Bei dem Besuch tauschten sich die beiden Oberbürgermeister über die gemeinsamen Beziehungen aus. Kennengelernt hatten sich die beiden Rathauschefs bereits im Herbst 2020 bei einem Besuch von Oberbürgermeister Mende in Görlitz.
Mit einer Partnerschaft zwischen zwei innerdeutschen Städten zu einer friedlichen und freiheitlichen Entwicklung in Europa beizutragen, war das Ziel der im Jahr 1990 besiegelten Städtepartnerschaft zwischen Wiesbaden und Görlitz. Görlitz und Wiesbaden haben mit Prof. Dr. Gottfried Kiesow einen gemeinsamen Ehrenbürger – das ist bei keiner weiteren Wiesbadener Städtepartnerschaft der Fall.
In diesem Jahr feiert Görlitz das Jubiläum „25 Jahre Europastadt“. Am 5. Mai 1998 wurde die grenzüberschreitende Europastadt Görlitz/Zgorzelec proklamiert. Aus diesem Anlass ist der Oberbürgermeister Ursu von Donnerstag bis Samstag, 4. bis 6. Mai, in Wiesbaden. Am Freitag, 5. Mai, fand im Rathaus eine öffentliche Podiumsdiskussion mit dem Thema „25 Jahre Europastadt Görlitz – was kann Wiesbaden davon lernen?“ statt.
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende: „Städtepartnerschaften dienen der Verständigung und dem Austausch freundschaftlicher Kontakte zwischen Städten. Europa – die EU – ist bemüht, Frieden und Freiheit zu bewahren. Der bisher stabile lang andauernde Frieden in Europa ist weitgehend dem europäischen Integrationsprozess, der europäischen Friedensidee und eben auch dem freundschaftlichen und respektvollen Miteinander im Rahmen von Städtepartnerschaften zu verdanken. Der gegenwärtige Krieg und die Kämpfe in der Ukraine waren ein Schock für uns alle. Russland verstößt damit gegen das Völkerrecht, speziell gegen die Grundsätze der territorialen Integrität und souveränen Gleichheit aller Staaten. Unser aller Wunsch sollten Frieden, Freundschaft und Zusammenhalt in Europa, und auch darüber hinaus, sein. Die europäische Einigung kann nur gelingen, wenn die Menschen Europa als Friedensprojekt mit Herz und Verstand begreifen und begleiten. Deshalb ist mir die Beteiligung der Bürgerschaft an diesem Prozess so wichtig.“
Die Partnerstädte Wiesbadens stehen am Samstag, 13. Mai, im Rathaus, Schlossplatz 6, im Fokus.
Ab 10 Uhr startet eine Informationsbörse im Foyer. Vertreter der Partnerschaftsvereine geben Bürgerinnen und Bürgern Auskunft über die Partnerstädte Breslau, Fatih, Fondettes, Kfar Saba, San Sebastián und Tunbridge Wells und die verschiedenen Aktivitäten und Projekte. Um 11 Uhr beginnt im Raum 22 eine Präsentationsreihe über Fondettes, Fatih und San Sebastián. Vorträge und Filme gewähren visuelle Einblicke in diese drei Partnerstädte.
In der Galerie der Partnerstädte im zweiten Stock ist ab dem 13. Mai eine Ausstellung mit Bildern aus allen 18 Partnerstädten der Landeshauptstadt Wiesbaden zu sehen. Die Poster zeigen die Vielfältigkeit und Attraktivität der Partnerstädte. Die Ausstellung kann während der üblichen Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Städtepartnerschaften leben nicht von den offiziellen Kontakten der Stadtverwaltungen. Es sind vor allem die persönlichen Kontakte der Bürgerinnen und Bürger hier und dort sowie die engagierte Arbeit von Partnerschaftsvereinen, Schulen und Institutionen, von Sport-, Kultur- und sonstigen Vereinen, die diese Beziehungen lebendig halten.
