Kategorie-Archiv: Deutsches Romantik-Museum Frankfurt

ROMANTIK UND PARLAMENTARISMUS Jacob Grimm und Ludwig Uhland in der Frankfurter Paulskirche 12. Mai bis 30. Juli 2023

Die Nationalversammlung in der Paulskirche. Kolorierte Lithografie von Ludwig von Elliot © Historisches Museum, Frankfurt am Main.
Die Nationalversammlung in der Paulskirche. Kolorierte Lithografie von Ludwig von Elliot © Historisches Museum, Frankfurt am Main.

Die Spätphase der Romantik galt lange Zeit als rückwärtsgewandt und modernefeindlich, vor allem aber als politisch reaktionär. Diese Fehleinschätzung wurde mittlerweile revidiert und hat einer differenzierteren Sicht Platz gemacht. In der Spätromantik begegnen höchst unterschiedliche Einstellungen, die nahezu das gesamte Spektrum politischer Haltungen umfassen und von konservativ-monarchietreuen bis zu demokratisch-liberalen Positionen reichen.

Seit Herbst 1816 tagte im Frankfurter Palais Thurn und Taxis (Eschenheimer Gasse) einmal wöchentlich die sog. Bundesversammlung (auch Bundestag genannt), ein Kongress von Gesandten der Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes. Als nach der Märzrevolution 1848 Forderungen nach parlamentarischer Volksvertretung übermächtig wurden, fanden in den einzelnen deutschen Ländern Wahlen zu einer „constituirenden deutschen Nationalversammlung“ statt, die ebenfalls in Frankfurt zusammenkam – und zwar in der nach dem Apostel Paulus benannten Paulskirche. Zentrale Aufgabe der Nationalversammlung sollte es sein, eine Verfassung für einen noch zu gründenden deutschen Bundesstaat zu entwerfen.

Mit Jacob Grimm und Ludwig Uhland begriffen zwei Vertreter der Romantik diese Gelegenheit als Aufgabe, um an der künftigen deutschen Volksvertretung mitzuwirken. Sie ließen sich in ihren Wahlbezirken als Kandidaten nominieren und wurden schließlich auch als Abgeordnete gewählt. In den Folgemonaten erlebten und gestalteten sie eine der spannendsten Phasen der deutschen Geschichte mit. Auch wenn weder Jacob Grimm noch Ludwig Uhland zu den prägenden Gestalten des Paulskirchenparlaments gehörten und die großen Debatten von anderen Personen geführt wurden, nahmen beide doch erkennbar Anteil an den politischen Willensbildungsprozessen und suchten zumindest punktuell auf einzelne Entscheidungen einzuwirken.

Die Kabinettausstellung im Handschriftenstudio des Deutschen Romantik-Museums setzt sich mit dieser wichtigen und oft übersehenen Facette des Wirkens von Jacob Grimm und Ludwig Uhland auseinander. Ihre Tätigkeit führt eindrücklich vor Augen, dass Romantik und Parlamentarismus keine Gegensätze sind.

Die Ausstellung findet im Rahmen des Paulskirchen-Festivals der Stadt Frankfurt statt und wird von Prof. Dr. Wolfgang Bunzel kuratiert. Zur Ausstellung werden inhaltlich ergänzende Veranstaltungen angeboten.

Eintritt Der Besuch der Ausstellung ist im Museumseintritt enthalten.
Öffnungszeiten Freitag bis Mittwoch, Feiertage 10 – 18 Uhr, Donnerstag 10 – 21 Uhr
Besucherinformation www.freies-deutsches-hochstift.de

Deutsches Romantik-Museum & Frankfurter Goethe-Haus 7 Tage die Woche geöffnet

Deutsches Romantik Museum, daran anscließend das Goethe-Haus. © Foto Diether von Goddenthow
Deutsches Romantik Museum, daran anscließend das Goethe-Haus. © Foto Diether von Goddenthow

Ab dem 1. April sind Goethe-Haus und Deutsches Romantik-Museum 7 Tage die Woche geöffnet. Wir haben nachgerechnet: Das sind ingesamt 212.400 Sekunden jede Woche für Ihren Besuch bei uns. Neu im Vermittlungsprogramm sind öffentlichen Einführungen zum Deutschen Romantik-Museum, die einen Einblick in das Ausstellungskonzept des Hauses geben.

Zum 400-jährigen Jubiläum von ‚Shakespeare’s First Folio‘ laden wir Sie heute Abend zu einer Lesung mit Gespräch ein. An Shakespeares Geburtstag erwartet Sie Katharina Schaaf mit einer ganz besonderen Führung im Goethe-Haus.

Auch Ludwig Tiecks 250. Geburtstag wird selbstverständlich gefeiert: Die Goethe-Ringvorlesung in diesem Semester ist ihm gewidmet und in der Reihe Lied & Lyrik wird ‚Die schöne Magelone‘ in Brahms Vertonung zu hören sein.

Anlässlich des 80. Geburtstags Hendrik Birus veranstaltet das Freie Deutsche Hochstift ein festliches Symposium. An zwei Tagen werden zahlreiche Freunden und Weggefährten des international renommierten Literaturwissenschaftlers und Goethe-Forschers in Vorträgen und Diskussionen der Frage nachgehen, wie Philologie heute zu bestimmt und zu bewerten ist.

Der Workshop ‚Goethe und der Frühling‘ in den Osterferien bietet Kindern die Möglichkeit, verschiedene künstlerische Techniken auszuprobieren. ‚Zeichnen in der Natur‘ ist ein Kreativ-Angebot für Jugendliche und Erwachsene. Hier können bei einem Spaziergang verschiedene Zeichentechniken erprobt werden.

 

Deutsches Romantik-Museum
Großer Hirschgraben 23-25
60311 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 138 80-0
info@freies-deutsches-hochstift.de

Besucherinformationen

Hessischer Kulturpreis 2023 geht an Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts Professorin Dr. Anne Bohnenkamp-Renken

Professorin Dr. Anne Bohnenkamp-Renken. © Foto Frankfurter Goethe-Haus Freies Deutsches Hochstift
Professorin Dr. Anne Bohnenkamp-Renken. © Foto Frankfurter Goethe-Haus Freies Deutsches Hochstift

Wiesbaden. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein zeichnet Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken mit dem Hessischen Kulturpreis 2022 aus. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin erhält den Preis für ihre Verdienste um Literatur und Forschung als Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts und des dazugehörigen, im Jahr 2021 eröffneten Deutschen Romantik-Museums.

„Anne Bohnenkamp-Renken ist eine höchst angesehene Literaturwissenschaftlerin, die mit ihrem unermüdlichen Engagement für Kunst, Kultur und Bildung nicht nur der Stadt Frankfurt, sondern auch ganz Hessen große Dienste erwiesen hat“, sagte der Regierungschef.

