Kategorie-Archiv: Villa Clementine Literaturhaus

Wiesbadener Literaturtage: Von Feminismus, künstlicher Intelligenz und Oper

Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine © Foto Diether von Goddenthow
Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine © Foto Diether von Goddenthow

Die zweite Hälfte der Wiesbadener Literaturtage startet mit einer Lesung von Dr. Natasha A. Kelly aus ihrem Buch „Schwarz. Deutsch. Weiblich. Warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss“. Als Wissenschaftlerin, Autorin, Kuratorin und Künstlerin bewegt sich Natasha A. Kelly alltäglich an den Schnittstellen von Wissenschaft und Kunst. In ihrem neuen Buch beschäftigt sie sich mit eurozentrischem, rassistischem und elitärem Gedankengut und Strukturen innerhalb des westlichen Feminismus. Natasha A. Kelly stellt ihr Buch am Donnerstag, den 7. September um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine vor. Das Gespräch mit ihr führt Adriana Altaras.

Im Rahmen einer Kooperation der Wiesbadener Literaturtage mit dem Hessischen Literaturforum ist Natasha A. Kelly bereits am Vortag auch im Mousonturm in Frankfurt zu Gast.

Am Freitag, den 8. September, geht es weiter mit „Wie ich mir einmal Gedanken machte“, einer Performance von Zoran Terzić. In vier autofiktionalen Episoden erkundet er in seiner Arbeit Fragen nach der Herkunft und überschreitet dabei jegliche Grenzen der Konvention. Von Lyrik über Philosophie, Musik und Video findet an diesem Abend alles seinen Platz. Daran anschließend spricht er mit der Berliner Lyrikerin Ann Cotten über Gefahren und Möglichkeiten künstlicher Intelligenz für Literatur und Kunst. Die Veranstaltung findet um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine statt.

Den Abschluss der 23. Wiesbadener Literaturtage am Samstag, den 9. September, bildet „Adrianas Liebe zur Oper“. Unter diesem Titel hat sich der gesamte Abend Adriana Altaras Leidenschaft für die Oper und ihrer Arbeit als Regisseurin verschrieben, über die sie im Gespräch mit Wolfgang Behrens, Schauspieldirektor des Hessischen Staatstheater Wiesbaden, spricht. Den passenden musikalischen Rahmen bilden die italienische Mezzosopranistin Eleonora Vacchi und der Schweizer Bariton Marc-Oliver Oetterli, am Klavier: Christina Domnick. Veranstaltungsbeginn ist um 19.30 Uhr im Museum Wiesbaden.

Natasha A. Kelly
Zeit und Ort:
Do 07.09.2023, 19.30 Uhr, Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Eintritt: VVK: € 13 / erm. € 9 inkl. VVG; AK: € 15 / erm. € 11

Zoran Terzic „Wie ich mir einmal Gedanken machte“ | Ann Cotten & Zoran Terzic „Artifical Idiots“
Zeit und Ort: Fr 08.09.2023, 19.30 Uhr, Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Eintritt: VVK € 13 / erm. € 9 inkl. VVG; AK € 15 / erm. € 11

Adrianas Liebe zur Oper
Zeit und Ort: Sa 09.09.2023, 19.30 Uhr, Museum Wiesbaden, Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
Eintritt: VVK € 20 / erm. € 15 inkl. VVG; AK € 22 / erm. € 17

Literaturhaus Villa Clementine
Frankfurter Str. 1
65189 Wiesbaden
Tel. 0611/315748

23. Wiesbadener Literaturtage: Auf Reisen mit Adriana Altaras (3.-9.September 2023)

Adriana-altaras-besser-allein-als-in-schlechter-gesellschaft-cover-250Von Kroatien über Italien bis nach Berlin: Als Gastgeberin der 23. Wiesbadener Literaturtage nimmt Adriana Altaras uns mit auf eine Reise durch ihre bewegte Biografie. „Ich werde oft gefragt: Was ist ihre Heimat Frau Altaras?“, so die Autorin, „Dann fange ich an aufzuzählen.“ Das von Adriana Altaras kuratierte Programm erlaubt Besucherinnen und Besuchern die erfolgreiche Autorin, Schauspielerin und Opern- sowie Theaterregisseurin auf eine ganz besondere Art und Weise — nämlich über ihre Gäste — kennenzulernen.

Das Programm des diesjährigen Literaturfestivals, das vom 3. bis zum 9. September an verschiedenen Orten der hessischen Landeshauptstadt stattfindet, spiegelt in seinem Facettenreichtum die verschiedenen Einflüsse und Inspirationen, Interessen und Expertisen Adriana Altaras wider und thematisiert dabei auch gesellschaftspolitische Diskurse über Flucht, Migration und Demokratie.