Städtepartnerschaften bieten die Chance, mehr über die Menschen dort, über ihre Kultur und Gepflogenheiten und ihr Alltagsleben zu erfahren. Städtepartnerschaften erleichtern es den Bürgerinnen und Bürgern, Kontakte zu knüpfen, aus denen auch langanhaltende Freund¬schaften entstehen. Und Städtepartnerschaften ermöglichen es Vereinen und Institutionen, Projekte von gemeinsamem Interesse zu realisieren.
Wiesbadens Partnerstädte – überholt oder aktueller denn je? Diese Frage stellt sich nicht nur im Rahmen des Jahrs der Städtepartnerschaften, sondern ganz besonders vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Situation. Vertreter aus sechs Wiesbadener Partnerschaftsvereinen zeigen bei einer Veranstaltung am Dienstag, 4. Oktober, um 19 Uhr in der Wiesbadener Casino-Gesellschaft, Friedrichstraße 22, auf, aus welcher Motivation heraus Städtepartnerschaften initiiert wurden, wie sie sich im Laufe der Jahre entwickelt haben und wie der Fortbestand der Beziehungen gesichert werden kann. Stadtrat Helmut Nehrbaß spricht das Eröffnungsgrußwort. Der Eintritt ist frei.
Dr. Thilo Tilemann von der ‚Partnerschaft Wiesbaden – Istanbul/Fatih e.V.‘, Bernhard Siebold vom ‚Partnerschaftsverein Wiesbaden-Naurod – Fondettes e.V.‘, Dr. Johann Zilien vom ‚Freundeskreis Kfar Saba e.V.‘, Karl-Heinz Eischer und Ulrich Spörel von ‚Nueva Nicaragua e.V.‘, Armin Klein vom ‚Partnerschaftsverein Wiesbaden – San Sebastián e.V.‘ und Dieter Atzert vom ‚Partnerschaftsverein Wiesbaden-Bierstadt – Terrasson e.V.‘ stellen das Zustandekommen, die Aktions-Schwerpunkte und künftigen Ausrichtung der jeweiligen Städtepartnerschaften vor. Gastgeber sind die Freunde der Wiesbaden Stiftung e.V. und die Wiesbadener Casino-Gesellschaft. Im Anschluss stehen die Vertreter der Partnerschaftsvereine für Auskünfte zur Verfügung.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Kulturinitiative Wiesbaden statt, die aus verschiedenen Vereinen und Gesellschaften besteht. Ziel der Initiative ist es, das kulturelle Leben in Wiesbaden zu intensivieren. Zur Initiative gehören die Freunde der Wiesbaden Stiftung e.V., die Wiesbadener Casino-Gesellschaft, der Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, das Museum Wiesbaden – Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur, das Stadtmuseum Wiesbaden, das Hessische Staatstheater Wiesbaden sowie die Stabsstelle Kulturerbe Wiesbaden.
Der Partnerschaftsverein Wiesbaden – Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg zeigt im Rahmen des Jahres der Städtepartnerschaften eine Ausstellung der Berliner Malerpoeten im Foyer des Rathauses. Die Eröffnung der Ausstellung durch Oberbürgermeister Sven Gerich findet am Samstag, 18. Juni, um 12 Uhr im Foyer des Rathauses, Schlossplatz 6, statt. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 1. Juli.