Durch ihre Arbeit habe Bohnenkamp-Renken die literarische Forschung um zwei bedeutende historisch-kritische Projekte, nämlich die Hybrid-Edition von Goethes „Faust“ und die Ausgaben der Werke und Briefe von Clemens Brentano, in hohem Maße bereichert. Zudem sei unter ihrer Leitung das Freie Deutsche Hochstift/Goethe-Haus zu einem lebendigen Museum mit national und international beachteten Ausstellungen und einem offenen Ort für Diskussionen geworden, der jährlich mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher anlocke.

„Als Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts entwickelte sie nicht nur die Idee des Deutschen Romantik-Museums, sie setzte sich auch maßgeblich für deren Verwirklichung ein, indem sie die Planung vorantrieb, Finanzierungszusagen einwarb, Sponsoren gewann und zehn Jahre lang jeglichen Widerständen um den Museumsneubau die Stirn bot. Dank ihr haben wir in Frankfurt nun das weltweit erste Museum, das sich der für Kunst, Kultur und Geisteswissenschaft so bedeutenden Epoche der Romantik als Ganzes widmet“, sagte Rhein. Originale Ausstellungsstücke wie die Handschriften der großen Romantiker von Novalis bis Eichendorff machten in Frankfurt die Zeit der Romantik in multimedialen Darstellungsformen erfahrbar. Bohnenkamp-Renken habe einen einzigartigen Ort der Kultur geschaffen, dessen Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinausreiche.

Die im nordrhein-westfälischen Hilden geborene, promovierte Literaturwissenschaftlerin Anne Bohnenkamp-Renken ist seit 2003 Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts und seit 2012 Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Frankfurter Universität sowie Vizepräsidentin der Goethe-Gesellschaft Weimar und Mitglied in vielen wissenschaftlichen Gesellschaften.

Der Hessische Kulturpreis wird seit 1982 jedes Jahr für besondere Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung vergeben. Er ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert. Im Kuratorium, dessen Vorsitz der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein innehat, sind neben der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, neun weitere Personen aus Kunst, Kultur und Bildung vertreten.

Warum ist die Romantik kulturgeschichtlich so bedeutsam? Zur Begründung der Romantik-Zeitschrift ‚Serapion‘. 16.3.2022, 19 Uhr

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Am Mittwoch, 16. März 2022, 19 Uhr, lädt das Freie Deutschen Hochstift anlässlich der Begründung der neuen Romantik-Zeitschrift ‚Serapion‘ zur Veranstaltung ‚Warum ist die Romantik kulturgeschichtlich so bedeutsam?‘ in den Arkadensaal ein. Es sprechen die Hauptherausgeberin Kaltërina Latifi und der Literaturwissenschaftler Silvio Vietta.

Etwas inzwischen selten Gewordenes ist vorzustellen: ein neues Periodikum. ‚Serapion‘ bietet ein Forum zur Erforschung der europäischen Romantik und ihrer bis heute unverminderten Bedeutung. Die Hauptherausgeberin Kaltërina Latifi wird bei dieser Präsentationsveranstaltung erläutern, wofür ‚Serapion‘ steht. Silvio Vietta, Mitglied des internationalen Beirats, wird über ‚Romantik. Eine geistige Neugeburt in Europa‘ sprechen: Im Zeitalter der Industrialisierung und im Nachhall der Französischen Revolution begann sich Europa um 1800 neu zu definieren. Vor allem die frühe Romantik suchte dabei nach alternativen Lebensentwürfen, ausgehend von der Produktivität des Geistes sowie der Aufwertung der (Kunst-)Religion. Die Frühromantik entwarf eine neue Produktionsästhetik und darüber hinaus politische Bildungsmodelle für eine kommende Zeit.

Der Literaturwissenschaftler Dr. Silvio Vietta ist emeritierter Professor der Universität Hildesheim. Dr. Kaltërina Latifi habilitiert sich an der Universität Göttingen und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Queen Mary University of London.

Eintritt
5 € / frei für Mitglieder des Freien Deutschen Hochstifts
Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung erbeten.
www.freies-deutsches-hochstift.de

Deutsches Romantik Museum „Als wäre ich selbst dabei gewesen“ Die erste Sammlung Karl Ströher aus dem Vermächtnis von Ulrike Crespo 8.02. bis 11.04.22

Deutsches Romantik Museum Frankfurt mit angrenzendem Goethehaus  © Foto Diether v. Goddenthow
Deutsches Romantik Museum Frankfurt mit angrenzendem Goethehaus © Foto Diether v. Goddenthow

Aus dem Nachlass der Frankfurter Psychologin, Fotografin und Philanthropin Ulrike Crespo (1950 – 2019) erhielt das Freie Deutsche Hochstift 2021 ein Konvolut von 35 Zeichnungen des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich zusammengetragen wurden diese von ihrem Großvater Karl Ströher (1890 – 1977), dem bedeutenden Förderer und Sammler von Kunst der Nachkriegszeit und der Moderne. Er sammelte Werke der klassischen Moderne und direkter Zeitgenossen und stand mit vielen internationalen Künstlern in enger Verbindung. Sein Nachlass prägt heute das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt und bereichert die Sammlung des Städel Museums. Das Freie Deutsche Hochstift würdigt die Schenkung Ulrike Crespos nun mit einer Schau im Handschriftenstudio des Deutschen Romantik-Museums. Unter dem Titel ‚Als wäre ich selbst dabei gewesen. Die erste Sammlung Karl Ströher aus dem Vermächtnis von Ulrike Crespo‘ werden vom 8. Februar bis 11. April 2022 18 ausgewählte Zeichnungen des Konvoluts gezeigt, darunter Arbeiten von Jakob Becker und Karl Peter Burnitz, Heinrich Crola, Wilhelm von Kobell, Thomas Ender sowie Johann Christoph Erhard.

Eduard Leonhardi Seeufer-© FDH
Eduard Leonhardi Seeufer-© FDH

Karl Ströher begann erst als 50-Jähriger, Kunst zu sammeln, angefangen mit Zeichnungen des 19. Jahrhunderts. In einem autobiographischen Bericht schilderte er 1976: „Ich liebte vor allem Blätter der Deutschen in Rom und der Romantiker“. Es sei eine persönliche Nähe gewesen, die er zu diesen Malern und Zeichnern aufbauen konnte. Die Lektüre von Lebensläufen, Berichten und Briefen der Künstler brachte ihm deren Arbeiten nah: „Die vielerlei Einzelheiten darüber habe ich ganz in mich aufgenommen, als wäre ich selbst dabei gewesen“. Bald umfasste diese erste „Romantiker-Sammlung“ viele hundert Blätter, darunter Arbeiten von Künstlern wie Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge, Johann Friedrich Overbeck oder Adrian Ludwig Richter.

Die 35 Handzeichnungen, die das Freie Deutsche Hochstift erhalten hat, zeigen skizzenhafte Arbeiten, die selten bildhaft ausgeführt wurden, umfassen versunkene Figuren, kleine Naturszenen, Blicke auf und in Gebäude oder in die Landschaft. Allen Blättern ist ein nahezu privater Blick zu eigen, etwas schnell Erfasstes, so als halte der Künstler eine Körperhaltung, eine unspektakuläre, ihm vertraute Szene oder auch eine Lichtstimmung fest. Die Zeichner dieser Sammlung entstammen der Spätromantik, dem Biedermeier manche bereits dem frühen Realismus. Einige gehören in das Umfeld Frankfurts, einige in den Dresdener Kontext mit seiner großen romantischen Tradition, oder in den süddeutschen Raum. Andere Zeichnungen entstanden auf den im 19. Jahrhundert so wichtigen Künstlerreisen nach Italien, von denen Karl Ströher fasziniert erzählte.