Seit 1986 ermöglicht das Kulturamt als Ausrichter der Wiesbadener Literaturtage einen spartenübergreifenden Austausch, der alle zwei Jahre renommierte Persönlichkeiten in die Stadt führt. „Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr mit Adriana Altaras, eine so vielseitig talentierte Gastgeberin für unser Festival gewinnen konnten. Frau Altaras gesellschaftlich hochaktuelles kreatives Schaffen passt hervorragend zur Ausrichtung der Wiesbadener Literaturtage. Das lässt auch ihr Programm erkennen“, erklärt Kulturdezernent Axel Imholz. „Besonders bedanken möchten wir uns an dieser Stelle auch beim Kulturfonds RheinMain, ohne dessen großzügige Unterstützung ein solches Festival nicht möglich wäre.“

Zum Auftakt der Literaturtage gestaltet die Sängerin, Schauspielerin und Autorin Barbara Spitz am Sonntag, den 3. September, eine musikalische Solo-Show im thalhaus. Ihr melancholisch anmutendes Programm mit dem Titel „Liebesg’schichten und Todessachen“ stimmt thematisch auf Adriana Altaras Lesung am darauffolgenden Montag ein. Am Montag, den 4. September, liest die Autorin im Wiesbadener Kulturforum aus ihrem aktuellen Roman „Besser allein als in schlechter Gesellschaft“, der von ihrer 101 Jahre alten Tante erzählt.

Die Bedeutung der Familie steht am Dienstag, 5. September bei der Lesung mit Lena Gorelik aus „Wer wir sind“ und mit Maxim Leo aus „Wo wir zuhause sind“ im Zentrum. Adriana Altaras hat die beiden Autoren wegen ihres besonderen Gespürs für das Tragische und das Komische ins Literaturhaus Villa Clementine eingeladen, was mit ihren jüdischen Wurzeln in Verbindung stehe. Im Gespräch mit der Moderatorin Mirjam Wenzel vom Jüdischen Museum in Frankfurt geht es daher um die Suche nach eben dieser jüdischen Identität.

Die Frage nach der eigenen Herkunft beschäftigt auch Maryam Zaree in ihrem mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnetem Dokumentarfilm „Born in Evin“, in dem sie die Hintergründe ihrer eigenen Geburt im Jahr 1983 im politischen Gefängnis von Evin im Iran erforscht. Am Mittwoch, den 6. September, sind die Dokumentation sowie ihr neuester Film „Aus meiner Haut“ in der Caligari Filmbühne zu sehen. Zusammen mit Adriana Altaras spricht Maryam Zaree über ihre Arbeit als Schauspielerin und Regisseurin, in der noch immer männerdominierten Filmwelt.

Mit strukturellem Rassismus, wie Schwarze und vor allem schwarze Frauen ihn in Deutschland erleben müssen, beschäftigt sich Natasha A. Kelly in ihrem Sachbuch
„Schwarz. Deutsch. Weiblich. Warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss“ dann am Donnerstag, den 7. September, im Literaturhaus. Die Autorin ist auch am Vorabend im Rahmen einer Kooperation der Wiesbadener Literaturtage mit dem Hessischen Literaturforum im Frankfurter Mousonturm zu Gast.

Am Freitag, den 8. September performt Zoran Terzić, der an Adriana Altaras Wurzeln im Balkan anknüpft, auf der Bühne des Literaturhauses und sprengt alle Erwartungen, die diese Räume an ihn richten könnten. Im Anschluss spricht er mit der Berliner Lyrikerin Ann Cotten über seine Arbeit.

Zum Ausklang dieser 23. Ausgabe der Wiesbadener Literaturtage widmet sich die Abendveranstaltung am Samstag, dem 9. September, der Beziehung zwischen Musik und Literatur. Die Gastgeberin Adriana Altaras reflektiert im Gespräch mit dem Dramaturgen Wolfgang Behrens über ihre Arbeit als Theater- und Opernregisseurin und offenbart, wieso gerade die italienische Oper einen besonderen Platz in ihrem Herzen hat. Zur musikalischen Untermalung lassen Eleonora Vacchi und Marc Olivier Oetterli, begleitet von der Pianistin Christine Domnick eine Kostprobe italienischer Opernarien erklingen.

Das ausführliche Programm liegt ab Anfang August aus und ist auch online verfügbar unter www.wiesbaden.de/literaturtage. Der Vorverkauf startet Anfang August 2023.