Die „Berliner Malerpoeten“ – gegründet 1972 in Berlin-Kreuzberg – sind einzigartig für Berlin; die auch international ungewöhnliche Künstlergruppierung umfasst(e) 14 malende Dichter und schreibende Maler. „Wir sind sehr glücklich, Werke von allen Mitgliedern der Berliner Malerpoeten in Wiesbaden zeigen zu können“, sagt die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Elke Wansner. Es werden Werke von Günter Bruno Fuchs, Günter Grass, Aldona Gustas, Roger Loewig, Christoph Meckel, Arthur Märchen, Kurt Mühlenhaupt, Karl Oppermann, Oskar Pastior, Robert Wolfgang Schnell, Wolfdietrich Schnurre, Friedrich Schröder-Sonnenstern, Joachim Uhlmann und Hans-Joachim Zeidler gezeigt. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wird der stellvertretende Bezirksbürgermeister Dr. Peter Beckers auf Wunsch der Künstlerin einige Werke der Kuratorin Aldona Gustas an die Landeshauptstadt Wiesbaden überreichen.
Die Ausstellung der „Berliner Malerpoeten“ ist die fünfte Ausstellung im Foyer des Wiesbadener Rathauses, die im Rahmen des Jahres der Städtepartnerschaften stattfindet. Die Partnerschaft zwischen Wiesbaden und Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg besteht seit 1964.
Als feierlicher Beitrag der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden zum Jahr der Städtepartnerschaften fand vom 22. bis 24. April 2016 ein Festwochenende mit Enthüllung der Stele der Städtepartnerschaften statt, an dem nahezu alle 18 Partnerstädte und Partnerschaftsvereine teilnahmen.
Get-Together – Vorstellung und Kennenlernen am 22. 4. 2016 auf Henkellsfeld
Auftakt des Festwochenendes des Jahres der Städtepartnerschaften 2016 war am Freitag, 22. April, das Get Together im Marmorsaal der Henkell Sektkellerei. Oberbürgermeister Sven Gerich begrüßte die Vertreter der Partnerstädte, Stadtteil-Partnerstädte und Partnerschaftsvereine persönlich. Anschließend hießen die Wiesbadener Vertreter/innen der Partnerschaftsvereine die Gäste mit Beifall herzlich willkommen, bevor Hausherr Dr. Andreas Brokemper, Geschäftsführer Henkell & Co. Sektkellerei KG, dazu einlud, an diesem Abend im Hause Henkell die europäische Sektkultur zu genießen und gemeinsam auf den vielfältigen Kulturaustausch anzustoßen. Später bot das Haus Henkell allen Gästen mehrsprachige Keller-Führungen an.
In seiner Begrüßung unterstrich Seven Gerich, mit dem Jahr der Städtepartnerschaft einmal mehr die Städtepartnerschaften zu würdigen und die Bedeutung der Städte-Partnerschaften für unsere Städte, aber auch für den Zusammenhalt, die Freiheit und den Friedens Europas deutlich machen zu wollen. Und er freute sich in seiner in Englisch gehaltenen Rede darüber, dass an diesem Wochenende wohl so viele Menschen aus den verschiedenen Partnerstädten wie noch nie zuvor in Wiesbaden zusammengekommen sein. Anschließend stellte der Wiesbadener Oberbürgermeister jeden Vertreter der Partnerstädte sowie die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine offiziell vor: Für die Partnerstädte: Dr. Peter Beckers (Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg) Dr. Jacek Ossowski (Breslau)
Nilüfer Türütgen, (Istanbul/Fatih)
Sylvain Debeure (Fondettes)
Christian Marti (Glarus) Siegfried Deinege (Görlitz)
Dr. Maria-Luise Mathiaschitz (Klagenfurt)
Dejan Crnek (Ljubljana)
Laurent Wehrli (Montreux)
Eneko Goia (San Sebastian)
Arlette Verdier (Terrasson)
Philippe Boury (Theux)
David Elliott (Tunbridge Wells) Für die auswärtigen Partnerschaftsvereine: Jean-Pierre Choplain (Fondettes)
Julian Stanyer (Tunbridge Wells)
Patric Chouzenoux (Terrasson)
André Frédéric (Theux) Für die Wiesbadener Partnerschaftsvereine: Elke Wansner (Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg)
Jadwiga Lange (Breslau)
Dr. Thilo Tilemann (Fatih/Istanbul)
Christine Becht (Fondettes)
Frank Hennig (Glarus)
Dr. Johann Zilien (Kfar Saba)
Adelheid Omiotek, Florian und Heinz Pielert, Ulrich Spörel und Michael Zeitz (Ocotal) Armin Klein (San Sebastian)
Joachim Hellwig (Terrasson/Theux)
Christine Laubach (Tunbridge Wells)
Dr. Horst Engel (Heimatverband der Karlsbader).