Eintritt
Der Besuch der Ausstellung ist im Museumseintritt enthalten.

Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag, Sonntag 10 – 18 Uhr, Donnerstag 10 – 21 Uhr / Montag geschlossen

Besucherinformation
www.freies-deutsches-hochstift.de
www.deutsches-romantik-museum.de

Deutsches Romantik-Museum in Frankfurt feierlich eröffnet

"Erinnerungen an Rom", Carl Gustav Carus 1832. © Freies Deutsches Hochstift
„Erinnerungen an Rom“, Carl Gustav Carus 1832. © Freies Deutsches Hochstift

Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen und Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main besichtigen anlässlich des Festaktes zur Fertigstellung des Hauses das neue Ausstellungsgebäude.

Einen Tag bevor das Deutsche Romantik-Museum am 14. September 2021 seine Türen für das Publikum öffnet führt Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts, Monika Grütters, die Staatsministerin für Kultur und Medien bei der Bundeskanzlerin, Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen und Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main durch das neue Ausstellungsgebäude.

Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien: „Die Romantik gehört zu den bedeutendsten Literaturepochen der deutsch-europäischen Kulturgeschichte. In direkter Nachbarschaft zum Elternhaus Goethes wird sich künftig das Deutsche Romantik-Museum den vielen Facetten des Übergangs von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft widmen. Der Bund hat mit 4 Mio. Euro gern ein Drittel der Baukosten für dieses außergewöhnliche Ausstellungshaus zur Verfügung gestellt, mit dem das Freie Deutsche Hochstift neben dem Goethe-Haus und dem Brentano-Haus dieser markanten geistesgeschichtlichen Epoche ein Glanzlicht verleiht.“

Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen, unterstreicht: „Ein besonderer Glücksgriff ist die Verbindung exzellenter Wissenschaft im Freien Deutschen Hochstift als außeruniversitärer Forschungseinrichtung mit der Bewahrung wichtiger Kulturgüter und jetzt auch der verständlichen und genussreichen Vermittlung romantischer Kunst und Kultur. Der Neubau ist die wunderschöne Hülle, in der eine hervorragend kuratierte Ausstellung den Zauber der Romantik zum Leben erweckt. Eine Vielzahl von Stationen lädt ein zur sinnlichen Auseinandersetzung mit dieser Epoche, der die Sinne so wichtig waren. Hier schläft nicht nur ein Lied in allen Dingen, hier fangen Bücher an zu singen.“

Oberbürgermeister Peter Feldmann betont die Bedeutung des neuen Ausstellungshauses für die Stadt Frankfurt: „Mit dem Deutschen Romantik-Museum erhält unsere Stadt ein weit über die Region hinaus wirkendes Haus. Es freut mich sehr, dass das Museum sich mit seinem Angebot an alle wendet, von den Literatur- und Kunstgeschichtsinteressierten bis hin zu Schülerinnen und Schülern. Vor allem freut mich, dass das Romantik-Museum auch auf die politische Umbruchzeit des Vormärz und die Revolution von 1848 eingeht. Vergessen wir nicht, dass mit Jacob Grimm und Ludwig Uhland zwei berühmte Romantiker gewählte Abgeordnete der Paulskirche waren. Das Träumen dieser Ära hat dafür gesorgt, dass auch die Freiheit in Deutschland einzog, ein Vorbote unserer heutigen Demokratie.“

„Der Zauber der Originale schlägt uns in den Bann und die multimediale Museumsgestaltung macht die präsentierten Ideen, Werke und Personenkonstellationen auf einnehmende Weise nahbar. Das Freie Deutsche Hochstift hat in Frankfurt einen Ort geschaffen, der einem vielfältigen Publikum die Möglichkeit gibt, der Romantik zu begegnen und deren Verbindung mit Goethe neu zu betrachten. Die unmittelbare räumliche Nähe des neuen Museums zu Goethes Elternhaus ist hierbei eine überaus glückliche Fügung“, erläutert Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig. „Mit diesem Haus und seiner einzigartigen Sammlung ist das Frankfurter Museumsufer um einen Magneten reicher.“

„Ausdrücklich danken wir Bund, Land und Stadt sowie unseren maßgeblich beteiligten privaten Unterstützern für ihre Fördermittel“, hebt Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken hervor. „Das Deutsche Romantik-Museum wurde ermöglicht durch ein umfassendes, gemeinschaftliches Engagement aus öffentlicher und privater Hand. Stellvertretend für die über 1.500 privaten Förderinnen und Förderer seien an dieser Stelle genannt: Ernst Max von Grunelius-Stiftung, Deutsche Bank, Karsten Greve, Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Andrea und Carl-L. von Boehm-Bezing, Dirk Ippen, Wüstenrot Stiftung, Art Mentor Foundation Lucerne, Bergit Gräfin Douglas sowie Friedrich von Metzler. Wir sind äußerst dankbar für die uns zuteil gewordenen Zuwendungen, die uns zugleich auch wichtiger Ansporn sind.“

Am Abend des 13. September 2021 wurde nun nach 10jähriger Planungs- und Bau-Zeit die Fertigstellung des Deutschen Romantik-Museums, welches heute für die Öffentlichkeit öffnet,  mit einem Festakt begangen.

Auf Besucher warten auf 1200 Quadratmeter Ausstellungsfläche Exponate aus der gesamten Epoche der Romantik ab zirka Ende des 18. Jahrhunderts in allen ihren Facetten und Kunstarten Dabei stehen Originalmanuskripte, Briefe, Gedichte und Märchen der Geschwister Brentano, von Novalis, Eichendorff oder Tieck, aber auch Gemälde und Alltagsgegenstände im Mittelpunkt der bewusst übersichtlich gehaltene Präsentation, die multimedial mit Computeranimationen, Videos und Hörinseln konzipiert und federführend vom Freien Deutschen Hochstift zusammengetragen wurde.

Besuch
Für den Besuch ist ein Negativnachweis (Impfung, Genesung mit PCR-Test, tagesaktueller Antigen-Schnelltest) in Verbindung mit einem amtlichen Ausweispapier notwendig. Das Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Maske (FFP2, KN 95 (ohne Ventil), OP–Maske, Typ I, II und IIR) ist für den gesamten Aufenthalt verpflichtend.

Öffnungszeiten
Mo geschlossen
Di, Mi, Fr, Sa, So 10 – 18 Uhr
Do 10 – 21 Uhr

Deutschen Romantik-Museum
Großer Hirschgraben 23-25,
60311 Frankfurt

ERÖFFNUNG DES DEUTSCHEN ROMANTIK-MUSEUMS

© Deutsches Romantikmuseum / Alexander P. Englert
© Deutsches Romantikmuseum / Alexander P. Englert

Am 14. September 2021 öffnet in Frankfurt am Main das weltweit erste Museum, das sich der Epoche der deutschsprachigen Romantik als Ganzes widmet.

