die beiden heutigen Häuser des Jüdischen Museums sind eng mit dem Namen und der Geschichte der Familie verbunden. Entsprechend ist es für uns eine Ehre und Freude, an der Neugestaltung dieser prestigeträchtigen Institution mitzuwirken, die zudem zahlreiche ehemalige Familienbesitze ausstellt“, lässt Prof. Klaus Mangold, auch im Namen von Baron Eric und Baron David de Rothschild, wissen: „Wir unterstützen ausdrücklich das Ziel des Jüdischen Museums, jüdisches Leben in Vergangenheit und Gegenwart erlebbar zu machen. Das ist gerade in Zeiten, in denen Antisemitismus und Ressentiment gegen Fremdes wieder hoffähig zu werden drohen, wichtiger denn je.“

Jüdisches Museum Frankfurt am Main

„Die weibliche Seite Gottes“ – Erste Wechselausstellung des Jüdischen Museums Frankfurt für Oktober zur Wiedereröffnung des Rothschild-Palais geplant

Franz von Suck: Adam und Eva.
Franz von Suck: Adam und Eva.

Das Jüdische Museum Frankfurt wird dieses Jahr das renovierte Rothschild-Palais mit einer neuen Dauerausstellung und einem Erweiterungsbau eröffnen, in dem ab Oktober 2020 die erste Wechselausstellung Die Weibliche Seite Gottes gezeigt werden wird. Diese geht zurück auf ein wissenschaftliches Symposium an der Goethe-Universität des Jüdischen Museums mit dem Seminar Judaistik und dem Martin Buber Lehrstuhl für Religionsphilosophie vom Januar 2020. Die Ausstellung begibt sich auf die Suche nach der „weiblichen Seite Gottes“ in den drei monotheistischen Religionen. Von archäologischen Figurinen über mittelalterliche Bibelillustrationen und Madonnenbilder der Renaissance, spannt sie einen kulturgeschichtlichen Bogen hin zu Interpretationen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler.

Symposium „Zwischenzeiten: Zur Jüdischen Diaspora in Europa“, 15. – 16. März 2020
Einen ersten Vorgeschmack dessen, was im Zentrum der Arbeit des neuen Jüdischen Museums steht, gibt das Symposium Zwischenzeiten: Zur jüdischen Diaspora in Europa„, das von 15. – 16. März 2020 in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurts die gegenwärtige Situation von Jüdinnen und Juden in den Blick nimmt und im Spannungsfeld zwischen wachsendem jüdischen Selbstbewusstsein und gestiegenem Antisemitismus in Europa von hochkarätigen Publizisten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Intellektuellen, Politikerinnen und Politikern diskutiert wird. Das Symposium wird auf Video aufgezeichnet und im Internet zur Verfügung gestellt.

Saul Friedländer wird erster Preisträger des „Ludwig Landmann-Preises für Mut und Haltung“
Am 29. März findet in den Räumlichkeiten des neuen Gebäudes ein Gala-Dinner mit erstmaliger Verleihung des Ludwig Landmann-Preises für Mut und Haltung an eine herausragende Persönlichkeit der deutsch-jüdischen Zeitgeschichte statt.

Kammermusikabend mit ehemaligen und aktuellen Mitgliedern des West-Eastern Divan Orchestra
Im Vorfeld der Eröffnung des neuen Jüdischen Museums laden die Freunde und Förderer des Hauses am 07.05.2020 zu einem besonderen Kammermusikabend ein. Ehemalige und aktuelle Mitglieder des West-Eastern Divan Orchestra werden im Kaisersaal des Frankfurter Römers Werke von Mozart, Schubert, Brahms und Piazzola aufführen.

Jüdisches Museum Frankfurt
Bertha-Pappenheim-Platz 1,
60311 Frankfurt am Main

Museum Judengasse Frankfurt
Battonnstrasse 47,
60311 Frankfurt am Main

Mit Kulturticket freier Eintritt in 18 Frankfurter Museen für Studis der Goethe-Uni

SOS-Brutalismus - Architektur-Museum Frankfurt Foto: Diether v. Goddenthow
SOS-Brutalismus – Architektur-Museum Frankfurt Foto: Diether v. Goddenthow

ABER HALL0,-: Kulturticket für Studierende der Goethe-Universität und der Frankfurt University of Applied Sciences
Die Goethe Card, der Studierendenausweis der Goethe-Universität Frankfurt und der STUDY-CHIP, der Studierendenausweis der Frankfurt University of Applied Sciences, werden in 18 Museen der Stadt zum Kulturticket.
Einfach die Goethe Card oder den STUDY-CHIP an der Museumskasse vorzeigen und Geschichte, Architektur, alte, moderne und angewandte Kunst studieren und genießen.