Das „Get Together“ diente der namentlichen Vorstellung der Gäste aus den Partnerstädten, dem gegenseitigen Kennenlernen, dem Austausch der Teilnehmer und zur guten Einstimmung für die gemeinsame Arbeit.
Festlicher Empfang im Rathaus Wiesbaden am 23. April 2016
aus den Partnerstädten Breslau und San Sebastian
Am Samstag, 23. April, hatte Oberbürgermeister Sven Gerich zu einem festlichen Empfang in den Festsaal des Rathauses eingeladen: Die musikalische Gestaltung hatten sechs Jazzmusiker aus den Kulturhauptstädten Europas 2016, Breslau und San Sebastian, sowie von der Wiesbadener Musik- und Kunstschule übernommen (siehe unten).
„Ich bin überwältigt, auf wie viel Interesse das Jahr der Städtepartnerschaften und das Festwochenende als Höhepunkt des umfangreichen Programms bislang gestoßen ist“, begrüßte der Oberbürgermeister die Gäste. Fast alle Partnerstädte und Partnerschaftsvereine seien vertreten und unterstützten den Austausch und die Diskussion, „die wir mit dem Jahr der Städtepartnerschaften vertiefen und intensivieren wollen“. Sven Gerich unterstrich nochmal, dass er das Jahr 2016 zum Jahr der Städtepartnerschaften erklärt hat, um damit einerseits die hervorragende ehrenamtliche Arbeit der Partnerschaftsvereine, der Schulen und Institutionen, der Sport-, Kultur- und weiteren Vereine sowie zahlreicher Bürgerinnen und Bürger zu würdigen. Andererseits soll durch die zahlreichen Veranstaltungen das Interesse in der Bevölkerung für die Partnerschaften geweckt werden. Und weiter: „Städtepartnerschaften sind der Beitrag der Städte und Kommunen zu einer fruchtbaren Außenpolitik. Und meines Erachtens ein ganz wesentlicher Beitrag, denn nur auf dieser Ebene begegnen sich die Menschen direkt. Gerade angesichts der zunehmenden Unruhe in Europa und der Welt ist es wichtiger denn je, Menschen verschiedener Länder und Kulturen zusammenzuführen, um Vorurteile abzubauen und das Miteinander in den Mittelpunkt zu stellen“, betonte der Oberbürgermeister, der Wiesbaden als eine „verbindende Achse zwischen den Städten sieht und die Beziehungen intensivieren und – wo nötig – wieder ein Stück beleben will.