Rund zehn Jahre hat das Team des Freien Deutschen Hochstifts an der Realisierung des Deutschen Romantik-Museums gearbeitet. Am 14. September 2021 wird das Deutsche Romantik-Museum seine Türen für das Publikum öffnen. Das neue Museum präsentiert die Goethe-Galerie mit seinen zahlreichen Gemälden sowie auf zwei Stockwerken in 35 Stationen einzigartige Originale der Romantik mit innovativen Ausstellungsformen, die diese Zeit als Schlüsselepoche erfahrbar machen. Es ist weltweit das erste Museum, das sich der Epoche der deutschsprachigen Romantik als Ganzes widmet. Im Dialog mit dem benachbarten Goethe-Haus sind Manuskripte, Graphik, Gemälde und Gebrauchsgegenstände zu sehen. Das Deutsche Romantik-Museum bietet eine multimediale – im romantischen Sinn synästhetische – Umsetzung von Ideen, Werken und Personenkonstellationen. Goethe selbst wird dabei in ein neues Licht gerückt.

Grundlage für dieses Museum ist die einzigartige Sammlung zur Literatur der deutschen Romantik, die in den vergangenen 100 Jahren vom Freien Deutschen Hochstift, dem Träger des Frankfurter Goethe-Hauses, zusammengetragen wurde. Im Hochstift finden sich die international umfangreichsten und vielseitigsten Bestände zu den literarischen Schlüsselfiguren der Epoche. Zu den wertvollen Schätzen zählen u. a. – neben Handschriften von Clemens und Bettine Brentano, Novalis und den Brüdern Schlegel – Joseph von Eichendorffs handschriftlicher Entwurf zu einem der berühmtesten Gedichte der deutschen Romantik ‚Wünschelrute’‚ das Manuskript von Ludwig Tiecks Novelle ‚Des Lebens Überfluss’ und Robert Schumanns eigenhändige Kompositionsentwürfe zu seinen ‚Szenen aus Goethes Faust’. Dazu kommen so bekannte Gemälde wie Caspar David Friedrichs ‚Der Abendstern’, Johann Heinrich Füsslis ‚Der Nachtmahr‘, Bilder von Carl Gustav Carus, Graphiken von Philipp Otto Runge u. v. m.

Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstift hebt hervor: „Bei allen Unwägbarkeiten, die so ein großes Vorhaben mit sich bringt, war es ein großes Glück, an der Realisierung des Deutschen Romantik-Museums arbeiten zu dürfen. Es ist das Werk von zahlreichen Menschen, die auf sehr unterschiedliche Weise gemeinsam an diesem Projekt gearbeitet haben. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die uns auf dem Weg von der ersten Idee bis zur Eröffnung begleitet haben. Wir freuen uns, nun endlich nach zehn Jahren intensiver Arbeit das Museum der Öffentlichkeit übergeben zu dürfen.“

„Dass das Freies Deutsche Hochstift tatsächlich das Deutsch Romantik-Museum in dieser Form errichten konnte, hat entscheidend mit dem bürgerschaftlichen Engagement unserer zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützer zu tun. Wir sind außerordentlich dankbar für die uns zuteil gewordenen Spenden und Förderungen. Dass dieses durchaus kühne Vorhaben glücken konnte, ist aber auch auf die Entschlossenheit von Frau Professor Bohnenkamp-Renken und Ihrem Team zurückzuführen, die unbeirrbar an der Realisierung ihrer Vision dieses Museums festgehalten hat“, betont Carl-L. von Boehm-Bezing, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses des Freien Deutschen Hochstift.

BAU & ARCHITEKTUR Das Deutsche Romantik-Museum, dessen drei neue Fassaden mit der Fassade des historischen GoetheHauses eine Einheit bilden, wurde von MÄCKLER ARCHITEKTEN auf dem architektonischen Fußabdruck von Michael A. Landes errichtet. Der Museumsbau umfasst auf drei Stockwerken eine Ausstellungsfläche von insgesamt rund 1.200 Quadratmetern sowie weitere 400 Quadratmeter für Wechselausstellungen. Ca. 100 Quadratmeter stehen für die Räume der Vermittlungsarbeit zur Verfügung. Hinzu kommen ein großzügiger Eingangsbereich mit Kasse, Funktionsräumen und Museumsladen. Das Foyer ist zugleich der Eingangsbereich für das benachbarte Goethe-Haus. Bauherrin des Museums ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG FRANKFURT HOLDING.

„Wir sind sehr stolz, dass durch die enge Zusammenarbeit zwischen Architekten, dem zukünftigen Nutzer und uns als Bauherrn ein besonderes Werk gelungen ist.“, sagt Frank Junker, Vorsitzender der ABG FRANKFURT HOLDING. Wir sind sicher, dass das Deutsche Romantik zu einem besonderen Ort der Kulturgeschichte mit Strahlkraft weit über die Stadt Frankfurt und die Region Rhein-Main hinaus sein wird.“

Der Wettbewerb für die Goethehöfe mit dem Deutschen Romantik-Museum in Frankfurt am Main wurde im Herbst 2014 entschieden. Der Spatenstich fand am 13. Juni 2016 statt. Das Richtfest erfolgte am 11. September 2017.

AUSTELLUNGSKONZEPTION & -UMSETZUNG
Das Ausstellungskonzept wurde entwickelt von einem Kuratorenteam des Freien Deutschen Hochstifts (Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Dr. Mareike Hennig, Dr. Konrad Heumann, Prof. Dr. Wolfgang Bunzel, Dr. Joachim Seng) und der Musikwissenschaftlerin Dr. Ulrike Kienzle in enger Zusammenarbeit mit Petra Eichler und Susanne Kessler (Sounds of Silence), die für die künstlerische Leitung der RomantikDauerausstellung verantwortlich zeichnen. Die Gestalterinnen von Sounds of Silence haben in der Romantik-Ausstellung einen intensiven atmosphärischen Raum geschaffen. Ihre Inszenierung ist ein Angebot an die Besucherinnen und Besucher in die Geschichte der ausgestellten Objekte einzutauchen und nach deren Bedeutung für die Gegenwart zu fragen. Mit Liebe zum Detail ist jede Station künstlerisch individuell gestaltet, an deren Umsetzung unterschiedliche Künstler und Künstlerinnen mitgewirkt haben. Das Herzstück der museographischen Inszenierung sind die eigens für das Deutsche Romantik-Museum entwickelten Exponatmöbel, die das Ausstellen der kostbaren Originale ermöglichen.

In enger Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Designstudio MESO Digital Interiors entstanden zahlreiche interaktive Medienexponate, die zur Begegnung mit den Originalen auf der virtuellen Vermittlungsebenen einladen – von komplexen datengetriebenen Visualisierungen und poetischen Lichtinstallationen bis hin zu klassischen Hör- und Videostationen. Dank des interdisziplinären Teams konnten Konzeption, Gestaltung, Soft- und Hardwareentwicklung sowie Exponatbau und Inbetriebnahme aus einer Hand zusammengeführt werden.