PROGRAMMÜBERSICHT

3. SEPTEMBER 2023, 19.30 UHR
BARBARA SPITZ
THALHAUS WIESBADEN

4. SEPTEMBER 2023, 19.30 UHR
ADRIANA ALTARS
KULTURFORUM WIESBADEN

5. SEPTEMBER 2023, 19.30 UHR
LENA GORELIK UND MAXIM LEO
LITERATURHAUS VILLA CLEMENTINE

6. SEPTEMBER 2023, 17.30 UHR / 20 UHR
MARYAM ZAREE
CALIGARI FILMBÜHNE

6. SEPTEMBER 2023, 19.30
NATASCHA A. KELLY
HESSISCHES LITERATURFORUM FRANKFURT

7. SEPTEMBER 2023, 19.30 UHR
NATASCHA A. KELLY
LITERATURHAUS VILLA CLEMENTINE

8. SEPTEMBER 2023, 19.30 UHR
ZORAN TERZIC UND ANN COTTEN
LITERATURHAUS VILLA CLEMENTINE

9. SEPTEMBER 2023, 19.30 UHR
ADRIANA ALTARAS, ELEONORA VACCHI UND MARC OLIVIER OETTERLI
MUSEUM WIESBADEN

VORVERKAUF
Tourist Information Wiesbaden
Marktplatz 1
Telefon: 0611 – 1729930

Online-Vorverkauf (u.a. Print@Home ): www.wiesbaden.de/literaturtage

Literaturhaus: Tanja Raich und Kristof Magnusson über „Das Paradies ist weiblich“ – Lesung und Gespräch über feministische Zukunftsentwürfe

paradies-ist-weiblich-cover-250Die Anthologie „Das Paradies ist weiblich“ ist eine Einladung zum Perspektivwechsel und stellt in zwanzig literarischen Entwürfen eine Welt im Matriarchat vor. Die Herausgeberin Tanja Raich präsentiert den Band gemeinsam mit Kristof Magnusson, einem der beitragenden Autoren, am Mittwoch, 14. Juni, um 19.30 Uhr im Anderen Salon des Literaturhauses Villa Clementine, Frankfurter Straße 1. Mit der Journalistin und Moderatorin Marita Hübinger (ZDF) kommen sie ins Gespräch.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Der weibliche Blick“ im Anderen Salon, bei der feministische Diskurse aus unterschiedlichen Winkeln betrachtet werden. Weitere Informationen gibt es unter www.wiesbaden.de/literaturhaus. Veranstalter ist das Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt.

Zwanzig renommierte Autorinnen und Autoren, darunter Kübra Gümüşay und Feridun Zaimoğlu, stellen in „Das Paradies ist weiblich“ ihren ganz eigenen Blick auf eine feministische Zukunft vor. In ihren Beiträgen vertauschen sie genderbasierte Klischees, fordern radikale Reformen und hinterfragen Geschlechterrollen im Tierreich. Kristof Magnusson liest an diesem Abend seinen Text „Die Sache mit dem Namen“, in dem es um Schwierigkeiten der traditionellen isländischen Namensgebung geht.

Tanja Raich wurde 1986 in Meran geboren und lebt als Lektorin und Autorin in Wien. 2019 erschien ihr erster Roman „Jesolo“, für den sie für den Österreichischen Buchpreis Debüt sowie für den Literaturpreis Alpha nominiert war.

Kristof Magnusson wurde 1976 in Hamburg geboren und ist Autor und Übersetzer aus dem Isländischen. Er ist der Verfasser zahlreicher Romane, Theaterstücke und Hörbücher. Zuletzt erschien 2020 der Roman „Ein Mann der Kunst“. 2015 hatte er die Wiesbadener Poetikdozentur: junge Autor:innen inne.

Karten zu neun, ermäßigt sieben Euro gibt es im Vorverkauf bei der Tourist-Information, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930 oder online über die Homepage des Literaturhauses.

Adriana Altaras kuratiert als nächste Gastgeberin vom 3. bis 9. September 2023 die Wiesbadener Literaturtage

Adriana-altaras-besser-allein-als-in-schlechter-gesellschaft-cover-250Adriana Altaras ist eine der derzeit erfolgreichsten Schauspielerinnen und Regisseurinnen im Film und auf deutschsprachigen Theater- und Opernbühnen. Ihr mitreißendes, literarisches Debüt „Titos Brille – Die Geschichte meiner strapaziösen Familie“, wurde vor einigen Jahren Bestseller. Bald wird sie eine Woche lang in Wiesbaden verschiedene Bühnen bespielen: Adriana Altaras kuratiert das Programm der 23. Wiesbadener Literaturtage, die vom 3. bis 9. September 2023 stattfinden werden.

Adriana Altaras vereine in ihrem literarischen Werk, in dem sich in großen Teilen auch ihre Herkunftsgeschichte widerspiegelt, bedeutsame Themen unserer Zeit, so Kulturdezernent Axel Imholz. Ihre bewegte Biografie als Tochter von Shoa-Überlebenden, die aus dem damaligen Jugoslawien nach Italien fliehen musste und schließlich in Deutschland aufwuchs, mache sie nicht nur zu einer wichtigen Stimme der gegenwärtigen jüdischen Kultur unseres Landes, sondern auch zu einer Botschafterin des innereuropäischen Dialogs.
Bisherige Gastgeberinnern und Gastgeber der Wiesbadener Literaturtage waren

Raphaela Edelbauer wird neue Poetikdozentin der Hochschule RheinMain in Wiesbaden

Raphaela Edelbauer-© Foto Mafalda Rakoš
Raphaela Edelbauer-© Foto Mafalda Rakoš

Raphaela Edelbauer übernimmt im Wintersemester 2023/24 die gemeinsame Poetikdozentur der Hochschule RheinMain und des Kulturamts der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die 1990 in Wien geborene Autorin folgt damit auf Leif Randt, der die Dozentur im vergangenen Wintersemester innehatte.