In seiner anschließenden Festrede unterstrich Michael Roth, MdB, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, dass er in großer Sorge um Europa gekommen sei. Derzeit sei in Europa nichts mehr so, wie es einmal war. Schlimmer noch, so Roth, Europa drohe so zu werden, wie es einmal war, als es das vereinte Europa noch nicht gab. Wir können nicht einfach die Grenzen für Flüchtlinge schließen, das sei mit den europäischen Verträgen nicht vereinbar. Wir seien offen für alle Ethnien, Religionen. Wir könnten nicht sagen, wir seien ein christliches Land und lehnten muslimische Flüchtlinge ab. So ein Denken sei einfach nicht mit unserem Selbstverständnis vereinbar, so der Europaminister. Und an diesem Punkt der Integration seien insbesondere die kommunalen Partnerschaften gefordert, da es doch noch viel Sprachlosigkeit und Unverständnis vor Ort gäbe. Städtepartnerschaften können hier helfen, die Probleme durch die Brille des jeweils anderen zu sehen, „weil es vielleicht Ängste gibt, die wir längst abgelegt haben.“ Überlassen Sie Europa nicht den Populisten mit angeblich einfachen Lösungen, „da gut, dort böse“. „Es ist nicht einfach, es ist kompliziert“, so Roth, der die Metapher der des Märchens der Bremer Stadtmusikanten „etwas Besseres als den Tod findest du allemal“ auf Europa ummünzte „Etwas Besseres als Europa findest du nirgends, es sei denn, machst etwas Besseres“. Europa ginge nicht an seinen derzeitigen Problemen, etwa der Flüchtlings-Problematik, zugrunde, sondern eher durch ein allgemeines Desinteresse und die große Lethargie, alles so laufen zu lassen. „Daher bringen Sie sich ein!“, appellierte Roth und ermutigte:„kämpfen Sie für Europa, für unsere Werte! Geben Sie Denkanstöße, treten Sie ein für Freiheit und Vielfalt. Jeder muss in Europa angstfrei verschieden sein dürfen! Helfen Sie mit ihrer Erfahrung und Kritik, diese Freiheit zu verteidigen! Helfen Sie vor Ort, in ihrer Stadt, in ihrem Stadtteil, den Menschen immer wieder dabei, hoffnungsfroh und mit Freude in die Zukunft blicken zu können!“
Auch Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, Bürgermeisterin von Klagenfurt, unterstrich, dass in Zeiten großer weltpolitischer Herausforderungen es unabdingbar sei, dass neben den Ländern und Nationen vor allem auch die Kommunen im Rahmen der städtepartnerschaftlichen Verbindungen ihren Beitrag zur Wahrung des Weltfriedens leisten, um den nachfolgenden Generationen ein von Respekt und Toleranz geprägtes Leben zu ermöglichen. Grundvoraussetzung dafür sei, dass insbesondere das Interesse der Jugend schon früh für diverse Projekte innerhalb von Städtepartnerschaften geweckt werde. Auch die Fortsetzung bestehender, nach dem Kriege vor allem im Geiste der Freundschaft gehaltener Aktivitäten, sollten seitens der Kommunen weiterhin unterstützt werden, so die Bürgermeisterin. Denn durch eine konstruktive Kooperation aller Kräfte kann es gelingen, zeitgerecht Vorurteile aus dem Weg zu räumen, um so Platz für ein harmonisches Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen zu schaffen, so Dr. Maria Luise Mathiaschitz.
Anschließend trugen sich die Gäste in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden ein.
Danach begaben sich die Gäste zu der „Stele für Toleranz“ auf die Rathaustreppe, um ein Zeichen für mehr friedliches Miteinander und Toleranz unter Menschen zu setzen, nämlich, dass jeder Mensch angstfrei anders sein und seine auch mal unbequeme Meinung haben darf.
Jazz for Fun von Musikern aus drei Partnerstädten
Zur musikalischen Umrahmung hatten sich sechs Jazzmusiker aus den Kulturhauptstädten Europas 2016, Breslau und San Sebastian, sowie der Wiesbadener Musik- und Kunstschule zu einem „European Jazz Meeting“ zusammengefunden. Abends die „Band für einen Tag“ im Kulturforum Wiesbaden der Wiesbadener Musik- und Kunstschule das frei zugängliche Konzert „Jazz for Fun“. Lediglich drei Stunden hatten die Europa-Jazzer am vergangenen Donnerstag, am Tag ihrer Ankunft geprobt, und ein Programm zusammengestellt aus: Latin-Rhythmen, Swing und einige Balladen. Erstaunlich war das hohe Niveau der Jazzer. Die jungen Breslauer, Pjotr Swecz (Saxofon) und Jakub Olejnik (Bassist) hatten eine großartige Ausbildung genossen und bereits zahlreiche Preise gewonnen. Mit ähnlichem musikalischem Background spielten auch José María Mugica Alustiza (Percussion) und José Maria Dorronsoro Paulis (Trompete) aus San Sebastian. Ebenso professionell spielten Martin Pfeifer (Pianist) und Jens Mackenthun (E-Gitarre) der Wiesbadener Musik- und Kunstschule.