Das Lichtkonzept des Ausstellungshauses wurde von den Lichtgestaltern atelier deLuxe kreiert und umgesetzt. Neben der Lichtgestaltung der Räume der Dauerausstellung war ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit, die empfindlichen Manuskripte des Museums kunstvoll mit der geringstmöglichen Helligkeit zu beleuchten (35 bis 50 Lux) und diese doch für die Besucherinnen und Besucher als leuchtende und gut lesbare Exponate erscheinen zu lassen. Dies gelang mit einer Sonderentwicklung, bei der Miniaturleuchten in den Vitrinen unsichtbar für den Betrachtenden angebracht wurden.

Die Tonspur des Museums entstand in Kooperation mit dem Radiosender hr2-kultur. Schauspielerinnen und Schauspiel wie Ulrich Noethen, Mechthild Großmann, Michael Quast, Constanze Becker oder Christoph Pütthoff wirkten daran mit. Ihre Stimmen sind als „Raumton“, „Klangdusche“ oder über Kopfhörer im Museum zu hören – mit Briefen, Gedichten, naturwissenschaftlichen Forschungen, Märchen und persönlichen Zeugnissen aus der deutschen Romantik. Neben den Sprachaufnahmen und dem Sounddesign entstanden im Hessischen Rundfunk auch die Aufnahmen für den fast vierstündigen neuen Mediaguide durch den gesamten Ausstellungskomplex.

DIE PROJEKTFINANZIERUNG Ermöglicht wurde das neue Museum durch die Unterstützung aus öffentlicher wie auch privater Hand. Land und Bund beteiligen sich mit jeweils 4 Mio. Euro. Die Stadt Frankfurt stellt das Grundstück bereit und übernimmt darüber hinaus 1,8 Mio. Euro. Eingeworben wurden vom Freien Deutschen Hochstift rund 9 Mio. Euro von über 1.500 Einzelspendern. Stellvertretend für die vielen Förderinnen und Förderer seien an dieser Stelle genannt: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Stadt Frankfurt am Main, Ernst Max von Grunelius-Stiftung, Deutsche Bank, Karsten Greve, Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Andrea und Carl-L. von Boehm-Bezing, Dirk Ippen, Wüstenrot Stiftung, Art Mentor Foundation Lucerne, Dr. Christoph Graf Douglas und Bergit Gräfin Douglas, Friedrich von Metzler u.v.a. Der Bau wurde im ursprünglich vorgesehenen Kostenrahmen von 12 Mio. Euro erstellt. Für den Ausbau und die Realisierung der neuen Dauerausstellung wurden rund 6,5 Mio. verwendet.

Öffnungszeiten ab 14. September 2021
Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag, Sonntag 10 – 18 Uhr
Donnerstag 10 – 21 Uhr
Montag geschlossen

Eintrittspreise für den Besuch von Frankfurter Goethe-Hause und Deutsches Romantik-Museum ab 14. September 2021
Regulär 10 €
Ermäßigt 3 € (Menschen mit Behinderung ab 50 GdB, Arbeitslose,
Wehr- & Freiwilligendienstleistende, Inhaber des Frankfurt Pass)
Studierende / Auszubildende 5 €
Schülerinnen / Schüler 2,50 €
Kulturpass 1 €
Gruppen (ab 11 Personen) 7 € pro Person
Gruppen (ab 20 Personen) 6 € pro Person
Familien 15 € (max. 2 Erwachsene + Kinder bis einschließlich 18 Jahre)
Kinder bis 6 Jahre frei
Für Mitglieder des Freien Deutschen Hochstifts ist der Eintritt in die Ausstellungsbereiche kostenfrei.

Besucherinformation
Telefon + 49 (0)69 138 80-0 anmeldung@freies-deutsches-hochstift.de
https://deutsches-romantik-museum.de
https://frankfurter-goethe-haus.de
https://freies-deutsches-hochstift.de

BENEFIZKONZERT FÜR DAS DEUTSCHE ROMANTIK-MUSEUM am 25.6.2019 Frankfurter Goethe-Haus Frankfurt

© Christoph Mäckler Architekten in der Planungsgemeinschaft ‚Goethehöfe – Deutsches Romantik-Museum‘
© Christoph Mäckler Architekten in der Planungsgemeinschaft ‚Goethehöfe – Deutsches Romantik-Museum‘

Am Dienstag, 25. Juni 2019, 19.00 Uhr lädt das Freie Deutsche Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum zu einem Benefizkonzert für das Deutsche Romantik-Museum in den Arkadensaal ein. Bernd Glemser spielt spielt Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen!

Der renommierte Pianist Bernd Glemser, der – mit seinem Repertoire von Haydn bis Debussy – seit vielen Jahren als einer der besten Interpreten der Klavierliteratur des 19. Jahrhunderts gilt, wird Werke zweier Protagonisten der Romantik präsentieren: von Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann. Als herausragende Symbolfigur tritt zu Beginn des 19. Jahrhunderts in allen Künsten die Arabeske in Erscheinung – Schumanns ‚Arabeske‘ wird das Programm eröffnen, auch seine ‚Nachtstücke‘ kommen zu Gehör. Inspiriert vom Volkslied kam das Kunstlied damals in zahlreichen berühmten Liederzyklen zu hoher Blüte. Von Mendelssohn werden ‚Lieder ohne Worte‘ in einer Auswahl zu hören sein – er setzt ausschließlich auf die musiksprachliche Inspiration.
DAS DEUTSCHE ROMANTIK-MUSEUM

Zur Zeit findet der Innenausbau des neuen Deutschen Romantik Museums statt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Zur Zeit findet der Innenausbau des neuen Deutschen Romantik Museums statt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Unmittelbar neben dem Frankfurter Goethe-Haus entsteht derzeit das Deutsche Romantik-Museum, mit dem das heutige Ensemble aus Goethe-Haus und Gemäldegalerie der Goethezeit in einem Erweiterungsbau um ein innovatives Museum ergänzt wird. Basis hierfür ist die weltweit einzigartige Sammlung zur Literatur der deutschen Romantik, die in den vergangenen 100 Jahren vom Freien Deutschen Hochstift, dem Träger des Frankfurter Goethe-Hauses und -Museums, zusammengetragen wurde. Das Ausstellungskonzept des Goethe-Museum und Deutsches Romantik-Museum umgreifenden Gesamtkomplexes verbindet die Präsentation von hochkarätigen Originalen (Manuskripte, Graphik, Gemälde, Gebrauchsgegenstände) mit interaktiven und experimentellen Ausstellungsformen, die die Zeit der Romantik als deutsche und europäische Schlüsselepoche erfahrbar machen wollen. Goethe selbst wird dabei in ein neues Licht gerückt. Das neue Museum wird nach dem Entwurf von Christoph Mäckler Architekten in der Planungsgemeinschaft ‚Goethehöfe – Deutsches Romantik-Museum‘ mit dem Architekturbüro Michael A. Landes, das für das städtebauliche Gesamtkonzept verantwortlich ist, entstehen. Bauherr für das Projekt ist die ABG Frankfurt Holding.