Der freie Eintritt wird in Kooperation mit dem AStA der Goethe-Universität bzw. dem AStA der Frankfurt University of Applied Sciences angeboten und gilt für rund 60 000 Studierende in folgenden Häusern:
Archäologisches Museum
Caricatura Museum
Deutsches Architekturmuseum
Deutsches Filmmuseum
Hindemith Kabinett
Historisches Museum
Ikonen-Museum
Institut für Stadtgeschichte
Jüdisches Museum
Junges Museum
MMK 1 des MMK Museum für Moderne Kunst
MMK 2 des MMK Museum für Moderne Kunst
MMK 3 des MMK Museum für Moderne Kunst
Museum Angewandte Kunst
Museum Giersch der Goethe-Universität
Museum Judengasse
Porzellan Museum
Weltkulturen Museum

Die Museumsparks und -cafés mit Blick auf die Skyline laden zu entspannten Pausen zwischen dem Museums-Hopping ein.

Ab sofort kostenfreier Eintritt in 18 Frankfurter Museen für rund 14.000 Studierende

Neues Ausstellungshaus des Historischen Museums Frankfurt, wird ab Februar 2018 auch das Kindermuseum und dem neuen Namen "Junges Museum" beherbergen. Foto: Diether v. Goddenthow
Neues Ausstellungshaus des Historischen Museums Frankfurt, wird ab Februar 2018 auch das Kindermuseum und dem neuen Namen „Junges Museum“ beherbergen. Foto: Diether v. Goddenthow

Neue Kooperation zwischen Kulturdezernat und Frankfurt University of Applied Sciences

(kus) Ab sofort haben Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) die Möglichkeit, mit ihrem Studierendenausweis 18 Frankfurter Museen kostenfrei zu besuchen. Für das Kulturticket, einem gemeinsamen Projekt des Kulturdezernats und des AStA der FRA-UAS, bezahlen die Studierenden lediglich einen Euro pro Semester.
„Ich freue mich sehr, dass Studenten der Frankfurt University of Applied Sciences ab sofort mit ihrem Studierendenausweis auch gleich das Kulturticket in der Tasche haben. Alle sind herzlich eingeladen, die teilnehmenden Häuser kennenzulernen. Der Museumsbesuch kann als Ausgleich zum Unialltag oder zur Vertiefung des Studiums beitragen und darf nicht am knappen Budget scheitern. Mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Frankfurt University of Applied Sciences haben wir einen tollen und sehr engagierten Kooperationspartner gewonnen“, betont Kulturdezernentin Ina Hartwig.

Mit in den Verhandlungen stand der AStA der FRA-UAS und begrüßt das Ergebnis: „Zugang zu kulturellen Angeboten sollte kein Luxusgut, sondern eine Selbstverständlichkeit sein. Daher freuen wir uns, dass nun auch unsere Hochschule vom breiten Angebot der Frankfurter Museen profitieren kann. Das Kulturticket ermöglicht uns Studierenden auch außerhalb der eigenen Fachrichtung eine Weiterbildung abseits von Vorlesungen und Seminaren.“

Die Hochschulleitung ergänzt: „Wir begrüßen die Einführung eines Kulturtickets für unsere Studierenden. Das Kulturticket ermöglicht den Besuch aller städtischen Museen und bietet so eine weitere Gelegenheit für unsere Studierenden, sich mit der Stadt zu verknüpfen und dabei über den Tellerrand des Fachstudiums hinauszuschauen.“

Neben der Goethe-Universität Frankfurt ist die FRA-UAS die zweite Hochschule, mit der das Kulturdezernat eine Kooperation eingeht. Das Kulturticket ermöglicht rund 60.000 Frankfurter Studierenden, kostenfrei die museale Vielfalt Frankfurts zu erleben. Sie zeigen dafür an der Kasse lediglich ihren Studierendenausweis vor und besuchen damit kostenfrei alle Dauer- und Sonderausstellungen der teilnehmenden Museen. Die neue Kooperation des Kulturdezernats ist ein weiterer Schritt, Türen zu öffnen und kulturelle Bildung und Teilhabe für alle zu ermöglichen.

Neben dem bereits bestehenden Angebot für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren können so auch Studierende das breite kulturelle Programm der Stadt kostenfrei kennenlernen und nutzen.

Die teilnehmenden Museen sind: Archäologische Museum, Caricatura Museum, Deutsche Architekturmuseum, Deutsche Filmmuseum, Hindemith Kabinett, Historische Museum, Ikonen-Museum, Institut für Stadtgeschichte, Jüdisches Museum (Wiedereröffnung 2019), Kinder Museum, MMK 1|2|3 des MMK Museum für Moderne Kunst, Museum Angewandte Kunst, Museum Giersch der Goethe-Universität, Museum Judengasse, Porzellan Museum und Weltkulturen Museum.

Mehr Infos „Freier Museumseintritt“