Stele der Städtepartnerschaften
Zum Abschluss des Festwochenendes wurde am Sonntag, 24. April, auf dem Dern’schen Gelände in der Innenstadt die um die Stadtteilpartnerstädte erweiterte „Stele der Partnerstädte“ in Beisein aller städtepartnerschaftlichen Vertreter enthüllt. Selbst Petrus hatte ein Einsehen und schickte zwischen zwei Aprilschauern die nötige Sonne. Vielleicht ist das ein gutes Omen für die an diesem Wochenende viel beschworene Weiterentwicklung der Städtepartnerschaften für mehr Engagement für Toleranz, Frieden und Freiheit.
Die Stele der Städtepartnerschaften wurde um die Orte der Stadtteilpartnerstädte erweitert und zeigt auf den blauen Schildern jeweils Stadtwappen und die Entfernung von Wiesbaden aus. Anschließend unternahmen die Vertreter der Partnerstädte und Partnerschaftsvereine im „Partnerschaftsbus“ der ESWE-Bus eine Stadtrundfahrt durch die Landeshauptstadt. Diese endet schließlich auf dem Neroberg. Mit einem gemeinsamen Mittagessen im Restaurant Wagner im Opelbad klang das Wochenende der Städtepartnerschaft harmonisch aus.
Als feierlicher Beitrag der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden zum Jahr der Städtepartnerschaften findet vom 22. bis 24. April ein Festwochenende statt, an dem nahezu alle Partnerstädte und Partnerschaftsvereine teilnehmen.
„Ich bin überwältigt, auf wieviel Interesse das Jahr der Städtepartnerschaften und das Festwochenende als Höhepunkt des umfangreichen Programms stoßen. Fast alle Partnerstädte und Partnerschaftsvereine sind vertreten und unterstützen den Austausch und die Diskussion, die wir mit dem Jahr der Städtepartnerschaften vertiefen und intensivieren wollen“, so Oberbürgermeister Sven Gerich, der das Jahr 2016 zum Jahr der Städtepartnerschaften erklärt hat. Damit möchte er einerseits die hervorragende ehrenamtliche Arbeit der Partnerschaftsvereine, der Schulen und Institutionen, der Sport-, Kultur- und weiteren Vereine sowie zahlreicher Bürgerinnen und Bürger würdigen; andererseits soll durch die zahlreichen Veranstaltungen das Interesse in der Bevölkerung für die Partnerschaften geweckt werden.
„Städtepartnerschaften sind der Beitrag der Städte und Kommunen zu einer fruchtbaren Außenpolitik. Und meines Erachtens ein ganz wesentlicher Beitrag, denn nur auf dieser Ebene begegnen sich die Menschen direkt. Gerade angesichts der zunehmenden Unruhe in Europa und der Welt ist es wichtiger denn je, Menschen verschiedener Länder und Kulturen zusammenzuführen, um Vorurteile abzubauen und das Miteinander in den Mittelpunkt zu stellen“, betont der Oberbürgermeister.
Auftakt des Festwochenendes ist am Freitag, 22. April, in der Henkell Sektkellerei. Das „Get Together“ dient der Vorstellung der Gäste aus den Partnerstädten, dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Austausch der Teilnehmer. Wiesbaden pflegt zu insgesamt 18 Städten und Kommunen partnerschaftliche Beziehungen.