Dass das Projekt realisiert werden kann, ist dem ausgeprägten Engagement der Bürger zu verdanken. Zahlreiche private Unterstützer haben sich bisher, neben den öffentlichen Zuwendungsgebern Bund, Land und Stadt, für das Projekt begeistert und engagiert. Die Grundfinanzierung in Höhe von 16 Mio. Euro für den Neubau und die Einrichtung der Dauerausstellung ist bereits gesichert. Um das neue Museum museografisch und museumspädagogisch angemessen ausstatten zu können, werden weitere Mittel benötigt, für die das Freie Deutsche Hochstift neue Unterstützer gewinnen möchte.

Weitere Infos: deutsches-romantik-museum-frankfurt/

https://deutsches-romantik-museum.de/

 

Deutsches Romantik-Museum Frankfurt feiert Richtfest – Einzigartig und wichtig für Europa

Ein neues Ensemble der Romantik und Klassik entsteht: Der eingerüstete Rohbau des Romantik Museums, das angrenzende Goethe-Haus und das Goethe-Museum Im Hirschgraben, Frankfurt. Foto: Diether v. Goddenthow
Ein neues Ensemble der Romantik und Klassik entsteht: Der eingerüstete Rohbau des Romantik Museums, das angrenzende Goethe-Haus und das Goethe-Museum Im Hirschgraben, Frankfurt. Rechts die Festgesellschaft wartet auf den Zimmermanns-Spruch zum Richtfest. Foto: Diether v. Goddenthow

Gemeinsam mit dem hessischen Kunst- und Kulturminister Boris Rhein, dem Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt Peter Feldmann, der Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig sowie Vertretern aus dem Kreis der Spender und Handwerker feierte das Freie Deutsche Hochstift Frankfurt am 11. September 2017  Richtfest des Deutschen Romantik-Museums. Der 

Hervorragend für eine so internationalen Stadt wie Frankfurt

Oberbürgermeister Peter Feldmann. Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann. Foto: Diether v. Goddenthow

Oberbürgermeister Peter Feldmann eröffnete den Reigen der Grußwortredner und lobte das Freie Deutsche Hochstift, dem es in den vergangenen Jahren nicht nur gelungen sei, die Debatte zum Thema Romantik in der Frankfurter Region anzustoßen. Es habe sich auch dafür eingesetzt, dass das Brentanohaus in Oestrich-Winkel, einem einstigen Zentrum der Romantik, vom Land Hessen übernommen wird, und damit auch für die Öffentlichkeit gerettet wurde, womit es „unserer Stadt Frankfurt noch nähergekommen“ sei. Mit dem Deutschen Romantik-Museum entstehe „hier ein Museums-Ensemble am Großen Hirschgraben im Herzen der Stadt. Goethe-Haus und Romantik-Museum werden eine Einheit bilden, die einen umfassenden Blick in diese bis heute prägende Zeit des Umbruchs geben und ein umfassendes Verständnis für die in Kunst, Literatur, Kultur, und auch in den Wissenschaften bedeutende Epoche zwischen Mitte des 18. und der Mitte des 19. Jahrhunderts ermöglichen.“, so der Oberbürgermeister
Goethe und die Romantik gehörten nicht nur aus der internationalen Perspektive zusammen. „Die Aufgabe des neuen Museums wird es zusätzlich sein, die vielgestaltige, von Grenzüberschreitung geprägte Epoche der Romantik und ihre Rolle für Europa zu reflektieren.“, sagte Peter Feldmann und fügte hinzu: „Gerade in eine so internationalen Stadt wie Frankfurt, die seit jeher offen für das Neue, offen für das Fremde war und ist, wird das Romantik-Museum hervorragend passen.“ Schließlich werde das Museum an die bedeutenden politischen Umbrüche jener Zeit in dieser Stadt erinnern, so der Oberbürgermeister.

Ein zentraler Knotenpunkt für  zahlreiche Erinnerungsstätten

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein. Foto: Diether v. Goddenthow
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein. Foto: Diether v. Goddenthow

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein skizzierte in seinem Grußwort eine künftige Romantik-Route vom Deutschen Romantikmuseum über das Brentano-Haus bis zum Osteiner Park am Niederwalddenkmal oberhalb von Rüdesheim. 1764 von Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein erschlossen, ist dieser –zwischen 2014 bis 2016 revitalisierte – Landschaftspark mit Eremitage, künstlicher Ruine, Zauberhöhle und diversen Blickachsen die früheste romantische Parkanlage Deutschlands. Dieser Ikone der Rheinromantik verdankten alle Autoren der Rheinromantik, die am Rhein und Main geboren beziehungsweise aufgewachsen sind, entscheidende Anregungen für ihr Werk, erklärte Kunst- und Kulturminister Boris Rhein.
Mit dem Bau des Deutschen Romantik-Museums würde ein Ort geschaffen, in dem frei nach Novalis Imperativ, „Die Welt müsse romantisiert werden“, Romantik gelebt und verwirklicht werden könne. Insoweit würde das Romantik-Museum im romantischen Hessen zu einem zentralen Knotenpunkt für seine zahlreichen Erinnerungsstätten, so der Kunst- und Kulturminister. „Zudem entsteht mit der direkten Nachbarschaft zum Goethe-Haus und Goethe-Museum die Chance auf einen einzigartigen kulturellen Dialog zwischen Goethe und der Romantik. Daher unterstützen wir dieses Projekt tatkräftig. Ich wünsche dem Projekt zum Richtfest, dass die Arbeiten weiterhin gut vorangehen und hier künftig viele neugierige Besucherinnen und Besucher die Welt der Romantik entdecken werden.“, sagte Minister Boris Rhein.

Ein europäischer Geist der Romantik ist gerade in diesen Zeiten wie diesen wichtig

Dr. Ina Hartwig,  Sozialdezernentin der Stadt Frankfurt. Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Ina Hartwig, Sozialdezernentin der Stadt Frankfurt. Foto: Diether v. Goddenthow

Dr. Ina Hartwig, Sozialdezernentin der Stadt Frankfurt, ist sich sicher, dass „das ehrgeizige Projekt eines Museums der Romantik, so wie es jetzt geplant wird, weltweit einmalig ist und für die bundesdeutsche Museumslandschaft ein Meilenstein sein wird“. Der Beginn sei zwar mit den ganzen Auseinandersetzungen stockend gewesen, was aber gut für das Projekt gewesen sei: „So konnten nämlich die Idee und das Konzept so geschärft werden, dass das Projekt heute etwas geradezu Zwingendes aufweist“, so Dr.Ina Hartwig. Frankfurt sei der richtige Ort, „denn die Bewegung der Romantik ist ja aufs Engste mit Goethe verknüpft. Darüber hinaus liegen in den Magazinen des Freien Deutschen Hochstifts auf eine mehr als hundertjährige Sammlungstätigkeit zurückgehende Romantik-Schätze – Handschriften von Clemens Brentano, Novalis, den Brüdern Schlegel, Tieck, Eichendorff, aber auch so bekannt Gemälde wie Caspar David Friedrichs Abendstern, Bilder von Carus und Graphiken von Philipp Otto Runge. Sie alle werden endlich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sein“, ging die Sozialdezernentin ins Detail.