Edelbauer hat Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien studiert und ist seit 2009 literarisch tätig. Ihr Debüt „Entdecker. Eine Poetik“ veröffentlichte sie 2017 und gewann damit den Hauptpreis der Rauriser Literaturtage für das beste deutschsprachige Prosadebüt. Es folgten ihre Romane „Das flüssige Land“ (2019), mit dem sie auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises landete, „DAVE“ (2021), für den sie den Österreichischen Buchpreis erhielt, sowie „Die Inkommensurablen“, der im Januar 2023 erschienen ist und in den letzten Stunden vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs spielt.

Die bereits 24. Poetikdozentur beginnt mit einer Lesung im Literaturhaus Villa Clementine, es folgen eine Vorlesung an der Hochschule RheinMain sowie eine weitere Lesung, bevor Edelbauer ihr Engagement in Wiesbaden mit einer zweiten Vorlesung zum Abschluss bringt.

Mittwoch, 15. November 2023, 19:30 Uhr: Lesung

Dienstag, 28. November 2023, 19:30 Uhr: Vorlesung

Mittwoch, 31. Januar 2024, 19:30 Uhr: Lesung

Mittwoch, 21. Februar 2024, 19:30 Uhr: Vorlesung

Weitere Informationen zur gemeinsamen Poetikdozentur finden Sie auf den Websites der Hochschule RheinMain und des Literaturhauses Villa Clementine.

Villa Clementine Wiesbaden: Nina Kunz über persönliches Schreiben mit dem „Essayistischen Ich“ – Workshop-Reihe „Treib-Stoffe“ im Anderen Salon

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Wie schafft man aus der eigenen Person eine Erzähl-Persona mit dem richtigen Maß an Distanz und Persönlichkeit? Welches Essay-Format bietet sich für solch eine Erzählhaltung an? Die Autorin und Journalistin Nina Kunz zeigt in einem Workshop im Anderen Salon des Literaturhauses Villa Clementine am Samstag, 25. Februar 2023, Chancen und Tücken des „Essayistischen Ichs“ auf und lehrt spannende Funktionsweisen des persönlichen Schreibens. Der Workshop beginnt um 14:30 Uhr mit einer kurzen Einführung, anschließend kommen die Teilnehmenden ins Gespräch und machen kreative Schreibübungen. Das Ende ist gegen 17 Uhr. Veranstalter ist das Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt.

Nina Kunz wurde 1993 geboren und arbeitet seit 2017 als Kolumnistin und Journalistin. Texte von ihr erschienen unter anderem in der Neuen Zürcher Zeitung oder der ZEIT. 2018 sowie 2020 wurde sie zur „Kolumnistin des Jahres“ gewählt. Mit „Ich denk, ich denk zu viel“ erschien 2021 ihr erstes Buch.

Bei jedem der regelmäßig stattfindenden Workshops der Reihe „Treib-Stoffe“ geht es für die Teilnehmenden im Gespräch mit Autorinnen und Autoren um verschiedene Lebensthemen wie das Alleinsein, Kreativität oder sie gehen gemeinsam philosophischen Ansichten auf den Grund.

Zeit und Ort:
Sa 25.02.2023, 14:30 Uhr,
Literaturhaus Villa Clementine, Anderer Salon, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Kartenvorverkauf: € 17 / erm. € 13 inkl. VVG. Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon: 0611 / 1729-930; online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Eckhart Nickel liest „Spitzweg“ – Buchvorstellung im Literaturhaus Villa Clementine

Eckhart Nickel © Foto Diether von Goddenthow
Eckhart Nickel © Foto Diether von Goddenthow

Alles ist Kunst und die Kunst ist alles – in Eckhart Nickels „Spitzweg“ geht es um den spitzfindigen Racheplan einer Schülergruppe und die Besessenheit mit dem eigenen Bild. Am Donnerstag, 02. Februar 2023, stellt er seinen für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman im Literaturhaus Villa Clementine vor. Moderiert wird der Abend von der Journalistin Sandra Kegel (FAZ). Beginn der Autorenlesung ist um 19:30 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter www.wiesbaden.de/literaturhaus. Veranstalter ist das Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt.

Eine gedankenlose Bemerkung wird der Kunstlehrerin zum Verhängnis. Mit den Worten „Mut zur Hässlichkeit“ lobte sie Kirstens Selbstporträt, womit sie sie vor der ganzen Klasse bloßstellte. Der namenlose Protagonist und sein Freund Carl sind außer sich und wollen die Mitschülerin rächen. Es folgt ein aberwitziger Plan, bei dem nicht nur das Porträt, sondern auch Kirsten selbst am Ende verschwinden. „Spitzweg“ ist ein zynischer Roman voller Bezüge und Anspielungen über Bilder und Abbilder in einer zunehmend digitalen Gesellschaft.