Die Partnerstädte Görlitz, Klagenfurt, Montreux, San Sebastian und Tunbridge Wells werden zum Festwochenende in Wiesbaden durch ihre Oberbürgermeister/ Bürgermeister vertreten sein. Weitere Repräsentanten kommen aus Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg, Breslau, Istanbul/Fatih, Fondettes, Glarus, Ljubljana, Terrasson und Theux. Wesentliche Garanten für die Beziehungen der Landeshauptstadt Wiesbaden zu ihren Partnerstädten sind maßgeblich die Partnerschaftsvereine. Aus Fondettes, Terrasson, Theux und Karlsbad kommen die Vorsitzenden der Gast-Partnerschaftsvereine. Die Wiesbadener Partnerschaftsvereine Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg, Breslau, Fatih/Istanbul, Fondettes, Kfar Saba, Ocotal, San Sebastian, Tunbridge Wells, Terrasson/Theux, Glarus und Karlsbad sind ebenfalls mit ihren Vorsitzenden und Mitgliedern vertreten.
Am Samstag, 23. April, lädt Oberbürgermeister Sven Gerich zu einem festlichen Empfang in den Festsaal des Rathauses ein. Nach seiner Ansprache wird der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth MdB, die Festrede halten. Anschließend tragen sich die Gäste in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden ein und begeben sich zu der Stele für Toleranz auf die Rathaustreppe. Zur musikalischen Umrahmung haben sich Jazzmusiker aus den Kulturhauptstädten Europas 2016, Breslau und San Sebastian, sowie der Wiesbadener Musik- und Kunstschule zu einem „European Jazz Meeting“ zusammengefunden. Die Jazzmusiker geben auch am Samstagabend um 19.30 Uhr im Kulturforum am Schillerplatz ein Konzert.
„Es sind nicht die Rathäuser, die die partnerschaftlichen Beziehungen mit Leben erfüllen, und sie sollen es auch gar nicht sein. Städtepartnerschaften werden von Bürgern, Vereinen, Schulen und Künstlern gelebt. Es ist großartig, dass gleich zwei unserer Partnerstädte – Breslau und San Sebastian – in diesem Jahr Kulturhauptstädte Europas sind, und ich freue mich schon jetzt auf das ‚European Jazz Meeting‘ mit Musikern aus diesen beiden wunderbaren Städten und unserer Musik- und Kunstschule“, so Oberbürgermeister Gerich.
Fachvorträge mit dem jeweils entsprechenden fachlichen Austausch gibt es am Samstagnachmittag zu den Themen „Auf welche Weise können Jugendliche für die städtepartnerschaftliche Arbeit gewonnen werden?“, „Was können wir voneinander in der der städtepartnerschaftlichen Arbeit lernen?“ und „Wie können wir den Fortbestand der Beziehungen sichern?“.
„Um die partnerschaftlichen Beziehungen für die Zukunft zu rüsten und die Bedeutung von Städtepartnerschaften deutlich zu machen, führen wir erstmalig das Jahr der Städtepartnerschaften durch. Neben den fachlichen Fragestellungen, Erkenntnissen und Lösungsansätzen, die wir uns von den Diskussionen und dem Austausch erwarten, soll es ein Dank an alle in diesem Feld ehrenamtlich Tätigen sein; es soll ein Ansporn für junge Menschen sein, Gleichaltrige in Europa und der Welt kennenzulernen und Beziehungen aufzubauen; es soll zu einem vorurteilsfreien und toleranten Miteinander beitragen und letztlich soll das Jahr der Städtepartnerschaften unseren Wunsch und unser Streben nach Frieden, Freundschaft und Solidarität deutlich machen“, so Oberbürgermeister Gerich, der allen am Jahr der Städtepartnerschaften Beteiligten herzlich für ihr Engagement dankt.
Zum Abschluss des Festwochenendes wird am Sonntag, 24. April, auf dem Dern’schen Gelände in der Innenstadt die um die Stadtteilpartnerstädte erweiterte Stele der Partnerstädte enthüllt.