„Der Nachtmahr“ aus dem Jahr 1790 (Frankfurter Goethe-Museum) das Sinnbild der schwarzen Romantik, von Johann Heinrich Füssli, wird im Deutschen Romantik Museum eine neue adäquate Heimat finden. Foto: © Frankfurter Goethe-Haus – Freies Deutsches Hochstift
„Der Nachtmahr“ aus dem Jahr 1790 (Frankfurter Goethe-Museum) das Sinnbild der schwarzen Romantik, von Johann Heinrich Füssli, wird im Deutschen Romantik Museum eine neue adäquate Heimat finden. Foto: © Frankfurter Goethe-Haus – Freies Deutsches Hochstift

Natürlich wäre es immer ein große Herausforderung, die Romantik entsprechend auszustellen. Denn die Romantik habe immer nach innen geschaut, und habe die Seele nach der Aufklärung neu ausgelotet, habe die Vernunft noch einmal übertreten und eben das Romantische, das Poetische gesucht, jedoch basierend auf der Aufklärung. Insofern sei die Romantik eine äußerst interessante und durchaus ambivalente Epoche in der Geistesgeschichte Deutschlands, so Dr. Ina Hartwig und unterstrich: „Die Romantik ist speziell eine deutsche geistige Strömung. Wir können sie in der gegenwärtigen Ausstellung über August Wilhelm Schlegel wunderbar sehen, die im Übrigen auch eine Art Testlauf für das Romantik-Museum sein wird, in der auch die Romantik bereits ganz hervorragend aus der Gegenwart heraus aufgefächert und gedeutet wird.“ Man sähe in dieser Ausstellung über August Friedrich Schlegel, „was die Romantik auch für uns Heutige geleistet hat: Ohne die Romantik würden wir nicht so leben, wie wir heute leben. Ohne die Romantik hätte es keine Wohngemeinschaften gegeben. Ohne die Romantik hätte es keine Mobilität gegeben.“ sagte die Kulturdezernentin und fügte ein wenig augenzwinkernd, aber durchaus ernst gemeint hinzu: “Ohne die Romantik hätten wir nicht begriffen, dass starke Frauen, intelligente Frauen, auch im Leben dazugehören. Die Romantik hat uns wirklich!“
Die Romantik sei deutschlandweit ganz wichtig, „und der europäische Geist der Romantik ist gerade in diesen Zeiten, wo Europa es so schwer hat, sich darzustellen als geschlossene Einheit, sehr wichtig, um sich auf die Romantik – auch als europäische Bewegung – wieder zu beziehen“, sagte Dr. Ina Hartwig.

Ein Stück Identität 

Architekt Prof. Christoph Mäckler. Foto: Diether v. Goddenthow
Architekt Prof. Christoph Mäckler. Foto: Diether v. Goddenthow

Architekt Prof. Christoph Mäckler lobte die Handwerkskunst von vor 300 Jahren am Beispiel der „Stein-auf-Stein“ gemauerten, im Krieg stehengebliebenen, im neuen Museum sichtbar bleibende Brandmauer zum Goethehaus. Der Wert guter Handwerksarbeit sei eine entscheidende Grundvoraussetzung für die Entstehung eines solchen Museums. Er dankte den Handwerkern für ihre bisher großartige Leistung und sagte auf das im Bau befindliche Museum gemünzt: „Identität entsteht an diesem Ort durch historische Kontinuität. Deshalb reagiert das neue Museum nach außen auf die Kleinteiligkeit am Großen Hirschgraben, während es in seinem Inneren den Geist der Romantik in die Zukunft trägt.“

Innenausbau beginnt – Eröffnung 2020

Im Erdgeschoss stehen 400 Quadratmeter für Wechselausstellungen zur Verfügung, in den oberen und seitlichen Bereichen rund 1200 Quadratmeter für die Dauerausstellung. Foto: Diether v. Goddenthow
Im Erdgeschoss stehen 400 Quadratmeter für Wechselausstellungen zur Verfügung, in den oberen und seitlichen Bereichen rund 1200 Quadratmeter für die Dauerausstellung. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Museographie konnte nach Abschluss der öffentlichen Ausschreibung im Herbst 2016 an die Arbeitsgemeinschaft der renommierten Architekten und Ausstellungsgestalter Bach Dolder + KatzKaiser (Köln / Darmstadt) vergeben werden, die bundesweit zahlreiche Ausstellungen in namhaften Häusern gestaltet haben; darunter in Frankfurt das Städelmuseum, das Jüdische Museum und das Goethehaus. Das Büro KatzKaiser wurde überdies durch die Erinnerungsstätte an der Frankfurter Großmarkthalle, am neuen Sitz der Europäischen Zentralbank, bekannt.

Die Eröffnung des Museumserweiterungsbaus ist für das Frühjahr 2020 vorgesehen. Die Finanzierung des Deutschen Romantik-Museums verteilt sich mit jeweils vier Millionen Euro auf Bund und Land, 1,8 Millionen kommen von der Stadt Frankfurt, die auch das Grundstück zur Verfügung stellt, und über 6 Millionen von privaten Spendern. Zu den maßgeblichen Förderern zählen die Deutsche Bank AG und die Ernst Max von Grunelius-Stiftung sowie der Kölner Galerist Karsten Greve, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, der Kulturfonds Frankfurt RheinMain und die Wüstenrot Stiftung. Dazu kommen mehr als 1.200 Privatspender.
Der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses des Freien Deutschen Hochstifts, Carl-L. von Boehm-Bezing, dankte Bund, Land und Stadt sowie nicht zuletzt den privaten Geldgebern und Stiftungen für ihre großartige Unterstützung. „Nur mit den Spenden zahlreicher Bürger und Bürgerinnen aus Frankfurt und weit darüber hinaus ist es gelungen, die Mittel zusammenzutragen, die zur Ergänzung der Förderung durch unsere institutionellen Zuwendungsgeber erforderlich wurden. Das erfolgreiche Zusammenspiel von privaten Geldgebern und öffentlicher Hand hat die Realisierung des Deutschen Romantik-Museums erst ermöglicht.“

v.l.n.r.:  Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt (Stiftung Polytechnisches Gesellschaft), Frank Junker (Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG Frankfurt Holding), Prof. Christoph Mäckler (ausführender Architekt), Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken (Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts), Peter Feldmann (Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main), Dr. Ina Hartwig (Kulturdezernentin), Carl-L. von Boehm-Bezing (Vorsitzender des Verwaltungsausschuss des Freien Deutschen Hochstifts), Dr. h.c. Petra Roth (Oberbürgermeisterin a.D. und Ehrenbürgerin der Stadt Frankfurt), Boris Rhein (Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst), Friedrich von Metzler, Bankier, Sandra Paul (Ernst Max von Grunelius-Stiftung) Foto: Diether v. Goddenthow
v.l.n.r.: Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt (Stiftung Polytechnisches Gesellschaft), Frank Junker (Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG Frankfurt Holding), Prof. Christoph Mäckler (ausführender Architekt), Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken (Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts), Peter Feldmann (Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main), Dr. Ina Hartwig (Kulturdezernentin), Carl-L. von Boehm-Bezing (Vorsitzender des Verwaltungsausschuss des Freien Deutschen Hochstifts), Dr. h.c. Petra Roth (Oberbürgermeisterin a.D. und Ehrenbürgerin der Stadt Frankfurt), Boris Rhein (Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst), Friedrich von Metzler, Bankier, Sandra Paul (Ernst Max von Grunelius-Stiftung) Foto: Diether v. Goddenthow