Eckhart Nickel, geboren 1966 in Frankfurt, begann seine schriftstellerische Karriere als gefeierter Popliterat. Im Jahr 2019 erhielt er den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis der Stadt Bad Homburg. Mit seinen beiden bisher erschienenen Romanen „Hysteria“ (2017) sowie mit „Spitzweg“ (2022) war er jeweils für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Zeit und Ort:
Do 02.02.2023, 19:30 Uhr,
Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Kartenvorverkauf: € 12 / erm. € 9 inkl. VVG. Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon: 0611 / 1729-930; online über die Homepage des Literaturhauses.
Weitere Infos unter www.wiesbaden.de/literaturhaus

Die Lesebühne „Textkontor #4“ lädt in den Anderen Salon – Lesung und Musik von jungen Künstlerinnen und Künstlern aus der Region

Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine © Foto Diether von Goddenthow
Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine © Foto Diether von Goddenthow

Am Donnerstag, 19. Januar 2023, findet im Anderen Salon des Literaturhauses Villa Clementine die vierte Ausgabe der Lesebühne „Textkontor“ statt. Um 19:30 Uhr stellen Leonie Klendauer (Wiesbaden), Melis Ntente (Kelsterbach) und Manuel Zerwas (Speyer) eine Auswahl eigener Texte vor. Sven Safarow (Mainz) sorgt mit selbstverfassten Liedern an der Gitarre für die musikalische Umrahmung. Das Literaturhaus präsentiert mit „Textkontor“ ein Lesebühnen-Format, bei dem jeweils drei junge Autorinnen und Autoren aus dem Rhein-Main-Gebiet ihre Texte in lockerer Atmosphäre vortragen, dazu gibt es Live-Musik. Das Konzept wurde zusammen mit der freien Autorin und Veranstalterin Sarah Beicht entwickelt, die auch die Moderation des Abends übernimmt. Beim Aufenthalt im Literaturhaus wird empfohlen, einen Mund-/Nasenschutz zu tragen. Weitere Informationen sind unter www.wiesbaden.de/literaturhaus zu finden. Veranstalter ist das Literaturhaus/Kulturamt Wiesbaden.

Leonie Klendauer wurde 1997 in Wiesbaden geboren und ist dreimalige Preisträgerin des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen. Ihre Texte wurden veröffentlicht in den Anthologien „Nagelprobe“, „Poetry for Future“ und „ARTIC Nr. 17“.

Melis Ntente kommt aus Kelsterbach und veröffentlichte Gedichte unter anderem in „Parabolis Virtualis 2“ und „Araf“. 2020 wurde Ntente mit dem hr2-Literaturpreis ausgezeichnet. Als Poetry-Slammer ist Ntente beim muslimischen Kunstkollektiv „i,Slam“ aktiv.

Manuel Zerwas wurde 1987 in Speyer geboren. Er ist Preisträger des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen 2013, erhielt 2015 den Martha-Saalfeld-Förderpreis und 2021 Gustav-Adolf-Bähr Förderpreis für Literatur.

Sven Safarow veröffentlichte 2021 sein erstes Album „I was misplaced. Songs by Thomas Patrick Maguire”. Beim Textkontor spielt er eigene Lieder auf der Gitarre.

Zeit und Ort:
Do 19.01.2023, 19:30 Uhr
Literaturhaus Villa Clementine, Anderer Salon, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden
Beim Aufenthalt im Literaturhaus wird empfohlen, einen Mund-/Nasenschutz zu tragen.
Nur Abendkasse: € 8 / erm. € 5

Weitere Infos unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.

„Der weibliche Blick“ Veranstaltungen des Wiesbadener Literaturhauses Villa Clementine im Januar 2023

prosaische-passionen-sandra-kegelIm neuen Jahr 2023 startet das Literaturhaus Villa Clementine mit einer neuen Reihe im Anderen Salon. Unter dem Titel „Der weibliche Blick“ werden Autorinnen und Werke ins Zentrum gerückt, die eine dezidiert feministisch weibliche Perspektive bieten. Den Anfang macht Sandra Kegel als Herausgeberin der Anthologie „Prosaische Passionen. Die weibliche Moderne in 101 Short Stories“. Am 10. Januar spricht sie darüber mit Horst Lauinger, Leiter des Manesse Verlags. Zudem wird der renommierte Comic-Autor Reinhard Kleist am 24. Januar im Anderen Salon zu Gast sein und seine grafische Biografie über David Bowie vorstellen. Weitere Highlights sind zwei Autorenlesungen im Roten Salon des Literaturhauses: Martin Kordić präsentiert am 12. Januar seinen hochgelobten Roman „Jahre mit Martha“, in dem es um die ungleiche Beziehung zwischen einem Jugendlichen und einer Professorin geht. Daniela Dröscher stand mit ihrem autofiktionalen Roman „Lügen über meine Mutter“ auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2022. Am 18. Januar liest sie daraus im Literaturhaus Villa Clementine.