Im Projektareal Goethehöfe entstehen auch 28 Wohnungen

Auf dem Projektareal werden unter dem Titel „Goethehöfe“ neben dem Deutschen Romantik-Museum 28 Wohnungen (4.900m2 BGF) und ein Café entstehen. Der bestehende Cantate-Saal (1.600m2 BGF) wird für die Fliegende Volksbühne umgebaut und saniert. Verantwortlich für den Städtebau des Gesamtensembles ist das Büro Michael A. Landes – Landes & Partner Architekten. Die Planung des Projektes „Goethehöfe“ (Cantate-Saal, Café und Wohnbebauung) erfolgt durch das Büro Michael A. Landes – Landes & Partner Architekten im Auftrag der Frankfurter Aufbau AG und für das Deutsche Romantik-Museum (3.200m2 BGF) durch das Büro Christoph Mäckler Architekten im Auftrag der ABG FRANKFURT HOLDING. Die Fertigstellung ist für Ende 2018 vorgesehen.

Bauherr für das Projekt ist die ABG FRANKFURT HOLDING. „Wir freuen uns als Immobilienkonzern den Bau dieses für Frankfurt wichtigen Museums termingerecht und im Kostenrahmen umzusetzen und damit einen Beitrag zur Stadtentwicklung zu leisten“, sagte ABG-Geschäftsführer Frank Junker.

Tag der offenen Tür am 30. September 2017

Am Samstag, 30. September, 10 bis 18 Uhr, veranstaltet das Freie Deutsche Hochstift anlässlich des Richtfestes für das Deutsche Romantik-Museum einen Tag der offenen Tür. Unter dem Motto „ Mit Goethe auf dem Weg zum Deutschen Romantik-Museum“ erwartet die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Sonderprogramm im Goethe-Haus und -Museum. Der Eintritt ist frei.

Land Hessen fördert Bau des Deutschen Romantik-Museums mit 4 Millionen Euro

Die Bauarbeiten des neuen Romantik-Museums, unmittelbar ans Goethehaus grenzend, kommen gut voran. Foto: Diether v. Goddenthow
Die Bauarbeiten des neuen Romantik-Museums, unmittelbar ans Goethehaus grenzend, kommen gut voran. Foto: Diether v. Goddenthow

Land Hessen fördert Bau des Deutschen Romantik-Museums mit 4 Millionen Euro

Wiesbaden/Frankfurt. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat heute die Baustelle des Deutschen Romantik-Museums in Frankfurt besucht und einen Förderbescheid über 4 Millionen Euro übergeben.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Die Arbeiten am Deutschen Romantik-Museum gehen sehr gut voran. Ich freue mich, dass wir am 11. September das Richtfest für diese bedeutende Einrichtung feiern können. Mit dem Deutschen Romantik-Museum bekommt diese wichtige Schlüsselepoche der deutschen und europäischen Geistesgeschichte einen Erinnerungsort – und mit der direkten Nachbarschaft zum Goethe-Haus und Goethe-Museum die Chance auf einen einzigartigen kulturellen Dialog zwischen Goethe und der Romantik. Daher unterstützen wir dieses Projekt tatkräftig.“

Im Dezember 2015 wurde das vorherige Gebäude am Hirschgraben abgerissen. Im November 2016 begannen die Rohbauarbeiten, die voraussichtlich im Oktober dieses Jahres abgeschlossen werden. Als nächster Schritt gehen die Zimmermänner und Dachdecker an die Arbeit.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein übergibt Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts und Goethe-Hauses in Frankfurt, den Förderbescheid über 4 Millionen Euro.  © kunst.hessen.de
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein übergibt Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts und Goethe-Hauses in Frankfurt, den Förderbescheid über 4 Millionen Euro. © kunst.hessen.de

Der Neubau des Romantik-Museums wird als Bestandteil der Baumaßnahme „Goethehöfe“ durch die ABG Frankfurt Holding GmbH (ABG) als Bauherrin durchgeführt. Das Freie Deutsche Hochstift (FDH) wird das fertige Museumsgebäude für das Romantik-Museum als Eigentümerin von der ABG übernehmen.

Der Neubau bietet Platz für die Gemäldegalerie der Goethezeit und die Epoche der Romantik sowie Wechselausstellungen. Das Deutsche Romantik-Museum selbst erstreckt sich über das zweite und dritte Stockwerk. Dort soll die Romantik erlebbar gemacht werden: Geplant ist zum Beispiel eine interaktive Landkarte, die anschaulich zeigt, dass sich die Zentren der Strömung im Laufe der Zeit wandelten. Auch ein Studio mit Original-Handschriften verschiedener Künstler und ein Gemäldekabinett zur romantischen Malerei sollen den Besuchern die Epoche näherbringen.

„Grundlage für das Museum ist die weltweit einzigartige Sammlung zur Literatur und die hochkarätige Sammlung bildender Kunst und Alltagskultur der deutschen Romantik, die in den vergangenen 100 Jahren vom Freien Deutschen Hochstift, dem Träger des Frankfurter Goethe-Hauses, zusammengetragen wurde. Im Deutschen Romantik-Museum können diese Sammlungen erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein.

Das Deutsche Romantik-Museum stellt mit dem Brentanohaus und dem Osteinschen Park die wesentlichen „Bausteine der Romantik“ dar. Die Landesregierung rettete das Brentanohaus mit einem Investment von 1,2 Millionen Euro im Jahr 2014 vor dem Verfall und bewahrte damit das geistig-kulturelle Zentrum der deutschen Rheinromantik. Der Park des Grafen von Ostein im Niederwald gehört zu den frühesten Landschaftsparks in Deutschland. Um dieses wichtige Zeugnis der Gartenkunst am südlichen Eingang zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal wieder erlebbar zu machen, wendete das Land Hessen fünf Millionen Euro auf, unterstützt mit weiteren 2,5 Millionen Euro vom Bund.

„Wir haben uns entschieden, viel Geld in die Hand zu nehmen, um in einer großen Kraftanstrengung der Romantik in Hessen wieder den Stellenwert zukommen zu lassen, den sie verdient hat. Die Planungen, Sanierungen und Baumaßnahmen machen Fortschritte, was mich sehr freut. Das Ziel der Landesregierung ist es, unsere kulturellen Schätze für nachfolgende Generationen zu erhalten“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.