Di 10.01. | 19.30 Uhr
Der weibliche Blick
SANDRA KEGEL

Sandra Kegel, Literaturkritikerin, Autorin und Journalistin. Sie ist Ressortleiterin des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. © Foto: Diether von Goddenthow
Sandra Kegel, Literaturkritikerin, Autorin und Journalistin. Sie ist Ressortleiterin des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. © Foto: Diether von Goddenthow

„Prosaische Passionen. Die weibliche Moderne in 101 Short Stories“
Die Herausgeberin im Gespräch mit Horst Lauinger (Leiter Manesse Verlag)
Lesung: Bettina Römer
101 Geschichten, Übersetzungen aus 25 Sprachen, beinahe 1000 Seiten. Mit „Prosaische Passionen“ legt die renommierte Journalistin und Herausgeberin Sandra Kegel nichts weniger als das erste weibliche Weltpanorama der literarischen Moderne vor. Der Band versammelt Klassikerinnen wie Lasker-Schüler, Duras, Lagerlöf oder Woolf ebenso wie Texte von Autorinnen, die erst noch entdeckt werden wollen – einige der Geschichten wurden dabei erstmals ins Deutsche übersetzt.
Zum Auftakt der neuen Reihe „Der weibliche Blick“ im Anderen Salon stellt Sandra Kegel ihr imposantes Werk vor und spricht mit Horst Lauinger, Leiter des Manesse Verlags, über Idee und Vision dahinter. SANDRA KEGEL wurde 1970 in Frankfurt am Main geboren und ist als Literaturkritikerin und Journalistin tätig. Sie ist Mitglied mehrerer Jurys für renommierte Literaturpreise und gehört zum Kritikerquartett der Literatursendung „Buchzeit“. 2005 wurde sie mit dem Ravensburger Medienpreis ausgezeichnet. Seit 2019 ist sie Ressortleiterin des Feuilletons der FAZ.
Eintritt: € 9 / erm. € 7 inkl. VVG. Kartenvorverkauf über die Tourist-Info oder die Homepage des Literaturhauses. Es gibt eine Abendkasse.
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Anderer Salon, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt Wiesbaden

Do 12.01. | 19.30 Uhr
MARTIN KORDIĆ
„Jahre mit Martha“
Autorenlesung
Moderation: Anna Engel (hr2-kultur)
Željko und Martha sind ein ungleiches Paar. Er ist gerade einmal 15, als sie sich kennenlernen, wohnt mit Eltern und Geschwistern in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen. Sie ist Professorin in Heidelberg. Željko, der sich stets Jimmy nennt, versucht mit Martha in der akademischen Gesellschaft Schritt zu halten, macht erste Entdeckungen in der Welt von Kunst und Kultur und übt sich in Trittsicherheit auf dem Parkett der unterschiedlichen Klassen. Im Mantel einer zärtlichen Liebesgeschichte stellt Kordić brutal wie prosaisch die Frage nach Begehren und Ausbeutung.
MARTIN KORDIĆ, geboren 1983 in Celle, arbeitet seit mehr als zehn Jahren als Lektor in Buchverlagen. Für seinen Debütroman „Wie ich mir das Glück vorstelle“ (2014) wurde er mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis sowie der Alfred-Döblin-Medaille geehrt. „Jahre mit Martha“ ist sein zweiter Roman.
Eintritt: € 9 / erm. € 7 inkl. VVG. Kartenvorverkauf über die Tourist-Info oder die Homepage des Literaturhauses. Es gibt eine Abendkasse.
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt Wiesbaden

Mi 18.01. | 19.30 Uhr
DANIELA DRÖSCHER
„Lügen über meine Mutter“

Daniela Dröscher , deutsche Schriftstellerin und Bestseller-Autorin. © Foto: Diether von Goddenthow
Daniela Dröscher , deutsche Schriftstellerin und Bestseller-Autorin. © Foto: Diether von Goddenthow

Autorinnenlesung
Moderation: Beate Tröger (Freie Kritikerin)
Für den Vater ist das Übergewicht der Mutter das Problem. Er schämt sich dafür, versucht sie zum Abnehmen zu drängen und drangsaliert sie mit alltäglichen Anfeindungen. Tochter Ela bekommt das alles mit, die Kritik an der Mutter wird zum ständigen Hintergrundgeräusch ihrer Kindheit. Dabei ist der Vater das Problem, er macht seine Frau für alles verantwortlich, was in seinem Leben schiefläuft, demütigt und kontrolliert sie, um damit sein Selbstwertgefühl zu steigern. Daniela Dröscher legt einen eindrucksvollen, autobiographisch geprägten Roman vor, der Feminismus, Patriarchat und Sorgearbeit in den Fokus rückt – und zeigt, welchen erbarmungslosen Blicken der Körper einer Frau standhalten muss.
DANIELA DRÖSCHER wurde 1977 in München geboren und ist die Verfasserin zahlreicher Stücke, Romane und Erzählungen. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Arno-Reinfrank-Literaturpreis (2012) und dem Robert-Gernhardt-Preis (2017). Mit „Lügen über meine Mutter“ stand sie 2022 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis.
Eintritt: € 12 / erm. € 9 inkl. VVG. Kartenvorverkauf über die Tourist-Info oder die Homepage des Literaturhauses. Es gibt eine Abendkasse.
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt Wiesbaden

Do 19.01. | 19.30 Uhr
TEXTKONTOR
Die Lesebühne im Literaturhaus
Moderation: Sarah Beicht
mit u.a. Melis Ntente und Manuel Zerwas
Musik: Sven Safarow
Ein Tisch, ein Mikrofon und ganz viel gute Literatur! Die Lesebühne des Literaturhauses Villa Clementine präsentiert Texte aus dem Rhein-Main-Gebiet und bietet literarische Leckerbissen in Lounge-Atmosphäre. Der Andere Salon wird dabei zum Treffpunkt eures Vertrauens, ein Getränkeausschank lädt zum geselligen Austausch und Vernetzen ein.
Jeden Abend lesen drei verschiedene Autorinnen und Autoren, dazwischen gibt es Live-Musik. Das jeweilige Programm gibt es auf der Website des Literaturhauses unter www.wiesbaden.de/literaturhaus oder auf Facebook und Instagram.
Eintritt: € 8 / erm € 5. Nur Abendkasse.
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Anderer Salon, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt Wiesbaden

Di 24.01. | 19.30 Uhr
REINHARD KLEIST
„Starman. David Bowie’s Ziggy Stardust Years“
Comic-Lesung mit Musik
Moderation, Lesung & Sound: Matthias Wieland
Aladdin Sane, the Thin White Duke oder der Goblin König. David Bowie wechselte sein Image wie andere Leute ihre Schuhe. Kein Alter Ego ist dabei berühmter als Ziggy Stardust, der ihm zum großen Durchbruch verhalf. Androgyn geschminkt und mit der markanten roten Frisur prägte Bowie durch das gleichnamige Konzeptalbum die Musikgeschichte und legte eine der einflussreichsten Platten aller Zeiten vor. Reinhard Kleist erzählt die Geschichte des Ziggy Stardust in seiner eindrucksvollen Graphic Novel, dazu werden ausgewählte Bowie-Sounds gespielt.
REINHARD KLEIST, ist einer der bekanntesten Comic-Künstler Deutschlands. 2006 gelang ihm der internationale Durchbruch mit einem Comic über Johnny Cash. Für „Der Boxer“ erhielt er 2013 den Deutschen Jugendliteraturpreis. 2018 wurde Kleist mit dem Max und Moritz-Preis als Bester deutschsprachiger Comic-Künstler geehrt.
Eintritt: € 9 / erm. € 7 inkl. VVG. Kartenvorverkauf über die Tourist-Info oder die Homepage des Literaturhauses. Es gibt eine Abendkasse.
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Anderer Salon, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt Wiesbaden

Mi 25.01. | 09.30 Uhr
Junges Literaturhaus
RÜDIGER BERTRAM
„Der Pfad“
Filmsichtung und anschließendes Gespräch für die Klassen 6-8
Frankreich, 1941. Rolf und sein Vater sind auf der Flucht vor den Nazis und haben die große Freiheit in New York zum Ziel. Dazwischen liegt ein steiler Pfad über die Pyrenäen, über den sie das Mädchen Núria führen soll. Als dann Rolfs Vater festgenommen wird, müssen die Kinder sich mit Terrier Adi alleine durchschlagen. 2022 wurde „Der Pfad“ mit Julius Weckauf und Volker Bruch verfilmt und mit dem Deutschen Filmpreis sowie dem Goldenen Spatz ausgezeichnet. Rüdiger Bertram, der auch das Drehbuch nach seiner Romanvorlage verfasst hat, ist zum Filmgespräch zu Gast.
RÜDIGER BERTRAM wurde 1967 in Ratingen geboren und ist Kinderbuch- und Drehbuchautor. Im Jahr 2022 wurde er von der IG Leseförderung des Deutschen Börsenvereins als „Lesekünstler des Jahres“ ausgezeichnet.
Eintritt: € 4, Anmeldung über das Medienzentrum Wiesbaden e.V.
Veranstaltungsort: Caligari FilmBühne, Marktplatz 9, 65183 Wiesbaden
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine/Kulturamt Wiesbaden und Medienzentrum Wiesbaden e.V.

Di 31.01. | 19 Uhr
LITERATURFORUM
Leitung: Rita Thies
Das „Literaturforum“ ist eine für alle Interessierten offene Veranstaltung, in der Titel aus dem Bereich der aktuellen Literatur oder des 20. Jahrhunderts diskutiert werden. Bei Redaktionsschluss stand die Lektüre für den jeweiligen Monat noch nicht fest. Aktuelle Informationen unter www.literatur-in-wiesbaden.de.
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, deshalb ist in der momentanen Situation eine verbindliche Anmeldung ab zwei Wochen vor dem Termin per E-Mail an literaturforum.wiesbaden@online.de notwendig.
Eintritt frei
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Anderer Salon, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.

Aktuelle Informationen unter www.literatur-in-wiesbaden.de.

Adriana Altaras ist Gastgeberin der 23. Wiesbadener Literaturtage 2023

Literaturhaus Wiesbaden Villa Clementine © Foto: Diether von Goddenthow
Literaturhaus Wiesbaden Villa Clementine © Foto: Diether von Goddenthow

Ihr Name ist aus der deutschsprachigen Literatur-, Film- und Theaterszene nicht wegzudenken: Adriana Altaras ist eine der derzeit erfolgreichsten Schauspielerinnen und Regisseurinnen im Film und auf deutschsprachigen Theater- und Opernbühnen. Ihr mitreißendes, literarisches Debüt „Titos Brille – Die Geschichte meiner strapaziösen Familie“, wurde vor einigen Jahren Bestseller. Bald wird sie eine Woche lang in Wiesbaden verschiedene Bühnen bespielen: Adriana Altaras kuratiert das Programm der 23. Wiesbadener Literaturtage, die vom 3. bis 9. September 2023 stattfinden werden.

„Adriana Altaras vereint in ihrem literarischen Werk, in dem sich in großen Teilen auch ihre Herkunftsgeschichte widerspiegelt, bedeutsame Themen unserer Zeit“, erklärt Kulturdezernent Axel Imholz. Ihre bewegte Biografie als Tochter von Shoa-Überlebenden, die aus dem damaligen Jugoslawien nach Italien fliehen musste und schließlich in Deutschland aufwuchs, mache sie nicht nur zu einer wichtigen Stimme der gegenwärtigen jüdischen Kultur unseres Landes, sondern auch zu einer Botschafterin des innereuropäischen Dialogs, so Imholz.

Auf die Zusammenarbeit freut sich auch Susanne Lewalter, die Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine. Adriana Altaras sei mit ihrer facettenreichen und medienübergreifenden Arbeit geradezu prädestiniert die spartenübergreifend angelegten Wiesbadener Literaturtage zu kuratieren. „Ich denke, wir dürfen auf ein lebendiges, politisches Festivalprogramm gespannt sein, in dem auch der Humor nicht zu kurz kommen wird“, so Lewalter.

Seit 1986 veranstaltet das Wiesbadener Kulturamt die traditionsreichen „Wiesbadener Literaturtage“ unter der Federführung des Literaturhauses. Dabei konzipiert je eine Autorin oder ein Autor das Programm des Festivals, zu dem neben Lesungen und Filmvorführungen auch Performances, Kleinkunst oder Konzerte gehören können.

Adriana Altaras wurde 1960 in Zagreb geboren. Im Alter von vier Jahren wurde die Tochter jüdischer Partisanen aus dem Land geschmuggelt und wuchs zunächst in Italien auf, zog mit sieben Jahren jedoch mit ihren Eltern nach Deutschland. Sie studierte Schauspiel in Berlin und New York. Ihr filmischer Durchbruch gelang ihr mit ihrer ersten Film-Hauptrolle in „Das Mikroskop“ (1987), für welche sie den Deutschen Filmpreis in Gold erhalten hat. Es folgten zahlreiche weitere Engagements in Film, Fernsehen und an den großen Schauspiel- und Opernhäusern des deutschsprachigen Raums, auch am Staatstheater Wiesbaden.

Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Bundesfilmpreis, den Theaterpreis des Landes Nordrhein-Westfalen und den Silbernen Bären für schauspielerische Leistungen.

Im Jahr 2011 veröffentlichte sie ihren Debütroman „Titos Brille“, gefolgt von „Doitscha“ (2014), „Das Meer und ich wir waren im besten Alter“ (2017) sowie „Die jüdische Souffleuse“ (2018). Im kommenden Frühjahr erscheint ihr neues Buch „Besser allein als in schlechter Gesellschaft. Meine eigensinnige Tante“. In ihrem literarischen Werk setzt sie sich immer wieder mit den Traumata ihrer Familiengeschichte auseinander und erkundet das jüdische (Frauen-)Leben im heutigen Deutschland.

Konzept Wiesbadner Literaturtage seit 1986

Literaturhaus Villa Clementine
Frankfurter Str. 1
65189 Wiesbaden